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Die Presse Schaufenster

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Österreich ist ein bisschen wie ein<br />

rotes Tuch für uns“, sagt Wolfgang<br />

Klotz. Seit fünf Jahren ist er<br />

Marketingchef der Kellerei Tramin<br />

und hat somit den letzten<br />

Schliff des einstigen Massenweinproduzenten<br />

zum Spitzenweingut<br />

mitgestaltet. Nicht nur die Weißweine zählen heute<br />

zu den besten Italiens. <strong>Die</strong> Kellerei, die 1889 gegründet<br />

wurde, verschaffte sich 2010 ein modernes Outfit. Mittlerweile<br />

kommen die zahlreichen Besucher nicht nur<br />

wegen des großartigen Gewürztraminers, sondern auch<br />

wegen der imposanten Architektur. Längst erfahren die<br />

Weine auch in Deutschland und in den USA große<br />

Anerkennung. Nur mit Österreich hapere es, meint Klotz.<br />

Händler würden lieber auf die patriotische Karte setzen,<br />

sprich Veltliner und Riesling. Einerlei: Der Trend ist nicht<br />

aufzuhalten. Unter Kennern ist Südtirol längst en vogue.<br />

<strong>Die</strong> Geschichte der alten Kellerei spiegelt die Entwicklung<br />

der Weinregion wider. Das Weingut, das fünf Kilometer<br />

südlich des Kalterer Sees liegt, war bis Anfang der<br />

1990er für den Vernatsch bekannt. Bekannt? Wohl eher<br />

berüchtigt. Denn diese Rotweinsorte wurde überall<br />

angepflanzt. Dabei wächst Wein auf Steilhängen zwischen<br />

280 und 850 Metern Seehöhe. Heute spielt<br />

Vernatsch im Sortiment der Kellerei kaum noch eine<br />

Rolle. <strong>Die</strong> 300 Winzer, die auf 250 Hektar ihre Weingärten<br />

pflegen, werden genau instruiert, welche<br />

Sorte wohin gehört. Ganz oben der leichte Müller-<br />

Thurgau, unten auf den warmen Schwemmböden<br />

die autochtone Rotweinsorte Lagrein, Cabernet Sauvignon<br />

und Merlot.<br />

<strong>Die</strong> Erfolgsgeschichte der Cantina Tramin ist mit<br />

einem Namen verbunden: Willi Stürz. Seit 1992 ist er<br />

Kellermeister. Er verlangt von den Traubenlieferanten<br />

höchste Qualität. Zahlt aber auch Spitzenpreise.<br />

„Im Schnitt erhält ein Winzer 20.000 Euro pro Hektar“,<br />

sagt Klotz. Wer Trauben für die Topweine „Selektion“ liefert,<br />

dem nimmt die Kellerei das Ausfallrisiko ab. „Hier<br />

geht man schließlich übers Limit“, sagt Klotz.<br />

Vom Himalaya in den Weinberg.

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