Die Presse Schaufenster
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Krebsbuchteln<br />
und Aspik<br />
Statt krampfhaften Regionalismus: Vielleicht sollten wir<br />
auf der Suche nach einer neuen österreichischen Küche<br />
einfach ein paar Jahrhunderte zurückgehen.<br />
68 <strong>Schaufenster</strong><br />
Text: Anna Burghardt<br />
Was werden wir in<br />
drei, in fünf Jahren<br />
auf den Tellern der<br />
Spitzengastronomie<br />
finden? In welche<br />
Richtung wird sich<br />
unsere Küche entwickeln?<br />
Was kommt nach Molekulareinflüssen,<br />
Verfremdungs- und Abstraktionstaktiken,<br />
dank derer wir Gerichte wie Insalata<br />
Caprese als Paradeiser-Terrine mit innen<br />
flüssigen Mozzarelladrops und Basilikumsorbet<br />
essen? Was kommt nach dem schon<br />
absurde Formen annehmenden Dogma der<br />
Regionalität mit seinem Dokumentationswahn<br />
auf den Speisekarten („Pastinaken<br />
vom Pepi-Bauern, 250 m entfernt“), dessen<br />
Wachablöse sich nicht wenige heimlich<br />
wünschen, aber aus Gründen der Political<br />
Correctness nicht offen fordern?<br />
Zukunft aus Südamerika? Kaum.