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News<br />

14<br />

Rechtsexperte Gerhard Predeschly informiert<br />

Thema: Lenk- und Ruhezeiten für Kraftfahrer<br />

Info<br />

In jeder Ausgabe von<br />

„Sikkens aktuell“ informiert<br />

Lackhersteller Sikkens<br />

seine Kunden über aktuelle<br />

Rechtsfragen. Dieses Mal<br />

gibt Gerhard Predeschly<br />

Auskunft über Lenk- und<br />

Ruhezeiten für Kraftfahrer,<br />

speziell bei Fahrzeugen<br />

ab 3,5 Tonnen.<br />

Rechtsanwalt Gerhard Predeschly<br />

trat nach Studium in Tübingen und<br />

Referendariat in Stuttgart Anfang<br />

1980 in die überwiegend zivil- und<br />

wirtschaftsrechtlich ausgerichtete<br />

Kanzlei Heine ein. Seit 1984 ist er<br />

Partner in der jetzigen Kanzlei<br />

Heine Predeschly & Kollegen in<br />

Stuttgart.<br />

Rechtsanwälte<br />

Heine Predeschly & Kollegen<br />

Feuerseeplatz 5, 70176 Stuttgart<br />

Telefon +49 711 6153354<br />

E-Mail:<br />

info@heine-predeschly-kollegen.de<br />

Informationen:<br />

www.heine-predeschly-kollegen.de<br />

Seit dem 1. Mai 2006 müssen neu<br />

zugelassene Nutzfahrzeuge mit<br />

einem Gesamtgewicht von mehr<br />

als 3,5 Tonnen mit einem elektronischen<br />

Fahrtenschreiber ausgestattet<br />

sein. Diese Regelung gilt<br />

europaweit und geht zurück auf<br />

eine Verordnung der EU vom 15.<br />

März 2006. So sollen die Lenkund<br />

Ruhezeiten im Sinne eines<br />

fairen Wettbewerbs angeglichen<br />

und die Sicherheit im Straßenverkehr<br />

verbessert werden. Ergänzende<br />

Rechtsgrundlagen in<br />

Deutschland sind das Fahrpersonalgesetz<br />

(FPersG), das Zuständigkeiten<br />

und das Bußgeldverfahren<br />

regelt, sowie die Fahrpersonalverordnung<br />

(FPersV), die nationale<br />

Abweichungen beinhaltet. Bei den<br />

strengen Regelungen zum Nachweis<br />

und zur Kontrolle der Lenkund<br />

Ruhezeiten hat der Gesetzgeber<br />

in erster Linie den Fernverkehr<br />

im Blick. Da es aber nur wenige<br />

und zudem eng gefasste Ausnahmebestimmungen<br />

gibt, müssen<br />

sich zwangsläufig auch viele<br />

Handwerker mit diesem Thema<br />

beschäftigen.<br />

Die wichtigste Ausnahme ist das<br />

sogenannte „Handwerkerprivileg“.<br />

Diese in § 18 FPersV enthaltene<br />

Regelung besagt, dass bei den<br />

Lenk- und Ruhezeiten keine Aufzeichnungspflicht<br />

besteht, wenn<br />

ausschließlich Fahrten innerhalb<br />

eines Umkreises von 50 Kilometern<br />

vom Standort des Unternehmens<br />

unternommen werden<br />

und wenn dabei nur Material, Ausrüstungen<br />

oder Maschinen beför-<br />

dert werden, die der Fahrer zur<br />

Ausübung seiner beruflichen<br />

Tätigkeit benötigt. Das Lenken<br />

darf nicht die Haupttätigkeit<br />

des Fahrers ausmachen. Nur<br />

demjenigen, der sich absolut<br />

sicher ist, dass ein neu angeschafftes<br />

Fahrzeug während<br />

der gesamten Nutzungszeit so<br />

eingesetzt werden wird, kann<br />

die Anschaffung ohne digitalen<br />

Tachographen empfohlen werden.<br />

Schon bei einem einmaligen<br />

Verlassen des oben genannten<br />

Radius von 50 Kilometern<br />

würde die Aufzeichnungspflicht<br />

für die Lenk- und<br />

Ruhezeiten entstehen. Dies gilt<br />

auch, wenn nur aufgrund des<br />

Mitführens eines Anhängers die<br />

Gewichtsgrenze überschritten<br />

wird. Bei Fahrzeugen mit einer<br />

zulässigen Gesamtmasse bis<br />

3,5 Tonnen ist die Begrenzung<br />

auf den 50 Kilometer-Radius<br />

bisher entfallen. Neben weiteren<br />

Ausnahmen für Landwirtschaft,<br />

Gartenbau oder selbstfahrende<br />

Arbeitsmaschinen gibt<br />

es auch noch eine für Pannenfahrzeuge.<br />

Diese sind innerhalb<br />

eines Radius von 100 Kilometern<br />

vom Betriebsstandort<br />

befreit. Für Fahrzeuge oberhalb<br />

von 7,5 Tonnen gibt es im<br />

Gegensatz zum alten Recht<br />

keine Ausnahmen mehr von der<br />

Aufzeichnungspflicht. Wichtig<br />

außerdem: Nach § 20 FPersV<br />

sind die Ausdrucke oder Diagrammblätter<br />

des aktuellen<br />

Tages und der letzten 28 Tage<br />

mitzuführen. ■

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