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Abmahnung droht: Werkstätten müssen trotz neuem RDG aufpassen<br />

Auf den Wortlaut achten<br />

Seit 2007 in Kraft, versprach<br />

es für Karosserieund<br />

Lackierfachbetriebe eine<br />

Erleichterung: das Rechtsdienstleistungsgesetz<br />

(RDG).<br />

Es dient unter anderem<br />

dazu, allen unternehmerisch<br />

tätigen Personen, die Erbrin<br />

gung von Rechtsdienstleistungen,<br />

die lediglich<br />

Nebenleistungen darstellen,<br />

zu ermöglichen. Doch<br />

der Teufel steckt im Detail –<br />

wie ein aktuelles Urteil<br />

beweist. Sikkens Kunden<br />

sollten daher auf regelkonforme<br />

Formulie rungen<br />

achten.<br />

Mit dem RDG wurde es für<br />

Werkstätten leichter, mit der<br />

gegnerischen Versicherung<br />

nicht nur die Reparaturkosten<br />

abzurechnen, son dern für den<br />

Geschädigten gleichzeitig die<br />

Schadenpauschale gel tend<br />

machen zu können. Ein aktuelles<br />

Urteil zeigt jedoch, dass<br />

diese Freiräume enger sind als<br />

gedacht:<br />

Ein Rechtsanwalt kann von<br />

einer Werkstatt Unterlassung<br />

wegen des Verstoßes gegen<br />

das RDG verlangen, wenn der<br />

Betrieb mit dem Versprechen<br />

„komplette Unfallschadenab -<br />

wicklung“ wirbt. Zu diesem<br />

Er gebnis kommt das Landgericht<br />

Koblenz in einem Urteil<br />

vom 17. März (AZ: 4 HK.O<br />

140/08). Die genannte Wer -<br />

bung hat das Gericht als wettbewerbswidrig<br />

eingestuft: Die<br />

36 SIKKENS aktuell 3/2009<br />

Werkstatt biete nämlich<br />

nicht nur die technische,<br />

sondern auch die umfas -<br />

sende haftungsrechtliche<br />

Abwicklung eines Unfallschadens<br />

an, da sich aus<br />

der Werbeaussage nicht<br />

entnehmen ließe, dass<br />

et wa rechtlich besonders<br />

schwierige Fälle ausgenom -<br />

men sein sollen. Angebo -<br />

ten werde somit eindeutig<br />

eine Rechtsdienstleistung.<br />

Juristische<br />

Neben leistungen<br />

Diese dürfe eine Werkstatt<br />

laut RDG aber nur dann erbringen,<br />

wenn es sich um<br />

eine Ne benleistung han -<br />

dele. Dies traf nach Auffassung<br />

des Ge richts nicht<br />

zu, vor allem weil dem<br />

Betreiber einer Werkstatt<br />

dazu in der Regel die rechtlichen<br />

Kenntnisse fehlen. Gerade<br />

die Klärung der Schuldfrage sei<br />

für den Unfallge schä digten von<br />

so großer Be deutung, dass sie<br />

eher im Vordergrund steht und<br />

„niemals Nebenleistung“ ist. Auch<br />

zähle die rechtliche Beurteilung<br />

von Verkehrsunfällen nicht zum<br />

Berufsbild des Werkstättenbe trei -<br />

bers.<br />

„Komplette“<br />

Unfallschadenabwicklung<br />

In der Praxis bedeutet dies, dass<br />

die Werbung mit der Formulierung<br />

„komplette Unfallschadenabwicklung"<br />

ohne Einschränkung<br />

Praxistipp<br />

Praxistipp<br />

Der Praxistipp in diesem Heft stammt von<br />

Heinz-Christoph Schietzelt, Sikkens Betriebsberater.<br />

unzulässig und abmahnfähig<br />

ist. Sikkens Kunden wird deshalb<br />

dringend geraten, vorsichtigere<br />

Formulierungen zu<br />

verwenden: etwa eine „Hilfe“<br />

oder „Unterstützung“ bei der<br />

Unfallschadenab wicklung. Daneben<br />

kann man auch den Hinweis<br />

geben, dass bei komplizierteren<br />

Fällen oder ungeklärten<br />

Haftungsfragen auf<br />

die Arbeit des Anwalts nicht<br />

verzichtet werden kann. In<br />

jedem Fall sollte der Partnerbetrieb<br />

seine Kommunikationsmedien<br />

(Internet/Flyer/Anzei -<br />

gen) auf die Formulie rung hin<br />

überprüfen. ■

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