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Broschüre “Junges Gemüse, altes Eisen” - Anja Hartung

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es ist stets ein Wechselverhältnis von biologischen Prozessen, psychischen Faktoren, sozialen und<br />

ökologischen Kräften sowie gesundheitsrelevanten Verhaltensweisen und Belastungen im Lebensverlauf<br />

anzunehmen (vgl. Thomae 1991a, S. 210). Persönliche Schlüsselerlebnisse, die dem Menschen anzeigen,<br />

dass dieser nun zu ‚den Älteren' oder gar ‚den Alten' gehört, sind nicht nur Folge biologischer<br />

Veränderungen, sondern sind ebenso im Zusammenhang mit dem sozialen Umfeld und gesellschaftlich<br />

(und medial) vermittelten Rollen- bzw. Altersbildern, die ein bestimmtes Verhalten nahe legen (Kade 2007,<br />

S. 13ff.) zu denken.<br />

Generell ist davon auszugehen, dass die in der Forschung kuranten Ansätze jeweils Teilausschnitte der<br />

Lebenssituation älterer Menschen bzw. bestimmter Gruppen angemessen zu beschreiben vermögen. Ihre<br />

Gültigkeit lässt sich jedoch erst unter Berücksichtigung der je verschiedenen Lebenslagen, Lebensgefühle<br />

und Biografien der älteren Frauen und Männer prüfen und belegen. Bereits 1961 prägte der<br />

Entwicklungspsychologe Havighurst den Begriff des ‚erfolgreichen Alterns' und betonte hierbei den<br />

Eigenanteil, den die Individuen an ihrer Entwicklung haben. Grundlage für ein erfolgreiches Altern und<br />

damit für die Lebenszufriedenheit, das subjektive Wohlbefinden und die kompetente Bewältigung von<br />

Lebensaufgaben und schwierigen Situationen, sind demnach eine gesunde Lebensführung, die Teilnahme<br />

an sozialen Aktivitäten und das kontinuierliche Training der Kapazitätsreserven (vgl. Schroeter 2002,<br />

S.88). Dieses Konzept lag konträr zur zeitgleich von Cumming und Henry formulierten T heorie des<br />

Disengagement, nach der eine Verringerung der sozialen Aktivität im Alter für die Menschen ein Gewinn an<br />

Freiheit und eine Verringerung des gesellschaftlichen Drucks bedeute, die positiv erlebt letztlich zu einer<br />

höheren persönlichen Zufriedenheit führen. Deutlich wird in beiden Konzepten ein enger Zusammenhang<br />

zwischen der sozialen Partizipation und der Lebenszufriedenheit. Einen solchen begründet auch die so<br />

genannte Aktivitätstheorie, derzufolge eine intensive soziale Interaktion zumeist mit einer hohen<br />

Junges <strong>Gemüse</strong> - <strong>altes</strong> Eisen? Medien im höheren Lebensalter

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