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Schwäbisch oder fränkisch? Mundart im Raum ... - Projekte Regional

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Ulrich Maier Justinus-Kerner-Gymnasium<br />

Weinsberg<br />

<strong>Schwäbisch</strong> <strong>oder</strong> <strong>fränkisch</strong>?<br />

<strong>Mundart</strong> <strong>im</strong> <strong>Raum</strong> Heilbronn<br />

Bausteine zu einer Unterrichtseinheit<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Dialekt und Hochsprache 2<br />

Die deutschen Dialektlandschaften und die besondere Situation des<br />

4<br />

Heilbronner <strong>Raum</strong>s<br />

Die <strong>Mundart</strong>en des Heilbronner <strong>Raum</strong>s als Bestandteil des<br />

6<br />

Süd<strong>fränkisch</strong>en<br />

Stellenwert des Dialekts früher und heute 8<br />

<strong>Mundart</strong> als Unterrichtsgegenstand? Bildungsplanbezüge 9<br />

Materialien und Arbeitsvorschläge 10<br />

M 1 Deutsche <strong>Mundart</strong>en (Karte) 11<br />

Seite<br />

M 2 <strong>Raum</strong>gliederung der <strong>Mundart</strong>en nach dem Historischen Atlas<br />

von Baden-Württemberg<br />

12<br />

M 3 Der sprachliche Persönlichkeitstest 13<br />

M 4 Untersuchungsbogen: <strong>Schwäbisch</strong> <strong>oder</strong> <strong>fränkisch</strong>? 14<br />

M 5 Heilbronner <strong>Mundart</strong> zu Beginn des 20. Jahrhunderts 16<br />

M 6 Uwe Jacobi, <strong>Schwäbisch</strong>e „Haalbrunner“ 17<br />

M 7 Angrenzende <strong>Mundart</strong>en 17<br />

M 8 <strong>Mundart</strong>lyrik aus Süddeutschland 21<br />

M 9 Dialekt in der Schule? 28<br />

Hinweise zum Materialienteil 30<br />

Literatur 35


Dialekt und Hochsprache<br />

2<br />

Ein Schweizer, ein Schwabe und ein Norddeutscher sitzen während der Bahnfahrt von<br />

Zürich nach Stuttgart <strong>im</strong> selben Abteil. Da niemand etwas redet, beginnt der<br />

Schweizer ein Gespräch und fragt den Norddeutschen: „ Sägged Sie, sind Sie z’ Züri<br />

gsi?“ Der Norddeutsche zuckt bedauernd mit den Achseln: „Tut mir Leid, ich Kann Sie<br />

nicht verstehen.“ Der Schweizer wiederholt geduldig: „I han Sie g´fröget: Sind Sie z’<br />

Züri gsi?“ Erneute Ratlosigkeit bei dem Norddeutschen. Da schaltet sich der Schwabe<br />

als Dolmetscher ein und erläutert dem Norddeutschen: „Wisset Se, der moint gwä´.“<br />

Eine ähnliche Anekdote mit Verständnisproblemen wurde mir aus Neckargartach<br />

berichtet. Ein Autofahrer fragte ein Mädchen nach dem Weg nach Biberach. Nach<br />

kurzer Überlegung meinte das Mädchen: „Biberach gibt´s bei uns net. Des liegt doch<br />

<strong>im</strong> Oberschwäbischen.“ Erst einige Zeit später fiel ihr ein, der Fremde hätte wohl den<br />

Nachbarort „Biwwerich“ gemeint, Biberach, heute ein Stadtteil von Heilbronn.<br />

Dialekt und Hochsprache stehen in vielen Gebieten Deutschlands in einem deutlichen<br />

Spannungsverhältnis. Genau genommen ist das Hochdeutsche, die Schriftsprache,<br />

eine Fremdsprache für die meisten Dialekt sprechenden Deutschen. Diese<br />

hochdeutsche Schriftsprache hat sich seit der Renaissance herausgebildet als<br />

Verkehrssprache, die dann in der Folge das noch lange als Wissenschaftssprache<br />

vorherrschende Latein verdrängte. Ursprünglich unterschied man sehr wohl zwischen<br />

der vereinheitlichten, geschriebenen und der gesprochenen Sprache. Deutlich wird<br />

das in der noch geläufigen Redensart: „Er spricht nach der Schrift.“<br />

Diese hochdeutsche Schriftsprache ist also eine geschaffene, vom Dialekt abstrahierte<br />

Sprache, stark geprägt vom Deutsch Martin Luthers, der mit seiner Bibelübersetzung<br />

zu Beginn des 16. Jahrhunderts Maßstäbe schuf; zunächst in den reformierten<br />

Staaten Deutschlands, dann auch in den katholischen Gebieten, als dort neben dem<br />

Latein als Kirchensprache sich Deutsch als Unterrichtssprache mehr und mehr<br />

durchsetzte.<br />

Diese Besonderheit der Hochsprache gegenüber dem gewachsenen Dialekt ist<br />

<strong>Mundart</strong>sprechern heute noch bewusst. So schreibt Martin Walser, der sich dem<br />

Alemannischen verpflichtet fühlt:<br />

„Der Dialekt entlarvt das Unhaltbare... Müssten alle Kommuniqués <strong>oder</strong> auch alle<br />

Wahlreden in diesem Dialekt gehalten werden, und zwar in den originalen Wörtern<br />

dieses Dialekts, dann müsste - ohne Schaden - viel ungesagt bleiben... Dieser Dialekt<br />

als die erste Sprache hat sich offenbar auf alle Sinne ausgerichtet, er ist, selbst wenn<br />

man ihn nie mehr sprechen kann, das äußerste Gegenteil einer toten Sprache. Alle<br />

Sprachen, die man nach ihm noch lernt und kennen lernt, werden durch ihn gerichtet:<br />

er als die erste Sprache besitzt Ohr und Zunge und alle willkürlich und unwillkürlich<br />

zusammenarbeitenden Muskulaturen des Ausdrucks und des Schweigens. Da man<br />

diese Muttersprache also keinesfalls loswird, beginnt man sich zu fragen, ob sie eine<br />

Hemmung sei, eine andauernde Ausdrucksbeschwernis und Langsamkeit <strong>oder</strong> ob<br />

man ihr auch etwas zu verdanken habe.“<br />

(Martin Walser, Bemerkungen über unseren Dialekt, in: He<strong>im</strong>atkunde, Aufsätze und<br />

Reden, Frankfurt/Main 1968, S.51 f. )


Martin Walser hat die Ambivalenz des Dialekts zum Ausdruck gebracht. Besonders in<br />

der Schule wird man <strong>im</strong>mer wieder entscheiden müssen, wann und in welchem<br />

Umfang Dialekt akzeptiert <strong>oder</strong> auch gepflegt werden kann und soll.<br />

3


Die deutschen Dialektlandschaften und die besondere Situation des<br />

Heilbronner <strong>Raum</strong>s<br />

Ein Blick auf die <strong>Mundart</strong>karte Deutschlands macht deutlich, dass es drei<br />

Hauptbereiche deutscher <strong>Mundart</strong>en gibt: das Niederdeutsche, das Mitteldeutsche<br />

und das Oberdeutsche. Das Friesische, ganz <strong>im</strong> Norden, gilt als eigene germanische<br />

Sprache. Mittel- und Oberdeutsch gehören zum Hochdeutschen.<br />

4<br />

Betrachten wir die Lage des Heilbronner <strong>Raum</strong>s in dieser Dialektlandschaft: Er wird<br />

dem Süd<strong>fränkisch</strong>en zugerechnet, einer oberdeutschen <strong>Mundart</strong>, die <strong>im</strong> Nordwesten<br />

direkt an die Hauptmundartgrenze zum Mitteldeutschen stößt. Zum Ost<strong>fränkisch</strong>en hin<br />

besteht nur eine sekundäre <strong>Mundart</strong>grenze, dagegen eine ausgeprägtere zum<br />

<strong>Schwäbisch</strong>en <strong>im</strong> Süden.<br />

Wie kommt es zu dieser Einteilung? Nach welchen Kriterien wurde sie vorgenommen?<br />

Zur Beantwortung dieser Fragen, müssen wir einen kurzen Blick auf die<br />

Lautverschiebungen werfen, die <strong>im</strong> Mittelalter und in der frühen Neuzeit stattgefunden<br />

haben:<br />

Die so genannte zweite Lautverschiebung setzte <strong>im</strong> 10. Jahrhundert ein und betraf die<br />

harten Verschlusslaute p, t und k. Sie ging vom südlichen Alpenraum aus, vom<br />

langobardischen Sprachraum, erfasste voll die Schweiz und drang etwa bis zur<br />

Mainlinie vor. „P“ wurde zu „pf“, „t“ zu „z“ bzw. „s“, „k“ zu „ch“ abgeschliffen. Die<br />

Grenzen waren dabei fließend. Nur bis in die Schweiz drang die Reibung „k“ zu „ch“<br />

auch <strong>im</strong> Anlaut vor. Ein beliebtes Beispielwort dafür ist „Küchenkästchen“, das in<br />

Schweizerdeutsch „Chuchichäschtli“ heißt. Bis zum Süd<strong>fränkisch</strong>en wurde „p“ zu „pf“.<br />

Bereits <strong>im</strong> rhein<strong>fränkisch</strong>en bzw. pfälzischen <strong>Raum</strong> um Heidelberg heißt es „Appel“<br />

und nicht mehr „Apfel“. Noch weiter nördlich liegt die Grenze „t“ zu „s“ in Wörtern wie<br />

„wat“ (was) <strong>oder</strong> „dat (das).<br />

Für die Abgrenzung des Süd<strong>fränkisch</strong>en zum <strong>Schwäbisch</strong>en und Alemannischen ist<br />

die von Nord nach Süd verlaufende neuhochdeutsche Lautverschiebung<br />

(Diphtongierung) maßgebend. Das Alemannische blieb be<strong>im</strong> alten Lautbestand in<br />

Wörtern wie: „Min nüs Hus“, während bereits das eng verwandte <strong>Schwäbisch</strong>e in<br />

diesen Wörtern diphtongierte: „Mei neis Haus“. Dagegen machte das <strong>Schwäbisch</strong>e <strong>im</strong><br />

Gegensatz zum Süd<strong>fränkisch</strong>en die Monophtongierung nicht mehr mit. So heißt es <strong>im</strong><br />

<strong>Schwäbisch</strong>en beispielsweise noch: „Liebs guets Biable“, <strong>im</strong> Fränkischen bereits<br />

„Liebs guts Bible“ (Bübchen).<br />

Betrachtet man die Bezeichnungen der einzelnen Sprachräume innerhalb der<br />

deutschen <strong>Mundart</strong>geographie, ergeben sich zunächst verwirrende Fragen. Das<br />

Süd<strong>fränkisch</strong>e erscheint als letzter Zipfel der <strong>fränkisch</strong>en <strong>Mundart</strong>en, die sich vom<br />

Nieder<strong>fränkisch</strong>en, wie das Niederländische und das in Belgien gesprochene<br />

Flämische bezeichnet wird, über das Ripuarisch-Fränkische in der Kölner Bucht, das<br />

Mosel- und Rhein<strong>fränkisch</strong>e bis zum Ost<strong>fränkisch</strong>en <strong>im</strong> nördlichen Bayern zieht. Sollte<br />

das Süd<strong>fränkisch</strong>e des Heilbronner <strong>Raum</strong>es gar etwas mit dem Niederländischen zu<br />

tun haben? Mit Sicherheit nicht allzu viel! Dies wird schon durch die<br />

Hauptmundartgrenzen deutlich, die das Niederdeutsche vom Mittel- und


Oberdeutschen abgrenzt. Die mit „<strong>fränkisch</strong>“ bezeichneten <strong>Mundart</strong>en gehören somit<br />

allen drei Hauptgruppen der deutschen Dialekte an.<br />

5<br />

Die Bezeichnung „<strong>fränkisch</strong>“ entspricht also nicht sprachlichen Gesichtspunkten,<br />

sondern einer vorwiegend historisierenden Betrachtungsweise. Nachdem <strong>im</strong> frühen<br />

Mittelalter die Alamannen aus dem Gebiet zwischen Elbe, Ostsee und Oder nach<br />

Südwesten vorgedrungen waren, rückten die Franken wenig später von der<br />

Rheinmündung nach Südosten vor. Im Rhein-Main-Gebiet trafen sie zusammen. Die<br />

Franken besiegten die Alamannen kurz vor dem Ende des 5. Jahrhunderts und<br />

drängten sie nach Süden hinter eine Linie Zabern (Elsass) - Pforzhe<strong>im</strong> - Bietighe<strong>im</strong> -<br />

Ellwangen - Heidenhe<strong>im</strong> zurück. Nördlich dieser Linie siedelten sich Franken an und<br />

brachten ihre <strong>fränkisch</strong>e Sprache mit. Das heißt nun allerdings nicht, dass alle<br />

Alamannen abzogen <strong>oder</strong> vertrieben wurden. Es wechselte der Adel, es kamen auch<br />

neue Siedler und neue <strong>fränkisch</strong>e Dörfer. Die alten alamannischen Dorfsiedlungen<br />

blieben jedoch größtenteils weiter bestehen, mit den alamannischen Bauern und ihrer<br />

schwäbisch-alamannischen Sprache, so dass sich allmählich eine neue <strong>Mundart</strong><br />

ausprägte. Spätere sprachliche Formungen, wie die Lautverschiebungen führten dann<br />

zu dem Dialekt, der heute als „süd<strong>fränkisch</strong>“ bezeichnet wird, aber eindeutig den<br />

süddeutschen bzw. oberdeutschen <strong>Mundart</strong>en zugehört.<br />

Süd- und ost<strong>fränkisch</strong> werden in der neueren Dialektologie dem Nordoberdeutschen,<br />

alemannisch und schwäbisch dem Westoberdeutschen zugeordnet. Als Kennwort für<br />

die Abgrenzung gilt dabei die Dialektform für „er sagt“: schwäbisch „er sait“, süd- und<br />

ost<strong>fränkisch</strong> „er secht“.<br />

Süd- und ost<strong>fränkisch</strong> stoßen <strong>im</strong> Osten des Landkreises Heilbronn aufeinander. Das<br />

Ost<strong>fränkisch</strong>e, das an den Heilbronner <strong>Raum</strong> angrenzt, wird nach der früheren<br />

politischen Zugehörigkeit der Region „hohenlohisch“ genannt. Nach einer bekannten<br />

Redensart beginnt das Hohenlohische dort, „wo die Hasen Hose haße und die Hosen<br />

House“. Das „g“ <strong>im</strong> Wortinnern wird meist als „ch“ gesprochen: Morgen heißt<br />

„Mo®cha“, Wagen „Waache“, sagen „saache“. Solche Formen findet man bereits <strong>im</strong><br />

Sulmtal, ausgeprägter <strong>im</strong> <strong>Raum</strong> Neuenstadt.<br />

Zur Unterscheidung von schwäbischer und <strong>fränkisch</strong>er Lautung wurde besonders der<br />

Vokalbestand untersucht. So heißt es in einer Studie: „ An der Südgrenze des<br />

Fränkischen trifft die monophtongierte Lautung „aa“, die auf Mittelhochdeutsch „ou“<br />

zurückgeht, auf den schwäbischen Diphtong au: Im Fränkischen gilt Fraa, laafe, kaafe,<br />

Raach; <strong>im</strong> <strong>Schwäbisch</strong>en Frau, laufe, kaufe, Rauch.“ (Klausmann, 1993)<br />

Danach wären die <strong>Mundart</strong>en <strong>im</strong> Heilbronner <strong>Raum</strong> eher <strong>fränkisch</strong> geprägt. Ebenso<br />

verhält es sich mit der schwäbischen Vorliebe, „a“ und „i“ durch ein breites „e“ zu<br />

ersetzen. Im <strong>Schwäbisch</strong>en heißt es: „Elle femf Fenger“, <strong>im</strong> Fränkischen: „Alle finf<br />

Finger“. Auch schwäbisch „oi“ aus mittelhochdeutsch „ei“ ist <strong>im</strong> Heilbronner <strong>Raum</strong><br />

noch selten vertreten: „moiner“ , „ho<strong>im</strong>“ „koi“ (kein), „moinsch“ (meist du?). Dagegen<br />

dominiert das <strong>fränkisch</strong>e, monophtongierte offene o: „moner“, „hom“, „ko(n)“,<br />

„monsch“.


6<br />

Die <strong>Mundart</strong>en des Heilbronner <strong>Raum</strong>s als Bestandteil des Süd<strong>fränkisch</strong>en<br />

Der Blick auf eine sprachwissenschaftliche <strong>Mundart</strong>karte Südwestdeutschlands wird<br />

manchen Unterländer überraschen. Findet er doch als Sprache des „Heilbronner<br />

<strong>Raum</strong>s“ nicht etwa „schwäbisch“ vor, sondern „süd<strong>fränkisch</strong>“. Das eigentliche<br />

<strong>Schwäbisch</strong>e liegt deutlich davon getrennt jenseits eines „schwäbisch - <strong>fränkisch</strong>en<br />

Übergangsbereiches“. Und nicht einmal dazu sollten die Ortsmundarten des<br />

Heilbronner <strong>Raum</strong>s gehören?<br />

Ähnlich wird es den Bewohnern des ehemaligen Kreises Eppingen gehen, wenn sie<br />

„badisch“ suchen. Badisch gibt es streng genommen gar nicht. Die Südbadener<br />

sprechen alemannisch, die Karlsruher, Bruchsaler, Eppinger wie die Heilbronner nach<br />

wissenschaftlicher Einschätzung süd<strong>fränkisch</strong>, die Mannhe<strong>im</strong>er und Heidelberger<br />

rhein<strong>fränkisch</strong>-pfälzisch.<br />

Das Süd<strong>fränkisch</strong>e zieht sich als schmales Band von Karlsruhe über Heilbronn bis in<br />

den Mosbacher <strong>Raum</strong>. Es ist ein Dialekt ohne Hinterland und ohne eigentliches<br />

Zentrum. Flankiert von den stärkeren Dialekten des Rhein<strong>fränkisch</strong>-pfälzischen,<br />

Ost<strong>fränkisch</strong>-Hohenlohischen und <strong>Schwäbisch</strong>en zeigt der Heilbronner <strong>Raum</strong><br />

Einflüsse all dieser angrenzenden <strong>Mundart</strong>en auf. Teilweise scheinen die Einflüsse so<br />

ausgeprägt zu sein, dass die <strong>Mundart</strong>sprecher glauben, die <strong>Mundart</strong> der<br />

angrenzenden, stärkeren Dialektregion zu sprechen. Uwe Jacobi schrieb dazu: „Auch<br />

wenn’s Proteste hageln sollte, bleibt’s dabei, dass sich heute die meisten Heilbronner<br />

mehr als Schwaben denn Franken dünken...Was sagt ein Heilbronner, so man ihn<br />

nicht schon an der Sprache erkennt, in Berlin zu seiner Landsmannschaft? Best<strong>im</strong>mt<br />

nicht, er sei Franke.“ (Jacobi, 1991)<br />

Bezeichnend ist auch, dass es keine eigene Heilbronner <strong>Mundart</strong>lyrik gibt und<br />

insgesamt nur sehr wenige süd<strong>fränkisch</strong>e <strong>Mundart</strong>texte. <strong>Mundart</strong>abende werden in<br />

Heilbronn in der Regel von <strong>im</strong>portierten Schwabendichtern bestritten.<br />

Norbert Feinäugle stellte 1989 fest: „Seit einigen Jahrzehnten ist ein Vordringen des<br />

<strong>Schwäbisch</strong>en nach Norden ins Fränkische festzustellen. Bei diesem<br />

Angleichungsprozess handelt es sich nicht um die Verdrängung einer <strong>Mundart</strong> durch<br />

die andere. Vielmehr werden aus dem <strong>Schwäbisch</strong>en vor allem diejenigen Merkmale<br />

übernommen, in denen dieses der Hochsprache näher steht.“ (Feinäugle 1989, S.270)<br />

Demgegenüber kam Karlheinz Jakob in seiner Dissertation über die Heilbronner<br />

<strong>Mundart</strong> 1985 zu dem Ergebnis: „Eine Verschiebung der schwäbisch-<strong>fränkisch</strong>en<br />

Abgrenzung nach Norden - wie in der Literatur angenommen wird - ist nicht<br />

festzustellen.“ (Jakob 1985, S.288) Gleichwohl wies er auf viele schwäbische<br />

Einflüsse, vor allem <strong>im</strong> Süden des Kreises Heilbronn hin. Bereits 1953 schrieb Karl<br />

Bohnenberger: „Eine besonders peinliche Stelle andauernder Unsicherheit bildet die<br />

Stadt Heilbronn mit nächster Umgebung...Da nun in jener Gegend eine säuberliche<br />

Abgrenzung von der voll<strong>fränkisch</strong>en <strong>Mundart</strong> dringend zu wünschen ist, bedarf es dort<br />

besonders genauer und zuverlässiger Angaben.“ (Bohnenberger 1953, S. 28)<br />

Diese von Bohnenberger geforderte Detailuntersuchung liefert die Arbeit von Karlheinz<br />

Jakob. Er wertete <strong>Mundart</strong>proben aus rund 40 Ortschaften des Heilbronner <strong>Raum</strong>s


aus. Die Testpersonen mussten <strong>im</strong> Aufnahmeort geboren sein, möglichst auch ihre<br />

Eltern, sie sollten etwa 60 bis 70 Jahre alt und <strong>im</strong> Bereich der Landwirtschaft, des<br />

Obst und Weinbaus tätig sein. Vor allem folgenden Fragen widmet sich die<br />

Untersuchung:<br />

Werden die <strong>Mundart</strong>en in der Industriegesellschaft allmählich aufgelöst?<br />

Werden sie durch eine großflächigere <strong>Regional</strong>sprache allmählich abgelöst?<br />

Setzt sich das <strong>Schwäbisch</strong>e gegenüber dem Fränkischen <strong>im</strong>mer mehr durch?<br />

7<br />

Zur letzten Frage zeigt er auf, dass <strong>im</strong> Untersuchungsgebiet seit dem Mittelalter eine<br />

Dialektmischung bzw. Überlagerung von schwäbisch-alemannisch und <strong>fränkisch</strong><br />

angenommen werden muss. Er verweist auf die historische Situation: Das<br />

ursprünglich frühmittelalterlich alemannische Gebiet war <strong>im</strong> 6. Jahrhundert <strong>fränkisch</strong>es<br />

Eroberungsgebiet. Mit dem Vordringen Württembergs <strong>im</strong> 15. und 16. Jahrhundert<br />

nach Norden stellt sich die Frage, ob analog dazu auch das <strong>Schwäbisch</strong>e nach<br />

Norden vordrang.


Die Untersuchung kam zu folgenden Ergebnissen:<br />

Im südlichsten Teil des Landkreises ist vorwiegend schwäbische Prägung<br />

festzustellen. Seine Grenze entspricht der württembergischen Grenze vor 1500 als<br />

dialektgeographisch relevanter Grenze.<br />

Im Nordwesten herrscht der rhein<strong>fränkisch</strong>-pfälzische Einfluss vor. Der Dialektgrenze<br />

entspricht die alte Landesgrenze zwischen Württemberg und Baden bzw. die alte<br />

Kreisgrenze Heilbronn-Sinshe<strong>im</strong>. Vor 1800 bestand hier politisch ein Konglomerat<br />

pfälzischer und reichsritterschaftlicher Gebiete.<br />

8<br />

Die Nordost- und Ostgebiete weisen süd<strong>fränkisch</strong> in doppelter Grenzlage auf: zum<br />

Südost<strong>fränkisch</strong>en (Hohenlohischen) und zum schwäbisch-<strong>fränkisch</strong>en<br />

Übergangsbereich. Der Nordosten ist daher süd<strong>fränkisch</strong>/südost<strong>fränkisch</strong> geprägt, der<br />

Osten südost<strong>fränkisch</strong>/schwäbisch. Vor 1800 erstreckte sich hier das Territorium der<br />

Reichsstadt Heilbronn, Deutschordensgebiete, Ritterschaften und die nördlichen<br />

Ämter des Herzogtums Württembergs.<br />

Jakob kam zu dem Ergebnis, dass der württembergische Vorstoß nach Norden seit<br />

dem 16. Jahrhundert keine sprachraumbildende Kosequenz gehabt hätte. Man könne<br />

nicht von einer schwäbisch-<strong>fränkisch</strong>en Sprachgrenze reden, sondern vielmehr von<br />

einem weit reichenden Übergangsgebiet zwischen süd<strong>fränkisch</strong> und schwäbisch<strong>fränkisch</strong>em<br />

Übergangsbereich. Die Untersuchung ergab außerdem weit gehend<br />

übereinst<strong>im</strong>mende Ergebnisse zu den früheren um das Jahr 1900. Ein Vordringen des<br />

<strong>Schwäbisch</strong>en konnte er nicht feststellen. Auch zeigte der M<strong>oder</strong>nisierungs-,<br />

Urbanisierungs- und Industrialisierungsprozess keine entscheidenden Auswirkungen.<br />

Dagegen fand Jakob ortsmundartlich ausgeprägte spezifische Grenz- und<br />

Inselmundarten mit isolierten Einzelmerkmalen, welche die seit Jahrhunderten<br />

bestehenden sprachhistorischen Überlagerungen von schwäbisch-alemannisch und<br />

<strong>fränkisch</strong> dokumentierten.<br />

Kritisch anzumerken wäre, dass die Auswahl der Testpersonen in einigen Bereichen<br />

auch keine anderen Ergebnisse ermöglichte. Die Generation der zwischen 1910 und<br />

1920 geborenen auf dem Land lebenden Einhe<strong>im</strong>ischen spiegeln die reale<br />

<strong>Mundart</strong>situation wohl nur zu einem Teil wider.<br />

So bleibt der Heilbronner <strong>Raum</strong> für die Sprachwissenschaft auch künftig ein<br />

interessanter Untersuchungsbereich. Für die Schule ergeben sich daraus zahlreiche<br />

Möglichkeiten, die offenen Fragestellungen aufzugreifen und auch<br />

„Grundlagenforschung“ über die Dialektmerkmale der eigenen Ortsmundart zu<br />

betreiben. Wenn dies auch freilich nur auf didaktisch sinnvoll reduzierter Ebene<br />

geschehen kann, so bieten sich doch viele Möglichkeiten für entdeckendes Lernen <strong>im</strong><br />

Umgang mit Sprache.


Stellenwert und Funktion des Dialekts früher und heute<br />

<strong>Mundart</strong> erfreut sich auch heute noch großer Beliebtheit. Liedermacher und Lyriker<br />

greifen auf sie zurück, Volkstheater und sogar Popmusik verwenden <strong>Mundart</strong> als<br />

besonderes Ausdrucksmittel. Und doch sprechen <strong>im</strong>mer weniger Menschen einer<br />

ausgeprägten, ursprünglichen Dialekt.<br />

Das Bild einer differenzierten <strong>Mundart</strong>landschaft, das Dialektforscher wie Karl<br />

Bohnenberger noch vor fünfzig Jahren vorfanden, hat sich in den letzten Jahrzehnten<br />

grundlegend verändert, ebenso wie sich die Lebens- und Verhaltensweisen der<br />

Menschen <strong>im</strong> Industriezeitalter gewandelt haben. Ein Großteil der Bevölkerung blieb<br />

noch vor wenigen Jahrzehnten sein ganzes Leben dort, wo man geboren wurde, wo<br />

die Verwandtschaft und Bekanntschaft lebte, wo bereits die Eltern und Großeltern<br />

gelebt hatten. Zwar gab es auch in diesen Zeiten ständig Zuwanderung und<br />

Auswanderung, aber dies hatte keinen prägenden Einfluss auf die Ortsmundart.<br />

Heute prägt zunehmende Mobilität den Alltag. Dies hat zur Folge, dass sich über die<br />

historisch gewachsenen Ortsmundarten <strong>im</strong>mer mehr eine Umgangssprache schiebt,<br />

die einzelne Dialektmerkmale einebnet und eine eigene Sprachvarietät zwischen<br />

Ortsmundart und Hochsprache ausprägt. In die selbe Richtung wirkt der zunehmende<br />

Einfluss der Sprechmedien.<br />

9<br />

Sprache ist ein lebendiger Prozess. Wie sich auch die Hochsprache ständig wandelt,<br />

so ändert sich die <strong>Mundart</strong>. Ihre ursprüngliche Bedeutung als lokale Verkehrssprache,<br />

welche die Bewohner eines Dorfes bewusst pflegten, um sich damit von den Nachbarn<br />

<strong>im</strong> wenig Kilometer entfernten Ort zu unterscheiden, hat die <strong>Mundart</strong> heute weit<br />

gehend verloren. Die Dialektlandschaft wird großräumiger. Feinheiten von<br />

Ortsmundarten schleifen sich ab, stärkere <strong>Mundart</strong>en verdrängen schwächere. So<br />

können sich die süddeutschen Kernmundarten wie schwäbisch und bayrisch heute<br />

noch eher behaupten als die Übergangs- und Grenzdialekte, zu denen die<br />

Ortsmundarten des Heilbronner <strong>Raum</strong>s gehören.<br />

Ist der Heilbronner Dialekt, die Sprache der „Haalbrunner“, am 4. Dezember 1944 <strong>im</strong><br />

Bombenhagel untergegangen, wie Willy Lutz 1994 in einem Vortrag darlegte? Oder<br />

hat er sich nur gewandelt und ist in der Substanz charakteristisch geblieben als<br />

süd<strong>fränkisch</strong>e Ortsmundart? Jedenfalls trifft heute in besonderem Maße zu, was der<br />

Heilbronner Rektor Adolf Freudenberger bereits 1909 geschrieben hatte: „Schad, dass<br />

vunn derre schene Hallbrunner Sproch schier gar nix G’schriewes do isch; m’r härts<br />

aa vunn Johr zu Johr wennicher.“ (Freudenberger 1909, S.6)


<strong>Mundart</strong> als Unterrichtsgegenstand? - Bildungsplanbezüge<br />

10<br />

<strong>Mundart</strong> als Unterrichtsgegenstand in einer zunehmend multikulturellen Gesellschaft?<br />

Ist das nicht antiquiert? Abgesehen davon, dass viele Kinder von Eltern, die in den<br />

letzten Jahrzehnten aus Italien, Spanien, Griechenland, der Türkei, Polen <strong>oder</strong><br />

Russland zu uns gekommen sind, heute häufig ebenso perfekt die <strong>Mundart</strong> ihres<br />

Wohnorts sprechen wie die Kinder ihrer einhe<strong>im</strong>ischen Nachbarn, gehört die <strong>Mundart</strong><br />

zur Region wie die Landschaft, die gewachsenen Ortsbilder und die geschichtliche<br />

Tradition. Sie ist <strong>oder</strong> wird irgendwann einmal Bestandteil der Identifikation mit dem<br />

He<strong>im</strong>atraum - auch für Kinder, deren Eltern aus anderen Dialekt- <strong>oder</strong> Sprachgebieten<br />

stammen.<br />

<strong>Mundart</strong> prägt unsere sprachliche Umgebung ebenso wie die Gruppen- und<br />

Jugendsprache, wie die überregionalen Einflüsse der Sprache der Medien. Diese<br />

sprachliche Umgebung zu entdecken, bewusst zu machen, die Funktionalität von<br />

Sprache zu erkennen, Sprachentwicklung und Sprachwandel festzustellen, bietet viele<br />

Möglichkeiten zu selbständigem und kreativen Lernen. Dabei wird die Frage<br />

auftauchen, in welchem Umfang <strong>Mundart</strong> als Unterrichtssprache akzeptiert werden<br />

kann, und über die Angemessenheit von sprachlicher Ebene und jeweiliger<br />

Lebenssituation diskutiert werden müssen. Der Auftrag der Schule, den jungen<br />

Menschen zum Gebrauch der Hochsprache zu befähigen, bleibt davon unberührt.<br />

Das Thema findet sich in den Bildungsplänen der weiterführenden Schularten<br />

Hauptschule, Realschule und Gymnasium.<br />

Hauptschule, Klasse 7, Arbeitsbereich 3, „<strong>Mundart</strong> - Hochsprache, soziale und<br />

historische Bedeutung der <strong>Mundart</strong>“<br />

Hauptschule, Klasse 10, Arbeitsbereich 3: „Sprachentwicklung - Entstehung von<br />

<strong>Mundart</strong>en“<br />

Realschule, Klasse 9, Arbeitsbereich 3: „<strong>Mundart</strong> - <strong>Mundart</strong>en <strong>im</strong> süddeutschen<br />

<strong>Raum</strong>“<br />

Gymnasium, Klasse 10, Arbeitsbereich 3: „<strong>Mundart</strong> und<br />

Standardsprache...Berücksichtigung lokaler Besonderheiten am Schulort, Funktionen<br />

der <strong>Mundart</strong>, <strong>Mundart</strong>lyrik, <strong>Mundart</strong>theater, Gestaltungsversuche und Sprachspiele in<br />

der eigenen <strong>Mundart</strong>“


11<br />

Materialien und Arbeitsvorschläge<br />

M1<br />

- Welche <strong>Mundart</strong> spricht man in unserem <strong>Raum</strong>?<br />

- Zu welchen Obergruppen gehört sie?


M2 <strong>Raum</strong>gliederung der <strong>Mundart</strong>en nach dem Historischen Atlas<br />

von Baden-Württemberg<br />

- An welche <strong>Mundart</strong>räume grenzt der Heilbronner <strong>Raum</strong>?<br />

12<br />

- Wo verlaufen die Grenzen zu den Nachbarräumen?


M3 Der sprachliche Persönlichkeitstest<br />

13<br />

( nach: Heinz Messinger, Polyglott Sprachführer<br />

<strong>Schwäbisch</strong>, München 1990 )<br />

Es folgen 40 Wörter der Schriftsprache in schwäbischer Form - wie viele davon<br />

können Sie einwandfrei indentifizieren?<br />

1. Bfengschda 21. Wasele<br />

2. Hendschich 22. Ooschdra<br />

3. Schdieble 23. Schdriggjäggle<br />

4. Leeb 24. Ooahgneem<br />

5. Heahla 25. Hiadle<br />

6. Sodele 26. Zaia<br />

7. Oidrzah 27. Glomb<br />

8. Butznärre 28. Bleamle<br />

9. Bloamakehl 29. Wengerdr<br />

10. Adele 30. Drho<strong>im</strong>da<br />

11. Bixaeffnr 31. Hendrdoil<br />

12. Bleddrdoig 32. Zwetschgaderdle<br />

13. Etzedle 33. Xichzmasg<br />

14. Soildenzere 34. Zeersch<br />

15. Hauchzich 35. Ommasooschd<br />

16. Meedichs 36. Gnui<br />

17. Schässloh 37. Joomer<br />

18. Ho<strong>im</strong>edobad 38. Gloobirschd<br />

19. Grischboom 39. Raa<br />

20. Aorawaih 40. Wärdichs<br />

Bewertung und Einstufung:<br />

0 Fehler = Urschwabe<br />

5 Fehler = Schweizer<br />

8 Fehler = Stuttgarter<br />

12 Fehler = Süddeutscher<br />

16 Fehler = Gastarbeiter<br />

30 Fehler = Norddeutscher<br />

40 Fehler = "Musst du denn, Musst du denn zum Städtele hinaus<br />

Welche Wörter entsprechen dem Dialekt deines He<strong>im</strong>atortes, welche nicht?<br />

Suche typische Wörter aus deinem He<strong>im</strong>atort! Frage Großeltern und Nachbarn,<br />

die aus deinem He<strong>im</strong>atort stammen!<br />

Verfasst einen ähnlichen Test für eueren He<strong>im</strong>atort!


14<br />

M4 Untersuchungsbogen: <strong>Schwäbisch</strong> <strong>oder</strong> <strong>fränkisch</strong>?<br />

Untersuchungswort <strong>fränkisch</strong>e Lautung schwäbische<br />

Lautung<br />

___________________________________________________________<br />

Haken Hoga H0ga *<br />

da do d0<br />

jammern j0mmern jomern<br />

kehren kära kera<br />

Fässer Fässer Fesser<br />

Kälber Kälber Kelber<br />

spät spet spät<br />

Gläsle Glesle Gläsle<br />

Kirche Kärch Kirch<br />

H<strong>im</strong>mel H<strong>im</strong>mel Hemmel<br />

Knie Kni(a) Knui<br />

Bohrer B0rer Bohrer<br />

rot r0t, rout rot<br />

hoch h0ch, houch hoch<br />

Unkraut Ukraut Okraut<br />

Bube Bu Bua<br />

Huf Huf Huaf<br />

ein 0n oen<br />

E<strong>im</strong>er 0mer oemer<br />

Fleisch Flasch,Flaisch Floesch<br />

Laib Lab Loeb<br />

nein n0 noe<br />

Baum B0m Bom<br />

Traube Trauwa Trouba<br />

geträumt dr0md draemd<br />

laufen laafa laufa


Untersuchungswort <strong>fränkisch</strong>e schwäbische<br />

Lautung Lautung<br />

Gabel Gawl Gabl<br />

Leben Läwa Läba<br />

Schnabel Schnawl Schnabl<br />

Wagen Waacha Waga<br />

er sagt er secht, socht er sait<br />

ich sage i soch i sag<br />

Musik Musich Musigg<br />

neblig näwalich neblig<br />

Mädchen Madlich Mädla<br />

Ich gehe he<strong>im</strong> I gä h0m I gang hoemÜ<br />

* 0 = offenes o zwischen a und o gesprochenÜ<br />

___________________________________________________________<br />

Unterstreiche die Formen, die in deinem He<strong>im</strong>atort eher verwendet werden!<br />

Notiere Abweichungen!<br />

Kannst du Gesetzmäßigkeiten für <strong>fränkisch</strong>e und schwäbische Lautung<br />

erkennen?<br />

15


M5 Heilbronner <strong>Mundart</strong> zu Beginn des 20. Jahrhunderts<br />

16<br />

( G.A.Freudenberger, Haat're un ernschde Gschichtle vunn Hallbrunn, Heilbronn<br />

1909 )<br />

Was ih z'ärschde saache will.<br />

Wie amol d'r Herr Stapfarrer g'rad bei m'r g'wä isch, hat 'r<br />

gmaant: "Beißnaachel, die Gschichtle dät ih alle uffschreiwe;<br />

s` isch so schad, dass vunn derre schene Hallbrunner Sproch<br />

schier gar nix G'schriewes do isch; m'r härts aa vunn Johr<br />

zu Johr wennicher...<br />

"Herr Stapfarrer", hawe gsaacht, "ih dät des gern uffschreiwe,<br />

wenn ih aa so guot mit d'r Feddern umgeh'kennt wie Sie;<br />

awer ih waaß gar net, wie m'r unser Hallbrunner Sproch<br />

schreiwe sott..."<br />

D'r Herr Stapfarrer hat awer des alles net gelde lasse, un<br />

so hawe m'r ewe am andern Daach a Feddern, a Dinde un<br />

Babier kaaft, bin n0gsesse un habb ' 0gfange z'schreiwe un<br />

grad aso, wie'n û schwätze duo...<br />

Noh ebbes muoss ih saache: M'r schwätzt z'Hallbrunn net iwerall<br />

gleich. In d'r Fischergass saache se: D'r värich Herbst<br />

hat me g'frät, un in unserm Millionevärtel, in der<br />

Karlsvorstadt: "D'r vorich Herbst hat mih g'frait."<br />

Deszweche senn die G'schichtle aa net alle gleich<br />

g'schriewe; s'kummt druff '0, wer m'r s'grad verzehlt hat.<br />

K. Beißnaachel<br />

Übertrage den Text ins Hochdeutsche!<br />

Von welcher Schwierigkeit be<strong>im</strong> Aufschreiben der Geschichten berichtet der<br />

Verfasser?<br />

Falls du den Heilbronner Dialekt selbst sprichst, kannst du einmal vergleichen,<br />

was sich seit 1909 alles verändert hat.


17<br />

M6 Uwe Jacobi, <strong>Schwäbisch</strong>e "Haalbrunner"<br />

( Textausschnitt aus der in der Heilbronner St<strong>im</strong>me<br />

erschienenen Reihe "Wir Baden-Württemberger", Teil 6)<br />

"In den Trümmern des Zweiten Weltkrieges ging das "Haalbrunnerisch"<br />

unter. Die Altstadt und ihre Gassen, Urhe<strong>im</strong>at<br />

der eigenwilligen <strong>Mundart</strong>, versank am 4. Dezember<br />

1944 in Schutt und Asche. Da die meisten Wengerter, die<br />

Stammväter des "Haalbrunner" Dialekts, rund um den Kiliansturm<br />

wohnten, war ihr Anteil unter den Toten besonders<br />

groß. He<strong>im</strong>atlos und verwaist entschwand ein Dialekt<br />

aus dem Sprachschatz.<br />

"Noch am unverfälschtesten gesprochen" werde "Haalbrunnerisch"<br />

von den Wengertern und Handwerksmeistern,<br />

schrieb 1951 der Weinbau-Präsident und Abgeordnete<br />

Herrmann "Schwarzriesling"-Schneider. Otto Haag, heute<br />

der große weise Mann der Wengerter, bedauert: "Es gibt<br />

nur noch ganz wenige, die haalbrunnerisch beherrschen!"<br />

Auch wenn's Proteste hageln sollte, bleibt's dabei, dass<br />

sich heute die meisten Heilbronner mehr als Schwaben<br />

denn Franken dünken, wenn man nach den ersten Widersprüchen<br />

in die Tiefe bohrt. Die Zeit heilt Wunden und<br />

schafft neue Bindungen. Was sagt ein Heilbronner, so man<br />

ihn nicht schon an der Sprache erkennt in Berlin zu seiner<br />

Landsmannschaft? Best<strong>im</strong>mt nicht, er sei Franke."<br />

Wie entwickelte sich der Heilbronner Dialekt in den letzten Jahrzehnten?<br />

Hältst du die Aussage für richtig, dass der Heilbronner Dialekt heute<br />

"entschwunden" ist?<br />

Wieviele Mitschüler deiner Klasse beherrschen den Dialekt ihres He<strong>im</strong>atortes?<br />

Stellt einmal zusammen, in welchen Orten euere Großeltern geboren sind und<br />

welche <strong>Mundart</strong> man dort sprach!<br />

( vgl. M1 )<br />

M7 Angrenzende <strong>Mundart</strong>en<br />

Gerhard Geißler, Die neue Lehrerin


(aus: Norbert Feinäugle, Thomas Eha, Mei Sproch - dei Red,<br />

<strong>Mundart</strong>dichtung in Baden-Württemberg, Bühl 1989 )<br />

18<br />

Die neue Lehrerin hatte an der Schule in der größten Weinbaugemeinde<br />

::::::::::::::::: ihren Dienst angetreten. Sie wurde in der großen Pause <strong>im</strong> Schulhof<br />

vom Winzernachwuchs bestaunt und begutachtet. das neue "Fräulein" aß aus<br />

einer Obsttüte Trauben. "Wu hoschen die her?" fragte ein mutiger,<br />

"Worschtebrod" kauender Zweitklässler. "Die habe ich bei Goedecke gekauft",<br />

antwortete die Lehrerin freundlich.<br />

"O liewa H<strong>im</strong>mel, noch net emol en Wengert hot se!"<br />

Ambrosius Noopf, Wei'schberch<br />

( aus: Norbert Feinäugle, Thomas Eha, Mei Sprooch - dei Red,<br />

<strong>Mundart</strong>dichtung in Baden-Württemberg, Bühl 1989 )<br />

In Hallbrunn gait's Lait, fär die is Wei'schberch wie e Wallfahrtsort. Summers wie<br />

Winters, in der ärchste Bumbehitz wie bom gräßte Suddelweeter gehne die<br />

jeden Sunndich uff Wei'schberch. I ho scho Norddaitsche aus'm Zuch<br />

ausstaiche seeche und ihr erste Frooch is gwee, wie wait's denn uff<br />

Wei'schberch sei. Im Schwarzwald kenn i Lait, die haile vor Rühring, wenn nor<br />

ebber des Wort Wei'schberch ausspricht.<br />

Kummt <strong>im</strong> Summer e Verei uff Hallbrunn, so is sei ersts, dass er in<br />

miledärischer Ordning uff Wei'schberch nausmarschiert. Schu oft how i mi<br />

bsunne, dass sie der Stuhl bouche hat, uff dem i ghockt bin, was woll ah an dem<br />

Wei'schberch bsunders is, dass do alles sou nausrennt. Mit 'm Verstand kau<br />

mer des Üwwerhaapt net derfasse, des isch e Sach für's Herz und 's Gmüt.<br />

In dem Wort Wei'schberch lait ebbes Festlichs wie in dem Wort Sunndich.<br />

Christdooch, Vakant und Hoxet(Hochzeit), ebbes von Freiheit, Wei und<br />

Frählichkeit, von Boesie und Liewesglück, scheane Madlich und brave Weiwer,<br />

von uralte romantische Zeite, ere lachende Gechewart und ere rosiche Zukunft.<br />

Und den ganze Märleszauwer hat aanzich und allan die Boesie um des alt<br />

Gemäuer rumgspunne und 'n Duft üwer die ganz Geichend gleicht(gelegt)...


Jörg Stein, Schneckejohr ( Textauszug)<br />

( aus: Stuttgarter Zeitung Nr. 153, 1988)<br />

19<br />

Die Dote hat letzthin auf der Alb sogar eine haarige Schnecke gesehen. Mir<br />

standen auf dem Breitenstein bei Ochsenwang und gucken hinaus ins<br />

<strong>Schwäbisch</strong>e, bis weit henter Stuttgart naus, wo der Hemmel ins Land iebergeht<br />

und die Welt aufhert und die Ewigkeit anfangt, und die Tante Emile sagt<br />

ergriffen:<br />

"Da ganze Tag kennt i so gucke, so wunderschee isch des!"<br />

Da sprach die Dote auf einmal ganz ruhig: "I han a hoorige Schneck' g'säh."<br />

"...?...?...Was hosch du?"<br />

"I han a hoorige Schneck' g'säh!"<br />

"Komm, schwätz net raus! Du wirsch a hoorige Schneck g'säh han!"<br />

"Doch, wanne 's sag'! Do, mo dr Eugen seine Stiefel hot benda miassa, aufm<br />

Schlosswiesle am Rauber danne, do war a hoorige Schneck! I hab erscht denkt,<br />

es sei a Schlengle, aber no hot's d' Fiehler raus g'schtreckt, ond's war a<br />

Schneckle."<br />

"A Schneck hot so wenig Hoor wie a' Schlang!"...<br />

"Also Dote, du hersch jetzt augeblicklich mit dem Bleedsenn uff! Hoorige<br />

Schnecka gibt's net!" sch<strong>im</strong>pft die Tante Emile.<br />

"Was i g'säh han, hane g'säh!"<br />

Die Dote macht ihr oigensinniges Gesicht.<br />

"Dote, wenn i - näggsch Mol d'Stiefel bend, ond 's kommt wieder a hoorige<br />

Schneck bei dir vorbei, no duasch d'Gosch uff ond schwätsch was!" sagt der<br />

Onkel Eugen. "No kammerse jo froge, morom se Hoor uffm Buckel hot."...<br />

Später em Adler en Bissenge, be<strong>im</strong> g'mischten Braten, Spätzla ond Salat ond<br />

Täleswei, stupft der Onkel Eugen noch einmal: "Ha no, der Dote ihr Schneckle<br />

wird jo womeeglich verkeltet g'wä sei ond hot deswega sei Angora-Bettjäckle<br />

anzoge."


20<br />

"Du wirsch au nemme hell...!" muffelt die Dote.<br />

Nachher bei der He<strong>im</strong>fahrt auf der Autobahn: a Schlang'. Mit vorne keine Fiehler<br />

dran. Henten allerdengs, wo mir waren, ein ziemliches Granaten-<br />

Schneckentempo. Die Schlang war, scheint's, au a Schneck'.<br />

Des gibt a Schneckejohr!.<br />

Kannst du die Texte den angrenzenden <strong>Mundart</strong>gebieten zuordnen?<br />

Unterstreiche die Wörter, die dir dafür typisch erscheinen! Orientiere dich an der<br />

Wortliste M4!<br />

Markiere <strong>im</strong> Text von Jörg Stein die Stellen, wo er vom Hochdeutschen in den<br />

Dialekt überwechselt bzw. umgekehrt. Welche Wirkung hat dieses Vorgehen?


M 8 <strong>Mundart</strong>lyrik aus Süddeutschland<br />

heitersscho<br />

heitersscho<br />

heitersschoghört<br />

potzheitereja<br />

mirheisschoghört<br />

sischunerhört<br />

göuetsischunerhört<br />

u<br />

ner<br />

hört<br />

heitersscho<br />

heitersscho<br />

heitersscho<br />

<strong>im</strong> voabeifahrn<br />

E. Egg<strong>im</strong>ann<br />

gesdan<br />

auf da audobahn<br />

hob i schwarze schbuan<br />

aufm asfoit gsehgn<br />

an rodn<br />

eidrocknadn fleg<br />

und d leitplankn<br />

war eidruckd<br />

und vabogn<br />

gesdan auf da audobahn<br />

hob i a ganshaud griagd<br />

B. Setzwein<br />

21


jetzaber<br />

ja etz<br />

ja etz<br />

ja etzleckmioamarsch<br />

ja etz<br />

ja etz<br />

ja etzkonegarnemme<br />

ja etz<br />

ja etz<br />

ja etzschlagmesblächle<br />

jawass<br />

jawass<br />

jawassdueschdendudo<br />

jamensch<br />

jamensch<br />

jamenschmeierwiaghods<br />

jafaschd<br />

jafaschd<br />

jafaschdheddedenemmekend<br />

ja etz<br />

ja etz<br />

ja etzkonegarnemme<br />

P. Schlack<br />

Do hocken se<br />

die tourischte<br />

be<strong>im</strong> woi<br />

in dem schääne gaadewertschaftche<br />

die fachwerkhaisjer<br />

sin schää weiß gekalkt<br />

un die hecke schää geschnitt<br />

mit viel lieb<br />

de bissich hund<br />

is weggeschperrt<br />

un die krank oma<br />

und des klää kind<br />

wo bissje dappisch is aa<br />

alles<br />

22


dass sich die kundschaft<br />

wohlfiehlt<br />

M. Bauer<br />

Schbäädsummer<br />

Dr Summer isch<br />

aus alla Wolga gfalla<br />

Mid em Reechawasser<br />

leffd er<br />

d Woochalaas* noo.<br />

Ball<br />

kummd er<br />

under d Reeder.<br />

*Wagengleis<br />

W. Hampele<br />

Verlassene Alm<br />

Regenwasser<br />

In den Trittspuren der Kühe.<br />

Ratlose Fliegen<br />

nah am November.<br />

23<br />

Der rote Nagel wird den Wind nicht überstehen.<br />

Der Laden wird in den Angeln kreischen,<br />

einmal an den Rahmen schlagen,<br />

einmal an die Mauer.<br />

Wer hört ihn?<br />

Oosichda<br />

Sie sitza<br />

G. Eich


uffem hocha Ross<br />

vun ihra<br />

Selbstgerechdichkait<br />

un gugga uff alles<br />

nunder<br />

wassen iwwer<br />

de Weg lefft.<br />

Ü<br />

Un vun ihra Sicht aus<br />

wärd jeder<br />

beurdailt un<br />

verurdailt un<br />

belächelt.<br />

Awwer vor lauder<br />

Owwarundergugga<br />

vergesse se ganz,<br />

dass mer aa vun<br />

unna nuff<br />

gugga kann.<br />

Oser Lendle<br />

I. Guggholz<br />

Jetzt hend au mir<br />

ha ned bloß des<br />

seid neieschtem gibt s des<br />

des hend mir scho lang<br />

vor allem viel besser<br />

s got doch nex iber Qualität<br />

en Schtuagert ko ma das besichtigen<br />

auf em Killesberg in einer Ausstellung.<br />

Denn Stuttgart ist bereits eine Weltstadt.<br />

Hoffnong<br />

Mir werrat elle<br />

G. Holzwarth<br />

24


no hegmacht<br />

von de Auto<br />

von deane Giftfesser<br />

von deane Auslender<br />

von deane Vrbrecher<br />

von deare Orua<br />

von deam kemischa Zeig<br />

vom Krebs<br />

von de Atombomba<br />

os mecht ma<br />

he<br />

hoffentlich<br />

bleibt koiner ibrig<br />

G. Holzwarth<br />

So a deutsches Gfühl<br />

25<br />

Manchmal hab i so a Gfühl, als wär i wer.<br />

Da rennt's da Buckel runner wie an Fanfarestoß<br />

un d'Auge drücke am Kopf so saumäßig sent<strong>im</strong>ental.<br />

Un dann bschtell i noch a Halbe.<br />

Manchmal hab i so a erhabenes Gefühl,<br />

so a innerlichs Tschinderassabum.<br />

H. Hurst


Da Sigi beschreibe<br />

Sigi, Sigi, der Name sagt mer nix -<br />

des gibt's net, de Sigi musch kenne,<br />

den kennt die ganz Schdad!<br />

Kannsch mern beschreibe?<br />

Beschreibe? Hm,ja<br />

Wie sieht er denn aus,<br />

was hat er für a Gsicht,<br />

irgendwie muss er doch ausseh'<br />

26<br />

Eigentlich net,<br />

er fahrt an Alfa, smaragdgrün, metallic,<br />

Einspritzer mit Doppelvergaser, extrabreite Rennreife<br />

Ah, hat der vorher an weiße Laredo gfahre, Vierradantrieb?<br />

Ja, genau<br />

Ach so, de Sigi,<br />

ja sag's doch glei,<br />

'werd de Sigi net kenne!<br />

H. Hurst


Welches Gedicht kommt deinem He<strong>im</strong>atdialekt am nächsten?<br />

Kannst du erkennen, in welchem Dialekt die Gedichte geschrieben sind?<br />

Versuche, das Gedicht von Egg<strong>im</strong>ann in deinen He<strong>im</strong>atdialekt zu übertragen!<br />

Übertrage das Gedicht von Guggholz ins Hochdeutsche und vergleiche die<br />

Fassungen. Inwiefern ändert sich die Wirkung?<br />

Verfahre ebenso mit dem Gedicht von Setzwein "Im voabeifahn"!<br />

27<br />

Bei welchen Gedichten hat deiner Meinung nach der Dialekt eine besonders<br />

große Aussagekraft? Welche könnte man sich auch in hochdeutsch vorstellen?<br />

Wie verwendet Holzwarth in seinem Gedicht "Oser Lendle“ Dialekt und<br />

Hochsprache?<br />

Vergleiche das Gedicht "Schbäädsummer" von Hampele mit Eichs "Verlassene<br />

Alm"!<br />

Welche besondere Darstellungsmöglichkeiten hat der Dialekt? Wo liegen deiner<br />

Meinung nach die Grenzen des Dialekts als Sprache der Dichtung?<br />

Versuche, ein Gedicht in deiner eigenen <strong>Mundart</strong> zu schreiben!


M9 Dialekt in der Schule?<br />

( aus: Schulzeit, 5/6, 1980 )<br />

Immer wieder berichten Menschen davon, dass eine Predigt in<br />

der <strong>Mundart</strong>, ein freundschaftliches Gespräch <strong>oder</strong> auch eine<br />

Ermahnung in der "Muttersprache" ganz anders unter die Haut<br />

gehe als " standardsprachliche Kommunikation", weil der Dialekt<br />

ungleich viel mehr Register der Ausdrucksfähigkeit besitzt als<br />

die etwas blutleere hochdeutsche Umgangssprache.<br />

Deshalb sollten in der Schule auch alle Möglichkeiten<br />

genutzt werden, <strong>im</strong> unterrichtlichen und außerunterrichtlichen<br />

Gebrauch diese enge sprachliche Beziehung durch die<br />

Verwendung des Dialekts herzustellen.<br />

Die <strong>Mundart</strong> ist heute in einer Zeit hoher Mobilität und bei<br />

der ständigen Einwirkung der Medien in Gefahr, sich allmählich<br />

einer planierten Hochsprache anzugleichen.<br />

So paradox es nach diesen Ausführungen klingen mag: es gibt<br />

auch die Auffassung, dass die wirklichen Dialektsprecher <strong>im</strong>mer<br />

seltener werden und das, was man für Dialekt hält, sich<br />

<strong>im</strong>mer mehr einer nur noch dialektal eingefärbten Standardsprache<br />

nähert. Dies wird noch dadurch gefördert, dass in<br />

Süddeutschland ein gewisses Minderwertigkeitsgefühl gegenüber<br />

den Sprechern aus Norddeutschland besteht, die sich<br />

sehr sicher in ihrem hochsprachlichen Dialekt bewegen, den<br />

man fälschlich für hochdeutsch hält. Da entsteht dann die<br />

Meinung: " Ein Norddeutscher kann noch so großen Unfug reden<br />

- er macht nur deshalb Eindruck, weil er ihm flink und flüssig<br />

von den Lippen fließt. Selbst Lehrer fallen in ihrer<br />

Beurteilung darauf herein und halten hochsprachliche Kinder<br />

für intelligenter."<br />

"Der Schüler ist intelligent, obwohl er Dialekt spricht",<br />

dies ist kein erfundenes Zitat. Um solchen Tendenzen und<br />

Vorurteilen entgegenzuwirken, sollte der Dialekt in der<br />

Schule auch bewusst gepflegt werden. He<strong>im</strong>atliche <strong>Mundart</strong>gedichte<br />

<strong>oder</strong> Stücke in <strong>Mundart</strong> sollten ganz selbstverständlich<br />

zum Unterricht gehören. Damit muss sich nicht unbedingt<br />

die bare Volkstümelei verbinden, als eine konservierende<br />

Traditionspflege, bei der die <strong>Mundart</strong> sehr schnell zur<br />

"schönen Leiche" erstarren würde.<br />

28


Auch die <strong>Mundart</strong> lebt und entwickelt sich und lässt sich<br />

nicht geschichtslos halten. Aber ein herzliches Verhältnis<br />

zur Volkssprache, zur <strong>Mundart</strong>, sollten wir uns nicht ausreden<br />

lassen.<br />

"Liebe zu Volk und He<strong>im</strong>at", eines der obersten Bildungsziele<br />

unserer Verfassung, wird hier sehr konkret und unmittelbar<br />

realisierbar. Die Schwierigkeiten, die durch das Nebeneinander<br />

von Dialekt und Hochsprache <strong>im</strong> muttersprachlichen Unterricht<br />

und - was man nicht übersehen sollte - be<strong>im</strong> Erlernen<br />

der Fremdsprache entstehen, sollten in erster Linie von den<br />

Fachleuten behoben werden. Aber die Eltern sollten an diesen<br />

so wichtigen Fragen nicht vorbeigehen.<br />

Der Dialog mit der Schule ist gerade in diesem Bereich wichtig.<br />

Die Eltern können den Lehrern Mut zur <strong>Mundart</strong> machen<br />

und die Lehrer die Eltern bestärken, sich vor lauter Angst<br />

um die Zukunft des Kindes nicht auch noch sprachlich zu vekrampfen.<br />

"Sapere aude" - habe Mut, dich deiner Muttersprache<br />

zu bedienen!<br />

Diskutiert folgende Fragen:<br />

Welchen <strong>Raum</strong> sollte <strong>Mundart</strong> in der Schule eingeräumt bekommen?<br />

In welchen Fällen sollte Dialekt erlaubt sein, in welchen lieber nicht?<br />

Wie wichtig ist es, die Hochsprache korrekt verwenden zu können?<br />

Ist es wichtig, akzentfrei hochdeutsch sprechen zu können?<br />

29


Hinweise zum Materialienteil<br />

30<br />

Die einzelnen Materialien haben Bausteincharakter. Je nach Schulart,<br />

Klassenstufe und Schwerpunkt können sie in den Unterricht eingebaut werden.<br />

Ebenso sind die Fragen zu en Materialien als Vorschläge zu verstehen.<br />

Dennoch wurden die Materialien mit den Fragen so kombiniert, dass sie auch<br />

als Kopiervorlagen für Arbeitsblätter dienen können.<br />

Die Reihenfolge gibt eine gewisse Gliederung für eine Unterrichtseinheit vor,<br />

doch sind die einzelnen Bausteine auch für sich <strong>oder</strong> in geänderter Reihenfolge<br />

einsetzbar.<br />

Die Karten M1 und M2 sowie der sprachliche Persönlichkeitstest M3 könnten für<br />

eine Einführungsstunde dienen, wobei die Karten auch als Folie über<br />

Tageslichtprojektor eingesetzt und in fragend-entwickelndem Verfahren<br />

gemeinsam ausgewertet werden könnten.<br />

Der Untersuchungsbogen: <strong>Schwäbisch</strong> <strong>oder</strong> <strong>fränkisch</strong>? M4, könnte als<br />

vorbereitende Hausaufgabe bearbeitet werden und dazu dienen, den Dialekt<br />

des He<strong>im</strong>tortes näher zu best<strong>im</strong>men. Die Texte M5 und M6 zur Entwicklung der<br />

Heilbronner Ortsmundart machen deutlich, dass Sprache - und besonders<br />

Dialekt - einem Wandel unterworfen ist und heute Ortsmundart nicht mehr von<br />

allen gleichermaßen gesprochen wird.<br />

Die <strong>Mundart</strong>texte der angrenzenden <strong>Mundart</strong>räume M7 können dazu eingesetzt<br />

werden, die erworbenen Kenntnisse zu überprüfen, Dialektmerkmale zu<br />

erkennen und <strong>Mundart</strong>räumen zuzuordnen.<br />

Für das Thema <strong>Mundart</strong>lyrik ( Texte M8) sollte man sich in jedem Fall genügend<br />

Zeit nehmen, da es hierbei neben der sprachlichen Untersuchung auch um<br />

ästhetische Aussagequalitäten des Dialekts geht. Auch kann ein Schwerpunkt<br />

auf kreativen Umgang gelegt werden, etwa durch Umgestalten einzelner Texte,<br />

Übertragungen in die Hochsprache <strong>oder</strong> eigene Textproduktion.<br />

Der "Schulzeit"-Artikel M9 kann zu einem Abschlussgespräch überleiten, das die<br />

Frage "Dialekt in der Schule?" thematisiert und den Schülern dazu verhilft,<br />

Möglichkeiten und Grenzen des Dialekts in ihrem Sprachgebrauch zu erkennen.


Zu den einzelnen Materialien:<br />

31<br />

M1<br />

Die Heilbronner <strong>Mundart</strong> wird zum Süd<strong>fränkisch</strong>en gerechnet. In einigen, meist<br />

älteren Publikationen wird auch der Begriff "südrhein<strong>fränkisch</strong>" verwendet, der<br />

allerdings eine besondere Nähe zum Rhein<strong>fränkisch</strong>en nahe legt, die nicht<br />

zutrifft. Das Süd<strong>fränkisch</strong>e gehört mit dem Ost<strong>fränkisch</strong>en zu den<br />

oberdeutschen <strong>Mundart</strong>en, die die zweite Lautverschiebung ( z.B. p zu pf: Appel<br />

- Apfel) mitgemacht haben.<br />

Im Hochalemannischen ist die 2. Lautverschiebung, die sich <strong>im</strong> 5. Jahrhundert<br />

vom langobardischen Norditalien über die Alpen nach Süddeutschland<br />

ausbreitete, noch am deutlichsten zu erkennen. Hier wurde auch der harte<br />

Verschlusslaut k angerieben zu ch (Kind - Chind).<br />

Im Nordwesten des Heilbronner <strong>Raum</strong>es rückt die Grenze der<br />

2.Lautverschiebung recht nahe. So wird <strong>im</strong> Pfälzischen p nicht mehr zu pf: "In<br />

der Palz geht der Parrer mit der Peip in die Kärch."<br />

M2<br />

Der Heilbronner <strong>Raum</strong> ist die südöstlichste <strong>Mundart</strong>region des Süd<strong>fränkisch</strong>en,<br />

wenn man von der besonderen Grenzmundart des Löwensteiner <strong>Raum</strong>es<br />

einmal absieht. Deshalb sind die Einflüsse aus dem Ost<strong>fränkisch</strong>en und<br />

<strong>Schwäbisch</strong>en besonders stark anzutreffen, je nachdem ob man sich mehr <strong>im</strong><br />

Osten <strong>oder</strong> Süden des Bereiches befindet.<br />

Auf der Karte sind die Grenzlinien je nach Ausprägung unterschiedlich stark<br />

eingezeichnet. So erschien den Sprachwissenschaftlern etwa die Sprachgrenze<br />

zum schwäbisch-<strong>fränkisch</strong>en Übergangsbereich <strong>oder</strong> zum Öhringer <strong>Raum</strong><br />

stärker ausgeprägt als die zum Löwensteiner bzw. Mosbacher <strong>Raum</strong>.<br />

M3<br />

Der "sprachliche Persönlichkeitstest" macht dem Schüler schnell klar, dass<br />

seine <strong>Mundart</strong> nicht zum Kernschwäbischen gehört. Zwar wird es ihm in der<br />

Regel wenig Mühe machen, die meisten Wörter herauszubekommen - und<br />

deshalb kann er auch durchaus das Prädikat "Urschwabe" erreichen, doch<br />

selbst wird er die meisten Wörter so nicht verwenden bzw. anders aussprechen.<br />

Sicherheitshalber sei aber hier die Lösung angegeben:<br />

1. Pfingsten, 2. Handschuhe, 3. Stübchen, 4. Löwe, 5. Hühnchen, 6. so,<br />

7. Eiterzahn, 8. Putzteufel, 9. Blumenkohl, 10.ade, 11. Büchsenöffner,


12. Blätterteig, 13. jetzt, 14.Seiltänzerin, 15. Hochzeit, 16. montags,<br />

13. Liege, 18. He<strong>im</strong>atabend, 19. Christbaum, 20. Ohrenweh, 21. was,<br />

14. Ostern, 23. Strickjacke, 24. unangenehm, 25. Hütchen, 26. Zeh,<br />

27.Mist, 28. Blümchen, 29. Weingärtner, 30. dahe<strong>im</strong>, 31. Hinterteil,<br />

32. Pflaumentörtchen, 33.Gesichtsmaske, 34. zuerst, 35.umsonst,<br />

36. Knie, 37. Jammer, 38. Klobürste, 39.herunter, 40. werktags.<br />

32<br />

Der Test kann auch Anlass dazu sein, selbst auf "sprachliche<br />

Entdeckungsreise" zu gehen und typische Dialektwörter der eigenen <strong>Mundart</strong><br />

zusammenzustellen.<br />

M4<br />

Der Untersuchungsbogen "schwäbisch <strong>oder</strong> <strong>fränkisch</strong>" beschränkt sich auf<br />

phonetische Kriterien und soll helfen, <strong>fränkisch</strong>e Formen von schwäbischen zu<br />

unterscheiden. Außerdem soll damit die eigene Ortsmundart näher identifiziert<br />

werden können. Er basiert <strong>im</strong> Wesentlichen auf den Einzelwortuntersuchungen<br />

von Karlheinz Jakob. Die Liste wäre aber <strong>im</strong> Unterricht weiter fortsetzbar. Auf<br />

eine phonetische Schreibweise wurde <strong>im</strong> Interesse eines problemloseren<br />

Einsatzes bewusst verzichtet. Für das offene o wurde als Zeichen 0 gewählt.


33<br />

M5<br />

Die Heilbronner <strong>Mundart</strong>probe von 1909 verfolgt zwei Zielebenen. Zum einen<br />

kann aus dem Inhalt die grundsätzliche Problematik, wie <strong>Mundart</strong>texte<br />

geschrieben werden sollen, erkannt werden. Es wird schnell deutlich, dass dies<br />

nur ein unvollkommenes Verfahren sein kann. Zum anderen können auch<br />

Veränderungen <strong>im</strong> Laufe der Jahrzehnte festgestellt werden, die <strong>im</strong> folgenden<br />

Text M6 beschrieben werden.<br />

Die Übertragung ins Hochdeutsche kann mündlich <strong>oder</strong> schriftlich geschehen<br />

und sollte dem Schüler die Unterschiede zur Hochsprache eindringlicher vor<br />

Augen führen.<br />

M6<br />

Uwe Jacobis Ausführungen über die Sprache der Altheilbronner machen den<br />

Schülern den ständigen Sprachwandel deutlich. Sie geben Anlass zur<br />

Diskussion, welche Rolle heute der Dialekt spielt. Die Sprache der<br />

Altheilbronner Wengerter mag heute verschwunden sein. Gleichwohl gibt es<br />

auch heute einen Heilbronner Dialekt. Karlheinz Jakob spricht sogar von einer<br />

ausgeprägten Ortsmundart. Dieser heutige Heilbronner Dialekt ist zwar nicht<br />

mehr dieselbe Sprache der Wengerter vor dem 4. Dezember 1944, aber er<br />

basiert darauf, ist die Fortentwicklung dieser <strong>Mundart</strong>. Auch heute sprechen die<br />

Großeltern eine andere <strong>Mundart</strong> als ihre Enkel.<br />

Eine Umfrage in der Klasse nach der Herkunft der Eltern und Großeltern wird in<br />

jeder Schulart deutlich machen, dass durch die vehement zugenommene<br />

Mobilität nur noch wenige "alteingesessene" Dialektsprecher unter den Schülern<br />

sind.<br />

M7<br />

Der Text von Gerhard Geißler, Die neue Lehrerin, enthält Passagen aus dem<br />

Rhein<strong>fränkisch</strong>en (Worschtebrod). Die verräterische Bezeichnung "Nordbadens"<br />

wurde weggelassen.<br />

Ambrosius Noopf ist zwar in Heilbronn geboren, schrieb aber <strong>im</strong> 19. Jahrhundert<br />

in ost<strong>fränkisch</strong>-hohenlohischer <strong>Mundart</strong>.


34<br />

Jörg Steins "Schneckejohr", aus dem hier zitiert wurde, enthält Passagen in<br />

Stuttgarter <strong>Schwäbisch</strong>. Besonders auffallend ist, wie der Verfasser bewusst<br />

von der hochsprachlichen in die mundartliche Sprachebene wechselt, um damit<br />

eine besondere Aussagequalität zu erreichen: Er führt den Leser behutsam in<br />

die Dialektebene hinein, dann, wenn er typisch schwäbische Verhaltensweisen<br />

der Sonntagsausflügler karikiert, ist er mitten <strong>im</strong> Dialekt. Gegen Ende des<br />

Textes wechselt er wieder in die Hochsprache, macht damit die Distanz zur<br />

erzählten Situation deutlich, um dann am Schluss wieder <strong>im</strong> Dialekt diese<br />

Distanz zurückzunehmen.<br />

M8<br />

Egg<strong>im</strong>anns "heitersscho" ist in hochalemannischer, schweizerdeutscher<br />

<strong>Mundart</strong> geschrieben.<br />

heitersschoghört = Habt ihr 's schon gehört?<br />

gäuetsischunerhört = Gelt, es ist unerhört.<br />

Setzwein schreibt in bayrischer <strong>Mundart</strong>, Schlack schwäbisch,<br />

Bauer rhein<strong>fränkisch</strong>-pfälzisch. Walter Hampeles Gedichte sind in hohenlohischost<strong>fränkisch</strong>em<br />

Dialekt verfasst und von tiefer Poesie. Mit einer guten Klasse<br />

kann man einen Vergleich von "Schbäädsummer" mit Günter Eichs<br />

"Verlassener Alm" wagen.<br />

Irma Guggolz schreibt Süd<strong>fränkisch</strong> mit rhein<strong>fränkisch</strong>em Einschlag. Georg<br />

Holzwarth schreibt <strong>Schwäbisch</strong>, Harald Hurst süd<strong>fränkisch</strong> in Karlsruher<br />

<strong>Mundart</strong>.<br />

M9<br />

Der Text könnte als Hausaufgabe vorbereitet werden und zu einer<br />

Schlussdiskussion überleiten. Er streift auch die soziolinguistische Seite und<br />

bildungspolitische Aspekte des Dialektgebrauchs.


Literatur<br />

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35<br />

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