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Die Rolle des Europäischen Igels (Erinaceus europaeus) in der ...

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1 E<strong>in</strong>leitung<br />

Lebensraum können Igel vektorübertragene Pathogene auch unmittelbar <strong>in</strong> Siedlungsnähe<br />

e<strong>in</strong>schleppen, wodurch sich das potentielle Ansteckungsrisiko für Mensch und domestizierte<br />

Tiere erhöht.<br />

1.1 Fragestellung und Zielsetzung<br />

In epidemiologischen Untersuchungen steht <strong>der</strong> direkte Erregernachweis <strong>in</strong> Zecken (vor allem<br />

<strong>in</strong> generalistischen Zecken, wie Ixo<strong>des</strong> ric<strong>in</strong>us) im Vor<strong>der</strong>grund. Bei Tieren wird die direkte<br />

Detektion von Erregern hauptsächlich bei Haus- o<strong>der</strong> Nutztieren zur Absicherung e<strong>in</strong>es<br />

Borrelioseverdachts durchgeführt. Über wild lebende Säugetiere gibt es bisher nur sehr<br />

wenige Daten zum Vorkommen von Pathogenen <strong>in</strong> <strong>der</strong>en Organen o<strong>der</strong> <strong>in</strong> den sie befallenden<br />

Zecken.<br />

Für welche zeckenübertragenen Erreger <strong>der</strong> Igel empfänglich ist und als Reservoirwirt dient,<br />

wurde bisher nur ansatzweise untersucht. <strong>Die</strong> vorliegende Arbeit hatte daher zum Ziel, den<br />

Stellenwert von Igeln <strong>in</strong> <strong>der</strong> Epidemiologie <strong>der</strong> von Zecken übertragenen Krankheiten zu<br />

bestimmen. Der Schwerpunkt lag dabei auf Borrelien e<strong>in</strong>schließlich <strong>der</strong> Zuordnung bis zur<br />

jeweiligen Genospezies. Durch experimentelle und natürliche Infektionen sollte die<br />

Reservoirkompetenz bzw. das Reservoirpotential <strong>des</strong> <strong>Igels</strong> demonstriert und mittels<br />

Xenodiagnose bestätigt werden. Des Weiteren sollte die Funktion <strong>des</strong> <strong>Igels</strong> als Wirt für<br />

Anaplasmen, Rickettsien und FSME-Viren überprüft werden. Dabei lag <strong>der</strong> Fokus auf dem<br />

Wildtier selbst, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> molekularbiologischen Untersuchung <strong>der</strong> Organe. Aber auch<br />

von Igeln abgesammelte Zecken (Ixo<strong>des</strong> hexagonus und I. ric<strong>in</strong>us) sollten auf e<strong>in</strong>e bakterielle<br />

Infektion mit den genannten Erregern untersucht werden.<br />

Zusätzlich sollte evaluiert werden, ob sich auch serologisch Anhaltspunkte für die<br />

Involvierung von Igeln <strong>in</strong> <strong>der</strong> Epidemiologie von Borrelien und FSME-Viren f<strong>in</strong>den lassen.<br />

Dabei sollte geklärt werden, ob für menschliche Serologie ausgelegte, kommerzielle<br />

Testsysteme auch für <strong>Igels</strong>eren adaptiert und verwendet werden können.<br />

Solche grundlegenden Datenerhebungen s<strong>in</strong>d wichtig, um ökologische Zusammenhänge<br />

zwischen zeckenassozierten Erregern und ihrer Beziehung zu Wirten und Vektoren zu<br />

verstehen, und somit auch Informationen für das Risikomanagment zeckenübertragener<br />

Erreger zu gew<strong>in</strong>nen.

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