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Die Rolle des Europäischen Igels (Erinaceus europaeus) in der ...

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2.3.3 Anaplasma phagocytophilum (Anaplasmose)<br />

2.3.3.1 Allgeme<strong>in</strong>es<br />

34<br />

2 Literaturübersicht<br />

<strong>Die</strong> humane granulozytäre Anaplasmose (HGA), ursprünglich auch als humane granulozytäre<br />

Ehrlichiose (HGE) bekannt, wird von Anaplasma phagocytophilum hervorgerufen (Dumler et<br />

al. 2005). A. phagocytophilum befällt <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e die Granulozyten, wo die Vermehrung <strong>in</strong><br />

zytoplasmatischen Vakuolen f<strong>in</strong>det. An<strong>der</strong>e Arten wie beispielsweise Anaplasma bovis s<strong>in</strong>d<br />

<strong>in</strong> den Monozyten lokalisiert o<strong>der</strong> befallen Thrombozyten (Anaplasma platys)<br />

(Walker & Dumler 1996, Goethert & Telford 2003). Der Name <strong>der</strong> Erkrankung wird daher oft<br />

<strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit <strong>der</strong> Aff<strong>in</strong>ität <strong>des</strong> Erregers zum jeweiligen Zelltypus <strong>der</strong> zellulären Abwehr<br />

genannt.<br />

In <strong>der</strong> Tiermediz<strong>in</strong> ist die granulozytäre Anaplasmose schon seit langer Zeit bekannt. In<br />

Europa wurden Erreger, die bei Schafen, Ziegen und R<strong>in</strong><strong>der</strong>n die Granulozyten befallen,<br />

erstmalig 1932 beschrieben und Ehrlichia phagocytophila genannt (Woldehiwet 2010).<br />

Aufgrund von Sequenzhomologien <strong>der</strong> 16 rDNA kam es zum Zusammenschluss von E. equi,<br />

E. phagocytophila und <strong>des</strong> Erregers <strong>der</strong> HGE zu A. phagocytophilum (Dumler et al. 2001).<br />

Uilenberg et al. (2004) kritisierten jedoch die unzureichende Berücksichtigung an<strong>der</strong>er<br />

Genorte und die fehlende Charakterisierung von phänotypischen Eigenschaften.<br />

A. phagocytophilum hat e<strong>in</strong> sehr breites Wirtsspektrum; je nach Tierart stellt sie den Erreger<br />

<strong>der</strong> can<strong>in</strong>en, fel<strong>in</strong>en, equ<strong>in</strong>en Anaplasmose, <strong>des</strong> Zeckenfiebers <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>käuer und <strong>der</strong><br />

humanen granulozytären Anaplasmose dar (Rymaszewska & Grenda 2008, Woldehiwet<br />

2010). Aber auch Wildtiere, darunter Nagetiere und Rehwild, s<strong>in</strong>d für e<strong>in</strong>e Infektion<br />

empfänglich und können zur Verbreitung von unterschiedlichen A. phagocytophilum-<br />

Varianten beitragen.<br />

2.3.3.2 Morphologie, Systematik und genetische Eigenschaften<br />

Anaplasma phagocytophilum ist e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es (0,5-1,5 µm), pleomorphes, gramnegatives,<br />

obligat <strong>in</strong>trazellulär leben<strong>des</strong> Bakterium (Dumler et al. 2001). Es befällt vor allem neutrophile<br />

Granulozyten von Säugetieren, <strong>in</strong> denen es zur Ausbildung <strong>der</strong> charakteristischen<br />

Morulae-Form kommt (Abbildung 9) (Dumler et al. 2001, Carrade et al. 2009).

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