ROOSTER Lanzarote
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RoosteR best shot<br />
<strong>Lanzarote</strong> bietet nicht nur über<br />
Wasser eine außergewöhnliche<br />
Vielfalt an Ein drücken, sondern<br />
auch unter der Wasserlinie.<br />
Foto: Sabine Hütter<br />
3
4<br />
CRedo<br />
Die ungewöhnliche Story<br />
entsteht durch außergewöhnliche<br />
Perspektiven. Spannende<br />
Blickwinkel, eigene Handschrift<br />
und unverwechselbare<br />
Fotos sind die Grundlage des<br />
urbanen LifeStyle-Magazins<br />
<strong>ROOSTER</strong>.<br />
das LIfestyLe-magazIn RoosteR<br />
Was sind wir? Wie sehen wir uns? Wofür stehen wir?<br />
„<strong>ROOSTER</strong> hat die Story !“<br />
Wir erzählen spannende Stories aus ungewöhnlichen Perspektiven rund<br />
um das Leben auf <strong>Lanzarote</strong>.<br />
<strong>ROOSTER</strong> bietet mit HEADS & FACES die interessantesten Geschichten<br />
von echten Kerlen und außergewöhnlichen Frauen.<br />
<strong>ROOSTER</strong> empfiehlt spannende Locations und beleuchtet bisher<br />
unbekannte Orte.<br />
<strong>ROOSTER</strong> zeigt attraktives Wohnen und bietet ausführliche Streifzüge<br />
durch die Welten der Kunst, Musik und Literatur.<br />
<strong>ROOSTER</strong> spürt den Trends nach und bringt fundierte Antworten von<br />
Leuten, die mitten in der Szene zuhause sind.<br />
<strong>ROOSTER</strong> begleitet erfolgreiche Sportler auf dem Weg an die Spitze.<br />
<strong>ROOSTER</strong> bringt spektakuläre Fotos.<br />
Fazit in vier knappen Worten: <strong>ROOSTER</strong> hat die Story!<br />
Die <strong>ROOSTER</strong>-GUIDELINE<br />
1] <strong>ROOSTER</strong> lebt über die Illustration. Gute Fotos sind wichtiger<br />
als viel Text!<br />
2] <strong>ROOSTER</strong> ist zeitneutral. <strong>ROOSTER</strong>-Stories begeistern auch noch<br />
übermorgen!<br />
3] <strong>ROOSTER</strong> sucht den „Mann“ als Leser, ohne die „Frau“ zu verlieren!<br />
4] <strong>ROOSTER</strong> macht neugierig, er bezieht Autoren und Leser in die<br />
Story mit ein!<br />
5] <strong>ROOSTER</strong> liebt das Leben, den Genuss & Konsum und Menschen,<br />
die aktiv etwas tun!<br />
6] <strong>ROOSTER</strong> ist selektiv positiv! „Bad News“ bekommen keinen Raum!<br />
7] <strong>ROOSTER</strong> polarisiert. Bei Zustimmungs-Mehrheit ist Ablehnung<br />
durchaus akzeptabel!<br />
8] <strong>ROOSTER</strong> ist innovativ. Mediale Experimente sind Bestandteil<br />
des Konzeptes!<br />
9] <strong>ROOSTER</strong> wirkt als Booster. Wir machen „Stars“ über Stories<br />
und nicht Stories über Stars!<br />
ImpRessum<br />
<strong>ROOSTER</strong> – das neue LifeStyle-Magazin für <strong>Lanzarote</strong><br />
Deposito Legal: GC 1062/2010<br />
Medieninhaber und Herausgeber:<br />
Sabine Hütter, <strong>Lanzarote</strong><br />
Internet: www.rooster24.com<br />
Verlagsanschrift:<br />
Calle la Orilla 16c, 35570 Yaiza,<br />
<strong>Lanzarote</strong>, Las Palmas, Spain<br />
NIF Y0436891-C<br />
Telefon: +34 659562953<br />
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Editorial <strong>Lanzarote</strong>:<br />
CC Los Pocillos, Local 17 – 35510 Puerto del Carmen<br />
<strong>Lanzarote</strong><br />
Redaktionsverantwortung<br />
Chefredaktion: Sabine Hütter<br />
Produktionsleitung „Heads & Faces“: Christina Stern<br />
Chefin vom Dienst: Christina Stern<br />
Leitung Newsredaktion: Gerhard Hütter<br />
Redaktion: Alessandra Salpietro<br />
Leitung Fotoredaktion: Sabine Hütter<br />
Titelfoto: Mag. Sabine Hütter<br />
Bildbearbeitung: Nepixx.de | Nico Ernst<br />
Anzeigenleitung:<br />
Cornelia Weis<br />
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Doris Busch Grafikdesign, Düsseldorf<br />
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Promotissimo S.L., <strong>Lanzarote</strong>,<br />
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Redaktionelle Schwerpunkte<br />
Heads & Faces,<br />
Business,<br />
Lifestyle,<br />
Sport,<br />
Fashion,<br />
Destination,<br />
Location,<br />
Living,<br />
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<strong>ROOSTER</strong> | eMagazin – das urbane<br />
LifeStyle-Magazin im Internet<br />
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Der <strong>ROOSTER</strong> wird ganz oder in Teilen im Print und digital<br />
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Editorial 7<br />
Erlebe eine spannende Zeit<br />
Mainstory 8<br />
Tamar – die Ironlady<br />
<strong>Lanzarote</strong> 2.0 12<br />
Interview mit dem Tourismus-Chef<br />
Liebe auf dem Wellenkamm 14<br />
Exklusive <strong>ROOSTER</strong>-Lovestory<br />
Abgetaucht! 17<br />
Erfahrungen unter der Wasserlinie<br />
<strong>ROOSTER</strong>‘s CROW 19<br />
Eruption – Mut zur Veränderung<br />
Drama, Durst und Domino 20<br />
Die alte Riege von Arrecife<br />
Auf Achse: Wien – Arrecife 23<br />
Die <strong>ROOSTER</strong>-Panda-Tour<br />
<strong>ROOSTER</strong> CENTERFOLD 26<br />
Der Duft des Erfolges 28<br />
Erfolg „Made in <strong>Lanzarote</strong>“<br />
<strong>ROOSTER</strong> Covershooting 30<br />
Shorttracks 32<br />
Aktiver Urlaub und reiner Genuss 33<br />
Kunstszene <strong>Lanzarote</strong> 34<br />
Eschara – die Quadratur der Kunst<br />
Exkursion Fuerteventura 36<br />
Zwei Tage auf der Schwesterinsel<br />
Gran Hotel Arrecife 40<br />
Geschichte einer Ikone<br />
Hemingways Helden 42<br />
Die alten Männer und das Meer<br />
<strong>ROOSTER</strong> Chica Shooting 44<br />
Painted Love<br />
Heads & Faces: Scott Cole 46<br />
Portrait eines Fotografen<br />
<strong>ROOSTER</strong> Chica Shooting 48<br />
Frist Class Pin-Up<br />
Frei Schnauze!Chesters Kolumne 50<br />
Echte Kerle gehen kein „Gassi“<br />
Tourismus-Chef<br />
Manchado im<br />
exklusiven<br />
<strong>ROOSTER</strong>-Interview<br />
12<br />
<strong>ROOSTER</strong> begleitete<br />
die Lokalheldin Tamar<br />
zum Ironman<br />
8<br />
Imagepolitur<br />
Gran Hotel Arrecife<br />
40<br />
navIgatIon<br />
Täglich aktuelle Stories,<br />
News und Fotos aus<br />
der <strong>ROOSTER</strong>-Redaktion<br />
gibt es im Internet.<br />
Der direkte Draht<br />
zum urbanen LifeStyle-<br />
Magazin lautet hierzu:<br />
www.rooster24.com.<br />
Kommentare, Meinungen<br />
und Anregungen<br />
senden Sie bitte an<br />
den Leserservice. Stichwort<br />
„<strong>ROOSTER</strong>“ unter<br />
office@scriptum.org.<br />
5
Das Tor zum Castillo in Arrecife<br />
Alessandra Salpietro<br />
Erlebe eine spannende Zeit,…<br />
Die Faszination der Vulkaninsel <strong>Lanzarote</strong> lässt sich schwerlich zwischen DIN A4-<br />
Seiten pressen. Kein Foto kann die Gänsehaut erzeugen, die entsteht, wenn man bei<br />
Vollmond an den Klippen von Los Hervideros steht und die Gischt der Brandung an<br />
der schroffen Felsküste beobachtet. Kaum eine Geschichte kann das Gefühl beschreiben,<br />
wenn hunderte der härtesten Sportler der Welt nahezu gleichzeitig bei Sonnenaufgang<br />
ins Meer stürzen, um den besten ihrer Zunft beim Ironman zu küren. Aber wir<br />
versuchen es trotzdem.<br />
Der <strong>ROOSTER</strong> möchte Ihnen ein Gefühl für die Insel geben, der intimer ist, als jeder<br />
Reiseführer. Wir sind hautnah dran, an der bezaubernden Vulkaninsel, auf der nicht<br />
nur die Vulkane sehenswert sind, wie unser Centerfold Yulia in der Mitte des Hefte<br />
beweist.<br />
Willkommen auf <strong>Lanzarote</strong>! – Einer Insel, die so ist, wie keine andere und somit<br />
willkommen auch beim <strong>ROOSTER</strong> – dem Insel-Lifestyle-Magazin – das die Begriffe<br />
„außergewöhnlich“ und „abwechslungsreich“ auch zu seinen Attributen zählen kann.<br />
Denn was der <strong>ROOSTER</strong> will ist: überraschen, faszinieren, fesseln.<br />
Diese Leichtigkeit möchten wir auch Ihnen vermitteln, denn Sie sind im Urlaub und<br />
sollten sich dementsprechend von den angenehmen Seiten des Lebens treiben und<br />
die schwere Kost lieber Zuhause lassen.<br />
Darum ist der <strong>ROOSTER</strong> die ideale Urlaubs-Lektüre, ob am Strand, Pool oder an der<br />
Bar. Unser Magazin soll Ihnen sowohl interessante Hintergrund-Informationen als<br />
auch spannende Unterhaltung bieten.<br />
Lehnen Sie sich also zurück, legen Sie die Beine hoch und machen Sie sich vertraut<br />
mit den interessantesten Gesichtern und schönsten Plätzen der Insel.<br />
Genießen Sie den <strong>ROOSTER</strong>! – Genießen Sie Ihre Freizeit! – Genießen Sie Ihr Leben<br />
hier auf <strong>Lanzarote</strong>!<br />
Alessandra Salpietro<br />
<strong>ROOSTER</strong> Redaktion<br />
<strong>Lanzarote</strong><br />
edItoRIaL<br />
7
8<br />
maInstoRy<br />
VON ALESSANDRA SALPIETRO<br />
UND CHRISTINA STERN<br />
FOTOS: SABINE HüTTER<br />
Was treibt über tausend Menschen<br />
dazu, sich noch vor Sonnenaufgang<br />
in Neoprenanzügen auf den<br />
Weg zum Strand zu machen? Was<br />
bewegt Erwachsene im Vollbesitz<br />
ihrer geistigen Kräfte, die körperlichen<br />
Ressourcen auf einer Strecke<br />
von 180 Kilometern im Sattel eines<br />
Fahrrades bis zum Nullpunkt zu<br />
reduzieren? Welche Motivation hat<br />
ein Mensch, sich anschließend noch<br />
quälende 42 Kilometer zu Fuß durch<br />
die Gluthitze und gegen den Passatwind<br />
der Vulkaninsel von <strong>Lanzarote</strong><br />
zu quälen? Die Antwort auf alle<br />
diese Fragen ist so einfach, wie<br />
komplex, so simpel, wie kompliziert<br />
und lässt sich trotzdem in 7 schlichten<br />
Buchstaben zusammenfassen:<br />
I_R_O_N_M_A_N !<br />
Auf allen Strecken waren Fans und<br />
Zuschauer verteilt, die mitfieberten<br />
und ihre Favoriten anfeuerten.<br />
Als die Sonne dann immer stärker<br />
wurde und die Hitze ihren Höhepunkt<br />
IRONMAN LANZAROTE 2010 |<br />
Außer gewöhnliche Typen fallen<br />
auch ohne Bestzeit auf.<br />
Foto: Sabine Hütter<br />
erreichte, wuchs das Mitgefühl mit den<br />
sichtlich erschöpften und verschwitzten<br />
Sportlern, die aber nichtsdestotrotz<br />
starken Willensgeist und eine extrem<br />
hohe Motivation bewiesen. Wer einmal in<br />
das Gesicht eines Ironman gesehen hat,<br />
der weiß genau, diesen Extremsportlern<br />
geht es nicht nur um die Bestzeit, sondern<br />
um jenen persönlichen Moment des<br />
Triumphes, wenn man die Ziellinie überschreitet.<br />
„Finisher“ nennt sich diese erlesene<br />
Gruppe der ambitionierten Sportler,<br />
die innerhalb des vorgegebenen Zeitlimits<br />
die Ziellinie überqueren und somit<br />
meist weit über die reguläre Leistungsfähigkeit<br />
ihres Körpers hinaus, die mentale<br />
Stärke zum Durchhalten nutzen.<br />
Unter ihnen befand sich auch die junge<br />
Kanarin Tamar Gonzalez Suarez. Die<br />
talentierte Triathletin, übt diesen Sport<br />
bereits seit vier Jahren aus und nahm in<br />
dieser Zeit bereits an zahlreichen Wettkämpfen<br />
erfolgreich teil. An ihrem dritten<br />
<strong>Lanzarote</strong> Ironman, hatte sie es sich zum<br />
Ziel gesetzt, sich für das weltweite Highlight<br />
zu qualifizieren: HAWAII.<br />
Ein ambitioniertes Unterfangen, denn<br />
die Ausleseverfahren und die Teilnahme-<br />
kritierien sind hart und stellen eine hohe<br />
Hürde dar.<br />
In den letzten Monaten hatte Tamar<br />
alles diesem Traum untergeordnet.<br />
Hartes Training und eiserne Disziplin<br />
bestimmten ihren Lebensrhythmus. Eine<br />
persönliche Schinderei, die sich zu Beginn<br />
auch zu lohnen schien: Nach der ersten<br />
Disziplin stand fest: Tamar erzielte eine<br />
persönliche Bestzeit beim Schwimmen,<br />
auch beim Radfahren konnte sie ihre alte<br />
persönliche Bestzeit deutlich verbessern.<br />
Dann der alles entscheidende Laufwettbewerb.<br />
Weniger als 50 Kilometer<br />
trennten Tamar noch von der Pazifik-<br />
Insel: HAWAII.<br />
Nach etwa einem Viertel der Rennstrecke<br />
dann der vorzeitige KnockOut für ihren<br />
Traum. Der Magen verkrampfte und<br />
machte ihr das Laufen beinahe unmöglich.<br />
Wut, Frustration und Verzweiflung<br />
schafften ihr Luft für weitere zehn Kilometer,<br />
die sie der Marathonstrecke noch<br />
abtrotzte, bevor ihre Trainerin sie stoppte.<br />
Ihre Schmerzen ließen sich inzwischen<br />
nicht mehr verbergen und die 29-Jährige<br />
riskierte, den Ironman nicht zu Ende<br />
bringen zu können. „Ich erinnere mich
TAMAR – DIE IRONLADY!<br />
Die Strecke sollte über die Vulkanpisten<br />
auf <strong>Lanzarote</strong> direkt nach Hawaii führen:<br />
Tamar Gonzalez Suarez<br />
Foto: Sabine Hütter<br />
9
daran wie meine Trainerin mir zurief, dass<br />
ich sofort anhalten und eine Kleinigkeit<br />
zu mir nehmen sollte“, erzählt Tamar.<br />
„Doch es fiel mir wahnsinnig schwer, bis<br />
zu diesem Zeitpunkt war ich in meiner<br />
Altersgruppe an zweiter Stelle gewesen.<br />
Das hätte mein bester Ironman werden<br />
können.“<br />
So musste die ambitionierte Sportlerin<br />
trotz ihrer Topform den Traum vom Ironman<br />
auf Hawaii begraben und sich ein<br />
neues Ziel setzen: Den Ironman an diesem<br />
Tage auf jeden Fall zu Ende zu bringen.<br />
„Auch wenn dieser Ironman zwar zeitlich<br />
10<br />
mein übelstes Ergebnis war, so ist er letztlich<br />
ein mentaler Sieg. Der Ziel-Einlauf<br />
war für mich ein ganz besonderer Moment“<br />
erzählte Tamar und am Gedanken<br />
daran leuchteten ihre Augen auf. „Meine<br />
Mutter und meine Schwester liefen gemeinsam<br />
mit mir ins Ziel“.<br />
Obwohl die Enttäuschung nach diesem<br />
Ironman sehr groß war, weiß Tamar, dass<br />
sie zufrieden sein kann. Schließlich war<br />
sie nicht die Einzige, die mit der Hitze,<br />
der Anstrengung, oder einer Dehydrierung<br />
zu kämpfen hatte. überdurchschnittlich<br />
viele Teilnehmer mussten in<br />
diesem Jahr vorzeitig abbrechen, doch<br />
Tamar ist an diesem Tag über sich selbst<br />
hinausgewachsen. „Wer weiß wozu das<br />
gut war. Vielleicht musste es dieses Mal<br />
schlecht laufen, damit ich dazu lerne und<br />
es das nächste Mal besser werden kann“.<br />
Tamar darf zwar dieses Jahr nicht nach<br />
Hawaii, aber damit bleibt ein Traum und<br />
die große Chance beim nächsten Mal den<br />
Sprung zu schaffen, vom spektakulärsten<br />
Ironman Europas zum härtesten Triathlon<br />
der Welt. Und wer weiß, vielleicht startet<br />
<strong>Lanzarote</strong>s Ironlady im kommenden Jahr<br />
auf der Pazifikinsel. n
LANzAROTE 2.0<br />
Tourismus-Boss Héctor Manchado redet Klartext<br />
12<br />
Im Zentrum von Arrecifes befindet sich die<br />
Zentrale seines Reiches. Hier ist der Ort von<br />
dem der Tourismuspräsident Héctor Manchado<br />
täglich die Strippen zieht. Und es müssen derzeit<br />
lange Strippen sein, will er all diejenigen<br />
erreichen, die für die Zukunft von <strong>Lanzarote</strong><br />
von Bedeutung sind.<br />
Manchado ist angetreten, um den Tourismus<br />
auf der Insel anzukurbeln und noch attraktiver<br />
zu machen. Im <strong>ROOSTER</strong> zieht er erste Bilanz.
VON ALEssANDRA sALpIETRO<br />
uND ChRIsTINA sTERN<br />
FOTOs: sAbINE hüTTER<br />
<strong>Lanzarote</strong> ist eine alte Dame,<br />
deren Feuer sicherlich noch nicht<br />
er loschen ist, deren Leidenschaft<br />
aber im Laufe der Jahrzehnte deutlich<br />
nachgelassen hat. So jedenfalls<br />
sieht der durchschnittliche Tourist<br />
<strong>Lanzarote</strong>. Eine Wahrnehmung, die<br />
nicht nur am Ego der Vulkaninsel<br />
kratzt, sondern sich mittlerweile<br />
auch aufs Business auswirkt. In den<br />
vergangenen Jahren ist die Summe<br />
der Inselbesucher aus Deutschland<br />
um 50 Prozent zurückgegangen. Es<br />
ist also an der Zeit für einen Neustart:<br />
<strong>Lanzarote</strong> 2.0.<br />
<strong>ROOSTER</strong>: Vielen Dank, dass sie uns die<br />
Möglichkeit geben die Entwicklung der Insel<br />
mitzuverfolgen. Doch kommen wir doch<br />
zunächst zum aktuellen Stand. Worin liegt<br />
zurzeit der Fokus der Veränderung?<br />
Héctor Manchado: Mein Fokus ist momentan<br />
die Erhöhung der Reichweite. Es<br />
liegt in meiner Verantwortung <strong>Lanzarote</strong><br />
im Ausland noch attraktiver zu machen.<br />
Wir haben beispielsweise diverse Internet-Werbe-Aktionen<br />
gestartet, arbeiten<br />
mit Fluggesellschaften und Tour-Operatoren<br />
zusammen.<br />
<strong>ROOSTER</strong>: Wie wichtig ist der deutsche<br />
Markt für die Insel?<br />
Héctor Manchado : Er hat höchste Priorität.<br />
Man kann sagen, dass die größten<br />
Tourismusländer Deutschland und Großbritannien<br />
sind. Zum einen wegen der<br />
Bevölkerungszahl und zum anderen wegen<br />
der Sozioökonomie. Es sind Länder,<br />
die nicht so einfach von anderen Ländern<br />
ersetzt werden können. Vor zehn Jahren<br />
etwa kamen pro Jahr fast 500.000 Deutsche<br />
auf die Insel, inzwischen sind es pro<br />
Jahr nur etwas über 250.000. Wir haben<br />
also fast die Hälfte verloren.<br />
<strong>ROOSTER</strong>: Welche Zielgruppe wollen Sie<br />
gezielt erreichen?<br />
Héctor Manchado: Uns ist es wichtig unsere<br />
Zielgruppe zu erweitern und neben<br />
den Familien, mehr Jugendliche anzusprechen,<br />
aber auch andere Zielgruppen,<br />
wie etwa Homosexuelle.<br />
Gerade die Tatsache, dass so wenig junge<br />
Leute auf die Insel kommen ist sehr<br />
schade. Die meisten Jugendlichen assoziieren<br />
<strong>Lanzarote</strong> nur mit César Manrique<br />
und Vulkanen, wodurch die Insel schnell<br />
uninteressant erscheint. Dieses Missverständnis<br />
müssen wir aufklären. Darum<br />
möchten wir ihnen ein anderes <strong>Lanzarote</strong><br />
vorstellen, ein <strong>Lanzarote</strong> das eine Vielzahl<br />
an Sportaktivitäten anbietet, ein Nachtleben<br />
hat und traumhafte Badestrände<br />
und Tauchstellen besitzt.<br />
<strong>ROOSTER</strong>: Das falsche Bild das häufig<br />
von <strong>Lanzarote</strong> entsteht ist aber nachvollziehbar,<br />
wenn man bedenkt, dass sowohl<br />
im TV als auch im Reiseführer immer nur<br />
Ausschnitte von Kamelen und Vulkanen<br />
verwendet werden. Wieso?<br />
Héctor Manchado: Das ist richtig, damit<br />
haben Sie es auf den Punkt gebracht. Die<br />
Positionierung der Insel orientiert sich an<br />
dem Vulkan-Konzept, sprich an Kamelen,<br />
Lava, schwarzen Stränden, Eruptionen,<br />
die Mondlandschaft usw. Es war ein Fehler.<br />
Wir sind immer davon ausgegangen,<br />
dass das was wir zeigen etwas Außergewöhnliches<br />
ist und sich allein deshalb<br />
verkauft, aber jetzt ist es Zeit zu variieren<br />
und alles zu offenbaren was die Insel zu<br />
bieten hat.<br />
Aus diesem Grund bemühen wir uns gerade<br />
sehr mit neuen Reisekatalogen ein<br />
moderneres <strong>Lanzarote</strong> zu präsentieren.<br />
<strong>ROOSTER</strong>: Welche Pläne haben Sie für die<br />
nächsten drei Jahre und wie gehen Sie<br />
dabei vor?<br />
Héctor Manchado: Wir werden das Internet<br />
als Medium verstärkt nutzen. Es<br />
gilt Blogs einzurichten, in denen wir auf<br />
Fragen und Wünsche eingehen und ein<br />
Feedback erhalten können. Aber auch<br />
eine Präsenz in Portalen wie Facebook<br />
und Twitter ist heutzutage erforderlich,<br />
um somit auch in der Zukunft präsent<br />
sein zu können.<br />
<strong>ROOSTER</strong>: Vielen Dank für Ihre offenen<br />
Worte. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei<br />
der Umsetzung ihres neuen Konzepts. n<br />
touRIsmus<br />
<strong>Lanzarote</strong> erfindet sich neu.<br />
Verändert die Ausrichtung und<br />
erweitert die Schwerpunkte.<br />
Der neue Entwurf sieht nun<br />
weniger Vulkane, aber mehr<br />
Temperament vor. Anstatt<br />
omnipräsenter Kamele, mehr<br />
dynamische Sportler und neben<br />
Klangschalen und Windspielen<br />
sollen Discobeats und Musikevents<br />
das Ansehen der Insel<br />
optimieren helfen. Auch die<br />
Kommunikation soll mittels<br />
Facebook, Twitter und Blogs den<br />
Sprung ins dritte Jahrtausend<br />
schaffen.<br />
13
LIEbE AuF DEM<br />
WELLENkAMM<br />
VON ALEssANDRA sALpIETRO<br />
FOTOs: sAbINE hüTTER<br />
Ein traumhaft weißer Strand führt<br />
in das türkisblaue Meer, über dem<br />
die Sonne ihre Strahlen tanzen<br />
lässt. Eine innere Ruhe macht<br />
sich breit und man fühlt sich<br />
ange kommen – angekommen im<br />
Paradies… Dabei handelt es sich<br />
nicht um das erste Kapitel eines<br />
Kitschromans, sondern um das<br />
wahrhaft paradiesische Leben von<br />
Davide und Marianna. Die beiden<br />
Italiener sind begeisterte Windsurfer<br />
und haben die Kanaren zu ihrer<br />
Heimat erklärt.<br />
Ihr ganzes Leben wollen sie in Costa<br />
Calma (Fuerteventura) verbringen<br />
und gemeinsam ihre Leidenschaft<br />
ausleben. Dies ist der zentrale Punkt<br />
ihres gemeinsamen Lebens, dies wird<br />
14<br />
jedem klar, der das Vergnügen hat, ihre<br />
mitreißende und nahezu märchenhafte<br />
Geschichte zu erfahren.<br />
Als ich dem frisch vermählten Surfer-Paar<br />
gegenüber stehe, werde ich sofort von<br />
ihrer guten Laune angesteckt. Sie lachen,<br />
scherzen und toben im Wasser, ehe wir<br />
es uns bei einem kühlen Drink und Paella<br />
gemütlich machen und sie mir ihre<br />
Geschichte erzählen.<br />
Kennen gelernt haben sich die beiden<br />
Mailänder vor sechs Jahren. Beide waren<br />
aus verschiedenen Gründen auf<br />
die Insel gekommen und arbeiteten im<br />
gleichen Hotel. Als Davide Marianna das<br />
erste Mal sah, war sein Interesse sofort<br />
geweckt und seine Werbekampagne<br />
in eigener Sache begann. Drei lange<br />
Monate sollte es dauern, bis seine Angebetete<br />
„Feuer gefangen“ habe, berichtet<br />
der Sunnyboy.<br />
Was wäre ein Urlaub ohne Romantik oder<br />
vielleicht sogar eine Romanze? Aus diesem<br />
Grund gibt es an dieser Stelle die <strong>ROOSTER</strong><br />
LOVESTORY! Als Bühne dient ein malerischer<br />
Strand, die Akteure sind leidenschaftliche<br />
Surfer und die Geschichte skizziert den langen<br />
Weg zur Trauung auf der Schaumkrone. Die<br />
ideale leichte Kost zum Träumen im Urlaub.<br />
„Als ich auf die Insel kam, war ich auf<br />
der Suche nach mir selbst und nach der<br />
inneren Ausgeglichenheit. Ich hatte zwar<br />
gehofft irgendwann meine Seelenverwandte<br />
zu finden und ganz unerwartet<br />
stand sie plötzlich vor mir und ich<br />
wusste, dass sie es ist.“<br />
An diese Zeiten erinnert sich auch Marianna<br />
schmunzelnd: „Jeden Tag, wenn<br />
ich mein Zimmer betrat, wartete ein<br />
neues kleines Geschenk auf mich, natürlich<br />
hat mich das gefreut, doch es war<br />
eine Zeit in der ich eigentlich allein sein<br />
wollte“, erinnert sie sich.<br />
Dass es sich bei Davide aber nicht um<br />
einen reinen Romantiker, sondern offensichtlich<br />
auch um einen bekennenden<br />
Adrenalinjunkie handelt, wird bei seinen<br />
Hobbies recht schnell deutlich: Bungee-<br />
Jumping und Motorräder sind fester<br />
Bestandteil der Geschichten des Italo-
Kanaren. Diese Mischung aus Romantik<br />
und Draufgängertum, war es wohl auch,<br />
der Marianna nicht widerstehen konnte<br />
und die sie dazu veranlasst hat Davide<br />
eine Chance zu geben: „irgendwann<br />
habe ich dann schließlich nachgegeben.“<br />
Und mich auf das gemeinsame Abenteuer<br />
eingelassen.<br />
Mit der Liebe zu ihm wuchs auch das<br />
Interesse am Windsurfen.<br />
Davide war dem Sport schon längst<br />
verfallen und schaffte es schließlich sie<br />
dafür zu interessieren. „Was der Grund<br />
war, warum ich mit dem Windsurfen angefangen<br />
habe?“ erinnert sich Marianna.<br />
„Er ging ständig zum Windsurfen und ich<br />
sah ihm nur dabei zu und machte Fotos,<br />
irgendwann war es mir zu langweilig<br />
und ich sagte ihm er solle es mir beibringen.“<br />
Beide halten es für sehr wichtig in<br />
einer Beziehung, diese gemeinsame<br />
Leidenschaft auszuleben. Davide genießt<br />
das Windsurfen zu zweit sehr,<br />
auch wenn sie sich am Anfang recht<br />
unbeholfen an gestellt hat, liebte<br />
er ihre Art zu kämpfen: „Sie hat bei<br />
den ersten Versuchen einige Male im<br />
Wasser gelegen und sich aufregt, wenn<br />
etwas daneben gegangen ist, aber sie<br />
immer wieder aufs Brett ge klettert und<br />
das machte mich stolz“, sagt er und<br />
grinst ihr zu. In zwischen können sich<br />
beide ein Leben ohne Windsurf nicht<br />
mehr vorstellen.<br />
Seither sind sie so oft wie möglich<br />
gemeinsam auf dem Meer und wann<br />
immer die Zeit es zulässt, zieht es sie<br />
zum Windsurfen in die Ferne. So hat das<br />
Paar inzwischen die Wellen von Brasilien,<br />
Hawaii und Südafrika getestet.<br />
LovestoRy<br />
„Wenn wir keine Möglichkeit zum Surfen<br />
haben, sind wir schlecht gelaunt. Wir<br />
brauchen unsere tägliche Dosis Adrenalin“,<br />
stellt Marianna fest und Davide fügt<br />
hinzu „wir brauchen den Wind, das Meer<br />
und das Gefühl von Freiheit. Ein Tag, an<br />
dem ich nicht Windsurfen kann, ist wie<br />
wenn mir jemand das Leben um fünf<br />
Jahre verkürzt.“<br />
15
Eine ganz besondere Erinnerung verbinden<br />
beide mit ihrem Trip nach Hawaii.<br />
Abgesehen davon, dass es das Mekka<br />
aller Vollblut-Surfer ist und Davide somit<br />
die Möglichkeit hatte einige Stunts zu lernen<br />
und seinen Style zu perfektio nieren,<br />
ist es auch der Ort gewesen an dem er<br />
um Mariannas Hand angehalten hat.<br />
„Ich hab mich mitten im Dschungel hingekniet,<br />
mit einer Flasche Champagner<br />
in der einen Hand und einem Brillant-<br />
Ring in der anderen und sie gefragt, ob<br />
sie mich heiraten will.“<br />
Sie hat „Ja“ gesagt und so fand im Januar<br />
2010 nach fünf Verlobungsjahren und<br />
fünftägiger Dauerparty mit Freunden<br />
16<br />
LovestoRy<br />
und Verwandten eine traumhafte Strandhochzeit<br />
statt.<br />
„Es war eine typische Surfer-Hochzeit“,<br />
sind sich beide einig, „wir haben hier<br />
in Fuerteventura an unserem Strand<br />
geheiratet“ . In Costa Calma, an dem<br />
das „René Egli-Center“ steht, für das<br />
beide arbeiten. „Alle Frauen trugen<br />
Hawaii-Ketten und Surfbretter dienten<br />
als Ornament und ein großer Pavillon<br />
wurde aufgebaut. Marianna ist in<br />
einer Limousine vorgefahren worden,<br />
alleine…“, erinnert sich Davide „ich war<br />
nicht zu sehen. Alle Gäste befürchteten<br />
bereits, dass ich kalte Füße bekommen<br />
hatte und wurden immer unruhiger, bis<br />
ein Hubschrauber am Himmel erschien.“<br />
Der Helikopter gehört einem Freund<br />
von Davide und einzig die Braut wusste<br />
von dem spektakulären Auftritt ihres<br />
Bald-Ehemanns. „Als sie mich dann mit<br />
dem Heli kommen sahen, bekamen sie<br />
den Mund nicht mehr zu. Sogar das kanarische<br />
Fernsehen hatte Wind davon<br />
bekommen und uns mit den Kameras<br />
begleitet, es war fantastisch“ lacht er<br />
zufrieden. Die Kanaren sind zum Lebensmittelpunkt<br />
der beiden Italiener geworden,<br />
die ihre Wurzeln längst tief in die<br />
Vulkanerde der Insel geschlagen haben.<br />
Hier finden sie, was zum Leben wichtig<br />
ist: Sonne, Wellen, Wind und einen<br />
Menschen mit dem man all dies teilen<br />
kann. n
AbgETAuChT!<br />
ERFAhRuNgEN<br />
uNTER DER<br />
WAssERLINIE<br />
TExT: ALEssANDRA sALpIETRO<br />
FOTOs: sAbINE hüTTER<br />
Eigentlich hatte ich mir meinen<br />
Tauchlehrer athletischer vorgestellt,<br />
eher wie einen Surfer oder einen<br />
Skilehrer. Aber irgendwie war Jorge<br />
ganz anders: kleiner, dicker, älter.<br />
Idealmaße hatte er keine, aber ein<br />
ungemein anregendes Lachen. Dieses<br />
sympathische und charismatische<br />
Powerpaket sollte mir also zeigen, wo<br />
es unter Wasser lang geht. Dazu wollte<br />
ich ihm im Trockenen erst einmal ein<br />
paar Sachen in Erfahrung bringen, denn<br />
schließlich will man wissen, wer da die<br />
Verantwortung für einen unter Wasser<br />
übernehmen soll. Der gebürtige Madrilene<br />
kam ins Plaudern.<br />
Das zweifellos Schönste am Tauchen sei<br />
die Schwerelosigkeit und das Gefühl der<br />
vollkommenen Entspannung. „Schau<br />
mich an“, prustet er los und deutet<br />
auf seine ausladenden Kurven „würde<br />
ich hier auch nur zehn Meter rennen,<br />
würde ich sterben“, lacht er und fügt<br />
hinzu, „aber unter Wasser spüre ich<br />
meinen Bauch nicht und befinde mich<br />
in meinem idealen Element. Das Gefühl<br />
von Freiheit ist dabei grenzenlos.“ –<br />
„Wie sieht es mit der Angst aus?“, will<br />
ich wissen.<br />
Das was den Anfängern am meisten<br />
Angst macht, hat Jorge beobachtet, sei<br />
die Furcht vor dem Unbekannten, dabei<br />
seien die echten gefahren nur die, die<br />
man sich selber schaffe.<br />
Sichere Umgebung und professionelle<br />
Anleitung schließen diese Gefahren fast<br />
vollkommen aus. So der erfahrene Profi.<br />
Außerdem gelte es die Grundregeln zu<br />
kennen und zu beachten: „Tauche nie-<br />
mals alleine und respektiere die Grenzen<br />
der Zeit.“<br />
Auf die Frage, ob er seine Frau sich<br />
ebenfalls für diesen Sport begeistert,<br />
verfällt er erneut in sein ansteckendes<br />
Lachen und sagt: „Niemals. Ich habe<br />
jahrelang versucht sie dazu zu überreden,<br />
doch sie weigert sich zu tauchen.<br />
Sie bevorzugt es, sich an Land um die<br />
Finanzen der Tauchschule zu kümmern“,<br />
schmunzelt er.<br />
Mich konnte er mit seinem Enthusiasmus<br />
jedenfalls überzeugen. Und so<br />
stiefelten wir, Jorge im neon-gelben<br />
Anzug und den pinken Flossen vorweg,<br />
Richtung Playa Chica, in Puerto del<br />
Carmen, wo dann mein erstes Abenteuer<br />
unter der Wasserlinie begann<br />
und mir vollkommen neue Perspektiven<br />
und unvergessliche Ein drücke verschaffte.<br />
n<br />
17
ERupTION –<br />
MuT zuR<br />
VERäNDE-<br />
RuNg<br />
„Die Zukunft hat viele Namen:<br />
Für Schwache ist sie das Unerreichbare,<br />
für die Furchtsamen<br />
das Unbekannte, für die Mutigen<br />
die Chance.“ Bereits vor 150<br />
Jahren kam der französische<br />
Schriftsteller Victor Hugo zu<br />
dieser Erkenntnis. Will <strong>Lanzarote</strong><br />
auf Dauer eine Zukunft haben,<br />
dann geht dies nur über den Mut<br />
mögliche Chancen zu nutzen und<br />
Ideen Raum zur Entwicklung zu<br />
geben.<br />
Sabine Hütter ist Herausgeberin des Life-<br />
Style-Magazins <strong>ROOSTER</strong> und Fotografin<br />
Kontakt: s.huetter@scriptum.org<br />
Kommentare und Meinungen gerne an:<br />
office@rooster24.com<br />
Die Vergangenheit wirft lange<br />
Schatten. Gerade dann, wenn sie<br />
an eine leuchtende und strahlende<br />
Zeit erinnert. Dies gilt auch und<br />
gerade für <strong>Lanzarote</strong>, dieses kanarische<br />
Kleinod, das Dank seinem lokalen Helden<br />
Manrique und den Vulkanausbrüchen von<br />
1730 zu weltweitem Ruhm gekommen ist.<br />
<strong>Lanzarote</strong> steht vor seiner gewaltigsten<br />
Herausforderung seit den legendären<br />
Eruptionen im 18. Jahrhundert. Will man<br />
die kommenden Jahre den Anschluss an<br />
die wirtschaftlichen Entwicklungen und<br />
touristischen Bedürfnisse nicht verlieren.<br />
Wie aber soll man Zukunft aktiv gestalten,<br />
wenn das Hauptaugenmerk bis dato immer<br />
auf die Vergangenheit gerichtet war.<br />
Veränderungen sind für eine gesicherte<br />
Zukunft unumgänglich. Hier aber be ginnt<br />
das Dilemma. Veränderungen bringen<br />
zwar Neuerungen, sie bergen gleichzeitig<br />
aber das Risiko des Scheiterns. Wer will<br />
da schon Verantwortung übernehmen<br />
und Initiative zeigen. Meist ist alles was<br />
dabei übrigbleibt, nachdem neue Ideen<br />
kaum Konzeptreife erreichen, der zaghafte<br />
Versuch der Oberflächenkosmetik.<br />
Ein paar neue Prospekte, ein neuer Slogan,<br />
einige aktuellere Fotos, …<br />
Das ist „ganz nett“, aber „ganz nett“ ist<br />
die kleine Schwester von „großer Mist“,<br />
denn auch die kleinen Änderungen kosten<br />
Energie, Kraft und vor allem Zeit und<br />
Geld, ohne wirkliche Veränderungen in<br />
Sichtweise und Ausrichtung zu ermöglichen.<br />
Ziel müssen zeitgemäße Konzepte<br />
sein, die der Welt zeigen, wieviel Power in<br />
diesem Stück Vulkanerde steckt. <strong>Lanzarote</strong><br />
braucht keine neuen Fotos von alten<br />
Kamelen, die im Schatten des gewaltigen<br />
Montaña del Fuego ihre Kreise ziehen,<br />
sondern neue Ideen, die ganz andere<br />
Kreise ziehen.<br />
RoosteR’s CRoW<br />
Was bisher gefehlt hat waren Leute,<br />
die den Mut hatten diese Aufgabe im<br />
großen Stil und konsequent anzugehen.<br />
Getreu dem Anspruch: „Mit zwei kleinen<br />
Schritten überwindet man keine große<br />
Schlucht!“ – fehlte es an tragfähigen<br />
Ideen, deren Umsetzbarkeit zwar gewagt,<br />
aber keinesfalls unrealistisch sind.<br />
An diese Aussage musste ich denken,<br />
als ich gestern die Email eines lieben<br />
Freundes bekam. Inhalt war nur ein Datum<br />
und doch kann es soviel mehr werden,<br />
für <strong>Lanzarote</strong>, den Inseltourismus und<br />
alle Menschen, die hier leben und aktiv<br />
ihre eigene Zukunft in die Hand nehmen<br />
wollen.<br />
Die Email lautete schlicht: „Wir haben<br />
jetzt ein Datum gefunden: 23. September<br />
bis 9. Oktober 2011“ – Was in dieser<br />
Zeit auf <strong>Lanzarote</strong> stattfinden soll, wird<br />
nach den Vorstellungen der Veranstalter<br />
die Grenzen der bisherigen Musik- und<br />
Festivaldimensionen der Kanaren sprengen<br />
und internationalen Standard erreichen.<br />
Der Titel wird wohl Programm:<br />
Eruption!<br />
Wenn alles Geplante gelingt, dann<br />
schreibt <strong>Lanzarote</strong> in dieser Zeit Geschichte,<br />
Grund genug es zu versuchen.<br />
Ich jedenfalls mache mit, will dabei sein,<br />
beim Versuch etwas zu tun, was völlig<br />
unmöglich scheint. n<br />
19
DRAMEN,<br />
DuRsT uND<br />
DOMINO<br />
TExT: ALEssANDRA sALpIETRO<br />
FOTOs: sAbINE hüTTER<br />
„Estafador viejo – Du alter Gauner!“<br />
Es geht hoch her unter der Zeltplane<br />
in der kleinen Bar an der Hafenpromenade<br />
von Arrecife. Hier, wo sich<br />
die alten Männer täglich auf eine<br />
Partie Karten oder zum Domino<br />
treffen.<br />
Die Konzentration ist hoch, der<br />
Spaßfaktor auch und die gelegentliche<br />
Aufregung gehört wohl<br />
zu den liebgewonnenen Ritualen, wie das<br />
eine oder andere Glas Rotwein und eine<br />
Portion fangfrischer Pulpo.<br />
Auch wenn die Herren bereits ein gewisses<br />
Alter erreicht haben, strotzen sie<br />
nur so vor Energie, jeder hat was zu sagen<br />
und meistens reden dann alle gleichzeitig.<br />
Die meisten Stimmen sind heiter<br />
20<br />
und von Lachen erfüllt, andere lassen<br />
plötzlich einen leichten Ärger nicht verbergen,<br />
wenn einer der Männer das Spiel<br />
verloren hat und sich weigert die Niederlage<br />
zu akzeptieren – was die Sache nicht<br />
weniger amüsant macht. Gespielt wird<br />
mit dem notwendigen Ernst und entsprechender<br />
Theatralik im Sieg und beim<br />
Verlieren. Wie sich schnell herausstellt,<br />
sind die meisten der circa fünfzig Senioren,<br />
die um die zahlreichen Plastiktische<br />
sitzen, ehemalige Fischer und Seefahrer<br />
und bei einem Blick auf ihre Hände, lassen<br />
sich die Spuren lebenslanger harter<br />
Arbeit nicht verbergen.<br />
In der Regel ist die Bar den ganzen Tag<br />
über, von 9 Uhr morgens bis spät in den<br />
Abend, gut besucht. „Wie lange man<br />
hier bleibt, das hängt ganz davon ab,<br />
ob zuhause eine Frau auf dich wartet“,<br />
erklärt mir Jose. Der heute 70jährige<br />
kam ursprünglich aus Alicante, hat fünf<br />
Kinder und ist auf <strong>Lanzarote</strong> „irgendwie<br />
hängengeblieben“. Was ihm an seinem<br />
Alltag jetzt so gefällt, erklärt er so: „Wir<br />
haben unser Leben lang geschuftet, jetzt<br />
genießen wir es einfach in Gesellschaft<br />
zu sein. Es wird nie langweilig.“ Da sei<br />
zum Beispiel Pepe, der früher in La Geria,<br />
im Weinbau, gearbeitet hat. Der mogelt<br />
gerne beim Kartenspielen. Oder Sanchez,<br />
der mit dem Hut, der ist morgens immer<br />
einer der ersten, die hierher kommen.<br />
Für ihn sind wir sowas, wie seine Familie.<br />
Juan war Fischer und unterhält uns liebend<br />
gerne mit seinem Seefahrer-Garn.<br />
„Jeder hier hat seine Geschichte“, erklärt<br />
Jose abschließend. Manche mögen fröhlich<br />
sein, die anderen traurig oder gar<br />
dramatisch, aber jede einzelne wird von<br />
einem bewegtem und intensiven Leben<br />
erzählen, das nun hier unter der Plane<br />
des Pavillons von Arrecife seine Fortsetzung<br />
findet.“ n
AuF AChsE:<br />
WIEN – LANzAROTE<br />
Das <strong>ROOSTER</strong>-ROADBOOK der 4.500-Kilometer-Tour<br />
22
TExT uND FOTOs: sAbINE hüTTER<br />
Der natürliche Lebensraum der<br />
Panda ist das gebirgige Umfeld<br />
Territorien der chinesischen Provinzen<br />
Sichuan und Shanxi. Ein extrem<br />
junges Exemplar dieser Spezies<br />
fristete aber bis vor Kurzem noch<br />
ein relativ isoliertes Dasein in einer<br />
Tiefgarage in Wien. Knapp eine Tonne<br />
schwer und mit einer Länge von<br />
etwas über dreieinhalb Metern zwar<br />
schon ausgewachsen, aber mit seinen<br />
zwei Jahren nicht wirklich alt.<br />
Dies war auch der Grund,<br />
warum wir unseren<br />
dunkelblauen Freund<br />
schnellst möglich zu uns auf<br />
die Insel nach <strong>Lanzarote</strong> holen<br />
wollten, denn dieser Panda war<br />
ein kleine Flitzer aus dem Hause<br />
Fiat und ein zweites Auto war<br />
für unseren Redaktionsbetrieb<br />
notwendig. Die einfachste Möglichkeit<br />
wäre das Verschiffen per<br />
Container gewesen, aber wer<br />
läßt sich sein Auto schon per<br />
Blechkiste schicken, wenn es vier<br />
gesunde Räder hat, auf denen<br />
es die 4.500 Kilometer auch<br />
rollen kann, ich jedenfalls nicht !<br />
Und so begann ein Trip quer<br />
durch Europa, deren Verlauf ich<br />
wirklich genossen habe.<br />
Die Fahrt beginnt in Österreichs<br />
Kapitole Wien und führt quer<br />
durch die Alpenrepublik bis<br />
nach Salzburg. Nicht unbedingt<br />
der schnellste Weg zur Atlantikküste,<br />
aber bei 4.500 Kilometern<br />
Gesamtstrecke macht der<br />
kleine Abstecher auch nichts<br />
mehr aus, außerdem benötige<br />
ich noch Mozartkugel für meine<br />
spanischen Nachbarn, die sich in<br />
diese Kalorienbömbchen geradezu<br />
verliebt haben. Ohne längere<br />
Pause führt mich die Stimme<br />
meines Navigationsgerätes über<br />
Kärnten nach Italien. Es wird<br />
bereits dunkel, als ich die Grenze<br />
passiere. Zwischendurch ein<br />
kleiner Espresso im Stehen und<br />
ein Schuss Sprit für meine kleine<br />
blaue „Rennsemmel“, dann geht<br />
es weiter, denn der kalkulierte Streckenverlauf<br />
sieht ein Eintreffen in Monte Carlo<br />
bei Sonnenaufgang vor.<br />
Geradezu pünktlich erreiche ich Monaco<br />
und genieße das Erwachen der Cote<br />
d‘Azur bei backfrischen Croissants und einer<br />
großen Schale Milchkaffee. Die Stadt<br />
lädt zum Verweilen ein, aber das straffe<br />
Programm meines Europa-Trips lässt nicht<br />
wirklich viel Raum für Müßiggang. Einen<br />
kurzen Abstecher nach Nizza gönne ich<br />
mir dann doch noch, bevor ich mein erstes<br />
Etappenziel in Cannes ansteuere. Nach<br />
RoadstoRy<br />
der Tagesetappe von gut 950 Kilometern<br />
liege ich voll im Plan und mache einen<br />
Bummel über die berühmte „Croisette“,<br />
jene Flaniermeile, die gerade während<br />
der Filmfestspiele zur Bühne wird. Derzeit<br />
nutzen aber Hunderte von älteren Männern<br />
die Fläche und spielen Boule, die<br />
französische Form des Pétange.<br />
Nach einem wirklich sehr kleinen Frühstück<br />
(kein Wunder, dass die Franzosen es<br />
„petit déjeuner“ nennen) mache ich mich<br />
auf zur nächsten Etappe, die mich bereits<br />
an den Pyrenäen vorbei nach Barcelona<br />
23
führen wird. Der Streckenverlauf an der<br />
Costa Brava entlang weckt Erinnerungen.<br />
Die Autopiste ist die Hauptroute zu dem<br />
Tourismusziel der Siebziger und Achtziger<br />
Jahre gewesen: Lloret de Mar. Keine<br />
Zeit für einen Abstecher, denn auf mich<br />
wartet die „Rambla“. Jene 1.258,59<br />
Meter lange Promenade im Zentrum von<br />
Barcelona, die für schicke Klamotten<br />
und außergewöhnliche Schuhe steht.<br />
Und nach weiteren 650 Kilometern<br />
habe ich mir eine Belohnung verdient.<br />
Schnell ins Hotel, duschen, umziehen<br />
und dann ab ins Nachtleben der Katalanen-Metropole.<br />
Die geplante Abfahrt am nächsten<br />
Morgen verzögert sich dann aufgrund<br />
des Shopping-Ausfluges ein wenig, aber<br />
die drei Einkaufstaschen auf dem Rücksitz<br />
waren diese geringe Verspätung<br />
wert. Heute führt mich die Reiseroute<br />
nach Albacete. Diese mittlere Großstadt<br />
in Kastillien ist das Solingen Spaniens<br />
und berühmt für seine Messer. Außerdem<br />
befindet sich hier der Bischofssitz<br />
für das gleichnamige Bistum und eine<br />
Univer sität. Hauptgrund für meinen<br />
Besuch ist jedoch die Tatsache, dass<br />
mein Nachbar und Freund Juan hier<br />
aufgewachsen ist und seine Familie hier<br />
immer noch lebt.<br />
Also ist es ratsam sich einen persönlichen<br />
Eindruck zu verschaffen. Das Hotel liegt<br />
im Innenstadtbereich und die Suche nach<br />
einem Parkplatz gestaltet sich im Feiera-<br />
24<br />
bendverkehr unterhaltsam. Ich lerne neue<br />
Menschen und einige neue spanische<br />
Vokabeln kennen, die man so in keinem<br />
Wörterbuch findet.<br />
Der nächste Tag ist die Königsetappe<br />
meines Trans-Europe-Trips, weniger wegen<br />
der geplanten 750 Kilometer, sondern<br />
viel mehr aufgrund des Programms. Direkt<br />
zu Beginn verbringe ich den Vormittag<br />
mit der Fahrt durch die unendlichen<br />
Weiten der Weinregion von „La Mancha“.<br />
Tausende von Weinreben zieren die<br />
Landstraße und hin und wieder tauchen<br />
auch einige Obstplantagen auf. Hier, auf<br />
der „Ruta Don Quichote“ scheint die Zeit<br />
keine Rolle zu spielen und ich halte Ausschau<br />
nach den legendären Windmühlen,<br />
denen der edle Recke aus LaMancha den<br />
Kampf angesagt hatte.<br />
Mein Panda hat die Strapazen des Trips<br />
bisher ebenso gut weggesteckt, wie einst<br />
Rosinante das getreue Schlachtross des<br />
leicht verstörten Ehrenmannes. Nur bin<br />
ich nicht auf der Suche nach Dulcinea,<br />
sondern auf dem Weg nach Sevilla.<br />
Die Stadt im Herzen von Andalusien<br />
ist viel zu aufregend, um sie nur für<br />
drei Stunden zu besuchen, aber mehr<br />
Zeit bleibt mir nicht. Kurz ein Bummel<br />
durch die kleinen Gassen, dann ein paar<br />
Tapas und ein kleines Glas Wein und<br />
schon sitze ich wieder hinter dem Steuer<br />
meines kleinen Pandas, der mich zum<br />
finalen Anlaufpunkt auf dem spanischen<br />
Festland bringen soll: Cadiz.<br />
Stolze 4.500 Kilometer, ausgehend von<br />
Wien in Österreich (links) über Italien (links<br />
unten) ging die Reise nach Spanien. Ein<br />
kurzer spätabendlicher Shopping-Bummel<br />
in Barcelona (Mitte) war die Belohnung<br />
für die harten Strapazen der Autofahrt. Der<br />
flotte kleine Italiener hat zwar mittlerweile<br />
die österreichische Zulassung gegen eine<br />
spanische getauscht, allerdings bleibt er die<br />
absolute „Rennsemmel“.<br />
Pünktlich erreiche ich nach einer Fahrtstrecke<br />
von rund 3.500 Kilometern die<br />
spanische Hafenstadt und genieße das<br />
gute Gefühl für die letzten 1.000 Kilometer<br />
die Verantwortung an den Kapitän der<br />
Fähre abgeben zu können, die am nächsten<br />
Tag Richtung Arrecife auslaufen wird.<br />
Fähren, die solche Strecken zurücklegen,<br />
sind ein ganz eigenes Kaliber. Sie<br />
sind riesig und verfügen über alle Annehmlichkeiten,<br />
die man sich auf einem<br />
Kreuzfahrtschiff vorstellen kann. Mehrere<br />
Restaurants, Schwimmbecken mit Whirlpool<br />
und ein eigenes Kino. Da vergehen<br />
die 31 Stunden überfahrt recht schnell.<br />
Allerdings ist die Abfertigung in Cadiz<br />
im Vergleich zum Einchecken am Airport<br />
sehr zeitaufreibend und langwierig. Etwas<br />
erniedrigend war es aber schon, daß mein<br />
kleiner Panda aufgrund seiner geringen<br />
Ausmaße als „Lückenfüller“ benutzt und<br />
in die hinterste Ecke des Parkdecks gestopft<br />
wurde. Ein waschechter Italiener<br />
verkraftet solche Kränkungen nicht wirklich<br />
gut.<br />
Kurz vor Mitternacht des nächsten Tages<br />
ist <strong>Lanzarote</strong> in Sicht und gemeinsam<br />
rollen wir nach 4.500 Kilometern Fahrt<br />
von Bord. Noch hatte der italienische<br />
Neuzugang österreichische Papiere, was<br />
sich binnen eines Monats ändern musste,<br />
wenn man keinen unnötigen Stress haben<br />
will. Aber auch diese Hürde ist mittlerweile<br />
genommen und <strong>Lanzarote</strong> um einen<br />
Panda reicher. n
SUMMER 2010 | FIRE ON THE BEACH<br />
Yulia<br />
Foto: SHE-PHOTO LANZAROTE | SABINE HÜTTER<br />
26
KuLInaRIK<br />
27
DER DuFT<br />
DEs ERFOLgEs<br />
Das exklusives <strong>ROOSTER</strong>-Interview mit Kail Idnani<br />
28
VON ALEssANDRA sALpIETRO<br />
FOTOs sAbINE hüTTER<br />
Wer an <strong>Lanzarote</strong> denkt verbindet<br />
mit der Kanareninsel längst nicht<br />
nur eine außergewöhnliche Vulkaninsel<br />
und den dynamisch aufbrausenden<br />
Atlantik, sondern immer<br />
öfter auch eine Parfümeriekette der<br />
besonderen Art: das Charlie‘s.<br />
Kaum jemandem bleibt diese pinke<br />
Botschaft in den Einkaufsstraße<br />
verborgen: Charlie‘s verspricht<br />
ein universeller Unterstützer von Schönheit<br />
und Wohlbefinden zu sein. Und dies<br />
sowohl für Frauen, als auch für Männer.<br />
Wer aber ist die Familie Idnani, die hinter<br />
diesem omnipräsenten Versprechen<br />
steht?<br />
Bei der Neueröffnung einer weiteren<br />
Charlie‘s-Filiale hatte das <strong>ROOSTER</strong>-<br />
Team Gelegenheit zu einem Blick hinter<br />
die Kulissen. Betritt man den Ausstellungsraum,<br />
wird man sofort von einer<br />
entspannten und ruhigen Atmosphäre<br />
eingefangen. Dazu trägt vor allem die<br />
Inneneinrichtung bei, die ein maritimes<br />
Flair versprüht und mit ihren inseltypischen<br />
Merkmalen eine Hommage an<br />
<strong>Lanzarote</strong> ist. Dass sich die aus Indien<br />
stammende Familie Idnani mit der Insel<br />
stark verwurzelt fühlt, bleibt nicht unbemerkt.<br />
Mit viel Liebe zum Detail wurde<br />
versucht die Insel-Charakteristiken einzufangen<br />
und im Design wiederzugeben.<br />
Das die Umsetzung und Fertigstellung<br />
des Shops so gut gelungen ist, liegt vor<br />
allem daran, dass das Design vollständig<br />
vom jüngsten Idnani-Sohn kreiert wurde.<br />
Wer weiß besser als die Gründerfamilie,<br />
wofür das Charlie´s stehen und welche<br />
Wirkung es auf die Kunden haben soll?<br />
Aus diesem Grund arbeitet auch der<br />
älteste Sohn Kail Idnani fest im Familienunternehmen<br />
mit und zeigt sich stolz das<br />
Geschäft zunehmend öfter zu repräsentieren.<br />
„Mein Vater gründete das Unternehmen<br />
vor 37 Jahren“ beginnt Kail zu erzählen.<br />
Als er damals auf die Insel kam, bewies<br />
er im wahrsten Sinne des Wortes, den<br />
richtigen Riecher und entdeckte eine<br />
Marktlücke auf <strong>Lanzarote</strong>: Zwar gab es<br />
zahlreiche Lebensmittelmärkte, doch Parfümerien<br />
gab es keine. Diesen Umstand<br />
wusste der Geschäftsmann clever für sich<br />
zu nutzen und gründete daraufhin in Puerto<br />
del Carmen, gegenüber des Fariones<br />
Hotels, das erste „Charlie‘s“.<br />
Die kleine Parfümerie entwickelte sich<br />
innerhalb kürzester Zeit sehr erfolgreich,<br />
beschäftigt inzwischen circa 150 Angestellte<br />
und firmiert mittlerweile als<br />
„charliesgroup“.<br />
Vorbei auch die Jahre, in denen es ausschließlich<br />
um Parfums und Kosmetikartikel<br />
ging. Inzwischen zählen ebenso<br />
Schmuck, Uhren, Modeartikel, Sonnenbrillen,<br />
italienische Designerhemden,<br />
Taschen und Schuhe zum vielfältigen<br />
Sortiment. Mit diesem Konzept ist das<br />
Unternehmen auf die Zukunft vorbereitet<br />
und gewinnt täglich neue Kunden – vermehrt<br />
auch Männer.<br />
Seit 2006 ist der Verkauf der Kosmetikartikel<br />
für den Mann um 25 Prozent<br />
gestiegen. „Der Mann ist inzwischen fast<br />
eben so eitel, wie die Frau,“ sagt Kail mit<br />
einem Zwinkern, wohl wissend, dass er<br />
diesem Trend einen wichtigen Teil des<br />
Wachstums verdankt. Geplant ist auf die<br />
anderen kanarischen Inseln zu expandieren.<br />
„Der Anfang ist in Teneriffa geplant<br />
und dann wird man sehen, ob uns auch<br />
die anderen Inseln Glück bringen“, gibt<br />
sich der charismatische Marketingspezialist<br />
Kail optimistisch.<br />
Doch das Herz schlägt ganz klar für<br />
<strong>Lanzarote</strong> und daran lässt der gebürtige<br />
Insulaner keinen Zweifel. „Mein Vater war<br />
damals ein einfacher Immigrant ohne<br />
Geld und kam auf die Insel weil man<br />
ihm gesagt hatte, dass sich der lanzarotenische<br />
Markt im Aufschwung befände<br />
und er hatte Glück“, strahlt Kail und<br />
erzählt stolz weiter „mein Vater arbeitete<br />
sehr, sehr hart, aber es hat sich gelohnt,<br />
er hat sich mit dem Charlie‘s ein Herzenswunsch<br />
erfüllt. Wir haben sehr viel Zeit<br />
und Geld in die neuen Charlie‘s-Filialen<br />
investiert, aber es war meinem Vater sehr<br />
wichtig der Insel zu danken und ihr etwas<br />
zurück zu geben, was mehr ist, als ein<br />
simpler Laden mit Parfumflaschen.“ n<br />
busIness<br />
Alessandra Salpietro,<br />
<strong>ROOSTER</strong>-Redaktion <strong>Lanzarote</strong>,<br />
Kontakt:<br />
a.salpietro@scriptum.org<br />
29
30<br />
ChICa<br />
AMPARO – Temparament und<br />
ungezügelte Leidenschaft sind<br />
zwei der wichtigsten Elemente des<br />
Flamenco, die man nicht lernen<br />
kann, sondern besitzen muss.<br />
Foto: Sabine Hütter
FOTOs: sAbINE hüTTER<br />
Ein außergewöhnliches Shooting mit einer ungewöhnlichen Frau eröffnet den<br />
Reigen der <strong>ROOSTER</strong> CHICAS. AMPARO ist gelernte Tänzerin und behrrscht<br />
den Flamenco technisch aus dem Effeff, was allerdings die perfekte Wirkung<br />
der Bilder ausmacht hat weniger mit Tanztechnik, als mit dem charismatischen<br />
Ausdruck der Tänzerin zu tun. Unterstrichen wird diese Wirkung durch das Können<br />
einer eigenen Crew, die zum Erfolg des Shootings beigetragen haben.<br />
So zeichnete Esteban Cedres Curbelo für das Styling, Jesus Casillas Martin für das<br />
perfekte Make up und Moki Quixalos Segura für die kunstvolle Gestaltung der<br />
Haare verantwortlich. n<br />
„TEMpERAMENT<br />
uND FEuER“<br />
Das exklusives <strong>ROOSTER</strong><br />
COVERSHOOTING<br />
aus der CHICA-Serie 2010<br />
31
32<br />
shoRt tRaCKs<br />
Liebhaber des Segelsports sollen auch auf <strong>Lanzarote</strong> nicht zu<br />
kurz kommen: Die Vulkaninsel bietet einige wundervolle Ankerbuchten<br />
und Häfen zum Anlaufen, auch die kleine Nachbarinsel<br />
La Graciosa sowie das benachbarte Fuerteventura laden<br />
zu einem Landgang ein.<br />
In den beiden gut ausgebauten Marinas in Puerto Calero<br />
sowie in Playa Blanca stehen unterschiedliche Yachten von<br />
35 bis 50 Fuß zur Verfügung. Sie sind somit für Crews von<br />
2 bis 10 Personen geeignet. Ähnliche Angebote stehen auch<br />
für Teneriffa, La Gomera oder Gran Canaria zur Verfügung.<br />
Für die Kanaren genügt der SKS – Schein des Deutschen Segler<br />
Verbandes, bzw. entsprechende Segelscheine anderer Europäischer<br />
Länder. Natürlich kann jede Yacht auch mit einem<br />
Skipper gechartert werden, damit ist uneingeschränktes Segelvergnügen<br />
auch ohne Segelschein gewährleistet.<br />
Nähere Informationen und Buchungsmöglichkeiten unter:<br />
www.chartern.es/lanzarote Tlf: +34 625 182163 Mail: Info@chartern.es<br />
Erstmals erstrahlte die Uferpromenade in Puerto del Carmen<br />
in diesem Jahr in den bunten Farben des Regenbogens. Zu<br />
Technobeats und Trillerpfeifen fand die „Pride 2010“ auf<br />
der Haupt-Avenida statt. Gesäumt von zahllosen Touristen<br />
zelebrierte <strong>Lanzarote</strong> seinen ganz eigenen „Christopher-Street-<br />
Day“ und bewies einmal mehr, dass die Vulkaninsel nicht nur<br />
ein angesagtes Reiseziel für Senioren ist. In phantasievollen<br />
Kostümen und bei ausgelassener Stimmung feierte sich die<br />
Schwulen- und Lesbengemeinde nicht nur selbst, sondern zeigte<br />
im wahrsten Sinne des Wortes Flagge gegen Intoleranz und<br />
Vorurteile. Die farbenfroh geschmückten Festwagen zogen bei<br />
strahlendem Sonnenschein, in einem Korso den „Strip“ entlang<br />
und boten dem Publikum ein Spektakel, das von purer Lebensfreude<br />
geprägt war. Ein musikalisches Rahmenprogramm rundete<br />
das mehrtägige Event ab und gab Anlass zur Hoffnung,<br />
dass diese Veranstaltung im kommenden Jahr eine Fortsetzung<br />
finden wird.<br />
Anzeige<br />
<strong>ROOSTER</strong>, das LifeStyle-Magazin für <strong>Lanzarote</strong>, gibt es im<br />
September erstmals als dreisprachige Ausgabe. „Die Insel ist<br />
zu spannend, um die Geschichten nur auf deutsch und für<br />
deutschsprachige Touristen zu erzählen“, so die Herausgeberin<br />
Sabine Hütter, die seit einiger Zeit spürt, wie gerade bei den<br />
spanischen Einwohnern das Interesse an den außergewöhnlichen<br />
Foto-Reportagen wächst, aber auch die englischen Gäste<br />
interessieren sich verstärkt für die außergewöhnlich illustrierten<br />
Beiträge.<br />
Die neue trilinguale Ausgabe des <strong>ROOSTER</strong> wird als hochwertiges<br />
Medium zeitnah und aktuell das Leben auf <strong>Lanzarote</strong> in<br />
gewohnter Weise dokumentieren und steht jeweils ab Monatsbeginn<br />
als Lektüre kostenfrei zur Verfügung. Damit eine schnelle<br />
und zeitgemäße Kommunikation möglich ist, wurde lange<br />
an der virtuellen Kommunikationsplattform gefeilt, die künftig<br />
nicht nur den globalen Zugang zum LifeStyle-Magazin bietet,<br />
sondern auch verstärkt auf Video-Reportagen setzen wird.
AkTIVER<br />
uRLAub uND<br />
REINER gENuss<br />
Eine der ersten Adressen<br />
für Golffreunde und<br />
Aficionados: Golfresort<br />
<strong>Lanzarote</strong> mit dem<br />
Restaurant „Hoyo 19“.<br />
Sonne und Meer genießen und<br />
trotzdem mit den Lieben zu Hause<br />
per Internet in Kontakt sein.<br />
Wer dies gemeinsam mit einem der landestypischen<br />
Weine und einem erlesenen<br />
Essen auf <strong>Lanzarote</strong> erleben möchte,<br />
der sollte das Restaurant „Hoyo 19“ im<br />
Golfresort <strong>Lanzarote</strong> besuchen. Arbeiten<br />
muss hier niemand, wer dies jedoch<br />
möchte, der kann sogar kostenfrei via<br />
WLAN online gehen.<br />
Zwischen Puerto del Carmen und Tias<br />
gelegen, bietet das Restaurant „Hoyo 19“<br />
mit seinem außergewöhnlichen Ambiente<br />
eine ideale Möglichkeit die Gedanken<br />
kreisen und die Seele baumeln zu lassen,<br />
auch wenn man Nicht-Golfer, sondern<br />
„nur“ Genießer ist.<br />
Von der Terrasse bietet sich ein unvergesslicher<br />
Blick über die ausgedehnten Fairways<br />
der 18 Spielbahnen des Golfplatzes<br />
bis hin zum Atlantik. Tagsüber eignet sich<br />
das „Hoyo 19“ für einen kurzen Break<br />
oder ein angenehmes Mittagessen. Wer<br />
die Abendsonne, den unglaublichen Ausblick<br />
und auch ein Dinner auf der Terrasse<br />
des HOYO 19 genießen möchte, dem bietet<br />
sich nach vorheriger Abstimmung und<br />
Reservierung die Gelegenheit zu einem<br />
unvergesslichen Abend. Die Telefonnummer<br />
hierzu lautet: 928 51 52 64. Als<br />
Event veranstaltet das Restaurant einmal<br />
im Monat regelmäßig ein Grillfest. Den<br />
LIfesytLe<br />
Termin, den man sich hier merken sollte,<br />
ist der jeweils 1. Sonntag im Monat.<br />
Das Golfresort <strong>Lanzarote</strong> selbst ergänzt<br />
die Spieloptionen auf der Vulkaninsel<br />
<strong>Lanzarote</strong> ideal. Obwohl der Platz noch<br />
recht jung ist, gelang den Erbauern eine<br />
Platzarchitektur, die es Anfängern ermöglicht,<br />
das Spiel und das außergewöhnliche<br />
Ambiente gleichermaßen zu genießen.<br />
Mit einer Gesamtlänge von 6133 Metern<br />
zeigt sich der Platz ideal für Profis,<br />
aber auch die 5806 Meter (gelb) für<br />
die Herren und eine Distanz von 4827<br />
Metern (rot) für die Damen bieten pures<br />
Golfvergnügen. Die zahlreichen Golfturniere<br />
für Jedermann runden das Angebot<br />
für den engagierten Golfer auf <strong>Lanzarote</strong><br />
ab. <strong>Lanzarote</strong> Golf befindet sich in Puerto<br />
del Carmen nur fünf Minuten vom Strand<br />
und lediglich zehn Minuten vom internationalen<br />
Flughafen entfernt.<br />
Wer sich im Detail über die Angebote und<br />
die aktuellen Veranstaltungen informieren<br />
möchte, der kann die Internetseite www.<br />
lanzarotegolfresort.com besuchen. n<br />
33
EsChARA – DIE QuADRA TuR<br />
DER kuNsT AuF höChsTEM NIVEAu<br />
Der russische Schriftsteller Leo<br />
Tolstoi sagte einmal: „Kunst ist<br />
das Mikroskop, das der Künstler<br />
auf die Geheimnisse seiner Seele einstellt,<br />
um diese allen zu zeigen“. Genau diese<br />
Art der Projektion, der gezielten Botschaft<br />
begegnet man bei der Betrachtung der<br />
Werke der deutschen Künstlerin Eschara.<br />
Wer aber ist die Frau, die es schafft, daß<br />
ihre Werke eine solch ungemeine Strahlkraft<br />
besitzen? Warum ist gerade <strong>Lanzarote</strong><br />
das Epizentrum dieser eruptiven Entladung<br />
von Energie in Form quadratischer<br />
Bilder? Fragen, deren Beantwortung eine<br />
spannende Begegnung mit einem außergewöhnlichen<br />
Menschen ermöglichten.<br />
Bereits Anfang der Neunziger Jahre verschaffte<br />
sich Eschara mit dem Studium<br />
einen fundierten Zugang zur Kunst und<br />
dies, obwohl ihr eigentlicher Lebensweg ,<br />
als Prokuristin in der Elektronikindustrie,<br />
sie in eine scheinbar vollkommen anders<br />
formatierte Welt geführt hatte. Ihre in<br />
den letzten 10 Jahren entwickelte künstlerische<br />
Handschrift nennt sie „Mo lekular<br />
Transparenten Strukturismus (MTS)“. Der<br />
interessierte Beobachter erkennt hierbei<br />
sehr schnell, was sich hinter dieser fach-<br />
34<br />
lich-abstrakten Bezeichnung verbirgt: eine<br />
extrem ansprechende und in sich schlüssige<br />
Form der Farb- und Lichtgebung.<br />
Im persönlichen Gespräch spürt man<br />
die Begeisterung und den Schaffensdrang<br />
der Künstlerin, die seit einiger<br />
Zeit <strong>Lanzarote</strong> zum Mittelpunkt ihres<br />
Wirkungskreises gewählt hat: „Unter<br />
extrem reduzierten äußeren Lebensumständen<br />
und persönlich fokussiert<br />
auf die Visualisierung der gemachten<br />
Lebenserfahrungen sind nun im inspirierenden<br />
Umfeld der Vulkaninsel 27<br />
Werke entstanden, die im Rahmen einer<br />
Ausstellung ab Oktober 2010 für einen<br />
Monat im Real-Club Náutico de Arrecife,<br />
zu sehen sein werden.<br />
Der Titel der Ausstellung REISEZIEL-ZIEL-<br />
REISE soll hierbei den Betrachter auf eine<br />
Reise der „inneren und äußeren Wirklichkeit<br />
mitnehmen und ihm Räume eröffnen,<br />
die vorher verschlossen waren“, so die<br />
engagierte Malerin, die auch weiterhin auf<br />
<strong>Lanzarote</strong> leben und arbeiten möchte.<br />
Die extrem ansprechenden Kunstobjekte<br />
sind aber auch für interessierte Betrachter<br />
VON ChRIsTINA sTERN<br />
FOTOs: sAbINE hüTTER<br />
der beste Beweis für das Fazit des Schriftstellers<br />
Martin Kessel, der Kunst als das<br />
definierte, was übrig bleibt, nachdem alles<br />
an ihr bis ins letzte analysiert worden ist.“<br />
Denn auch hier kann nur das persönliche<br />
Erleben der Ausstellung der Maßstab sein.<br />
Ein Besuch der Ausstellung „Reiseziel-Zielreise“<br />
sollte somit in der Zeit vom 22. Oktober<br />
bis zum 22. November 2010 ein Fixpunkt<br />
des Besuchs von <strong>Lanzarote</strong> bilden. n<br />
Eschara<br />
Kontakt:<br />
Internet: www.esschara.org<br />
eMail: art.by.eschara@googlemail.com<br />
Mobil: +49 170 537 18 25<br />
Kontakt Spanisch & Englisch:<br />
Sylvia Angelika Oelwein |<br />
Tel.: +34 626 59 39 39 ,<br />
Cornelia Weis | Tel.: +34 65 65 7 44 33<br />
Ausstellung REISEZIEL-ZIELREISE<br />
Vernissage: 22. Oktober 2010, 20:30 Uhr<br />
Ausstellung: 22. Oktober 2010 –<br />
22. November 2010<br />
Ort: Real-Club Náutico de Arrecife,<br />
Avda. Rafael González Negrín, 1.,<br />
35500 Arrecife de <strong>Lanzarote</strong>
Kunst<br />
35
FuERTEVENTuRA –<br />
TExT: ALEssANDRA sALpIETRO,<br />
ChRIsTINA sTERN<br />
FOTOs: sAbINE hüTTER<br />
Neun Uhr! Pünktlich legt die Fähre<br />
von Playa Blanca nach Fuerteventura<br />
ab und bringt uns – das <strong>ROOSTER</strong>-<br />
Team <strong>Lanzarote</strong> – nach nur 45 Minuten<br />
in den Hafen von Corralejo<br />
auf Fuerteventura. Die Sonne ist auf<br />
unserer Seite und bietet uns die passenden<br />
Temperaturen für die Exkursion<br />
zur zweitgrößten Kanareninsel.<br />
Auf der Fahrt in den Süden wählen<br />
wir die Strecke über Betancuria,<br />
dem geschichtsträchtigsten Ort<br />
Fuerteventuras. Beim Erreichen des von<br />
hohen Bergen geschützten Tals, empfangen<br />
uns die alten und inzwischen restaurierten<br />
Herrenhäuser und versprühen den<br />
Charme längst vergangener Tage. Kurz<br />
nachdem wir uns mit der Umgebung<br />
vertraut gemacht haben und die ersten<br />
Bildserien im Kasten sind, macht sich<br />
der Magen bemerkbar. Von Hunger und<br />
Neugier getrieben wandern wir durch die<br />
malerischen Gassen und testen dann die<br />
ansprechende Cafeteria der Casa Santa<br />
Maria. Kurze Lagebesprechung bei leckeren<br />
Tapas und kühlen Getränken, anschließend<br />
geht es dann auf in ein echtes<br />
Highlight von Betancuria – die eigentliche<br />
„Casa Santa Maria“. Hierbei handelt es<br />
sich um ein Museum, welches sich direkt<br />
hinter dem gleichnamigen Restaurant be-<br />
findet. Beim Betreten wird der Besucher in<br />
die Vergangenheit der Insel entführt und<br />
bekommt einen authentischen überblick<br />
über alte Traditionen der Einwohner.<br />
Vorgeführt und aufgezeigt wird ein breites<br />
Spektrum der regionalen Handwerkskunst,<br />
die von Sticken, über Flechtens und<br />
Weben, bis hin zum Töpfern reicht. Eine<br />
Käse- und Weinverkostung ist ebenfalls<br />
inbegriffen.<br />
Nach diesem gelungen Auftakt setzen<br />
wir unsere Reise Richtung Süden fort.<br />
Nächster Programmpunkt ist die Costa<br />
Calma, wo unsere Neugier vor allem dem<br />
René Egli Center und somit dem größten<br />
Windsurf-Unternehmen der Welt gilt.<br />
Der paradiesische Strand und das bunte<br />
Treiben der Surfer ist hierbei ebenso dokumentierenswert,<br />
wie die artenreiche<br />
Vogelwelt, bei der es sich nicht feststellen<br />
läßt, um welches Geflügel es sich nun<br />
tatsächlich handelt.<br />
Hier kann man die Seele baumeln und<br />
die Gedanken kreisen lassen, bei Cocktails<br />
und spannenden Gesprächen mit den<br />
Sportlern entspannen und sich sportlich<br />
fühlen, ohne wirklich aktiv werden müssen.<br />
Wer dies tun will, dem bietet die Surfbase<br />
jedoch erstklassige Bedingungen.<br />
Zur Halbzeit haben wir die übernachtung<br />
in Morro Jable eingeplant. Einem<br />
touristisch sehr wohl erschlossenen Ort<br />
im Süden der Insel. Wer nicht unbedingt<br />
den Trubel und die Gesellschaft anderer<br />
Inselbesucher sucht, der kann aber auch<br />
eines jener Restaurants aufsuchen, die<br />
destInatIon<br />
FAMILIENbEsuCh bEI DER<br />
gROssEN sChWEsTER<br />
hier als Geheimtipp gehandelt werden. So<br />
geheim, dass ihre Existenz auch noch in<br />
keinem Reiseführer dokumentiert ist.<br />
Nachdem die Zimmer bezogen haben,<br />
stellen wir uns genau dieser Herausforderung<br />
und machen uns auf den Weg, um<br />
den Tipp unseres Barkeepers im Hotel zu<br />
überprüfen.<br />
In einem entlegenen Fischerdorf in Puerto<br />
de la Cruz soll es den besten Fisch geben.<br />
Was wir jedoch erst recht spät merken,<br />
der kulinarische Insider-Tipp ist nur über<br />
eine unwegsame Buckelpiste zu erreichen,<br />
der zu allem überfluss auch noch jegliche<br />
Beleuchtung fehlt.<br />
Neue Bewertung der Situation, nach wenigen<br />
Metern auf dieser Strecke. Einzig<br />
unsere Fotografin verfügt über Wüstenerfahrung<br />
in Algerien und somit über die<br />
entsprechenden Kenntnisse der Situation<br />
und der notwendigen Einschätzung von<br />
Zeit und Raum oder besser Entfernung.<br />
Die Zeit vergeht und die anfänglich kurz<br />
erscheinende Strecke von 20 Kilometern<br />
verschlingt wertvolle Minuten. So malerisch<br />
es auch ist, die Sonne erst dunkelrot<br />
über den Gebirgszügen und später im<br />
Meer verschwinden zu sehen. So sehr<br />
brennt mittlerweile die Frage unter den<br />
Nägeln, wie viel Licht bleibt, wenn die<br />
Sonne geht?<br />
Außerdem wird aus dem anfänglichen<br />
Appetit ein ausgewachsener Hunger und<br />
neben dem Sound des Allrads unseres<br />
Jeeps mischt sich immer häufiger das<br />
Knurren von vier leeren Mägen. Positiv ist<br />
37
hingegen, dass wenigstens der Tank noch<br />
voll ist.<br />
Mit den letzten Lichtstrahlen erreichen<br />
wir das empfohlene Restaurant, welches<br />
wirklich malerisch gelegen ist. Es handelt<br />
sich in der Tat um keine der üblichen Touristenfalle.<br />
Keine Busse, die zur Massenabfertigung<br />
angereist sind und keine bunte<br />
Neonbeleuchtung. Genaugenommen gar<br />
kein Licht. Was im ersten Augenblick mehr<br />
den rustikalen und authentischen Eindruck<br />
unterstreicht, wird im zweiten Moment zur<br />
unzweifelhaften Realität: dieses Restaurant<br />
hat geschlossen!<br />
Nach 90 Minuten extremer Autofahrt, die<br />
uns durch die herrlichsten Landschaften<br />
im Süden von Fuerteventura geführt hatte,<br />
stehen wir nun vor der traurigen Gewissheit,<br />
dass es sehr spät werden wird, bis<br />
es wirklich was zu essen gibt. Schweigen!<br />
Nur das kollektive Magenknurren und ein<br />
deftiger Fluch verhallen ungehört in den<br />
Weiten der Küstenlandschaft, die sich auf<br />
eine stockdunkle Nacht vorbereitet.<br />
Nach einer Rückfahrt, ausschließlich im<br />
Licht der Scheinwerfer, was bei ausgewaschenen<br />
und unbefestigten Küstenstraßen<br />
nicht wirklich ein schnelles<br />
Weiterkommen garantiert, sind wir am<br />
Ende der Fahrt dann froh, als die ersten<br />
Leuchtreklamen das Nahen der Zivilisation<br />
ankündigen. Und irgendwie schmeckt<br />
der Fisch in einem klassischen Restaurant<br />
an der Touristen-Flaniermeile dann doch<br />
unglaublich gut.<br />
38<br />
Der nächste Tag bringt uns zurück in den<br />
Norden, in das nahezu endlose Dünengebiet<br />
El Jable. Angekommen in dieser unvergleichbaren<br />
Sandlandschaft hat man<br />
das Gefühl inmitten einer riesigen Filmkulisse<br />
zu stehen. Wenn jetzt „Lawrence<br />
von Arabien“, Aladdin oder Indiana Jones<br />
über den nächsten Dünenkamm geritten<br />
kämen, es würde wohl kaum jemanden<br />
ernsthaft wundern.<br />
Hier sitzt man nun mitten in den<br />
unglaublichen Sandbergen, die man<br />
von <strong>Lanzarote</strong> zwar sehen, deren Ausmaße<br />
man aber nicht wirklich erahnen<br />
kann.<br />
Während unserer Rückfahrt reihen sich<br />
die zahlreichen kleinen Orte „Fuertes“<br />
aneinander, wie Perlen auf eine Kette<br />
und ergeben zusammen ein interessantes<br />
und abwechslungsreiches Diadem.<br />
Für den Abschluss unserer Exkursion<br />
haben wir uns eines der Highlights aufgehoben:<br />
El Cotillo. In diesem ruhigen<br />
Fischerdorf im Nord Westen, folgen wir<br />
erneut einer Anregung aus den Reihen<br />
der Einheimischen und landen dieses<br />
Mal pünktlich zum Sonnenuntergang im<br />
Restaurant „Vaca azul“.<br />
Direkt an den Klippen der Felsküste gelegen<br />
bekommen wir hier nicht nur eine<br />
erstklassige Fischplatte zu essen, sondern<br />
ein sagenhaftes Panorama und einen<br />
traumhaften Sonnenuntergang geliefert.<br />
Der Besuch der großen kanarischen<br />
Schwester geht so zu Ende, wie er be-<br />
gonnen hatte, mit der Fährfahrt, die uns<br />
nach kurzer überfahrt in den illuminierte<br />
Hafen von Playa Blanca führt. Im Ergebnis<br />
war der Nachbarschaftsbesuch<br />
ein empfehlenswerter Trip, der trotz aller<br />
Verwandtschaft deutlich aufzeigt, wie<br />
unterschiedlich die Kanaren sind.<br />
Fuerteventura ist sicherlich einen Besuch<br />
wert, allerdings empfiehlt es sich, die<br />
Route vor Antritt zu fixieren, denn sonst<br />
bleibt viel Sehenswertes sicherlich auf der<br />
Strecke und dies im wahrsten Sinne des<br />
Wortes. n
40<br />
Miguel Àlvares (links) stellt sich im exklusiven<br />
<strong>ROOSTER</strong>-Interview den Fragen zur Geschichte<br />
und zur Zukunft des Gran Hotel Arrecife. In<br />
einem offenen Gespräch nimmt er Stellung<br />
zur „Bausünden“-Legende, seiner Vision eines<br />
bevölkerungsnahen Luxushotels und bezieht<br />
Stellung dazu, dass die Edel-Herberge offensiv<br />
von Medien und Reiseführern unter Beschuss<br />
genommen wird (rechts)<br />
gRAN hOTEL ARRECIFE –<br />
gEsChIChTE EINER IkONE<br />
VON ALEssANDRA sALpIETRO<br />
uND ChRIsTINA sTERN<br />
FOTOs: sAbINE hüTTER<br />
<strong>Lanzarote</strong> ist, wie man bereits beim<br />
ersten Landeanflug erkennen kann,<br />
geprägt von einer schlichten und<br />
niedrigen Bauweise. Dieses markante<br />
Charakteristikum, geht auf den einflussreichen<br />
Künstler und Umweltschützer<br />
César Manrique zurück. Der wohl bekannteste<br />
Sohn der Insel setzte sich für<br />
diese Maßnahme ein, um die Natürlichkeit<br />
der Insel zu wahren.<br />
Eine Spielregel, die größtenteils Geltung<br />
hat, auf der gesamten Insel. Auf<br />
der gesamten Insel? Nun, wer sich auf<br />
seinen <strong>Lanzarote</strong>-Urlaub gewissenhaft<br />
vorbe reitet oder die vier Stunden Flugzeit<br />
zum Studium eines Reiseführers<br />
nutzt, der stolpert unweigerlich über<br />
einen Begriff, der sich in diesem Zusammenhang<br />
geradezu inflationär in<br />
sämtlichen Werken wiederfindet. „BAU-<br />
SüNDE“!<br />
Dieser Begriff hängt dem Gran Hotel<br />
in Arrecife stigmagleich an und wird<br />
offensichtlich von Autoren und Lektoren<br />
gleichermaßen gerne und vor allem unkommentiert<br />
übernommen.<br />
Grund genug für einen einen genaueren<br />
Blick auf die besagte Immobilie, die so<br />
heftig unter Beschuss steht. Das LifeStyle-<br />
Magazin <strong>ROOSTER</strong> sprach mit dem derzeit<br />
verantwortlichen Hoteldirektor und<br />
hat sich sein eigenes Bild gemacht von<br />
der Ikone, die die Skyline von Arrecife<br />
mehr prägt, als alle anderen Bauwerke<br />
der Insel.<br />
Stolze 17 Stockwerke zählt das Hochhaus<br />
am Rande von Arrecife, an dessen Eingang<br />
fünf blank gewienerte Sterne und<br />
ein glänzender Schriftzug die Funktion<br />
und den Anspruch gleichermaßen dokumentieren:<br />
„Herzlich willkommen im<br />
Fünf-Sterne Gran Hotel Arrecife.“<br />
Schwer vorzustellen, dass es sich bei diesem<br />
Monument um ein so polarisierendes<br />
Stück Inselgeschichte handelt.<br />
In den Siebziger Jahren erbaut, musste<br />
1991 der Betrieb aus wirtschaftlichen<br />
Gründen eingestellt werden. Den Tiefpunkt<br />
stellte die nahezu völlige Zerstörung<br />
in Folge eines Brandes im Jahre<br />
1994 dar. Eine zweifelhafte Vergangenheit,<br />
eine ungewisse Zukunft sind<br />
nicht wirkliche Erfolgsgaranten. Umso<br />
spannender die Frage nach der aktuellen<br />
Vision und dem wirtschaftlichen Konzept,<br />
um die Handvoll Sterne am Himmel über<br />
Arrecife wieder zum Leuchten zu bringen.<br />
Wie also funktioniert das Gran Hotel heute<br />
und wer sind die Köpfe hinter diesem<br />
Projekt? Einer dieser Macher ist Miguel<br />
Àlvares.<br />
Als er vor acht Jahren von dem geplanten<br />
Wiederaufbau erfuhr, verließ der jetzige<br />
Hoteldirektor seine Heimatstadt Saragossa,<br />
um an der Reform teilzuhaben und<br />
den Neustart mitzugestalten.<br />
2004 konnte das höchste Gebäude der<br />
Insel schließlich als Hotel wiedereröffnet<br />
werden.
„Bei der Konstruktion war es uns wichtig,<br />
den heutigen Bedürfnissen Rechnung zu<br />
tragen und uns dem aktuellen Stil anzupassen,“<br />
erzählt Àlvares und erklärt dann<br />
weiter „das Hotel sollte funktional, edel<br />
und trotzdem nicht pompös sein. Wir<br />
sind ein Hotel das Bescheidenheit kennt<br />
und auf hohem Standard zelebrieren<br />
will.“ Und das Konzept scheint aufzugehen.<br />
Die Kunden zeigen sich zufrieden und<br />
kommen gerne zurück. Außerdem hat das<br />
Gran Hotel keine bestimmte Kategorie<br />
von Kunden „es sind alle Gruppierungen<br />
vertreten“, versichert Miguel. Häufig<br />
dient das Hotel auch als Location für Feierlichkeiten<br />
oder für Geschäftsmeetings<br />
und Kongresse, womit ein wichtiges Ziel<br />
erreicht wurde:<br />
„Dieser Platz soll Haus für alle sein, für<br />
jede Feierlichkeiten für jeden Besuch. Alle<br />
sollen sich hier wie zu Hause fühlen.“<br />
Dass das Gran Hotel das höchste Gebäude<br />
der Insel ist und somit aus der Reihe<br />
tanzt, empfindet Miguel Àlvares nicht<br />
als Problem und weist die klassische<br />
Bausünden-Diskussion entschieden zurück:<br />
„Was viele nicht wissen, César Manrique<br />
hat die Konstruktion des ursprünglichen<br />
Gran Hotels unterstützt, so sehr gegen<br />
den Bau kann er also nicht gewesen<br />
sein“. Außerdem sei gerade, das „Anders<br />
sein“ ein außergewöhnliches Markenzeichen,<br />
welches das Hotel abhebt und<br />
Arrecife als optisches „Highlight“ – im<br />
reinsten Sinn des Wortes – repräsentiert.<br />
Das Gran Hotel sei allein schon wegen<br />
den außergewöhnlichen Perspektiven<br />
und Aussichten einen Besuch wert, da ist<br />
sich der Chef des Hauses ganz sicher.<br />
„César Manrique<br />
hat die Kon struk tion<br />
des Gran Hotels<br />
unterstützt“<br />
Man habe seinen Besuchern und Gästen<br />
eine Menge zu bieten und zeichne sich,<br />
laut Àlvares, vor allem durch ein ausgezeichnetes<br />
Preis-Leistungs-Verhältnis<br />
aus. Glanzlicht sei sicherlich die Bar<br />
hoch über Arrecife, die den Gästen einen<br />
neuen, außergewöhnlichen und unvergesslichen<br />
Panoramablick auf Arrecife<br />
offenbart.<br />
„Verglichen mit anderen Hotels auf der<br />
Insel, haben wir uns nicht nur dem Tourismus<br />
gewidmet, sondern stehen in unserer<br />
Entwicklung auch für die Menschen,<br />
die hier leben zur Verfügung. Wir setzen<br />
somit auch einen städtischen, sozialen<br />
aRChIteKtuR<br />
und familiären Schwerpunkt,“ präzisiert<br />
Àlvares. „Ob er den Schritt nach <strong>Lanzarote</strong><br />
mittlerweile bereue?“ – „Die Entscheidung<br />
war die einzig richtige“, Alvarez<br />
zeigt sich sichtlich zufrieden darüber,<br />
dass er dieses Projekt damals übernommen<br />
und sich für ein Leben auf der Insel<br />
entschieden hat.<br />
„Mir geht es auf der Insel perfekt, dass<br />
hier ist ein idealer Ort für alle, die sich<br />
die Zeit nehmen, die Insel zu verstehen.<br />
Ich möchte auf jeden Fall hier bleiben.“<br />
Miguel Álvares, dieser extrem liebenswerte<br />
Workaholic, sieht sich mit seinem<br />
Schützling, dem Gran Hotel, noch immer<br />
nicht am Ende des Weges angekommen.<br />
Ein weiterer Meilenstein ist sicherlich<br />
die überregionale Imagepolitur, die es<br />
endlich schaffen sollte, den überstrapazierten<br />
Begriff der „Bausünde“ zunächst<br />
aus den Reiseführern und im Anschluss<br />
aus den Köpfen der Urlauber zu entfernen.<br />
Wer einmal einen Blick durch die Panoramafenster<br />
der Skybar in über 50 Metern<br />
geworfen hat, der wird schnell nachvollziehen<br />
können, dass es sich hier nicht<br />
um einen architektonischen Missgriff,<br />
sondern eine bemerkens- und bewahrenswerte<br />
Ikone von <strong>Lanzarote</strong> handelt, die<br />
es ebenso zu bewahren gilt, wie die Andenken<br />
an Cesar Manrique. n<br />
41
hEMINgWAYs<br />
hELDEN<br />
TExT: ChRIsTINA sTERN<br />
uND ALEssANDRA sALpIETRO<br />
FOTOs: sAbINE hüTTER<br />
Kaum ein Roman wird wohl enger<br />
mit dem Leben der Fischer verbunden,<br />
als „Der alte Mann und<br />
das Meer“. In dieser Geschichte<br />
schildert der Literatur-Nobelpreisträger<br />
Ernest Hemingway die<br />
Umstände unter denen der Fischer<br />
Santiago seinen Alltag besteht. Beeindruckend<br />
authentisch skizziert<br />
er den Existenzkampf des Fischers,<br />
seinen unbeugsamen Willen und<br />
sein letztliches Scheitern beim<br />
Versuch den Fang seines Lebens<br />
nach Hause zu bringen. Was die<br />
wenigsten wissen, als Vorlage für<br />
die Hauptfigur des Romans diente<br />
ein langjähriger Freund und Weggefährte<br />
Hemingways: Goyo. Der<br />
Mann, der mit bürgerlichem Namen<br />
42<br />
Gregorio Fuentes hieß und sich über<br />
30 Jahre als Kapitän um das Schiff<br />
von Hemingway kümmerte. Angeblich<br />
hat er das Buch, das in weiten<br />
Teilen seine Geschichte erzählt, nie<br />
gelesen. Fuentes, starb 2002 auf<br />
Kuba, wo er auch den größten Teil<br />
seines Lebens als Fischer verbracht<br />
hat. Geboren wurde er 1897 allerdings<br />
auf einer anderen Insel: auf<br />
LANZAROTE.<br />
In der Tradition von Gregorio Fuentes<br />
und aus reiner Neugier mache ich mich<br />
auf, um dem Mythos der Fischer von<br />
<strong>Lanzarote</strong> auf die Spur zu kommen. Wie<br />
viel Nostalgie haftet dem harten Alltag<br />
heute noch an, was ist dran an der<br />
Romantik der Novelle von Hemingway<br />
und kann man als Fischer heute auf<br />
<strong>Lanzarote</strong> überleben. Fragen, auf die<br />
ich im Hafen von Arrecife eine Antwort<br />
finden will. Dort wo die Touristenströme<br />
Der Fischfang hat auf <strong>Lanzarote</strong> eine hohe<br />
Tradition. Nahrungsmittel-Beschaffung, Lebensinhalt<br />
und Leidenschaft halten sich hierbei<br />
seit Jahrhunderten die Waage. Dabei bleibt es<br />
nicht aus, daß sich unzählige Geschichten und<br />
Legenden um die Männer ranken, die mit ihren<br />
kleinen Booten täglich mit Kurs aufs Meer den<br />
Hafen verlassen. Was ist dran am Mythos der<br />
Fischer und wie funktioniert Fischfang heute?<br />
dünner werden und das wahre Leben der<br />
Vulkaninsel zu Tage tritt.<br />
Als ich Arrecifes Hafen erreiche, komme<br />
ich gerade rechtzeitig zur Ankunft eines<br />
Fischkutters und habe die Gelegenheit<br />
den heutigen Fang zu bestaunen. Mit<br />
mir warten auch andere Inselbewohner<br />
darauf einige der frischen Fische mit nach<br />
Hause nehmen zu können. Die Fischer<br />
verlieren keine Zeit ihr heutiges Angebot<br />
auszubreiten und bei einem munteren<br />
Plausch unter die Leute zu bringen.<br />
Unter den Fischern entdecke ich Emiliu. Er<br />
ist 59 und hat bereits mit 14 Jahren seine<br />
Karriere als Fischer gestartet. 44 Jahre<br />
fährt er nun schon morgens aus dem Hafen<br />
und widmet sich dieser natürlichsten<br />
Form des Glücksspiels.<br />
Ein Umstand, den er keineswegs bedauert,<br />
ganz im Gegenteil: „Ich bin in diesen
Beruf verliebt. Ich liebe das Meer und<br />
ich liebe es auf dem Meer zu arbeiten“<br />
sagt er voller überzeugung. Und genau<br />
diese Begeisterung für seine Arbeit wird<br />
deutlich, als er mir voller stolz und mit<br />
strahlenden Augen von „dem einen Mal“<br />
erzählt. „dem einen Mal, als es ihm<br />
gelang, einen 34 Kilogramm schweren<br />
Karpfen aus dem Meer zu ziehen.<br />
„Santiago“, ich denke an den Titelhelden<br />
von Hemingway und stelle mir Emiliu im<br />
Kampf mit den Naturgewalten vor. Die<br />
heftige Gegenwehr des riesigen Fisches.<br />
Ausdauer, Kraft und Geschick auf Seiten<br />
des Fischers gegen den reinen Willen<br />
zum überleben des Fisches. Anders als<br />
der Romanheld, der auf tragische Weise<br />
scheiterte, hat Emiliu damals seinen persönlichen<br />
Triumph genossen. Einer dieser<br />
Momente, die man niemals vergessen<br />
wird. Wie aber sieht der Alltag jenseits<br />
solcher Glanzlichter aus?<br />
Emiliu leugnet nicht, dass die Arbeit hart<br />
sein kann – denn schließlich bedeutet<br />
Fischer zu sein, dass man um fünf Uhr<br />
morgens aufsteht, den ganzen Morgen<br />
beim Fischen auf dem Meer ist,<br />
an schließend den Fang säubert und<br />
verkauft und am Nachmittag schließlich<br />
alles für die nächste Ausfahrt vorbereitet.<br />
Doch beschweren will sich Emiliu nicht:<br />
„Ich führe doch ein schönes und gesundes<br />
Leben. Bin den ganzen Tag umgeben von<br />
frischer Luft und Meersalz und werde<br />
dabei von Freunden begleitet die diese<br />
Leidenschaft mit mir teilen,“ erklärt er<br />
grinsend.<br />
Auch wenn die Männer schon mal bessere<br />
Zeiten erlebt haben, damals als es noch<br />
mehr Fische und somit mehr zu fangen<br />
gab, haben sie ihre Unbekümmertheit<br />
nicht verloren.<br />
Gemeinsam lassen sie keinen Zweifel daran,<br />
Spaß an dem zu haben, was sie tun.<br />
Unter den bärtigen, rauen und sonnengebräunten<br />
Männern, sticht einer ganz<br />
besonders hervor.<br />
Er ist vermutlich gerade mal Anfang<br />
Zwanzig und somit ungewöhnlich jung für<br />
einen Fischer. Doch beobachtet man seine<br />
Fingerfertigkeit und Freude bei der Arbeit,<br />
erkennt man auch hier die Leidenschaft,<br />
von der Emiliu zuvor geschwärmt hat.<br />
Es ist daher kaum verwunderlich, dass<br />
dieser aufgeweckte junge Mann der Sohn<br />
von Emiliu ist, der sich offensichtlich von<br />
dessen Enthusiasmus anstecken ließ und<br />
die neue Generation der „Fischer von<br />
<strong>Lanzarote</strong>“ verkörpert.<br />
Aber Emiliu gehört noch lange nicht zum<br />
alten Eisen, schließlich wurde Hemingway<br />
lanzarotenische Freund und Fischer Goyo<br />
stolze 104 Jahre alt und bis dahin hat<br />
Emiliu noch viel Zeit. n<br />
43
44<br />
ChICa
FOTOs: sAbINE hüTTER<br />
Wahre Models zeigen keine Zähne“ –<br />
Eigentlich ist Lachen ein Tabu! Will man<br />
als Model was gelten, dann müssen die<br />
Lippen geschlossen und der Blick arrogant<br />
sein (s. oben). Dabei gibt ein Lächeln dem<br />
Motiv so schnell Persönlichkeit<br />
(großes Bild links).<br />
Für das <strong>ROOSTER</strong> CHICA SHOOTING „Painted Love“ wurden in den vergangenen<br />
Wochen auf <strong>Lanzarote</strong> einige lokale Models gecastet, die – neben<br />
den allgemeinen Voraussetzungen, wie Ausstrahlung und Attraktivität – über<br />
ein markantes Tattoo verfügen sollten.<br />
Manuela, eine junge Spanierin, kam als eine der letzten Kandidatinnen zum<br />
Casting und überzeugte bei den Probeaufnahmen auf Anhieb. Das junge Model<br />
sicherte sich nicht nur das Shooting, sondern zeigte während der Aufnahmen, wie<br />
gewinnend ein Lachen vor der Kamera sein kann. n<br />
WILD DREAMs<br />
OF A gOOD gIRL<br />
Ein exklusives <strong>ROOSTER</strong>-<br />
SHOOTING aus der<br />
CHICA-Serie 2010<br />
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46<br />
New York, London, Amsterdam und <strong>Lanzarote</strong><br />
haben bei allen Unterschieden eines<br />
gemeinsam: sie stellen das dar, was man im<br />
Englischen einen „Meltingpot“ nennt, einen<br />
Schmelztiegel. Hier trifft man alles und jeden<br />
und dem interessierten Beobachter bietet sich<br />
immer und überall die Gelegenheit spannende<br />
Menschen mit ungewöhnlichen Geschichten<br />
kennenzulernen. Wie etwa Scott Cole, den<br />
42jährigen Top-Fotografen aus England.<br />
Für den <strong>ROOSTER</strong> wechselte er kurzzeitig die<br />
Seiten und wurde vom Fotografen zum Model.<br />
sCOTT COLE –<br />
pORTRAIT EINEs<br />
AusNAhME-<br />
FOTOgRAFEN
VON ChRIsTINA sTERN<br />
uND ALEssANDRA sALpIETRO<br />
FOTOs: sAbINE hüTTER<br />
Die Geschichte des Fotografen<br />
Scott Cole beginnt mit der<br />
Formel 1-Legende Mikka Häkkinen<br />
und den nackten Hintern der<br />
Bloodhound Gang. Der eine verschaffte<br />
ihm einen ersten Achtungserfolg in der<br />
internationalen Fachwelt (Häkkinen), die<br />
anderen erwarteten ihn nackt auf einem<br />
Hotelbett zum Fotoshooting der Band.<br />
Dabei war es keinesfalls sicher, dass der<br />
heute 42jährige einmal zu den angesagtesten<br />
Fotografen Englands zählen<br />
würde.<br />
Wer also ist dieser Mann, der als bekennender<br />
Autodidakt gilt und trotzdem<br />
besser als viele andere Stimmungen und<br />
Atmosphäre mit der Kamera einfangen<br />
kann?<br />
Scotts Karriere beginnt dort, wo die von<br />
anderen aufhört, mit einer schweren<br />
Rückenverletzung, die es ihm nicht mehr<br />
ermöglicht in einer Baufirma weiterzuarbeiten.<br />
Aus purer Notwendigkeit macht er die<br />
Fotografie erst zum Beruf, dann zur Berufung.<br />
Er wird schnell zu einem der gefragtesten<br />
Szenefotografen in der Musikbranche,<br />
auch über die Grenzen Englands<br />
hinaus. Außerdem macht er mit ausgezeichneten<br />
Sportaufnahmen auf sich<br />
aufmerksam. Er bekommt Preise, zahlt für<br />
den Erfolg aber auch einen hohen Tribut.<br />
2002 wird seine Ehe geschieden, er zieht<br />
seine Kinder alleine groß. Der Spagat<br />
zwischen Familie und Karriere gelingt.<br />
Neben den Sport- und Musikfotos hat<br />
Scott die Kunst der Pin-Up-Fotografie für<br />
sich entdeckt. „Ich war immer ein Fan<br />
dieses Genres, schließlich bin ich Engländer.<br />
Eines Tages hat eine Freundin mich<br />
Kunst<br />
gebeten, dass ich Fotos von ihr machen<br />
soll“. Zunächst sei es ihm schwer gefallen,<br />
erklärt Scott, da er „etwas schüchtern“<br />
sei, aber sie überredete ihn schließlich<br />
und das Resultat der Zusammenarbeit<br />
wurde kurz darauf in einem Magazin<br />
veröffentlicht.<br />
Dieser Mann ist eine Ikone, nicht nur wegen<br />
seiner hochwertigen fotografischen<br />
Leistungen, sondern auch aufgrund seiner<br />
außergewöhnlichen Erscheinung.<br />
Auf seine zahlreichen Tattoos angesprochen,<br />
erzählt Cole, dass sein bester<br />
Freund ihn jedes Mal gratis tätowiert,<br />
wenn er ihm eine kostenlose Konzertkarte<br />
verschafft. Nachdem er seine Arm-Tätowierungen<br />
vorgeführt hat, präsentiert er<br />
seine letzte „Errungenschaft“.<br />
Er steht auf und präsentiert seinen verzierten<br />
nackten Hintern – womit das mit<br />
seiner Schüchternheit abschließend auch<br />
geklärt wäre. n<br />
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48<br />
ChICa
FOTOs: sAbINE hüTTER<br />
Pin-Up-Fotos haben eine lange Tradition. Bereits seit den 1920er Jahren<br />
wurden diese Bildformate in Amerika und England von einer breiten<br />
Bevölkerungsschicht gerne als optische Kurzgeschichten konsumiert.<br />
Selbst die britische „Times“ hatte ihre eigenen Pin-Ups. Grund genug, ein<br />
<strong>ROOSTER</strong> CHICA SHOOTING ganz im Stile dieser Kunstform umzusetzen.<br />
Das Set wurde hierfür mitten in Arrecife in einer Tiefgarage aufgebaut und lieferte<br />
so nicht nur den Rahmen für das Shooting, sondern eine attraktive Live-Performance,<br />
die von den zufällig anwesenden Passanten dankbar angenommen wurde. n<br />
ROOsTER pIN-up<br />
Ein exklusives <strong>ROOSTER</strong>-<br />
SHOOTING aus der<br />
CHICA-Serie 2010<br />
49
EChTE kERLE gEhEN<br />
NIChT „gAssI“!<br />
VON ChEsTER<br />
Liebe <strong>ROOSTER</strong>-Leserinnen und<br />
auch meine werten Leser, wenn<br />
ich mich mit diesen Zeilen an Euch<br />
wende, dann geschieht dies aus gutem<br />
Grund und im Namen meiner zahlreichen<br />
Artgenossen (…, und natürlich Artgenossinnen<br />
... sorry Mädels!).<br />
Wer von Euch kam eigentlich auf die<br />
aberwitzige Idee, daß man mit uns<br />
reden muß, wie mit frischgewickelten<br />
Kleinkindern. „Ei, haddu Lust auf lecker<br />
Schappi-Schappi ?“ – zugegeben,<br />
einige von uns sind nicht höher, als ein<br />
durchschnittliches Sofakissen, aber wir<br />
sind doch nicht bescheuert! Wir wollen<br />
vielleicht nicht dinieren, aber anständig<br />
fressen und dies nach Möglichkeit ohne<br />
solch überflüssige Kommentare.<br />
50<br />
„Ei, haddu Lust auf lecker Schappi-Schappi<br />
?“ – ja, das ist meist die in die Jahre<br />
gekommene Lebensform, die sich selbst<br />
als „Frauchen“ bezeichnet, mit leicht<br />
gequält wirkender extrem hoher nasaler<br />
Fistelstimme. „Frauchen“ erinnert dann<br />
eher an einen Altweibersommer mit Hagelschaden.<br />
„Ei, haddu Lust auf lecker Schappi-<br />
Schappi“ – danke nein, der Appetit ist<br />
mir vergangen. Auch ich habe meinen<br />
Stolz. Gottseidank ist meine Mannschaft<br />
da vollkommen anders drauf.<br />
Nehmen wir zum Beispiel Sabine, die ist<br />
mein Boss (jedenfalls lass ich sie in dem<br />
Glauben, solange sie mich pünktlich mit<br />
Fressen und Streicheleinheiten versorgt!)!<br />
Die ist alles, nur kein „Frauchen“, die ist<br />
eine echte Frau und was für eine, da gibt<br />
fReI<br />
sChnauze!<br />
ChesteRs<br />
KoLumne<br />
es nichts zu verniedlichen, da ist alles<br />
dran. Wenigstens soweit ich das beurteilen<br />
kann.<br />
Neulich traf ich auf einem unserer<br />
Streifzüge durch die Berglandschaft von<br />
Playa Quemada eine junge Promenaden-<br />
Mischung. Echt cooler Typ, eigentlich,…<br />
Wenn da nur nicht dieser gequälte<br />
Gesichtsausdruck gewesen wäre. Naja,<br />
irgendwie verständlich, ich würde mich<br />
mit einer roten Schleife im Haar auch<br />
nicht vor die Türe wagen, aber der Bursche<br />
hatte keine andere Wahl, schließlich<br />
war sein „Frauchen“ der überzeugung er<br />
müsse „Gassi gehen“,…<br />
Was für eine selten doofe Bezeichnung<br />
für einen Zug um die Häuser, einen<br />
Trip über die Berge oder ne Runde um<br />
den Block! Selbst, wenn es darum geht,<br />
dem leckeren Fressen die letzte Ehre zu<br />
erweisen und sich in gebührender Form<br />
von ihm zu verabschieden,… all dies kann<br />
man doch nicht in einer so unpassenden<br />
Bezeichnung zusammenfassen. Und wenn<br />
jetzt ganze Herrscharen von Dackelbesitzern<br />
Amoklaufen, ich bleibe dabei: „Echte<br />
Kerle gehen nicht Gassi!“<br />
Bis zur nächsten Duftmarke alles Gute,<br />
Euer Chester. n<br />
In „Chester’s Kolumne“ gibt der<br />
<strong>ROOSTER</strong> dem jüngsten Mitglied<br />
der Redaktion den Freiraum, den es<br />
braucht, um sich gründlich auszutoben.<br />
Chester, ein Golden Retriever<br />
hanseatischer Abstammung und<br />
österreichischer Prägezeit, sieht<br />
naturgemäß manches anders. Auf<br />
vier Pfoten ist <strong>Lanzarote</strong> eben ein<br />
echtes Abenteuer, insbesondere dann,<br />
wenn man jung, neugierig und vorlaut<br />
ist.