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Natur 51<br />
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Wenn wir im Sommer an warmen oder<br />
heißen Tagen uns an einem Gewässer<br />
befinden, können wir die Flugkünste der<br />
schlanken und bunten Insekten mit den<br />
„gläsernen“ Flügeln bewundern oder sie<br />
in Ruhestellung an einem Schilfhalm<br />
beim Sonnenbaden beobachten.<br />
Libellen sind eine Insektenart, die es auf<br />
der Erde schon vor mehr als 300 Mio.<br />
Jahren gab. Damals waren, wie Fossilienfunde<br />
beweisen, „Rieseninsekten“ mit<br />
einer Flügelspannweite von 75 Zentimetern<br />
die Bewohner der urzeitlichen<br />
Sumpfwälder. In der heutigen Form und<br />
Größe gibt es die Libelle seit über 200<br />
Mio. Jahren. Sie haben somit die Dinosaurier<br />
überlebt und sind weit ältere Lebewesen<br />
als der Mensch auf unserer Erde.<br />
In Deutschland gibt es heute etwa 80<br />
verschiedene Libellenarten unterschiedlichster<br />
Größe und Färbung. Die Farbgebung<br />
reicht über blau, gelb, grün bis hin<br />
zu rot. Die Flügelspannweite der heutigen<br />
Libellen reicht von 20 bis etwa 100<br />
mm. Die Körpergliederung der Libelle<br />
gleicht denen vieler anderer Insekten:<br />
Kopf, Brust und Hinterleib. Am Kopf fal-<br />
Libellen<br />
-Faszinierende Flugkünstler-<br />
len bei den Libellen zwei sehr große sog.<br />
Facettenaugen auf (ein Facettenauge be-<br />
steht aus bis zu 30000 Einzelaugen und<br />
ermöglicht sehr gutes Sehvermögen). Am<br />
Brustteil sitzen die 6 Beine und 4 voneinander<br />
unabhängige Flügel (sie sind verantwortlich<br />
für die Flugkünste der Libelle –<br />
vorwärts, rückwärts, Stehen in der Luft,<br />
blitzschnelle Haken und Geschwindigkeiten<br />
bis zu 50 km/h). Der lange, meist schlanke<br />
Hinterleib dient der Vermehrung (Eiablage).<br />
Er enthält keinen Stachel: Libellen stechen<br />
nicht!<br />
Alle Libellenarten sind an das Element Wasser<br />
gebunden. Ihre Lebensräume sind Quellen,<br />
Bäche, Flüsse, Seen und Teiche, Moore<br />
und sogar Gartenteiche. Im Wasser legen<br />
die Weibchen nach der Befruchtung ihre<br />
Eier ab und die größte Zeit der Entwicklung<br />
findet im Wasser statt. Aus den Eiern<br />
schlüpfen Libellenlarven, die mehrere Monate<br />
oder bis zu fünf Jahre als Fleisch fressende<br />
Lebewesen ihre Entwicklung durchmachen.<br />
Die Nahrung besteht aus Mückenlarven,<br />
Bachflohkrebsen, bei größeren Arten<br />
auch aus kleinen Kaulquappen oder Fischen.<br />
Nach mehreren Häutungen kriecht<br />
die Larve an einem Halm oder Schilfstängel<br />
aus dem Wasser und aus der Larve schlüpft<br />
die fertige Libelle.