Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Natur 53<br />
________________________________________________________________________________________________________________________________________________<br />
muss sich jetzt im Frühling auf den Weg<br />
machen …… und kann dabei auch Vertretern<br />
der Würz-, Gift- und Heilkräuter<br />
oder sogar der griechischen Mythologie<br />
begegnen.<br />
Die Einbeere<br />
Ein goldener Apfel mit der Aufschrift ‚Für<br />
die Schönste‘ führte zu Streit zwischen<br />
den Göttinnen Aphrodite, Athene und<br />
Hera. Zeus hielt sich weise zurück und<br />
legte das Urteil in die Hand des Jünglings<br />
Paris. Um diesen für sich zu gewinnen,<br />
versprach Hera ihm Macht, Athene Weisheit<br />
und Aphrodite bot ihm die Liebe der<br />
schönsten Frau der Welt. Damit konnte<br />
Aphrodite das Urteil für sich entscheiden,<br />
während sich Paris Hera und Athene zu<br />
erbitterten Feinden machte.<br />
Die Einbeere (Paris quadrifolia)<br />
Die Einbeere stellt diese Episode dar: Der<br />
vierteilige Laubblattkranz steht für Aphrodite,<br />
Athene, Hera und Paris. Die zentrale<br />
Beerenfrucht symbolisiert den goldenen<br />
Apfel. Der Name des unglückseligen<br />
Jünglings findet sich in der lateinischen<br />
Bezeichnung der Einbeere wieder:<br />
Paris quadrifolia<br />
Der Bärlauch<br />
Großflächiges Vorkommen, ein intensiver<br />
Knoblauchduft und kugelige Blütenstän-<br />
de aus weißen Sternchen sind unverwechselbare<br />
Merkmale des Bärlauchs. Die alte<br />
Würz- und Heilpflanze erfreut sich zunehmender<br />
Beliebtheit in Gastronomie und<br />
heimischer Küche. Er ist schmackhaft und<br />
gesund: Seine Inhaltsstoffe regen die Drüsen<br />
des Magen-Darm-Traktes an und wirken<br />
unterstützend bei der Behandlung von<br />
Schlafstörungen, Bluthochdruck und Arteriosklerose.<br />
Bärlauch im lichten Frühlingswald<br />
Sein Name bezieht sich nicht etwa auf das<br />
große Raubtier, den Bären, sondern leitet<br />
sich von „ge-bären“ ab. Bärlauch wurde früher<br />
als Wehenmittel eingesetzt.<br />
Leider kommt es immer wieder zu tödlichen<br />
Verwechslungen mit der giftigen<br />
Herbstzeitlose. Man sollte daher Bärlauch<br />
nur zum Verzehr sammeln, wenn man ihn<br />
sicher erkennen kann.<br />
Der gefleckte Aronstab<br />
Auch junge Blätter des giftigen Aronstabs<br />
können mit dem Bärlauch verwechselt werden.<br />
In ausgewachsenem Zustand sind die<br />
Laubblätter des Aronsstabs aber deutlich<br />
größer und breiter und laufen am unteren<br />
Ende in zwei charakteristische Spitzen aus.<br />
Auch die Blüten des Aronstabs, die aus<br />
Hochblatt (Spatha) und kolbenförmigen<br />
Blütenstand bestehen, sind unverwechselbar.