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Reise in den ussersten Norden und Osten Sibiriens whrend der ...

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Ceramium nodulosum. 337<br />

<strong>der</strong> Taf. 215; auch die Farbe ist nicht beson<strong>der</strong>s dunkler, wie bei <strong>der</strong> gewöhnlichen<br />

Form des C. nodulgsum. Kütz<strong>in</strong>g (Spec. Alg. p. 686) hält C. botryocarpum für e<strong>in</strong>e mon-<br />

ströse Form von C. lanciferum, die sich hauptsächlich durch die abgeson<strong>der</strong>ten Frucht-<br />

ästchen unterscheidet, also auch von <strong>der</strong> Ochotskischen.<br />

Es wäre nicht unmöglich, dass im Ochotskischen Meere noch e<strong>in</strong>e zweite Art vor-<br />

käme, die sich aber nach unvollkommenen Ajan'schen Exemplaren (auf Fuscaria tenuissima)<br />

nicht begrün<strong>den</strong>, höchstens vorläufig als Var. cont<strong>in</strong>ua abschei<strong>den</strong> Hesse. Unter dem e<strong>in</strong>-<br />

fachen <strong>und</strong> zusammengesetzten Microscop erkennt man an ihr we<strong>der</strong> E<strong>in</strong>schnürungen,<br />

noch Zonen; die R<strong>in</strong><strong>den</strong>schicht ist ganz gleichförmig an älteren <strong>und</strong> jüngeren Aesten, so<br />

dass man vermuthen könnte, e<strong>in</strong>e Microciadia, <strong>der</strong> M. borealis (siehe § 10) <strong>in</strong> <strong>der</strong> Tracht<br />

e<strong>in</strong>igermassen gleichend, vor sich zu haben. Wenn ich aber nicht irre, s<strong>in</strong>d unreife,<br />

sparsame Tetrasporen <strong>in</strong> <strong>den</strong> sehr <strong>und</strong>eutlichen Zonen <strong>der</strong> älteren Aeste vorhan<strong>den</strong>.<br />

Ceramium nodulosum ist gegenwärtig mehr unter dem Namen C. rubrum o<strong>der</strong> C. vir-<br />

gatum bekannt. Die Gründe, warum <strong>der</strong> erstere <strong>den</strong> Vorzug verdient, s<strong>in</strong>d folgende.<br />

Ceramium virgatum Roth Catal. bot. I (1797) <strong>und</strong> III (1806) ist allerd<strong>in</strong>gs älter, als Ce-<br />

ramium rubrum Agardh 1812. Die Unabhängigkeit <strong>der</strong> Species-Nomenclatur von <strong>der</strong><br />

generischen ist aber schon vor längerer Zeit von dem grösseren Theilc <strong>der</strong> Systematiker<br />

anerkannt wor<strong>den</strong>. Man g<strong>in</strong>g daher bis auf Conferva rubra Hudson Fl. Angl. edit. I<br />

(1762), als die Gr<strong>und</strong>lage <strong>der</strong> Art, zurück. Dass C. rubra Huds. dieselbe Pflanze wie<br />

Ceramium rubrum Jg. ist, weiss mau eigentlich erst sicher aus Dillwyn's Darstellung<br />

(ßrit. Conferv. 1803). Dillwyn prüfte, ausser <strong>den</strong> Exemplaren Hudsons, noch die<br />

Citate Hudsons aus Dillenius, mit Hülfe <strong>der</strong> noch vorhan<strong>den</strong>en Sammlung von Dil-<br />

lenius; aus Hudsons Schriften konnte schwerlich Jemand mit Sicherheit diesen Tang<br />

erkennen. Roth stellte daher 1797 se<strong>in</strong> Ceramium virgatum als neue Art auf, welche<br />

<strong>in</strong>dessen erst durch se<strong>in</strong>e Darstellung <strong>in</strong> <strong>den</strong> Catal. bot. III (1806) deutlich wird. Dillwyn<br />

citirt zwar bereits 1803 Roths Synonym (Catal. I; Fl. Germ.), aber wohl nur nach<br />

zugesandten Orig<strong>in</strong>al -Exemplaren. Roth hätte 1806 die bereits gesicherte Conferva ru-<br />

bra Dillw. nicht se<strong>in</strong>em Ceramium virgatum als Synonym unterordnen, son<strong>der</strong>n vielmehr<br />

se<strong>in</strong>e Pflanze <strong>in</strong> Ceramium rubrum umbenennen sollen. Beide Autoren, Dillwyn <strong>und</strong><br />

Roth, hatten aber zu wenig gewürdigt, dass bereits im J. 1777 Lightfoot, die fragliche<br />

Pflanze Hudsons als Conferva nodulosa, für die damalige Zeit, sehr gut <strong>und</strong> sogar <strong>in</strong><br />

bei<strong>den</strong> Fruchtzustän<strong>den</strong> beschrieb. Ich halte es daher für e<strong>in</strong>en schuldigen Akt <strong>der</strong> Ge-<br />

rechtigkeit gegen Lightfoot, unbeschadet Dillwyn, unsere Pflanze Ceramium nodulosum<br />

zu nennen, wie bereits 1805 Ducluzeau vorgeschlagen hat. Agardh führt (Spec. Alg. II,<br />

p. 146) mehrere Synonyme an, die älter s<strong>in</strong>d, als <strong>der</strong> Name von Lightfoot; es ist aber<br />

zu bezweifeln, dass dieselben an <strong>und</strong> für sich, ohne spätere Zeugnisse, sicher s<strong>in</strong>d. Ich<br />

bemerke bei dieser Gelegenheit, dass e<strong>in</strong>es unter dieser Zahl: Conferva flosculosa Ellis<br />

<strong>in</strong> Phil. Transact. Vol. 57 (1767) p. 425 Tab. 18, Fig. e, E, durch e<strong>in</strong> beson<strong>der</strong>es Miss-<br />

verständniss o<strong>der</strong> fortgesetztes Abschreiben bis beute noch als Ceramium rubrum gilt,<br />

Mid<strong>den</strong>dorff's Sibirische <strong>Reise</strong> I. Bd. 2. Th. *3

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