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Das Eidgenössische Telegraphen- und Patentamt - Rykart Architekten

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Die Moderne in Bern<br />

Lory-Spital 1929<br />

SUVA-Gebäude 1932<br />

Gewerbeschule 1939<br />

Die Kriegszeit erschüttert das Bewusstsein <strong>und</strong> das Selbstverständnis der Gesellschaft<br />

Europas gr<strong>und</strong>legend. Formal zeichnen sich eine Ablösung von der retrospektiven<br />

Haltung des Historismus <strong>und</strong> die Suche nach einer neuen Formensprache ab. Gleichzeitig<br />

eröffnet die Entwicklung des Stahlbetonbaus völlig neue Gestaltungsmöglichkeiten.<br />

In Bern wird das Neue Bauen am Anfang des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts vor allem durch<br />

die <strong>Architekten</strong> Otto Rudolf Salvisberg, Hans Weiss <strong>und</strong> Hans Brechbühler geprägt.<br />

Otto Rudolf Salvisberg<br />

Den 1882 in Köniz geborenen <strong>und</strong> am Technikum in Biel ausgebildeten Otto Rudolf<br />

Salvisberg führen seine beruflichen Anfangsjahre vorerst nach Berlin. In den Zwanzigerjahren<br />

ist er an zwei avantgardistischen Grossprojekten, den Grosssiedlungen<br />

Onkel Toms Hütte <strong>und</strong> Weisse Stadt, beteiligt.<br />

1929 übernimmt er eine Professur an der ETH Zürich <strong>und</strong> kann zusammen mit seinem<br />

Berner Partner Otto Brechbühl das mit einer Stahlbeton-Struktur ausgeführte Lory-<br />

Spital realisieren. 1930 wird das nun gänzlich im Geist des Neuen Bauens konzipierte<br />

Säuglings- <strong>und</strong> Mütterheim in der Elfenau fertiggestellt. Wenig später gewinnen<br />

Salvisberg <strong>und</strong> Brechbühl ihren dritten Berner Wettbewerb: <strong>Das</strong> Gebäude für die fünf<br />

Universitätsinstitute wird als über 200 Meter langes Volumen in Sichtbeton ausgeführt.<br />

Salvisbergs vierter bedeutender Berner Bau ist das elegant geschwungene<br />

SUVA-Haus (1930–31) an der Laupenstrasse.<br />

Hans Weiss<br />

<strong>Das</strong> Meer-Haus an der Effingerstrasse gilt zur Zeit seiner Entstehung als das modernste<br />

Geschäftshaus in der Stadt Bern. Hans Weiss, 1894 in Bern geboren, hatte an der ETH<br />

Zürich Architektur studiert <strong>und</strong> bei Karl Moser diplomiert, bevor er in Bern sein eigenes<br />

Büro eröffnet. In den 1930er-Jahren kann Weiss weitere Objekte im Geist des Neuen<br />

Bauens realisieren. <strong>Das</strong> Projekt, mit dem sich Weiss wohl am längsten befasst, ist die<br />

Sanierung der Altstadt – die Konzepte bleiben jedoch weitgehend unrealisiert.<br />

Hans Brechbühler<br />

Wenn es ein Gebäude gibt, das in Bern den Durchbruch der Moderne darstellt, so ist<br />

es die Gewerbeschule von Hans Brechbühler am nördlichen Kopf der Lorrainebrücke.<br />

Der in Bern geborene Brechbühler hatte an der ETH Zürich <strong>und</strong> der Technischen Hochschule<br />

in Berlin-Charlottenburg studiert, um dann während seines siebenmonatigen<br />

Aufenthaltes im Büro von Le Corbusier in Paris prägende Einflüsse zu erhalten.<br />

Der junge Architekt gewinnt 1935 den Wettbewerb für die Gewerbeschule in Bern.<br />

Bedeutend ist der Bau in mehrfacher Hinsicht: als Kombination von Schule <strong>und</strong> Lehrwerkstätten<br />

<strong>und</strong> als städtebaulich exponiertes Gebäude. Le Corbusiers Programm, die<br />

«cinq points», setzt der junge Architekt in überzeugender <strong>und</strong> eigenständiger Weise um.<br />

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