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Das Eidgenössische Telegraphen- und Patentamt - Rykart Architekten

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Erdbebensicherheit<br />

Nydegger + Finger AG, dipl. Bauingenieure, Bern<br />

Vor 1970 waren in den SIA-Normen keine Artikel für die Bemessung von Gebäuden<br />

bezüglich Erdbeben zu finden. Da sämtliche Gebäudeteile früher erstellt wurden, ist es<br />

praktisch ausgeschlossen, dass das Bauwerk bei der Erstellung auf die Einwirkungen<br />

im Erdbebenfall dimensioniert wurde. Im Rahmen der aktuellen Sanierung wurden<br />

die Gebäudeteile auf ihre Erdbebensicherheit entsprechend den heute gültigen SIA-<br />

Normen untersucht. Durch die Berechnung der Erfüllungsfaktoren α eff (Anteil der Erd-<br />

bebeneinwirkung, welche vom bestehenden Gebäudetragwerk aufgenommen werden<br />

kann) lassen sich die notwendigen Verstärkungsmassnahmen <strong>und</strong> deren Zumutbarkeit/<br />

Verhältnismässigkeit planen bzw. beurteilen.<br />

Als kritisch erwiesen sich besonders die Flügel Ost <strong>und</strong> West, welche als Skelettbauten<br />

weitgehend ohne Horizontalaussteifungen erstellt worden waren. Aus den durchgeführten<br />

Risikoberechnungen <strong>und</strong> Erdbebensimulationen ergab sich, dass in den Flügeln<br />

nicht einmal 10% der normenmässigen Erdbebeneinwirkung durch die Tragstruktur<br />

aufgenommen werden konnte. <strong>Das</strong> SIA-Merkblatt 2018 «Überprüfung bestehender<br />

Gebäude bezüglich Erdbeben» sieht für bestehende Gebäude – bei gegebener Zumut-<br />

barkeit – einen minimalen Wert von 25% vor (Ertüchtigung auf α eff = 0.25). Der<br />

Einbau neuer Stahlbetonwände sowie die Verstärkung bestehender Mauerwerkswände<br />

erwiesen sich als notwendig.<br />

Die erforderlichen Erdbebenertüchtigungs-Massnahmen konnten weitgehend mit den<br />

durch die Brandschutzauflagen geforderten Eingriffen koordiniert werden (zusätzliche<br />

Fluchttreppenhäuser). Die bestehenden Betondecken wurden örtlich ausgeschnitten<br />

<strong>und</strong> mit den neuen, über alle Geschosse durchlaufenden Stahlbeton-Wänden verb<strong>und</strong>en.<br />

Diese wurden im Untergeschoss f<strong>und</strong>iert <strong>und</strong> mit Mikropfählen im Baugr<strong>und</strong><br />

verankert. Zudem wurden im Bereich der beiden bestehenden Treppenanlagen die<br />

bestehenden Mauerwerkswände mit CFK-Lamellen verstärkt.<br />

Konzept der Erdbebenertüchtigungs-Massnahmen (rot)<br />

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