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Work-Life-Balance für Unternehmensleitung ... - Wirtschaftsmagazin

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28 Praxis<br />

Bild © www.danielschmuki.ch<br />

Gefühl, seinen eigenen Ansprüchen nicht<br />

mehr zu genügen, löst viele Ängste aus.<br />

Manager fühlen sich plötzlich als Versager.<br />

Grenzen sich selber aus, nachdem sie<br />

während Jahren den anderen Grenzen aufgezeigt<br />

hatten. Und plötzlich merken Manager,<br />

die ausgebrannt sind, wie alleine sie<br />

sind. Sie verkümmern seelisch, sie sind<br />

unendlich traurig, sie denken an Suizid.<br />

Das machen viele Menschen, die psychisch<br />

krank sind. 1500 Menschen scheiden in der<br />

Schweiz innerhalb eines Jahres freiwillig aus<br />

dem Leben. Zehn Mal mehr versuchen im<br />

gleichen Zeitraum den Suizid. Und bei jeder<br />

vierten Schweizerin oder jedem vierten<br />

Schweizer kann im Verlaufe eines Jahres<br />

eine psychische Störung diagnostiziert<br />

werden.<br />

Was ist zu tun?<br />

Es gibt ein Rezept, um einem Burn-out<br />

vorzubeugen: ausgeglichen und bewusster<br />

leben. Die <strong>Balance</strong> (Schlagwort: «<strong>Work</strong>-<strong>Life</strong>-<br />

<strong>Balance</strong>») zwischen Familie, Arbeit und<br />

Gesundheit ist der Schlüssel zu einem<br />

stressfreieren Leben. Geraten aber zwei<br />

oder gar drei dieser Eckpfeiler über längere<br />

Zeit ins Wanken, kann dies zu einer totalen<br />

Erschöpfung führen. Warnzeichen wie<br />

«Einen glücklichen Manager gibt<br />

es nicht. Glück findet woanders<br />

statt, in einer Welt, wo es nicht um<br />

Leistung, Erfolg und Gewinn geht.»<br />

Hans Eberspächer, dt. Sportwissenschaftler<br />

und Managementberater<br />

www.verlag-textwerkstatt.ch<br />

Müdigkeit, Lustlosigkeit, Erschöpfung,<br />

Schlafstörungen oder Veränderung der<br />

Persönlichkeit sind ernst zu nehmen;<br />

auch die Hinweise nahe stehender Personen.<br />

Sie spüren eine Veränderung meist<br />

früher als die Betroffenen selber.<br />

Niemand soll sich aber<br />

Illusionen machen.<br />

Nur wenige Manager geben zu, überfordert,<br />

übermüdet, überarbeitet oder überdreht zu<br />

sein. Sie merken es nicht und wollen es auch<br />

gar nicht spüren, indem sie die Alarmsignale<br />

des Körpers ignorieren. Weil sie psychische<br />

Erkrankungen nur den Schwachen zuordnen,<br />

sich selber aber davon ausschliessen. Niklas<br />

Baer, Leiter der Fachstelle <strong>für</strong> Psychiatrische<br />

Rehabilitation der Psychiatrischen Dienste<br />

Basel-Landschaft, schreibt im Buch «Mutmacher<br />

<strong>für</strong> Chefs und Angestellte»: «Je mehr wir<br />

selbst unsere Defizite akzeptieren lernen,<br />

desto mehr können wir Menschen akzeptieren,<br />

die psychisch krank sind.» Dieser Satz<br />

kann als Plädoyer <strong>für</strong> mehr Menschlichkeit<br />

in den Chefetagen verstanden werden. Denn,<br />

was die oberste Führungscrew nicht vorlebt,<br />

wird nie und nimmer die Mitarbeitenden<br />

erreichen. Auch Vorbilder müssen endlich<br />

Schwächen zeigen.

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