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von<br />
Stefan Bitterle,<br />
Hauptmann,<br />
LwA PrInfoZLw<br />
der fl ugleiter 2009/06<br />
Luftwaffe<br />
40<br />
Suchen und Retten<br />
Ein Tag bei SAR 41 in Nörvenich<br />
Wenn im Bereitschaftsraum das Telefon klingelt, muss es schnell<br />
gehen: Ein Einsatz für SAR 41. Schnell nimmt der Pilot Oberleutnant<br />
Mario Weber (29) den Flugauftrag aus dem Fax und verschafft sich<br />
auf der Karte einen Überblick, wohin er gleich fl iegen soll. Ein kurzer<br />
Blick auf das aktuelle Wetter, die Treibstoffberechnung, eventuelle<br />
fl iegerische Besonderheiten. Unterdessen entfernt Bordtechniker<br />
Stabsfeldwebel Uwe Peters (46) die Sicherungsleinen<br />
vom Hauptrotor des Hubschraubers, während Luftrettungsmeister<br />
Stabsfeldwebel Mario Rader (41) schnell einen Blick auf die Rettungsgeräte<br />
wirft. Schon läuft die Turbine der Bell UH-1D an, der<br />
Rotor nimmt Drehzahl auf. Startfreigabe von Nörvenich Tower für<br />
German Air Force 795, und schon sind wir auf dem Weg zum Einsatzgebiet.<br />
„Nach spätestens 15 Minuten sind wir in der Luft. In der<br />
Regel geht es allerdings schneller“, verrät Mario Rader.<br />
Der Auftrag: Suche nach einem vermissten Luftfahrzeug<br />
in der Eifel. Eine zweimotorige zivile Piper<br />
Seneca V mit drei Menschen an Bord von Paris nach<br />
Köln wird vermisst. Die Höchstfl ugdauer, wie sie im<br />
Flugplan vermerkt wurde, ist überschritten. Jetzt kann<br />
das Flugzeug nicht mehr in der Luft sein. Damit man<br />
es peilen kann, verfügt es über einen so genannten<br />
Emergency Locator Transmitter (ELT). Der sendet auf<br />
einer einheitlichen Notfunkfrequenz<br />
ein Peilsignal, das durch einen starken<br />
Stoß wie einen Aufprall oder auch von<br />
Hand durch den Piloten ausgelöst werden<br />
kann. Nach zwanzig Minuten fi nden<br />
wir in einem Waldstück ein Flugzeugwrack.<br />
Trümmer sind im Umkreis<br />
verstreut, drei Menschen winken.<br />
Offensichtlich konnte der Pilot eine<br />
Notlandung machen. In einer Lichtung<br />
setzen wir auf.<br />
Sieben Tage die Woche, 24 Stunden<br />
am Tag bereit<br />
So sähe ein realistisches Szenario<br />
aus, wie er in den Vorschriften der zivilen UNO-Luftfahrtunterorganisation<br />
im Anhang 12 vorgesehen ist<br />
und von deutschen Verkehrsbehörden an die SAR-<br />
Hubschrauber der Luftwaffe und Marine delegiert<br />
wurde. Heute aber machen wir nur einen Übungsfl ug,<br />
um uns mit dem Gelände vertraut zu machen. Einmal<br />
pro Woche, jeden Dienstag wird die Crew in Nörvenich<br />
abgelöst, der Dienst dauert sieben Tage, 24 Stun-<br />
✈ Im Landeanflug zum Helipad.