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Editorial Design<br />
Regional Service Informationen<br />
Berliner Rotes Kreuz<br />
Dr. Klaus Schütz<br />
Präsident Berliner Rotes Kreuz<br />
Liebe Leserinnen und Leser!<br />
Das Berliner Rote Kreuz drücken erhebliche wirtschaftliche<br />
Sorgen. Der im Frühjahr vergangenen<br />
Jahres eingeleitete Sanierungsprozess hat bereits<br />
zu einer erheblichen Verlustreduzierung geführt.Dennoch<br />
musste kürzlich als weiterer Schritt<br />
ein Insolvenzverfahren angemeldet werden.<br />
Das bedeutet nun nicht, wie es Medienberichte<br />
plakativ betitelten, das Berliner Rote Kreuz sei<br />
pleite. Das seit 1999 geltende neue Insolvenzrecht<br />
räumt den Sanierungsmöglichkeiten eines<br />
angeschlagenen Unternehmens oberste Priorität<br />
ein. Darauf sind auch die Aktivitäten des<br />
vorläufigen Insolvenzverwalters ausgerichtet.<br />
Konkret ausgedrückt: das Berliner Rote Kreuz<br />
setzt seine zentralen Leistungen bis auf weiteres<br />
wie gewohnt fort. Niemand muss also befürchten,<br />
dass beispielsweise der Hausnotruf abgeschaltet,<br />
die Versorgung durch den Fahrbaren<br />
Mittagstisch eingestellt wird, dass der Rettungs-<br />
P R O B L E M<br />
Z ä h n e<br />
Berliner Zahntechniklabor<br />
bietet Mitgliedern und Förderern<br />
des Deutschen Roten Kreuzes<br />
supergünstige Konditionen bei<br />
Zahnersatz. Mehr Info unter Tel.<br />
534 99 69<br />
Zahnärzte im Haus<br />
Mannheim-Schönau, Montag,<br />
10 Uhr. Der Weg von der Straße<br />
führt über ödes Grasgelände<br />
hin zu einem Ladengeschäft. Die<br />
morgendliche Stimmung ist trist.<br />
An der Eingangstür zum DRK-<br />
Tafelladen warten viele Menschen,<br />
bis die Tür aufgeschlossen<br />
wird. Mehr alte Leute, viele Russland-Deutsche,<br />
Ausländerinnen,<br />
wenig Männer und einige junge<br />
Frauen mit Kinderwägen. Sie<br />
haben entweder Hartz-IV-Papiere<br />
oder Rentenbescheinigungen<br />
in ihren Taschen - denn sonst<br />
bekommen sie in diesem Laden<br />
nichts. Nur wer „Bedürftigkeit“<br />
nachweist, darf hier preiswerte<br />
dienst und Krankentransport nicht mehr läuft<br />
oder die Betreuung in den Kindertagesstätten<br />
aufhört. Und wer die dezentralen, kieznahen<br />
Leistungen der zehn rechtlich und wirtschaftlich<br />
selbständigen Berliner DRK-Kreisverbände in<br />
Anspruch nimmt, muss sich erst recht keine<br />
Sorgen machen. Dieses Insolvenzverfahren trifft<br />
nicht auf die Kreisverbände zu. Ambulante<br />
Pflege durch die Sozialstationen, stationäre<br />
Betreuung und Pflege in Seniorenheimen, altersgerechtes<br />
Wohnen, Jugend- und Familienfürsorge,<br />
soziale Beratung und Hilfen sowie nicht<br />
zuletzt Betreuung und Förderung geistig und<br />
körperlich behinderter Menschen setzen die<br />
Kreisverbände uneingeschränkt fort.<br />
Aus seiner wirtschaftlich schwierigen Situation<br />
muss der Verband mit einem tragfähigen Insolvenzplan<br />
selbst herauskommen. Doch er kann<br />
dafür dringend moralische und ideelle Rückenstärkung<br />
gebrauchen. Zum Beispiel dadurch,<br />
dass die Mitglieder dem Roten Kreuz die Treue<br />
halten, wo es sich jetzt selbst in einer Notlage<br />
befindet. Oder auch, dass die vielen ehrenamtlichen<br />
Helferinnen und Helfer ihre Dienste am<br />
Menschen fortführen. Sie leisten einen bedeutenden<br />
Teil praktischer Hilfe und prägen das<br />
humanitäre Bild und Ansehen des Roten Kreuzes.<br />
Rund 3000 Feiwillige zählt das Berliner DRK. Sie<br />
spenden neben Schule, Studium, Beruf und als<br />
Rentner unzählige Stunden ihrer freien Zeit. Sie<br />
setzen sich ein für andere, etwa im Sanitätsdienst<br />
und Katastrophenschutz, bei der Wasser-<br />
Reisen im Mercedes von Haus zu Haus<br />
Fürsorgliche Beförderung von Senioren mit verantwortungsbewussten Chauffeuren<br />
nur in erstklassigen, gepflegten Reiselimousinen an Ihr Urlaubsziel und zurück.<br />
Sie wählen: Fahrgastzahl: Chauffeurwagen mit Klimaanlage für Sie allein<br />
Vorteil: keine Umwege, mehr Reisegepäck, Rollstuhlbeförderung möglich<br />
Wagentyp: Mercedes Mittelklasse, S-Klasse (300 SEL), Pullman Limousine (1-5 Pers.)<br />
Standard: Nichtraucher; Raucherwagen auf Wunsch<br />
Fuhrgeschäft in 3. Generation<br />
W. GROSSMANN in Berlin-Tempelhof<br />
wacht, im Jugendrotkreuz, mit Besuchsdiensten<br />
für alte Menschen, für Familien mit mehreren<br />
Kindern oder für kleine Patienten in Krankenhäusern,<br />
mit der Betreuung von Blutspendern, im<br />
Hospizdienst mit der Begleitung von Menschen<br />
auf ihrem letzten Lebensweg. Sie alle bringen<br />
sich unentgeltlich und freiwillig ein mit ihren<br />
persönlichen Fähigkeiten und Erfahrungen, mit<br />
ihrer Einsatzfreude. Sie finden dabei Anerkennung,<br />
Bestätigung und Dank wie auch sinnvolle<br />
Freizeitbeschäftigung und oft neue Freundschaften.<br />
Der Gedanke der Freiwilligkeit und seine praktische<br />
Umsetzung ist im Roten Kreuz seit seiner<br />
Gründung unverzichtbar verankert. Das Internationale<br />
Jahr der Freiwilligen ist eine hervorragende<br />
Gelegenheit, das erneut deutlich zu<br />
machen und mit dem herzlichen Dank an die<br />
Helferinnen und Helfer zu verbinden. Daneben<br />
aber kommt der (betriebs)wirtschaftlich effizienten<br />
Ausrichtung des Verbandes lebensnotwendige<br />
Bedeutung zu. Bei professioneller und<br />
zügiger Umsetzung hat das Berliner Rote Kreuz<br />
mit seinen Aufgaben reelle Zukunftsaussichten.<br />
In der jetzigen Krise des Verbandes steckt trotz<br />
aller Belastung und Bedrohung auch die greifbare<br />
Chance zu einer Neuorientierung. Dafür<br />
brauchen wir viele engagierte Partner. Die Mitglieder<br />
und alle Freiwilligen im Berliner Roten<br />
Kreuz gehören dazu.<br />
Ihr<br />
☎7 51 57 47<br />
das magazin des DRK I<br />
DRK Kreisverband Mannheim<br />
Rettungshundestaffel: Jetzt auch im Kreisverband Seite V<br />
Neuer Ausbildungsgang: Erzieher/-in in der Akademie Seite VII<br />
Pilotprojekt: Zusammenarbeit mit islamischer Gemeinde Seite IX<br />
Ansturm der Armen -<br />
Tafelläden für rund 4500 Menschen<br />
Lebensmittel einkaufen. Dass<br />
Tafelläden in der Kurpfalz einen<br />
immer stärkeren Andrang<br />
verzeichnen, ist eigentlich eine<br />
traurige Sache. „Tafelläden sind<br />
unnötige Einrichtungen, wenn<br />
ein soziales System funktioniert.<br />
Aber das tut es nicht. Wir haben<br />
nun mal die Rentnerin mit 600<br />
Euro“, sagt DRK-Mann Uwe<br />
Mauch. Er ist Chef-Organisator<br />
dieser Rotkreuz-Arbeit, die inzwischen<br />
einen enormen Logistikaufwand<br />
mit sich bringt.<br />
Vor vier Jahren hat der Kreisverband<br />
Mannheim in der Neckarstadt<br />
und auf der Schönau Tafel-<br />
Die Lebensmittel im DrK-Tafelladen kosten 20 prozent des Originalpreises<br />
läden mit angegliederten Second-<br />
Hand-Läden eröffnet. Menschen<br />
mit geringem Einkommen können<br />
dort neben Lebensmitteln<br />
auch Kleidung, Hausrat und<br />
Waren des täglichen Bedarfs<br />
günstig kaufen – die Preise liegen<br />
höchstens bei 20 Prozent des<br />
Originalpreises. Die Waren sind<br />
Spenden, meist von Supermärkten<br />
oder Discountern, aber auch<br />
vom kleinen Bäckerladen, der<br />
mal eben ein Blech mehr in den<br />
Ofen schiebt für den Tafelladen.<br />
Rund 50 Abholadressen werden<br />
in Mannheim und der Region<br />
täglich angefahren. „Wir bewegen<br />
dabei circa drei Tonnen Lebens-<br />
Uwe Mauch<br />
ImprESSum<br />
Rotkreuz-Magazin:<br />
Kreisverband Mannheim e.V.<br />
Redaktion: Beate Stumpf<br />
BeateStumpf@t-online.de<br />
www.scharffundstumpf.de<br />
Herausgeber:<br />
Kreisverband mannheim e.V.<br />
Thomas Heilig, Kreisgeschäftsführer<br />
Lagerstrasse 5 - 7, 68169 mannheim,<br />
Telefon: 06 21 - 321 80<br />
Auflage: 9000 Exemplare<br />
Großeinsatz im „Prenzlberg“<br />
Ehrenamtliche Rot-Kreuz-Arbeit<br />
im „Prenzlberg“, das heißt vor<br />
allem Jugendarbeit in Form von<br />
Schulsanitätsdienst und betreuten<br />
Gruppenfahrten durch das<br />
Jugendrotkreuz Prenzlauer Berg<br />
sowie Sanitäts- und Betreuungsdienst,<br />
in dem sich die Bereitschaft<br />
Prenzlauer Berg engagiert.<br />
Beide Gruppen sind in der Storkower<br />
Straße 143 in einer alten<br />
Fabrikhalle untergebracht. Der in<br />
einem Gewerbegebiet angesiedelte<br />
Bau wurde vor einem Jahr<br />
durch den Kreisverband Wedding/Prenzlauer<br />
Berg in einem<br />
stark renovierungsbedürftigen<br />
Zustand erworben.<br />
Die Bedenken einiger Helfer, sich<br />
mit dem neuen Bereitschaftsheim<br />
aus dem Kiez des „Prenzlbergs“<br />
zu entfernen, waren<br />
schnell ausgeräumt. Die ungestörte<br />
Lage, die großen Räumlichkeiten<br />
und die Möglichkeit,<br />
Ausbildung sowie Materialpflege<br />
an einem Ort bündeln zu können,<br />
versprachen vielfältige Vorteile.<br />
II das magazin des DRK<br />
DRK KreisverBAnD MAnnHeiM<br />
75 Jahre DRK-Ortsverband-Plankstadt<br />
Jubiläumsfeier mit Überraschung<br />
Aus der ganzen Region waren die Rotkreuzler angereist, darunter zur Historie des Vereins, mit vielen Aufnahmen aus alten Zeiten,<br />
viele Vertreter befreundeter Organisationen – denn schließlich gab mit Geschichten zu Gesichtern. Der DRK-Kreisverbandsvorsitzen-<br />
es was zu Feiern in Plankstadt: Der DRK-Ortsverein ist seit nunmehr de Frank Berner, Jürgen Kolb von der Interessengemeinschaft der<br />
75 Jahren aktiv, schaut auf eine bewegte, aber erfolgreiche Zeit zurück Plankstädter Vereine und Uwe Emmert als Kommandant der Frei-<br />
und hat sich trotzdem für die Zukunft immer wieder neu aufgestellt. willigen Feuerwehr würdigten die Arbeit der Rotkreuzler. Der ge-<br />
Ortsvereinsvorsitzender Guntram Welzig gab zunächst in einer munsamte Jubiläumsabend war feierlich umrahmt von einem anspreteren<br />
Rede einen Überblick über die Geschichte seiner Organisation chenden Musikprogramm und am Ende ertönte gemeinsam das<br />
und begrüßte dabei viele Ehrengäste. Besonders die gute Zusammen- „Badner Lied“. Im Rahmen der Jubiläumsveranstaltung wurde<br />
arbeit mit der Feuerwehr hob er hervor und verabschiedete sich lok- Guntram Welzig für seine 20-jährigen Verdienste im DRK vom<br />
ker flockig vom Rednerpult mit einem fröhlichen „Ich habe fertig!“. Bürgermeister der Gemeinde, Wolfgang Huckele, besonders gewür-<br />
Besonderes Augenmerk galt dem interessant gestalteten Diavortrag digt - er erhielt die Ehrenmedaille der Gemeinde Plankstadt.<br />
JRK Seckenheim<br />
Unentbehrliche Helfer<br />
Seit Mitte des letzten Jahres wurde<br />
„in die Hände gespuckt und<br />
angepackt“ und mit viel Engagement<br />
von Bereitschaft und<br />
Jugendrotkreuz (es wurden bis<br />
jetzt über 4000 Dienststunden<br />
erbracht) sowie durch Unterstützung<br />
von Spendern die neue<br />
Unterkunft für die ehrenamtliche<br />
Arbeit fit gemacht. Vor einigen<br />
Wochen konnten nun die neuen<br />
Räumlichkeiten für die Arbeit der<br />
Bereitschaft und des Jugendrotkreuzes<br />
in Betrieb genommen<br />
werden.<br />
Insgesamt gestaltet sich die<br />
ehrenamtliche Rot-Kreuz-Arbeit<br />
im Prenzlberg sehr vielseitig, abgestimmt<br />
auf die vielschichtige<br />
Bevölkerungstruktur und deren<br />
Lebensweisen, welche sich in der<br />
Mitgliederstruktur in Form der<br />
unterschiedlichen Interessen der<br />
Helfer wiederspiegelt. Aber gerade<br />
dies war immer ein Ansporn,<br />
den Rot-Kreuz-Gedanken der Bevölkerung<br />
auf nützliche Weise<br />
nahezubringen.<br />
Bereits zum elften Mal wurde in<br />
diesem Jahr die Rettungshundestaffel<br />
des Berliner Roten Kreuzes<br />
zur Suche von Vermissten gerufen.<br />
Noch nie zuvor hat die Polizei<br />
und Feuerwehr so häufig auf den<br />
Rettungsdienst zurückgegriffen.<br />
Neben zahlreichen Flächensucheinsätzen<br />
- darunter nach<br />
den beiden vermissten Mädchen<br />
Sophie aus Marzahn und Ulrike<br />
aus Eberswalde - mussten die Superspürnasen<br />
auch zu einem<br />
Wohnungseinsturz nach Eisenhüttenstadt<br />
ausrücken. Dort galt<br />
es verschüttete Mitarbeiter eines<br />
Gasleitungsbetriebes aufzuspü-<br />
Packende Hände<br />
Über 4000 Stunden haben<br />
die ehrenamtlichen Mitarbeiter<br />
für das neue Bereitschaftsheim<br />
in Prenzlauer Berg bisher<br />
aufgewendet<br />
Regional Ehrenamtliche Mitarbeit<br />
3 000 ehrenamtliche Mitarbeiter unterstützen das Berliner DRK. Nur durch ihren engagierten<br />
Einsatz sind zahlreiche und vielfältige Leistungsangebote möglich. Drei Beispiele zeigen dies<br />
in eindrucksvoller Weise.<br />
Rettungsdienst auf vier Pfoten<br />
ren. Den ehrenamtlichen Rettungshundeführern<br />
gelang es,<br />
zusammen mit ihren treuen Gefährten<br />
bereits nach einer Stunde<br />
am Unglücksort einzutreffen und<br />
am Trümmerkegel mit der Suche<br />
nach den Verschütteten zu beginnen.<br />
Trotz aller Bemühungen<br />
verloren bei diesem Unglück fünf<br />
Menschen ihr Leben. Derzeit<br />
werden 29 Helfer zu Rettungshundeführern<br />
ausgebildet. Neun<br />
Flächensuchteams stehen rund<br />
um die Uhr zum Einsatz bereit.<br />
Weitere sechs Hundeführer können<br />
in der Trümmersuche eingesetzt<br />
werden.<br />
Seckenheim<br />
Kreismeisterschaft für<br />
Jugendrotkreuz<br />
Konsequente Jugendarbeit steht beim Kreisverband Mannheim in<br />
allen Ortsvereinen immer wieder im Mittelpunkt der Bemühungen.<br />
Damit zusätzliche Motivationen ins Spiel kommen, werden regelmäßig<br />
auch Wettbewerbe veranstaltet – kürzlich auf dem Schulgelände<br />
ein Seckenheim. Das Jugendrotkreuz (JRK) des Ortsvereins<br />
entschied dann auch die Kreismeisterschaft in der dritten Kategorie<br />
für sich und qualifizierte sich damit für den nächsthöheren Wettbewerb.<br />
Am Kreisentscheid hatten die Jugendorganisationen aus<br />
Leutershausen, Brühl, Schriesheim, Mannheim-Nord, Heddesheim<br />
und Seckenheim teilgenommen. Mit dabei war auch eine Gastgruppe<br />
aus Mosbach. Rund 120 Kinder und Jugendliche testeten<br />
ihr Wissen und Können in den Bereichen Sport und Spiel, Kultur<br />
und Kreativität, Soziales Verhalten und Erste Hilfe. Unter der Leitung<br />
von Elke Erny hatte der Kreisjugendausschuss verschiedene<br />
Stationen und Aufgaben mit rund 30 Helfer/innen und Wertungsrichter<br />
besetzt.<br />
Hautnah am Geschehen<br />
„Den Rettern über die Schulter<br />
schauen“ lautete das Motto des<br />
diesjährigen Berliner DRK-Landeswettbewerbs<br />
in erster Hilfe.<br />
15 Mannschaften aus Berlin und<br />
ein Gastteam aus Rostock zeigten<br />
am 12. Mai in Pankow, wer am<br />
besten Unfallfolgen erkennen<br />
und verletzte Personen versorgen<br />
kann.<br />
Die spektakulärste Aufgabe hatte<br />
auch den prominentesten Ort:<br />
die Mitte der Grüninsel der Breiten<br />
Straße. Dort wo die meisten<br />
Pankower am Samstag Vormittag<br />
einkaufen gehen, lagen fünf Arbeiter<br />
im Blaumann unter einem<br />
eingestürzten Gerüst und klagten<br />
lauthals. Einen von ihnen<br />
hatte es besonders schwer erwischt:<br />
kreidebleich (geschminkt)<br />
schwenkte er seinen blutenden<br />
Beinstumpf hin und her. Der abgetrennte<br />
Rest lag daneben im<br />
Theaterblut. Das Gerüst war beim<br />
Aufstellen zusammengebrochen<br />
und hatte die Arbeiter unter sich<br />
begraben, so das Szenario.<br />
Die sechs Sanitäter der Gruppe<br />
Reinickendorf 4 hatten alle Hände<br />
voll zu tun: In zehn Minuten<br />
mussten sie sich einen Überblick<br />
über den Zustand der Verletzten<br />
verschaffen, sie versorgen und<br />
ihre Vitalfunktionen kontrollieren.<br />
Beim Amputationsverletzten<br />
sollte ein Druckverband angelegt<br />
werden, außerdem mussten die<br />
Sanitäter ihn auf eine Trage legen<br />
und das Amputat sicherstellen.<br />
All dies unter den Argusaugen<br />
einer Reihe von Schiedsrichtern,<br />
die die Leistung der verschiedenen<br />
Gruppen bewerteten.<br />
An den insgesamt zehn Stationen<br />
waren neben der medizinischen<br />
Erstversorgung auch noch andere<br />
Aufgaben zu bewältigen. So<br />
gab es gleich mehrmals am Geschehen<br />
beteiligte, aber unverletzte<br />
Personen, die zu betreuen<br />
waren. Beim Drogennotfall in<br />
Station sieben agierte einer der<br />
Mimen als Störer, indem er die<br />
Sanitäter daran zu hindern versuchte,<br />
seine bewusstlose Begleiterin<br />
zu versorgen. Und in Station<br />
drei war es der Lenker eines Lkw,<br />
der den Fahrer eines Mopeds<br />
Marke Schwalbe angefahren<br />
hatte und den Bewusstlosen in<br />
seinem Schockzustand immer<br />
wieder aufforderte aufzustehen.<br />
Jeden Dientag ist die Kleiderkammer in Seckenheim geöffnet<br />
Laudenbach/Oftersheim/Plankstadt<br />
Kleidersammlungen: Verwertung<br />
steht vor „Entsorgung“<br />
„Gemessen am Aufwand mag die Bilanz des DRK-<br />
Kinder-Kleidermarktes nicht üppig ausgefallen sein,<br />
aber darauf kam es uns auch nicht an“, so der Ortsvereinsvorsitzende<br />
aus Laudenbach, Albert Werner.<br />
Entscheidend sei, mit dem „Kinderflohmarkt“ Eltern<br />
mit kleinen Kindern erreicht zu haben, ihnen<br />
zu helfen und die vielfältigen Angebote des Roten<br />
Kreuzes als Hilfe vor Ort in seiner Bandbreite mal<br />
dargestellt zu haben. So eine Aktion sei eine prima<br />
erste Kontaktaufnahme, meint Werner – und freut<br />
sich heute über die gute Resonanz dieser Aktion.<br />
Haben die Laudenbacher also fleißig Kinderkram<br />
für ihren Basar gesammelt, startete kürzlich in<br />
Oftersheim eine andere Aktion einmal wieder: die<br />
Kleidersammlung von Tür zu Tür. Das Deutsche<br />
Rote Kreuz hat das dichteste Altkleidersammelnetz<br />
in Deutschland. Kleidung und Textilien können direkt<br />
in einer der rund 1200 Kleiderkammern oder<br />
Second-Hand-Shops<br />
abgegeben werden.<br />
Zusätzlich hat das<br />
DRK in vielen Städten<br />
und Gemeinden<br />
Sammelcontainer<br />
aufgestellt, um den<br />
Bewohnern die Abgabe<br />
zu erleichtern.<br />
Am beliebtesten sind<br />
laut Umfrage bei den<br />
Aufsehen bei den Passanten erregte<br />
aber vor allem der gestellte<br />
Banküberfall. Ein angeschossener<br />
Bankräuber lag quer über dem<br />
Gehweg, von einem Polizisten<br />
mit der Pistole in Schach gehalten.<br />
Einige Meter weiter lag ein<br />
ebenfalls angeschossener Passant,<br />
dessen Frau um Hilfe für<br />
ihren Mann und um Vergeltung<br />
für die Tat des Bankräubers<br />
schrie.<br />
Der Erste-Hilfe-Wettbewerb des<br />
Berliner Roten Kreuzes ist sowohl<br />
ein Beitrag zum Internationalen<br />
Jahr der Freiwilligen als auch<br />
zum Weltrotkreuztag. Insgesamt<br />
waren 175 Mitwirkende beteiligt.<br />
Bei der abendlichen Siegerehrung<br />
im Hermann-Ehlers-Haus<br />
in Wittenau erhielt die Gruppe<br />
aus Tiergarten einen Pokal für<br />
den dritten Platz, Reinickendorf 4<br />
gewann Silber. Die Bereitschaft<br />
Mitte wurde zum Berliner Landessieger<br />
gekürt. Die sechs<br />
Mannschaftsmitglieder vertreten<br />
im September beim Bundeswettbewerb<br />
in Landstuhl (Rheinland-Pfalz)<br />
die Berliner Farben.<br />
Bürgern aber nach wie vor die traditionellen Kleidersammlungen.<br />
Im Kreisverband Mannheim gibt<br />
es nur noch wenige Ortsvereine, die diese Tradition<br />
zweimal im Jahr durchführen – Tendenz ist aber<br />
wieder steigend. Kleiderkammern unterhält der<br />
Kreisverband in Mannheim-Seckenheim, in Mannheim-Vogelstang<br />
und in Heddesheim. Auf der<br />
Schönau, in Weinheim, in der Neckarstadt und in<br />
der Geschäftsstelle des Kreisverbandes in der Lagerstraße<br />
gibt es Second-Hand-Shops, wo gut erhaltene<br />
Waren für wenig Geld die Besitzer wechseln. Mit<br />
dem Erlös dieser Läden wird dann wieder die Sozialarbeit<br />
im Kreisverband unterstützt. In Plankstadt<br />
gibt es auch zwei Kleidersammlungen, im Frühjahr<br />
und im Herbst. Zusätzlich hat der Ortsverein dort<br />
nun sechs Kleidercontainer aufgestellt. „Die Container<br />
haben den großen Vorteil gegenüber einer<br />
Kleidersammlung, dass sie halt ganzjährig genutzt<br />
werden können“, meint Guntram Welzig, Vorsitzender<br />
des DRK in Plankstadt. Offen geht der<br />
DRK-Kreisverband auch mit der Frage um, was<br />
mit all den Spenden passiert, die vielleicht nicht in<br />
der Kleiderkammer, im Second-Hand-Shop oder<br />
im Katastrophenschutzlager landen: Verwertung<br />
von Altkleidern hat absoluten Vorrang gegenüber<br />
der Entsorgung. Deshalb wird nicht benötigte<br />
Kleidung an eine Recyclingfirma verkauft, die aus<br />
den wertvollen Rohstoffen Materialien herstellen.<br />
Daraus werden dann neue Waren produziert.<br />
Verkehrsopfer<br />
Schnellstmögliche Bergung<br />
kann Leben retten<br />
Bankräuber<br />
Fachmännische Lagerung<br />
und Abtransport<br />
Drogenopfer<br />
Versorgung eines ohnmächtigen<br />
jungen Mädchens<br />
Künstler sehen das Deutsche Rote Kreuz<br />
Faszinierende Ausstellung mit „menschlichen“ Inhalten<br />
Unter dem Titel „Künstler sehen das Deutsche Rote Kreuz” schrieb das DRK, Kreisverband Mannheim,<br />
anlässlich seines 125-jährigen Bestehens einen Kunstwettbewerb aus. Die Kunstschaffenden waren aufgefordert<br />
worden, die Arbeit und die Grundsätze des DRK künstlerisch zu reflektieren. Von den 167 eingereichten<br />
Arbeiten wurden von einer Jury 69 Werke von 36 Künstlern ausgewählt. Die Vielfältigkeit der<br />
Darstellungen zeugen von einer spannenden Auseinandersetzung, nicht nur mit einer Institution, sondern<br />
auch und vor allem mit dem Begriff „Hilfe” und seinen verschiedenen Interpretationsmöglichkeiten.<br />
In einer gemeinsamen Kunstausstellung der DRK-Kreisverbände Berlin-City, Wedding/Prenzlauer Berg und<br />
des Landesverbandes Berliner Rotes Kreuz werden nun die faszinierenden Arbeiten in der Zeit vom 17. Juli<br />
bis 31. August 2001 der Öffentlichkeit präsentiert. Ort: Bibliothek am Luisenbad, Travemünder Straße 2,<br />
Berlin-Wedding. Eröffnet wird die Ausstellung am 17. Juli um 18 Uhr. Sie sind herzlich eingeladen.<br />
Eins von 69 Werken Titel: Hände, Künstlerin: Elke Weickelt<br />
das magazin des DRK III<br />
DRK Ortsvereine<br />
Weinheim/Bergstraße<br />
MenüService für<br />
Senioren<br />
Ein Angebot, das Appetit macht:<br />
Das Deutsche Rote Kreuz bietet<br />
auch in Weinheim und Umgebung<br />
einen „MenüService“ für<br />
Senioren an. An 365 Tagen im<br />
Jahr gibt es frisch gekochtes Mittagessen,<br />
bestehend aus Suppe,<br />
Hauptspeise und Dessert, selbstverständlich<br />
als Schonkost, Vollkost<br />
oder vegetarisch. Das DRK<br />
bietet außerdem einen besonderen<br />
Service: Das Essen wird heiß<br />
serviert im Porzellangeschirr.<br />
Wer Fragen dazu hat, kann sich<br />
mit dem DRK in Verbindung<br />
setzen. Ihr Ansprechpartner ist<br />
Nico Losse, Service für Menschen<br />
zu Hause, Platanenweg<br />
2/1, 69469 Weinheim, Telefon:<br />
0 6201-602 146, E-Mail: nico.<br />
losse@kv-mannheim.drk.de<br />
Alt-/Neulussheim<br />
Anstieg bei den<br />
Erstspendern<br />
Das war ein voller Erfolg: 144<br />
Menschen kamen zum Blutspendetermin<br />
des neu gegründeten<br />
„Lußheimer DRK-Ortsverban-<br />
X drk mannheim 2_08 2_08 drk mannheim XI<br />
Harald Okus