Wey Kommunikationsdesign
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Buchgestaltung<br />
Erste Hilfe_Basis 15.07.2003 13:26 Uhr Seite 64<br />
64 Blutungen, Kopf-, Bauch- und Brustkorbverletzungen<br />
Kopfverletzungen<br />
Maßnahmen bei Gehirnerschütterung<br />
Das menschliche Gehirn<br />
Das Gehirn ist innerhalb des Schädelknochens<br />
Großhirn<br />
von einer Flüssigkeit umgeben. Diese Flüssigkeit<br />
wirkt bei Stößen auf den Kopf als Puffer.<br />
Bei Gewalteinwirkung auf den Kopf, z. B. nach<br />
Stürzen, schlägt das Gehirn an der Schädelwand<br />
an. Je nach Intensität der Gewalteinwirkung<br />
kann das Gehirn dabei mehr oder weniger<br />
schwer geschädigt werden.<br />
Kleinhirn Die Gehirnerschütterung ist die »leichteste«<br />
und häufigste Art der Kopfverletzung. Der<br />
Betroffene ist meist nur Sekunden bis wenige<br />
Minuten lang bewusstlos. Dies wird oft vom<br />
Verlängertes Rückenmark<br />
Helfenden gar nicht bemerkt. Der Betroffene<br />
hat danach die charakteristischen Anzeichen<br />
einer Gehirnerschütterung: Schwindel, Kopfschmerzen, Erinnerungslücken bezogen<br />
auf das Unfallereignis, Übelkeit und Erbrechen.<br />
So machen Sie’s richtig<br />
˘ Wenn der Betroffene ansprechbar ist, müssen Sie<br />
ihn ruhig hinlegen und seinen Kopf erhöht lagern.<br />
˘ Notruf / Alarmieren Sie den Rettungsdienst.<br />
˘ Lassen Sie den Betroffenen möglichst nicht allein.<br />
˘ Decken Sie den Betroffenen warm zu.<br />
Eine Behandlung in der Klinik ist unerlässlich.<br />
Erste Hilfe_Basis 15.07.2003 13:22 Uhr Seite 32<br />
32 Lebensrettende Sofortmaßnahmen<br />
Stabile Seitenlage<br />
Wenn Sie erkennen, dass der Betroffene noch atmet, darf er keinesfalls auf dem Rücken<br />
liegen. Er würde ersticken! Vielmehr müssen Sie den Betroffenen behutsam,<br />
aber schnell so lagern, dass Flüssigkeiten (z. B. Speichel, Erbrochenes, Blut) aus dem<br />
Mund abfließen können und die Zunge die Atemwege nicht verlegen kann. Dies erreichen<br />
Sie durch die stabile Seitenlage.<br />
So machen Sie’s richtig<br />
˘ Schieben Sie von der Seite kommend den Ihnen nahe liegenden Arm des<br />
Bewusstlosen gestreckt so weit wie möglich unter seinen Körper.<br />
˘ Beugen Sie das nahe Bein des Bewusstlosen, und stellen Sie den Fuß an sein<br />
Gesäß.<br />
˘ Fassen Sie die gegenüberliegende Schulter und Hüfte, und ziehen Sie den<br />
Bewusstlosen gleichmäßig zu sich auf die Seite. Er darf nicht in Bauchlage<br />
geraten.<br />
˘ Ziehen Sie den jetzt hinter dem Körper liegenden Arm in der Ellenbeuge<br />
vorsichtig etwas hervor.<br />
˘ Beugen Sie den Kopf des Betroffenen nackenwärts, und achten Sie darauf, dass<br />
der Mund geöffnet ist. Legen Sie die Finger der nahen Hand unter die Wange, so<br />
dass der Kopf stabilisiert ist.<br />
˘ Decken Sie den Betroffenen mit einer Decke zu, und kontrollieren Sie bis zum<br />
Eintreffen des Rettungsdienstes ständig Bewusstsein und Atmung. Bei Atemstillstand<br />
müssen Sie den Bewusstlosen sofort beatmen (siehe Seite 38ff.).<br />
˘ Sollte der Betroffene aufwachen, muss er liegen bleiben. Wer bewusstlos war,<br />
gehört in ärztliche Behandlung.<br />
Erste Hilfe_Basis 15.07.2003 13:18 Uhr Seite 28<br />
Wichtig:<br />
Bei einer Gehirnerschütterung<br />
kann das Erbrechen<br />
auch mit zeitlicher<br />
Verzögerung auftreten..<br />
Maßnahmen bei Kopfverletzungen mit Bewusstlosigkeit<br />
So machen Sie’s richtig<br />
Führen Sie die Maßnahmen wie im Fall der Bewusstlosigkeit durch:<br />
˘ Verletzten ansprechen / anfassen (keine Reaktion)<br />
˘ Notruf / Rettungsdienst alarmieren<br />
˘ Atemkontrolle (Atmung vorhanden)<br />
˘ Herstellen der stabilen Seitenlage (siehe Seite 32)<br />
˘ Versorgen Sie äußere Verletzungen am Kopf mit einem keimfreien Verband.<br />
˘ Decken Sie den Betroffenen warm zu (am besten mit einer Rettungsdecke), und<br />
beobachten Sie ihn.<br />
1<br />
3<br />
Anhaltende tiefe Bewusstlosigkeit (Koma)<br />
Ist ein Verletzter nach einer Gewalteinwirkung auf den<br />
Kopf bewusstlos und wacht nicht wieder auf oder verliert<br />
jemand nach einer Kopfverletzung mit zeitlicher Verzögerung<br />
das Bewusstsein, dann besteht Lebensgefahr. Durch<br />
die Gewalteinwirkung auf den Kopf kann das Gehirn anschwellen<br />
oder eine Blutung unter der Schädeldecke entstehen<br />
und Hirndruck verursachen. Dadurch kommt es zur<br />
Bewusstlosigkeit.<br />
5 6<br />
1 Schieben Sie den Ihnen nahe liegenden Arm des Bewusstlosen<br />
gestreckt unter dessen Körper.<br />
2 Beugen Sie das nahe Bein, und stellen Sie den Fuß ans Gesäß.<br />
3 Fassen Sie die gegenüberliegende Schulter und Hüfte, und drehen Sie<br />
den Bewusstlosen zu sich her.<br />
4 Den hinter dem Körper liegenden Arm vorsichtig vorziehen.<br />
5 Beugen Sie den Kopf nackenwärts, und öffnen Sie etwas den Mund.<br />
6 Decken Sie den Bewusstlosen zu, und kontrollieren Sie Bewusstsein und<br />
Atmung, bis der Notarzt kommt.<br />
2<br />
4<br />
Gewalteinwirkung von außen 65<br />
Die stabile Seitenlage<br />
Lebensrettende<br />
Sofortmaßnahmen<br />
Menschen können an vielen Krankheiten<br />
leiden, ihr Leben ist jedoch nur<br />
durch wenige, allerdings einschneidende<br />
Funktionsstörungen des<br />
Organismus bedroht. Nur wer diese<br />
schnell erkennt und richtig handelt,<br />
kann Menschenleben retten.<br />
Lebensrettende Maßnahmen sind<br />
immer notwendig, wenn durch einen<br />
Unfall, eine akute Erkrankung oder<br />
eine Vergiftung die wichtigsten<br />
Lebensfunktionen bedroht sind.<br />
Dieses Kapitel beschreibt Schritt für<br />
Schritt die lebensrettenden Sofortmaßnahmen<br />
– Atemspende, Herz-<br />
Lungen-Wiederbelebung, stabile<br />
Seitenlage, Schocklage u. a. m.