Empirische Forschungen an Waldorfschulen - Freie Waldorfschulen ...
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Research on Steiner Education<br />
<strong>Empirische</strong> <strong>Forschungen</strong> <strong>an</strong> <strong>Waldorfschulen</strong> im<br />
deutschsprachigen Raum<br />
Eine themenorientierte Übersicht mit Kurzbeschreibungen<br />
Teil I<br />
Petra Böhle & Jürgen Peters<br />
Al<strong>an</strong>us Hochschule für Kunst und Gesellschaft, Alfter<br />
Institut für empirische Sozialforschung<br />
Zusammenfassung. In dieser Übersicht werden alle empirischen Studien tabellarisch dargestellt, die nach 1980 <strong>an</strong><br />
deutschsprachigen <strong>Waldorfschulen</strong> durchgeführt wurden. Dabei geht es in diesem ersten Teil um die Themenbereiche<br />
der Org<strong>an</strong>isationsstrukturen <strong>an</strong> <strong>Waldorfschulen</strong>, der Thematik Lernen und Leistung von Schülern und die Frage der<br />
Unterrichtsgestaltung mit dem Fokus auf den Lehrenden. Für jede einzelne Studie liegen Beschreibungen des theoretischen<br />
Hintergrundes, des ausgewählten Samples, sowie eine Darstellung der Datenerfassung und der Daten<strong>an</strong>alyse vor. Ziel ist dabei<br />
nicht die Rezension der vorliegenden Studien, sondern eine H<strong>an</strong>dreichung für Forscher und Interessierte, die sich näher mit<br />
diesem Forschungsfeld beschäftigen wollen.<br />
Schlüsselbegriffe: Waldorfpädagogik, Umweltbildung, Qualitätsentwicklung, Quereinsteiger, Selbstverwaltung, Schüler-<br />
Kompetenzen, Lehrer-Schüler-Beziehungen, Autorität<br />
Abstract. In this survey of literature all empirical studies dealing with Waldorf education in Germ<strong>an</strong>y since 1980 have been<br />
collected. The main topics of this first part of the publication are the structural aspects of Waldorf Schools, the student’s learning<br />
capacities <strong>an</strong>d the teachers classroom methods. Each study is presented with respect to the following aspects: the theoretical<br />
background of the study, the sample taken <strong>an</strong>d the methods chosen in the case of data collection <strong>an</strong>d data <strong>an</strong>alysis. The main<br />
intention was not to give a complete review of each study but to present a helping h<strong>an</strong>d for researchers <strong>an</strong>d interested people in<br />
order to find <strong>an</strong> overview.<br />
Keywords: Waldorf Education, environmental education, quality development, lateral entr<strong>an</strong>ts, self-administration, student’s<br />
competencies, student-teacher relationships, authority<br />
Einleitung<br />
Volume 1 Number 2<br />
pp. 165-198<br />
December 2010<br />
Hosted at www.rosejourn.com<br />
Die dieser Übersicht zu Grunde liegende Recherche wurde im Sommer 2009 am Institut für empirische Sozialforschung unter<br />
der Leitung von Prof. Charlotte Heinritz und Prof. Dirk R<strong>an</strong>doll durchgeführt. Ziel der Recherche war es, alle empirischen<br />
Studien zu sichten, die nach 1980 <strong>an</strong> deutschsprachigen <strong>Waldorfschulen</strong> durchgeführt wurden und für jede einzelne Studie eine<br />
Kurzbeschreibung <strong>an</strong>zufertigen, die mehr Informationen bieten sollte als ein Abstract. Die Kurzbeschreibungen sollten dabei<br />
nicht nur aus einer Ergebniszusammenfassung bestehen, sondern auch Aufschluss geben über den theoretischen Hintergrund<br />
der Studie, das Sample, die verwendeten Analyseverfahren und schließlich auch über die Relev<strong>an</strong>z der Studie. Dazu wurde<br />
von Charlotte Heinritz ein Leitfaden entwickelt, der bei den folgenden Kurzbeschreibungen verwendet wurde und der sich <strong>an</strong><br />
www.rosejourn.com RoSE - Research on Steiner Education Vol.1 No.2 2010. ISSN 1891-6511 (online).
Petra Böhle & Jürgen Peters<br />
einen Entwurf von David Aldrigde 1 orientiert. Ursprünglich als Leitfaden zur Erstellung von Rezensionen empirischer Studien<br />
entworfen, wird er hier als Orientierungshilfe über die vorgestellten Studien verwendet ohne jedoch den Anspruch einer Rezension<br />
zu erheben. Daher wurde in allen Beschreibungen auch bewusst auf die Darstellung der Ergebnisse verzichtet, da dies in dem<br />
vorliegenden Umf<strong>an</strong>g nicht mit der nötigen Werktreue leistbar wäre.<br />
Die Suche nach den einschlägigen Studien wurde einerseits über eine Internetrecherche (z.B. die Datenb<strong>an</strong>ken des DIPF<br />
und des Zentralkatalogs Karlsruhe sowie der Datenb<strong>an</strong>k BASE) und <strong>an</strong>dererseits über die Veröffentlichungen einzelner<br />
Verlage vorgenommen. Auch die Literaturverzeichnisse der einzelnen Publikationen und Fachzeitschriften wurden auf weitere<br />
Darstellungen von Studien durchsucht.<br />
Diese Zusammenstellung der Studien im deutschsprachigen Raum stellt einen ersten Schritt der Recherche dar; eine<br />
internationale Recherche ist bereits in Vorbereitung. Die Studien wurden insgesamt in sieben thematische Gruppen eingeteilt,<br />
von denen die ersten drei Themengruppen im hier vorliegenden Teil der Veröffentlichung präsentiert werden. Inhaltlich umfasst<br />
der vorliegende Teil empirische <strong>Forschungen</strong> zu den folgenden Themengebieten:<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Strukturelle Aspekte der Waldorfschule<br />
Lernen und Leistungen der Schüler<br />
Lehrer und Unterricht<br />
In dem zweiten Teil der Veröffentlichung werden d<strong>an</strong>n die folgenden Themenschwerpunkte beh<strong>an</strong>delt: Soziale und personale<br />
Kompetenzen, Gesundheit, Berufsbiografien und Lebensgestaltung Ehemaliger sowie die Integration <strong>an</strong> <strong>Waldorfschulen</strong>.<br />
Die Zusammenfassungen sind als H<strong>an</strong>dreichung für eigene empirische <strong>Forschungen</strong> und als Überblick über die bisher<br />
untersuchten Fragestellungen konzipiert worden. Für den genauen Einblick in die Ergebnisse, die auch für Lehrer und Interessenten<br />
der Waldorfpädagogik von Bedeutung wären, verweisen wir auf die einzelnen Veröffentlichungen.<br />
1. David Aldridge (2002, 3. Mai). The politics of qualitative research criteria: A local solution within <strong>an</strong> ecosystemic ecology. M<strong>an</strong>uskript Universität<br />
Witten-Herdecke David Aldrige: General Criteria für Evaluation of Qualitative Research Articels (http://www.isf.no/njmt/forumqualart_3.html).<br />
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166
<strong>Empirische</strong> <strong>Forschungen</strong> <strong>an</strong> <strong>Waldorfschulen</strong> im deutschsprachigen Raum<br />
Inhalt<br />
1. Studien zu strukturellen Aspekten der Waldorfschule<br />
Stef<strong>an</strong>ie Conein (2000). Umweltbildung <strong>an</strong> Reformschulen .................................................................................................... Seite 168<br />
Charlotte Heinritz (2010). Verfahren zur Qualitätsentwicklung von Unterricht <strong>an</strong> <strong>Waldorfschulen</strong> ........................................... Seite 170<br />
Till-Sebasti<strong>an</strong> Idel (2006). Waldorfschule und Schülerbiographie ............................................................................................. Seite 172<br />
Ulrike Luise Keller (2008). Quereinsteiger ............................................................................................................................. Seite 174<br />
Christoph Jauernig (2007). Br<strong>an</strong>chenbericht der GLS-Gemeinschaftsb<strong>an</strong>k ................................................................................ Seite 178<br />
Stef<strong>an</strong> Leber (1982). Die Waldorfschule im gesellschaftlichen Umfeld ........................................................................................ Seite 179<br />
Klaus Peinelt-Jord<strong>an</strong> (1998). Zur sozialen Stellung der Berliner Elternhäuser der Waldorfschüler .............................................. Seite 180<br />
Anette Robert (1999). Schulautonomie und -selbstverwaltung am Beispiel der <strong>Waldorfschulen</strong> in Europa ................................... Seite 181<br />
Jürgen Schmude (1990). Das Einzugsgebiet der Waldorfschule Heidelberg ................................................................................ Seite 183<br />
2. Studien zum Lernen und zu Leistungen der Schüler<br />
Herbert Bruhn, Martin Seifert, Ellen Ascherm<strong>an</strong>n (2007).<br />
Über den Einfluss musikalischer Aktivitäten auf den erfolgreichen Abschluss der Schullaufbahn <strong>an</strong> einer Waldorf-Schule ............... Seite 184<br />
Charlotte Heinritz (2010). Jedem Kind sein Instrument! .......................................................................................................... Seite 186<br />
Christina Wallner-Paschon (2009). Kompetenzen und individuelle Merkmale der Waldorfschüler/innen im Vergleich ................. Seite 189<br />
3. Studien zu Lehrern und Unterrichtsgestaltung<br />
Günter Graßhoff, Davina Höblich, Bernhard Stelmaszyk, Heiner Ullrich (2004).<br />
Lehrer-Schüler-Beziehungen <strong>an</strong> <strong>Waldorfschulen</strong> ........................................................................................................................ Seite 190<br />
Werner Helsper, Heiner Ullrich (2007). Autorität und Schule ................................................................................................. Seite 191<br />
Dirk R<strong>an</strong>doll (2006). Lehrer im Urteil ihrer Schüler. ............................................................................................................... Seite 194<br />
Dirk R<strong>an</strong>doll (1999). Waldorfpädagogik auf dem Prüfst<strong>an</strong>d ..................................................................................................... Seite 196<br />
Heiner Ullrich (2008). Fallstudie zur Physik-Epoche ............................................................................................................... Seite 198<br />
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167
Petra Böhle & Jürgen Peters<br />
Stef<strong>an</strong>ie Conein: Umweltbildung <strong>an</strong> Reformschulen<br />
1. Überblick über die Studie<br />
Bibliographische Angaben Conein, S. (2000). Umweltbildung <strong>an</strong> Reformschulen - Leitbild<strong>an</strong>alysen<br />
<strong>an</strong> Montessori- und <strong>Waldorfschulen</strong>. Dissertation <strong>an</strong> der Fakultät für<br />
Pädagogik der Universität Bielefeld<br />
Weitere Veröffentlichungen zu diesem<br />
Projekt<br />
Fragestellung<br />
Ziel und Zweck der Studie Relev<strong>an</strong>z<br />
2. Studie, Hintergründe, Stichprobe, ethische Kriterien<br />
Zentral sind die folgenden Forschungsfragen:<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Welche Leitbilder besitzen LehrerInnen von Waldorf- und<br />
Montessorischulen in Bezug auf die Umweltbildung?<br />
Welche Wirkung hat die jeweilige Reformpädagogik auf die Leitbilder<br />
der LehrerInnen?<br />
Besitzen diese Leitbilder ein innovatives Potential?<br />
Gegenst<strong>an</strong>d der Forschung Die Leitbilder von Montessori- und Waldorflehrern<br />
Hintergrund 1:<br />
Theoretischer Bezugsrahmen<br />
Motivation und Vor<strong>an</strong>nahmen<br />
Hintergrund 2:<br />
Kontext der Forschung<br />
•<br />
•<br />
•<br />
räumlich<br />
zeitlich<br />
institutionell<br />
Hintergrund 3:<br />
Stichprobe (Personen, Fälle, Zeiten und<br />
Kontexte<br />
Die Umweltbildungsforschung ist noch eine junge Disziplin und wird<br />
im deutschsprachigen Raum nur in sehr geringem Umf<strong>an</strong>g durchgeführt.<br />
Die vorh<strong>an</strong>denen Arbeiten weisen die folgenden Hauptmerkmale auf:<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
basieren auf qu<strong>an</strong>titativen Interviews<br />
sind Einmalbefragungen<br />
sind fokussiert auf Kinder, Jugendliche und Lehrer<br />
konzentrieren sich auf Fragen nach dem Umweltwissen<br />
Die vorliegende Arbeit greift das Thema <strong>an</strong>ders auf: Im Sinne der<br />
Kontextforschung sollen die „individuellen, kulturellen, technischen und<br />
politischen Rahmenbedingungen und ihre optimierenden/ erschwerenden/<br />
verhindernden Einflüsse auf die Umweltbildung“ untersucht werden.<br />
Im Zeitraum von 1993-1996 werden leitfadengestützte Interviews mit<br />
Montessori- und WaldorflehrerInnen durchgeführt. Dabei wurden<br />
eine Montessori-Grundschule, ein Montessori-Gymnasium und zwei<br />
<strong>Waldorfschulen</strong> ausgewählt. Männer und Frauen so verteilt wie in der<br />
Grundgesamtheit. Ziel war es, möglichst viele Fachbereiche abzudecken.<br />
17 leitfadengestützte Interviews mit Montessori- und WaldorflehrerInnen<br />
(9x Montessori – und 8x WaldorflehrerInnen)<br />
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168
<strong>Empirische</strong> <strong>Forschungen</strong> <strong>an</strong> <strong>Waldorfschulen</strong> im deutschsprachigen Raum<br />
3. Datensammlung, Analyse und mögliche Verzerrungen durch die Forscher<br />
Datensammlung Grundlage des Leitfadens war der von Prof. Gerhard de Ha<strong>an</strong> (Berlin) entwickelte<br />
Leitfaden zum BLK Modellversuch: Umweltbildung im Ballungsraum des<br />
wiedervereinigten Berlins. Der Leitfaden ist abgedruckt: S. 39-41.<br />
Die Interviews lassen sich als Experteninterviews im Sinne von Meuser<br />
und Nagel (1991 u.1998) definieren.<br />
Daten<strong>an</strong>alyse Die Methode der Auswertung stützt sich auf die von Philipp Mayring<br />
entwickelte Form der qualitativen Inhalts<strong>an</strong>alyse.<br />
4. Weitere Anmerkungen<br />
Referenzen und Einbettung in die<br />
Forschung<br />
Starke methodische Anlehnung <strong>an</strong> die von Philipp Mayring entwickelte<br />
Form der qualitativen Inhalts<strong>an</strong>alyse und Rückgriff auf die Arbeiten<br />
von Prof. Gerhard de Ha<strong>an</strong> (Berlin) entwickelte Leitfaden zum BLK<br />
Modellversuch: Umweltbildung im Ballungsraum des wiedervereinigten<br />
Berlins.<br />
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169
Petra Böhle & Jürgen Peters<br />
Charlotte Heinritz: Verfahren zur Qualitätsentwicklung <strong>an</strong> <strong>Waldorfschulen</strong><br />
1. Überblick über die Studie<br />
Bibliographische Angaben Heinritz, C. (2010). Wissenschaftliche Begleitstudie des Modellprojektes<br />
„Verfahren zur Qualitätsentwicklung von Unterricht <strong>an</strong> <strong>Waldorfschulen</strong>“<br />
Weitere Veröffentlichungen zu diesem<br />
Projekt<br />
Fragestellung<br />
Ziel und Zweck der Studie<br />
Relev<strong>an</strong>z<br />
(laufende Evaluationsstudie)<br />
2. Studie, Hintergründe, Stichprobe, ethische Kriterien<br />
– Schriftlicher Zwischenbericht Oktober 2009 (Unveröff. MS)<br />
Endbericht und Einzelveröffentlichungen i.V. (2010/11)<br />
Formative und summative Evaluation des Modellprojektes des<br />
Qualitätskreises im Bund der freien <strong>Waldorfschulen</strong> <strong>an</strong> drei Modellschulen<br />
von 2008-2010.<br />
Ziel ist die Entwicklung eines zertifizierten Verfahrens zur<br />
Qualitätsentwicklung <strong>an</strong> Schulen, vor allem <strong>Waldorfschulen</strong>.<br />
Gegenst<strong>an</strong>d der Forschung Begleitung des Modellprojektes während der gesamten Projektzeit; Überprüfung<br />
der einzelnen Elemente des Qualitätsprojektes und dessen Umsetzung.<br />
Hintergrund 1:<br />
Theoretischer Bezugsrahmen<br />
Motivation und Vor<strong>an</strong>nahmen<br />
Hintergrund 2:<br />
Kontext der Forschung<br />
•<br />
•<br />
•<br />
räumlich<br />
zeitlich<br />
institutionell<br />
Hintergrund 3:<br />
Stichprobe (Personen, Fälle, Zeiten und<br />
Kontexte<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Das Modellprojekt <strong>an</strong> drei <strong>Waldorfschulen</strong>: Köln-Chorweiler,<br />
Düsseldorf, Hamburg-Altona.<br />
2008-2010<br />
Im Auftrag und gefördert vom Arbeitskreis Qualitätsentwicklung im<br />
Bund der <strong>Freie</strong>n <strong>Waldorfschulen</strong>.<br />
Alle drei am Pilotprojekt beteiligten Schulen<br />
Sämtliche Lehrerinnen und Lehrer dieser Schulen<br />
Alle Hospitierende sowie am Projekt Beteiligten<br />
Im Zeitraum des Pilotprojektes 2008-2010<br />
Ethische Kriterien Die wissenschaftliche Begleituntersuchung ist unabhängig und frei;<br />
sämtliche Interviews und schriftlichen Dokumentationen werden – auch<br />
gegenüber dem Auftraggeber – nur in <strong>an</strong>onymisierter Form verwendet;<br />
die Konferenzprotokolle der beteiligten Kollegien werden ebenfalls nur<br />
<strong>an</strong>onymisiert verwendet.<br />
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170
<strong>Empirische</strong> <strong>Forschungen</strong> <strong>an</strong> <strong>Waldorfschulen</strong> im deutschsprachigen Raum<br />
3. Datensammlung, Analyse und mögliche Verzerrungen durch die Forscher<br />
Datensammlung • Teilnehmende Beobachtung aller Projektschritte in allen drei<br />
Schulen<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Schriftliche Protokolle der Konferenzen zur Vorstellung des<br />
Verfahrens, der Fortbildungen, der Hospitations- rückblicke aller<br />
drei Lehrerkollegien<br />
Interviews mit den ver<strong>an</strong>twortlichen Projektgruppen aller drei<br />
Schulen zu verschiedenen Zeitpunkten<br />
Schriftliche Rückblicke der Intervisionsgruppen aller drei Schulen<br />
Hospitationsbögen der externen Hospitationen<br />
Gruppen- und Einzelinterviews mit den Lehrerinnen und Lehrern<br />
der drei beteiligten Schulen<br />
Einzel- und Gruppeninterviews mit den externen Hospitierenden<br />
Fragebogenerhebung mit allen beteiligten Lehrerinnen und Lehrern<br />
am Ende des 2. Jahres<br />
Daten<strong>an</strong>alyse Die Auswertung der qualitativen Interviews und der Beobachtungs- und<br />
Konferenzprotokolle erfolgte in Anlehnung <strong>an</strong> Grounded Theory.<br />
•<br />
•<br />
Qu<strong>an</strong>titative Auswertung der Fragebögen<br />
Qualitative inhalts<strong>an</strong>alytische Auswertung der Hospitationsprotokolle<br />
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171
Petra Böhle & Jürgen Peters<br />
Till–Sebasti<strong>an</strong> Idel: Waldorfschule und Schülerbiographie<br />
1. Überblick über die Studie<br />
Bibliographische Angaben Idel, T. - S. (2007). Waldorfschule und Schülerbiographie. Fallrekonstruktionen zur<br />
lebensgeschichtlichen Relev<strong>an</strong>z <strong>an</strong>throposophischer Schulkultur. VS Verlag, Wiesbaden<br />
Weitere Veröffentlichungen zu<br />
diesem Projekt<br />
Fragestellung<br />
Ziel und Zweck der Studie<br />
Relev<strong>an</strong>z<br />
2. Studie, Hintergründe, Stichprobe, ethische Kriterien<br />
Graßhoff, G., Helsper, W., Höblich, D., Jung, D., Stelmaszyk, B., Ullrich, H. (2004).<br />
Lehrer – Schülerbeziehungen <strong>an</strong> <strong>Waldorfschulen</strong>. Rekonstruktionen zum Verhältnis von<br />
Selbstverständnis der Lehrerschaft, Lehrer – Schüler – Interaktion im Unterricht und<br />
individueller Schulkultur. Zwischenbericht <strong>an</strong> die DFG, Mainz/ Halle<br />
Helsper, W., Stelmaszyk, B., Grasshoff, G., Hoeblich, D., Jung, D. (2007). Schule<br />
und Autorität. Wiesbaden: VS-Verlag<br />
DFG – Projekt „Lehrer – Schülerbeziehungen <strong>an</strong> <strong>Waldorfschulen</strong>“.<br />
Wie wird von Waldorfschülern ihre Lebensgeschichte in biographischen<br />
Interviews– unter besonderer Berücksichtigung ihrer Schulerfahrungen - narrativ<br />
konstruiert und wie prägt das besondere reformpädagogische Konzept deren<br />
gesamtbiographische Entwicklung?<br />
Die Studie dient der Annäherung <strong>an</strong> und Wissensvermehrung über die<br />
Erziehungswirklichkeit <strong>an</strong> <strong>Waldorfschulen</strong> als besondere Form der Alternative<br />
mit der größten Verbreitung zur Staatsschule.<br />
These: Es fehlt ein Fundament empirisch – kontrollierter Daten für einen<br />
Dialog zwischen Waldorfpädagogik und Erziehungs-wissenschaft und für eine<br />
erziehungswissenschaftliche und bildungsphilosophische Kritik der Waldorfpädagogik.<br />
Gegenst<strong>an</strong>d der Forschung Die biographische Relev<strong>an</strong>z der Waldorfschule auf Seiten der Schüler:<br />
Hintergrund 1:<br />
Theoretischer Bezugsrahmen,<br />
Motivation und Vor<strong>an</strong>nahmen<br />
Hintergrund 2:<br />
Kontext der Forschung<br />
Hintergrund 3:<br />
Stichprobe (Personen, Fälle, Zeiten<br />
und Kontexte<br />
a) Gesamtbiographie von Waldorfschülern<br />
b) Verhältnis von schulbiographischer Passung und biographisch –<br />
sozialisatorischem Entwicklungsbeitrag<br />
Biographie<strong>an</strong>alytische Schülerforschung.<br />
Der Autor geht davon aus, dass Waldorfschulkulturen einen besonderen,<br />
von Staats- wie von <strong>an</strong>deren Reform- und Alternativschulen verschiedenen<br />
Erfahrungszusammenh<strong>an</strong>g darstellen und es lohnenswert ist, den sozialisatorischen<br />
Wirkungen nachzugehen.<br />
Waldorfschule BRD<br />
Drei Fallrekonstruktionen:<br />
1.<br />
2.<br />
3.<br />
Max a) Zweit-( aus dem Schuljahr 1987/88) und Fünftklasszeugnis . b)<br />
Narrativ - biographisches Interview mit dem 21-jährigen Max.<br />
Fr<strong>an</strong>ziska: a) Dritt- und Viertklasszeugnis/ Herbst 2001. b) Narrativ –<br />
biographisches Interview während eines Semesterferienaufenthaltes im<br />
Elternhaus.<br />
Carolin a) Viertklasszeugnis. b) Narrativ – biographisches Interview<br />
Ethische Kriterien Orts- und Personennamen wurden <strong>an</strong>onymisiert.<br />
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172
<strong>Empirische</strong> <strong>Forschungen</strong> <strong>an</strong> <strong>Waldorfschulen</strong> im deutschsprachigen Raum<br />
3. Datensammlung, Analyse und mögliche Verzerrungen durch die Forscher<br />
Datensammlung Max: a) Zweit-und Fünftklasszeugnis . b) Narrativ - biographisches Interview.<br />
Fr<strong>an</strong>ziska: a) Dritt- und Viertklasszeugnis, theoretical Sampling. b) Narrativ – biographisches<br />
Interview.<br />
Carolin: a) Viertklasszeugnis. b) Narrativ – biographisches Interview.<br />
Daten<strong>an</strong>alyse Rekonstruktive Biographie<strong>an</strong>alyse: Objektiv – hermeneutische Sinnrekonstruktion; Narrations-<br />
und Biographie<strong>an</strong>alyse. Kontrastierung, kumulative Fallerschließung.<br />
4. Weitere Anmerkungen<br />
Referenzen und Einbettung in<br />
die Forschung<br />
Kramer, R. - T. (2001). Das schulbiographische Passungsverhältnis. Hermeneutische<br />
Rekonstruktionen zum Verhältnis von Schülerbiographie und Schulkultur. Dissertation<br />
Halle/S.<br />
Kramer, R. -T. (2002). Schulkultur und Schülerbiographien. Rekonstruktionen zur<br />
Schulkultur II, Opladen<br />
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173
Petra Böhle & Jürgen Peters<br />
Luise Ulrike Keller: Quereinsteiger<br />
1. Überblick über die Studie<br />
Bibliographische Angaben Keller, L. U. (2008). Quereinsteiger. Wechsel von der staatlichen Regelgrundschule<br />
in die Waldorfschule<br />
Weitere Veröffentlichungen zu diesem<br />
Projekt<br />
Fragestellung<br />
Ziel und Zweck der Studie<br />
Relev<strong>an</strong>z<br />
Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften<br />
Was brauchen Kinder in der Schule und was erwarten Eltern im<br />
Zusammenh<strong>an</strong>g damit von der Schule?<br />
Warum finden in den ersten Schuljahren Schulwechsel von der staatlichen<br />
Grundschule zur Waldorfschule statt?<br />
Worin bestehen aus der Perspektive von Eltern, deren Kinder in der<br />
Grundschulzeit auf die Waldorfschule gewechselt haben, die Stärken und<br />
Schwächen von Strukturen der <strong>Waldorfschulen</strong> und des tatsächlichen<br />
H<strong>an</strong>delns ihrer Lehrer und Lehrerinnen?<br />
Die Studie soll einen Beitrag leisten zur empirischen Wirkungsforschung<br />
über Waldorfpädagogik und die Schulentwicklung vor<strong>an</strong> bringen.<br />
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174
<strong>Empirische</strong> <strong>Forschungen</strong> <strong>an</strong> <strong>Waldorfschulen</strong> im deutschsprachigen Raum<br />
2. Studie, Hintergründe, Stichprobe, ethische Kriterien<br />
Gegenst<strong>an</strong>d der Forschung Ursachen, Gründe, Erwartungen seitens der Eltern hinsichtlich der Befindlichkeit<br />
des Kindes und der eigenen Zufriedenheit beim Schulwechsel von der staatlichen<br />
Regelgrundschule in die Waldorfschule.<br />
Hintergrund 1:<br />
Theoretischer Bezugsrahmen<br />
Motivation und Vor<strong>an</strong>nahmen<br />
Eigene Beobachtungen und Erfahrungen als Lehrerin <strong>an</strong> der Realschule, der<br />
öffentlichen Grundschule und auch <strong>an</strong> der Waldorfschule führen bei der Autorin<br />
zu der Auffassung, dass die Waldorfpädagogik und die <strong>Waldorfschulen</strong> Impulsgeber<br />
für die staatlichen Regelgrundschulen sein könnten.<br />
Im Vorfeld der Untersuchung werden je 5 Fragen und Hypothesen aufgestellt, auf die<br />
die Ergebnisse der Untersuchung in den folgenden Kapiteln hin überprüft werden.<br />
Fragen:<br />
1.<br />
2.<br />
3.<br />
4.<br />
5.<br />
Wechseln „besondere Kinder“ mit „besonderen Problemen“ auf die<br />
Waldorfschule? Unterschiede Jungen Mädchen? Erhöhter Wechsel in<br />
bestimmten Klassenstufen?<br />
Zeigen sich Unterschiede der Elternzufriedenheit mit dem LehrerInnenh<strong>an</strong>deln<br />
je nach zeitlichem Abst<strong>an</strong>d zum Schulwechsel?<br />
Welche positiven und negativen Einschätzungen der Auswirkung von<br />
Waldorfschule und LehrerInnenh<strong>an</strong>deln auf die Kinder bestehen bei den<br />
Eltern?<br />
Wie sind die Auswirkungen der Strukturen <strong>an</strong> staatlichen Schulen und <strong>an</strong><br />
<strong>Waldorfschulen</strong>, von LehrerInnenh<strong>an</strong>deln innerhalb der Strukturen, der<br />
von der jeweiligen Schulform unabhängige Momente wie z.B. die Person des<br />
Lehrers/der Lehrerin oder die Klassengröße?<br />
Erwartungen <strong>an</strong> Schule: Erfüllen die <strong>Waldorfschulen</strong> die Bedürfnisse der<br />
Kinder?<br />
Hypothesen:<br />
1.<br />
2.<br />
3.<br />
4.<br />
5.<br />
Überforderung, Leistungsdruck, Unruhe bzw. Ablenkbarkeit und<br />
Grundschulempfehlung sind Ursache für den Schulwechsel; es ist <strong>an</strong>zunehmen,<br />
dass Jungen überwiegen. Erhöhter Bedarf beim Überg<strong>an</strong>g von der 4. zur 5.<br />
Klasse, dabei fehlende Kapazitäten.<br />
Nach dem Wechsel fühlt das Kind sich wohler, die Familie ist entlastet. Im<br />
Laufe der Zeit relativiert sich dieses Erleben.<br />
Die individuellen, künstlerisch – h<strong>an</strong>dwerklichen und sozialen<br />
Entwicklungsmöglichkeiten der Kinder und das individuelle Eingehen des<br />
Lehrers auf Kind und Familie wird von den Eltern besonders geschätzt;<br />
mögliche Kritik der Eltern bei kognitiver Unterforderung ihres Kindes.<br />
Auswirkungen von Strukturen und LehrerInnenh<strong>an</strong>deln <strong>an</strong> Grundschulen bei<br />
den meisten Schulwechslern: Unlust, Schul<strong>an</strong>gst etc.; Freude <strong>an</strong> der Schule<br />
nach dem Wechsel. Unabhängig von der Schulform kommt der Person des<br />
Lehrers besondere Bedeutung für das Wohlbefinden des Kindes zu. Wegen<br />
der besonderen Pädagogik beeinträchtigt die große Klassengröße <strong>an</strong> der<br />
Waldorfschule das Wohlbefinden des Kindes nicht.<br />
Die Waldorfschule weckt nicht durch extrinsische Motivation sondern durch<br />
die Vermittlung des Interesses <strong>an</strong> der Sache Freude <strong>an</strong> Schule und Lernen und<br />
wird so dem Bedürfnis des Kindes gerecht.<br />
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175
Petra Böhle & Jürgen Peters<br />
Hintergrund 2:<br />
Kontext der Forschung<br />
•<br />
•<br />
•<br />
räumlich<br />
zeitlich<br />
institutionell<br />
Hintergrund 3:<br />
Stichprobe (Personen, Fälle,<br />
Zeiten und Kontexte<br />
Alle deutschen Regelwaldorfschulen (168 zum Erhebungs-zeitpunkt) im 2. Halbjahr<br />
des Schuljahres 2004/2005.<br />
Die Erhebung zu den Kindern, die in die Waldorfschule wechselten, f<strong>an</strong>d mittels<br />
Fragebögen <strong>an</strong> die Eltern statt. Die Kinder der Klassen eins bis fünf hatten in<br />
den ersten vier Jahren von der Regelgrundschule auf die Waldorfschule (keine<br />
heilpädagogischen <strong>Waldorfschulen</strong>, integrierten Schulen und Förderklassen)<br />
gewechselt.<br />
Die Schulen erhielten jeweils ein Formular zur Datenerhebung der Klassen eins bis fünf.<br />
Vers<strong>an</strong>d des Elternfragebogens, des Schulformulars, je eines Begleitbriefes <strong>an</strong> die<br />
Schule und <strong>an</strong> die Eltern durch den Bund der <strong>Freie</strong>n <strong>Waldorfschulen</strong> sowie eines<br />
die Studie unterstützenden Begleitbriefes vom Vorst<strong>an</strong>d.<br />
Ethische Kriterien Die Daten wurden <strong>an</strong>onymisiert.<br />
In der Einleitung weist die Autorin ausdrücklich darauf hin,<br />
„ dass in der vorliegenden Arbeit sicher jene staatlichen Regelgrundschulen in<br />
der…Würdigung zu kurz kommen, in denen Schulleiterinnen…und Lehrer…<br />
gegenüber Innovationen aufgeschlossen sind, diese diskutieren und ggf. zum Wohle<br />
des Kindes umsetzen.“ Zitat: Keller, Luise Ulrike (2008). Quereinsteiger. Wechsel<br />
von der staatlichen Regelgrundschule in die Waldorfschule Wiesbaden: Verlag für<br />
Sozialwissenschaften (S.19)<br />
3. Datensammlung, Analyse und mögliche Verzerrungen durch die Forscher<br />
Datensammlung Die Schulen kopierten den sechsseitigen Fragebogen incl. Elternbrief und gaben diese über den<br />
Postweg bzw. Homepage <strong>an</strong> die Familien weiter. Einige Schulen baten die Eltern zusätzlich in<br />
einem Begleitbrief um Mithilfe.<br />
Der Fragebogen umfasst fünf geschlossene Fragen, sechs halbstrukturierte Fragen, zwei offene Fragen.<br />
Den Schulen wurden qu<strong>an</strong>titative Fragen vorgelegt (Anzahl der Quereinsteiger, Klassenstärke,<br />
Umf<strong>an</strong>g der Warteliste).<br />
Beteiligung von 32,74% (55 Schulen) durch Weitergabe der Elternfragebögen. Von vier<br />
Schulen keine Rückmeldung zu den schulischen Daten, ein weiters Formular unvollständig<br />
und nur bzgl. Klassengröße brauchbar. Sechs weitere Schulen füllten nur das Schulformular<br />
aus. Rücklaufquote bei 1202 Quereinsteigern: 478 verwertbare Elternfragebögen (39,77%).<br />
Daten<strong>an</strong>alyse Datenauswertung mit SPSS. Die Ergebnisse zu den geschlossenen Fragen sind in Form von<br />
Tabellen (mit absoluten Zahlen, prozentualer Häufigkeit und ggf. Mittelwerten) und z.T. in<br />
Säulendiagrammen dargestellt. Die Tabellen sind erläuternd beschrieben und stellenweise<br />
interpretiert. Vergleich von Einzelergebnissen und Untersuchung auf Zusammenhänge.<br />
Zur Überprüfung der Bedeutsamkeit der Ergebnisse: t-Test (für Mittelwerte), Vierfeldertest<br />
(Erwartungswert über fünf), Exakter Fischer – Test (Erwartungswert unter fünf).<br />
Die Auswertung der offenen Fragen erfolgt durch die qualitative, strukturierende Inhalts<strong>an</strong>alyse<br />
nach Mayring. Die dabei gebildeten Kategorien sind in Tabellen und Säulendiagrammen<br />
zusammengefasst und werden wie die geschlossenen Fragen weiter ausgewertet. Außerdem:<br />
Darstellung der Befunde durch repräsentative Originalformulierungen von Eltern.<br />
Im dritten Teil abschließende Diskussion der Befunde.<br />
www.rosejourn.com RoSE - Research on Steiner Education Vol.1 No.2 2010.<br />
176
<strong>Empirische</strong> <strong>Forschungen</strong> <strong>an</strong> <strong>Waldorfschulen</strong> im deutschsprachigen Raum<br />
4. Weitere Anmerkungen<br />
Referenzen und Einbettung<br />
in die Forschung, Lesbarkeit,<br />
Verständlichkeit, Anschaulichkeit<br />
der Darstellungen, Qualität der<br />
Abbildungen und Tabellen<br />
Barz, H. & R<strong>an</strong>doll, D. (2007) (Eds.). Absolventen von <strong>Waldorfschulen</strong>. Eine empirische<br />
Studie zu Bildung und Lebensgestaltung. Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften<br />
Bohnsack, F. & Kr<strong>an</strong>ich, E.-M. (1994) (Eds.). Erziehungswissenschaft und<br />
Waldorfpädagogik. Der Beginn eines notwendigen Dialogs. Weinheim und Basel<br />
Lindenberg, C. (1985). Die Lebensbedingungen des Erziehens. Von <strong>Waldorfschulen</strong><br />
lernen. Hamburg<br />
Pr<strong>an</strong>ge, K. (2000). Erziehung zur Anthroposophie. Darstellung und Kritik der<br />
Waldorfpädagogik. Bad Heilbrunn/Obb.<br />
R<strong>an</strong>doll, D. (1999). Waldorfpädagogik auf dem Prüfst<strong>an</strong>d. Auch eine Herausforderung <strong>an</strong> das<br />
öffentliche Schulwesen? Mit einer vergleichenden Untersuchung zur Wahrnehmung von Schule<br />
durch Abiturienten aus <strong>Freie</strong>n <strong>Waldorfschulen</strong> und aus staatlichen Gymnasien. Berlin<br />
R<strong>an</strong>doll, D. (2004). Die <strong>Freie</strong> Waldorfschule zwischen Anspruch und Wirklichkeit.<br />
Eine vergleichende Untersuchung zu Schülerurteilen aus <strong>Waldorfschulen</strong> und<br />
Gymnasien, in: Ullrich, H., Idel, T.-S., Kunze, K. (2004) (Eds.): Das Andere Erforschen.<br />
<strong>Empirische</strong> Impulse aus Reform- und Alternativschulen. Reihe Schule und Gesellschaft<br />
B<strong>an</strong>d 32, Wiesbaden : VS<br />
Weig<strong>an</strong>d, G. (2004). Schule der Person. Zur <strong>an</strong>thropologischen Grundlegung einer<br />
Theorie der Schule, Würzburg<br />
Zdrazil, T. (2000). Gesundheitsförderung und Waldorfpädagogik Dissertation Universität<br />
Bielefeld<br />
www.rosejourn.com RoSE - Research on Steiner Education Vol.1 No.2 2010.<br />
177
Petra Böhle & Jürgen Peters<br />
Christoph Jauernig: Br<strong>an</strong>chenbericht der GLS-Gemeinschaftsb<strong>an</strong>k<br />
1. Überblick über die Studie<br />
Bibliographische Angaben Jauernig, C. (2007). Br<strong>an</strong>chenbericht der GLS-Gemeinschaftsb<strong>an</strong>k über<br />
<strong>Freie</strong> und alternative Schulen Zusammenfassung im Internet unter:<br />
www.waldorfschule-hessen.de/01_lag/PDF/gls_br<strong>an</strong>chenber_07_zusfass.pdf<br />
Weitere Veröffentlichungen zu diesem<br />
Projekt<br />
Fragestellung<br />
Ziel und Zweck der Studie<br />
Relev<strong>an</strong>z<br />
2. Studie, Hintergründe, Stichprobe, ethische Kriterien<br />
Br<strong>an</strong>chenbericht <strong>Freie</strong> und Alternativpädagogik, 109 Seiten, beziehbar über<br />
die GLS B<strong>an</strong>k, Postfach 10 08 29, 44708 Bochum<br />
Wie sind die freien Schulen in der Bildungsl<strong>an</strong>dschaft aufgestellt? Wie groß<br />
ist der „Markt<strong>an</strong>teil“? Welche Trends zeichnen sich ab? Wie schneiden sie<br />
<strong>Waldorfschulen</strong> im Vergleich zu den <strong>an</strong>deren freien Schulen ab?<br />
Gegenst<strong>an</strong>d der Forschung Die freien Schulen in Deutschl<strong>an</strong>d (allgemeinbildende Schulen in freier<br />
Trägerschaft)<br />
Hintergrund 1:<br />
Theoretischer Bezugsrahmen<br />
Motivation und Vor<strong>an</strong>nahmen<br />
Hintergrund 2:<br />
Kontext der Forschung<br />
•<br />
•<br />
•<br />
räumlich<br />
zeitlich<br />
institutionell<br />
Hintergrund 3:<br />
Stichprobe (Personen, Fälle, Zeiten und<br />
Kontexte<br />
Der durchschnittliche Anteil <strong>an</strong> freien Schulen in OECD Ländern liegt<br />
bei 15,1%. Deutschl<strong>an</strong>d liegt mit 6,7% deutlich darunter. Die staatlichen<br />
Rahmenbedingungen sind nicht „gründungsfreundlich“. Welche<br />
Empfehlungen ergeben sich daraus für die freien Schulen?<br />
Befragt wurden alternativ arbeitende Schulen in freier Trägerschaft (ohne<br />
kirchliche Träger) im Zeitraum der Schuljahre 2005/06 und 2006/07.<br />
Erfassung in 5 Gruppen:<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
34,5% freie <strong>Waldorfschulen</strong><br />
22,2% konfessionelle Schulen (ohne Kirchen)<br />
21,8% Montessori Schulen<br />
17,5% freie und freie Alternativschulen<br />
4,0% sonstige freie Schulen<br />
500 Geschäftsführer und Vorstände von allgemeinbildenden Schulen in<br />
freier Trägerschaft wurden befragt, das sind 19% der Grundgesamtheit<br />
(2.765 Privatschulen) Rücklauf: gut 40%.<br />
Bei der vorliegenden Stichprobe sind die <strong>Waldorfschulen</strong> im Vergleich zur<br />
Grundgesamtheit überrepräsentiert.<br />
3. Datensammlung, Analyse und mögliche Verzerrungen durch die Forscher<br />
Datensammlung Fragebögen <strong>an</strong> Geschäftsführer und Vorstände<br />
Daten<strong>an</strong>alyse Statistische Aufbereitung der prozentuellen Anteile<br />
4. Weitere Anmerkungen<br />
Referenzen und Einbettung in die<br />
Forschung<br />
Die Studie bietet ein Fazitkapitel und eine Darstellung der politischrechtlichen<br />
Rahmenbedingungen <strong>an</strong> freien Schulen, sowie eine Darstellung<br />
der Ch<strong>an</strong>cen und Risiken für den Betrieb von freien Schulen.<br />
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178
<strong>Empirische</strong> <strong>Forschungen</strong> <strong>an</strong> <strong>Waldorfschulen</strong> im deutschsprachigen Raum<br />
Stef<strong>an</strong> Leber: Die Waldorfschule im gesellschaftlichen Umfeld<br />
1. Überblick über die Studie<br />
Bibliographische Angaben Leber, S. (1982). Die Waldorfschule im gesellschaftlichen Umfeld Zahlen,<br />
Daten und Erläuterungen zu Bildungslebensläufen ehemaliger Waldorfschüler.<br />
Stuttgart: Verlag freies Geistesleben<br />
Weitere Veröffentlichungen zu diesem<br />
Projekt<br />
Fragestellung<br />
Ziel und Zweck der Studie<br />
Relev<strong>an</strong>z<br />
2. Studie, Hintergründe, Stichprobe, ethische Kriterien<br />
Hofm<strong>an</strong>n, U., von Prümmer, C. & Weidner, D. (1981). Bildungslebensläufe<br />
ehemaliger Waldorfschüler. Eine Untersuchung der Geburtsjahrgänge 1946 und 1947.<br />
Stuttgart: Pädagogische Forschungsstelle beim Bund der <strong>Freie</strong>n <strong>Waldorfschulen</strong>.<br />
Bis 1980 gab es keinen über einzelne Schulen hinausgehenden Überblick<br />
über die Motive für einen Waldorfschulbesuch sowie über die weitere<br />
Ausbildungs- und Berufswahl. Ziel dieser Veröffentlichung ist es, die<br />
umf<strong>an</strong>greiche Studie von Hofm<strong>an</strong>n, Ulrike/ von Prümmer, Christine &<br />
Weidner, Dieter (1981), (553 S.) in einer Zusammenfassung darzustellen<br />
und weitere Daten zur Schulentwicklung zu präsentieren.<br />
Gegenst<strong>an</strong>d der Forschung Alle Absolventen von <strong>Waldorfschulen</strong> der Jahrgänge 1946/47,<br />
Dokumentation der Geschichte von der Gründung der ersten<br />
Waldorfschule bis in die Nachkriegszeit in Zahlen und Fakten.<br />
Hintergrund 1:<br />
Die <strong>Waldorfschulen</strong> sind mit dem Anspruch aufgetreten, zur Lebenstüchtigkeit<br />
Theoretischer Bezugsrahmen<br />
zu erziehen. Damit ist sowohl die soziale Existenz als auch die innere Existenz<br />
des Individuums gemeint. Auf diesem Hintergrund werden die Ziele und<br />
Motivation und Vor<strong>an</strong>nahmen die Entwicklung der Waldorfschulbewegung betrachtet.<br />
Hintergrund 2:<br />
Die erste Waldorfschule wurde 1919 begründet, bis 1930 gab es 9, Anf<strong>an</strong>g<br />
Kontext der Forschung<br />
der fünfziger Jahre 22 <strong>Waldorfschulen</strong>.<br />
•<br />
•<br />
räumlich<br />
zeitlich<br />
• institutionell<br />
Hintergrund 3:<br />
Stichprobe (Personen, Fälle, Zeiten und<br />
Kontexte<br />
Studie Hofm<strong>an</strong>n: Von den insgesamt 2565 Schülern der Jahrgänge<br />
1946/47 wurden 2300 Absolventen erfasst. Der Rücklauf betrug 63%<br />
(1460 Absolventen) Die Befragung f<strong>an</strong>d im Herbst 1976 statt.<br />
Darüber hinaus: statistisches Material aus den Schularchiven auch aus den<br />
Vorkriegsjahren<br />
3. Datensammlung, Analyse und mögliche Verzerrungen durch die Forscher<br />
Datensammlung Studie Hofm<strong>an</strong>n: Fragebögen <strong>an</strong> 2300 Absolventen und Schularchive<br />
Daten<strong>an</strong>alyse Tabellarische Aufbereitung des Archivmaterials sowie Rückgriff auf die<br />
Studie von Hofm<strong>an</strong>n<br />
4. Weitere Anmerkungen<br />
Referenzen und Einbettung in die<br />
Forschung<br />
Es wird zwischen Jungen und Mädchen differenziert, ein Vergleich mit<br />
<strong>an</strong>deren Schulformen wird in Bezug auf die Abschlüsse in den Jahren<br />
1960-1977 <strong>an</strong>gegeben.<br />
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179
Petra Böhle & Jürgen Peters<br />
Klaus Peinelt-Jord<strong>an</strong>: Zur sozialen Stellung der Berliner Elternhäuser<br />
1. Überblick über die Studie<br />
Bibliographische Angaben Peinelt-Jord<strong>an</strong>, K. (1998). Zur sozialen Stellung der Berliner Elternhäuser<br />
der Waldorfschüler innerhalb der Gesamtbevölkerung Berlins. FH Berlin<br />
Weitere Veröffentlichungen zu diesem<br />
Projekt<br />
Fragestellung<br />
Ziel und Zweck der Studie<br />
Relev<strong>an</strong>z<br />
2. Studie, Hintergründe, Stichprobe, ethische Kriterien<br />
Ziel war die vergleichende Auswertung einer Umfrage bei den<br />
Elternhäusern der Berliner <strong>Waldorfschulen</strong> mit den Ergebnissen des<br />
Mikrozensus.<br />
Gegenst<strong>an</strong>d der Forschung Der sozioökonomische Status der Elternhäuser von Berliner<br />
<strong>Waldorfschulen</strong><br />
Hintergrund 1:<br />
Theoretischer Bezugsrahmen<br />
Motivation und Vor<strong>an</strong>nahmen<br />
Hintergrund 2:<br />
Kontext der Forschung<br />
•<br />
•<br />
•<br />
räumlich<br />
zeitlich<br />
institutionell<br />
Hintergrund 3:<br />
Stichprobe (Personen, Fälle, Zeiten und<br />
Kontexte<br />
Vor dem Hintergrund zurückhaltender staatlicher Zuschüsse zur<br />
Fin<strong>an</strong>zierung freier Schulen interessieren die sozio-ökonomischen<br />
Merkmale von Familien mit mindestens einem Kind, das eine<br />
Waldorfschule besucht. Die dahinterstehende Frage ist, ob durch die<br />
wirtschaftlichen Einschränkungen die Waldorfschule ein besonderes<br />
Klientel besitzt.<br />
Die genaueren Fragen waren:<br />
1.<br />
2.<br />
3.<br />
H<strong>an</strong>delt es sich bei Waldorf-Familien um eine Einkommens-Elite?<br />
Hinsichtlich welcher <strong>an</strong>deren Merkmale stellen Waldorf-Familien<br />
eine besondere Bevölkerungsgruppe dar?<br />
Und worin unterscheiden sie sich nicht von der Gesamtbevölkerung?<br />
Es wurden Daten her<strong>an</strong>gezogen, die der schulpolitische Arbeitskreis der<br />
<strong>Waldorfschulen</strong> in der Region Berlin-Br<strong>an</strong>denburg 1995 <strong>an</strong> den zwei<br />
<strong>Waldorfschulen</strong> im Osten Berlins und den vier <strong>Waldorfschulen</strong> im Westen<br />
erhoben hat. Die Ergebnisse dieser ‘Waldorf-Umfrage’ werden mit denen<br />
des Mikrozensus verglichen.<br />
3. Datensammlung, Analyse und mögliche Verzerrungen durch die Forscher<br />
Datensammlung Rückgriff auf eine Fragebogenerhebung aus dem Jahr 1995<br />
Daten<strong>an</strong>alyse Der Fokus liegt auf der fin<strong>an</strong>ziellen Zusammensetzung des Haushalts,<br />
die Erwerbstätigkeit und berufliche Bildung der Eltern und das gesamte<br />
Haushaltsnettoeinkommen.<br />
www.rosejourn.com RoSE - Research on Steiner Education Vol.1 No.2 2010.<br />
180
<strong>Empirische</strong> <strong>Forschungen</strong> <strong>an</strong> <strong>Waldorfschulen</strong> im deutschsprachigen Raum<br />
Anette Robert: Schulautonomie und -selbstverwaltung<br />
1. Überblick über die Studie<br />
Bibliographische Angaben Robert, A. (1999). Schulautonomie und -selbstverwaltung am Beispiel<br />
der <strong>Waldorfschulen</strong> in Europa: Konzept, H<strong>an</strong>dlungsspielräume und<br />
Rahmenbedingungen. Fr<strong>an</strong>kfurt am Main: P. L<strong>an</strong>g Verlag<br />
Weitere Veröffentlichungen zu diesem<br />
Projekt<br />
Fragestellung<br />
Ziel und Zweck der Studie<br />
Relev<strong>an</strong>z<br />
2. Studie, Hintergründe, Stichprobe, ethische Kriterien<br />
Diese Untersuchung stellt verschiedene theoretische Ansätze von<br />
Schulautonomie dar und stellt diesen die besondere Konzeption <strong>an</strong> der<br />
Waldorfschule gegenüber, in der das kollegiale Selbstverwaltungsprinzip<br />
zum zentralen Gar<strong>an</strong>ten der Autonomie wird.<br />
Gegenst<strong>an</strong>d der Forschung Die org<strong>an</strong>isatorisch-rechtliche Struktur der Schulverwaltungen <strong>an</strong><br />
<strong>Waldorfschulen</strong> in Deutschl<strong>an</strong>d, den Niederl<strong>an</strong>den und der Schweiz.<br />
Hintergrund 1:<br />
Theoretischer Bezugsrahmen<br />
Motivation und Vor<strong>an</strong>nahmen<br />
Hintergrund 2:<br />
Kontext der Forschung<br />
•<br />
•<br />
•<br />
räumlich<br />
zeitlich<br />
institutionell<br />
Hintergrund 3:<br />
Stichprobe (Personen, Fälle, Zeiten und<br />
Kontexte<br />
Welche Möglichkeiten der org<strong>an</strong>isatorischen und rechtlichen Umsetzung<br />
dieser spezifischen Reformpädagogik und deren Ansatz zur Sozialen<br />
Dreigliederung gibt es unter Berücksichtigung ihres theoretischen<br />
Hintergrundes sowie der bildungspolitischen Perspektiven verschiedener<br />
europäischer Länder?<br />
Neben dem geschichtlichen Rahmen werden drei Aspekte unterschieden:<br />
•<br />
•<br />
•<br />
der pädagogisch-unterrichtliche Aspekt<br />
der org<strong>an</strong>isatorisch-administrative Aspekt<br />
der wirtschaftlich-fin<strong>an</strong>zielle Aspekt<br />
Es werden die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Autonomie der<br />
<strong>Waldorfschulen</strong> in Deutschl<strong>an</strong>d, den Niederl<strong>an</strong>den und der Schweiz<br />
untersucht.<br />
3. Datensammlung, Analyse und mögliche Verzerrungen durch die Forscher<br />
Datensammlung<br />
Daten<strong>an</strong>alyse Die Autorin unterscheidet drei Analyseebenen: die der Einzelschule, die<br />
Rechts- und Verwaltungsinst<strong>an</strong>zen der jeweiligen nationalen Bildungssysteme<br />
sowie die bildungspolitische Perspektive auf europäischer Ebene.<br />
Inhaltsübersicht:<br />
1.<br />
2.<br />
3.<br />
4.<br />
Autonomie und Selbstverwaltung der Schule - ein Definitionsversuch.<br />
Das Autonomie- und Selbstverwaltungskonzept der Waldorfpädagogik.<br />
Die nationalen Rahmenbedingungen für die Autonomie und<br />
Selbstverwaltung der freien Schulen in den Niederl<strong>an</strong>den, der<br />
Schweiz und der Bundesrepublik Deutschl<strong>an</strong>d.<br />
Die europäische Bildungspolitik in ihrer Bedeutung für die Autonomie<br />
und Selbstverwaltung der freien Schulen.<br />
www.rosejourn.com RoSE - Research on Steiner Education Vol.1 No.2 2010.<br />
181
Petra Böhle & Jürgen Peters<br />
4. Weitere Anmerkungen<br />
Referenzen und Einbettung in die<br />
Forschung<br />
Die Autonomie der Waldorfschule wird zum einen in einen historischen<br />
Kontext in Bezug auf die Entwicklung der Schul-Autonomie in der BRD<br />
gestellt, zum <strong>an</strong>deren aber auch in einen Zusammenh<strong>an</strong>g gebracht mit<br />
der Bedeutung europäischen Bildungspolitik für die Autonomie der<br />
<strong>Waldorfschulen</strong> in Deutschl<strong>an</strong>d, der Schweiz und den Niederl<strong>an</strong>den.<br />
www.rosejourn.com RoSE - Research on Steiner Education Vol.1 No.2 2010.<br />
182
<strong>Empirische</strong> <strong>Forschungen</strong> <strong>an</strong> <strong>Waldorfschulen</strong> im deutschsprachigen Raum<br />
Jürgen Schmude: Das Einzugsgebiet der Waldorfschule Heidelberg<br />
1. Überblick über die Studie<br />
Bibliographische Angaben Schmude, J. (1990). Das Einzugsgebiet der Waldorfschule Heidelberg.<br />
Ergebnisse einer empirischen Untersuchung über das regionale und soziale<br />
Rekrutierungsfeld einer Waldorfschule. In: Meusburger, P. & Schmude,<br />
J. (Eds.), Bildungsgeographische Studien über Baden-Württemberg. Heidelberger<br />
geographische Arbeiten, 88. Geographisches Inst. d. Universität, Heidelberg,<br />
S. 61-84<br />
Weitere Veröffentlichungen zu diesem<br />
Projekt<br />
Fragestellung<br />
Ziel und Zweck der Studie<br />
Relev<strong>an</strong>z<br />
2. Studie, Hintergründe, Stichprobe, ethische Kriterien<br />
Es lagen zum Zeitpunkt der Studie kaum Daten über die Rekrutierung<br />
<strong>an</strong> Privatschulen vor. Ziel der Studie ist es, die Herkunftsgemeinden der<br />
Schüler der Heidelberger Waldorfschule zu erfassen, sowie deren soziodemographischen<br />
Hintergrund.<br />
Gegenst<strong>an</strong>d der Forschung Die Heidelberger Waldorfschüler im Schuljahr 1988/89 in den<br />
Klassenstufen 1 bis 8<br />
Hintergrund 1:<br />
Theoretischer Bezugsrahmen<br />
Motivation und Vor<strong>an</strong>nahmen<br />
Hintergrund 2:<br />
Kontext der Forschung<br />
•<br />
•<br />
•<br />
räumlich<br />
zeitlich<br />
institutionell<br />
Hintergrund 3:<br />
Stichprobe (Personen, Fälle, Zeiten und<br />
Kontexte<br />
Die Frage der regionalen Rekrutierung von Schülern im Sekundarbereich<br />
des allgemeinbildenden Schulwesens hat unter dem Eindruck des<br />
zunehmenden Wettbewerbs um die sinkende Zahl von Schülern <strong>an</strong><br />
Bedeutung gewonnen. Abweichend zu den staatlichen Schulen werden<br />
ein <strong>an</strong>deres Einzugsgebiet und eine <strong>an</strong>dere sozio-demographische<br />
Zusammensetzung erwartet.<br />
Die Heidelberger Waldorfschule wurde im Schuljahr 82/83 mit zwei<br />
Klassen in der Weststadt eröffnet. Zum Untersuchungszeitpunkt<br />
existierten die Klassenstufen 1 bis 8. Im Jahr 1984 hatte die Schule ein<br />
neues Domizil im Heidelberger Norden bezogen (Wieblingen, erschwerte<br />
Erreichbarkeit) Rund ein Viertel der Schüler sind Quereinsteiger.<br />
Erhebungszeitpunkt war der Februar 1989, Kompletterhebung durch<br />
Fragebögen <strong>an</strong> die Elternschaft, Rücklauf 64%. Ferner wurden auch<br />
die <strong>an</strong>onymisierten Daten der nicht erfolgreichen Bewerbungen für die<br />
Schuljahre 87/88 und 88/89 <strong>an</strong>alysiert. Insgesamt 316 Datensätze.<br />
Ethische Kriterien Rücksprachen mit den Schulgremien f<strong>an</strong>den statt, Daten wurden<br />
<strong>an</strong>onymisiert.<br />
3. Datensammlung, Analyse und mögliche Verzerrungen durch die Forscher<br />
Datensammlung Postalisch über Fragebögen, Daten der Schularchive aus den Schuljahren 87/88 und 88/89<br />
Daten<strong>an</strong>alyse SAS, SAS Graph und GEOTHEM<br />
4. Weitere Anmerkungen<br />
Referenzen und Einbettung in die<br />
Forschung<br />
Ca. 30 einschlägige Literatur<strong>an</strong>gaben. Es wurden zahlreiche Hinweise auf<br />
ältere Studien in den Text mit eingearbeitet.<br />
www.rosejourn.com RoSE - Research on Steiner Education Vol.1 No.2 2010.<br />
183
Petra Böhle & Jürgen Peters<br />
H. Bruhn, M. Seifert und E. Ascherm<strong>an</strong>n: Über den Einfluss musikalischer Aktivitäten auf den<br />
erfolgreichen Abschluss der Schullaufbahn <strong>an</strong> einer Waldorfschule<br />
1. Überblick über die Studie<br />
Bibliographische Angaben Bruhn, H.; Seifert, M.; Ascherm<strong>an</strong>n, E. (2007). Über den Einfluss<br />
musikalischer Aktivitäten auf den erfolgreichen Abschluss der<br />
Schullaufbahn <strong>an</strong> einer Waldorf-Schule. In Auhagen W., Bullerjahn C.,<br />
Höge H. (Eds.), Musikpsychologie - Musikalische Sozialisation im Kindes-<br />
und Jugendalter. Göttingen: Hogrefe Verlag (93 -104)<br />
Weitere Veröffentlichungen zu diesem<br />
Projekt<br />
Fragestellung<br />
Ziel und Zweck der Studie<br />
Relev<strong>an</strong>z<br />
2. Studie, Hintergründe, Stichprobe, ethische Kriterien<br />
In dieser Ex-post-Studie wurde der Zusammenh<strong>an</strong>g zwischen<br />
musikalischen Aktivitäten von Schülern und Schülerinnen und dem Ziel,<br />
das Abitur als Schulabschluss zu erreichen, untersucht<br />
Gegenst<strong>an</strong>d der Forschung Schüler der Rendsburger Waldorfschule<br />
Hintergrund 1:<br />
Theoretischer Bezugsrahmen<br />
Motivation und Vor<strong>an</strong>nahmen<br />
Hintergrund 2:<br />
Kontext der Forschung<br />
•<br />
•<br />
•<br />
räumlich<br />
zeitlich<br />
institutionell<br />
Hintergrund 3:<br />
Stichprobe (Personen, Fälle, Zeiten und<br />
Kontexte<br />
Beziehungen zwischen musikalischen und intellektuellen Fähigkeiten<br />
wurden immer wieder nachgewiesen, z. B. in Gembris & Maas (2001).<br />
Macht Musik wirklich klüger? Musikalisches Lernen und Tr<strong>an</strong>sfereffekte.<br />
Musikpädagogische Forschungsberichte B<strong>an</strong>d 8, Augsburg: Wißner.<br />
Siehe auch Morrison, S. (1994). Music students <strong>an</strong>d academic growth.<br />
Music Educators journal 81(2),33-36, der deutliche Unterschiede zwischen<br />
Musikern und Nicht-Musikern feststellte.<br />
Die Listen des Musiklehrers der Rendsburger Waldorfschule enthalten<br />
alle Daten über musikalische Aktivitäten aller Schüler von 1975 bis<br />
2000. Dabei h<strong>an</strong>delt es sich um Kinder aus einer relativ homogenen<br />
Bevölkerungsgruppe, nämlich Kinder aus gehobenen und höheren<br />
Bildungsschichten. Daher scheidet der Sozialstatus der Eltern als Ursache<br />
für bessere Leistungen in dieser Stichprobe weitgehend aus.<br />
Daten von 15 Abschluss- Jahrgängen der <strong>Freie</strong>n Waldorfschule in<br />
Rendsburg ausgewertet werden (225 Schülerinnen und 245 Schüler),<br />
Gesamtzeitraum 1975- 2000.<br />
3. Datensammlung, Analyse und mögliche Verzerrungen durch die Forscher<br />
Datensammlung Durch den Musiklehrer, der von 1975 bis 2000 alle Schüler unterrichtete<br />
Daten<strong>an</strong>alyse Vollständige auf den Jahrg<strong>an</strong>g bezogene Darstellung der Musikaktivitäten.<br />
Einteilung der Schüler in Nicht-Musiker, Chorsänger und Instrumentalisten.<br />
Die Ergebnisse der einzelnen Gruppen in Bezug auf den erreichten<br />
Abiturabschluss werden statistisch signifik<strong>an</strong>t begründet. Weitere<br />
Korrelationen mit dem Schulabschluss werden ebenfalls untersucht.<br />
www.rosejourn.com RoSE - Research on Steiner Education Vol.1 No.2 2010.<br />
184
<strong>Empirische</strong> <strong>Forschungen</strong> <strong>an</strong> <strong>Waldorfschulen</strong> im deutschsprachigen Raum<br />
4. Weitere Anmerkungen<br />
Referenzen und Einbettung in die<br />
Forschung<br />
Die Frage nach dem Tr<strong>an</strong>sfer von musikalischen Aktivitäten auf schulische<br />
Leistungen wird im Kontext kritisch betrachtet. Andere Faktoren<br />
wie Konzentrationstraining durch das Üben <strong>an</strong> einem Instrument<br />
und die Gemeinsamkeit beim Musizieren könnten sich bei weiteren<br />
Untersuchungen als wesentlich herausstellen.<br />
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185
Petra Böhle & Jürgen Peters<br />
Charlotte Heinritz: Jedem Kind sein Instrument<br />
1. Überblick über die Studie<br />
Bibliographische Angaben Heinritz, C. (2010). Jedem Kind sein Instrument! Wissenschaftliche<br />
Begleituntersuchung zum Musikerziehungsprojekt <strong>an</strong> der Rudolf-Steiner-<br />
Schule Dortmund (unveröffentlichter Forschungsbericht, Alfter 2010)<br />
Weitere Veröffentlichungen zu diesem<br />
Projekt<br />
Fragestellung<br />
Ziel und Zweck der Studie<br />
Relev<strong>an</strong>z<br />
2. Studie, Hintergründe, Stichprobe, ethische Kriterien<br />
Heinritz, C. (2011): Jedem Kind sein Instrument! Studie über das<br />
musikpädagogische Pionierprojekt <strong>an</strong> der Waldorfschule Dortmund.<br />
Wiesbaden: VS-Verlag (im Ersch.)<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Erhebung und Dokumentation des Projektes<br />
Evaluation der Gesamtkonzeption des Projektes und seiner Umsetzung<br />
in der Praxis des Modellprojektes<br />
Zusammenfassende Empfehlung für die Dortmunder Schule sowie<br />
für <strong>an</strong>dere Schulen, die ein solches Projekt einführen möchten.<br />
Gegenst<strong>an</strong>d der Forschung Musikprojekt <strong>an</strong> der Dortmunder Waldorfschule „Jedem Kind sein Instrument“<br />
Hintergrund 1:<br />
Die Dortmunder Waldorfschule ist nach Bochum die zweite Schule, in der<br />
Theoretischer Bezugsrahmen<br />
das Projekt „Jedem Kind sein Instrument“ eingeführt wurde. Entwickelt<br />
und initiiert von Mirjam Schieren und Christi<strong>an</strong> Kröner, wurde dieses<br />
Motivation und Vor<strong>an</strong>nahmen Projekt das Vorbild für „Jedem Kind ein Instrument“, das <strong>an</strong> zahlreichen<br />
Grundschulen in NRW und <strong>an</strong>deren Bundesländern eingeführt wurde.<br />
Die Evaluation geschieht mit der Motivation, eine genaue Analyse der<br />
einzelnen Projektbest<strong>an</strong>dteile und ihrer Realisierung durchzuführen.<br />
Hintergrund 2:<br />
Räumlich: An der Rudolf-Steiner-Schule Dortmund<br />
Kontext der Forschung<br />
•<br />
•<br />
•<br />
räumlich<br />
zeitlich<br />
institutionell<br />
Zeitlich: 2004-2008<br />
Institutionell: Das Projekt und die wissenschaftliche Begleituntersuchung<br />
wurde beauftragt und gefördert von der Software-AG-Stiftung<br />
Darmstadt.<br />
www.rosejourn.com RoSE - Research on Steiner Education Vol.1 No.2 2010.<br />
186
<strong>Empirische</strong> <strong>Forschungen</strong> <strong>an</strong> <strong>Waldorfschulen</strong> im deutschsprachigen Raum<br />
Hintergrund 3:<br />
Stichprobe (Personen, Fälle, Zeiten und<br />
Kontexte<br />
Längsschnittstudie mit einem vollständigen Jahrg<strong>an</strong>g (2 Parallelklassen)<br />
<strong>an</strong> der Dortmunder Schule von Klasse 1 (Frühjahr 2004) bis Klasse 5<br />
(Sommer 2007) (N= 75)<br />
3 Fragebogenerhebungen bei allen Eltern der Schüler in den Jahren 2004,<br />
2005 und 2006.<br />
Teilnehmende Beobachtungen während verschiedener Projektphasen<br />
(auch durch Studierende der Al<strong>an</strong>us-Hochschule und des Lehrerseminars<br />
Witten-Annen im Rahmen mehrerer Lehrforschungsseminare)<br />
Gruppengespräche mit den Instrumentallehrern<br />
Gruppengespräche mit der Projektgruppe der Schule<br />
Experteninterviews mit der Projektleiterin im Laufe des Projektes<br />
Interviews mit den Klassenlehrerinnen zu verschiedenen Zeiten des Projektes<br />
Interviews mit verschiedenen Lehrern <strong>an</strong> der Dortmunder Schule<br />
4 Interviews mit Eltern und Schülern im Jahr 2005<br />
Interviews mit Instrumentallehrern des Musikprojektes<br />
Ca. 40 Interviews mit Erwachsenen zur Instrumentenwahl und der<br />
Musikbiographie (breitgestreute Zufallsstichprobe)<br />
Expertengespräche mit mehreren Musikpädagogen<br />
Fragebögen <strong>an</strong> alle Schülerinnen und Schüler in der 5. Klasse im Jahr<br />
2008 (N= 75)<br />
Autobiographien von Musikern (21 Einzelautobiographien, eine<br />
Sammlung mit 45 Kurzautobiographien)<br />
Sammlung aller Dokumente des Musikprojektes<br />
Literatur<strong>an</strong>alyse<br />
Ethische Kriterien Informierte schriftliche Zustimmung aller Interviewteilnehmer (bei<br />
Kindern auch durch die Eltern)<br />
Zusicherung der Anonymität<br />
Interviews und Fragebogenerhebung mit den beteiligten Kindern nur in<br />
ausgewählten Fällen, in Begleitung ihrer Mütter, erst im 3. Projektjahr<br />
3. Datensammlung, Analyse und mögliche Verzerrungen durch die Forscher<br />
Datensammlung Offene narrative Interviews, ergänzt durch Leitfragen, vollständig tr<strong>an</strong>skribiert<br />
Offene teilnehmende Beobachtungen, schriftlich protokolliert<br />
Fragebögen mit offenen und geschlossenen Fragen<br />
Leidfadeninterviews und –gespräche mit Experten (vollst. tr<strong>an</strong>skribiert,<br />
teilw. protokolliert)<br />
Textauswahl aus den schriftlichen Autobiographien zur Instrumentenwahl<br />
und zum ersten Instrumentalunterricht<br />
Daten<strong>an</strong>alyse Formative und summative Evaluation,<br />
Qualitative und qu<strong>an</strong>titative Auswertung der Fragebögen<br />
Interview<strong>an</strong>alyse und Analyse der Beobachtungsprotokolle orientiert am<br />
Verfahren der Grounded Theory und der qualitativen Inhalts<strong>an</strong>alyse<br />
www.rosejourn.com RoSE - Research on Steiner Education Vol.1 No.2 2010.<br />
187
Petra Böhle & Jürgen Peters<br />
4. Weitere Anmerkungen<br />
Referenzen und Einbettung in die<br />
Forschung<br />
Das Projekt wird im Kontext von musikpädagogischen Initiativen wie<br />
auch im Zusammenh<strong>an</strong>g der Wirkungsforschung frühpädagogischer<br />
Projekten eingeordnet und diskutiert. Der aktuelle Forschungsst<strong>an</strong>d ist<br />
ausführlich dargestellt.<br />
www.rosejourn.com RoSE - Research on Steiner Education Vol.1 No.2 2010.<br />
188
<strong>Empirische</strong> <strong>Forschungen</strong> <strong>an</strong> <strong>Waldorfschulen</strong> im deutschsprachigen Raum<br />
Christina Wallner-Paschon: Kompetenzen und individuelle Merkmale der Waldorfschüler/innen<br />
im Vergleich<br />
1. Überblick über die Studie<br />
Bibliographische Angaben Wallner-Paschon, C. (2009). Kompetenzen und individuelle Merkmale der<br />
Waldorfschüler/innen im Vergleich. In: Schreiner, C. & Schw<strong>an</strong>tner, U.<br />
(Eds.), PISA 2006. Österreichischer Expertenbericht zum Naturwissenschafts-<br />
Schwerpunkt. Leykam Buchverlagsgesellschaft<br />
Weitere Veröffentlichungen zu diesem<br />
Projekt<br />
Fragestellung<br />
Ziel und Zweck der Studie<br />
Relev<strong>an</strong>z<br />
2. Studie, Hintergründe, Stichprobe, ethische Kriterien<br />
Die Detailauswertung der Pisa-Studie 2006 wurde Anf<strong>an</strong>g März präsentiert.<br />
Zudem gibt es ein Kurzinfo der LAG Hessen: „PISA-Erfolg für <strong>Waldorfschulen</strong><br />
in Österreich“ von Christina Wallner-Paschon (http://www.waldorfschulehesen.de/01_aktuelles/PDF/2009/info_123_pisa_waldorf_oesterreich.pdf)<br />
Leistungsfähigkeit der Waldorfschüler im Vergleich zu Regelschülern in den<br />
Kompetenzbereichen Mathematik, Lesen und Naturwissenschaft<br />
Gegenst<strong>an</strong>d der Forschung 15-16 jährige Waldorfschüler in Österreich<br />
Hintergrund 1:<br />
Die <strong>Waldorfschulen</strong> unterscheiden sich in schulorg<strong>an</strong>isatorischen,<br />
Theoretischer Bezugsrahmen<br />
Motivation und Vor<strong>an</strong>nahmen<br />
pädagogischen und didaktischen Merkmalen von den Regelschulen, deshalb<br />
ist der Vergleich mit den Regelschulen auch von allgemeinem Interesse.<br />
Hintergrund 2:<br />
Nach 2000 (Teilnahmerate 87%) und 2003 (Teilnahmerate 87%) hatte<br />
Kontext der Forschung<br />
die dritte PISA Studie 2006 eine Teilnahmerate von 92%.<br />
• räumlich<br />
Trotz der Vollerhebung liegt insgesamt nur eine kleine Population vor (ca<br />
140 – 150 SchülerInnen).<br />
• zeitlich<br />
• institutionell<br />
Hintergrund 3:<br />
Stichprobe (Personen, Fälle, Zeiten und<br />
Kontexte<br />
Vollerhebung der 15-16-jährigen Waldorfschüler des Jahrg<strong>an</strong>gs<br />
2005/2006, Teilnahmerate 92%, das entspricht 153 SchülerInnen <strong>an</strong> 10<br />
<strong>Waldorfschulen</strong> (im Vergleich: generelle Teilnahmerate PISA: 94%)<br />
3. Datensammlung, Analyse und mögliche Verzerrungen durch die Forscher<br />
Datensammlung Testhefte zu den Kompetenzen Mathematik, Lesen und Naturwissenschaft.<br />
Erhebung in der Schule in g<strong>an</strong>zen Klassen<br />
Daten<strong>an</strong>alyse Zugrunde liegt ein psychometrisches Modell (das mulitnimiale logit<br />
Modell, Adams, Wilson und W<strong>an</strong>g 1997) Die Modelltest sind beschrieben<br />
in Ponocny 2001, non-parametric goodness-of-fit-tests fort he rasch<br />
model, In: Psychometrica 66, 437-459 und wurden mit Hilfe der Software<br />
T-Rash (Pococny & Ponocny-Seliger, 1999) durchgeführt.<br />
4. Weitere Anmerkungen<br />
Referenzen und Einbettung in die<br />
Forschung<br />
Umf<strong>an</strong>greiche Diskussion der Referenzen sowie<br />
Aussagen zur möglichen Relev<strong>an</strong>z der waldorfpädagogischen Schulkultur<br />
für die Regelschulen.<br />
www.rosejourn.com RoSE - Research on Steiner Education Vol.1 No.2 2010.<br />
189
Petra Böhle & Jürgen Peters<br />
G. Graßhoff, D. Höblich, B. Stelmaszyk und H. Ullrich: Lehrer-Schüler-Beziehungen <strong>an</strong><br />
<strong>Waldorfschulen</strong><br />
1. Überblick über die Studie<br />
Bibliographische Angaben Graßhoff, G., Höblich, D., Stelmaszyk, B. , Ullrich, H. (2005). Lehrer-<br />
Schüler-Beziehungen <strong>an</strong> <strong>Waldorfschulen</strong>: Rekonstruktionen zum<br />
Verhältnis von Selbstverständnis der Lehrerschaft. Lehrer-Schüler-<br />
Interaktion im Unterricht und individueller Schulkultur. In: Zeitschrift<br />
Bios, 18 1/2005, (S. 115-127)<br />
Weitere Veröffentlichungen zu diesem<br />
Projekt<br />
Fragestellung<br />
Ziel und Zweck der Studie<br />
Relev<strong>an</strong>z<br />
2. Studie, Hintergründe, Stichprobe, ethische Kriterien<br />
Graßhoff, G., Höblich, D., Stelmaszyk, B. , Ullrich, H. (2004). Lehrer-<br />
Schüler-Beziehungen <strong>an</strong> <strong>Waldorfschulen</strong>. Rekonstruktionen zum Selbstverständnis<br />
der Lehrerschaft, Lehrer-Schüler-Interaktion im Unterricht und individueller<br />
Schulkultur. Zwischenbericht <strong>an</strong> die DFG, Mainz/Halle 2004<br />
Ziel ist eine qualitative Erforschung der Lehrer-Schüler-Interaktion im<br />
Hinblick auf die vielschichtigen Sozialisationsfolgen<br />
Gegenst<strong>an</strong>d der Forschung Das Lehrer-Schüler-Verhältnis <strong>an</strong> <strong>Waldorfschulen</strong> in der Klassenlehrerzeit<br />
Hintergrund 1:<br />
Theoretischer Bezugsrahmen<br />
Motivation und Vor<strong>an</strong>nahmen<br />
Hintergrund 2:<br />
Kontext der Forschung<br />
•<br />
•<br />
•<br />
räumlich<br />
zeitlich<br />
institutionell<br />
Hintergrund 3:<br />
Stichprobe (Personen, Fälle, Zeiten und<br />
Kontexte<br />
W<strong>an</strong>del der pädagogischen Generationsbeziehungen wird auf dem<br />
Hintergrund bisheriger <strong>Forschungen</strong> beleuchtet. Das auf „personaler Autorität<br />
beruhende Modell der Klassenlehrer-Schüler-Beziehung <strong>an</strong> <strong>Waldorfschulen</strong>“<br />
wird als ein „Gegenmodell“ zur allgemeinen Entwicklung dargestellt.<br />
Eine Schule in Ost- zwei Schulen in Westdeutschl<strong>an</strong>d.<br />
Eine „orthodoxe“ Waldorfschule, eine „weniger <strong>an</strong>throposophische“ im<br />
Aufbau und eine in den neuen Bundesländern von J<strong>an</strong>uar bis Mai 2003<br />
kontrastierende Auswahl einzelner Klassen<br />
3. Datensammlung, Analyse und mögliche Verzerrungen durch die Forscher<br />
Datensammlung Teilnehmende Beobachtungen im Unterricht sowie narrative Interviews,<br />
Gruppendiskussionen, einzelne Schülerportraits und Videographie.<br />
Daten<strong>an</strong>alyse Narrationsstrukturelle Analyse und objektive Hermeneutik<br />
4. Weitere Anmerkungen<br />
Referenzen und Einbettung in die<br />
Forschung<br />
Ausführliche Literatur<strong>an</strong>gaben und Diskussion des Hintergrundes der<br />
Forschung. Die vorliegende Publikation ist eine abgekürzte Darstellung einer<br />
umfassenderen Darstellung der Studie (siehe: „Weitere Veröffentlichungen“)<br />
www.rosejourn.com RoSE - Research on Steiner Education Vol.1 No.2 2010.<br />
190
<strong>Empirische</strong> <strong>Forschungen</strong> <strong>an</strong> <strong>Waldorfschulen</strong> im deutschsprachigen Raum<br />
Werner Helsper, Heiner Ullrich, Bernhard Stelmaszyk, Davina Höblich, Gunther Graßhoff und<br />
D<strong>an</strong>a Jung: Autorität und Schule<br />
1. Überblick über die Studie<br />
Bibliographische Angaben Helsper, W., Ullrich, H., Stelmaszyk, B., Höblich, D., Graßhoff, G.,<br />
Jung, D. (2007). Autorität und Schule.Die empirische Rekonstruktion der<br />
Klassenlehrer-Schüler-Beziehung <strong>an</strong> <strong>Waldorfschulen</strong>. Wiesbaden: Verlag für<br />
Sozialwissenschaften,<br />
Weitere Veröffentlichungen zu diesem<br />
Projekt<br />
Fragestellung<br />
Ziel und Zweck der Studie<br />
Relev<strong>an</strong>z<br />
2. Studie, Hintergründe, Stichprobe, ethische Kriterien<br />
Graßhoff, G., Höblich, D., Stelmaszyk, B., Ullrich, H. (2005). Lehrer-<br />
Schüler-Beziehungen <strong>an</strong> <strong>Waldorfschulen</strong>: Rekonstruktionen zum<br />
Verhältnis von Selbstverständnis der Lehrerschaft, Lehrer-Schüler-<br />
Interaktion im Unterricht und individueller Schulkultur. In Bios<br />
–Zeitschrift für Biographieforschung, Oral History und Lebensverlaufs<strong>an</strong>alysen<br />
18, 1/2005, (S. 115-127)<br />
Graßhoff, G. / Höblich, D./ Stelmaszyk, B. / Ullrich, H. (2004). Lehrer-<br />
Schüler-Beziehungen <strong>an</strong> <strong>Waldorfschulen</strong>. Rekonstruktionen zum Selbstverständnis<br />
der Lehrerschaft, Lehrer-Schüler-Interaktion im Unterricht und individueller<br />
Schulkultur. Zwischenbericht <strong>an</strong> die DFG, Mainz/Halle 2004<br />
Ob und in welchen Formen k<strong>an</strong>n das auf Autorität und Identifikation<br />
<strong>an</strong>gelegte pädagogische Verhältnis in den Klassenlehrer-Schüler-<br />
Beziehungen <strong>an</strong> <strong>Waldorfschulen</strong> mit den heutigen frühadoleszenten<br />
Schülern noch verwirklicht werden.<br />
Gegenst<strong>an</strong>d der Forschung Die Lehrer-Schüler-Beziehungen in den jeweils achten Klassen <strong>an</strong> drei<br />
verschiedenen <strong>Waldorfschulen</strong><br />
Hintergrund 1:<br />
Theoretischer Bezugsrahmen<br />
Motivation und Vor<strong>an</strong>nahmen<br />
W<strong>an</strong>dlungen in den Generationsbeziehungen haben auch Konsequenzen<br />
für die pädagogische Autorität, was durch zahlreiche <strong>Forschungen</strong> belegt ist.<br />
(Giddens2001, Berger 1987, Baum<strong>an</strong>n1992) Das Aufwachsen der Kinder<br />
wird als Strukturw<strong>an</strong>dlung aufgefasst, die aus in sich ambivalenten Prozessen<br />
besteht. Es werde vier Modernisierungs<strong>an</strong>tinomien gen<strong>an</strong>nt (S.16)<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Individualisierungs-Antinomie<br />
Rationalisierungs-Antinomie<br />
Differenzierungs-Antinomie<br />
Zivilisations-Antinomie<br />
Annahme ist, dass diese Prozesse das Verhältnis der Generationen<br />
zuein<strong>an</strong>der verändert haben, was wiederum Auswirkungen auf das Lehrer-<br />
Schülerverhältnis hat.<br />
www.rosejourn.com RoSE - Research on Steiner Education Vol.1 No.2 2010.<br />
191
Petra Böhle & Jürgen Peters<br />
Hintergrund 2:<br />
Kontext der Forschung<br />
•<br />
•<br />
•<br />
räumlich<br />
zeitlich<br />
institutionell<br />
Hintergrund 3:<br />
Stichprobe (Personen, Fälle, Zeiten und<br />
Kontexte<br />
Auf Grounded Theory basierendes Auswahlverfahren dreier möglichst<br />
kontrastierender Schulen durch Selektives Sample nach explizierbaren<br />
externen Kriterien.<br />
Ergebnis der Sichtung von Homepages, Schulprogrammen und <strong>an</strong>dern<br />
Veröffentlichungen ergaben drei Sp<strong>an</strong>nungsfelder:<br />
a) Traditionssicherung vs. Reformbemühung<br />
b) Pragmatisch-experimentelle Orientierung<br />
c) Generationsbeziehung im Umbruch<br />
führte zu folgender Auswahl:<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Schule A, eine traditionsreiche Schule in Westdeutschl<strong>an</strong>d<br />
Schule B, eine Schule im Aufbau<br />
Schule C: eine „reformierte“ Waldorfschule<br />
gesamter Zeitrahmen :2002-2006 keine zeitlichen Anga-ben zu den<br />
Untersuchungszeiten <strong>an</strong> einzelnen Schulen<br />
3 achte Klassen <strong>an</strong> den drei Schulen mit den Klassenlehrern und jeweils 8-9<br />
Schüler pro Klasse, aus denen später je 4-5 Schüler ausgewählt wurden<br />
3. Datensammlung, Analyse und mögliche Verzerrungen durch die Forscher<br />
Datensammlung An allen drei <strong>Waldorfschulen</strong> wurden folgende Daten erhoben:<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
20-30 Stunden videographierte Unterrichtsmitschnitte<br />
45 Verbalzeugnisse<br />
Daten<strong>an</strong>alyse Für jede einzelne Schule:<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
28 narrative biographische Schülerinterviews<br />
3 berufsbiographische, narrative Interviews mit den drei Klassenlehrern<br />
3 Gruppendiskussionen mit den Lehrern und zentralen Vertretern<br />
der jeweiligen Schulen<br />
1 Zeitstunde Unterricht (Objektive Hermeneutik)<br />
Maximal 5 Verbalzeugnisse (objektive Hermeneutik)<br />
Maximal 5 biographische, narrative Schülerinterviews (objektive<br />
Hermeneutik)<br />
Ein berufsbiographisches narratives Klassenlehrerinterview<br />
(Biographie<strong>an</strong>alyse und objektive Hermeneutik)<br />
Eine Gruppendiskussion mit Waldorflehrern (dokumentarische<br />
Analyse und objektive Hermeneutik)<br />
Für die Interviews wurde ein mehrstufiges Interpretationsverfahren<br />
verwendet, dass Verfahren von Schütze und Oeverm<strong>an</strong>n kombiniert,<br />
für die Gruppendiskussionen wurde die dokumentarische Analyse nach<br />
Bohnsack verwendet.<br />
Schließlich wird eine interschulische Kontrastierung <strong>an</strong> H<strong>an</strong>d der<br />
Fallstudien der einzelnen Schüler vorgenommen.<br />
www.rosejourn.com RoSE - Research on Steiner Education Vol.1 No.2 2010.<br />
192
<strong>Empirische</strong> <strong>Forschungen</strong> <strong>an</strong> <strong>Waldorfschulen</strong> im deutschsprachigen Raum<br />
4. Weitere Anmerkungen<br />
Referenzen und Einbettung in die<br />
Forschung<br />
Über 16 Seiten Literatur<strong>an</strong>gaben, die alle zusammenhängend in den Text<br />
eingearbeitet sind.<br />
Interschulische Vergleichs<strong>an</strong>alysen. Einzelfallbezogene Schulkulturforschung<br />
www.rosejourn.com RoSE - Research on Steiner Education Vol.1 No.2 2010.<br />
193
Petra Böhle & Jürgen Peters<br />
Dirk R<strong>an</strong>doll: Lehrer im Urteil ihrer Schüler<br />
1. Überblick über die Studie<br />
Bibliographische Angaben R<strong>an</strong>doll, D. (2006). Lehrer im Urteil ihrer Schüler. Eine vergleichende<br />
Untersuchung <strong>an</strong> traditionellen Gymnasien und <strong>an</strong> <strong>Freie</strong>n <strong>Waldorfschulen</strong>.<br />
In Bauer/Schneider, Waldorfpädagogik. Perspektiven eines wissenschaftlichen<br />
Dialoges. Peter L<strong>an</strong>g Verlag, Fr<strong>an</strong>kfurt/Main, (S. 271-295)<br />
Weitere Veröffentlichungen zu diesem<br />
Projekt<br />
Fragestellung<br />
Ziel und Zweck der Studie<br />
Relev<strong>an</strong>z<br />
2. Studie, Hintergründe, Stichprobe, ethische Kriterien<br />
Wie nehmen Schüler der 13. Klasse von Gymnasien und <strong>Waldorfschulen</strong><br />
Lehrer und Schule wahr auf dem Hintergrund ihrer Ansprüche und ihrer<br />
Erwartungen <strong>an</strong> Bildung?<br />
Gegenst<strong>an</strong>d der Forschung Schüler der 13. Klasse von Gymnasien und <strong>Waldorfschulen</strong><br />
Hintergrund 1:<br />
Theoretischer Bezugsrahmen<br />
Motivation und Vor<strong>an</strong>nahmen<br />
Hintergrund 2:<br />
Kontext der Forschung<br />
•<br />
•<br />
•<br />
räumlich<br />
zeitlich<br />
institutionell<br />
Hintergrund 3:<br />
Stichprobe (Personen, Fälle, Zeiten und<br />
Kontexte<br />
<strong>Waldorfschulen</strong> sind Schulen besonderer Prägung mit einem eigenen<br />
Curriculum, dass sich von den staatlichen Schulen unterscheidet, was zu<br />
<strong>an</strong>deren Einschätzungen von Seiten der Schüler in Bezug auf die Qualität<br />
führen k<strong>an</strong>n. Die Qualität allgemein <strong>an</strong> Schulen muss nach Fend (1998)<br />
auf mehreren Ebenen gleichzeitig betrachtet werden: Auf der Makroebene<br />
(Bildungsrecht und Politik), auf einer Meso-Ebene (einzelne Schulen) und<br />
auf einer Mikroebene (das konkrete H<strong>an</strong>deln im einzelnen Unterricht) In<br />
der vorliegenden Studie geht es um die Meso-Ebene. Im Vordergrund st<strong>an</strong>d<br />
die Rekonstruktion der Wahrnehmungs- und Deutungsmuster von Schülern<br />
und Lehrern auf dem Hintergrund des symbolischen Interaktionismus.<br />
Schüler der 13. Klassen von 19 Gymnasien aus vier alten Bundesländern<br />
in Städten über 100.000 Einwohner. Die <strong>Waldorfschulen</strong> wurden<br />
dementsprechend ebenfalls aus den gleichen Bundesländern und aus<br />
Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern ausgewählt.<br />
761 Gymnasiasten im Schuljahr 1993/94 (Rücklauf 53%)<br />
Durchschnittsalter 18,9 Jahre, Geschlechterverhältnis ausgeglichen<br />
und 123 Waldorfschüler im Schuljahr 1996/97 (Rücklauf 66%)<br />
Durchschnittsalter 19 Jahre, 55,3% Mädchen .<br />
Ethische Kriterien Alle Befragungen wurden von den eigenen Lehrern durchgeführt und die<br />
Daten wurden <strong>an</strong>onymisiert-<br />
3. Datensammlung, Analyse und mögliche Verzerrungen durch die Forscher<br />
Datensammlung Erfolgte über einen Fragebogen, der unter Mitwirkung von Schülern der<br />
gymnasialen Oberstufe mitentwickelt wurde<br />
Daten<strong>an</strong>alyse SPSS<br />
www.rosejourn.com RoSE - Research on Steiner Education Vol.1 No.2 2010.<br />
194
<strong>Empirische</strong> <strong>Forschungen</strong> <strong>an</strong> <strong>Waldorfschulen</strong> im deutschsprachigen Raum<br />
4. Weitere Anmerkungen<br />
Referenzen und Einbettung in die<br />
Forschung, Lesbarkeit, Verständlichkeit,<br />
Anschaulichkeit der Darstellungen,<br />
Qualität der Abbildungen und Tabellen<br />
Die Förderung der Persönlichkeits- und Identitätsentwicklung des<br />
einzelnen Schülers wird heutzutage auch nach Fritschi (in: Heisenberg<br />
1987, Erziehung und Identität) und Brezinka (1993, Erziehung in<br />
einer wertunsicheren Gesellschaft) gefordert, dazu zählen die Aspekte:<br />
Gemeinschaftsfähigkeit, Selbstbestimmung, Erziehung zur Arbeit und zur<br />
Muße, Förderung des Problembewusstseins, Konfliktverarbeitungsfähigkeit,<br />
Beziehungsfähigkeit und Herstellung eines Kulturbezugs.<br />
Die Ergebnistabellen sind <strong>an</strong>schaulich dargestellt mit Angabe von<br />
Mittelwerten und St<strong>an</strong>dardabweichungen.<br />
www.rosejourn.com RoSE - Research on Steiner Education Vol.1 No.2 2010.<br />
195
Dirk R<strong>an</strong>doll: Waldorfpädagogik auf dem Prüfst<strong>an</strong>d<br />
1. Überblick über die Studie<br />
Bibliographische Angaben R<strong>an</strong>doll, D. (1999). Waldorfpädagogik auf dem Prüfst<strong>an</strong>d – Auch eine<br />
Herausforderung <strong>an</strong> das öffentliche Schulwesen? Mit einer vergleichenden<br />
Untersuchung zur Wahrnehmung von Schule durch Abiturienten aus <strong>Freie</strong>n<br />
<strong>Waldorfschulen</strong> und aus staatlichen Gymnasien. Berlin: VWB Verlag Berlin<br />
für Wissenschaft und Bildung<br />
Weitere Veröffentlichungen zu diesem<br />
Projekt<br />
Fragestellung<br />
Ziel und Zweck der Studie<br />
Relev<strong>an</strong>z<br />
2. Studie, Hintergründe, Stichprobe, ethische Kriterien<br />
R<strong>an</strong>doll, D. (2004). Vergleichende Untersuchung zu Schülerurteilen aus<br />
<strong>Waldorfschulen</strong> und Gymnasien. In Ullrich, H., Idel, T.-S., Kunze, K.,<br />
Das Andere erforschen. <strong>Empirische</strong> Impulse aus Reform- und Alternativschulen.<br />
Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften, B<strong>an</strong>d 32, (S. 35-50)<br />
„…welche Wertungen und Haltungen bei Waldorfschülern in Hinblick<br />
auf verschiedene Aspekte von Schule vorherrschend sind, wie sie mit dem<br />
aktuellen schulischen Geschehen interpretierend umgehen und wie sie die<br />
Schule in ihren Lebenskontext einordnen“ (R<strong>an</strong>doll 1999: S. 117<br />
Gegenst<strong>an</strong>d der Forschung Schüler der Jahrg<strong>an</strong>gsstufe 13 <strong>an</strong> Gymnasien, sowie Waldorfschüler der<br />
Jahrg<strong>an</strong>gstufen 11-13<br />
Hintergrund 1:<br />
Theoretischer Bezugsrahmen<br />
Motivation und Vor<strong>an</strong>nahmen<br />
Hintergrund 2:<br />
Kontext der Forschung<br />
•<br />
•<br />
•<br />
räumlich<br />
zeitlich<br />
institutionell<br />
Hintergrund 3:<br />
Stichprobe (Personen, Fälle, Zeiten und<br />
Kontexte<br />
Ethische Kriterien Durch Schulbehörden gewährleistet<br />
Bereits vorliegende Untersuchungen zu Sichtweisen und Meinungen von<br />
Abiturienten <strong>an</strong> Gymnasien über Schule bilden den Bezugsrahmen, um<br />
die <strong>Freie</strong> Waldorfschule auf dem Hintergrund des Status quo schulischer<br />
Erziehung und Bildung zu erfassen.<br />
An den Gymnasien wurden ausschließlich Schüler der 13. Klasse befragt,<br />
<strong>an</strong> den <strong>Waldorfschulen</strong> Schüler der Klassenstufen 11 bis 13., da die 13.<br />
Klasse nicht ein integrativer Teil der Waldorfschule ist. Die Auswahl<br />
der <strong>Waldorfschulen</strong>: Großstädte mit mehr als 100.000 Einwohnern in<br />
denselben vier Bundesländern wie die Gymnasien.<br />
Bei der Studie wurden 404 Fragebögen von Schülern <strong>an</strong> 19 Gymnasien<br />
ausgewertet sowie 371 Fragebögen von Schülern <strong>an</strong> 8 <strong>Waldorfschulen</strong>, dies<br />
sind 0,03% bzw. 0,58% der jeweiligen Grundgesamtheit. Fragekategorien<br />
waren: Sinn und Funktion von Schule, Lehrereinfluss, Schülermeinungen über<br />
Lehrer, Schülerurteile über Schüler, erzieherischer Einfluss der Bezugspersonen,<br />
Zukunftsperspektiven nach dem Abitur, erlebte seelische Belastungen.<br />
3. Datensammlung, Analyse und mögliche Verzerrungen durch die Forscher<br />
Datensammlung Die Datensammlung erfolgt über einen aus 192 geschlossenen und vier<br />
offenen Fragen bestehenden Fragebogen, der vorher in einer Pilotstudie<br />
erprobt wurde. Die Befragung wurde von Tutoren und Lehrern der<br />
Schüler durchgeführt.<br />
www.rosejourn.com RoSE - Research on Steiner Education Vol.1 No.2 2010.<br />
196
Daten<strong>an</strong>alyse Es wird sowohl ein systemimm<strong>an</strong>enter Vergleich der <strong>Waldorfschulen</strong><br />
als auch ein Intersystemvergleich durchgeführt. Die Tabellen geben<br />
nicht nur prozentuale Ergebnisse <strong>an</strong>, sondern auch Mittelwerte und<br />
St<strong>an</strong>dardabweichungen. Die Auswahl erfolgt durch eine Faktor<strong>an</strong>alyse, bei der<br />
die drei am stärksten besetzten Inhaltskategorien: Persönlichkeitsentwicklung,<br />
Wissen u. Leistung sowie soziales Lernen näher <strong>an</strong>alysiert wurden.<br />
4. Weitere Anmerkungen<br />
Referenzen und Einbettung in die<br />
Forschung<br />
31 Seiten Darstellung einschlägiger Literatur einschließlich eines Exkurses<br />
in die Gymnasiale Oberstufe<br />
www.rosejourn.com RoSE - Research on Steiner Education Vol.1 No.2 2010.<br />
197
Heiner Ullrich: Fallstudie zur Physik-Epoche des 10. Schuljahres <strong>an</strong> einer Waldorfschule<br />
1. Überblick über die Studie<br />
Bibliographische Angaben Ullrich, H. (2008). Fallstudie zur Physik-Epoche des 10. Schuljahres <strong>an</strong> einer<br />
Waldorfschule. In Schieren, J. (Ed.). Was ist und wie entsteht Unterrichtsqualität<br />
<strong>an</strong> der Waldorfschule? München: Kopaed Verlag (S. 109-125)<br />
Weitere Veröffentlichungen zu diesem<br />
Projekt<br />
Fragestellung<br />
Ziel und Zweck der Studie<br />
Relev<strong>an</strong>z<br />
2. Studie, Hintergründe, Stichprobe, ethische Kriterien<br />
Ullrich, H., Idel, T.S., Kohlesch, A., Peter, B. (2006). Physikunterricht <strong>an</strong><br />
<strong>Waldorfschulen</strong> - Ch<strong>an</strong>cen und Grenzen, Qualitative Evaluation einer Physik-<br />
Epoche des 10. Schuljahrs. Mainz: Unveröffentlichter Projektbericht<br />
Inwieweit lässt sich das Konzept eines phänomenologischen<br />
Physikunterrichts im Epochenunterricht <strong>an</strong> einer Waldorfschule<br />
realisieren? Welche spezifischen Prozesse der Vermittlung und Aneignung<br />
des Fachwissens lassen sich in diesem Unterricht beobachten.<br />
Gegenst<strong>an</strong>d der Forschung Der Physikunterricht einer Epoche in einer 10. Klasse einer Waldorfschule<br />
Hintergrund 1:<br />
Im internationalen Vergleich zeigt der Physikunterricht <strong>an</strong> deutschen<br />
Schulen nur mittelmäßige Qualität, das Schülerinteresse <strong>an</strong> diesem<br />
Theoretischer Bezugsrahmen<br />
Fach ist am geringsten, obwohl diesem Fach eine besondere Wichtigkeit<br />
Motivation und Vor<strong>an</strong>nahmen eingeräumt wird. Annahme: Wenn der Unterricht sich <strong>an</strong> einem weiter<br />
gefassten Begriff der Naturforschung orientieren würde, könnte dies zu<br />
einem nachhaltigeren Interesse führen. Der phänomenologische Ansatz<br />
der <strong>Waldorfschulen</strong> erfüllt diesen Anspruch programmatisch und soll<br />
daher untersucht werden.<br />
Hintergrund 2:<br />
Fallstudie <strong>an</strong> einer <strong>an</strong>onym bleibenden einzügigen Waldorfschule. Eine<br />
dreiwöchige Physik-Epoche vor den Osterferien in einer 10. Klasse wurde<br />
Kontext der Forschung<br />
von den Forschern begleitet.<br />
• räumlich<br />
•<br />
zeitlich<br />
• institutionell<br />
Hintergrund 3:<br />
Stichprobe (Personen, Fälle, Zeiten und<br />
Kontexte<br />
27 Schüler einer 10. Klasse (17 Jungen 10 Mädchen). Die Hälfte besuchte die<br />
Schule seit der ersten Klasse. Große Leistungsunterschiede in der Klasse.<br />
3. Datensammlung, Analyse und mögliche Verzerrungen durch die Forscher<br />
Datensammlung Die gesamte Epoche wurde von einer Mitarbeiterin protokolliert und<br />
ausschnittsweise videographiert. Leitfadenstrukturierte fokussierte<br />
Interviews mit der Lehrperson und ausgewählten Schülern.<br />
Daten<strong>an</strong>alyse Qualitative Analyse des Datenmaterials durch das Forscherteam<br />
4. Weitere Anmerkungen<br />
Referenzen und Einbettung in die<br />
Forschung<br />
Ausführliche Einführung in den St<strong>an</strong>d der Forschung und in die<br />
pädagogischen Besonderheiten der Waldorfpädagogik. Auf die<br />
Unterrichtspraxis fokussierte Bil<strong>an</strong>z der Ergebnisse.<br />
www.rosejourn.com RoSE - Research on Steiner Education Vol.1 No.2 2010.<br />
198
Research on Steiner Education<br />
<strong>Empirische</strong> <strong>Forschungen</strong> <strong>an</strong> <strong>Waldorfschulen</strong> – Teil II<br />
Themenorientierte Kurzbeschreibungen für den deutschsprachigen Raum<br />
Petra Böhle & Jürgen Peters<br />
Al<strong>an</strong>us Hochschule für Kunst und Gesellschaft, Alfter, Deutschl<strong>an</strong>d<br />
Institut für empirische Sozialforschung<br />
Zusammenfassung. In dieser Übersicht werden alle empirischen Studien tabellarisch dargestellt, die nach 1980 <strong>an</strong><br />
deutschsprachigen <strong>Waldorfschulen</strong> durchgeführt wurden. Dabei geht es in diesem zweiten Teil um die Themenbereiche<br />
der Sozialen Kompetenzen und der Gesundheit von Waldorfschülern, der Biographie und Lebensgestaltung ehemaliger<br />
Waldorfschüler und die Frage der ethnischen Minderheiten. Für jede einzelne Studie liegen Beschreibungen des theoretischen<br />
Hintergrundes, des ausgewählten Samples, sowie eine Darstellung der Datenerfassung und der Da-ten<strong>an</strong>alyse vor. Ziel ist dabei<br />
nicht die Rezension der vorliegenden Studien, sondern eine H<strong>an</strong>dreichung für Forscher und Interessierte, die sich näher mit<br />
diesem Forschungsfeld beschäftigen wollen.<br />
Schlüsselbegriffe: Waldorfpädagogik, Umweltbildung, Qualitätsentwicklung, Quereinsteiger, Selbstverwaltung, Schüler-Kompetenzen,<br />
Lehrer-Schüler-Beziehungen, Autorität<br />
Abstract. In this survey of literature all empirical studies dealing with Waldorf education in Germ<strong>an</strong>y since 1980 have<br />
been collected. The main topics of this second part of the publication are the social competences <strong>an</strong>d health of Waldorf<br />
students, alumni biography <strong>an</strong>d life style <strong>an</strong>d minorities at Waldorf Schools. Each study is presented with respect to the<br />
following aspects: the theoretical background of the study, the sample taken <strong>an</strong>d the methods chosen in the case of data<br />
collection <strong>an</strong>d data <strong>an</strong>alysis. The main intention was not to give a complete review of each study but to present a helping<br />
h<strong>an</strong>d for researchers <strong>an</strong>d interested people in order to find <strong>an</strong> overview.<br />
Keywords: Waldorf Education, environmental education, quality development, lateral entr<strong>an</strong>ts, self-administration, student’s<br />
competencies, student-teacher relationships, authority<br />
Einleitung<br />
Hiermit wird der zweite Teil der Übersicht zu deutschsprachigen empirischen <strong>Forschungen</strong> im Bereich der Waldorfpädagogik<br />
vorgelegt. Im ersten Teil des Berichts wurden die Themen der strukturellen Aspekte der Waldorfschule, Lernen und Leistungen<br />
der Schüler sowie Lehrer und Unterricht beh<strong>an</strong>delt. In dem vorliegenden zweiten Teil der Veröffentlichung werden nun die<br />
folgenden Themenbereiche beh<strong>an</strong>delt:<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Soziale und personale Kompetenzen<br />
Gesundheit von Schülern und Lehrern<br />
Berufsbiografien und Lebensgestaltung Ehemaliger<br />
Waldorfschule und Minderheiten<br />
Volume 2 Number 1<br />
pp. 70-105<br />
July 2011<br />
Hosted at www.rosejourn.com<br />
Wie zuvor sollen die Kurzbeschreibungen Aufschlüsse geben über den theoretischen Hintergrund der Studie, das Sample, die<br />
verwendeten Analyseverfahren und schließlich auch über die Relev<strong>an</strong>z der Studie. Dazu wurde wiederum auf den Leitfaden von<br />
www.rosejourn.com RoSE - Research on Steiner Education Vol.2 No.1 2011. ISSN 1891-6511 (online).
Petra Böhle & Jürgen Peters<br />
Charlotte Heinritz zurückgegriffen, der sich <strong>an</strong> einen Entwurf von David Aldrigde 1 orientiert, ohne jedoch den Anspruch einer<br />
Rezension zu erheben.<br />
Die Zusammenfassungen sind als H<strong>an</strong>dreichung für eigene empirische <strong>Forschungen</strong> und als Überblick über die bisher<br />
untersuchten Fragestellungen konzipiert worden. Für den genauen Einblick in die Ergebnisse, die auch für Lehrer und Interessenten<br />
der Waldorfpädagogik von Bedeutung wären, müssen wir auf die einzelnen Veröffentlichungen selbst verweisen.<br />
1. May 3, 2002; David Aldridge, The politics of qualitative research criteria: A local solution within <strong>an</strong> ecosystemic ecology, Universität<br />
Witten-Herdecke<br />
www.rosejourn.com RoSE - Research on Steiner Education Vol.2 No.1 2011<br />
71
<strong>Empirische</strong> <strong>Forschungen</strong> <strong>an</strong> <strong>Waldorfschulen</strong> – Teil II<br />
Inhalt<br />
1.<br />
2.<br />
3.<br />
4.<br />
Soziale und personale Kompetenzen der Schüler<br />
Baier, Dirk (2008). Entwicklung der Jugenddelinquenz .............................................................................................................. Seite 73<br />
Baier, Dirk & Pfeiffer, Christi<strong>an</strong> (2005). Gewalttätigkeit bei deutschen und nichtdeutschen Jugendlichen .................................... Seite 75<br />
H<strong>an</strong>dwerk, Norbert (2007). Gewalt bei Waldorfschülern ........................................................................................................... Seite 77<br />
Idel, Till-Sebasti<strong>an</strong> (2004). Schulbiografische Ambivalenz. Eine Fallstudie zur lebensgeschichtlichen Relev<strong>an</strong>z der Waldorfschule .... Seite 79<br />
Idel, Till-Sebasti<strong>an</strong> (2007). Waldorfschule und Schülerbiografie .................................................................................................. Seite 81<br />
Mayer, Michaela Christine (2006). Soziomoralischer Kompetenzvergleich von Regel- und Waldorfschülern ................................... Seite 83<br />
Walker, Thekla (Hg.) (2007). Gewalt <strong>an</strong> <strong>Freie</strong>n <strong>Waldorfschulen</strong> ................................................................................................. Seite 85<br />
Gesundheit von Schülern und Lehrern<br />
Käufer, Katrin & Versteegen, Ursula (2008). Selbstwirksamkeit und Burn-out .......................................................................... Seite 87<br />
Stiefel, Birgit Gisela (2000). Zahndurchbruchszeiten bei Mädchen ............................................................................................. Seite 89<br />
Zdrazil, Tomas (2000). Gesundheitsförderung und Waldorfpädagogik ......................................................................................... Seite 91<br />
Berufsbiografien und Lebensgestaltung Ehemaliger<br />
Barz, Heiner & R<strong>an</strong>doll, Dirk (2007). Bildung und Lebensgestaltung<br />
ehemaliger Schüler von Rudolf Steiner Schulen in der Schweiz ..................................................................................................... Seite 93<br />
Barz, Heiner & R<strong>an</strong>doll, Dirk (2007). Absolventen von <strong>Waldorfschulen</strong> ..................................................................................... Seite 94<br />
Brater, Michael. / Wehle, Ernst Ulrich (1982). Bildungsbiografien ehemaliger Kasseler Waldorfschüler ........................................ Seite 95<br />
Gessler, Luzius (1982). Bildungserfolg im Spiegel von Bildungsbiografien .................................................................................... Seite 98<br />
Hofm<strong>an</strong>n, Ulrike, von Prümmer, Christine, Weidner, Dieter (1981). Bildungslebensläufe ehemaliger Waldorfschüler .............. Seite 100<br />
Holderegger, Fr<strong>an</strong>z (2001). Befragung ehemaliger Schülerinnen und Schüler von Rudolf-Steiner-Schulen in der Schweiz ........... Seite 101<br />
Schopf – Beige, Monika (2004). Best<strong>an</strong>den. Lebenswege ehemaliger Waldorfschüler .................................................................. Seite 102<br />
Waldorfschule und Minderheiten<br />
Brater, Michael, Hemmer-Sch<strong>an</strong>ze, Christi<strong>an</strong>e, Schmelzer, Albert (2008).<br />
Interkulturelle Waldorfschule Evaluation zur schulischen Integration von Migr<strong>an</strong>tenkindern ...................................................... Seite 104<br />
www.rosejourn.com RoSE - Research on Steiner Education Vol.2 No.1 2011<br />
72
Petra Böhle & Jürgen Peters<br />
1.<br />
Soziale und personale Kompetenzen der Schüler<br />
Dirk Baier: Entwicklung der Jugenddelinquenz<br />
1.<br />
Überblick über die Studie<br />
Bibliografische Angaben Baier, D. (2008). KfN Forschungsbericht Nr. 104. Entwicklung der<br />
Jugenddelinquenz und ausgewählter Bedingungsfaktoren seit 1998 in den<br />
Städten H<strong>an</strong>nover, München, Stuttgart und Schwäbisch Gmünd. H<strong>an</strong>nover:<br />
Kriminologisches Institut Niedersachsen e.V.<br />
Weitere Veröffentlichungen zu diesem<br />
Projekt<br />
Fragestellung<br />
Ziel und Zweck der Studie<br />
Relev<strong>an</strong>z<br />
KfN Befragungen von Schülern der neunten Jahrg<strong>an</strong>gsstufe seit 1998<br />
Baier, D., Pfeiffer, C. (2005). KfN Forschungsbericht Nr.100. Gewalttätigkeit<br />
bei deutschen und nichtdeutschen Jugendlichen – Befunde der Schülerbefragung<br />
2005 und Folgerungen für die Prävention. H<strong>an</strong>nover: Kriminologisches Institut<br />
Niedersachsen e. V.<br />
H<strong>an</strong>dwerk, N. (2007). Gewalt bei Waldorfschülern: H<strong>an</strong>dlungsbedarf? Info <strong>Freie</strong><br />
<strong>Waldorfschulen</strong> in Hessen. L<strong>an</strong>desarbeitsgemeinschaft e.V. Stuttgart: Bund der<br />
<strong>Freie</strong>n <strong>Waldorfschulen</strong>.<br />
Loebell, P. (2006). Gewalt unter Kindern – ein Problem <strong>an</strong> <strong>Waldorfschulen</strong>?<br />
In: Erziehungskunst 5/ 2006<br />
Walker, T. (Hg.) (2007). Gewalt <strong>an</strong> <strong>Freie</strong>n <strong>Waldorfschulen</strong>? Info <strong>Freie</strong><br />
<strong>Waldorfschulen</strong> in Hessen. L<strong>an</strong>desarbeitsgemeinschaft e.V., Stuttgart: Bund<br />
der <strong>Freie</strong>n <strong>Waldorfschulen</strong>.<br />
Pfeiffer, C. (2007). Protest gegen Falschmeldung in der FAZ – Sonntagszeitung.<br />
Waldorfschüler zeichnen sich durch niedrige Gewalttaten aus. H<strong>an</strong>nover: KfN<br />
Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen e.V.<br />
Ist die aktuelle Jugendgeneration gewalttätiger als die frühere Jugendgeneration?<br />
Da das Bek<strong>an</strong>ntwerden von Straftaten abhängig ist von verschiedenen<br />
Bedingungen (z.B. Anzeigenbereitschaft, Kontroll- und Ermittlungsaktivitäten<br />
der Polizei, neue juristische Rahmenbedingungen), muss dem Ansteigen<br />
von Delinquenzzahlen in der Statistik nicht ein tatsächlicher Anstieg der<br />
Delinquenzbelastung zugrunde liegen.<br />
Die polizeilich registrierte Gewaltkriminalität bei Jugendlichen ist in den<br />
letzten zw<strong>an</strong>zig Jahren deutlich <strong>an</strong>gestiegen. Diese Altersgruppe wird bei<br />
der Schülerbefragung untersucht. Die zusätzliche Diskussion verschiedener<br />
Dunkelfeldstudien findet außerdem Berücksichtigung. So soll eine differenziertere<br />
Betrachtung der Entwicklung der Jugenddelinquenz erfolgen.<br />
www.rosejourn.com RoSE - Research on Steiner Education Vol.2 No.1 2011<br />
73
<strong>Empirische</strong> <strong>Forschungen</strong> <strong>an</strong> <strong>Waldorfschulen</strong> – Teil II<br />
2.<br />
3.<br />
4.<br />
Studie, Hintergründe, Stichprobe, ethische Kriterien<br />
Gegenst<strong>an</strong>d der Forschung Jugenddelinquenz und ausgewählte Bedingungsfaktoren<br />
Hintergrund 1:<br />
Theoretischer Bezugsrahmen<br />
Motivation und Vor<strong>an</strong>nahmen<br />
Hintergrund 2:<br />
Kontext der Forschung<br />
•<br />
•<br />
•<br />
räumlich<br />
zeitlich<br />
institutionell<br />
Hintergrund 3:<br />
Stichprobe (Personen, Fälle, Zeiten und<br />
Kontexte<br />
Bestimmte Indikatoren aus dem Hell- und auch aus dem Dunkelfeld weisen auf<br />
eine stabile, z.T. auch rückläufige Tendenz der Gewalttätigkeit bei Jugendlichen<br />
seit Mitte der neunziger Jahre hin.<br />
Vor<strong>an</strong>nahme: diese Tendenz zeigt sich auch im Vergleich der Schülerbefragungen<br />
1998 und 2005/2006; darüber hinaus gibt es ebenso häufiger bzw. seltener<br />
<strong>an</strong>dere delinquente Verhaltensweisen wie auch <strong>an</strong>dere Bedingungsfaktoren.<br />
Schwäbisch Gmünd; Stuttgart; München; H<strong>an</strong>nover.<br />
2005 und 2006<br />
Schulen in öffentlicher und nicht öffentlicher Trägerschaft (insbesondere<br />
Gymnasien in konfessioneller Trägerschaft).<br />
Jungen wie Mädchen der neunten Jahrg<strong>an</strong>gsstufe, zu Beginn eines Jahres.<br />
(Durchschnittsalter: 15 Jahre)<br />
Schwäbisch Gmünd: Vollerhebung<br />
Stichproben in den drei <strong>an</strong>deren Großstädten, wobei wenigstens jeder dritte<br />
Schüler einer Jahrg<strong>an</strong>gsstufe erreicht werden sollte.<br />
Unterschiede in den unterschiedlichen Jahren:<br />
Datensammlung, Analyse und mögliche Verzerrungen durch die Forscher<br />
1998 und 2000 z. T. auch Jugendliche aus Förderschulen und dem<br />
Berufsvorbereitungsjahr, - nicht jedoch im Jahr 2005.<br />
2005 und 2006: Erstmalige Einbeziehung von Schulen in nicht öffentlicher<br />
Trägerschaft.„Einzig in Stuttgart wurden auch bereits 1998 Waldorfschüler in<br />
ausreichender Anzahl befragt (N = 98), so dass diese in den Trendvergleich<br />
einfließen können;“ (Baier, D. (2008). Entwicklung der Jugenddelinquenz und<br />
ausgewählter Bedingungsfaktoren seit 1998 in den Städten H<strong>an</strong>nover, München.<br />
Stuttgart und Schwäbisch Gmünd, S. 15.<br />
Datensammlung Bisherige Ergebnisse der Hell- und Dunkelfeldforschung zur Entwicklung<br />
der Jugenddelinquenz: KfN Schülerbefragungen 1998 – 2000; Polizeiliche<br />
Kriminalstatistik PKS 1984 -2006; Bericht von Baier, D. und Windzio, M<br />
(2007). Zur Entwicklung der Jugendgewalt seit 1998 in den Städten München,<br />
Stuttgart H<strong>an</strong>nover und Schwäbisch Gmünd.<br />
Daten<strong>an</strong>alyse Qu<strong>an</strong>titative Auswertung der Daten<br />
Weitere Anmerkungen<br />
Referenzen und Einbettung in die<br />
Forschung, Lesbarkeit, Verständlichkeit,<br />
Anschaulichkeit der Darstellungen,<br />
Qualität der Abbildungen und Tabellen<br />
PKS (Polizeiliche Kriminalstatistik);<br />
KfN Forschungsbericht Nr.100;<br />
Bundesverb<strong>an</strong>d der Unfallkassen (2005). Gewalt <strong>an</strong> Schulen. Ein empirischer<br />
Beitrag zum Gewalt verursachenden Verletzungsgeschehen <strong>an</strong> Schulen in Deutschl<strong>an</strong>d<br />
1993 – 2003. http://www.unfallkassen.de/files/510/Gewalt_<strong>an</strong>_Schulen.pdf.<br />
Der Bericht enthält zahlreiche Tabellen und Diagramme, die detailliert erläutert<br />
werden.<br />
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74
Petra Böhle & Jürgen Peters<br />
Dirk Baier & Christi<strong>an</strong> Pfeiffer: Gewalttätigkeit bei deutschen und nichtdeutschen Jugendlichen<br />
1.<br />
2.<br />
Überblick über die Studie<br />
Bibliografische Angaben Baier, D./ Pfeiffer, C. (2005).<br />
Weitere Veröffentlichungen zu diesem<br />
Projekt<br />
Fragestellung<br />
Ziel und Zweck der Studie<br />
Relev<strong>an</strong>z<br />
Studie, Hintergründe, Stichprobe, ethische Kriterien<br />
KfN Forschungsberichte Nr. 100. Gewalttätigkeit bei deutschen und<br />
nichtdeutschen Jugendlichen – Befunde der Schülerbefragung 2005 und<br />
Folgerungen für die Prävention. H<strong>an</strong>nover: Kriminologisches Institut<br />
Niedersachsen e.V.<br />
KfN Befragungen von Schülern der neunten Jahrg<strong>an</strong>gsstufe seit 1998.<br />
Baier, D. (2008). KfN Forschungsbericht Nr. 104. Entwicklung der<br />
Jugenddelinquenz und ausgewählter Bedingungsfaktoren seit 1998 in den<br />
Städten H<strong>an</strong>nover, München, Stuttgart und Schwäbisch Gmünd. H<strong>an</strong>nover:<br />
Kriminologisches Institut Niedersachsen e.V.<br />
H<strong>an</strong>dwerk, N. (2007). Gewalt bei Waldorfschülern 2. H<strong>an</strong>dlungsbedarf?<br />
Stuttgart: Info <strong>Freie</strong> <strong>Waldorfschulen</strong> in Hessen. L<strong>an</strong>desarbeitsgemeinschaft<br />
e.V., Bund der <strong>Freie</strong>n <strong>Waldorfschulen</strong>.<br />
Loebell, P. (2006). Gewalt unter Kindern – ein Problem <strong>an</strong> <strong>Waldorfschulen</strong>?<br />
In: Erziehungskunst 5/ 2006<br />
Walker, T. (Hg.) (2007). Gewalt <strong>an</strong> <strong>Freie</strong>n <strong>Waldorfschulen</strong>? Stuttgart: Info<br />
<strong>Freie</strong> <strong>Waldorfschulen</strong> in Hessen. L<strong>an</strong>desarbeitsgemeinschaft e.V., Bund der<br />
<strong>Freie</strong>n <strong>Waldorfschulen</strong>.<br />
Pfeiffer, C. (2007). Protest gegen Falschmeldung in der FAZ – Sonntagszeitung.<br />
Waldorfschüler zeichnen sich durch niedrige Gewalttaten aus. H<strong>an</strong>nover: KfN<br />
Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen e.V.<br />
Worin bestehen Ursachen für eine erhöhte Gewaltbereitschaft bzw.<br />
–belastung bei deutschen und nichtdeutschen Jugendlichen?<br />
Es sollen die ethnischen Unterschiede in verschiedenen Einstellungen und<br />
Verhaltensweisen sowie deren Zust<strong>an</strong>dekommen untersucht werden.<br />
Es erfolgen Vorschläge für eine Präventionsarbeit zur Absenkung des<br />
höheren Gewaltniveaus nichtdeutscher Jugendlicher.<br />
Gegenst<strong>an</strong>d der Forschung Unterschiede im Verhalten deutscher und nichtdeutscher Schüler.<br />
www.rosejourn.com RoSE - Research on Steiner Education Vol.2 No.1 2011<br />
75
<strong>Empirische</strong> <strong>Forschungen</strong> <strong>an</strong> <strong>Waldorfschulen</strong> – Teil II<br />
3.<br />
4.<br />
Hintergrund 1:<br />
Theoretischer Bezugsrahmen<br />
Motivation und Vor<strong>an</strong>nahmen<br />
Hintergrund 2:<br />
Kontext der Forschung<br />
•<br />
•<br />
•<br />
räumlich<br />
zeitlich<br />
institutionell<br />
Hintergrund 3:<br />
Stichprobe (Personen, Fälle, Zeiten und<br />
Kontexte<br />
Deutschl<strong>an</strong>d ist Einw<strong>an</strong>derungsl<strong>an</strong>d; die ethnische Vielfalt unter Kindern<br />
und Jugendlichen <strong>an</strong> unseren Schulen zeigt dieses deutlich. Die aus<br />
Migrations-Erfahrungen folgenden Belastungen sind in Disziplinen<br />
wie Entwicklungspsychologie, Gesundheitswissenschaft und in der<br />
kriminologischen Diskussion ein Thema.<br />
Die Autoren stellen eine Reihe von Forschungsergebnissen zum Thema<br />
Gewaltbereitschaft von Jugendlichen vor und formulieren vor diesen<br />
Hintergund die Annahme, „dass die Gewaltbereitschaft bei nichtdeutschen<br />
Jugendlichen höher ausfallen sollte als die Gewaltbereitschaft deutscher<br />
Jugendlicher“. (Baier, Pfeiffer (2005). KfN Forschungsberichte Nr. 100, S. 12)<br />
Bisherige Studien weisen Schwächen auf:<br />
1. es wird nur zwischen deutschen und nichtdeutschen Jugendlichen<br />
unterschieden<br />
2. uneinheitliche Bestimmung des Migrationsstatus<br />
3. kaum Studien nach multivariaten statistischen Verfahren<br />
Mit der vorliegenden Studie sollen diese Schwächen ausgeglichen werden.<br />
Neun Gebiete: Dortmund, Kassel, München, Oldenburg, L<strong>an</strong>dkreis Peine,<br />
Schwäbisch Gmünd, L<strong>an</strong>dkreis Soltau – Fallingbostel, Stuttgart und Lehrte.<br />
Februar bis April 2005<br />
Schülerinnen und Schüler aller Schulformen mit Ausnahme der<br />
Fördeschulen und des Berufsvorbereitungsjahres. Erstmalige Einbeziehung<br />
von Schulen in nicht öffentlicher Trägerschaft, die in der Auswertung<br />
den entsprechenden öffentlichen Schulen zugeordnet werden. Da die<br />
<strong>Waldorfschulen</strong> ein eigenes pädagogisches Konzept haben, „wird diese<br />
Schulform gesondert ausgewiesen (vgl. Baier et al 2006). Von allen<br />
einbezogenen Schulformen ist der Migr<strong>an</strong>ten<strong>an</strong>teil in <strong>Waldorfschulen</strong><br />
am geringsten (16,4%), weshalb <strong>an</strong> dieser Stelle Waldorfschüler<br />
den Gymnasiasten zugerechnet werden“ (Baier, Pfeiffer, 2005. KfN<br />
Forschungsberichte Nr. 100, S.14)<br />
14301 Jugendliche –Jungen wie Mädchen - der neunten Jahrg<strong>an</strong>gsstufe;<br />
89% Rücklaufquote<br />
5529 Kinder der vierten Jahrg<strong>an</strong>gsstufe. (Anstelle der Befragung in Lehrte<br />
wurden die Kinder in Wallenhorst und Belm befragt.) 86% Rücklaufquote<br />
Durchschnittsalter: zehn Jahre<br />
Ethische Kriterien Keine Angaben<br />
Datensammlung, Analyse und mögliche Verzerrungen durch die Forscher<br />
Datensammlung Fragebögen, die auf Folie präsentiert und vorgelesen wurden, damit sie<br />
möglichst jedes Kind versteht.<br />
Daten<strong>an</strong>alyse Darstellung der qu<strong>an</strong>titativen Ergebnisse in sieben Tabellen und sieben<br />
Abbildungen mit schriftlichen Ausführungen zu deren Aussage. Sie werden in<br />
Beziehung unterein<strong>an</strong>der und zu bereits vorliegenden <strong>Forschungen</strong> gebracht.<br />
Weitere Anmerkungen<br />
Referenzen und Einbettung in die<br />
Forschung, Lesbarkeit, Verständlichkeit,<br />
Anschaulichkeit der Darstellungen,<br />
Qualität der Abbildungen und Tabellen<br />
Ausführliche Literaturliste. Text gut lesbar. Lesen der Tabellen und<br />
Abbildungen setzt Fachbegriffe/Fachkenntnis voraus.<br />
www.rosejourn.com RoSE - Research on Steiner Education Vol.2 No.1 2011<br />
76
Petra Böhle & Jürgen Peters<br />
Norbert H<strong>an</strong>dwerk: Gewalt bei Waldorfschülern<br />
1.<br />
2.<br />
Überblick über die Studie<br />
Bibliografische Angaben H<strong>an</strong>dwerk, N. (2007). Gewalt bei Waldorfschülern. 2. Info. Fr<strong>an</strong>kfurt a. M.:<br />
<strong>Freie</strong> <strong>Waldorfschulen</strong> Hessen. L<strong>an</strong>desarbeitsgemeinschaft e.V.<br />
Weitere Veröffentlichungen zu diesem<br />
Projekt<br />
Fragestellung<br />
Ziel und Zweck der Studie<br />
Relev<strong>an</strong>z<br />
Studie, Hintergründe, Stichprobe, ethische Kriterien<br />
Gegenst<strong>an</strong>d der Forschung Waldorfschüler<br />
Hintergrund 1:<br />
Theoretischer Bezugsrahmen<br />
Motivation und Vor<strong>an</strong>nahmen<br />
Hintergrund 2:<br />
Kontext der Forschung<br />
räumlich<br />
zeitlich<br />
institutionell<br />
Hintergrund 3:<br />
Stichprobe (Personen, Fälle, Zeiten und<br />
Kontexte<br />
Ethische Kriterien<br />
KfN Befragungen von Schülern der neunten Jahrg<strong>an</strong>gsstufe seit 1998.<br />
Baier, D. & Pfeiffer, C. (2005).<br />
KfN Forschungsberichte Nr. 100. Gewalttätigkeit bei deutschen und nichtdeutschen<br />
Jugendlichen – Befunde der Schülerbefragung 2005 und Folgerungen für die<br />
Prävention. H<strong>an</strong>nover: Kriminologisches Institut Niedersachsen e.V.<br />
Baier, D. (2008). KfN Forschungsbericht Nr. 104. Entwicklung der<br />
Jugenddelinquenz und ausgewählter Bedingungsfaktoren seit 1998 in den<br />
Städten H<strong>an</strong>nover, München, Stuttgart und Schwäbisch Gmünd. H<strong>an</strong>nover:<br />
Kriminologisches Institut Niedersachsen e.V.<br />
Loebell, P. (2006). Gewalt unter Kindern – ein Problem <strong>an</strong> <strong>Waldorfschulen</strong>?<br />
In: Erziehungskunst 5/ 2006<br />
Walker, T. (Hg.) (2007). Gewalt <strong>an</strong> <strong>Freie</strong>n <strong>Waldorfschulen</strong>? Info <strong>Freie</strong><br />
<strong>Waldorfschulen</strong> in Hessen. L<strong>an</strong>desarbeitsgemeinschaft e.V. Stuttgart: Bund der<br />
<strong>Freie</strong>n <strong>Waldorfschulen</strong>,<br />
Pfeiffer, C. (2007). Protest gegen Falschmeldung in der FAZ – Sonntagszeitung.<br />
Waldorfschüler zeichnen sich durch niedrige Gewalttaten aus. H<strong>an</strong>nover: KfN<br />
Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen e.V.<br />
Welcher H<strong>an</strong>dlungsbedarf zeichnet sich ab mit Blick auf die Opfer – Täter<br />
– Delikttäter – und Familienstatistik von Waldorfschülern der 4. und 9.<br />
Klassen?<br />
Der kurze Artikel nimmt Bezug auf kritische Medienberichte im Sommer<br />
2007, die PM des Bundes der <strong>Freie</strong>n <strong>Waldorfschulen</strong> vom 14.5.06 und die<br />
Vorstellung der KfN Studie Nr. 100.<br />
Daten der Gesamtstudie des KfN unter Leitung von Prof. Dr. C. Pfeiffer<br />
Im Jahr 2005 wurden in zehn repräsentativen Regionen Deutschl<strong>an</strong>ds beinahe<br />
20.000 Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 4 und 9 <strong>an</strong> staatlichen<br />
Grundschulen, Haupt-, Real- und Gesamtschulen befragt.<br />
www.rosejourn.com RoSE - Research on Steiner Education Vol.2 No.1 2011<br />
77
<strong>Empirische</strong> <strong>Forschungen</strong> <strong>an</strong> <strong>Waldorfschulen</strong> – Teil II<br />
3.<br />
4.<br />
Datensammlung, Analyse und mögliche Verzerrungen durch die Forscher<br />
Datensammlung Tabelle aus Schülerbefragung des KfN, nach Schulformen differenziert<br />
ausgewertet<br />
Daten<strong>an</strong>alyse Der Artikel beinhaltet eine Täter-Opfer Tabelle und eine Delikttäter Tabelle<br />
bezogen auf 4. und 9. Klassen im Vergleich von <strong>Freie</strong>n <strong>Waldorfschulen</strong><br />
mit Grundschulen sowie von <strong>Freie</strong>n <strong>Waldorfschulen</strong> mit Gymnasien,<br />
Integrierten Gesamtschulen, Realschulen und Hauptschulen. Die familiäre<br />
Situation ist in die Tabelle einbezogen. Die Zahlen werden sehr knapp<br />
besprochen.<br />
Weitere Anmerkungen<br />
Referenzen und Einbettung in die<br />
Forschung, Lesbarkeit, Verständlichkeit,<br />
Anschaulichkeit der Darstellungen,<br />
Qualität der Abbildungen und Tabellen<br />
Baier, D. & Pfeiffer, C. (2007). Gewalttätigkeit bei deutschen und<br />
nichtdeutschen Jugendlichen – Befunde der Schülerbefragung 2005 und<br />
Folgerungen für die Prävention. KfN Forschungsberichte Nr. 100. H<strong>an</strong>nover:<br />
Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen.<br />
www.rosejourn.com RoSE - Research on Steiner Education Vol.2 No.1 2011<br />
78
Petra Böhle & Jürgen Peters<br />
Till-Sebasti<strong>an</strong> Idel: Schulbiografische Ambivalenz<br />
1.<br />
2.<br />
3.<br />
Überblick über die Studie<br />
Bibliografische Angaben Idel, T.-S.(2004). Schulbiografische Ambivalenz. Eine Fallstudie zur<br />
lebensgeschichtlichen Relev<strong>an</strong>z der Waldorfschule. (Teilveröffentlichung aus der<br />
Dissertation (2006): <strong>Waldorfschulen</strong> und Schülerbiografie. Fallrekonstruktionen<br />
zur lebensgeschichtlichen Relev<strong>an</strong>z <strong>an</strong>throposophischer Schulkultur. VS -Verlag,<br />
Wiesbaden.) In: Ullrich, H., Idel, T.-S., Kunze, K. (2004) (Hg.). Das Andere<br />
Erforschen. <strong>Empirische</strong> Impulse aus Reform- und Alternativschulen. Wiesbaden:<br />
VS -Verlag, S. 235-248.<br />
Weitere Veröffentlichungen zu diesem<br />
Projekt<br />
Fragestellung<br />
Ziel und Zweck der Studie<br />
Relev<strong>an</strong>z<br />
Studie, Hintergründe, Stichprobe, ethische Kriterien<br />
Helsper, W., Ullrich, H., Stelmaszyk, B., Höblich, D., Graßhoff, G., Jung,<br />
D. (2007) (Hg.). Autorität und Schule. Die empirische Rekonstruktion der<br />
Klassenlehrer – Schüler – Beziehung <strong>an</strong> <strong>Waldorfschulen</strong>. Wiesbaden: VS Verlag.<br />
Die Fallstudie untersucht den Einfluss des besonderen sozialisatorischen Milieus<br />
<strong>an</strong>throposophischer Schulkultur und der Kassenlehrer – Schüler Beziehung auf<br />
die Biografie des einzelnen Waldorfschulabgängers.<br />
Gegenst<strong>an</strong>d der Forschung Biografie und Schulerfahrungen des Schülers Max.<br />
Hintergrund 1:<br />
Theoretischer Bezugsrahmen<br />
Motivation und Vor<strong>an</strong>nahmen<br />
Hintergrund 2:<br />
Kontext der Forschung<br />
•<br />
•<br />
•<br />
räumlich<br />
zeitlich<br />
institutionell<br />
Hintergrund 3:<br />
Stichprobe (Personen, Fälle, Zeiten und<br />
Kontexte<br />
Ethische Kriterien<br />
Datensammlung, Analyse und mögliche Verzerrungen durch die Forscher<br />
Waldorfschule als Erziehungsschule; besondere Rolle der Lehrerautorität in der<br />
Klassenlehrer – Schüler – Beziehung der ersten acht Schuljahre.<br />
Der B<strong>an</strong>d „das Andere Erforschen“, in dem dieser Beitrag enthalten ist,<br />
will einen exemplarischen Überblick über die empirischen <strong>Forschungen</strong> zur<br />
Reform- und Alternativschulszene der vor<strong>an</strong>geg<strong>an</strong>genen zehn Jahre bieten. Der<br />
vorliegende Beitrag bezieht sich auf einen Waldorfschüler<br />
Die Biografie von Max, geboren 1979; zum Zeitpunkt des Interviews 21 Jahre<br />
alt.<br />
Datensammlung Biografisch – narratives Interview mit Max; vom Klassenlehrer in den ersten<br />
acht Schuljahren verfasste Berichtszeugnisse.<br />
Daten<strong>an</strong>alyse Hermeneutische, strukturale, prozess<strong>an</strong>alytische Rekonstruktion der Lebensgeschichte<br />
<strong>an</strong>h<strong>an</strong>d des Interviews. Kontrastierung der Eigenperspektive von Max mit der<br />
Fremdperspektive des Lehrers durch die Hinzunahme der Zeugnistexte.<br />
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79
<strong>Empirische</strong> <strong>Forschungen</strong> <strong>an</strong> <strong>Waldorfschulen</strong> – Teil II<br />
4.<br />
Weitere Anmerkungen<br />
Referenzen und Einbettung in die<br />
Forschung, Lesbarkeit, Verständlichkeit,<br />
Anschaulichkeit der Darstellungen,<br />
Qualität der Abbildungen und Tabellen<br />
Ullrich, H. & Idel, T.–S. (2004). Reform- und Alternativschulen. In: Helsper,<br />
W. & Böhme, J. (Hg.). Opladen: H<strong>an</strong>dbuch der Schulforschung.<br />
Gessler, L. (1988). Bildungserfolg im Spiegel von Bildungsbiografien. Begegnungen mit<br />
Schülerinnen und Schülern der Hibernia-Schule (W<strong>an</strong>ne – Eickel) . Fr<strong>an</strong>kfurt a. M.<br />
Idel, T.-S. (2002). Max – Matrose auf dem Klassenschiff. Eine hermeneutisch<br />
– rekonstruktive Interpretation eines Waldorfschulzeugnisses. In: H<strong>an</strong>sen -<br />
Schraberg, I. & Schoning, B. (2002) (Hg.). Waldorfpädagogik. (Basiswissen<br />
Pädagogik: reformpädagogische Schulkonzepte). Bd. VI, S. 216-233.<br />
Balstm<strong>an</strong>nsweiler.<br />
Pr<strong>an</strong>ge, K. 2000 (3. Aufl.). Erziehung zur Anthroposophie. Darstellung und<br />
Kritik der Waldorfpädagogik. Bad Heilbrunn / Obb.<br />
R<strong>an</strong>doll, D. (1999). Waldorfpädagogik auf dem Prüfst<strong>an</strong>d. Auch eine<br />
Herausforderung für das öffentliche Schulwesen? Berlin.<br />
Ullrich, H. (1991). Waldorfpädagogik und okkulte Welt<strong>an</strong>schauung. Eine<br />
bildungsphilosophische und geistesgeschichtliche Ausein<strong>an</strong>dersetzung mit der<br />
Anthroposophie Rudolf Steiners. Weinheim, München.<br />
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80
Petra Böhle & Jürgen Peters<br />
Till-Sebasti<strong>an</strong> Idel: Waldorfschule und Schülerbiografie<br />
1.<br />
Überblick über die Studie<br />
Bibliografische Angaben Idel, T.-S. (2007). Waldorfschule und Schülerbiografie. Fallrekonstruktionen zur<br />
lebensgeschichtlichen Relev<strong>an</strong>z <strong>an</strong>throposophischer Schulkultur. Wiesbaden: VS Verlag.<br />
Weitere Veröffentlichungen zu diesem<br />
Projekt<br />
Fragestellung<br />
Ziel und Zweck der Studie<br />
Relev<strong>an</strong>z<br />
Graßhoff, G., Helsper, W., Höblich, D., Jung, D., Stelmaszyk, B., Ullrich, H.<br />
(2004). Lehrer – Schülerbeziehungen <strong>an</strong> <strong>Waldorfschulen</strong>. Rekonstruktionen zum<br />
Verhältnis von Selbstverständnis der Lehrerschaft, Lehrer – Schüler – Interaktion<br />
im Unterricht und individueller Schulkultur. Zwischenbericht <strong>an</strong> die DFG,<br />
Mainz, Halle.<br />
Helsper, W., Stelmaszyk, B., Grasshoff, G., Hoeblich, D., Jung, D. (2007).<br />
Schule und Autorität. Wiesbaden.<br />
DFG – Projekt „Lehrer – Schülerbeziehungen <strong>an</strong> <strong>Waldorfschulen</strong>“.<br />
Dissertation von T.–S. Idel zum Thema der Studie.<br />
Wie wird von Waldorfschülern ihre Lebensgeschichte in biografischen<br />
Interviews – unter besonderer Berücksichtigung ihrer Schulerfahrungen<br />
– narrativ rekonstruiert und wie prägt das besondere reformpädagogische<br />
Konzept deren gesamtbiografische Entwicklung?<br />
Die Studie dient der Annäherung <strong>an</strong> und Wissensvermehrung über die<br />
Erziehungswirklichkeit <strong>an</strong> <strong>Waldorfschulen</strong> als besondere Form der Alternative<br />
zur Staatsschule mit der größten Verbreitung.<br />
Es fehlt ein Fundament empirisch – kontrollierter Daten für einen<br />
Dialog zwischen Waldorfpädagogik und Erziehungswissenschaft und für<br />
eine erziehungswissenschaftliche und bildungsphilosophische Kritik der<br />
Waldorfpädagogik.<br />
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81
<strong>Empirische</strong> <strong>Forschungen</strong> <strong>an</strong> <strong>Waldorfschulen</strong> – Teil II<br />
2.<br />
3.<br />
4.<br />
Studie, Hintergründe, Stichprobe, ethische Kriterien<br />
Gegenst<strong>an</strong>d der Forschung Die biografische Relev<strong>an</strong>z der Waldorfschule auf Seiten der Schüler:<br />
Hintergrund 1:<br />
Theoretischer Bezugsrahmen<br />
Motivation und Vor<strong>an</strong>nahmen<br />
Hintergrund 2:<br />
Kontext der Forschung<br />
•<br />
•<br />
•<br />
räumlich<br />
zeitlich<br />
institutionell<br />
Hintergrund 3:<br />
Stichprobe (Personen, Fälle, Zeiten und<br />
Kontexte<br />
a) Gesamtbiografie von Waldorfschülern<br />
b) Verhältnis von schulbiografischer Passung und biografisch–sozialisatorischem<br />
Entwicklungsbeitrag.<br />
Biografie<strong>an</strong>alytische Schülerforschung.<br />
Der Autor geht davon aus, dass Waldorfschulkulturen einen besonderen,<br />
von Staats- wie von <strong>an</strong>deren Reform- und Alternativschulen verschiedenen<br />
Erfahrungszusammenh<strong>an</strong>g darstellen und es lohnenswert ist, den<br />
sozialisatorischen Wirkungen nachzugehen.<br />
Waldorfschulkultur in Deutschl<strong>an</strong>d<br />
Drei Fallrekonstruktionen:<br />
1. Max a) Zweitklasszeugnis ( aus dem Schuljahr 1987/88) und Fünftklasszeugnis.<br />
b) Narrativ - biografisches Interview mit dem 21- ährigen Max.<br />
2. Fr<strong>an</strong>ziska: a) Dritt- und Viertklasszeugnis/ Herbst 2001. b) Narrativ –<br />
biografisches Interview während eines Semesterferienaufenthaltes im<br />
Elternhaus.<br />
3. Carolin a) Viertklasszeugnis. b) Narrativ – biografisches Interview<br />
Ethische Kriterien Orts- und Personennamen wurden <strong>an</strong>onymisiert.<br />
Datensammlung, Analyse und mögliche Verzerrungen durch die Forscher<br />
Datensammlung Max: a) Zweit-und Fünftklasszeugnis . b) Narrativ - biografisches Interview.<br />
Fr<strong>an</strong>ziska: a) Dritt- und Viertklasszeugnis, theoretical Sampling. b) Narrativ –<br />
biografisches Interview.<br />
Carolin: a)Viertklasszeugnis. b) Narrativ – biografisches Interview.<br />
Daten<strong>an</strong>alyse Rekonstruktive Biografie<strong>an</strong>alyse: Objektiv – hermeneutische<br />
Sinnrekonstruktion; Narrations- und Biografie<strong>an</strong>alyse. Kontrastierung,<br />
kumulative Fallerschließung.<br />
Weitere Anmerkungen<br />
Referenzen und Einbettung in die<br />
Forschung, Lesbarkeit, Verständlichkeit,<br />
Anschaulichkeit der Darstellungen,<br />
Qualität der Abbildungen und Tabellen<br />
Kramer, R. - T. (2001). Das schulbiografische Passungsverhältnis. Hermeneutische<br />
Rekonstruktionen zum Verhältnis von Schülerbiografie und Schulkultur,<br />
Dissertation, Universität Halle/S.<br />
Kramer, R.-T. (2002). Schulkultur und Schülerbiografien. Rekonstruktionen<br />
zur Schulkultur II, Opladen.<br />
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82
Petra Böhle & Jürgen Peters<br />
Michaela Christine Mayer: Soziomoralischer Kompetenzvergleich von Regel- und Waldorfschülern<br />
1.<br />
2.<br />
3.<br />
Überblick über die Studie<br />
Bibliografische Angaben Mayer, M. Christine (2006). Soziomoralischer Kompetenzvergleich von Regel-<br />
und Waldorfschülern, Dissertation, Universität Passau, Philosophische Fakultät.<br />
Lehrstuhl für Allgemeine Pädagogik.<br />
Weitere Veröffentlichungen zu diesem<br />
Projekt<br />
Fragestellung<br />
Ziel und Zweck der Studie<br />
Relev<strong>an</strong>z<br />
Studie, Hintergründe, Stichprobe, ethische Kriterien<br />
Vergleiche die Arbeit von Hether 1 aus den USA, die einen nicht st<strong>an</strong>dardisierten<br />
Dilemma-Test benutzt und dieselbe Altersstufe betrachtet.<br />
Vergleich der moralischen Urteilsfähigkeit von Waldorf- und Regelschülern.<br />
Gegenst<strong>an</strong>d der Forschung 17-jährige Schüler <strong>an</strong> österreichischen <strong>Waldorfschulen</strong> und Gymnasien.<br />
Hintergrund 1:<br />
Theoretischer Bezugsrahmen<br />
Motivation und Vor<strong>an</strong>nahmen<br />
Hintergrund 2:<br />
Kontext der Forschung<br />
•<br />
•<br />
•<br />
räumlich<br />
zeitlich<br />
institutionell<br />
Hintergrund 3:<br />
Stichprobe (Personen, Fälle, Zeiten und<br />
Kontexte<br />
Umriss der Entwicklungspsychologie KOHLBERGS und dessen<br />
Moralpädagogischer Ansatz<br />
Ausein<strong>an</strong>dersetzung mit der Moralerziehung im<br />
Kontext der Pädagogik STEINERS und einem erziehungswissenschaftlichen<br />
Tr<strong>an</strong>sfer.<br />
17-jährige Schüler, die freiwillig <strong>an</strong> dem Projekt teilnehmen, aus 6<br />
österreichischen <strong>Waldorfschulen</strong> und 6 Gymnasien, jeweils in Hauptstädten.<br />
72 Mädchen und 48 Jungen aus <strong>Waldorfschulen</strong> sowie 68 Mädchen und 52<br />
Jungen aus Gymnasien.<br />
Ethische Kriterien Befragung f<strong>an</strong>d in gewohnter Umgebung – in den Unterrichtsräumen – statt<br />
und erfolgte freiwillig.<br />
Datensammlung, Analyse und mögliche Verzerrungen durch die Forscher<br />
Datensammlung „MUT“ moralischer Urteil-Test: in Anlehnung <strong>an</strong> KOHLBERGS<br />
epistemologisches Modell der moralischen Urteilsentwicklung konzipierte LIND<br />
den „Moralisches-Urteil-Test“ als ein Forschungsinstrument, das die moralische<br />
Urteilsfähigkeit einer Person definiert, ohne dabei die gewählte Stufe der<br />
Argumentation zu berücksichtigen. (unter <strong>an</strong>derem auch einen Dilemma Test<br />
Daten<strong>an</strong>alyse Aus dem MUT- Test ergibt sich ein C- Wert, der die Konsistenz der Antworten<br />
auf einer Skala von 0 bis 100 (maximale Konsistenz) bewertet.<br />
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83
<strong>Empirische</strong> <strong>Forschungen</strong> <strong>an</strong> <strong>Waldorfschulen</strong> – Teil II<br />
4.<br />
Weitere Anmerkungen<br />
Referenzen und Einbettung in die<br />
Forschung, Lesbarkeit, Verständlichkeit,<br />
Anschaulichkeit der Darstellungen,<br />
Qualität der Abbildungen und Tabellen<br />
Es wird die Frage diskutiert, ob der primär auf kognitive Kompetenz<br />
ausgerichtete Test von LIND und KOHLBERG eine adäquate Methodik für<br />
ein Testverfahren <strong>an</strong> Waldorfschülern darstellt. Die Autorin resümiert hier:<br />
“Im Rahmen der Waldorfpädagogik sozialisierte Jungendliche könnten somit<br />
in ihrer moralischen Urteilskompetenz nicht aus dem universell generierten<br />
Moralstufenkonzept KOHLBERGS extrahiert und gesondert positioniert<br />
werden. Diesbezüglich sollte einer grundsätzlichen Abspaltungstendenz und<br />
einer Exzentrizität der Pädagogik STEINERS im Kontext einer ‚Allgemeinen<br />
Pädagogik’ entgegengewirkt werden.“<br />
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84
Petra Böhle & Jürgen Peters<br />
Thekla Walker: Gewalt <strong>an</strong> <strong>Freie</strong>n <strong>Waldorfschulen</strong><br />
1.<br />
2.<br />
Überblick über die Studie<br />
Bibliografische Angaben Walker, T. (Hg.) (2007). Gewalt <strong>an</strong> <strong>Freie</strong>n <strong>Waldorfschulen</strong>? Info <strong>Freie</strong><br />
<strong>Waldorfschulen</strong> in Hessen. L<strong>an</strong>desarbeitsgemeinschaft e.V. Stuttgart: Bund der<br />
<strong>Freie</strong>n <strong>Waldorfschulen</strong>.<br />
Weitere Veröffentlichungen zu diesem<br />
Projekt<br />
Fragestellung<br />
Ziel und Zweck der Studie<br />
Relev<strong>an</strong>z<br />
Studie, Hintergründe, Stichprobe, ethische Kriterien<br />
Gegenst<strong>an</strong>d der Forschung Waldorfschüler<br />
Hintergrund 1:<br />
Theoretischer Bezugsrahmen<br />
Motivation und Vor<strong>an</strong>nahmen<br />
Hintergrund 2:<br />
Kontext der Forschung<br />
•<br />
•<br />
•<br />
räumlich<br />
zeitlich<br />
institutionell<br />
Hintergrund 3:<br />
Stichprobe (Personen, Fälle, Zeiten und<br />
Kontexte<br />
Ethische Kriterien Keine Angaben<br />
Baier, D. (2008). Entwicklung der Jugenddelinquenz und ausgewählter<br />
Bedingungsfaktoren seit 1998 in den Städten H<strong>an</strong>nover, München, Stuttgart<br />
und Schwäbisch Gmünd. KfN Forschungsbericht Nr. 104. H<strong>an</strong>nover:<br />
Kriminologisches Institut Niedersachsen e.V.<br />
Baier, D., Pfeiffer, C. (2005). Gewalttätigkeit bei deutschen und nichtdeutschen<br />
Jugendlichen – Befunde der Schülerbefragung 2005 und Folgerungen für die<br />
Prävention. KfN Forschungsberichte Nr. 100. H<strong>an</strong>nover: Kriminologisches<br />
Institut Niedersachsen e.V.<br />
H<strong>an</strong>dwerk, N. (2007). Gewalt bei Waldorfschülern. H<strong>an</strong>dlungsbedarf? Info <strong>Freie</strong><br />
<strong>Waldorfschulen</strong> in Hessen. L<strong>an</strong>desarbeitsgemeinschaft e.V. Stuttgart: Bund der<br />
<strong>Freie</strong>n <strong>Waldorfschulen</strong>.<br />
Loebell, P. (2006). Gewalt unter Kindern – ein Problem <strong>an</strong> <strong>Waldorfschulen</strong>? In:<br />
Erziehungskunst 5/ 2006.<br />
Pfeiffer, C. (2007). Protest gegen Falschmeldung in der FAZ – Sonntagszeitung.<br />
Waldorfschüler zeichnen sich durch niedrige Gewalttaten aus. H<strong>an</strong>nover: KfN<br />
Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen e.V.<br />
Welche Aussage über Gewalt <strong>an</strong> <strong>Waldorfschulen</strong> lässt sich nach einer<br />
Schülerbefragung des KfN von 2007 über die Gewalttätigkeit bei deutschen<br />
und nichtdeutschen Jugendlichen hinsichtlich der Ergebnisse von<br />
Waldorfschülerbefragungen treffen?<br />
Waldorfpädagogik gibt Gewalt in der Schule keinen Raum. Die Erziehung<br />
soll echte innere Sozialkompetenz entstehen lassen. Vor<strong>an</strong>nahme: Die Zahlen<br />
der Waldorfschüler liegen in der Täterstatistik weit unter denen bei fast allen<br />
<strong>an</strong>deren Schultypen.<br />
In der Gesamtstudie des KfN unter Leitung von Christi<strong>an</strong> Pfeiffer wurden<br />
in zehn repräsentativen Regionen Deutschl<strong>an</strong>ds beinahe 20.000 Schülerinnen<br />
und Schüler der Jahrg<strong>an</strong>gsstufen 4 und 9 <strong>an</strong> staatlichen Grundschulen, Haupt-,<br />
Real- und Gesamtschulen sowie Gymnasien und <strong>Waldorfschulen</strong> befragt.<br />
520 Waldorfschüler der Klassenstufen 4 und 9<br />
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85
<strong>Empirische</strong> <strong>Forschungen</strong> <strong>an</strong> <strong>Waldorfschulen</strong> – Teil II<br />
3.<br />
4.<br />
Datensammlung, Analyse und mögliche Verzerrungen durch die Forscher<br />
Datensammlung Der Artikel bezieht sich auf den KfN Forschungsbericht, dem Fragebögen <strong>an</strong><br />
die Schülerinnen und Schüler zu Grunde liegen.<br />
Daten<strong>an</strong>alyse Der Artikel zitiert Textstellen aus dem KfN Forschungsbericht und bezieht<br />
sich auf einige qu<strong>an</strong>titative Ergebnisse der Studie. Diese Aspekte werden in<br />
Beziehung zum Anspruch der Waldorfpädagogik gesetzt.<br />
Weitere Anmerkungen<br />
Referenzen und Einbettung in die<br />
Forschung, Lesbarkeit, Verständlichkeit,<br />
Anschaulichkeit der Darstellungen,<br />
Qualität der Abbildungen und Tabellen<br />
Baier, D. & Pfeiffer. C. (2007). Gewalttätigkeit bei deutschen und Nichtdeutschen<br />
Jugendlichen – Befunde der Schülerbefragung 2005 und Folgerungen für die<br />
Prävention. KfN Forschungsberichte Nr. 100. H<strong>an</strong>nover: Kriminologisches<br />
Forschungsinstitut Niedersachsen.<br />
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86
Petra Böhle & Jürgen Peters<br />
2. Gesundheit von Schülern und Lehrern<br />
Katrin Käufer & Ursula Versteegen: Selbstwirksamkeit und Burn-out<br />
1.<br />
2.<br />
3.<br />
Überblick über die Studie<br />
Bibliografische Angaben Käufer, K. & Versteegen, U. (2008). Selbstwirksamkeit und Burn out.<br />
In: <strong>Waldorfschulen</strong>: Ein Werkstattbericht. www.adz-netzwerk.de/files/docs/<br />
Selbstwirksamkeit-Burn-out.pdf<br />
Weitere Veröffentlichungen zu diesem<br />
Projekt<br />
Fragestellung<br />
Ziel und Zweck der Studie<br />
Relev<strong>an</strong>z<br />
Studie, Hintergründe, Stichprobe, ethische Kriterien<br />
Gegenst<strong>an</strong>d der Forschung Lehrer <strong>an</strong> <strong>Waldorfschulen</strong><br />
Hintergrund 1:<br />
Theoretischer Bezugsrahmen<br />
Motivation und Vor<strong>an</strong>nahmen<br />
Hintergrund 2:<br />
Kontext der Forschung<br />
•<br />
•<br />
•<br />
räumlich<br />
zeitlich<br />
institutionell<br />
Hintergrund 3:<br />
Stichprobe (Personen, Fälle, Zeiten und<br />
Kontexte<br />
Worin liegen Ursachen und systemische Gründe für das Phänomen, dass<br />
Waldorflehrer/innen in vielen - und nicht nur - <strong>Waldorfschulen</strong> sich erschöpft<br />
und ausgebr<strong>an</strong>nt fühlen?<br />
In vielen gesellschaftlichen, individuellen, beruflichen und familiären Bereichen<br />
herrscht zunehmend das Gefühl, durch eigenes H<strong>an</strong>deln keine nachhaltig positiven<br />
Veränderungen bewirken zu können. Dieses führt auf Dauer zu Burn-Out.<br />
Der Werkstattbericht basiert auf einem zweijährigen Projekt der H<strong>an</strong>noverschen<br />
Unterstützungskassen zum Thema „Individuelle Initiative und Gesundheit“.<br />
Zufallsstichprobe unbek<strong>an</strong>nter Größe von Lehrern aus <strong>Waldorfschulen</strong>.<br />
Ethische Kriterien Alle <strong>an</strong>geführten Beispiele von Äußerungen der Befragten sind <strong>an</strong>onymisiert.<br />
Datensammlung, Analyse und mögliche Verzerrungen durch die Forscher<br />
Datensammlung Coachinggespräche, Befragungen und Projekte zu der Frage des Burn – out in<br />
<strong>Waldorfschulen</strong>.<br />
Daten<strong>an</strong>alyse Vor dem Hintergrund der Konzepte Selbstwirksamkeit und Salutogenese<br />
werden zwei gegensätzliche Fallbeispiele verglichen.<br />
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87
<strong>Empirische</strong> <strong>Forschungen</strong> <strong>an</strong> <strong>Waldorfschulen</strong> – Teil II<br />
4.<br />
Weitere Anmerkungen<br />
Referenzen und Einbettung in die<br />
Forschung, Lesbarkeit, Verständlichkeit,<br />
Anschaulichkeit der Darstellungen,<br />
Qualität der Abbildungen und Tabellen<br />
Antonowsky, A. (1997). Health, Stress <strong>an</strong>d Coping. S<strong>an</strong> Fr<strong>an</strong>cisco: Jossey – Bass<br />
Antonowsky, A. (1997). Salutogenese. Zur Entmystifizierung der Gesundheit.<br />
Hg.: Fr<strong>an</strong>ke, A. DGVT Verlag.<br />
B<strong>an</strong>dura, A. (1997). Self - Efficacy: the exercise of control. New York: Freem<strong>an</strong>.<br />
Übersichtlich gegliedert, ver<strong>an</strong>schaulichende Zitate aus den Lehrergesprächen<br />
sowie eine verdeutlichende Tabelle und zwei Grafiken, gute Lesbarkeit.<br />
Der Werkstattbericht erhebt wegen der Zufallsstichprobe keinen Anspruch auf<br />
Repräsentativität.<br />
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88
Petra Böhle & Jürgen Peters<br />
Birgit Gisela Stiefel: Zahndurchbruchszeiten bleibender Zähne bei Mädchen<br />
1.<br />
2.<br />
Überblick über die Studie<br />
Bibliografische Angaben Stiefel, B.G. (2000). Zahndurchbruchszeiten bleibender Zähne bei Mädchen<br />
einer Waldorfschule in Stuttgart. Auswertung einer prospektiven Untersuchung<br />
von H. Hoffmeister. Inaugural - Dissertation zur Erl<strong>an</strong>gung des Doktorgrades<br />
der Zahnheilkunde der Medizinischen Fakultät der Eberhard-Karls-<br />
Universität zu Tübingen.<br />
Weitere Veröffentlichungen zu diesem<br />
Projekt<br />
Fragestellung<br />
Ziel und Zweck der Studie<br />
Relev<strong>an</strong>z<br />
Studie, Hintergründe, Stichprobe, ethische Kriterien<br />
Inwieweit korreliert die körperliche Entwicklung mit dem geistigen<br />
Entwicklungsst<strong>an</strong>d?<br />
Gegenst<strong>an</strong>d der Forschung Zahndurchbruchszeiten zum bleibenden Gebiss bei Mädchen.<br />
Hintergrund 1:<br />
Theoretischer Bezugsrahmen<br />
Motivation und Vor<strong>an</strong>nahmen<br />
Hintergrund 2:<br />
Kontext der Forschung<br />
•<br />
•<br />
•<br />
räumlich<br />
zeitlich<br />
institutionell<br />
Hintergrund 3:<br />
Stichprobe (Personen, Fälle, Zeiten und<br />
Kontexte<br />
Anthroposophische Menschenkunde.<br />
Körperliche und geistige Entwicklung schreiten simult<strong>an</strong> vor<strong>an</strong>.<br />
Stuttgart, 27.03.1969 – 13.12.1976<br />
<strong>Freie</strong> Waldorfschule Uhl<strong>an</strong>dshöhe<br />
Untersuchungen durch Herm<strong>an</strong>n Hoffmeister im Rahmen von Vorsorge.<br />
487 Schülerinnen im Alter von 4,70 bis 15,21 Jahren.<br />
Eine bis zwölf Einzelbeobachtungen pro Person, insgesamt 70280<br />
Einzelbeobachtungen; 2510 Beobachtungen pro Zahn <strong>an</strong> den Individuen,<br />
somit 5 Beobachtungen pro Zahn pro Individuum.<br />
Keine Selektion hinsichtlich chronischer Kr<strong>an</strong>kheiten; kein Bezug zum<br />
moment<strong>an</strong>en Gesundheitszust<strong>an</strong>d.<br />
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89
<strong>Empirische</strong> <strong>Forschungen</strong> <strong>an</strong> <strong>Waldorfschulen</strong> – Teil II<br />
3.<br />
4.<br />
Datensammlung, Analyse und mögliche Verzerrungen durch die Forscher<br />
Datensammlung Längsschnittuntersuchung. Alle bleibenden Zähne bis auf die Weisheitszähne<br />
wurden mit Mundspiegel bei guter Beleuchtung untersucht. Keine<br />
radiologischen Hilfsmittel. Azyklische Durchführung. Erhebung der<br />
Datensätze aus den Befunden der Aufzeichnungen von H. Hoffmeister mit<br />
speziell <strong>an</strong>gefertigtem Computerprogramm. Befundschema, Computermaske.<br />
Geburtsdatum, Geschlecht, Patientennummer.<br />
Daten<strong>an</strong>alyse Statistische Auswertungsmethode mit dem Programm JMP, Version 3,2.<br />
Weitere Anmerkungen<br />
Referenzen und Einbettung in die<br />
Forschung, Lesbarkeit, Verständlichkeit,<br />
Anschaulichkeit der Darstellungen,<br />
Qualität der Abbildungen und Tabellen<br />
Darstellung in Schaubildern; Durchbruchshäufigkeit in Prozent in Abhängigkeit<br />
vom entsprechenden Alter. Getrennte Darstellung für Oberkiefer- und<br />
Unterkieferzähne. Vergleich der Ergebnisse mit bisl<strong>an</strong>g in Deutschl<strong>an</strong>d<br />
veröffentlichten Studien mit Hilfe von Tabellen und <strong>an</strong>schließender<br />
Besprechung. Vergleichende Säulendiagramme.<br />
Ursprünglich war gepl<strong>an</strong>t, dass die Kinder ein Din A4 Bild zum Thema Baum<br />
<strong>an</strong>fertigen. Dar<strong>an</strong> sollte der jeweilige geistige Entwicklungsst<strong>an</strong>d des Kindes<br />
ermittelt werden. „Anschließend sollten die jeweiligen Entwicklungsstadien<br />
der in die Studie involvierten Kinder getrennt in körperliche und geistige<br />
Entwicklung im Sinne eines R<strong>an</strong>kings aufgelistet werden und abschließend<br />
hätte m<strong>an</strong> <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d der so entst<strong>an</strong>denen R<strong>an</strong>kings die Korrelation in Bezug<br />
auf Übereinstimmung des simult<strong>an</strong>en Vor<strong>an</strong>schreitens der körperlichen und<br />
geistigen Entwicklung überprüfen können.“ (S. 61).<br />
Die Pl<strong>an</strong>ung wurde nicht zu Ende geführt.<br />
Je nach Wohngebiet ist die Versorgung über das Trinkwasser mit Fluorid<br />
verschieden mit unterschiedlichem Einfluss auf die Zahndurchbruchszeiten.<br />
Bauer, P. et al. (1974). Eruption bleibender Zähne in Gebieten mit niederem<br />
und hohen Fluoridgehalt des Trinkwassers. Österreichische Zeitschrift für<br />
Stomatologie (4), S. 122 – 137 und (5), S. 162 – 174.<br />
Bauer, P. et al. (1977). Modelle für den Kariesbefall der Zähne des bleibenden<br />
Gebisses. I. Statistische Verteilung der Eruptionstermine und Berechnung des<br />
posteruptiven Zahnalters. Biom. Journal (19), S. 51 – 61.<br />
Bauer P. et al (1978). Berechnung des durchschnittlichen posteruptiven<br />
Zahnalters aufgrund der Ergebnisse von Querschnittserhebungen. Zahn-,<br />
Mund- und Kieferheilkunde (66), S. 227 – 241.<br />
Campagna, L. et al. (1995). Fluoridated drinking water <strong>an</strong>d maturation of perm<strong>an</strong>ent<br />
teeth at age 12. The Journal of Clinical Pediatric Dentistry (19), S. 225 – 228.<br />
Künzel, W. (1976). Querschnittsvergleich mittlerer Eruptionstermine<br />
perm<strong>an</strong>enter Zähne bei Kindern in fluorarmen und kariesprotektiv optimierten<br />
Trinkwassergebieten. Stomatol. DDR (26), S. 310 – 321.<br />
www.rosejourn.com RoSE - Research on Steiner Education Vol.2 No.1 2011<br />
90
Petra Böhle & Jürgen Peters<br />
Tomas Zdrazil: Gesundheitsförderung und Waldorfpädagogik<br />
1.<br />
2.<br />
Überblick über die Studie<br />
Bibliografische Angaben Zdrazil, T. (2000). Gesundheitsförderung und Waldorfpädagogik. Dissertation <strong>an</strong><br />
der Universität Bielefeld, Fakultät für Pädagogik.<br />
Weitere Veröffentlichungen zu diesem<br />
Projekt<br />
Fragestellung<br />
Ziel und Zweck der Studie<br />
Relev<strong>an</strong>z<br />
Studie, Hintergründe, Stichprobe, ethische Kriterien<br />
Zwei Ziele werden verfolgt:<br />
1. Inwiefern ist es überhaupt berechtigt, über Unterschiede in psychosozialer<br />
Belastung und gesundheitlichen Reaktionen von Waldorf- und <strong>an</strong>deren<br />
Schülern zu sprechen?<br />
2. Mit Hilfe von Korrelationen im empirischen Material die Unterschiede<br />
<strong>an</strong>satzweise zu interpretieren.<br />
Gegenst<strong>an</strong>d der Forschung Schüler von siebten bis zehnten Klassen <strong>an</strong> Regel- und <strong>Waldorfschulen</strong>.<br />
Hintergrund 1:<br />
Theoretischer Bezugsrahmen<br />
Motivation und Vor<strong>an</strong>nahmen<br />
Hintergrund 2:<br />
Kontext der Forschung<br />
•<br />
•<br />
•<br />
räumlich<br />
zeitlich<br />
institutionell<br />
Hintergrund 3:<br />
Stichprobe (Personen, Fälle, Zeiten und<br />
Kontexte<br />
Voruntersuchungen von Sachse, Matthiolius, Alm und Wickens, zeigen, dass das<br />
heutige Schulsystem gesundheitsbeeinträchtigende Konstitutionsmerkmale<br />
enthält. Da sich die Waldorfschule in für die Gesundheit entscheidenden<br />
Momenten (Auslese, Leistungsdruck, Zensuren und Versetzung) von der<br />
Regelschule unterscheidet, k<strong>an</strong>n vermutet werden, dass es daher für die Schüler<br />
gesundheitsschonender sein könnte.<br />
Bei einer Vorstudie wurden die Schulärzte und die mit ihnen<br />
zusammenarbeitenden Lehrer befragt.<br />
Die Erhebung im Regelschulbereich wurde vom Sonderforschungsbereich 227<br />
(SFB 227) „Prävention und Intervention im Kindes- und Jugendalter“ der<br />
Universität Bielefeld durchgeführt. Die zweite Erhebung <strong>an</strong> <strong>Waldorfschulen</strong><br />
wurde nicht von den gleichen Wissenschaftlern gemacht, aber in Absprache<br />
mit Experten durchgeführt, die <strong>an</strong> der ersten Studie beteiligt waren.<br />
P<strong>an</strong>elbefragung <strong>an</strong> vier Zeitpunkten zwischen 1986 und 1989, <strong>an</strong> der insgesamt<br />
2547 Schüler teilgenommen haben (Haupt- Real- Gesamtschüler und<br />
Gymnasiasten). Drei Räume: Stadt Essen (Ballungszentrum), Stadt Bielefeld<br />
(solitäres Verdichtungsgebiet) und Kreis Lippe (ländliche Zone), alle NRW.<br />
Eine Jahrg<strong>an</strong>gskohorte wurde viermal und zwei Jahrg<strong>an</strong>gskohorten wurden<br />
zweimal in einjährigem Abst<strong>an</strong>d befragt.<br />
Bei der Stichprobe für Waldorfschüler wurde eine vergleichbare Schülergruppe<br />
<strong>an</strong>gestrebt: 1074 Schüler der siebten bis zehnten Klassen aus NRW (ca.<br />
4-5% der Grundgesamtheit) Davon zwei Schulen aus Ballungszentren (284<br />
Schüler), vier Schulen aus solitären Verdichtungsgebieten (658 Schüler) und<br />
eine Waldorfschule aus der ländlichen Zone (132 Schüler).<br />
Ethische Kriterien Eltern wurden informiert und Einverständnis eingeholt (S. 300).<br />
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91
<strong>Empirische</strong> <strong>Forschungen</strong> <strong>an</strong> <strong>Waldorfschulen</strong> – Teil II<br />
3.<br />
4.<br />
Datensammlung, Analyse und mögliche Verzerrungen durch die Forscher<br />
Datensammlung Aus dem st<strong>an</strong>dardisierten Fragebogen der SFB 227 wurden folgende Bereiche<br />
übernommen:<br />
Daten<strong>an</strong>alyse SPSS<br />
Weitere Anmerkungen<br />
Referenzen und Einbettung in die<br />
Forschung, Lesbarkeit, Verständlichkeit,<br />
Anschaulichkeit der Darstellungen,<br />
Qualität der Abbildungen und Tabellen<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
soziodemografische Variablen<br />
Stressoren<br />
Überforderung in der Schule<br />
Subjektive Wahrnehmung des Gesundheitszust<strong>an</strong>ds<br />
Subjektive Kr<strong>an</strong>kheitsindikatoren<br />
Psychosomatische Beschwerden<br />
Konsum von Medikamenten, Tabak, Alkohol<br />
Anonyme Erhebung innerhalb des Klassenverb<strong>an</strong>des. Nur ein Forscher war zusätzlich<br />
<strong>an</strong>wesend, kein Lehrer. St<strong>an</strong>dardisierte Einführung zu Beginn der Befragung.<br />
Die Arbeit enthält zahlreiche Bezüge zu vor<strong>an</strong>gehenden <strong>Forschungen</strong> und<br />
einen ausführlichen Literaturteil (24 Seiten) sowie übersichtliche Tabellen.<br />
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92
Petra Böhle & Jürgen Peters<br />
3. Berufsbiografien und Lebensgestaltung Ehemaliger<br />
Heiner Barz & Dirk R<strong>an</strong>doll: Bildung und Lebensgestaltung ehemaliger Schüler von Rudolf Steiner Schulen in der Schweiz<br />
1.<br />
2.<br />
3.<br />
4.<br />
Überblick über die Studie<br />
Bibliografische Angaben Barz, H. & R<strong>an</strong>doll, D. (2007). Bildung und Lebensgestaltung ehemaliger Schüler<br />
von Rudolf Steiner Schulen in der Schweiz. Eine Absolventenbefragung. Fr<strong>an</strong>kfurt<br />
a..M.: Peter L<strong>an</strong>g Verlag.<br />
Weitere Veröffentlichungen zu diesem<br />
Projekt<br />
Fragestellung<br />
Ziel und Zweck der Studie<br />
Relev<strong>an</strong>z<br />
Studie, Hintergründe, Stichprobe, ethische Kriterien<br />
Barz, H. & R<strong>an</strong>doll, D. (2007). Absolventen von <strong>Waldorfschulen</strong>. Wiesbaden:<br />
VS Verlag.<br />
Ziel der Studie ist es, Bildungswirklichkeiten und Bildungswirksamkeiten<br />
von Rudolf Steiner Schulen in der Schweiz in Hinblick auf unterschiedliche<br />
Gesichtspunkte empirisch zu erschließen, ohne eindeutige Ursache-<br />
Wirkungszusammenhänge zu erwarten.<br />
Gegenst<strong>an</strong>d der Forschung Absolventen von Schweizer <strong>Waldorfschulen</strong><br />
Hintergrund 1:<br />
Theoretischer Bezugsrahmen<br />
Motivation und Vor<strong>an</strong>nahmen<br />
Hintergrund 2:<br />
Kontext der Forschung<br />
•<br />
•<br />
•<br />
räumlich<br />
zeitlich<br />
institutionell<br />
Hintergrund 3:<br />
Stichprobe (Personen, Fälle, Zeiten und<br />
Kontexte<br />
Ethische Kriterien Alle Daten wurden <strong>an</strong>onymisiert.<br />
Datensammlung, Analyse und mögliche Verzerrungen durch die Forscher<br />
Die Erfahrungen der Ehemaligenbefragung in Deutschl<strong>an</strong>d von Barz/R<strong>an</strong>doll<br />
(s.o.) gingen ebenso in den Fragebogen ein wie die Resultate aus der Studie<br />
von Ulrike Hofm<strong>an</strong>n (1981) Forschungsbericht über Bildungsläufe ehemaliger<br />
Waldorfschule, Stuttgart.<br />
Die Schweizerische Waldorfschulbewegung hat sich seit 1926 kontinuierlich<br />
weiterentwickelt, ein l<strong>an</strong>gsames Wachstum bis 1970, d<strong>an</strong>n eine rasche<br />
Exp<strong>an</strong>sion mit über 30 Schulgründungen bis 1980. Mitte der 90-ger Jahre<br />
beg<strong>an</strong>n ein Rückg<strong>an</strong>g der Schülerzahlen (wie <strong>an</strong> den Regelschulen). Im<br />
Schuljahr 2004/04 gab es 36 Schulen, in denen 6.941 Schüler von 625 Lehrern<br />
unterrichtet wurden.<br />
Von 1.200 versendeten Fragebögen wurden 622 ausgefüllt zurückgesendet, was<br />
einem Rücklauf von 51,8% entspricht. Von den Befragten sind 56,4% weiblich.<br />
Das Durchschnittsalter der Absolventen betrug zum Untersuchungszeitpunkt<br />
51,5 Jahre, die Sp<strong>an</strong>nweite reichte von 26 bis 85 Jahren.<br />
Datensammlung Durch Fragebögen: 171 Items , teilweise offene Fragen, der Fragebogen ist im<br />
Anh<strong>an</strong>g komplett wiedergegeben.<br />
Daten<strong>an</strong>alyse SPSS-gestützte Analyse, bei der Gruppierung der gen<strong>an</strong>nten Berufe (insgesamt<br />
2.577 Nennungen) wurde die Klassifizierung der Bundes<strong>an</strong>stalt für Arbeit<br />
(BA) verwendet.<br />
Weitere Anmerkungen<br />
Referenzen und Einbettung in die<br />
Forschung, Lesbarkeit, Verständlichkeit,<br />
Anschaulichkeit der Darstellungen,<br />
Qualität der Abbildungen und Tabellen<br />
Ausführliche Darstellung der Ergebnisse, übersichtliche Tabellen und gut<br />
lesbare Darstellungen der offenen Fragen. Insgesamt liegen der Veröffentlichung<br />
Einzelbeiträge von H.Zimmerm<strong>an</strong>n, R.Thomas, A. Bonhoeffer, M.Brater, U.<br />
Dietler sowie von H. Barz und D. R<strong>an</strong>doll zu Grunde.<br />
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93
<strong>Empirische</strong> <strong>Forschungen</strong> <strong>an</strong> <strong>Waldorfschulen</strong> – Teil II<br />
Heiner Barz & Dirk R<strong>an</strong>doll: Absolventen von <strong>Waldorfschulen</strong><br />
1.<br />
2.<br />
3.<br />
4.<br />
Überblick über die Studie<br />
Bibliografische Angaben Barz, H. & R<strong>an</strong>doll, D. (2007). Absolventen von <strong>Waldorfschulen</strong>. Wiesbaden:<br />
VS Verlag.<br />
Weitere Veröffentlichungen zu diesem<br />
Projekt<br />
Fragestellung<br />
Ziel und Zweck der Studie<br />
Relev<strong>an</strong>z<br />
Studie, Hintergründe, Stichprobe, ethische Kriterien<br />
Gegenst<strong>an</strong>d der Forschung Absolventen von <strong>Waldorfschulen</strong><br />
Hintergrund 1:<br />
Theoretischer Bezugsrahmen<br />
Motivation und Vor<strong>an</strong>nahmen<br />
Hintergrund 2:<br />
Kontext der Forschung<br />
•<br />
•<br />
•<br />
räumlich<br />
zeitlich<br />
institutionell<br />
Hintergrund 3:<br />
Stichprobe (Personen, Fälle, Zeiten und<br />
Kontexte<br />
Ethische Kriterien Alle Daten wurden <strong>an</strong>onymisiert.<br />
Datensammlung, Analyse und mögliche Verzerrungen durch die Forscher<br />
R<strong>an</strong>doll, D. (2008). Unterrichtsqualität <strong>an</strong> <strong>Waldorfschulen</strong> aus der<br />
Perspektive von Absolventen, In: Schieren, J. (2008). Was ist und wie entsteht<br />
Unterrichtsqualität <strong>an</strong> der Waldorfschule? München: Kopaed Verlag.<br />
Der Forschungsbericht versucht sich <strong>an</strong> einer Antwort auf die Frage, inwieweit sich<br />
Indizien für die Einlösung der Erwartungen <strong>an</strong> die <strong>Waldorfschulen</strong> im Hinblick<br />
auf die Auswirkungen auf die Lebensgestaltung ehemaliger Waldorfschüler<br />
finden lassen. Weiter will er einen Beitrag leisten zur Weiterentwicklung der<br />
<strong>Waldorfschulen</strong>, indem er Stärken und Schwächen dieses reformpädagogischen<br />
Modells aus der Perspektive ehemaliger Schüler beleuchtet.<br />
Studien über die konkrete Schulwirklichkeit fehlten allerdings bisl<strong>an</strong>g genauso<br />
wie <strong>Forschungen</strong> zur Wirksamkeit der Pädagogik Steiners. Gerade dies aber<br />
ist ein Charakteristikum der Waldorfpädagogik: Sie be<strong>an</strong>sprucht nachhaltige<br />
Wirkungen im Blick auf eine gelingende Lebensgestaltung. Von der Freude am<br />
beruflichen Engagement, über Ver<strong>an</strong>twortungsbewusstsein für Gesellschaft und<br />
Umwelt bis hin zu positiven Einflüssen auf Lebensführung und Gesundheit im<br />
Alter reichen die Wirkungserwartungen.<br />
Die Waldorfschulbewegung hat ab den 70er Jahren einen deutlichen<br />
Zuwachs bekommen. Heute (2011), gibt es bundesweit 220 Schulen. Um<br />
den unterschiedlichen Entwicklungszeiträumen Rechnung zu tragen, wurden<br />
in der Untersuchung drei Kohorten ausgewählt mit den Geburtsjahrgängen:<br />
1933-42, 1945-54 und 1967-74.<br />
24 qualitative Einzelfallgespräche und 6 Gruppendiskussionen von Mitte 2003<br />
bis Anf<strong>an</strong>g 2004, schriftliche Befragung per Fragebögen: Ende 2004 wurden<br />
3.500 Fragebögen <strong>an</strong> ehemalige Waldorfschüler verschickt, bis März 2005<br />
kamen 1124 zurück. was einer Rücklaufquote von 32,1% entspricht.<br />
Datensammlung Durch 24 Einzelfallgespräche, 6 Gruppendiskussionen und 1124 Fragebögen,<br />
die eine Zufallsstichprobe aus 3 Alterskohorten darstellen.<br />
Daten<strong>an</strong>alyse Explorative Analyse der Einzelfallgespräche und Gruppeninterviews, deren<br />
Ergebnisse in das Design des Fragebogens eingingen. Auswertung der<br />
qu<strong>an</strong>titativen Fragebogenerhebung mit SPSS.<br />
Weitere Anmerkungen<br />
Referenzen und Einbettung in die<br />
Forschung, Lesbarkeit, Verständlichkeit,<br />
Anschaulichkeit der Darstellungen,<br />
Qualität der Abbildungen und Tabellen<br />
Die thematische Darstellung der Ergebnisse erfolgt durch verschiedene<br />
Autoren, insgesamt waren beteiligt: Anne Bonnhöfer, Michael Brater, Thomas<br />
Gensicke, Michael Ebertz, Arndt Büssing, Thomas Osterm<strong>an</strong>n, Fr<strong>an</strong>k Jakobi,<br />
Peter F. Matthiessen, Sylva P<strong>an</strong>yr und Peter Loebell.<br />
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94
Petra Böhle & Jürgen Peters<br />
Michael Brater & Ernst-Ulrich Wehle: Bildungsbiografien ehemaliger Kasseler Waldorfschüler<br />
1.<br />
Überblick über die Studie<br />
Bibliografische Angaben Brater, M. & Wehle, E.-U. (1982). Bildungsbiografien ehemaliger Kasseler<br />
Waldorfschüler. Erfahrungen mit der Integration beruflicher und allgemeiner<br />
Bildung in der <strong>Freie</strong>n Waldorfschule Kassel. Nachbefragung von Absolventen<br />
einfach- und doppelt-qualifizierender Ausbildungsgänge. Fr<strong>an</strong>kfurt a. M.<br />
Weitere Veröffentlichungen zu diesem<br />
Projekt<br />
Fragestellung<br />
Ziel und Zweck der Studie<br />
Relev<strong>an</strong>z<br />
Fucke, E. (1976). Berufliche und allgemeine Bildung in der Sekundarstufe II.<br />
Stuttgart: Ernst Klett Verlag.<br />
Fucke, E. (1980). Spezielle Berufsausbildung, ein notwendiger Beitrag zu einer<br />
heute geforderten neuen Allgemeinbildung. In: Erziehungskunst, (9).<br />
Kurzdarstellungen des Kasseler Modells (Form der Integration beruflicher und<br />
allgemeiner Bildung <strong>an</strong> der <strong>Freie</strong>n Waldorfschule Kassel) finden sich in der<br />
Zeitschrift „Erziehungskunst“ vom September 1980 und in der Festschrift zum<br />
50jährigen Bestehen der <strong>Freie</strong>n Waldorfschule Kassel.<br />
-Welche Berufs- und Bildungswege schlagen die Absolventen der Schule ein?<br />
-Welche Unterschiede gibt es zwischen den Verschiedenen<br />
Absolventengruppen?<br />
-Lassen sich bereits in diesen ersten Jahren nach der Schule modellspezifische<br />
Aspekte ausmachen?<br />
-Wie beurteilen die Ehemaligen selbst nach einigen Jahren Abst<strong>an</strong>d von der<br />
Schule das Kasseler Modell?<br />
Vorausgehende Gespräche mit Initiatoren und Lehrern des Modells zur<br />
Identifizierung relev<strong>an</strong>ter Informationsbereiche ergaben die Frage nach mehr<br />
pädagogischen - und weniger arbeitsmarktpolitischen - Gesichtspunkten<br />
hinsichtlich der individuellen Entwicklung des einzelnen Schülers.<br />
Das Kasseler Modell soll genauer beurteilt und weiter-entwickelt werden.<br />
www.rosejourn.com RoSE - Research on Steiner Education Vol.2 No.1 2011<br />
95
<strong>Empirische</strong> <strong>Forschungen</strong> <strong>an</strong> <strong>Waldorfschulen</strong> – Teil II<br />
2.<br />
3.<br />
Studie, Hintergründe, Stichprobe, ethische Kriterien<br />
Gegenst<strong>an</strong>d der Forschung Beschreibung von Absolventenbiografien in den ersten Jahren nach der Schulzeit.<br />
Hintergrund 1:<br />
Theoretischer Bezugsrahmen<br />
Motivation und Vor<strong>an</strong>nahmen<br />
Hintergrund 2:<br />
Kontext der Forschung<br />
•<br />
•<br />
•<br />
räumlich<br />
zeitlich<br />
institutionell<br />
Hintergrund 3:<br />
Stichprobe (Personen, Fälle, Zeiten und<br />
Kontexte<br />
Die Initiatoren des Modells gehen davon aus, dass die besser und umfassender<br />
ausgebildeten Absolventen auch im Berufsleben später gut zurecht kommen.<br />
Dieses Ziel soll dadurch erreicht werden, dass die Facharbeiter mit theoretischer<br />
und künstlerischer Bildung und die Abiturienten mit praktisch – h<strong>an</strong>dwerklicher<br />
Schulung. eine Stärkung der Persönlichkeit und der Selbstbestimmung im<br />
Berufslebenslauf sowie den Abbau sozialer Ungleichheit erfahren. Die Lehrer<br />
und Träger des Modells formulieren sieben Indikatoren für das Erreichen<br />
dieser Ziele (Studierwilligkeit; Karrieregesichtspunkte gegenüber persönlicher<br />
Aufgabenerfüllung oder Fähigkeitsentwicklung; Mut zu höherer Bildung;<br />
Mobilität; weniger Studienabbrüche; soziales Engagement; klare Berufswünsche;<br />
weniger allzu enge Spezialisierung; sachliches Autoritätsverhältnis; weniger<br />
Einfluss der sozialen Herkunft auf das eigene Leben).<br />
<strong>Freie</strong> Waldorfschule Kassel<br />
Zehn Jahre nach Beginn des Modells, d.h. im Frühjahr 1979, Durchführung<br />
einer schriftlichen Befragung aller Schüler, die seit 1972 (erstes Jahr mit<br />
doppelt-qualifizierten Abgängern) die Schule mit 12 oder mehr Schuljahren<br />
verlassen haben.<br />
Frühjahr 1979: Fragebogenverschickung mit Begleitbrief <strong>an</strong> 278 Ehemalige.<br />
Rücklauf: 173 Fragebögen. Die gute Rücklaufquote und die sorgfältige<br />
Bearbeitung der Fragebögen durch die Befragten mit z. T. sehr ausführlichen<br />
schriftlichen Kommentaren lässt auf deren große Aufgeschlossenheit und<br />
Engagement schließen.<br />
Der Autor weist auf zwei Probleme hin: Kurzer zeitlicher Abst<strong>an</strong>d zum Ende<br />
der Schulzeit und relativ kleine Zahl von Befragten.<br />
Ethische Kriterien Zusicherung der vollkommen <strong>an</strong>onymen Auswertung der Fragebögen im<br />
Begleitschreiben.<br />
Datensammlung, Analyse und mögliche Verzerrungen durch die Forscher<br />
Datensammlung Fragebögen mit vorgegebenen Antwortkategorien (geschlossene, st<strong>an</strong>dardisierte<br />
Fragen) zu: weiterer Ausbildungsweg, Ausbildungswechsel; Berufswahlsituation;<br />
Art, Zahl und Wechsel der Arbeitsstelle; Situation am Arbeitsplatz; Einstellung<br />
zu Arbeit und Beruf; soziale Herkunft und außerberufliche Interessen.<br />
Zu einigen Themen erfolgten offene Fragen (Art der Tätigkeit und Begründung).<br />
Ein Abschnitt für freie Antwortmöglichkeiten hinsichtlich der Einschätzung<br />
und Kritik des Kasseler Modells.<br />
Einige Fragen zum Thema Engagement im <strong>an</strong>throposophischen Umfeld.<br />
Daten<strong>an</strong>alyse Die kleine Zahl der Befragten und die Bildung von Untergruppen lassen<br />
keine komplexeren Auswertungsverfahren statistischer Art zu. Das Material<br />
wird rein deskriptiv - im Wesentlichen in Form von Kreuztabellen (Tabellen<br />
kombinierter Häufigkeiten, Häufigkeiten von Merkmalskombinationen) –<br />
dargestellt. Unter Einbeziehung allgemeiner Kenntnisse wird eine <strong>an</strong>gemessene<br />
Interpretation der verschiedenen Befunde versucht.<br />
www.rosejourn.com RoSE - Research on Steiner Education Vol.2 No.1 2011<br />
96
Petra Böhle & Jürgen Peters<br />
4.<br />
Weitere Anmerkungen<br />
Referenzen und Einbettung in die<br />
Forschung, Lesbarkeit, Verständlichkeit,<br />
Anschaulichkeit der Darstellungen,<br />
Qualität der Abbildungen und Tabellen<br />
Es f<strong>an</strong>den zwölf weitere Modellversuche und Studien zur Doppelqualifikation<br />
in Hessen und ähnlich gelagert in <strong>an</strong>deren Bundesländern statt. Die Studie<br />
hat der wissenschaftlichen Begleitung Anregungen zu einem Rahmenkonzept<br />
gegeben, das aus den Hessischen Modellversuchen erwachsen soll.<br />
www.rosejourn.com RoSE - Research on Steiner Education Vol.2 No.1 2011<br />
97
<strong>Empirische</strong> <strong>Forschungen</strong> <strong>an</strong> <strong>Waldorfschulen</strong> – Teil II<br />
Luzius Gessler: Bildungserfolg im Spiegel von Bildungsbiografien<br />
1.<br />
2.<br />
Überblick über die Studie<br />
Bibliografische Angaben Gessler, L. (1988). Bildungserfolg im Spiegel von Bildungsbiografien.<br />
Begegnungen mit Schülerinnen und Schülern der Hiberniaschule (W<strong>an</strong>ne–<br />
Eickel). In: Keim, W. (Hg.). Studien zur Bildungsreform. Bd. 15. Fr<strong>an</strong>kfurt a.<br />
M.: Verlag Peter L<strong>an</strong>g.<br />
Weitere Veröffentlichungen zu diesem<br />
Projekt<br />
Fragestellung<br />
Ziel und Zweck der Studie<br />
Relev<strong>an</strong>z<br />
Studie, Hintergründe, Stichprobe, ethische Kriterien<br />
Rist, G. & Schneider, P. (1982). Die Hiberniaschule. Von der Lehrwerkstatt zur<br />
Gesamtschule. Reinbek.<br />
Die Probestudie soll das Erfahrungsfeld gründlich in Augenschein nehmen,<br />
um daraus eine systematische Hauptstudie zu entwickeln.<br />
Hauptstudie: Wie spiegelt sich der besondere Bildungs<strong>an</strong>satz der Hibernia-<br />
Schule, allgemeinbildende und berufsbildende Lernwege mitein<strong>an</strong>der<br />
zu verbinden, in den Biografien ehemaliger Hibernia-Schüler wieder?<br />
(L<strong>an</strong>gzeiteffekt integrierter doppelt-qualifizierender Bildungsgänge als<br />
Erkenntnisinteresse der Bildungsforschung).<br />
Gegenst<strong>an</strong>d der Forschung Ehemalige Hibernia-Schüler und ihre Lebensläufe<br />
Hintergrund 1:<br />
Theoretischer Bezugsrahmen<br />
Motivation und Vor<strong>an</strong>nahmen<br />
Hintergrund 2:<br />
Kontext der Forschung<br />
•<br />
•<br />
•<br />
räumlich<br />
zeitlich<br />
institutionell<br />
Hintergrund 3:<br />
Stichprobe (Personen, Fälle, Zeiten und<br />
Kontexte<br />
Im vorausgeg<strong>an</strong>genen Jahrzehnt diskutiert die Erziehungswissenschaft im<br />
besonderen Maße die Frage nach der Qualität der Schule. Sie vergleicht<br />
Schulsysteme sowie Differenzierungsmodelle und deren Auswirkungen auf<br />
schulische Verteilungsprozesse, Schulleistungen und Schulklima. Dabei soll die<br />
Bewährung der Gesamtschule gegenüber dem herkömmlichen Schulsystem im<br />
Auftrag verschiedener L<strong>an</strong>desregierungen nachgewiesen werden.<br />
Die Studie entst<strong>an</strong>d im Rahmen eines von der Bund – Länder – Kommission<br />
geförderten Modellversuchs.<br />
Hibernia-Schule als `Gesamtschule eigener Art´ im Städtedreieck Herne,<br />
Bochum, Gelsenkirchen mit 1100 Schülern (1983) und 80 Lehrkräften.<br />
Probestudie: 1980/ 81<br />
Hauptstudie: 1980 - 1983<br />
Probestudie: 8-10 ehemalige Hibernia-Schüler von knapp 100, die auf<br />
eine Fragebogenverschickung ge<strong>an</strong>twortet hatten; Vertreter verschiedener<br />
Schülergenerationen, verschiedener sozialer Herkunft, mit verschiedenen<br />
schulischen Berufsabschlüssen und verschiedenen Endberufen. Auswahl von<br />
Antworten mit deutlichem Interesse <strong>an</strong> der Ausein<strong>an</strong>dersetzung mit ihrer<br />
Schulver-g<strong>an</strong>genheit und deren Auswirkung auf ihren Lebensg<strong>an</strong>g.<br />
Hauptstudie: Vertreter zweier Generationen je gleichaltriger Ehemaliger, d.h.<br />
zwei ausgewählter ehemaliger Klassen unterschiedlicher Geburtsjahrgänge,<br />
deren Schüler als ehemalige Klassenkameraden je auf dieselbe gemeinsam<br />
verbrachte Schulzeit zurückblicken. (Mittzw<strong>an</strong>ziger auf der Schwelle zwischen<br />
Berufsausbildung und -ausübung und über Dreißigjährige, voll im Beruf<br />
stehende). Analoge lerngeschichtliche Befragung des Jahrg<strong>an</strong>gs von Hibernia-<br />
Schülern, die im Sommer 1983 gemeinsam ihr Abitur erreichen sollten.<br />
(Geburtsjahrg<strong>an</strong>g 1962/63)<br />
www.rosejourn.com RoSE - Research on Steiner Education Vol.2 No.1 2011<br />
98
Petra Böhle & Jürgen Peters<br />
3.<br />
4.<br />
Datensammlung, Analyse und mögliche Verzerrungen durch die Forscher<br />
Datensammlung Probestudie: Fragebögen; Gespräche (biografische Methode)<br />
Daten<strong>an</strong>alyse Probestudie: Bil<strong>an</strong>zversuch<br />
Weitere Anmerkungen<br />
Referenzen und Einbettung in die<br />
Forschung, Lesbarkeit, Verständlichkeit,<br />
Anschaulichkeit der Darstellungen,<br />
Qualität der Abbildungen und Tabellen<br />
Hauptstudie: Führung und Protokollierung lernbiografischer Gespräche;<br />
Epochenhefte und Werkstattwochenbücher; Grundriss der Schul<strong>an</strong>lage 1983<br />
Hauptstudie: Sieben Schülerportraits<br />
Kontrasthintergrund ist die vom Autor durchgeführte Schülerstudie: Basler<br />
Altersgenossen des Abiturjahrg<strong>an</strong>gs (Geburtsjahrg<strong>an</strong>g 1962/63) auf der Suche<br />
nach ‚Autonomie’ (Jugendunruhen 1980/81).<br />
Rückblick des Autors auf seine Arbeit am Modellversuch der Hiberniaschule<br />
(Einstudieren von Klassenspielen; Verabschiedung des`Versuchsjahrg<strong>an</strong>gs´1983;<br />
die Anlage der Schule; Textur des Lehrpl<strong>an</strong>s; Gestaltung des Pensums; Aufgaben<br />
der Konferenz; `Erdung´ von Schulbildung durch praktische Arbeit; die Kunst<br />
als Spielraum in der total org<strong>an</strong>isierten Schule).<br />
Fend, H. (1982). Gesamtschule im Vergleich. Bil<strong>an</strong>z der Ergebnisse des<br />
Gesamtschulversuchs. Weinheim/ Basel.<br />
Gruschka, A. (1985). Wie Schüler Erzieher werden. Eine Studie zur<br />
Kompetenzentwicklung und fachlichen Identitätsbildung in einem doppeltqualifizierenden<br />
Bildungsg<strong>an</strong>g des Kollegschulversuchs NW. Nd. 1+2, Wetzlar.<br />
Hüffel, A. (1983). Für`s Leben gelernt. Ehemalige Hibernia-Schüler berichten<br />
von ihren Schul- und Lebenserfahrungen. W<strong>an</strong>ne-Eickel, Fr<strong>an</strong>kfurt a.M.<br />
Leber, S. (1981). Die Waldorfschule im gesellschaftlichen Umfeld. Stuttgart.<br />
Pr<strong>an</strong>ge, K. (1986). Erziehung zur Anthroposophie. Darstellung und Kritik der<br />
Waldorfpädagogik.<br />
Schlicht, H.-J. (1985). Wie ich Erzieher wurde – Schüler erzählen ihre<br />
Lerngeschichte. Nutzen und Anwendung lernbiografischer Interviews bei der<br />
Evaluation des doppelt-qualifizierenden Bildungsg<strong>an</strong>ges „Erzieher in Verbindung<br />
mit der Allgemeinen Hochschulreife bzw. Fachhochschulreife des Kollegschulversuchs<br />
Nordrhein – Westfalen“. Fr<strong>an</strong>kfurt a.M. – Bern – New York.<br />
Die Studie enthält neben dem Grundrisspl<strong>an</strong> der Schule eine grafische<br />
Übersicht über den Aufbau der Oberstufe und eine tabellarische Darstellung des<br />
praktischen Bildungsg<strong>an</strong>gs, den alle Schüler durchlaufen, der Epochenabfolge<br />
der 9. und 10. Klasse sowie Zeichnungen aus Schulheften.<br />
Der Anh<strong>an</strong>g enthält die Fragebögen und den Gesprächsleitfaden.<br />
www.rosejourn.com RoSE - Research on Steiner Education Vol.2 No.1 2011<br />
99
<strong>Empirische</strong> <strong>Forschungen</strong> <strong>an</strong> <strong>Waldorfschulen</strong> – Teil II<br />
Ulrike Hofm<strong>an</strong>n, Christine von Prümmer & Dieter Weidner: Bildungslebensläufe ehemaliger Waldorfschüler.<br />
1.<br />
2.<br />
3.<br />
4.<br />
Überblick über die Studie<br />
Bibliografische Angaben Hofm<strong>an</strong>n, U., von Prümmer, C., Weidner, D. (1981). Bildungslebensläufe ehemaliger<br />
Waldorfschüler. Eine Untersuchung der Geburtsjahrgänge 1946 und 1947. Stuttgart:<br />
Pädagogische Forschungsstelle beim Bund der <strong>Freie</strong>n <strong>Waldorfschulen</strong>.<br />
Weitere Veröffentlichungen zu diesem<br />
Projekt<br />
Fragestellung<br />
Ziel und Zweck der Studie<br />
Relev<strong>an</strong>z<br />
Studie, Hintergründe, Stichprobe, ethische Kriterien<br />
Hofm<strong>an</strong>n, U., von Prümmer, C. & Weidner, D. (1981). Auszüge aus dem<br />
Bericht über Bildungslebensläufe ehemaliger Waldorfschüler. Zum Berufs-<br />
und Lebenserfolg. In: Leber, S. (1982). Die Waldorfschule im gesellschaftlichen<br />
Umfeld Zahlen, Daten und Erläuterungen zu Bildungslebensläufen ehemaliger<br />
Waldorfschüler. Stuttgart: Verlag <strong>Freie</strong>s Geistesleben.<br />
Bis 1980 gab es keinen über einzelne Schulen hinausgehenden Überblick über<br />
die Motive, eine Waldorfschule zu besuchen und über die weitere Wahl einer<br />
Ausbildung und eines Berufs. Ziel der Studie ist es, die weiteren Bildungsgänge<br />
der Schüler aus den Jahrgängen 1946/47 zu erfassen, unabhängig von der<br />
Verweildauer der Schüler.<br />
Gegenst<strong>an</strong>d der Forschung Alle Absolventen von <strong>Waldorfschulen</strong> der Jahrgänge 1946/47<br />
Hintergrund 1:<br />
Theoretischer Bezugsrahmen<br />
Motivation und Vor<strong>an</strong>nahmen<br />
Hintergrund 2:<br />
Kontext der Forschung<br />
•<br />
•<br />
•<br />
räumlich<br />
zeitlich<br />
institutionell<br />
Hintergrund 3:<br />
Stichprobe (Personen, Fälle, Zeiten und<br />
Kontexte<br />
Datensammlung, Analyse und mögliche Verzerrungen durch die Forscher<br />
Datensammlung Fragebögen <strong>an</strong> 2300 Absolventen<br />
Es gab vorher keine systematische Untersuchung über Absolventen von<br />
<strong>Waldorfschulen</strong>. Den <strong>Waldorfschulen</strong> wurde oft vorgeworfen, durch<br />
ihr „insulares Dasein“ eine „intakte, heile Welt“ zu schaffen, die <strong>an</strong> der<br />
„tatsächlichen“ harten und rauen Wirklichkeit des Lebens vorbeigehe.<br />
Demnach müssten die Waldorfschüler in Ausbildung und Beruf unter<br />
„Anpassungsschwierigkeiten“ leiden. Das Motiv der Studie ist, zu dieser Frage<br />
eine systematische Antwort zu erarbeiten.<br />
Anf<strong>an</strong>g der fünfziger Jahre gab es 22 <strong>Waldorfschulen</strong>, davon haben 17 Schulen<br />
ihre Archive zur Verfügung gestellt. Es sollten Absolventen der Jahrgänge<br />
1946/47 erfasst werden, unabhängig von der Verweildauer. Der Entwicklung<br />
des Fragebogens gingen Gruppendiskussionen und Intensivinterviews voraus.<br />
Von den insgesamt 2565 Schülern der Jahrgänge 1946/47 konnten 2300<br />
Adressen erfasst werden. Der Rücklauf betrug 63% (1460 Absolventen) Die<br />
Befragung f<strong>an</strong>d im Herbst 1976 statt.<br />
Daten<strong>an</strong>alyse Statistische Auswertung und Faktor<strong>an</strong>alysen mit SPSS<br />
Weitere Anmerkungen<br />
Referenzen und Einbettung in die<br />
Forschung, Lesbarkeit, Verständlichkeit,<br />
Anschaulichkeit der Darstellungen,<br />
Qualität der Abbildungen und Tabellen<br />
Ansonsten umf<strong>an</strong>greicher Bericht (553 S.) mit ausführlichen Tabellen.<br />
Förderung durch das Bundesministerium.<br />
Sehr umf<strong>an</strong>greicher Tabellenteil und genaue Dokumentation des Fragebogens,<br />
im Anh<strong>an</strong>g wird <strong>an</strong>gegeben welche Teile aus <strong>an</strong>deren Studien übernommen<br />
wurden., 190 Literaturverweise.<br />
www.rosejourn.com RoSE - Research on Steiner Education Vol.2 No.1 2011<br />
100
Petra Böhle & Jürgen Peters<br />
Fr<strong>an</strong>z Holderegger: Befragung ehemaliger Schülerinnen und Schüler von Rudolf-Steiner-Schulen in der Schweiz<br />
1.<br />
2.<br />
3.<br />
Überblick über die Studie<br />
Bibliografische Angaben Holderegger, F. (2001). Befragung ehemaliger Schülerinnen und Schüler von<br />
Rudolf-Steiner-Schulen in der Schweiz, Arbeitsgemeinschaft der Rudolf-Steiner-<br />
Schulen der Schweiz, Carmenstr. 49, Zürich.<br />
Weitere Veröffentlichungen zu diesem<br />
Projekt<br />
Fragestellung<br />
Ziel und Zweck der Studie<br />
Relev<strong>an</strong>z<br />
Studie, Hintergründe, Stichprobe, ethische Kriterien<br />
Gegenst<strong>an</strong>d der Forschung<br />
Hintergrund 1:<br />
Theoretischer Bezugsrahmen<br />
Motivation und Vor<strong>an</strong>nahmen<br />
Hintergrund 2:<br />
Kontext der Forschung<br />
•<br />
•<br />
•<br />
räumlich<br />
zeitlich<br />
institutionell<br />
Hintergrund 3:<br />
Stichprobe (Personen, Fälle, Zeiten und<br />
Kontexte<br />
Datensammlung, Analyse und mögliche Verzerrungen durch die Forscher<br />
Das Ziel der Befragung war die Klärung der Frage, ob die <strong>an</strong>throposophische<br />
Pädagogik den Jugendlichen die gleichen Ch<strong>an</strong>cen auf dem weiteren<br />
Lebensweg vermittelt wie die Staatsschule und ob sie zumindest zu besonderen<br />
Ausprägungen bei der Berufswahl führt.<br />
Die <strong>Waldorfschulen</strong> gelten als Schulen eigener pädagogischer Prägung<br />
mit einzelnen Besonderheiten, zum Beispiel die musisch-künstlerische<br />
Ausrichtung, das Klassenlehrerprinzip und die kollegiale Selbstverwaltung. Die<br />
Frage ist daher naheliegend, ob das Berufsfeld oder die Berufsch<strong>an</strong>cen durch<br />
die besondere pädagogische Prägung beeinflusst werden.<br />
Ehemalige aus 13 Schweizer Rudolf Steiner Schulen wurden im Jahr 2001 befragt.<br />
565 ehemalige Waldorfschüler in der Schweiz (Durchschnittsalter 23,5 Jahre).<br />
Datensammlung Fragebogen durch schriftliche Befragung (40% Rücklauf)<br />
Daten<strong>an</strong>alyse Auswertung und Darstellung der Daten unter den Aspekten der Ausbildungen<br />
und Arbeitsmöglichkeiten sowie nach beliebten Berufsfeldern. Untersuchung<br />
der Selbsteinschätzung in Bezug auf eigene Fähigkeiten und Begabungen sowie<br />
die Einschätzung der Ch<strong>an</strong>cen auf dem Arbeitsmarkt.<br />
www.rosejourn.com RoSE - Research on Steiner Education Vol.2 No.1 2011<br />
101
<strong>Empirische</strong> <strong>Forschungen</strong> <strong>an</strong> <strong>Waldorfschulen</strong> – Teil II<br />
Monika Schopf-Beige: Best<strong>an</strong>den. Lebenswege ehemaliger Waldorfschüler<br />
1.<br />
2.<br />
3.<br />
Überblick über die Studie<br />
Bibliografische Angaben Schopf -Beige, M. (2004). Best<strong>an</strong>den. Lebenswege ehemaliger Waldorfschüler.<br />
19 Gespräche, aufgezeichnet von Monika Schopf – Beige. Stuttgart: Verlag <strong>Freie</strong>s<br />
Geistesleben.<br />
Weitere Veröffentlichungen zu diesem<br />
Projekt<br />
Fragestellung<br />
Ziel und Zweck der Studie<br />
Relev<strong>an</strong>z<br />
Studie, Hintergründe, Stichprobe, ethische Kriterien<br />
Hoffm<strong>an</strong>n, U., von Prümmer, C., Weidner, D. (1978). Bildungslebensläufe<br />
ehemaliger Waldorfschüler – Eine Untersuchung der Geburtsjahrgänge 1946<br />
und 1947. Stuttgart: Pädagogische Forschungsstelle beim Bund der <strong>Freie</strong>n<br />
<strong>Waldorfschulen</strong>.<br />
Gessler, L. (1988). Bildungserfolg im Spiegel von Bildungsbiografien. Studien zur<br />
Bildungsreform B<strong>an</strong>d 15. Fr<strong>an</strong>kfurt a. M.: Verlag Peter L<strong>an</strong>g.<br />
Was wird aus Waldorfschülern?<br />
Dieses öffentliche Interesse <strong>an</strong> Waldorfpädagogik, das sich ausdrückt in<br />
zahlreichen Fragen unterschiedlichster Ausrichtung, die <strong>an</strong> die Geschäftsstelle des<br />
Bundes der <strong>Freie</strong>n <strong>Waldorfschulen</strong> gerichtet werden, soll be<strong>an</strong>twortet werden.<br />
Gegenst<strong>an</strong>d der Forschung Lebensbilder ehemaliger Waldorfschüler<br />
Hintergrund 1:<br />
Theoretischer Bezugsrahmen<br />
Motivation und Vor<strong>an</strong>nahmen<br />
Hintergrund 2:<br />
Kontext der Forschung<br />
•<br />
•<br />
•<br />
räumlich<br />
zeitlich<br />
institutionell<br />
Hintergrund 3:<br />
Stichprobe (Personen, Fälle, Zeiten und<br />
Kontexte<br />
Datensammlung, Analyse und mögliche Verzerrungen durch die Forscher<br />
Das Buch stellt den oben gen<strong>an</strong>nten wissenschaftlich ausgerichteten<br />
Veröffentlichungen eine Illustration ihrer Ergebnisse in Form von Gesprächen<br />
mit ehemaligen Waldorfschülern, die ihr Lebensbild zeichnen, zur Seite.<br />
Die Autorin ist der Überzeugung, dass die Waldorfpädagogik „von großer und<br />
zukunftsträchtiger Bedeutung ist“. (Schopf - Beige, M. (2004). Best<strong>an</strong>den.<br />
Lebenswege ehemaliger Waldorfschüler. 19 Gespräche, aufgezeichnet von Monika<br />
Schopf - Beige. Stuttgart: Verlag <strong>Freie</strong>s Geistesleben, S.9)<br />
Die Gespräche f<strong>an</strong>den 1997 statt durch Vermittlung des<br />
Vorst<strong>an</strong>ds des Bundes der <strong>Freie</strong>n <strong>Waldorfschulen</strong>, Stuttgart.<br />
19 Befragte ehemalige Waldorfschüler aus unterschiedlichen Jahrgängen und<br />
mit differenten sozialen und sozioökonomischen Hintergründen.<br />
Datensammlung Leitfadeninterviews, Geburtsjahr, Beruf; Ort und Zeitraum des Waldorfschulbesuchs<br />
Daten<strong>an</strong>alyse Interviewzusammenfassungen in jeweils fortlaufenden Texten. (Das erste<br />
Interview ist mit den Fragen wiedergegeben.)<br />
www.rosejourn.com RoSE - Research on Steiner Education Vol.2 No.1 2011<br />
102
Petra Böhle & Jürgen Peters<br />
4.<br />
Weitere Anmerkungen<br />
Referenzen und Einbettung in die<br />
Forschung, Lesbarkeit, Verständlichkeit,<br />
Anschaulichkeit der Darstellungen,<br />
Qualität der Abbildungen und Tabellen<br />
Hellmich, A., Teigeler, P. (Hg.) (1994). Montessori-, Freinet-, Waldorfpädagogik.<br />
Konzeption und aktuelle Praxis. Weinheim: Beltz Verlag.<br />
Bohnsack, F., Kr<strong>an</strong>ich, E. - M (Hg.) (1994). Erziehungswissenschaft und<br />
Waldorfpädagogik. 2. Auflage, Weinheim: Beltz Verlag.<br />
Bohnsack, F., Leber, S. (Hg.) (1996). Sozial – Erziehung im Sozial – Verfall.<br />
Grundlage, Kontroversen, Wege. Weinheim: Beltz Verlag.<br />
Buch, P., Kr<strong>an</strong>ich, E. - M. (Hg.)(1995). Auf der Suche nach dem Erlebbaren<br />
Zusammenh<strong>an</strong>g. Weinheim: Beltz Verlag.<br />
DVDs: Jung, W. (o.J.). Das Lernen lieben – <strong>Waldorfschulen</strong> heute und: Menschen<br />
erkennen und bewegen – Wege zur Erziehungskunst zu bestellen bei: info@<br />
waldorfschule.de<br />
Video: AugenBlicke in die Zukunft – Waldorf-Pädagogi k weltweit. Berlin:<br />
Freunde der Erziehungskunst.<br />
Leicht lesbare Interviewzusammenfassungen, denen jeweils schwarz-weisse<br />
Portraitfotografien der Befragten vor<strong>an</strong>gestellt sind.<br />
Nach dem Schlusswort zu den Interviews folgen mehrere Abschnitte mit<br />
allgemeinen Informationen über <strong>Waldorfschulen</strong>, die für eine erste Orientierung<br />
in Fragen der Waldorfpädagogik geeignet sind. Die Autorin endet mit einer<br />
kurzen Darstellung des Lebenswegs Rudolf Steiners.<br />
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103
<strong>Empirische</strong> <strong>Forschungen</strong> <strong>an</strong> <strong>Waldorfschulen</strong> – Teil II<br />
4. Waldorfschule und Minderheiten<br />
Brater, M., Hemmer-Sch<strong>an</strong>ze, C., Schmelzer, A.: Interkulturelle Waldorfschule<br />
1.<br />
2.<br />
3.<br />
Überblick über die Studie<br />
Bibliografische Angaben Brater, M., Hemmer-Sch<strong>an</strong>ze, C., Schmelzer, A. (2008). Interkulturelle<br />
Waldorfschule, Evaluation zur schulischen Integration von Migr<strong>an</strong>tenkindern.<br />
Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.<br />
Weitere Veröffentlichungen zu diesem<br />
Projekt<br />
Fragestellung<br />
Ziel und Zweck der Studie<br />
Relev<strong>an</strong>z<br />
Studie, Hintergründe, Stichprobe, ethische Kriterien<br />
Brater, M., Hemmer-Sch<strong>an</strong>ze, C., Schmelzer, A. (2008). Schule ist bunt: Eine<br />
interkulturelle Waldorfschule im sozialen Brennpunkt. Stuttgart: Verlag <strong>Freie</strong>s<br />
Geistesleben.<br />
Berücksichtigt das Konzept der M<strong>an</strong>nheimer Schule in <strong>an</strong>gemessener Weise<br />
den gegenwärtigen Wissenst<strong>an</strong>d im Bereich interkulturelle Pädagogik?<br />
Wie war die Ausg<strong>an</strong>gssituation der Schule?<br />
Sind im Verlauf des Beobachtungszeitraums Veränderungen im Bereich<br />
Sprachkompetenz, Lern- und Sozialverhalten der Schüler festzustellen?<br />
Ziel ist eine prozessbegleitende Evaluation in Bezug auf:<br />
•<br />
•<br />
Dokumentation der bestehenden Praxis<br />
Reflexion auftretender Probleme und Fragestellungen<br />
Gegenst<strong>an</strong>d der Forschung Die freie Interkulturelle Waldorfschule in M<strong>an</strong>nheim<br />
Hintergrund 1:<br />
Theoretischer Bezugsrahmen<br />
Motivation und Vor<strong>an</strong>nahmen<br />
Hintergrund 2:<br />
Kontext der Forschung<br />
•<br />
•<br />
•<br />
räumlich<br />
zeitlich<br />
institutionell<br />
Hintergrund 3:<br />
Stichprobe (Personen, Fälle, Zeiten und<br />
Kontexte<br />
Schlechtes Abschneiden deutscher Schulen bei der Pisa Studie in Bezug auf<br />
gleichwertige Bildungsch<strong>an</strong>cen für Schüler mit Migrationshintergrund – in<br />
keinem <strong>an</strong>deren OECD-L<strong>an</strong>d ist der Selektionsmech<strong>an</strong>ismus so ausgeprägt<br />
wie in Deutschl<strong>an</strong>d. Der St<strong>an</strong>d der wissenschaftlichen Diskussion um die<br />
schulische Integration von Migr<strong>an</strong>tenkindern wird ausführlich dargestellt.<br />
Beobachtungszeitraum 2004/06, die Interkulturelle Waldorfschule in<br />
M<strong>an</strong>nheim hatte die Klassenstufen 1 bis 5 besteht mit insgesamt 97 Schülern,<br />
Anteil der Migr<strong>an</strong>tenkinder: 50% (aus 12 Nationen)<br />
Gesamterfassung aller Schüler, schriftliche Befragung der Eltern, Begleitstudie<br />
von 2004 bis Sommer 2006.<br />
Ethische Kriterien Durch Schulaufsichtsbehörden und Anonymisierung aller Daten gewährleistet.<br />
Datensammlung, Analyse und mögliche Verzerrungen durch die Forscher<br />
Datensammlung Zwei schriftliche und mündliche Befragungsrunden der Elternhäuser, Daten<br />
der Schulverwaltung,<br />
Daten<strong>an</strong>alyse Sprachprofil<strong>an</strong>alysen, Auswertung der Einschätzungen von Lehrern und<br />
Eltern.<br />
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104
Petra Böhle & Jürgen Peters<br />
4.<br />
Weitere Anmerkungen<br />
Referenzen und Einbettung in die<br />
Forschung, Lesbarkeit, Verständlichkeit,<br />
Anschaulichkeit der Darstellungen,<br />
Qualität der Abbildungen und Tabellen<br />
Der St<strong>an</strong>d der wissenschaftlichen Diskussion um die schulische Integration von<br />
Migr<strong>an</strong>tenkindern wird in einem besonderen Kapitel ausführlich diskutiert.<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Genaue Darstellung der kulturellen Herkunft der Schüler<br />
Gute Beschreibungen der Lernprobleme<br />
Sehr <strong>an</strong>schauliche Darstellung der Vielfalt der Merkmalskombinationen<br />
Anschauliche Darstellung der Verlaufskurven über die im<br />
Beobachtungszeitraum erfolgten Veränderungen<br />
Gut verständliches Resümee, das die wesentlichen Ergebnisse zusammenfasst.<br />
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