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Armut und Umwelt in Burkina Faso und NO-Brasilien - WBGU

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<strong>Armut</strong> <strong>und</strong> Vulnerabilität 19 Petschel-Held et al.<br />

4.1.2 <strong>NO</strong>-<strong>Brasilien</strong><br />

Exemplarisch wird hier wieder das Beispiel “Nahrungsmittelsicherheit <strong>und</strong> Bodendegradation“ ausgeführt.<br />

Wie auch für Burk<strong>in</strong>a <strong>Faso</strong> werden anschließend die gr<strong>und</strong>legenden Indikatoren <strong>und</strong> Prozesshypothesen für<br />

die Bestimmung der anderen Matrixelemente dargestellt. Auch die Karten zu Nordost-<strong>Brasilien</strong> bef<strong>in</strong>den sich<br />

im Anhang.<br />

Der Gesamt<strong>in</strong>dikator für die Vulnerabilität der Nahrungsmittelsicherheit gegenüber Bodendegradation, v n,<br />

b ,<br />

setzt sich für <strong>NO</strong>-<strong>Brasilien</strong> aus acht Indikatoren zusammen:<br />

v = B + B + ( 1−<br />

| G − G |) + w ) ⋅ (( 1−<br />

a ) + ( 1−<br />

E)<br />

+ ( 1−<br />

V ) + ( 1−<br />

ρ<br />

n,<br />

b ( h t<br />

0<br />

a<br />

α<br />

b<br />

mit B h Hangneigung<br />

B t Bodentiefe<br />

G durchschnittliche Produktion an Gr<strong>und</strong>nahrungsmitteln des Munizips<br />

G 0 durchschnittliche Produktion an Gr<strong>und</strong>nahrungsmitteln <strong>in</strong> <strong>NO</strong>-<strong>Brasilien</strong><br />

w a Anteil der <strong>in</strong> der Landwirtschaft beschäftigten Personen an der Gesamtbevölkerung<br />

a α Alphabetisierungsrate<br />

E Gesamte<strong>in</strong>kommen pro Person<br />

V gesamter Viehbestand pro Person<br />

ρ Bevölkerungsdichte<br />

b<br />

Die Verknüpfung <strong>und</strong> Normierung der Indikatoren folgt dem gleichen Schema wie oben für Burk<strong>in</strong>a <strong>Faso</strong><br />

beschrieben 6 . Abbildung 4.2 zeigt die räumliche Verteilung des Gesamt<strong>in</strong>dikators für die Vulnerabilität der<br />

Nahrungsmittelsicherheit gegenüber Bodendegradation für <strong>NO</strong>-<strong>Brasilien</strong>.<br />

Die vulnerabelsten Munizipe bef<strong>in</strong>den sich im Sertão der B<strong>und</strong>esstaaten Piauí <strong>und</strong> Ceará. Die hohe<br />

Vulnerabilität bestimmt sich aus dem Zusammenwirken mehrerer Faktoren <strong>und</strong> lässt sich daher nicht auf<br />

e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>zigen Indikator zurückführen. Jedoch lassen sich wie für Burk<strong>in</strong>a <strong>Faso</strong> auch hier Indikatoren<br />

identifizieren, die Extremwerte aufweisen <strong>und</strong> somit die Verteilung der Vulnerabilität entscheidend<br />

mitbee<strong>in</strong>flussen. Dazu gehören der hohe Anteil der <strong>in</strong> der Landwirtschaft Beschäftigten, zum Teil ger<strong>in</strong>g<br />

mächtige Böden <strong>und</strong> ger<strong>in</strong>ge E<strong>in</strong>kommen. Die weniger vulnerablen Munizipe konzentrieren sich entlang der<br />

urbanen Zentren, der Küsten im Norden <strong>und</strong> Osten sowie <strong>in</strong> Zentral-Piauí. Diese Munizipe s<strong>in</strong>d vor allem<br />

dadurch charakterisiert, dass sie dichter besiedelt s<strong>in</strong>d <strong>und</strong> sich damit bessere Marktstrukturen entwickelt<br />

haben, weniger Menschen <strong>in</strong> der Landwirtschaft arbeiten <strong>und</strong> die Böden - wie im Fall von Zentral-Piauí -<br />

wesentlich tiefgründiger als im Durchschnitt s<strong>in</strong>d.<br />

6 Die den Indikatoren zugr<strong>und</strong>e liegenden Prozesshypothesen können der Tabelle 4.6 entnommen werden.<br />

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