Armut und Umwelt in Burkina Faso und NO-Brasilien - WBGU
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<strong>Armut</strong> <strong>und</strong> Vulnerabilität 29 Petschel-Held et al.<br />
werden. Dabei gilt P i,<br />
j ( 1:<br />
xk<br />
) = 0 falls das Matrixelement (i,j) nicht <strong>in</strong>diziert ist bzw. falls x k im<br />
Matrixelement (i,j) nicht vorkommt. Es ist anzumerken, dass die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeiten P ( 1:<br />
x ) für die<br />
i,<br />
j k<br />
Vorrangigkeit der e<strong>in</strong>zelnen x k <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er bestimmten Prov<strong>in</strong>z bzw. Munizip umso trennschärfer werden, je<br />
kle<strong>in</strong>er die Fehler der e<strong>in</strong>zelnen Indikatoren s<strong>in</strong>d, d.h. je schmaler die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeitsdichten der<br />
e<strong>in</strong>zelnen Indikatoren x k s<strong>in</strong>d. Im Grenzfall absolut fehlerfreier <strong>und</strong> verschieden großer Indikatoren gäbe es<br />
x mit P 1:<br />
x ) = 1 <strong>und</strong> alle übrigen P ( 1:<br />
x ) wären gleich Null.<br />
e<strong>in</strong> k , max<br />
i,<br />
j ( k , max<br />
i,<br />
j k<br />
Die mittlere Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit P j ( 1:<br />
xk<br />
) für die Vorrangigkeit von x k <strong>in</strong> Spalte j ergibt sich dann zu<br />
P ( 1:<br />
x ) =<br />
j<br />
k<br />
5<br />
∑ =<br />
i 1<br />
wobei die Summe i = 1,...,<br />
5 über alle <strong>Armut</strong>sdimensionen läuft <strong>und</strong> N j die Anzahl der nichtverschw<strong>in</strong>denden<br />
Matrixelemente der j-ten Spalte ist 2 . Da die P j ( 1:<br />
xk<br />
) nur durch die Anzahl der nichtverschw<strong>in</strong>denden<br />
Matrixelemente geteilt werden, ergibt sich bei Summation über alle <strong>in</strong> der Spalte<br />
vorkommenden Indikatoren die Normierung<br />
n j<br />
∑ =<br />
k 1<br />
P<br />
j<br />
( 1:<br />
P<br />
k<br />
i,<br />
j<br />
N<br />
( 1:<br />
x ) = 1<br />
wobei n j die Anzahl der <strong>in</strong> der j-ten Spalte vorkommenden Indikatoren ist.<br />
Das beschriebene Verfahren zur Ermittlung der mittleren Wahrsche<strong>in</strong>lichkeiten Pj ( 1:<br />
xk<br />
) für alle <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
Spalte vorkommenden Indikatoren kann <strong>in</strong> folgenden drei Schritten – die nache<strong>in</strong>ander jeweils getrennt nach<br />
Sensitivitäts- <strong>und</strong> Bewältigungs<strong>in</strong>dikatoren durchzuführen s<strong>in</strong>d – zusammengefasst werden:<br />
1. Bestimmung der Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit für die Vorrangigkeit aller Indikatoren für e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnes<br />
Matrixelement der betreffenden Spalte.<br />
2. Summieren der Wahrsche<strong>in</strong>lichkeiten für die Vorrangigkeit e<strong>in</strong>es jeden Indikators über alle<br />
Matrixelemente der betreffenden Spalte liefert e<strong>in</strong>e mittlere Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit für diese Spalte.<br />
3. Abschließend werden die Indikatoren gemäß der Größe der mittleren Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit der<br />
Vorrangigkeit – <strong>und</strong> somit ihrer angenommenen Bedeutung nach – sortiert: derjenige Indikator mit<br />
der größten mittleren Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit ist der “vorrangige Indikator“.<br />
Die vorgestellte Methodik führt aus, wie die Vulnerabilitätsmatrix pr<strong>in</strong>zipiell für die Entwicklung <strong>und</strong><br />
Prioritätensetzung von Strategien verwendet werden kann. Selbstverständlich kann der E<strong>in</strong>satz von<br />
Strategien auch <strong>in</strong> Regionen s<strong>in</strong>nvoll se<strong>in</strong>, wo diese nicht zu den ermittelten vorrangigen Indikatoren<br />
korrespondieren. Im Rahmen unseres Ansatzes könnte man beispielsweise noch die “zweitrangigen“ oder<br />
“drittrangigen“ Indikatoren der jeweiligen Spalte für jede Prov<strong>in</strong>z bzw. Munizip berücksichtigen.<br />
2<br />
E<strong>in</strong>e Ausnahme besteht bei denjenigen Matrixelementen der Biodiversitäts-Spalte, <strong>in</strong> denen nur e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>ziger<br />
Sensitivitäts<strong>in</strong>dikator vorkommt, der dann sozusagen “konkurrenzlos“ ist. Diese Matrixelemente werden bei der<br />
Ermittlung der vorrangigen Sensitivitäts<strong>in</strong>dikatoren der Biodiversitäts-Spalte nicht berücksichtigt, um e<strong>in</strong>e<br />
ungerechtfertigte Übergewichtung der betreffenden Indikatoren zu vermeiden. Für die Sensitivitäts<strong>in</strong>dikatoren der<br />
Biodiversitäts-Spalte ist also N = 2 .<br />
j<br />
j<br />
x<br />
k<br />
)