Facharbeit v. M. Sandhofer, 2004 - Williams-Beuren-Syndrom ...
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1. Historischer Hintergrund des <strong>Williams</strong>-<strong>Beuren</strong>-<strong>Syndrom</strong>s<br />
„<strong>Williams</strong>-<strong>Beuren</strong>-<strong>Syndrom</strong>-Patienten besitzen große Stärken beim Merken und<br />
Wiedererkennen von Personen am Gesicht, generell sind sie sehr einfühlsam,<br />
gesprächsfreudig und sehr freundlich.“ 1 Sie besitzen teilweise erstaunliche<br />
musikalische Fähigkeiten, manchmal auch ein absolutes Gehör, obwohl sie nicht<br />
vermögen, Noten zu lesen. In der OMIM- Datenbank (siehe S. 13) wird von<br />
Cocktail-Party-Benehmen gesprochen, einer typischen Erscheinung des <strong>Williams</strong>-<br />
<strong>Beuren</strong>-<strong>Syndrom</strong>s. Gemeint ist damit das Verhalten, das Leute auf einer Party an den<br />
Tag legen: sie besitzen eine übertriebene Freundlichkeit, die bis zur Distanzlosigkeit<br />
führen kann. 2 Ähnlich verhält es sich bei <strong>Williams</strong>-<strong>Beuren</strong>-<strong>Syndrom</strong>- Patienten. Sie<br />
haben oft keine Scheu, fremde Leute anzusprechen und mit ihnen zu reden (niedrige<br />
Hemmschwelle).<br />
Für gewöhnlich sind <strong>Williams</strong>-<strong>Beuren</strong>-<strong>Syndrom</strong>-Patienten schlecht im Lesen,<br />
Schreiben und Rechnen. Zudem fällt es ihnen schwer Bilder abzuzeichnen, was<br />
vielfach auf die schlechte visuelle Verarbeitung zurück zu führen ist. Sie besitzen<br />
zum Teil ein schlechtes Langzeitgedächtnis, ebenfalls fällt es ihnen schwer, Sachen<br />
aus dem Gedächtnis zu zeichnen. 3<br />
„ Erste authentische Berichte über das <strong>Syndrom</strong> kamen aus England und der Schweiz.<br />
Fanconi et al. beobachteten im Jahr 1952 erstmals gehäuft die Kombination von<br />
chronischer Hyperkalzämie, kleiner Statur, Nierenschäden und angeborener<br />
Fehlbildungen bei einigen Patienten.“ 4 Sie führten dies auf die exzessive<br />
<br />
<br />
Lenhoff, H.: <strong>Williams</strong>-<strong>Beuren</strong>-<strong>Syndrom</strong> und Hirnfunktionen. In: Spektrum der Wissenschaft (1998)<br />
2, S. 62- 68, hier S. 62.<br />
<br />
2<br />
Mann, Ch.: Symptomentrias zur Diagnosestellung des <strong>Williams</strong>-<strong>Beuren</strong>-<strong>Syndrom</strong>s. In: Pädiatrische<br />
Praxis (2002) 61 S. 637-643, hier S. 641.<br />
3 Lenhoff (wie Anm. 1); S. 66<br />
Zellweger, H: <strong>Williams</strong> <strong>Syndrom</strong>e. In: Pädiatrische Grenzgebiete 25 (1986) 4 , S. 329-335, hier<br />
S.331.