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Die Neujahrsansprache des OB im Wortlaut - Stadt Weinheim

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<strong>Die</strong> erste betraf die Entscheidung unseres Gemeinderats über den Umgang mit über 200<br />

Wohnungen in der Breslauer- und der Stettiner Straße. <strong>Die</strong> Art und Weise wie dabei die<br />

sozialen Belange der betroffenen Mietrinnen und Mieter höher gestellt wurden als das<br />

Interesse der <strong>Stadt</strong> daran, möglichst viel Geld einzunehmen, verdient großen Respekt.<br />

<strong>Die</strong> zweite Geschichte: Sicher haben auch Sie die Typisierungsaktion für den<br />

leukämiekranken Jacob aus Mörlenbach verfolgt, an der sich Tausende Menschen<br />

beteiligt haben. Unsere <strong>Stadt</strong>werke haben dazu einen kostenlosen Busverkehr<br />

eingerichtet. Und wir, die wir uns hoffentlich alle schon haben typisieren lassen,<br />

wir beten für Jacob – oder drücken ihm zumin<strong>des</strong>t alle ganz fest die Daumen.<br />

Und drittens da war noch eine Bitte, ein großer Wunsch, bescheiden und zaghaft<br />

vorgetragen. Geäußert hat ihn eine Weinhe<strong>im</strong>er Familie mit sieben Kindern, zu der ich<br />

neulich Kontakt hatte. Ich habe damals zugesichert, dass sie sich jederzeit melden könnte,<br />

wenn es eine Notlage gibt.<br />

Kurz vor Weihnachten hat sich die Mutter daran erinnert – und sie hat sich ein Herz<br />

gefasst. Zwei ihrer Jungs, die sich eine Dachkammer teilen, hätten zu Weihnachten nur<br />

einen großen Wunsch: Jeder ein eigenes Bett. Meine Mitarbeiter <strong>im</strong> Rathaus, haben dann<br />

sehr schnell, innerhalb von zwei Tagen in der <strong>Stadt</strong> sowohl ganz real als auch auf der<br />

vermeintlich so unpersönlichen Facebook-Plattform eine Spendenaktion in Bewegung<br />

gesetzt.<br />

<strong>Die</strong> Resonanz war erfreulich groß und beeindruckend herzlich. Wir als Verwaltung haben<br />

unseren Anteil beigesteuert und bald war die Familie mit einem ansehnlichen Geldbetrag<br />

<strong>im</strong> Möbelhaus – die Betten für die beiden Jungs standen unterm Christbaum.<br />

Warum erzähle ich das? Weil der Bun<strong>des</strong>präsident – wir durften ihn ja letztes Jahr bei<br />

einem Neujahrsempfang in Weinhe<strong>im</strong> kennen lernen – weil Joach<strong>im</strong> Gauck in seiner<br />

Weihnachtsansprache an die Bürger appelliert hat, Mut und Zivilcourage zu beweisen.<br />

Weil er dabei sagte: „Wir wollen ein solidarisches Land“<br />

Weil diese Begebenheiten für mich Beispiele sind für eine <strong>Stadt</strong>gesellschaft, wie ich sie<br />

mir vorstelle. Gerade in dieser Zeit <strong>des</strong> Innehaltens, jetzt zum Jahresbeginn, sollte<br />

Gelegenheit sein, sich seine Gedanken darüber zu machen, was eine <strong>Stadt</strong> in ihrem<br />

Innern ausmacht: Eine He<strong>im</strong>at, in der man füreinander da ist und füreinander einsteht.<br />

In der das Wir mehr gilt als das Ich.<br />

Wir sprechen in Weinhe<strong>im</strong> gerne von einer kommunalen Verantwortungsgemeinschaft –<br />

und ich habe <strong>im</strong> Moment das Gefühl, dass wir in unserer <strong>Stadt</strong> mit dieser Idee schon<br />

ein gutes Stück weit vorangekommen sind.<br />

Ich will mich <strong>des</strong>halb heute bei Ihnen allen bedanken. Ich danke Ihnen dafür, dass wir<br />

diese Idee der kommunalen Verantwortungsgemeinschaft zusammen leben können –<br />

in dieser <strong>Stadt</strong> und für diese <strong>Stadt</strong>. Lassen Sie uns diesen Weg weiter gemeinsam<br />

gehen.<br />

Ihnen und Ihren Familien und Freunden ein gutes, gesun<strong>des</strong>, erfolgreiches Jahr 2013.<br />

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