14.04.2013 Aufrufe

KLIMAGUTACHTEN ZUM BEBAUUNGSPLAN ... - Stadt Weinheim

KLIMAGUTACHTEN ZUM BEBAUUNGSPLAN ... - Stadt Weinheim

KLIMAGUTACHTEN ZUM BEBAUUNGSPLAN ... - Stadt Weinheim

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>KLIMAGUTACHTEN</strong> <strong>ZUM</strong> <strong>BEBAUUNGSPLAN</strong><br />

WEINHEIM NR. 1/01-09 „EHEMALIGER GÜTERBAHNHOF<br />

Bearbeitet von:<br />

ÖKOPLANA<br />

ÖKOPLANA<br />

KLIMAÖKOLOGIE<br />

LUFTHYGIENE<br />

UMWELTPLANUNG<br />

Dipl.-Geogr. Achim Burst<br />

Dr. Wolfgang Lähne Mannheim, den 10. Juni 2010<br />

ÖKOPLANA Geschäftsführer: Deutsche Bank Mannheim<br />

Seckenheimer Hauptstraße 98 Dipl.-Geogr. Achim Burst Kto.-Nr. 0 460 600<br />

68239 Mannheim BLZ 670 700 24<br />

Telefon: 0621/474626 ⋅ Telefax 475277<br />

E-Mail: burst.oekoplana@t-online.de www.oekoplana.de


Klimagutachten zum Bebauungsplan <strong>Weinheim</strong><br />

Nr. 1/01-09 „Ehemaliger Güterbahnhof“<br />

Inhalt Seite<br />

1 Problemstellung 1<br />

2 Flächennutzung / Planungskonzept 3<br />

3 Untersuchungsmethoden 5<br />

4 Klimaökologische Funktionsabläufe 5<br />

4.1 Allgemeine klimatische Bedingungen in <strong>Weinheim</strong> 5<br />

4.2 Ortsspezifisches Strömungsgeschehen und Ventilation 7<br />

4.3 Thermische Situation bei klimaökologisch relevanten<br />

Wetterlagen 12<br />

5 Numerische Modellrechnungen zur Abschätzung der<br />

Auswirkungen des städtebaulichen Entwurfs für das<br />

B-Plangebiet Nr. 1/01-09 „Ehemaliger Güterbahnhof“<br />

auf die ortsspezifischen klimatischen Verhältnisse 16<br />

5.1 Luftströmungen aus Südsüdwesten - Tagsituation 17<br />

5.2 Luftströmungen aus Ostnordosten - Nachtsituation 19<br />

6 Zusammenfassende Darstellung der Untersuchungs-<br />

Ergebnisse im Umfeld des Planungsgebietes „Ehemaliger<br />

Güterbahnhof und Planungsempfehlungen 21<br />

7 Quellenverzeichnis / weiterführende Literatur 27<br />

ÖKOPLANA Seite I


Abbildungsverzeichnis<br />

Klimagutachten zum Bebauungsplan <strong>Weinheim</strong><br />

Nr. 1/01-09 „Ehemaliger Güterbahnhof“<br />

Abb. 1: Lage des Planungsgebietes im <strong>Stadt</strong>gebiet von <strong>Weinheim</strong><br />

Abb. 2: Blick auf das Planungsgebiet vom Barbarasteg – fotografische<br />

Dokumentation<br />

Abb. 3: Vorentwurf – Bebauungsplan Nr. 1/01-09 „Ehemaliger Güterbahnhof“<br />

Abb. 4: Städtebaulicher Entwurf – Bebauungsplan Nr. 1/01-09 „Ehemaliger<br />

Güterbahnhof“<br />

Abb. 5: Allgemeine klimatische Verhältnisse im Raum <strong>Weinheim</strong>.<br />

Mittlere jährliche Anzahl an Sommertagen (1971 – 2000)<br />

und Frosttagen (1971 – 2000)<br />

Abb. 6: Mittlere Anzahl der Tage mit Wärmebelastung im Sommerhalbjahr<br />

(1971 – 2000) in <strong>Weinheim</strong><br />

Abb. 7: Allgemeine klimatische Verhältnisse im Raum <strong>Weinheim</strong>.<br />

Mittlere jährliche Niederschlagshöhe (1971 – 2000) und<br />

mittlere jährliche Sonnenscheindauer (1971 – 2000)<br />

Abb. 8: Windverhältnisse im Raum Mannheim<br />

Abb. 9: Allgemeine klimatische Verhältnisse im Raum <strong>Weinheim</strong>.<br />

Mittlere Windgeschwindigkeit (1981 – 2000) und Inversionshäufigkeit<br />

(1981 – 2000)<br />

Abb. 10: Lage temporärer Klimamessstationen im <strong>Stadt</strong>gebiet von<br />

<strong>Weinheim</strong>. Messzeitraum: 1987 – 1989<br />

Abb. 11: Häufigkeitsverteilungen der Windrichtung und mittlere Geschwindigkeit.<br />

Zeitraum: Mai 1987 – November 1989, alle<br />

Tage<br />

Abb. 12: Häufigkeitsverteilungen der Windrichtung und mittlere Geschwindigkeit.<br />

Zeitraum: Mai 1987 – November 1989,<br />

Strahlungstage<br />

Abb. 13: Kaltluftbewegungen in Strahlungsnächten im Raum <strong>Weinheim</strong>.<br />

Ergebnisse mesoskaliger Modellrechnungen<br />

Abb. 14: Isothermenkarte nach Messfahrten am 26.07.1988 – 03:00<br />

Uhr<br />

Abb. 15: IR-Thermalbild vom Güterbahnhof Mannheim. Aufnahme<br />

vom 31.08.2009, 20:00 Uhr<br />

Abb. 16: Klimafunktionskarte als Ergebnis mesoskaliger Berechnungen<br />

ÖKOPLANA Seite II


Klimagutachten zum Bebauungsplan <strong>Weinheim</strong><br />

Nr. 1/01-09 „Ehemaliger Güterbahnhof“<br />

Abb. 17.1: Strömungssimulation – Mittlere Windgeschwindigkeit 2 m<br />

ü.G. Windanströmung aus Südsüdwesten mit 2.5 m/s in<br />

einer Höhe von 10 m ü.G.<br />

Abb. 17.2: Strömungssimulation – Mittlere Windgeschwindigkeit 2 m<br />

ü.G. – Windvektoren. Windanströmung aus Südsüdwesten<br />

mit 2.5 m/s in einer Höhe von 10 m ü.G.<br />

Abb. 17.3: Strömungssimulation – Mittlere Windgeschwindigkeit 6 m<br />

ü.G. Windanströmung aus Südsüdwesten mit 2.5 m/s in<br />

einer Höhe von 10 m ü.G.<br />

Abb. 18: Strömungssimulation - Differenz der mittleren Windgeschwindigkeit<br />

2.0/6.0 m ü.G. zwischen Ist- und Plan-<br />

Zustand. Windanströmung aus Südsüdwesten mit 2.5 m/s<br />

in einer Höhe von 10 m ü.G.<br />

Abb. 19.1: Strömungssimulation – Mittlere Windgeschwindigkeit 2 m<br />

ü.G. Windanströmung aus Ostnordosten mit 2.0 m/s in einer<br />

Höhe von 10 m ü.G.<br />

Abb. 19.2: Strömungssimulation – Mittlere Windgeschwindigkeit 2 m<br />

ü.G. – Windvektoren. Windanströmung aus Ostnordosten<br />

mit 2.0 m/s in einer Höhe von 10 m ü.G.<br />

Abb. 19.3: Strömungssimulation – Mittlere Windgeschwindigkeit 6 m<br />

ü.G. Windanströmung aus Ostnordosten mit 2.0 m/s in einer<br />

Höhe von 10 m ü.G.<br />

Abb. 20: Strömungssimulation - Differenz der mittleren Windgeschwindigkeit<br />

2.0/6.0 m ü.G. zwischen Ist- und Plan-<br />

Zustand. Windanströmung aus Ostnordosten mit 2.0 m/s in<br />

einer Höhe von 10 m ü.G.<br />

Abb. 21: Oberflächentemperaturen verschiedener Parkplatzbeläge<br />

Abb. 22: Thermische Positivwirkung von Dachbegrünungen<br />

ÖKOPLANA Seite III


1 Problemstellung<br />

Klimagutachten zum Bebauungsplan <strong>Weinheim</strong><br />

Nr. 1/01-09 „Ehemaliger Güterbahnhof“<br />

Am 24. April 2002 wurde von der <strong>Stadt</strong> <strong>Weinheim</strong> die Aufstellung des Bebauungsplans<br />

Nr. 1/01-09 für den Bereich „Ehemaliger Güterbahnhof“ beschlossen,<br />

um die städtebauliche Entwicklung in diesem <strong>Stadt</strong>bereich zu steuern (Abbildung<br />

1).<br />

Inzwischen haben die Deutsche Bahn und Investoren mit der <strong>Stadt</strong> <strong>Weinheim</strong> ein<br />

erstes Nutzungskonzept abgestimmt.<br />

Auf dem derzeit brachliegenden Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs westlich<br />

der B 3 soll auf der ca. 850 m langen und ca. 90 m breiten Fläche ein Fachmarktzentrum<br />

entwickelt werden. Der Geltungsbereich des Plangebietes umfasst<br />

insgesamt eine Fläche von ca. 8.7 ha.<br />

Das bauliche Konzept sieht vor, die angedachten Gebäude im Westen entlang<br />

der Bahnlinie zu erstellen, wobei Gebäudehöhen zwischen ca. 6 und 16 m ermöglicht<br />

werden.<br />

Die verkehrliche Erschließung des Planungsgebietes erfolgt über die B 3 (Bergstraße)<br />

im Osten und die Gewerbestraße im Süden. Zudem befindet sich parallel<br />

zur Bergstraße die Trasse der OEG, deren zweigleisiger Ausbau im Jahr 2010<br />

begonnen wird.<br />

Das Plangebiet ist über die Bergstraße auch an das bestehende Fußwege- und<br />

Radverkehrsnetz angeschlossen.<br />

Im Rahmen des anstehenden Bebauungsplanverfahrens ist ein Umweltbericht zu<br />

erstellen, in welchem auch Aussagen zu den stadtklimatischen Folgeerscheinungen<br />

des Planungsvorhabens zu treffen sind.<br />

Wie Klimauntersuchungen in <strong>Weinheim</strong> (ÖKOPLANA 1992 – Klimaökologische<br />

Analyse im <strong>Stadt</strong>gebiet <strong>Weinheim</strong> unter besonderer Berücksichtigung des Strömungsgeschehens)<br />

zeigen, wird die stadtklimatische Qualität im Planungsumfeld<br />

wesentlich vom nächtlichen Talabwind aus dem Gorxheimer Tal bestimmt, der<br />

über den Schlosspark und die westlich anschließende Hangbebauung bis in die<br />

<strong>Weinheim</strong>er Weststadt wirksam wird. Zudem sind im Planungsgebiet regional<br />

angelegte Ausgleichsströmungen zwischen Odenwald und Rheingraben wirksam,<br />

die zusätzliche Ventilationseffekte bewirken. Die geplante Bebauung ist dabei<br />

als Strömungshindernis zu bewerten.<br />

ÖKOPLANA Seite 1


Klimagutachten zum Bebauungsplan <strong>Weinheim</strong><br />

Nr. 1/01-09 „Ehemaliger Güterbahnhof“<br />

Am Tag bilden die Gleisanlagen mit dem derzeit brachliegenden Güterbahnhofgelände<br />

eine stadtinterne Ventilationsbahn in Richtung Norden.<br />

Im Zuge von Flächennutzungsänderungen ist darauf zu achten, dass die Funktionsfähigkeit<br />

der klimaökologischen Ausgleichsleistungen (Durchlüftung, Kaltlufttransport)<br />

weitgehend erhalten bleibt.<br />

Aufgabe des Klimagutachtens ist es, die zu erwartenden strömungsdynamischen<br />

und thermischen Folgeerscheinungen projektbezogen zu analysieren und die aus<br />

den vorgesehenen Planungen resultierenden Effekte zu beurteilen. Dabei kann<br />

auf zusätzliche Untersuchungen von ÖKOPLANA/GEONET (2009) zurückgegriffen<br />

werden 1 .<br />

Für das Klimagutachten sowie für die Umsetzung der gewonnenen Erkenntnisse<br />

in planungsbezogene Bewertungen und Empfehlungen sind folgende Schwerpunkte<br />

gesetzt:<br />

• Analyse und Bewertung der ortsspezifischen klimaökologischen<br />

Funktionsabläufe auf Grundlage vorhandener Klimadaten.<br />

• Bestimmung der zu erwartenden klimatischen Veränderungen im Planungsgebiet<br />

und in dessen Umfeld bei potenziellen baulichen Veränderungen mit<br />

Hilfe numerischer Modellrechnungen.<br />

• Beurteilung des vorgelegten Planungskonzepts und Empfehlung von Maßnahmen<br />

zur Sicherung günstiger klimatischer Umgebungsbedingungen.<br />

Ziel des Gutachtens ist es, die sich mit zunehmender Bebauung möglicherweise<br />

einstellenden klimaökologischen Beeinträchtigungen aufzuzeigen und diese<br />

durch gezielte Planungsvorschläge zu reduzieren bzw. auf mögliche Ausgleichs-<br />

und Verbesserungsmaßnahmen innerhalb und außerhalb des Bebauungsplangebietes<br />

hinzuweisen.<br />

1 ÖKOPLANA/GEONET (2009): Analyse der klima- und immissionsökologischen Funktionen für das<br />

Gebiet der Metropolregion Rhein-Neckar auf Basis einer GIS-gestützten Modellierung von<br />

stadtklimatisch und lufthygienisch relevanten Kenngrößen mit dem 3D-Klimamodell FITNAH.<br />

Mannheim. Hannover. → Projekt noch nicht abgeschlossen<br />

ÖKOPLANA Seite 2


Die klimaökologische Analyse ist wie folgt gegliedert:<br />

a) Grundlagen<br />

• Beschreibung des Planungsentwurfs (Kap. 2)<br />

• Erläuterungen zur Untersuchungsmethodik (Kap. 3)<br />

Klimagutachten zum Bebauungsplan <strong>Weinheim</strong><br />

Nr. 1/01-09 „Ehemaliger Güterbahnhof“<br />

b) Ermittlung und Beschreibung der örtlichen Klimasituation<br />

• Detaillierte Beschreibung der klimaökologischen Funktionsabläufe im Untersuchungsgebiet<br />

(Kap. 4)<br />

• Numerische Modellrechnungen zur Ermittlung der planungsbedingten klimatischen<br />

Modifikationen (Kap. 5)<br />

c) Fachliche Bewertung<br />

• Zusammenfassung/Bewertung und Planungsempfehlungen (Kap. 6)<br />

2 Flächennutzung / Planungskonzept 2<br />

Das Planungsgebiet umfasst im Wesentlichen den Bereich der ehemaligen<br />

Gleisanlagen des Güterbahnhofs und die dort angesiedelten Gewerbebetriebe. In<br />

das Plangebiet einbezogen sind noch ein Teil der B 3, ein Teil der planfestgestellten<br />

OEG-Trasse sowie ein Grundstück im Besitz der <strong>Stadt</strong> <strong>Weinheim</strong>.<br />

Wie den Fotoaufnahmen in Abbildung 2 zu entnehmen ist, ist das weitgehend<br />

brachliegende und von Schotterflächen der ehemaligen Gleisanlagen geprägte<br />

Areal mittlerweile von Ruderalgewächsen besiedelt. Daneben bestehen noch alte<br />

Laderampen und leer stehende Gebäude mit bodenversiegelten Zufahrten.<br />

Im mittleren Bereich wird das Planungsgebiet von einer Fußgängerbrücke (Barbarasteg)<br />

überquert. Im Süden befindet sich die Zeppelinbrücke.<br />

Laut dem vorliegenden Bebauungsplanvorentwurf bzw. Städtebaulichen Entwurf<br />

(Abbildungen 3 und 4) kann das Plangebiet in 5 Teilbereiche gegliedert werden:<br />

1. Der Bereich südlich der Zeppelinbrücke wird von Bebauung freigehalten.<br />

2. Im Sondergebiet – Bereich 1 ist entlang der Bahntrasse ein Baumarkt mit Gartencenter<br />

und Freigelände vorgesehen. Die Stellplätze sind östlich in Richtung<br />

B 3 geplant. Die GRZ ist mit 1.0 festgesetzt. Die max. Gebäudehöhe beträgt<br />

ca. 12 m.<br />

2<br />

Die Beschreibung des Planvorhabens ist dem Textteil zum Bebauungsplan vom 29.03.2010<br />

(STADTPLANUNG + ARCHITEKTUR FISCHER) entnommen.<br />

ÖKOPLANA Seite 3


Klimagutachten zum Bebauungsplan <strong>Weinheim</strong><br />

Nr. 1/01-09 „Ehemaliger Güterbahnhof“<br />

3. Das Sondergebiet - Bereich 2 grenzt im Norden an den Barbarasteg. Hier ist<br />

die Einrichtung eines Elektrofachmarkts geplant. Die GRZ beträgt 1.0 und die<br />

max. Gebäudehöhe soll ca. 12 m betragen.<br />

4. Nördlich des Barbarastegs schließt das Sondergebiet - Bereich 3 an. Hier sollen<br />

ein Möbelmarkt sowie kleinere Fachmärkte angesiedelt werden. Zusätzlich<br />

ist ein Fast-Food-Restaurant möglich. Die GRZ beläuft sich auf 1.0. Die max.<br />

Gebäudehöhe soll ca. 14 m betragen.<br />

5. Den nördlichen Teilbereich des Planungsgebietes bilden gewerbliche Nutzungen<br />

(Handwerkerhof, Hotel). Betriebe, die in der östlich benachbarte Wohnbebauung<br />

zu Immissionsmehrbelastungen führen, sind nicht zugelassen. Die<br />

GRZ ist auf 0.8 begrenzt. Die max. Gebäudehöhe beträgt ca. 16 m.<br />

Zwischen den bebauten Teilbereichen des Sondergebietes und dem Gewerbegebiet<br />

sind Abstandsflächen zwischen ca. 20 und 24 m Breite vorgesehen. Zur B<br />

3 ergeben sich Abstände von ca. 7 –22 m.<br />

Die vorgelegte Entwurfsplanung sieht bereits ein umfangreiches Grün- und Gestaltungskonzept<br />

vor:<br />

- Entlang der B 3 wird eine Baumreihe mit hochstämmigen Laubbäumen gepflanzt.<br />

Die Abstände betragen jeweils ca. 10 – 12 m.<br />

- Im Bereich der Stellplätze ist ebenfalls die Pflanzung von standortgerechten<br />

Laubbäumen gefordert.<br />

- Die Flachdächer bzw. flach geneigten Dächer sind extensiv zu begrünen. Auf<br />

bis zu 35% der Dachflächen können Solaranlagen errichtet werden. Auf<br />

Dachbegrünung kann dann verzichtet werden. Auch durch Technikaufbauten<br />

kann die Dachbegrünung um bis zu 5% reduziert werden.<br />

- Mindestens 50% der begrünbaren Wandflächen in Richtung Bahntrasse sind<br />

mit Schling-, Rank- oder Kletterpflanzen zu versehen<br />

- Die Stellplätze sind, soweit wasserrechtlich zulässig, mit wasserdurchlässigen<br />

Oberflächenbelägen herzustellen.<br />

- Die Flächen M1 und M2 im Norden bzw. Süden des Plangebietes (Mulden zur<br />

Rückhaltung und Versickerung des Niederschlagswassers) sind als private<br />

Grünflächen festgesetzt.<br />

ÖKOPLANA Seite 4


3 Untersuchungsmethoden<br />

Klimagutachten zum Bebauungsplan <strong>Weinheim</strong><br />

Nr. 1/01-09 „Ehemaliger Güterbahnhof“<br />

Das planungsbezogene Klimagutachten zum B-Plan Nr. 1/01-09 „Ehemaliger Güterbahnhof“<br />

kann auf Erkenntnissen bereits vorliegender klimaökologischer Unersuchungen<br />

aufbauen.<br />

Neben einer projektbezogenen Aufbereitung und Darstellung vorhandener Daten<br />

zum <strong>Stadt</strong>klima werden zur Erarbeitung fachlich fundierter Aussagen und planungsrelevanter<br />

Empfehlungen mikroskalige Modellrechnungen durchgeführt.<br />

Hiermit werden die Auswirkungen des neuen B-Plans auf das lokale Klimageschehen<br />

geprüft. Die Modellrechnungen werden mit dem allgemein anerkannten<br />

Simulationsprogrammen MISKAM 3 durchgeführt.<br />

Anhand der Modellergebnisse werden die klimatischen Folgeerscheinungen der<br />

Planung aufgezeigt und Planungsempfehlungen zur Sicherung günstiger bioklimatischer<br />

Umgebungsbedingungen formuliert.<br />

4 Klimaökologische Funktionsabläufe<br />

4.1 Allgemeine klimatische Bedingungen in <strong>Weinheim</strong><br />

Das <strong>Stadt</strong>gebiet von <strong>Weinheim</strong> befindet sich nach der Systematik von KÖPPEN in<br />

der warmgemäßigten Klimazone, die an der Bergstraße bei <strong>Weinheim</strong> Mannheim<br />

durch eine hohe Anzahl an Sommertagen (Temperaturmaximum mindestens<br />

25°C → 45 - 50 Tage im Jahr) und eine geringe Anzahl an Frosttagen (56 - 60<br />

Tage im Jahr), d. h. der Tage, an denen das Temperaturminimum unter 0 °C<br />

liegt, charakterisiert ist (Abbildung 5).<br />

Die Jahresmitteltemperatur beträgt im mehrjährigen Mittel ca. 10°C (1971 –<br />

2000). Die mittleren Temperaturmaxima liegen bei 14.5°C, die mittleren Temperaturminima<br />

bei ca. 6.0°C.<br />

3 EICHHORN, J. (2006): MISKAM - Mikroskaliges Klima- und Ausbreitungsmodell. Mainz.<br />

ÖKOPLANA Seite 5


Klimagutachten zum Bebauungsplan <strong>Weinheim</strong><br />

Nr. 1/01-09 „Ehemaliger Güterbahnhof“<br />

Die mittlere Anzahl der Tage mit Wärmebelastung 4 (Abbildung 6) liegt bei 30.1 –<br />

32.5 und somit mit an der Spitze von Baden-Württemberg. Sie wird infolge des<br />

prognostizierten Klimawandels weiter ansteigen 5 .<br />

Innerhalb des <strong>Weinheim</strong>er <strong>Stadt</strong>gebiets kommt es durch das Relief und die differenzierte<br />

Flächennutzung vor allem an windschwachen sommerlichen Strahlungstagen<br />

zu deutlichen Lufttemperaturgegensätzen. Im Verlauf der Klimamessungen<br />

zwischen 1987 und 1989 (ÖKOPLANA 1992) wurden zwischen den kühlsten<br />

und wärmsten Bereichen Temperaturunterschiede bis ca. 7.0 K gemessen.<br />

Die Jahressumme des Niederschlags liegt in <strong>Weinheim</strong> bei ca. 700 - 750 mm<br />

(1971 – 2000), wobei die Monate Mai bis Juli die größten Niederschlagshöhen<br />

(ca. 70 - 90 mm) aufweisen (Abbildung 7). In diesen Monaten kommt es durch<br />

hohe Einstrahlungsintensität und die daraus folgende Konvektion mit Wolkenbildung<br />

verstärkt zu Schauern und Gewittern.<br />

Die mittlere Sonnenscheindauer (Abbildung 7) beläuft sich auf ca. 1.600 – 1.700<br />

Std. (1971 – 2000).<br />

Die vorherrschende Windrichtung in <strong>Weinheim</strong> westlich der B 3 ist Süd bis Südwest<br />

(Abbildung 8), wobei es durch die Flächennutzung und das Relief lokal zu<br />

auffallenden Differenzierungen kommen kann. Die mittlere Windgeschwindigkeit<br />

beträgt im mehrjährigen Mittel im Bereich des Planungsgebietes „Ehemaliger Güterbahnhof“<br />

ca. 2.6 m/s und im Freiland nordwestlich des Kreiskrankenhauses<br />

ca. 3.3 m/s (Datenquelle: www.lubw.de).<br />

Innerhalb der städtischen Bebauung kann insgesamt von mäßiger Durchlüftung<br />

gesprochen werden.<br />

Die vorliegenden Winddaten aus <strong>Weinheim</strong> dokumentieren, dass mittlere Windgeschwindigkeiten<br />

über 3.0 m/s, die eine intensive bodennahe Durchlüftung ermöglichen,<br />

vorwiegend in den Wintermonaten bzw. in den Übergangsjahreszeiten<br />

auftreten.<br />

4 LUBW (2006): Zur Charakterisierung von unterschiedlichen Landschaften nach der Stärke der<br />

biometeorologischen Anforderungen an die Thermoregulation wird die Häufigkeit des Auftretens<br />

von Wärmebelastung tagsüber trotz jeweils angepasster Bekleidung benutzt.<br />

5 Entsprechend den Prognosen des am POTSDAM INSTITUT FÜR KLIMAFOLGEN-FORSCHUNG (PIK)<br />

(2009) entwickelten regionalen Klimamodells „STAR“ ist im Rhein-Neckar-Raum im Zeitraum<br />

2025-2055 mit 11 bis 15 zusätzlichen heißen Tagen (Tmax ≥ 30°C) und 25 bis 30 zusätzlichen<br />

Sommertagen (T max ≥ 25°C) zu rechnen. Den Projektionen liegt das globale Atmosphären-<br />

Zirkulationsmodell „ECHAM5“ und das Emissionsszenario A1B des Weltklimarates zu Grunde.<br />

Für das Bundesgebiet ergibt das bis zur Mitte des Jahrhunderts eine Erwärmung um etwa<br />

2.1°C. Für den Rhein-Neckar-Raum wird bezüglich der Monatsmittelwerte im Winter eine Erwärmung<br />

um etwa 1.9 bis 2.5°C und für die Sommermonate eine Erwärmung um etwa 1.7 bis<br />

2.1°C prognostiziert.<br />

ÖKOPLANA Seite 6


Klimagutachten zum Bebauungsplan <strong>Weinheim</strong><br />

Nr. 1/01-09 „Ehemaliger Güterbahnhof“<br />

Im Sommer schwächt sich die Intensität der bodennahen Ventilation ab, was zusammen<br />

mit hohen Lufttemperaturen (Sommertage mit Lufttemperaturen ≥25°C)<br />

vermehrt zu bioklimatischen Belastungen führt.<br />

Die relativ niedrigen Windgeschwindigkeiten im Raum <strong>Weinheim</strong> (vor allem in der<br />

Ebene) sind mit ein Grund, weshalb sich häufig Inversionen (bis > 225 Tage im<br />

Jahr) einstellen (Abbildung 9).<br />

Für die Luftbelastung und die Luftfeuchtigkeit sind Inversionen von großer Bedeutung,<br />

da der vertikale Luftaustausch nahezu zum Erliegen kommt. Eine verstärkte<br />

Luftschadstoffakkumulation und vermehrte Nebelbildung sind die Folgen.<br />

4.2 Ortsspezifisches Strömungsgeschehen und Ventilation<br />

Zur Beurteilung des ortsspezifischen Strömungs- und Ventilationsgeschehens im<br />

Planungsgebiet und in dessen Umfeld kann auf die Windmessungen aus den<br />

Jahren 1987 – 1989 zurückgegriffen werden, die auch aktuell noch als repräsentativ<br />

eingestuft werden können. Die Lage der ausgewählten Messstandorte kann<br />

der Abbildung 10 entnommen werden.<br />

Station 1: Wachenberg, ca. 399 m ü. NN<br />

Der Standort befindet sich ca. 650 m östlich der Wachenburg und beschreibt<br />

das Strömungsgeschehen auf den Odenwaldrandhöhen.<br />

Station 2: Schlosspark, ca. 145 m ü. NN<br />

Die Station Schlosspark dokumentiert das Windfeld westlich des<br />

Schlosspark-Parkplatzes. Die Entfernung zum Planungsgebiet beträgt<br />

ca. 470 m<br />

Station 3: Multring, ca. 100 m ü. NN<br />

Der Messstandort Multring liegt ca. 400 m westlich des Planungsgebietes.<br />

Er repräsentiert das Strömungsgeschehen im Bereich der<br />

Bergstraße.<br />

Station 4: Kreiskrankenhaus, ca. 101 m ü. NN<br />

Die Messungen am Standort Kreiskrankenhaus dokumentieren die<br />

Windverhältnisse in westsüdwestlicher Verlängerung des Weschnitztals.<br />

Die Entfernung zum Planungsgebiet beträgt ca. 1.150 m.<br />

ÖKOPLANA Seite 7


Klimagutachten zum Bebauungsplan <strong>Weinheim</strong><br />

Nr. 1/01-09 „Ehemaliger Güterbahnhof“<br />

Zum besseren Verständnis der klimaökologischen Wirkungsweise lokaler und regionaler<br />

Luftströmungen werden nachfolgend zunächst die Begriffe Ventilation,<br />

Durchlüftung und Belüftung näher definiert.<br />

Unter dem Begriff Ventilation sind Vorgänge des Luftaustausches und der<br />

Frischluftzufuhr zu verstehen, die zum Abbau von bioklimatischen und lufthygienischen<br />

Belastungen beitragen. Dies geschieht aufgrund des Austausches oder<br />

der Durchmischung der mit negativen lokalen Eigenschaften behafteten Luftmassen<br />

sowohl durch solche, die auf dem Wege der Großzirkulation herangeführt,<br />

als auch durch solche, die über klimaökologische Ausgleichsräume (z.B. vegetationsbedeckte<br />

Freiräume) herangeführt werden oder diesen ihre Entstehung verdanken.<br />

Für den Grad der Ventilation sind die Windgeschwindigkeit und die Luftschichtung<br />

von Bedeutung. Untersuchungen über die Verteilung von Schadstoffen<br />

im Bereich von Siedlungen zeigen, dass mit einer ausreichenden weiträumigen<br />

Durchlüftung innerhalb der Bebauung erst bei Windgeschwindigkeiten über<br />

3.0 m/s zu rechnen ist.<br />

Bei Windgeschwindigkeiten unter 3.0 m/s dringen die Luftmassen zwar in die<br />

Bebauung ein und können dort je nach Bebauungsdichte auch bis zum Boden<br />

durchgreifen, die mit lokalen Eigenschaften behaftete Luft kann jedoch nicht ausgeräumt<br />

werden, weshalb in diesem Falle von Belüftung zu sprechen ist.<br />

Werden mit der Windgeschwindigkeit auch die Schichtungsverhältnisse berücksichtigt,<br />

so ergibt sich folgender Sachverhalt:<br />

Durchlüftung ist der völlige Austausch lokaler Luftmassen durch reinere<br />

Luftmassen der höheren Atmosphäre, zurückzuführen auf Luftströmungen<br />

höherer Geschwindigkeit, die bis zum Boden durchgreifen. In kürzester Zeit<br />

können auf diese Weise lokal belastete Luftmassen durch Frischluft ersetzt<br />

werden. Voraussetzung ist vorwiegend indifferente bis labile Luftschichtung.<br />

Belüftung ist die Durchmischung und horizontale Verlagerung lokal belasteter<br />

Luftmassen durch über klimaökologische Ausgleichsräume zuströmende<br />

Luftmassen geringerer Geschwindigkeit.<br />

Der völlige Austausch lokal belasteter Luft kann nicht oder nur über einen<br />

längeren Zeitraum hinweg vonstatten gehen. Die Wirksamkeit ist lokal begrenzt.<br />

Voraussetzung ist vorwiegend indifferente bis stabile Luftschichtung<br />

(z.B. Bodeninversionen und abgehobene Inversionen).<br />

Durch ein hohes städtisches Energiepotential kann im Zuge stabiler Luftschichtung<br />

eine räumlich begrenzte vertikale Durchmischung und ein räumlich<br />

begrenzter horizontaler Luftaustausch zwischen Freiland und Bebauung<br />

erfolgen.<br />

ÖKOPLANA Seite 8


Klimagutachten zum Bebauungsplan <strong>Weinheim</strong><br />

Nr. 1/01-09 „Ehemaliger Güterbahnhof“<br />

Das Ventilationsgeschehen im Bereich des ehemaligen Güterbahnhofs und in<br />

dessen Umfeld wird durch Klimaeffekte bestimmt, die sowohl auf das Geländerelief<br />

als auch auf die Flächennutzung zurückzuführen sind. Auffälligste Erscheinungen<br />

sind Luftzirkulationen lokaler und regionaler Bedeutung, die sich vorwiegend<br />

bei austauscharmen Strahlungswetterlagen (ca. 25 – 30% der Tage im<br />

Jahr) nach Sonnenuntergang aus der Kaltluftbewegung über die Täler, Hangeinschnitte<br />

und in breiter Front über die Hänge des Odenwaldes entwickeln. Diese<br />

Luftströmungen bestimmen bei bioklimatischen/lufthygienischen Belastungswetterlagen<br />

oft allein das Ventilationsgeschehen über die Randzone des Odenwaldes<br />

hinaus.<br />

Wie die Stationsdaten für das Datenkollektiv „alle Tage“ (Abbildung 11) belegen,<br />

ergeben sich im Planungsgebiet und in dessen Umfeld Teilbereiche, deren<br />

Ventilationsgeschehen in unterschiedlichem Maße durch lokale und regionale<br />

Luftströmungen bestimmt wird.<br />

An der Höhenstation Wachenberg [1] überwiegen am Tag großräumig angelegte<br />

südwestliche und nordwestliche bis nördliche Luftströmungen, die mittlere Windgeschwindigkeiten<br />

bis 4.8 m/s erreichen (→ intensive Durchlüftung).<br />

Im Planungsgebiet „ehemaliger Güterbahnhof“, dessen Windfeld näherungsweise<br />

durch die Station Multring [3] beschrieben wird, dominieren am Tag südliche<br />

bis südsüdwestliche und nördliche bis nordnordwestliche Strömungen. Dies verdeutlicht,<br />

dass die großräumig vorherrschenden Südwestwinde im Bereich der<br />

Bergstraße durch das Relief vermehrt hangparallel abgelenkt werden. Mittlere<br />

Windgeschwindigkeiten bis 3.4 m/s lassen günstige Durchlüftungseffekte erwarten,<br />

wobei das Gleisfeld und das brachliegende Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs<br />

als eine stadtinterne Ventilationsachse fungieren.<br />

Etwas geringere Windgeschwindigkeiten zeigt die Station Schlosspark [2]. Hier<br />

macht sich die Oberflächenrauigkeit der umliegenden Bebauung negativ bemerkbar.<br />

Nach Sonnenuntergang zeigt sich an allen Messstandorten eine Häufung von<br />

Winden aus nordöstlichen bis südöstlichen Richtungen, die zum einen auf lokale<br />

Talabwinde entlang des Weschnitztals und Gorxheimer Tals und zum anderen<br />

auf regionale Ausgleichsströmungen zwischen Odenwald und Rheingraben zurückzuführen<br />

sind.<br />

Die östlichen Regionalströmungen bestimmen vor allem in den Hochlagen des<br />

<strong>Weinheim</strong>er <strong>Stadt</strong>gebietes (Station Wachenberg [1]) das Ventilationsgeschehen.<br />

Sie erreichen dort mittlere Windgeschwindigkeiten bis ca. 3.8 m/s.<br />

ÖKOPLANA Seite 9


Klimagutachten zum Bebauungsplan <strong>Weinheim</strong><br />

Nr. 1/01-09 „Ehemaliger Güterbahnhof“<br />

An der Station Schlosspark [2] zeigt sich deutlich der Einfluss des Talabwindes<br />

entlang des Gorxheimer Tals, der den Sattel des Schlossparks überströmt und<br />

auch noch im Planungsgebiet wirksam wird. Dies wird durch die Messungen an<br />

der Station Multring [3] offenbar, die eine Häufung nordöstlicher Windrichtungen<br />

zeigt.<br />

An der Station Kreiskrankenhaus [4] weist die Häufung östlicher Windrichtungen<br />

auf den Einfluss der Talabwinde aus dem Weschnitztal/Gorxheimer Tal hin.<br />

Die Abbildung 12 beschreibt die Häufigkeitsverteilung der Windrichtungen an<br />

sommerlichen Strahlungstagen 1987 – 1989 (jeweils Mai – September). Derartige<br />

Tage waren im Messzeitraum mit einer Häufigkeit von 29% vertreten.<br />

Im Verlauf von Strahlungstagen kommt es in der Nacht durch ungehinderte Ausstrahlung<br />

der Oberflächen zu starker Abkühlung der bodennahen Luftschichten<br />

mit intensiver Kaltluftproduktion vegetationsbedeckter Flächen.<br />

Derartige Wetterlagen sind oft windschwach, wobei nächtliche Bodeninversionen<br />

entstehen, d.h. die Luft ist stabil geschichtet, der vertikale Luftaustausch ist reduziert<br />

oder weitgehend unterbunden. Das Ventilationsgeschehen wird vermehrt<br />

von Regional- und Lokalströmungen bestimmt.<br />

Am Tag häufen sich bei diesen Wetterlagen im Planungsgebiet Winde aus nördlichen<br />

Richtungssektoren, wobei die Brachflächen und das Gleisfeld als stadtinterne<br />

Strömungsleitbahn fungieren, über welcher der Höhenwind bodennah<br />

durchgreifen kann und thermisch/lufthygienisch belastete Luftmassen verstärkt<br />

ausräumt. Mittlere Windgeschwindigkeiten bis 3.1 m/s ermöglichen derartige<br />

Durchlüftungseffekte.<br />

In den Nachtstunden wird das mesoskalige (regionale) Strömungsgeschehen<br />

durch die sich zwischen Odenwald und Rheingraben bildenden östlichen Ausgleichsströmungen<br />

initiiert (vertikale Mächtigkeit über 200 m). Dies wird durch die<br />

Windfeldaufzeichungen an der Höhenstation Wachenberg [1] belegt. Wenn diese<br />

Ausgleichsströmungen stark ausgeprägt sind, ist ihre Strömungsgeschwindigkeit<br />

bedeutend höher als die der lokal entstehenden Tal- und Hangabwinde. Diese<br />

Fallwinde führen in ihrem Einflussbereich zu intensiver Ventilation und Frischluftzufuhr.<br />

Die resultierenden Abkühlungseffekte der östlichen hochreichenden Regionalströmung<br />

sind jedoch gering.<br />

Wenn diese fallwindartigen Ausgleichsströmungen ausbleiben bzw. abflauen,<br />

wird das ortsspezifische Strömungsgeschehen am Bergstraßenhang vorwiegend<br />

von breit angelegten kaltluftinduzierten Talabwinden (Weschnitztal/Gorxheimer<br />

Tal) und Hangabwinden bestimmt.<br />

ÖKOPLANA Seite 10


Klimagutachten zum Bebauungsplan <strong>Weinheim</strong><br />

Nr. 1/01-09 „Ehemaliger Güterbahnhof“<br />

Wie die Messungen an der Station Schlosspark [2] zeigen, überströmt der Talabwind<br />

des Gorxheimer Tals den Geländesattel im Bereich des Schlossparks,<br />

so dass in den Nachtstunden ausschließlich Winde aus östlichen bis ostsüdöstlichen<br />

Richtungen registriert werden. Die mittleren Windgeschwindigkeiten erreichen<br />

Werte zwischen 1.9 und 2.4 m/s.<br />

Der Talabwind macht sich auch noch am Messstandort Multring [3] bemerkbar.<br />

Im Bereich des Planungsgebietes erreicht er noch vertikale Mächtigkeiten von<br />

ca. 40 – 50 m, wobei in Bodennähe mittlere Windgeschwindigkeiten um 2.0 m/s<br />

überwiegen. Die mäßigen Windgeschwindigkeiten weisen darauf hin, dass in Bodennähe<br />

(0 – 20 m ü.G.) Strömungshindernisse in Form von Hochbau oder dichten<br />

Vegetationsbeständen zu Luftstagnationserscheinungen führen können.<br />

Mögliche Folgen sind reduzierter nächtlicher Abbau bioklimatischer Belastungen<br />

und Luftschadstoffakkumulationen.<br />

Der Messstandort Kreiskrankenhaus [4] befindet sich in Strahlungsnächten im<br />

fächerförmigen Wirkungsbereich der Talabwinde des Weschnitztals und des<br />

Gorxheimer Tals.<br />

Abbildung 13 zeigt die Resultate mesoskaliger Kaltluftsimulationen<br />

(ÖKOPLANA/GEONET 2009). Sie bestätigen die Ergebnisse der örtlichen Windmessungen.<br />

Im Planungsgebiet „ehemaliger Güterbahnhof“ bestimmt in Strahlungsnächten<br />

der Talabwind aus dem Gorxheimer Tal das ortsspezifische Luftaustauschgeschehen.<br />

ÖKOPLANA Seite 11


Klimagutachten zum Bebauungsplan <strong>Weinheim</strong><br />

Nr. 1/01-09 „Ehemaliger Güterbahnhof“<br />

4.3 Thermische Situation bei klimaökologisch relevanten Strahlungswetterlagen<br />

Für das B-Plangebiet Nr. 1/01-09 „Ehemaliger Güterbahnhof“ und dessen Umfeld<br />

liegen Untersuchungen zu den thermischen Umgebungsbedingungen aus dem<br />

Jahr 1988 vor, die nachfolgend erläutert werden. Dabei ist zu berücksichtigen,<br />

dass zum Zeitpunkt der Messungen, das Gewerbegebiet westlich des Planungsgebietes<br />

baulich noch nicht vollständig entwickelt war.<br />

Das Verhalten der Lufttemperatur in Abhängigkeit von Relief, Flächennutzung<br />

und Strömungsgeschehen ist ein Indiz für die Funktion des horizontalen und<br />

vertikalen Luftaustausches.<br />

An hochdruckbeeinflussten Strahlungstagen ergeben sich im Untersuchungsraum<br />

lokalklimatische Differenzierungen. Bereits vor Sonnenuntergang setzt die<br />

Abkühlung ein und ist allgemein in der ersten Nachthälfte am stärksten. Die<br />

thermische Situation in <strong>Weinheim</strong> wird dabei vermehrt durch die Flächennutzung<br />

und durch die innerhalb der Bebauung graduell unterschiedlich wirksamen Ventilationseffekte<br />

lokal, regional und überregional angelegter Luftströmungen beeinflusst.<br />

In den Nachtstunden kühlen die Oberflächen auf Grund fortdauernder Ausstrahlung<br />

und fehlender Einstrahlung zunehmend ab und demzufolge die darüber liegenden<br />

Luftschichten. Intensive Abkühlung erfolgt im Bereich vegetationsbedeckter<br />

Flächen (Ackerflächen, Wiesen), während sich innerhalb dichter Bebauung<br />

mit hohem Versiegelungsgrad Wärmeinseln ausbilden.<br />

Dabei ist anzumerken, dass die stärkste Abkühlung meist zu allen Jahreszeiten<br />

in den gleichen Lagen auftritt.<br />

Während der Messfahrten am 26.07.1988 (03:00 Uhr) wurden im Planungsgebiet<br />

und in dessen Umfeld Temperaturunterschiede bis ca. 5.5 K gemessen (Abbildung<br />

14).<br />

Die niedrigsten Lufttemperaturen (< 14.0°C) werden vegetationsbedeckten<br />

Hangbereichen des Gorxheimer Tals und des Weschnitztals registriert. Hier<br />

macht sich die örtlich entstehende und entlang des Talzugs zuströmende Kaltluft<br />

thermisch positiv bemerkbar. Auch im Umfeld des Waidsees werden derart niedrige<br />

Temperaturwerte gemessen.<br />

ÖKOPLANA Seite 12


Klimagutachten zum Bebauungsplan <strong>Weinheim</strong><br />

Nr. 1/01-09 „Ehemaliger Güterbahnhof“<br />

Die <strong>Weinheim</strong>er Altstadt liegt im Einflussbereich der Talabwinde aus dem Gorxheimer<br />

Tal und Weschnitztal, was auch hier mit intensiver nächtlicher Abkühlung<br />

(→ klimaökologischer Positiveffekt) verbunden ist. Gegen 03:00 Uhr werden dort<br />

Lufttemperaturen zwischen 14.0 und 15.5°C aufgezeichnet.<br />

Im Einwirkbereich der am Talausgang fächerförmig nach Südwesten und Nordosten<br />

ausströmenden Talkaltluft bleibt die thermische Belastung ebenfalls begrenzt.<br />

Die damit gekoppelte intensive Ventilation verhindert zudem kleinräumige Wärmestaus.<br />

Im Planungsgebiet entlang der Bergstraße werden gegen 03:00 Uhr Lufttemperaturen<br />

zwischen ca. 15.5 und 16.5°C registriert. Zwar befindet sich das ehemalige<br />

Güterbahnhofgelände ebenfalls im Einwirkbereich des Talabwindes aus dem<br />

Gorxheimer Tal, bei der Überströmung des Geländesattels am Schlosspark wird<br />

die Talkaltluft jedoch vermehrt mit wärmerer Höhenluft durchmischt. Zudem bilden<br />

sich über den weitgehend versiegelten Flächen des Güterbahnhofgeländes<br />

keine bedeutsamen lokalen Kaltluftmengen.<br />

Das Planungsgebiet gehört somit zu den thermisch höher belastete Teilbereichen<br />

im <strong>Stadt</strong>gebiet von <strong>Weinheim</strong>.<br />

Die hohen Lufttemperaturen auf dem Wachenberg (> 18.0°C) sind auf die vorherrschende<br />

Bodeninversion zurückzuführen.<br />

Neben der Lufttemperatur sind bei der Bewertung der bioklimatischen Situation<br />

auch die örtlichen Oberflächenstrahlungstemperaturen zu berücksichtigen. Die<br />

Wärmeabstrahlung versiegelter Flächen erhöht die thermische Belastung.<br />

Wie in Kap. 2 bereits angeführt, wird das weitgehend brachliegende B-Plangebiet<br />

von Schotterflächen der ehemaligen Gleisanlagen und den mittlerweile vorkommenden<br />

Ruderalgewächsen geprägt. Daneben bestehen noch alte Laderampen<br />

und leer stehende Gebäude mit z.T. großflächig versiegelten Zufahrten.<br />

Wie beispielhaft dem IR-Thermalbild vom Güterbahnhof Mannheim - Abbildung<br />

15 / ÖKOPLANA (2010) - zu entnehmen ist, ist die nächtliche Abkühlung über dem<br />

Schotterbett der Gleisanlagen gegenüber Ackerflächen und Wiesen deutlich reduziert.<br />

Gegen 20:00 Uhr werden Lufttemperaturdifferenzen bis ca. 9 K gemessen.<br />

Auch mit Gräsern/Ruderalgewächsen bewachsene Schotterflächen kühlen<br />

bedeutend weniger ab als Ackerflächen oder Wiesen. Dies wird anhand der Tabelle<br />

1 offenbar, die Messungen am Güterbahnhof Mannheim wiedergibt.<br />

ÖKOPLANA Seite 13


Klimagutachten zum Bebauungsplan <strong>Weinheim</strong><br />

Nr. 1/01-09 „Ehemaliger Güterbahnhof“<br />

Mit Gräsern bewachsene Schotterflächen weisen demnach in den Nachtstunden<br />

noch ca. 7 K höhere Oberflächenstrahlungstemperaturen auf als bewachsene<br />

Ackerflächen.<br />

Tabelle 1: Temperaturverhalten verschiedener Oberflächen am 23.09.1994<br />

(aus: ÖKOPLANA 1994)<br />

Oberflächenart Merkmale<br />

T[°C] - 14:00<br />

Uhr<br />

T[°C] - 22:00<br />

Uhr<br />

Ackerflächen Klee, ca. 30 cm hoch 22 10<br />

Gartenerde wenig Bewuchs 37 12<br />

Gartenerde dichter Bewuchs 31 11<br />

Grünflächen zwischen den Gleisanlagen<br />

Gräser<br />

27 15<br />

Grasflächen feuchter Boden 24-26 11<br />

Schotterflächen mit Gräsern bewachsen 32 17<br />

Gleisschotter 38-42 19<br />

Asphalt Hallenweg 39 24<br />

Beton Autobahnbrücke 30 20<br />

Gleisschwellen Holz 41-46 19<br />

Güterwaggon heller Anstrich 30(•) 18<br />

Güterwaggon heller Anstrich 40 20<br />

Güterwaggon dunkler Anstrich 32(•) 19<br />

Güterwaggon dunkler Anstrich 45-50 21<br />

PKW Karosserie, rot/blau 38 20<br />

Eternitdach 46 15<br />

Dachziegel dunkelbraun 56 24<br />

Dachziegel dunkelbraun 28(•) 21<br />

kiesbedeckte Dachfläche 39 17<br />

(•) = Messstandort beschattet<br />

Das Planungsgebiet „Ehemaliger Güterbahnhof“ fungiert demnach nur in geringem<br />

Maße als Kaltluftentstehungsgebiet. Die thermischen Positiveffekte des Ruderalbewuchses<br />

(Kaltluftbildung) werden durch die Negativwirkung der Schotterflächen<br />

und Beton-/Asphaltflächen weitgehend reduziert. Eine weitreichende<br />

thermische Gunstwirkung geht vom Gelände nicht aus.<br />

Die klimaökologische Ausgleichsleistung des Geländes besteht somit im Wesentlichen<br />

darin, dass die geringe Oberflächenrauigkeit des Geländes zur Aufnahme<br />

und Kanalisierung von übergeordneten Luftströmungen führt und somit zur<br />

<strong>Stadt</strong>belüftung beiträgt. Zur Sicherung dieses Effektes sind daher bei den vorliegenden<br />

Planungen die strömungsdynamischen Prozesse zu berücksichtigen.<br />

ÖKOPLANA Seite 14


Klimagutachten zum Bebauungsplan <strong>Weinheim</strong><br />

Nr. 1/01-09 „Ehemaliger Güterbahnhof“<br />

Abbildung 16 zeigt anhand der Ergebnisse mesoskaliger Modellrechnungen<br />

(ÖKOPLANA/GEONET 2009) nochmals zusammenfassend die klimaökologische<br />

Bewertung einzelner Raumeinheiten in <strong>Weinheim</strong>.<br />

Setzt man den gesamten Rhein-Neckar-Raum als Bewertungsmaßstab an, so<br />

sind im <strong>Stadt</strong>gebiet von <strong>Weinheim</strong> keine ungünstigen bioklimatischen Verhältnisse<br />

anzutreffen. Die Gunsteffekte lokaler und regionaler Strömungssysteme machen<br />

sich positiv bemerkbar. Zudem bilden die Freiflächen nördlich und südlich<br />

der Weststadt bedeutsame klimaökologische Ausgleichsflächen.<br />

Die bioklimatisch weniger günstigen Bereiche beschränken sich auf Teile der<br />

Weststadt und auf die Bebauung entlang der Bergstraße/Hangfuß, die auch das<br />

Planungsgebiet umfasst. Die Gleisanlagen sind auf Grund ihrer Durchlüftungsfunktion<br />

als Bereiche mit hoher klimaökologischer Ausgleichsleistung definiert.<br />

Die Hangzonen östlich der Bergstraße sowie die Talbereiche (Gorxheimer<br />

Tal/Weschnitztal) zeigen in den Sommermonaten günstige bioklimatische Verhältnisse.<br />

ÖKOPLANA Seite 15


Klimagutachten zum Bebauungsplan <strong>Weinheim</strong><br />

Nr. 1/01-09 „Ehemaliger Güterbahnhof“<br />

5 Numerische Modellrechnungen zur Abschätzung der Auswirkungen<br />

des städtebaulichen Entwurfs für das B-Plangebiet<br />

Nr. 1/01-09 „Ehemaliger Güterbahnhof“ auf die ortsspezifischen<br />

klimatischen Verhältnisse<br />

Wie bereits erwähnt, ist das Planungsgebiet aus stadtklimatischer Sicht vor allem<br />

auf Grund seiner Durchlüftungsfunktion als bedeutsam einzustufen. Die thermische<br />

Ausgleichsleistung ist demgegenüber durch den hohen Anteil an Schotterflächen<br />

und sonstigen befestigten Flächen trotz des derzeitigen Ruderalbewuchses<br />

als gering zu definieren. Die Wohnbebauung entlang der Hangzone östlich<br />

der Bergstraße profitiert thermisch überwiegend von ihrem hohen Grünanteil und<br />

den Ausläufern des Talabwindes aus dem Gorxheimer Tal. Eine thermische Ausgleichsleistung<br />

über das tiefer liegende Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs<br />

ist nicht zu bilanzieren.<br />

Das Gewerbegebiet westlich des Planungsgebietes profitiert klimaökologisch vor<br />

allem von der Durchlüftungsfunktion des beplanten Geländes. Die dadurch ermöglichten<br />

Ventilationseffekte unterbinden an heißen Sommertagen örtliche<br />

Wärmestaus und die Ausbildung einer ausgeprägten Wärmeinsel, die auch die<br />

weiter westlich angrenzende Wohnbebauung umfasst.<br />

Ziel der nachfolgenden numerischen Modellrechnungen ist es daher, vor allem<br />

mögliche Veränderungen des ortsspezifischen Windfeldes zu bestimmen, die<br />

durch eine potenzielle Modifikation der Flächennutzung/Bebauung im Planungsgebiet<br />

hervorgerufen werden können.<br />

Dabei werden zwei besonders relevante Windrichtungen geprüft:<br />

- Anströmung aus Südsüdwesten (60°) mit 2.5 m/s – charakteristisch für<br />

eine Tagsituation, bei welcher das Planungsgebiet als eine in Richtung<br />

<strong>Stadt</strong>zentrum gerichtete Ventilationsachse fungiert.<br />

- Anströmung aus Ostnordosten mit 2.0 m/s - charakteristisch für eine Situation,<br />

bei welcher der Talabwind aus dem Gorxheimer Tal das Planungsgebiet<br />

beeinflusst.<br />

Die Ergebnisdarstellung erfolgt in Horizontalschnitten mittels Isotachen und<br />

Windvektoren. Die Schnitte geben die mittlere Windgeschwindigkeit für eine 1 m<br />

mächtige Luftschicht (Höhe ± 0.5 m) wieder. Während aus der flächigen Isotachendarstellung<br />

Bereiche bestimmter Windgeschwindigkeiten zu entnehmen<br />

sind, stellen die Pfeile der Vektordarstellung die Strömungsrichtung dar.<br />

ÖKOPLANA Seite 16


Klimagutachten zum Bebauungsplan <strong>Weinheim</strong><br />

Nr. 1/01-09 „Ehemaliger Güterbahnhof“<br />

Zur Verdeutlichung der Strömungsmodifikationen durch den Plan-Zustand gegenüber<br />

dem Ist-Zustand erfolgt eine Differenzendarstellung.<br />

Die Modellrechnungen zu den strömungsdynamischen Effekten der Bebauung<br />

erfolgen mit der aktuellen Version 5.02 des mikroskaligen, prognostischen Rechenmodells<br />

MISKAM. Die Vegetationsbestände im B-Plangebiet werden nicht<br />

explizit berücksichtigt, um die strömungsdynamischen Einflüsse der Bebauung<br />

deutlicher herausarbeiten zu können.<br />

Das betrachtete Modellgebiet umfasst eine Ausdehnung von 1.088 m in Nordnordost-Südsüdwest-Richtung<br />

und ca. 325 m in Westnordwest-Ostsüdost-<br />

Richtung. Die räumliche Auflösung in x-y-Richtung beträgt 4 m. In z-Richtung ist<br />

der Gitterabstand nicht-äquidistant und steigt von 1 m bis zur Modelloberkante<br />

(50 m) auf 4 m an.<br />

Das betrachtete Untersuchungsgebiet kann der Abbildung 17.1 entnommen<br />

werden.<br />

Dem Plan-Zustand liegt der Städtebauliche Entwurf des Büros STADTPLANUNG +<br />

ARCHITEKTUR FISCHER vom 29.03.2010 zu Grunde.<br />

Im Sinne einer worst-case-Betrachtung wurde für die geplante Bebauung die jeweils<br />

maximal mögliche Gebäudehöhe angenommen.<br />

5.1 Luftströmungen aus Südsüdwesten - Tagsituation<br />

Als konstante Randbedingung zur Bewertung der ortsspezifischen Durchlüftung/Belüftung<br />

wird zunächst eine Luftströmung aus südsüdwestlichen Richtungen<br />

(Hauptwindrichtung) mit einer Windgeschwindigkeit von 2.5 m/s (10 m ü.G.)<br />

gewählt.<br />

Abbildungen 17.1 – 18: Die Ergebnisse der Modellrechnungen für den Ist-<br />

Zustand (2 und 6 m ü.G.) verdeutlichen die Funktion des B-Plangebiets als Ventilationsbahn.<br />

Während im Gewerbegebiet westlich der Bahntrasse in der Höhenschicht<br />

2 m ü.G. mittlere Windgeschwindigkeiten unter 1.5 m/s überwiegen, herrschen<br />

über dem weitgehend unbebauten Bahngelände mittlere Windgeschwindigkeiten<br />

über 2.0 m/s vor. Die geringe Oberflächenrauigkeit ermöglicht, dass der<br />

Höhenwind unter weitgehender Beibehaltung seiner Bewegungsenergie bodennah<br />

durchgreifen kann. Bioklimatische und lufthygienische Belastungen können<br />

hierdurch wirkungsvoll abgeschwächt werden.<br />

ÖKOPLANA Seite 17


Klimagutachten zum Bebauungsplan <strong>Weinheim</strong><br />

Nr. 1/01-09 „Ehemaliger Güterbahnhof“<br />

Die geringen Windgeschwindigkeiten unmittelbar östlich der Bergstraße sind auf<br />

die dortigen dichten Baum- und Strauchpflanzungen zurückzuführen.<br />

Im Plan-Zustand bewirken die kettenartig aneinander gereihten Gewerbebauten<br />

in einem ca. 60 – 70 m breiten Streifen im bodennahen Luftraum eine auffallende<br />

Windabschwächung. Bei häufig vorherrschenden Winden aus südsüdwestlicher<br />

Richtung kommt es in den Lee- und Luvlagen der geplanten Gebäude durch<br />

Windschatten- bzw. Staueffekte vermehrt zur Ausbildung von Stagnationsbereichen.<br />

Dies wird durch die Differenzendarstellung in Abbildung 18 offenbar. Nur<br />

an en Gebäudekanten und Gebäudeseiten kommt es örtlich zu düsenartigen Beschleunigungseffekten<br />

(gelbe bis rote Farbgebung).<br />

Im Bereich der derzeitigen Ventilationsachse zwischen der Bahntrasse (y = 125<br />

m) und Bergstraße (y = 275 m) kommt es im bodennahen Luftraum (0 – 40 m<br />

ü.G.) im Plan-Zustand gegenüber dem Ist-Zustand zu einer Abschwächung der<br />

mittleren Windgeschwindigkeit um ca. 7%.<br />

Für die Reduktion der Durchlüftungsfunktion gibt es in der <strong>Stadt</strong>klimatologie keine<br />

offiziellen Richtwerte, die eine normierte Bewertung der o.g. Abschwächung<br />

der mittleren Windgeschwindigkeit erlaubt.<br />

Bewertungsansätze liefert jedoch die VDI-Richtlinie 3787, Bl. 5 (2003) „Lokale<br />

Kaltluft“. Laut dieser Richtlinie ist der Verlust an Kaltluft als hoch und somit als<br />

gravierend zu bewerten, wenn gegenüber dem Ist-Zustand eine Reduktion um<br />

mehr als 10% erfolgt. Dieses Richtmaß wird nachfolgend auch als Bewertungsmaßstab<br />

für die Beeinflussung der Durchlüftungseffekte angesetzt.<br />

Demnach ist die o.a. Windabschwächung im Planungsgebiet von ca. 7% noch zu<br />

akzeptieren. Die Bergstraße mit den Parkierungsflächen östlich der geplanten<br />

Baukörper sowie die verbleibende Bahntrasse bilden weiterhin funktionierende<br />

Ventilationsachsen, die den bodennahen Luftaustausch forcieren.<br />

Die abgeschwächte bodennahe Belüftung im Bereich der geplanten Bebauung<br />

hat zur Folge, dass sich tagsüber die Luft intensiver aufheizen kann. Zusammen<br />

mit der hohen Wärmeabstrahlung der versiegelten Flächen ergeben sich hieraus<br />

an warmen Sommertagen vermehrt ungünstige bioklimatische Verhältnisse, die<br />

durch Kompensationsmaßnahmen wie Dach- und Wandbegrünungen, Baumpflanzungen<br />

aufzufangen sind.<br />

ÖKOPLANA Seite 18


Klimagutachten zum Bebauungsplan <strong>Weinheim</strong><br />

Nr. 1/01-09 „Ehemaliger Güterbahnhof“<br />

5.2 Luftströmungen aus Ostnordosten - Nachtsituation<br />

Wie in Kap. 4.2 bereits erläutert, wird das kleinräumige Klimageschehen im Planungsgebiet<br />

und in dessen Umfeld in klimaökologisch besonders relevanten<br />

Strahlungsnächten vom Talabwind aus dem Gorxheimer Tal und regionale angelegten<br />

Ausgleichsströmungen zwischen Odenwald und Rheingraben bestimmt.<br />

Das Planungsgebiet ermöglicht dem Kalt- bzw. Frischluftstrom dabei am Hangfuß<br />

eine bodennahes Durchgreifen, was im westlich angrenzenden Gewerbegebiet<br />

die bioklimatische Belastung begrenzt. Die Ausbildung einer ausgeprägten Wärmeinsel<br />

wird unterbunden, wovon bioklimatisch auch die Wohnbebauung westlich<br />

der Kleingartenanlage /Leberstraße profitiert.<br />

Mit Winden aus östlichern bis nordöstlichen Richtungssektoren ist im Planungsgebiet<br />

an klimaökologisch relevanten Strahlungstagen während der gesamten<br />

Nachtstunden zu rechnen. Die mittlere Windgeschwindigkeit beträgt dabei ca. 2.0<br />

m/s.<br />

Die Abbildungen 19.1 - 20 zeigen die Ergebnisse der Strömungssimulationen<br />

(Ist- und Plan-Zustand) für eine typische nächtliche Situation mit Winden aus<br />

ostnordöstlicher Richtung und mittleren Windgeschwindigkeiten von 2.0 m/s in<br />

einer Höhe von 10 m ü.G. Wiederum ist der Vegetationsbestand im B-Plangebiet<br />

nicht berücksichtigt, um die Effekte der Bebauung zu verdeutlichen.<br />

Deutlich erkennbar sind auf dem Bild des Ist-Zustandes die Luv- und Lee-<br />

Effekte der Gebäude und die reduzierte mittlere Windgeschwindigkeit (< 0.5 m/s<br />

in 2 m ü.G.) im Bereich der vegetationsbedeckten Hangzone östlich der Bergstraße<br />

(= Windschatteneffekt).<br />

Im Bereich der Bahngleise kann der Wind nahezu ungehindert bodennah durchgreifen<br />

und hierdurch auch im Gewerbegebiet westlich der Bahntrasse das örtliche<br />

Luftaustauschgeschehen forcieren. Thermische Belastungen werden dadurch<br />

verstärkt abgebaut.<br />

Im Plan-Zustand bilden die geplanten Gewerbebauten ein breit angelegtes<br />

Strömungshindernis, das nur durch interne Abstandsflächen von ca. 20 – 24 m<br />

Breite unterbrochen wird.<br />

Abbildung 20 verdeutlicht, dass sich im Lee der vorgesehenen Bebauung Bereiche<br />

mit auffallend abgeschwächter Ventilation einstellen, die ca. 40 – 140 m<br />

nach Westen reichen. Eine geschlossen bandartige Ausdehnung dieser „Stagnationsbereiche“<br />

wird jedoch durch die vorgesehenen Abstandsflächen in Ost-<br />

West-Richtung wirksam unterbunden.<br />

ÖKOPLANA Seite 19


Klimagutachten zum Bebauungsplan <strong>Weinheim</strong><br />

Nr. 1/01-09 „Ehemaliger Güterbahnhof“<br />

Wie in Kap. 4.2 angeführt, weist der Talabwind aus dem Gorxheimer Tal im Planungsgebiet<br />

eine vertikale Mächtigkeit von ca. 40 – 50 m auf. Der abkühlende Effekt<br />

beschränkt sich jedoch im Wesentlichen auf die unteren 30 m. Darüber<br />

durchmischt sich die Talkaltluft vermehrt mit wärmerer Höhenluft (Ergebnisse von<br />

Vertikalsondierungen – ÖKOPLANA 1992).<br />

Im Bereich der derzeitigen Ventilationsachse zwischen der Bahntrasse (y = 125<br />

m) und Bergstraße (y = 275 m) kommt es in der bodennahen Kaltluft-<br />

/Frischluftströmung (0 – 30 m ü.G.) im Plan-Zustand gegenüber dem Ist-Zustand<br />

zu einer Abschwächung der mittleren Windgeschwindigkeit um ca. 12%.<br />

Dieser Wert liegt knapp über dem in Kap. 5.1 angeführten Richtwert der VDI-<br />

Richtlinie 3787, Bl. 5 (2003) „Lokale Kaltluft“. Um die von den strömungsdynamischen<br />

Negativeffekten ausgehenden bioklimatischen Zusatzbelastungen (→ reduzierte<br />

nächtliche Abkühlung) im Planungsumfeld (Gewerbegebiet westlich der<br />

Bahntrasse) zu dämpfen, sind daher im B-Plangebiet möglichst umfangreiche<br />

Begrünungsmaßnahmen im Bereich der versiegelten Oberflächen vorzusehen.<br />

Weitreichende bioklimatische Zusatzbelastungen über die Linie Kleingartenanlage<br />

nach Westen hinaus sind dann nicht zu erwarten.<br />

ÖKOPLANA Seite 20


Klimagutachten zum Bebauungsplan <strong>Weinheim</strong><br />

Nr. 1/01-09 „Ehemaliger Güterbahnhof“<br />

6 Zusammenfassende Darstellung der Untersuchungsergebnisse<br />

im Umfeld des Planungsgebietes „Ehemaliger Güterbahnhof“<br />

und Planungsempfehlungen<br />

Gegenstand des Klimagutachtens ist die klimaökologische Bewertung des städtebaulichen<br />

Entwurfs zum B-Plangebiet Nr.1/01-09 „Ehemaliger Güterbahnhof“ in<br />

<strong>Weinheim</strong>.<br />

Auf dem derzeit brachliegenden Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs westlich<br />

der B 3 soll auf der ca. 850 m langen und ca. 90 m breiten Fläche ein Fachmarktzentrum<br />

entwickelt werden. Der Geltungsbereich des Plangebietes umfasst<br />

insgesamt eine Fläche von ca. 8.7 ha.<br />

Das städtebauliche Konzept sieht vor, die angedachten Gebäude im Westen entlang<br />

der Bahnlinie zu erstellen, wobei Gebäudehöhen zwischen ca. 6 und 16 m<br />

ermöglicht werden. Die Stellplätze sind östlich in Richtung B 3 geplant.<br />

Die verkehrliche Erschließung des Planungsgebietes erfolgt über die B 3 (Bergstraße)<br />

im Osten und die Gewerbestraße im Süden. Zudem befindet sich parallel<br />

zur Bergstraße die Trasse der OEG.<br />

Das Plangebiet ist über die Bergstraße auch an das bestehende Fußwege- und<br />

Radverkehrsnetz angeschlossen.<br />

Wie die Analyse der vorhandenen Klimadaten für das Planungsgebiet und dessen<br />

Umfeld zeigen, sind im mehrjährigen Mittel durchschnittliche Windgeschwindigkeiten<br />

von ca. 2.6 m/s zu erwarten. Dies weist auf eine mäßige Durchlüftung<br />

hin. Eine intensive Durchlüftung der Bebauung mit Windgeschwindigkeiten über<br />

3.0 m/s findet nur an ca. 31% der Tage im Jahr statt.<br />

Der bebauungsinterne Strömungsleitbahn „Ehemaliger Güterbahnhof“ ist daher<br />

zur Sicherung günstiger stadtklimatischer Verhältnisse besondere Beachtung zu<br />

schenken.<br />

Wie die vertiefende Auswertung der Klimadaten von 1987 – 1989 belegt, können<br />

im Planungsgebiet am Tag häufig vorherrschende Winde aus südwestlichen bis<br />

südlichen Richtungen bodennah durchgreifen und die Belüftung des nördlich anschließenden<br />

Innenstadtbereichs sichern.<br />

ÖKOPLANA Seite 21


Klimagutachten zum Bebauungsplan <strong>Weinheim</strong><br />

Nr. 1/01-09 „Ehemaliger Güterbahnhof“<br />

Nach Sonnenuntergang befindet sich das Bebauungsplangebiet im Einflussbereich<br />

regional angelegter östlicher Ausgleichsströmungen zwischen Odenwald<br />

und Rheingraben (vertikale Mächtigkeit über 200 m) und lokaler Talabwinde aus<br />

dem Gorxheimer Tal. Diese kühlen Winde sind derart ausgeprägt, dass sie den<br />

Geländesattel im Bereich des Schlossparks überströmen können. Im Bereich der<br />

Bahntrasse weisen sie noch eine vertikale Mächtigkeit von ca. 40 – 50 m auf und<br />

unterbinden vor allem im Gewerbegebiet westlich der Bahntrasse die Ausbildung<br />

einer örtlichen Wärmeinsel. Die mittlere Windgeschwindigkeit beträgt ca. 2.0 m/s.<br />

Die thermische Ausgleichsleistung des Geländes ist gegenüber den strömungsdynamischen<br />

Positiveffekten auf Grund des hohen Anteils an Schotterflächen<br />

und sonstigen befestigten Flächen als gering zu definieren. Der Ruderalbewuchs<br />

bildet keine bedeutsamen lokalen Kaltluftmengen.<br />

Aus Sicht der Klimaökologie sind für das Planungsgebiet und sein Umfeld folgende<br />

Faktoren von Bedeutung:<br />

• Die strömungsdynamischen Auswirkungen der möglichen Bebauung im B-<br />

Plangebiet müssen auf den Nahbereich begrenzt bleiben. Die derzeitige Qualität<br />

der Belüftung in der nördlich und westlich angrenzenden Bebauung ist<br />

weitgehend zu erhalten. Im Bereich der Wohnbebauung östlich der Bergstraße<br />

sind durch die Hanglage und aufgrund des geringen Anteils an Westwinden<br />

keine wesentlichen Strömungsmodifikationen zu erwarten.<br />

• Der Wärmeinseleffekt bzw. die Wärmeaura des Planungsgebietes ist möglichst<br />

eng zu begrenzen. Es sind daher bei der Planung klimaökologisch relevante<br />

Ausgleichsmaßnahmen zu realisieren, die die thermischen Ungunsteffekte<br />

mindern (z.B. Dachbegrünungen, Baumpflanzungen etc.)<br />

Um die Empfindlichkeit der Strömungsleitbahn gegenüber den geplanten baulichen<br />

Veränderungen bewerten zu können, wurden auf Grundlage der vorhandenen<br />

Messdaten numerische Strömungssimulationen durchgeführt.<br />

Die Ergebnisse der Modellrechnungen zeigen, dass im Plan-Zustand am Tag bei<br />

häufig vorherrschenden Winden aus südsüdwestlichen Richtungssektoren sich<br />

im Norden des B-Plangebiets bis in eine Entfernung von ca. 150 m eine Zone mit<br />

abgeschwächter Belüftung einstellt. Wohnbebauung ist hiervon nicht betroffen.<br />

ÖKOPLANA Seite 22


Klimagutachten zum Bebauungsplan <strong>Weinheim</strong><br />

Nr. 1/01-09 „Ehemaliger Güterbahnhof“<br />

Im Bereich der derzeitigen Ventilationsachse zwischen der Bahntrasse und<br />

Bergstraße kommt es im bodennahen Luftraum (0 – 40 m ü.G.) im Plan-Zustand<br />

gegenüber dem Ist-Zustand insgesamt zu einer Abschwächung der mittleren<br />

Windgeschwindigkeit um ca. 7%.<br />

Für die Reduktion der Durchlüftungsfunktion gibt es in der <strong>Stadt</strong>klimatologie keine<br />

offiziellen Richtwerte, die eine normierte Bewertung der o.g. Abschwächung<br />

der mittleren Windgeschwindigkeit erlaubt.<br />

Bewertungsansätze liefert jedoch die VDI-Richtlinie 3787, Bl. 5 (2003) „Lokale<br />

Kaltluft“. Laut dieser Richtlinie ist der Verlust an Kaltluft als hoch und somit als<br />

gravierend zu bewerten, wenn gegenüber dem Ist-Zustand eine Reduktion um<br />

mehr als 10% erfolgt. Dieses Richtmaß wird nachfolgend auch als Bewertungsmaßstab<br />

für die Beeinflussung der Durchlüftungseffekte angesetzt.<br />

Demnach ist die o.a. Windabschwächung im Planungsgebiet von ca. 7% noch zu<br />

akzeptieren. Die Bergstraße mit den Parkierungsflächen östlich der geplanten<br />

Baukörper sowie die verbleibende Bahntrasse bilden am Tag weiterhin funktionierende<br />

Ventilationsachsen, die den bodennahen Luftaustausch forcieren.<br />

Die Ergebnisse der Strömungssimulationen für die Nachtstunden verdeutlichen,<br />

dass sich bei meist vorherrschenden Winden aus ostnordöstlichen Richtungen im<br />

Lee der vorgesehenen Bebauung Bereiche mit auffallend abgeschwächter Ventilation<br />

einstellen, die ca. 40 – 140 m nach Westen reichen. Eine geschlossen<br />

bandartige Ausdehnung dieser „Stagnationsbereiche“ wird jedoch durch die vorgesehenen<br />

Abstandsflächen in Ost-West-Richtung (Breite ca. 20 – 24 m)<br />

wirksam unterbunden.<br />

Wie bereits erwähnt, weist der Talabwind aus dem Gorxheimer Tal im Planungsgebiet<br />

eine vertikale Mächtigkeit von ca. 40 – 50 m auf. Der abkühlende Effekt<br />

beschränkt sich jedoch im Wesentlichen auf die unteren 30 m. Darüber durchmischt<br />

sich die Talkaltluft vermehrt mit wärmerer Höhenluft.<br />

Im Bereich der derzeitigen Ventilationsachse zwischen der Bahntrasse und<br />

Bergstraße kommt es in der bodennahen Kaltluft-/Frischluftströmung (0 – 30 m<br />

ü.G.) im Plan-Zustand gegenüber dem Ist-Zustand zu einer Abschwächung der<br />

mittleren Windgeschwindigkeit um ca. 12%.<br />

Dieser Wert liegt knapp über dem Richtwert der VDI-Richtlinie 3787, Bl. 5 (2003)<br />

„Lokale Kaltluft“. Um die von den strömungsdynamischen Negativeffekten ausgehenden<br />

bioklimatischen Zusatzbelastungen (→ reduzierte nächtliche Abkühlung)<br />

im Planungsumfeld zu dämpfen, sind daher im B-Plangebiet möglichst umfangreiche<br />

Begrünungsmaßnahmen im Bereich der versiegelten Oberflächen<br />

vorzusehen.<br />

ÖKOPLANA Seite 23


Klimagutachten zum Bebauungsplan <strong>Weinheim</strong><br />

Nr. 1/01-09 „Ehemaliger Güterbahnhof“<br />

Weitreichende bioklimatische Zusatzbelastungen über die Linie Kleingartenanlage<br />

nach Westen hinaus sind dann nicht zu erwarten.<br />

Der Bebauungsplanentwurf vom 29.03.2010 des Büros STADTPLANUNG+ARCHI-<br />

TEKTUR FISCHER berücksichtigt bereits die o.a. Forderung nach umfangreichen<br />

Begrünungsmaßnahmen:<br />

- Entlang der B 3 wird eine Baumreihe mit hochstämmigen Laubbäumen gepflanzt.<br />

Die Abstände betragen jeweils ca. 10 – 12 m.<br />

- Im Bereich der Stellplätze ist ebenfalls die Pflanzung von standortgerechten<br />

Laubbäumen gefordert.<br />

- Die Flachdächer bzw. flach geneigten Dächer sind extensiv zu begrünen. Auf<br />

bis zu 35% der Dachflächen können Solaranlagen errichtet werden. Auf<br />

Dachbegrünung kann dann verzichtet werden. Auch durch Technikaufbauten<br />

kann die Dachbegrünung um bis zu 5% reduziert werden.<br />

- Mindestens 50% der begrünbaren Wandflächen in Richtung Bahntrasse sind<br />

mit Schling-, Rank- oder Kletterpflanzen zu versehen<br />

- Die Stellplätze sind, soweit wasserrechtlich zulässig, mit wasserdurchlässigen<br />

Oberflächenbelägen herzustellen.<br />

- Die Flächen M1 und M2 im Norden bzw. Süden des Plangebietes (Mulden zur<br />

Rückhaltung und Versickerung des Niederschlagswassers) sind als private<br />

Grünflächen festgesetzt.<br />

Die vorgeschlagenen Begrünungsmaßnahmen sind aus Sicht der Klimaökologie<br />

zur Dämpfung der thermischen Zusatzbelastung als ausreichend zu bewerten.<br />

Die gewählte lockere Gehölzstellung und ihre Anordnung im Bereich der Parkierungsflächen<br />

ist aus strömungsdynamischer Sicht zu begrüßen. Sie ermöglicht<br />

weiterhin günstige Durchlüftungseffekte in Nord-Süd und Ost-West-Richtung.<br />

Die in Abbildung 4 skizzierte Lage von Bäumen kann unterstützt werden. Die<br />

Baumdichte ist derart gewählt, dass ihre lockere Anordnung entlang der Parkierungsflächen,<br />

die Teil der Strömungsleitbahn „Bergstraße“ sind, die notwendigen<br />

Durchlüftungseffekte sichert. Gleichzeitig wirkt der Schattenwurf der Laubbäume<br />

im Sommer einer übermäßigen Aufheizung der befestigten Flächen entgegen.<br />

Als weitere Maßnahme zur Sicherung eines günstigen Eigenklimas sollten im<br />

Planungsgebiet die Stellflächen möglichst mit hellem Pflaster (wo möglich Rasengittersteine)<br />

ausgelegt werden. Asphaltierte Flächen heizen sich wesentlich<br />

stärker auf und geben ihre Wärme in den Nachstunden nur langsam wieder ab.<br />

Die abendliche Abkühlung wird verzögert. Dies wird durch Abbildung 21 verdeutlicht.<br />

ÖKOPLANA Seite 24


Klimagutachten zum Bebauungsplan <strong>Weinheim</strong><br />

Nr. 1/01-09 „Ehemaliger Güterbahnhof“<br />

Die vorgeschlagene extensive Dachbegrünung ist ebenfalls zu unterstützen. Auf<br />

sie sollte auch aus klimaökologischer Sicht nicht verzichtet werden.<br />

Gründächer bewirken folgende Gunsteffekte:<br />

Reduzierung der Luftschadstoffbelastung – insbesondere von Feinstaub – durch Erhöhung<br />

der schadstoffspezifischen Depositionsgeschwindigkeiten partikel- und gasförmiger<br />

Spurenstoffe. Durch die geringere Aufheizung der Luft über begrünten Dächern<br />

ist die vertikale Auftriebsströmung und somit die Staubaufwirbelung geringer.<br />

Darüber hinaus bilden die Pflanzen einen Filter, in dem sich der in der Luft enthaltene<br />

Staub absetzt. Letzteres gilt allerdings vorwiegend für intensiv begrünte Dächer.<br />

Dämpfung von Extremwerten der Oberflächentemperaturen – siehe Abbildung 22<br />

Erhöhung der Wasserrückhaltefähigkeit nach Starkregen mit der dadurch bedingten<br />

Vermeidung von Abflussspitzen in der Kanalisation. Bei Extensivbegrünung beträgt<br />

der jährliche Wasserrückhalt im Mittel ca. 60% vom Niederschlag, bei<br />

Intensivbegrünung sogar bis 85%.<br />

Im B-Planentwurf vom 29.03.2010 wird angeregt, dass bei Errichtung von Solaranlagen<br />

auf 35% der Dachflächen auf Begrünungsmaßnahmen verzichtet werden<br />

kann. Wie der Abbildung 22 zu entnehmen ist, können Solarpanels und extensive<br />

Dachbegrünung durchaus auch kombiniert werden. Die dadurch verringerte<br />

Aufheizung der Dachflächen unter den Panels hat nicht nur einen klimatischen<br />

Positiveffekt, sondern erhöht auch die Leistungsfähigkeit der Solaranlage.<br />

Es wird daher empfohlen, eine Kombination von Dachbegrünung und Solarpanels<br />

zu prüfen.<br />

Zu unterstützen sind auch die festgesetzten Wandbegrünungen an den Westfassaden<br />

der neuen Bebauung entlang der Bahntrasse. Auch sie vermindern wirksam<br />

die Aufheizung der Fassade und somit den Wärmeinseleffekt der Bebauung.<br />

ÖKOPLANA Seite 25


Klimagutachten zum Bebauungsplan <strong>Weinheim</strong><br />

Nr. 1/01-09 „Ehemaliger Güterbahnhof“<br />

Wie den Ergebnissen der Strömungssimulationen zu entnehmen ist, bildet die<br />

lang gestreckte Bebauung vor allem bei vorherrschenden Winden aus östlichen<br />

Richtungen ein relevantes Strömungshindernis. Im Bereich der derzeitigen Ventilationsachse<br />

zwischen der Bahntrasse und Bergstraße kommt es in der bodennahen<br />

Kaltluft-/Frischluftströmung (0 – 30 m ü.G.) im Plan-Zustand gegenüber<br />

dem Ist-Zustand zu einer Abschwächung der mittleren Windgeschwindigkeit um<br />

ca. 12%, was knapp über dem gewählten Richtwert von 10% liegt.<br />

Da bei den Berechnungen von einer worst-case-Situation ausgegangen wurde<br />

(im gesamten Planungsgebiet wird die max. Gebäudehöhe ausgenutzt), ist diese<br />

knappe Überschreitung noch zu akzeptieren. Die im städtebaulichen Entwurf gewählten<br />

Gebäudeabstände sollten allerdings nicht durch weitere Nebenanlagen<br />

oder „fliegende Bauten“ eingeengt werden. Verschiebungen der Abstandsflächen<br />

sind möglich. Der freie Querschnitt sollte jedoch nicht zu Gunsten mehrerer engerer<br />

Abstandsflächen verringert werden.<br />

In östliche Richtung ist die Hinderniswirkung der geplanten Bebauung als weniger<br />

gravierend einzustufen, da ein Großteil der Bebauung östlich der Bergstraße<br />

durch das ansteigende Gelände über 10 m höher liegt.<br />

Insgesamt ergeben sich aus klimaökologischer Sicht durch den B-Plan Nr. 1/01-<br />

09 „Ehemaliger Güterbahnhof“ keine derart gravierenden Negativeffekte, die eine<br />

grundlegende Überarbeitung des vorliegenden Planentwurfs notwendig machen<br />

würde.<br />

gez. A. Burst<br />

Mannheim, den 10. Juni 2010<br />

ÖKOPLANA Seite 26


7 Quellenverzeichnis / weiterführende Literatur:<br />

Klimagutachten zum Bebauungsplan <strong>Weinheim</strong><br />

Nr. 1/01-09 „Ehemaliger Güterbahnhof“<br />

BAUMÜLLER, J. (2008): <strong>Stadt</strong>klima und <strong>Stadt</strong>planung im Klimawandel. In: UVP-<br />

Report 22, Ausgabe 5. Hamm.<br />

BOCHNIG, S., SELLE, K. (1992): Freiräume für die <strong>Stadt</strong>. Bd. 1. Bauverlag GmbH.<br />

Wiesbaden. Berlin.<br />

BUNDESMINISTERIUM FÜR RAUMORDNUNG, BAUWESEN UND STÄDTEBAU (1979):<br />

Regionale Luftaustauschprozesse und ihre Bedeutung für die räumliche Planung.<br />

Schriftenreihe 06.032. Bonn<br />

BMVBS BUNDESMINISTERIUM FÜR VERKEHR, BAU UND STADTENTWICKLUNG<br />

(2010): Raumentwicklungsstrategien zum Klimawandel. Dokumentation der 2.<br />

MORO-Fachkonferenz am 2. und 3. Juli 2009 in Berlin. Berlin.<br />

EICHHORN, J. (2006): MISKAM - Mikroskaliges Klima- und Ausbreitungsmodell.<br />

Mainz.<br />

HELBIG ET AL. (1999): <strong>Stadt</strong>klima und Luftreinhaltung. 2. Aufl. Berlin. Heidelberg.<br />

KATZSCHHNER, A. (2008): Thermische Belastungen und Gesundheit im stadtplanerischen<br />

Kontext. In: UVP-Report 22, Ausgabe 5. Hamm.<br />

KUTTLER, W. (2004): <strong>Stadt</strong>klima. Klimawandel – vom Menschen verursacht? 8.<br />

Umweltsymposium der Akademie gem. Wiss zu Erfurt. Erfurt.<br />

ÖKOPLANA (1992): Klimaökologische Analyse im <strong>Stadt</strong>gebiet <strong>Weinheim</strong> unter besonderer<br />

Berücksichtigung des Strömungsgeschehens. Mannheim.<br />

ÖKOPLANA (1994): Klimaökologische Studie im Bereich des Rangierbahnhofs<br />

Mannheim zur Beurteilung möglicher klimatischer Folgeerscheinungen eines<br />

geplanten DB-Frachtzentrums. Mannheim.<br />

ÖKOPLANA/GEONET (2009): Analyse der klima- und immissionsökologischen<br />

Funktionen für das Gebiet der Metropolregion Rhein-Neckar auf Basis einer<br />

GIS-gestützten Modellierung von stadtklimatisch und lufthygienisch relevanten<br />

Kenngrößen mit dem 3D-Klimamodell FITNAH. Mannheim. Hannover.<br />

ÖKOPLANA (2009): Fachgutachterliche Stellungnahme zum Bebauungsplan Nr.<br />

2/03-06 „Lützelsachsen-Ebene“. Analyse der bodennahen Kaltluftbewegung<br />

und der Frostgefährdung – Folgenabschätzung einer Lärmschutzwand entlang<br />

der Bahnlinie <strong>Weinheim</strong> – Mannheim. Mannheim.<br />

ÖKOPLANA (2010): <strong>Stadt</strong>klimaanalyse Mannheim 2010.Mannheim.<br />

ÖKOPLANA Seite 27


Klimagutachten zum Bebauungsplan <strong>Weinheim</strong><br />

Nr. 1/01-09 „Ehemaliger Güterbahnhof“<br />

R+T (2010): Verkehrs- und Erschließungsgutachten. Bebauungsplan „Ehemaliger<br />

Güterbahnhof <strong>Weinheim</strong>“: Darmstadt.<br />

SCHMIDT, M. (2004): Gebäudebegrünung als Element der Regenwasserbewirtschaftung<br />

und Energieeinsparung durch passive Gebäudekühlung. Berlin.<br />

STADTPLANUNG + ARCHITEKTUR FISCHER (2010): Bebauungsplan Nr. 1/01-09<br />

„Ehemaliger Güterbahnhof“. Bearbeitungsstand 29.03.2010. Mannheim/<strong>Weinheim</strong>.<br />

VEREIN DEUTSCHER INGENIEURE (2003): VDI 3787, Bl. 5. Lokale Kaltluft. Düsseldorf.<br />

Internetinformationen:<br />

http://www.lubw.de<br />

(Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg)<br />

http://www.weinheim.de<br />

(<strong>Stadt</strong> <strong>Weinheim</strong>)<br />

ÖKOPLANA Seite 28


Abb. 1 Lage des Planungsgebietes im <strong>Stadt</strong>gebiet von <strong>Weinheim</strong><br />

Projekt:<br />

Klimagutachten zum Bebauungsplan<br />

<strong>Weinheim</strong> Nr. 1/01-09 “Ehemaliger<br />

Güterbahnhof“<br />

B-Plangebiet<br />

Nr. 1/01-09<br />

N<br />

M.:<br />

0 100 400 m<br />

ÖKOPLANA


Abb. 2 Blick auf das Planungsgebiet vom Barbarasteg - fotografische Dokumentation<br />

Blick auf den ehem. Güterbahnhof<br />

Blickrichtung nach Südwesten<br />

Blick auf den ehem. Güterbahnhof<br />

Blickrichtung nach Nordosten<br />

Blick auf die B 3<br />

Blickrichtung nach Südwesten<br />

Blick auf die B 3<br />

Blickrichtung nach Nordosten<br />

Fotos:<br />

ÖKOPLANA 05/2010<br />

Projekt:<br />

Klimagutachten zum Bebauungsplan<br />

<strong>Weinheim</strong> Nr. 1/01-09 “Ehemaliger<br />

Güterbahnhof“<br />

ÖKOPLANA


Abb. 3 Vorentwurf - Bebauungsplan <strong>Weinheim</strong> Nr. 1/01-09 “Ehemaliger Güterbahnhof”<br />

GE e SO c<br />

GRZ 0.8 GRZ 1.0<br />

GH min GH max<br />

GH min GH max<br />

110.5 m 120.0 m<br />

110.5 m 119.5 m<br />

ü.NN ü.NN<br />

ü.NN ü.NN<br />

SO b<br />

GRZ 1.0<br />

SO a<br />

GRZ 1.0<br />

GH min GH max<br />

GH min GH max<br />

110.5 m 117.5 m<br />

110.5 m 117.5 m<br />

ü.NN ü.NN<br />

ü.NN ü.NN<br />

Entwurf:<br />

<strong>Stadt</strong>planung + Architektur<br />

Fischer (Mannheim)<br />

Stand: 29.03.2010<br />

Projekt:<br />

Klimagutachten zum Bebauungsplan<br />

<strong>Weinheim</strong> Nr. 1/01-09 “Ehemaliger<br />

Güterbahnhof“<br />

M.:<br />

N<br />

0 50 200 m<br />

ÖKOPLANA


Abb. 4 Städtebaulicher Entwurf - Bebauungsplan <strong>Weinheim</strong> Nr. 1/01-09 “Ehemaliger Güterbahnhof”<br />

Hotel<br />

Handwerkerhof<br />

Möbelmarkt Fachmärkte<br />

Gastronomie<br />

Elektrofachmarkt<br />

Baumarkt u.<br />

Gartencenter<br />

Entwurf:<br />

<strong>Stadt</strong>planung + Architektur<br />

Fischer (Mannheim)<br />

Stand: 29.03.2010<br />

Projekt:<br />

Klimagutachten zum Bebauungsplan<br />

<strong>Weinheim</strong> Nr. 1/01-09 “Ehemaliger<br />

Güterbahnhof“<br />

M.:<br />

N<br />

0 60 240 m<br />

ÖKOPLANA


Abb. 5 Allgemeine klimatische Verhältnisse im Raum <strong>Weinheim</strong><br />

Mittlere jährliche Anzahl an Sommertagen (1971 - 2000) und Frosttagen (1971 - 2000)<br />

Sommertage<br />

<strong>Weinheim</strong><br />

Frosttage<br />

<strong>Weinheim</strong><br />

Datenquelle:<br />

Klimaatlas Baden-Württemberg<br />

der LUBW (2006)<br />

Projekt:<br />

Klimagutachten zum Bebauungsplan<br />

<strong>Weinheim</strong> Nr. 1/01-09 “Ehemaliger<br />

Güterbahnhof“<br />

N<br />

ÖKOPLANA


Abb. 6 Mittlere Anzahl der Tage mit Wärmebelastung im<br />

Sommerhalbjahr (1971 - 2000) in <strong>Weinheim</strong><br />

Projekt:<br />

Klimagutachten zum Bebauungsplan<br />

<strong>Weinheim</strong> Nr. 1/01-09 “Ehemaliger<br />

Güterbahnhof“<br />

<strong>Weinheim</strong><br />

N<br />

M.:<br />

0 500 2000 m<br />

ÖKOPLANA


Abb. 7 Allgemeine klimatische Verhältnisse im Raum <strong>Weinheim</strong><br />

Mittlere jährliche Niederschlagshöhe (1971 - 2000) und mittlere jährliche Sonnenscheindauer (1971 - 2000)<br />

<strong>Weinheim</strong><br />

<strong>Weinheim</strong><br />

Datenquelle:<br />

Klimaatlas Baden-Württemberg<br />

der LUBW (2006)<br />

Projekt:<br />

Klimagutachten zum Bebauungsplan<br />

<strong>Weinheim</strong> Nr. 1/01-09 “Ehemaliger<br />

Güterbahnhof“<br />

N<br />

ÖKOPLANA


Abb. 8 Windverhältnisse im Raum <strong>Weinheim</strong><br />

Datenquelle:<br />

www.lubw.de<br />

Projekt:<br />

Klimagutachten zum Bebauungsplan<br />

<strong>Weinheim</strong> Nr. 1/01-09 “Ehemaliger<br />

Güterbahnhof“<br />

ÖKOPLANA


Abb. 9 Allgemeine klimatische Verhältnisse im Raum <strong>Weinheim</strong><br />

Mittlere Windgeschwindigkeit (1981 - 2000) und Inversionshäufigkeit (1981 - 2000)<br />

<strong>Weinheim</strong><br />

<strong>Weinheim</strong><br />

Datenquelle:<br />

Klimaatlas Baden-Württemberg<br />

der LUBW (2006)<br />

Projekt:<br />

Klimagutachten zum Bebauungsplan<br />

<strong>Weinheim</strong> Nr. 1/01-09 “Ehemaliger<br />

Güterbahnhof“<br />

N<br />

ÖKOPLANA


Abb. 10 Lage temporärer Klimamessstationen im <strong>Stadt</strong>gebiet von <strong>Weinheim</strong><br />

Messzeitraum: 1987 - 1989<br />

4<br />

1 Wachenberg 399 m ü.NN<br />

2 Schlosspark 145 m ü.NN<br />

Projekt:<br />

Klimagutachten zum Bebauungsplan<br />

<strong>Weinheim</strong> Nr. 1/01-09 “Ehemaliger<br />

Güterbahnhof“<br />

3<br />

3 Multring 100 m ü.NN<br />

B-Plangebiet<br />

Nr. 1/01-09<br />

4 Kreiskrankenhaus 101 m ü.NN<br />

N<br />

2<br />

M.:<br />

0 100 400 m<br />

ÖKOPLANA<br />

1


Abb. 11 Häufigkeitsverteilung der Windrichtung und mittleren Geschwindigkeit<br />

Zeitraum: Mai 1987 - November 1989, alle Tage<br />

2.2<br />

2.1<br />

2.8<br />

3.1<br />

4.2<br />

3.9<br />

2.2<br />

2.5<br />

2.4<br />

2.7<br />

2.5<br />

3.0<br />

4.8<br />

4.8<br />

1.8<br />

1.7<br />

2.0<br />

2.3<br />

2.8<br />

3.0<br />

2.0<br />

2.2<br />

2.8<br />

2.9<br />

2.5<br />

2.8<br />

3.4<br />

3.3<br />

2.2<br />

2.5<br />

2.8<br />

2.7<br />

2.3<br />

2.7<br />

2.4<br />

2.9<br />

Wachenberg (1)<br />

2.7<br />

2.8<br />

2.9<br />

3.1<br />

2.7<br />

2.9<br />

2.4<br />

2.6<br />

2.5<br />

2.8<br />

2.4<br />

2.6<br />

CT1: 0.0<br />

CT2: 0.0<br />

CT1: 0.0<br />

CT2: 0.0<br />

2.5<br />

2.7<br />

3.4<br />

3.2<br />

4.5<br />

4.5<br />

1.8<br />

1.6<br />

2.3<br />

2.0<br />

2.3<br />

2.1<br />

2.0<br />

2.1<br />

5.4<br />

5.0<br />

Multring (3)<br />

1.6<br />

1.6<br />

2.3<br />

2.3<br />

2.5<br />

2.3<br />

3.4<br />

3.2<br />

1.9<br />

1.9<br />

3.1<br />

3.1<br />

2.9<br />

3.2<br />

1.7<br />

1.8<br />

2.5<br />

2.0<br />

3.5<br />

3.6<br />

3.6<br />

3.6<br />

3.8<br />

3.6<br />

3.5 CN1: 0.0<br />

3.7 CN2: 0.0<br />

2.0<br />

2.0<br />

2.3<br />

1.6<br />

1.9<br />

1.7<br />

CN1: 0.0<br />

CN2: 0.0<br />

1.9<br />

2.0<br />

1.6<br />

1.9<br />

1.5<br />

1.6<br />

2.1<br />

2.2<br />

2.8<br />

3.0<br />

3.3<br />

3.5<br />

1.7<br />

1.8<br />

2.0<br />

1.9<br />

2.0<br />

2.1<br />

3.2<br />

3.3<br />

1.5<br />

1.6<br />

2.4<br />

2.2<br />

2.1<br />

2.1<br />

2.6<br />

2.5<br />

1.5<br />

1.6<br />

1.6<br />

1.7<br />

2.2<br />

2.3<br />

2.0<br />

2.1<br />

Schlosspark (2)<br />

1.6<br />

1.7<br />

2.0<br />

1.9<br />

1.5<br />

1.5<br />

2.7<br />

2.8<br />

2.3<br />

2.6<br />

2.4<br />

2.4<br />

CT1: 0.0<br />

CT2: 0.0<br />

CT1: 0.0<br />

CT2: 0.0<br />

1.9<br />

2.1<br />

2.0<br />

1.7<br />

1.4<br />

1.5<br />

1.7<br />

1.5<br />

2.3<br />

2.2<br />

2.8<br />

2.8<br />

1.4<br />

1.4<br />

1.9<br />

2.0<br />

Kreiskrankenhaus (4)<br />

1.5<br />

1.5<br />

2.9<br />

2.7<br />

1.2<br />

1.2<br />

2.4<br />

2.5<br />

1.6<br />

1.5<br />

2.4<br />

2.3<br />

1.2<br />

1.1<br />

1.7<br />

1.7<br />

1.7<br />

1.5<br />

1.6<br />

1.5<br />

2.0<br />

1.8<br />

1.9<br />

2.1<br />

2.3<br />

2.1<br />

1.7<br />

1.6<br />

CN1: 0.0<br />

CN2: 0.0<br />

CN1: 0.0<br />

CN2: 0.0<br />

2.2<br />

2.1<br />

1.7<br />

1.7<br />

W<br />

07-12 Uhr<br />

13-18 Uhr<br />

CT: Windstillen<br />

Datenerfassung: ÖKOPLANA<br />

Projekt:<br />

Klimagutachten zum Bebauungsplan<br />

<strong>Weinheim</strong> Nr. 1/01-09 “Ehemaliger<br />

Güterbahnhof“<br />

N<br />

S<br />

ÖKOPLANA<br />

5<br />

E<br />

10<br />

15 %<br />

1.0 m/s<br />

0.6 m/s<br />

19-23 Uhr<br />

00-06 Uhr<br />

CN: Windstillen


1.4<br />

1.5<br />

1.7<br />

1.7<br />

2.3<br />

2.3<br />

Abb. 12 Häufigkeitsverteilung der Windrichtung und mittleren Geschwindigkeit<br />

Zeitraum: Sommerhalbjahre 1987, 1988 und 1989, Strahlungstage<br />

1.4<br />

1.8<br />

1.5<br />

1.6<br />

2.4<br />

2.4<br />

1.6<br />

2.1<br />

1.6<br />

2.0<br />

2.0<br />

2.6<br />

1.9<br />

2.2<br />

1.8<br />

2.1<br />

2.3<br />

1.7<br />

2.6<br />

3.1<br />

2.7<br />

2.4<br />

2.1<br />

2.5<br />

2.5<br />

2.1<br />

Wachenberg (1)<br />

2.4<br />

2.8<br />

2.8<br />

3.0<br />

2.7<br />

3.4<br />

2.7<br />

3.3<br />

2.5<br />

2.1<br />

CT1: 0.0<br />

CT2: 0.0<br />

3.0<br />

2.9<br />

3.0<br />

2.9<br />

3.0<br />

3.1<br />

CT1: 0.0<br />

CT2: 0.0<br />

1.8<br />

1.4<br />

2.6<br />

1.8<br />

3.0<br />

2.3<br />

1.1<br />

1.0<br />

1.6<br />

1.4<br />

2.9<br />

2.8<br />

Multring (3)<br />

1.1<br />

1.1<br />

1.2<br />

0.8<br />

1.6<br />

1.4<br />

1.2<br />

1.0<br />

2.4<br />

2.3<br />

2.9<br />

2.8<br />

1.7<br />

1.9<br />

1.5<br />

1.6<br />

3.2<br />

3.7<br />

3.6<br />

3.9<br />

1.2<br />

1.0<br />

4.0<br />

4.1<br />

3.6<br />

3.7<br />

4.1<br />

3.9<br />

CN1: 0.1<br />

CN2: 0.0<br />

1.8<br />

1.9<br />

2.5<br />

1.9<br />

1.1<br />

1.5<br />

2.2<br />

2.4<br />

CN1: 0.0<br />

CN2: 0.0<br />

1.4<br />

1.7<br />

1.4<br />

1.5<br />

1.3<br />

1.4<br />

1.6<br />

2.0<br />

1.6<br />

1.5<br />

1.6<br />

2.0<br />

1.6<br />

2.1<br />

1.7<br />

2.2<br />

1.6<br />

1.9<br />

2.0<br />

1.7<br />

1.9<br />

2.2<br />

2.5<br />

2.6<br />

1.7<br />

1.8<br />

1.6<br />

1.4<br />

2.1<br />

2.3<br />

2.1<br />

2.1<br />

1.8<br />

1.8<br />

2.2<br />

2.1<br />

2.0<br />

1.7<br />

Schlosspark (2)<br />

CT1: 0.0<br />

CT2: 0.0<br />

2.6<br />

2.6<br />

2.4<br />

1.6<br />

3.4<br />

3.2<br />

3.1<br />

2.8<br />

3.2<br />

2.8<br />

1.1<br />

0.0<br />

1.4<br />

0.8<br />

1.3<br />

1.0<br />

CT1: 0.0<br />

CT2: 0.0<br />

1.7<br />

0.0<br />

1.5<br />

2.2<br />

1.2<br />

1.0<br />

1.5<br />

2.3<br />

1.4<br />

1.1<br />

1.9<br />

1.1<br />

1.0<br />

1.4<br />

1.7<br />

1.3<br />

Kreiskrankenhaus (4)<br />

1.1<br />

1.1<br />

1.0<br />

1.1<br />

1.6<br />

1.9<br />

2.7<br />

2.3<br />

CN1: 0.0<br />

CN2: 0.0<br />

1.6<br />

1.3<br />

1.3<br />

1.6<br />

1.7<br />

1.5<br />

1.5<br />

1.4<br />

2.1<br />

2.4<br />

2.0<br />

1.7<br />

2.7<br />

2.4<br />

CN1: 0.0<br />

CN2: 0.0<br />

2.0<br />

1.9<br />

W<br />

07-12 Uhr<br />

13-18 Uhr<br />

CT: Windstillen<br />

Datenerfassung: ÖKOPLANA<br />

Projekt:<br />

Klimagutachten zum Bebauungsplan<br />

<strong>Weinheim</strong> Nr. 1/01-09 “Ehemaliger<br />

Güterbahnhof“<br />

2.5<br />

2.3<br />

N<br />

S<br />

ÖKOPLANA<br />

5<br />

E<br />

10<br />

15 %<br />

1.0 m/s<br />

0.6 m/s<br />

19-23 Uhr<br />

00-06 Uhr<br />

CN: Windstillen


Abb. 13 Kaltluftbewegungen in Strahlungsnächten im Raum <strong>Weinheim</strong><br />

Ergebnisse mesoskaliger Modellrechnungen auf das digitale Reliefmodell projiziert<br />

Weschnitztal<br />

Gorxheimertal<br />

Datenquelle:<br />

ÖKOPLANA/GEONET (2009)<br />

Lage des<br />

Planungsgebietes<br />

Vektoren der<br />

Kaltluftbewegung<br />

Projekt:<br />

Klimagutachten zum Bebauungsplan<br />

<strong>Weinheim</strong> Nr. 1/01-09 “Ehemaliger<br />

Güterbahnhof“<br />

N<br />

ÖKOPLANA


Abb. 14 Isothermenkarte nach Messfahrten am 26.07.1988 - 03:00 Uhr<br />

Messfahrt: ÖKOPLANA<br />

Lage des Planungsgebietes<br />

Lufttemperatur in °C<br />

18 - 19 °C<br />

17 - 18 °C<br />

16 - 17 °C<br />

15 - 16 °C<br />

14 - 15 °C<br />

13 - 14 °C<br />

Linie gleicher Lufttemperatur<br />

Südl. Grenze des Einwirkbereiches<br />

von Kaltluft aus dem<br />

Gorxheimer Tal<br />

Projekt:<br />

Klimagutachten zum Bebauungsplan<br />

<strong>Weinheim</strong> Nr. 1/01-09 “Ehemaliger<br />

Güterbahnhof“<br />

M.:<br />

N<br />

0 100 400 m<br />

ÖKOPLANA


Abb. 15 IR-Thermalbild vom Güterbahnhof Mannheim<br />

Aufnahme vom 31.08.2009, 20:00 Uhr<br />

Kleingärten<br />

SAP-Arena<br />

Gewerbegebiet<br />

Mallau<br />

Maimarktgelände<br />

Gleisanlagen<br />

Ackerflächen<br />

Hochstätt<br />

Oberflächenstrahlungstemperatur (°C)<br />

28.9 – 29.6<br />

27.5 – 28.8<br />

26.2 – 27.4<br />

24.9 – 26.1<br />

23.5 – 24.8<br />

22.2 – 23.4<br />

20.9 – 22.1<br />

19.6 – 20.8<br />

18.2 – 19.5<br />

16.9 – 18.1<br />

15.6 – 16.8<br />

14.2 – 15.5<br />

12.9 – 14.1<br />

Projekt:<br />

Klimagutachten zum Bebauungsplan<br />

<strong>Weinheim</strong> Nr. 1/01-09 “Ehemaliger<br />

Güterbahnhof“<br />

N<br />

ÖKOPLANA


Abb. 16 Klimafunktionskarte als Ergebnis mesoskaliger Klimaberechnungen<br />

A 5<br />

Weststadt<br />

Waidsee<br />

Ofling<br />

B 38<br />

Waid<br />

Altstadt<br />

Lützelsachsen<br />

Weschnitztal<br />

Gorxheimer Tal<br />

Wachenberg<br />

aus: ÖKOPLANA/GEONET (2009)<br />

Grün-/Freiflächen<br />

Geringe bis mittlere klimaökologische<br />

Ausgleichsleistung<br />

Mittlere bis hohe klimaökologische<br />

Ausgleichsleistung<br />

Hohe bis sehr hohe klimaökologische<br />

Ausgleichsleistung<br />

Siedlungsräume<br />

Ungünstige bioklimatische Verhältnisse<br />

Weniger günstige bioklimatische<br />

Verhältnisse<br />

Günstige bioklimatische Verhältnisse<br />

Sehr günstige bioklimatische<br />

Verhältnisse<br />

Einwirkbereich lokaler Strömungssysteme<br />

innerhalb der Bebauung<br />

Vorherrschende Strömungsrichtung<br />

von kaltluftinduzierten Winden<br />

Lage des Planungsgebiets<br />

Projekt:<br />

Klimagutachten zum Bebauungsplan<br />

<strong>Weinheim</strong> Nr. 1/01-09 “Ehemaliger<br />

Güterbahnhof“<br />

M.:<br />

N<br />

0 250 1000 m<br />

ÖKOPLANA


Abb. 17.1 Strömungssimulation - Mittlere Windgeschwindigkeit 2 m ü.G.<br />

Windanströmung aus Südsüdwesten mit 2.5 m/s in einer Höhe von 10 m ü.G.<br />

325<br />

300<br />

275<br />

250<br />

225<br />

200<br />

175<br />

150<br />

125<br />

100<br />

75<br />

50<br />

25<br />

0<br />

325<br />

300<br />

275<br />

250<br />

225<br />

200<br />

175<br />

150<br />

125<br />

100<br />

75<br />

50<br />

25<br />

0<br />

Ist-Zustand<br />

0<br />

0<br />

m<br />

m<br />

25 50 75 100 125 150 175 200 225 250 275 300 325 350 375 400 425 450 475 500 525 550 575 600 625 650 675 700 725 750 775 800 825 850 875 900 925 950 9751000 1050<br />

1025 1075 m<br />

Plan-Zustand<br />

25 50 75 100 125 150 175 200 225 250 275 300 325 350 375 400 425 450 475 500 525 550 575 600 625 650 675 700 725 750 775 800 825 850 875 900 925 950 9751000 1050<br />

1025 1075 m<br />

Mittlere<br />

Windgeschwindigkeit (m/s)<br />

2.50<br />

2.25<br />

2.00<br />

1.75<br />

1.50<br />

1.25<br />

1.00<br />

0.75<br />

0.50<br />

0.25<br />

0.00<br />

Anströmungsrichtung<br />

Projekt:<br />

Klimagutachten zum Bebauungsplan<br />

<strong>Weinheim</strong> Nr. 1/01-09 “Ehemaliger<br />

Güterbahnhof“<br />

N<br />

ÖKOPLANA


Abb. 17.2 Strömungssimulation - Mittlere Windgeschwindigkeit 2 m ü.G. - Windvektoren<br />

Windanströmung aus Südsüdwesten mit 2.5 m/s in einer Höhe von 10 m ü.G.<br />

325<br />

300<br />

275<br />

250<br />

225<br />

200<br />

175<br />

150<br />

125<br />

100<br />

75<br />

50<br />

25<br />

0<br />

325<br />

300<br />

275<br />

250<br />

225<br />

200<br />

175<br />

150<br />

125<br />

100<br />

75<br />

50<br />

25<br />

0<br />

Ist-Zustand<br />

0<br />

0<br />

m<br />

m<br />

25 50 75 100 125 150 175 200 225 250 275 300 325 350 375 400 425 450 475 500 525 550 575 600 625 650 675 700 725 750 775 800 825 850 875 900 925 950 9751000 1050<br />

1025 1075 m<br />

Plan-Zustand<br />

25 50 75 100 125 150 175 200 225 250 275 300 325 350 375 400 425 450 475 500 525 550 575 600 625 650 675 700 725 750 775 800 825 850 875 900 925 950 9751000 1050<br />

1025 1075 m<br />

Windvektoren<br />

Anströmungsrichtung<br />

Projekt:<br />

Klimagutachten zum Bebauungsplan<br />

<strong>Weinheim</strong> Nr. 1/01-09 “Ehemaliger<br />

Güterbahnhof“<br />

N<br />

ÖKOPLANA


Abb. 17.3 Strömungssimulation - Mittlere Windgeschwindigkeit 6 m ü.G.<br />

Windanströmung aus Südsüdwesten mit 2.5 m/s in einer Höhe von 10 m ü.G.<br />

325<br />

300<br />

275<br />

250<br />

225<br />

200<br />

175<br />

150<br />

125<br />

100<br />

75<br />

50<br />

25<br />

0<br />

325<br />

300<br />

275<br />

250<br />

225<br />

200<br />

175<br />

150<br />

125<br />

100<br />

75<br />

50<br />

25<br />

0<br />

Ist-Zustand<br />

0<br />

0<br />

m<br />

m<br />

25 50 75 100 125 150 175 200 225 250 275 300 325 350 375 400 425 450 475 500 525 550 575 600 625 650 675 700 725 750 775 800 825 850 875 900 925 950 9751000 1050<br />

1025 1075 m<br />

Plan-Zustand<br />

25 50 75 100 125 150 175 200 225 250 275 300 325 350 375 400 425 450 475 500 525 550 575 600 625 650 675 700 725 750 775 800 825 850 875 900 925 950 9751000 1050<br />

1025 1075 m<br />

Mittlere<br />

Windgeschwindigkeit (m/s)<br />

2.50<br />

2.25<br />

2.00<br />

1.75<br />

1.50<br />

1.25<br />

1.00<br />

0.75<br />

0.50<br />

0.25<br />

0.00<br />

Anströmungsrichtung<br />

Projekt:<br />

Klimagutachten zum Bebauungsplan<br />

<strong>Weinheim</strong> Nr. 1/01-09 “Ehemaliger<br />

Güterbahnhof“<br />

N<br />

ÖKOPLANA


Abb. 18 Strömungssimulation - Differenz der mittleren Windgeschwindigkeit 2 m ü.G./6 m ü.G.<br />

zwischen Ist- und Plan-Zustand<br />

Windanströmung aus Südsüdwesten mit 2.5 m/s in einer Höhe von 10 m ü.G.<br />

325<br />

300<br />

275<br />

250<br />

225<br />

200<br />

175<br />

150<br />

125<br />

100<br />

75<br />

50<br />

25<br />

0<br />

325<br />

300<br />

275<br />

250<br />

225<br />

200<br />

175<br />

150<br />

125<br />

100<br />

75<br />

50<br />

25<br />

0<br />

0<br />

Differenz der mittl. Windgeschwindigkeit zwischen Ist- und Plan-Zustand - 2 m ü.G.<br />

0<br />

m<br />

25<br />

25<br />

50<br />

50<br />

75<br />

75<br />

100 125 150 175 200 225 250 275 300 325 350 375 400 425 450 475 500 525 550 575 600 625 650 675 700 725 750 775 800 825 850 875 900 925 950 9751000<br />

1050<br />

1025 1075 m<br />

Differenz der mittl. Windgeschwindigkeit zwischen Ist- und Plan-Zustand - 6 m ü.G.<br />

m<br />

100 125 150 175 200 225 250 275 300 325 350 375 400 425 450 475 500 525 550 575 600 625 650 675 700 725 750 775 800 825 850 875 900 925 950 9751000<br />

1050<br />

1025 1075 m<br />

Zunahme bzw. Abnahme der<br />

mittleren Windgeschwindigkeit (m/s)<br />

1.25<br />

1<br />

0.75<br />

0.5<br />

0.25<br />

0<br />

-0.25<br />

-0.5<br />

-0.75<br />

-1<br />

-1.25<br />

Anströmungsrichtung<br />

Projekt:<br />

Klimagutachten zum Bebauungsplan<br />

<strong>Weinheim</strong> Nr. 1/01-09 “Ehemaliger<br />

Güterbahnhof“<br />

N<br />

Zunahme der<br />

Windgeschwindigkeit<br />

Abnahme der<br />

Windgeschwindigkeit<br />

ÖKOPLANA


Abb. 19.1 Strömungssimulation - Mittlere Windgeschwindigkeit 2 m ü.G.<br />

Windanströmung aus Ostnordosten mit 2.0 m/s in einer Höhe von 10 m ü.G.<br />

325<br />

300<br />

275<br />

250<br />

225<br />

200<br />

175<br />

150<br />

125<br />

100<br />

75<br />

50<br />

25<br />

0<br />

325<br />

300<br />

275<br />

250<br />

225<br />

200<br />

175<br />

150<br />

125<br />

100<br />

75<br />

50<br />

25<br />

0<br />

Ist-Zustand<br />

0<br />

0<br />

m<br />

m<br />

25 50 75 100 125 150 175 200 225 250 275 300 325 350 375 400 425 450 475 500 525 550 575 600 625 650 675 700 725 750 775 800 825 850 875 900 925 950 9751000 1050<br />

1025 1075 m<br />

Plan-Zustand<br />

25 50 75 100 125 150 175 200 225 250 275 300 325 350 375 400 425 450 475 500 525 550 575 600 625 650 675 700 725 750 775 800 825 850 875 900 925 950 9751000 1050<br />

1025 1075 m<br />

Mittlere<br />

Windgeschwindigkeit (m/s)<br />

1.50<br />

1.35<br />

1.20<br />

1.05<br />

0.90<br />

0.75<br />

0.60<br />

0.45<br />

0.30<br />

0.15<br />

0.00<br />

Anströmungsrichtung<br />

Projekt:<br />

Klimagutachten zum Bebauungsplan<br />

<strong>Weinheim</strong> Nr. 1/01-09 “Ehemaliger<br />

Güterbahnhof“<br />

N<br />

ÖKOPLANA


Abb. 19.2 Strömungssimulation - Mittlere Windgeschwindigkeit 2 m ü.G. - Windvektoren<br />

Windanströmung aus Ostnordosten mit 2.0 m/s in einer Höhe von 10 m ü.G.<br />

325<br />

300<br />

275<br />

250<br />

225<br />

200<br />

175<br />

150<br />

125<br />

100<br />

75<br />

50<br />

25<br />

0<br />

325<br />

300<br />

275<br />

250<br />

225<br />

200<br />

175<br />

150<br />

125<br />

100<br />

75<br />

50<br />

25<br />

0<br />

Ist-Zustand<br />

0<br />

0<br />

m<br />

m<br />

25 50 75 100 125 150 175 200 225 250 275 300 325 350 375 400 425 450 475 500 525 550 575 600 625 650 675 700 725 750 775 800 825 850 875 900 925 950 9751000 1050<br />

1025 1075 m<br />

Plan-Zustand<br />

25 50 75 100 125 150 175 200 225 250 275 300 325 350 375 400 425 450 475 500 525 550 575 600 625 650 675 700 725 750 775 800 825 850 875 900 925 950 9751000 1050<br />

1025 1075 m<br />

Windvektoren<br />

Anströmungsrichtung<br />

Projekt:<br />

Klimagutachten zum Bebauungsplan<br />

<strong>Weinheim</strong> Nr. 1/01-09 “Ehemaliger<br />

Güterbahnhof“<br />

N<br />

ÖKOPLANA


Abb. 19.3 Strömungssimulation - Mittlere Windgeschwindigkeit 6 m ü.G.<br />

Windanströmung aus Ostnordosten mit 2.0 m/s in einer Höhe von 10 m ü.G.<br />

325<br />

300<br />

275<br />

250<br />

225<br />

200<br />

175<br />

150<br />

125<br />

100<br />

75<br />

50<br />

25<br />

0<br />

325<br />

300<br />

275<br />

250<br />

225<br />

200<br />

175<br />

150<br />

125<br />

100<br />

75<br />

50<br />

25<br />

0<br />

Ist-Zustand<br />

0<br />

0<br />

m<br />

m<br />

25 50 75 100 125 150 175 200 225 250 275 300 325 350 375 400 425 450 475 500 525 550 575 600 625 650 675 700 725 750 775 800 825 850 875 900 925 950 9751000 1050<br />

1025 1075 m<br />

Plan-Zustand<br />

25 50 75 100 125 150 175 200 225 250 275 300 325 350 375 400 425 450 475 500 525 550 575 600 625 650 675 700 725 750 775 800 825 850 875 900 925 950 9751000 1050<br />

1025 1075 m<br />

Mittlere<br />

Windgeschwindigkeit (m/s)<br />

1.50<br />

1.35<br />

1.20<br />

1.05<br />

0.90<br />

0.75<br />

0.60<br />

0.45<br />

0.30<br />

0.15<br />

0.00<br />

Anströmungsrichtung<br />

Projekt:<br />

Klimagutachten zum Bebauungsplan<br />

<strong>Weinheim</strong> Nr. 1/01-09 “Ehemaliger<br />

Güterbahnhof“<br />

N<br />

ÖKOPLANA


Abb. 20 Strömungssimulation - Differenz der mittleren Windgeschwindigkeit 2 m ü.G./6 m ü.G.<br />

zwischen Ist- und Plan-Zustand<br />

Windanströmung aus Ostnordosten mit 2.0 m/s in einer Höhe von 10 m ü.G.<br />

325<br />

300<br />

275<br />

250<br />

225<br />

200<br />

175<br />

150<br />

125<br />

100<br />

75<br />

50<br />

25<br />

0<br />

325<br />

300<br />

275<br />

250<br />

225<br />

200<br />

175<br />

150<br />

125<br />

100<br />

75<br />

50<br />

25<br />

0<br />

0<br />

Differenz der mittl. Windgeschwindigkeit zwischen Ist- und Plan-Zustand - 2 m ü.G.<br />

0<br />

m<br />

25<br />

25<br />

50<br />

50<br />

75<br />

75<br />

100 125 150 175 200 225 250 275 300 325 350 375 400 425 450 475 500 525 550 575 600 625 650 675 700 725 750 775 800 825 850 875 900 925 950 9751000<br />

1050<br />

1025 1075 m<br />

Differenz der mittl. Windgeschwindigkeit zwischen Ist- und Plan-Zustand - 6 m ü.G.<br />

m<br />

100 125 150 175 200 225 250 275 300 325 350 375 400 425 450 475 500 525 550 575 600 625 650 675 700 725 750 775 800 825 850 875 900 925 950 9751000<br />

1050<br />

1025 1075 m<br />

Zunahme bzw. Abnahme der<br />

mittleren Windgeschwindigkeit (m/s)<br />

1.00<br />

0.80<br />

0.60<br />

0.40<br />

0.20<br />

0.00<br />

-0.20<br />

-0.40<br />

-0.60<br />

-0.80<br />

-1.00<br />

Anströmungsrichtung<br />

Projekt:<br />

Klimagutachten zum Bebauungsplan<br />

<strong>Weinheim</strong> Nr. 1/01-09 “Ehemaliger<br />

Güterbahnhof“<br />

N<br />

Zunahme der<br />

Windgeschwindigkeit<br />

Abnahme der<br />

Windgeschwindigkeit<br />

ÖKOPLANA


Abb. 21 Oberflächentemperaturen verschiedener Parkplatzbeläge<br />

°C<br />

38.0<br />

36.2<br />

34.5<br />

32.8<br />

31.0<br />

29.3<br />

27.5<br />

25.8<br />

24.0<br />

Aus: Baumüller, J. (2008)<br />

Projekt:<br />

Klimagutachten zum Bebauungsplan<br />

<strong>Weinheim</strong> Nr. 1/01-09 “Ehemaliger<br />

Güterbahnhof“<br />

ÖKOPLANA


Abb. 22 Thermische Positivwirkung von Dachbegrünungen<br />

Vergleich des Temperaturverlaufs<br />

zwischen einem Bitumendach und<br />

einem extensiv begrünten Dach<br />

(aus: Schmidt, M. 2004)<br />

Kombination von<br />

extensiver Dachbegrünung<br />

und Solarpanels<br />

Bsp. der Firma ZinCo GmbH<br />

Projekt:<br />

Klimagutachten zum Bebauungsplan<br />

<strong>Weinheim</strong> Nr. 1/01-09 “Ehemaliger<br />

Güterbahnhof“<br />

ÖKOPLANA

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!