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KLIMAGUTACHTEN ZUM BEBAUUNGSPLAN ... - Stadt Weinheim

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Klimagutachten zum Bebauungsplan <strong>Weinheim</strong><br />

Nr. 1/01-09 „Ehemaliger Güterbahnhof“<br />

An der Station Schlosspark [2] zeigt sich deutlich der Einfluss des Talabwindes<br />

entlang des Gorxheimer Tals, der den Sattel des Schlossparks überströmt und<br />

auch noch im Planungsgebiet wirksam wird. Dies wird durch die Messungen an<br />

der Station Multring [3] offenbar, die eine Häufung nordöstlicher Windrichtungen<br />

zeigt.<br />

An der Station Kreiskrankenhaus [4] weist die Häufung östlicher Windrichtungen<br />

auf den Einfluss der Talabwinde aus dem Weschnitztal/Gorxheimer Tal hin.<br />

Die Abbildung 12 beschreibt die Häufigkeitsverteilung der Windrichtungen an<br />

sommerlichen Strahlungstagen 1987 – 1989 (jeweils Mai – September). Derartige<br />

Tage waren im Messzeitraum mit einer Häufigkeit von 29% vertreten.<br />

Im Verlauf von Strahlungstagen kommt es in der Nacht durch ungehinderte Ausstrahlung<br />

der Oberflächen zu starker Abkühlung der bodennahen Luftschichten<br />

mit intensiver Kaltluftproduktion vegetationsbedeckter Flächen.<br />

Derartige Wetterlagen sind oft windschwach, wobei nächtliche Bodeninversionen<br />

entstehen, d.h. die Luft ist stabil geschichtet, der vertikale Luftaustausch ist reduziert<br />

oder weitgehend unterbunden. Das Ventilationsgeschehen wird vermehrt<br />

von Regional- und Lokalströmungen bestimmt.<br />

Am Tag häufen sich bei diesen Wetterlagen im Planungsgebiet Winde aus nördlichen<br />

Richtungssektoren, wobei die Brachflächen und das Gleisfeld als stadtinterne<br />

Strömungsleitbahn fungieren, über welcher der Höhenwind bodennah<br />

durchgreifen kann und thermisch/lufthygienisch belastete Luftmassen verstärkt<br />

ausräumt. Mittlere Windgeschwindigkeiten bis 3.1 m/s ermöglichen derartige<br />

Durchlüftungseffekte.<br />

In den Nachtstunden wird das mesoskalige (regionale) Strömungsgeschehen<br />

durch die sich zwischen Odenwald und Rheingraben bildenden östlichen Ausgleichsströmungen<br />

initiiert (vertikale Mächtigkeit über 200 m). Dies wird durch die<br />

Windfeldaufzeichungen an der Höhenstation Wachenberg [1] belegt. Wenn diese<br />

Ausgleichsströmungen stark ausgeprägt sind, ist ihre Strömungsgeschwindigkeit<br />

bedeutend höher als die der lokal entstehenden Tal- und Hangabwinde. Diese<br />

Fallwinde führen in ihrem Einflussbereich zu intensiver Ventilation und Frischluftzufuhr.<br />

Die resultierenden Abkühlungseffekte der östlichen hochreichenden Regionalströmung<br />

sind jedoch gering.<br />

Wenn diese fallwindartigen Ausgleichsströmungen ausbleiben bzw. abflauen,<br />

wird das ortsspezifische Strömungsgeschehen am Bergstraßenhang vorwiegend<br />

von breit angelegten kaltluftinduzierten Talabwinden (Weschnitztal/Gorxheimer<br />

Tal) und Hangabwinden bestimmt.<br />

ÖKOPLANA Seite 10

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