KLIMAGUTACHTEN ZUM BEBAUUNGSPLAN ... - Stadt Weinheim
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Klimagutachten zum Bebauungsplan <strong>Weinheim</strong><br />
Nr. 1/01-09 „Ehemaliger Güterbahnhof“<br />
5.2 Luftströmungen aus Ostnordosten - Nachtsituation<br />
Wie in Kap. 4.2 bereits erläutert, wird das kleinräumige Klimageschehen im Planungsgebiet<br />
und in dessen Umfeld in klimaökologisch besonders relevanten<br />
Strahlungsnächten vom Talabwind aus dem Gorxheimer Tal und regionale angelegten<br />
Ausgleichsströmungen zwischen Odenwald und Rheingraben bestimmt.<br />
Das Planungsgebiet ermöglicht dem Kalt- bzw. Frischluftstrom dabei am Hangfuß<br />
eine bodennahes Durchgreifen, was im westlich angrenzenden Gewerbegebiet<br />
die bioklimatische Belastung begrenzt. Die Ausbildung einer ausgeprägten Wärmeinsel<br />
wird unterbunden, wovon bioklimatisch auch die Wohnbebauung westlich<br />
der Kleingartenanlage /Leberstraße profitiert.<br />
Mit Winden aus östlichern bis nordöstlichen Richtungssektoren ist im Planungsgebiet<br />
an klimaökologisch relevanten Strahlungstagen während der gesamten<br />
Nachtstunden zu rechnen. Die mittlere Windgeschwindigkeit beträgt dabei ca. 2.0<br />
m/s.<br />
Die Abbildungen 19.1 - 20 zeigen die Ergebnisse der Strömungssimulationen<br />
(Ist- und Plan-Zustand) für eine typische nächtliche Situation mit Winden aus<br />
ostnordöstlicher Richtung und mittleren Windgeschwindigkeiten von 2.0 m/s in<br />
einer Höhe von 10 m ü.G. Wiederum ist der Vegetationsbestand im B-Plangebiet<br />
nicht berücksichtigt, um die Effekte der Bebauung zu verdeutlichen.<br />
Deutlich erkennbar sind auf dem Bild des Ist-Zustandes die Luv- und Lee-<br />
Effekte der Gebäude und die reduzierte mittlere Windgeschwindigkeit (< 0.5 m/s<br />
in 2 m ü.G.) im Bereich der vegetationsbedeckten Hangzone östlich der Bergstraße<br />
(= Windschatteneffekt).<br />
Im Bereich der Bahngleise kann der Wind nahezu ungehindert bodennah durchgreifen<br />
und hierdurch auch im Gewerbegebiet westlich der Bahntrasse das örtliche<br />
Luftaustauschgeschehen forcieren. Thermische Belastungen werden dadurch<br />
verstärkt abgebaut.<br />
Im Plan-Zustand bilden die geplanten Gewerbebauten ein breit angelegtes<br />
Strömungshindernis, das nur durch interne Abstandsflächen von ca. 20 – 24 m<br />
Breite unterbrochen wird.<br />
Abbildung 20 verdeutlicht, dass sich im Lee der vorgesehenen Bebauung Bereiche<br />
mit auffallend abgeschwächter Ventilation einstellen, die ca. 40 – 140 m<br />
nach Westen reichen. Eine geschlossen bandartige Ausdehnung dieser „Stagnationsbereiche“<br />
wird jedoch durch die vorgesehenen Abstandsflächen in Ost-<br />
West-Richtung wirksam unterbunden.<br />
ÖKOPLANA Seite 19