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KLIMAGUTACHTEN ZUM BEBAUUNGSPLAN ... - Stadt Weinheim

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Klimagutachten zum Bebauungsplan <strong>Weinheim</strong><br />

Nr. 1/01-09 „Ehemaliger Güterbahnhof“<br />

Die geringen Windgeschwindigkeiten unmittelbar östlich der Bergstraße sind auf<br />

die dortigen dichten Baum- und Strauchpflanzungen zurückzuführen.<br />

Im Plan-Zustand bewirken die kettenartig aneinander gereihten Gewerbebauten<br />

in einem ca. 60 – 70 m breiten Streifen im bodennahen Luftraum eine auffallende<br />

Windabschwächung. Bei häufig vorherrschenden Winden aus südsüdwestlicher<br />

Richtung kommt es in den Lee- und Luvlagen der geplanten Gebäude durch<br />

Windschatten- bzw. Staueffekte vermehrt zur Ausbildung von Stagnationsbereichen.<br />

Dies wird durch die Differenzendarstellung in Abbildung 18 offenbar. Nur<br />

an en Gebäudekanten und Gebäudeseiten kommt es örtlich zu düsenartigen Beschleunigungseffekten<br />

(gelbe bis rote Farbgebung).<br />

Im Bereich der derzeitigen Ventilationsachse zwischen der Bahntrasse (y = 125<br />

m) und Bergstraße (y = 275 m) kommt es im bodennahen Luftraum (0 – 40 m<br />

ü.G.) im Plan-Zustand gegenüber dem Ist-Zustand zu einer Abschwächung der<br />

mittleren Windgeschwindigkeit um ca. 7%.<br />

Für die Reduktion der Durchlüftungsfunktion gibt es in der <strong>Stadt</strong>klimatologie keine<br />

offiziellen Richtwerte, die eine normierte Bewertung der o.g. Abschwächung<br />

der mittleren Windgeschwindigkeit erlaubt.<br />

Bewertungsansätze liefert jedoch die VDI-Richtlinie 3787, Bl. 5 (2003) „Lokale<br />

Kaltluft“. Laut dieser Richtlinie ist der Verlust an Kaltluft als hoch und somit als<br />

gravierend zu bewerten, wenn gegenüber dem Ist-Zustand eine Reduktion um<br />

mehr als 10% erfolgt. Dieses Richtmaß wird nachfolgend auch als Bewertungsmaßstab<br />

für die Beeinflussung der Durchlüftungseffekte angesetzt.<br />

Demnach ist die o.a. Windabschwächung im Planungsgebiet von ca. 7% noch zu<br />

akzeptieren. Die Bergstraße mit den Parkierungsflächen östlich der geplanten<br />

Baukörper sowie die verbleibende Bahntrasse bilden weiterhin funktionierende<br />

Ventilationsachsen, die den bodennahen Luftaustausch forcieren.<br />

Die abgeschwächte bodennahe Belüftung im Bereich der geplanten Bebauung<br />

hat zur Folge, dass sich tagsüber die Luft intensiver aufheizen kann. Zusammen<br />

mit der hohen Wärmeabstrahlung der versiegelten Flächen ergeben sich hieraus<br />

an warmen Sommertagen vermehrt ungünstige bioklimatische Verhältnisse, die<br />

durch Kompensationsmaßnahmen wie Dach- und Wandbegrünungen, Baumpflanzungen<br />

aufzufangen sind.<br />

ÖKOPLANA Seite 18

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