14.04.2013 Aufrufe

Vorsicht Bildschirm! (pdf-Datei) - WUG-Net

Vorsicht Bildschirm! (pdf-Datei) - WUG-Net

Vorsicht Bildschirm! (pdf-Datei) - WUG-Net

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Medienwelten<br />

im Kinderzimmer<br />

Erkenntnisse, Anregungen und Hinweise<br />

für einen kindgerechten Umgang<br />

mit einer multimedialen Welt


Programm<br />

Medienwelten von Kindern und<br />

Jugendlichen<br />

Lernen und Medien<br />

Fernsehen im Kinderzimmer<br />

Was ist eigentlich so schlimm am<br />

Fernsehen?<br />

Computer im Kinderzimmer<br />

Sie brauchen ihn doch für die Schule …<br />

Internet: Chancen und Risiken<br />

Spezialfall Spielkonsole<br />

Handy, iPod & Co.<br />

Was ist daran schon wieder so schlecht?<br />

2


Gehirn und Lernen<br />

Was ist Lernen?<br />

Emotionale Beanspruchung des Gehirns<br />

Neuronen werden aktiv<br />

Synapsen (Verbindungen)<br />

Lernen lässt sich nicht abschalten<br />

Es gibt kein Schullernen oder Freizeitlernen<br />

Lernen heißt: Das Gehirn benutzen<br />

Aufsaugen von Informationen durch Erlebnisse<br />

Experiment: Deutsche Grammatik<br />

Experiment: Bilder „Aha“­Effekt<br />

Fazit:<br />

„Wir lernen immer. Das Gehirn kann gar nicht anders.<br />

Und: Es macht ihm einen Riesenspaß!“<br />

(Manfred Spitzer)<br />

3


Wie lernt der Mensch?<br />

Lernen durch Nachahmen von Vorbildern ­ Modelllernen<br />

4


Wie lernt man am besten?<br />

Die emotionale Erhöhung der Herzfrequenz<br />

während der Schulzeit im Vergleich mit der<br />

Zeit vor dem Fernseher (Daten von 2000)<br />

... Morgens in der Schule: Niedrige Pulsfrequenz kein Lernen<br />

Nachmittags Gewaltfilme: Höhere Pulsfrequenz Lernen (die Filminhalte)<br />

Abends lange Fernsehen morgens müde ...<br />

5


Medienwelten<br />

6


Zahlen und Fakten<br />

KIM 2005:<br />

Haushalte mit Kindern sind bestens ausgestattet.<br />

Musikabspielgeräte sind am weitesten verbreitet.<br />

Fast jedes zweite Kind hat einen eigenen Fernseher.<br />

12 Prozent haben bereits einen eigenen Computer.<br />

Für Kinder ist das Fernsehen das wichtigste Medium.<br />

Der Computer gewinnt bei älteren Kindern an Bedeutung.<br />

KIM 2006 – Erste Ergebnisse:<br />

Das Internet ist auch bei Kindern auf dem Vormarsch.<br />

Zwei Drittel der 6 bis 13­jährigen sind regelmäßig einmal pro<br />

Woche oder öfters online.<br />

12


Thema Nr. 1: Fernsehen<br />

„ Wir wissen alle, dass Fernsehen dick, dumm, traurig<br />

und gewalttätig macht.“<br />

Familienministerin Ursula von der Leyen<br />

„Berlin Mitte“ (ZDF), 12.10.2006<br />

13


Fernsehen ist prima<br />

Was finden Kinder am Fernsehen so toll?<br />

Fenster zu Welt – jederzeit verfügbar<br />

Geschichten geben Gelegenheit zu träumen, Dinge zu erleben, die<br />

der Alltag nicht bietet<br />

Themen zum Austausch mit Gleichaltrigen<br />

Identifikationsmöglichkeiten mit den Medienhelden/heldinnen<br />

Projektionsfläche für eigene Wünsche und Ängste<br />

Abwechslungsreiche Bildwelten ins Zimmer holen – per Knopfdruck<br />

und ganz ohne Anstrengung<br />

Werbung ist toll<br />

Und das ist eigentlich ganz normal ...<br />

... wir Erwachsene kennen das ja auch.<br />

Problem?<br />

Fernsehen als einzige Freizeitbeschäftigung<br />

14


Wie viel wird geschaut?<br />

15


Fernsehnutzung<br />

1) Die Nutzungsdauer steigt mit zunehmendem Alter.<br />

Sehdauer<br />

Kinder 3­5 J.<br />

68 min.<br />

Kinder 6­9 J.<br />

88 min.<br />

113 min.<br />

2) Kinder mit eigenem Fernsehapparat: + 50 Min./Tag<br />

Kinder 10­13 J.<br />

Personen ab 14 J.<br />

215 min.<br />

16


Der Trend in den letzten Jahren<br />

Zeit für Lesen<br />

(Minuten pro Tag)<br />

Ein Durchschnittsschüler in den USA hat nach Abschluss der<br />

Highschool etwa 13.000 Stunden in der Schule verbracht und<br />

25.000 Stunden vor dem Fernsehapparat.<br />

17


Verteilung über den Tag<br />

18


Ist das so schlimm?<br />

Es könnte so schön sein:<br />

Man beschränkt sich auf Tier­ oder Kulturfilme.<br />

Man sorgt dafür, dass Kinder mit dem Medium Fernsehen nur<br />

„wertvolle“ Inhalte zur Kenntnis nehmen.<br />

Die Realität sieht anders aus:<br />

Kinder mögen vor allem Fiktion und Zeichentrickfilme.<br />

Kommerzielle Sender wie Super RTL sind deshalb bei Kindern<br />

am beliebtesten.<br />

Das Fernsehen wurde immer gewalthaltiger:<br />

Gewalthaltige Sendungen höhere Einschaltquoten<br />

Mehr als 8.000 Morde bis zum Abschluss der Grundschule<br />

32.000 Morde bis zum 18. Lebensjahr<br />

(Zahlen aus den USA)<br />

19


Kinder sehen anders fern!<br />

Der Blick des Erwachsenen:<br />

­ Schauspieler<br />

­ Latexmaske<br />

­ farbige Kontaktlinsen<br />

­künstliches Gebiss mit<br />

Kunstblut<br />

­ handelt nach Drehbuch<br />

20


Kinder sehen anders fern!<br />

Der Blick eines Kindes (4­6):<br />

­ lebendiges, echtes Monster<br />

­ TV = echte Bühne<br />

­ kann herausschauen<br />

(mich sehen!)<br />

­ kann den Fernseher ver­<br />

lassen und auch mich<br />

fressen?<br />

Folge: traumatische Angstzustände!<br />

21


Folgen des Fernsehkonsums<br />

„Ein Kind muss für seine Entwicklung riechen, schmecken,<br />

begreifen (in den Mund stecken), sehen und hören können.<br />

Genau das leistet der Fernseher nicht.<br />

Wer sein Kleinkind vor den Fernseher setzt, kann es<br />

auch gleich in den dunklen Keller setzen!“<br />

Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer<br />

Leiter des Tansferzentrums für<br />

Neurowissenschaften und Lernen in Ulm<br />

22


Folgen des Fernsehkonsums<br />

Reportagen aktivieren die Hirn­<br />

bereiche für Beobachten und<br />

Lernen.<br />

Bei Quiz­Shows Ansteigen<br />

des IQ bis zu 20 Punkte<br />

23


Folgen des Fernsehkonsums<br />

Wenigseher<br />

Mehrseher<br />

Vielseher<br />

Entwicklung der Leseleistung von der ersten bis zur dritten<br />

Klasse in Abhängigkeit vom Fernsehkonsum<br />

24


Die Zukunft vorhersagen<br />

Fernsehen im Kindergartenalter Fernsehen in der ersten (und dritten) Klasse<br />

Fernsehkonsum im Kindergartenalter ungünstigere Leistungsentwicklung beim Lesen<br />

Der ungünstige Einfluss des Fernsehens auf das Erlernen des Lesens ist dosisabhängig.<br />

Er zeigt sich nicht erst bei vielen Stunden sondern bereits bei zwei Stunden täglich deutlich.<br />

25


Warum war Bayern bei PISA besser?<br />

Gerätebesitz von Viertklässern (KFN 2005)<br />

36 Prozent aller befragten Kinder besitzen zusätzlich zum Fernseher im Wohnzimmer noch<br />

ein eigenes Gerät im Kinderzimmer.<br />

Im Osten Deutschlands liegt die Zahl bei rund 50 Prozent.<br />

26


Auswirkungen auf die Medienzeiten<br />

Medienzeiten an Schultagen von Viertklässern (KFN 2005)<br />

An 135 Tagen des Jahres haben die Kinder übrigens schulfrei.<br />

Weitere Erkenntnis: Wer als 10­jähriger über einen eigenen Fernseher verfügt, schaut<br />

dreimal häufiger Filme, die erst ab 16 oder 18 Jahren freigegeben sind.<br />

27


Welche Auswirkungen hat das?<br />

Indirekte Auswirkungen auf persönliche Leistungen<br />

Verarmung der sozialen Existenz, Defizite in der sozialen<br />

Kompetenz<br />

Fußballmannschaft Gewinnen und Verlieren lernen<br />

Musikinstrument Stress und Freude eines Auftritts erleben<br />

Streit mit Kameraden Wege zur Versöhnung finden<br />

Keine Zeit zur Erledigung der schulischen Hausaufgaben oder<br />

zum Lernen<br />

Einseitiges Freizeitverhalten<br />

Auswirkungen auf körperliche und psychische Gesundheit<br />

Fehlen einer Grundlage schulischer und beruflicher Erfolge<br />

Einschränkung der körperlichen Bewegung<br />

Anregende Wirkung sportlicher Bewegung auf kognitive<br />

Leistungsfähigkeit fehlt<br />

28


Fernsehen und Schulleistungen<br />

Abweichungen der Schulnoten (D, SK, M) von Viertklässern (KFN 2005)<br />

Abweichung nach oben bedeutet schlechtere Leistung.<br />

Angegeben sind die Schulnoten jeweils in Abhängigkeit von …<br />

29


Lernen für die Schule – wann?<br />

Tierexperimente zeigen eindeutig:<br />

Starke emotionale Anregung nach bewussten Lernphasen<br />

zerstört die neuen Strukturen.<br />

Es gibt noch keine Studie mit Schulkindern.<br />

Fernsehen ist für Kinder intensive emotionale<br />

Anregung<br />

... ohne körperliche Beteiligung und aktive Verarbeitung des<br />

Gesehenen.<br />

Harry Potter nach einer Stunde Vokabellernen <br />

Die Vokabeln sind weg.<br />

Es ist wichtig, was Kinder nach dem Lernen für die Schule<br />

machen – auch noch Stunden oder Tage danach.<br />

Positive Grundstimmung erhöht Lerneffekte<br />

30


Gewalt im Fernsehen<br />

Das Fernsehen wurde seit<br />

Mitte der 80er Jahre immer<br />

gewalthaltiger<br />

Wie steht es mit Gewalt im<br />

Kinderprogramm?<br />

Anteil gewalthafter Szenen in Prozent<br />

der Gesamtzeit<br />

Weiß: Öffentlich­rechtl. Sender<br />

Schwarz: Kommerzielle Sender<br />

31


Machen Sie es sich bequem!<br />

Wir wollen ein wenig fernsehen.<br />

Beispiele aus dem Programm zweier ganz normaler<br />

Wochentage (DO/FR, zwischen 9.00 und 18.00 Uhr)<br />

ZDF tivi: „Tom und Jerry“<br />

RTL 2: „Jackie Chan“ (Drachen / Wrestling / Interview)<br />

Super RTL: „Toggo“ Zeichentrickfilm<br />

Super RTL: Werbung<br />

Super RTL: „Lucky Luke“ / Werbung<br />

Super RTL: „Upps, die Pannenshow“<br />

SAT 1: „Richter Alexander Hold“<br />

Jackass: „Hit by a car“ / „BMX roof car crash“<br />

Kinderkanal: „Logo“ Nachrichten<br />

Kinderkanal: „Willi wills wissen“<br />

32


„ Harmlose“ Gewalt im Kinderprogramm?<br />

Beispiel Notruf, Gerichtsshows etc. (Reality­TV):<br />

Reale Gewalt<br />

Leiden sind sichtbar<br />

Negatives Ende<br />

Beispiel Zeichentrickserie:<br />

Gewalt ist folgenlos<br />

Leiden sind nicht sichtbar<br />

Positives Ende<br />

Beispiel Märchen:<br />

Gewalt ist legitimiert<br />

Leiden sind nicht sichtbar<br />

Positives Ende<br />

35


Folgen von Mediengewalt<br />

Zuvor gewaltbereite Jungen<br />

Zuvor nicht gewaltbereite Jungen<br />

Zuvor gewaltbereite Mädchen<br />

Zuvor nicht gewaltbereite Mädchen<br />

Fernsehen macht gewalttätig.<br />

• Effekt ist dosisabhängig<br />

• Betrifft sowohl Jungen als<br />

auch Mädchen<br />

• Betrifft sowohl zuvor<br />

gewaltbereite als auch zuvor<br />

friedliche Jugendliche<br />

36


Da war aber noch etwas …<br />

In den USA ist heute ein Viertel aller Kinder übergewichtig oder<br />

sogar fettleibig.<br />

11% der Jungen und 13,6% der Mädchen in Deutschland sind<br />

übergewichtig (Studie Kalies1982­1997).<br />

6,9% der Jungen und 7,1% der Mädchen sind fettleibig (227<br />

Kinder­ und Jugendarztpraxen 2004).<br />

37


Macht Fernsehen dick?<br />

„Die Wahrscheinlichkeit, übergewichtig zu werden,<br />

nimmt mit jeder zusätzlichen Stunde Fernsehen<br />

pro Tag um den Faktor 1,2 zu …<br />

Die Wahrscheinlichkeit, übergewichtig zu bleiben,<br />

nimmt mit jeder zusätzlichen Stunde Fernsehen<br />

pro Tag um den Faktor 1,3 zu.“ (Gortmaker 1996)<br />

Prozentualer Anteil der übergewichtigen<br />

Kinder in Abhängigkeit vom täglichen<br />

Fernsehkonsum (1996)<br />

Prozentualer Anteil der<br />

übergewichtigen Kinder in<br />

Abhängigkeit vom täglichen<br />

Fernsehkonsum in China (2002)<br />

38


Fazit<br />

Die vor dem Fernsehgerät verbrachte Zeit wirkt sich nachweislich<br />

schädlich auf den Gesundheitszustand aus:<br />

Fernsehen führt dosisabhängig zu Übergewicht, die körperliche Fitness<br />

sinkt deutlich.<br />

Fernsehen führt zu erhöhtem Cholesterinspiegel, Bluthochdruck und<br />

Altersdiabetes.<br />

Fernsehen verändert das Denken und die Sicht der Dinge nachhaltig:<br />

Vielseher sind schlechter im Lesen und lernen langsamer als Wenigseher.<br />

Fernsehen im Vorschulalter führt zu schlechteren Leistungen im Lesen<br />

und Schreiben in der Schule.<br />

Kinder, die mehr fernsehen als andere, haben schlechtere Noten in der<br />

Schule.<br />

Gewalt in den Medien schadet Kindern und ist häufig präsent:<br />

Besonders Kinder unter acht Jahren leiden, weil sie noch nicht immer<br />

zwischen Fantasie und Wirklichkeit unterscheiden können.<br />

Mediengewalt verstärkt Aggressivität und antisoziales Verhalten, verstärkt<br />

Ängste und desensibilisiert Jugendliche gegenüber realer Gewalt.<br />

Gewalt in den Medien führt zu einem „verstärkten Appetit“ auf mehr<br />

Gewalt im Unterhaltungsprogramm aber auch im realen Leben.<br />

39


Außenseiter ohne Fernseher?<br />

Werden Kinder zu<br />

Außenseitern, wenn sie nicht<br />

fernsehen?<br />

Focus (Nr. 12; 18. März 2002):<br />

„Kinder müssen fernsehen“<br />

Verunsicherung der Eltern <br />

Es trifft nicht zu, denn es sind<br />

die Vielseher unter den<br />

Kindern und Jugendlichen, die<br />

weniger Freunde haben und<br />

eher allein sind.<br />

Politische Forderungen<br />

Nachmittagsbetreuung<br />

Ganztagesschulen<br />

40


Tipps zum Fernsehen<br />

Lassen Sie Kinder im Alter von 1­3 Jahren nicht fernsehen!<br />

Verbannen Sie den Fernseher aus dem Kinderzimmer!<br />

Kein Fernsehen während der Essenszeiten.<br />

Programmauswahl – Gemeinsames Festlegen was gesehen wird.<br />

Sprechen Sie mit Ihrem Kind über das was es gesehen hat.<br />

Kein Fernsehen vor Schulbeginn und direkt vor und nach<br />

Erledigung der Hausaufgaben. Lieber eine Sendung aufnehmen.<br />

Mit Begründung NEIN sagen können!<br />

41


Thema 2: Computer und Internet<br />

Brauchen<br />

Kinder<br />

Computer?<br />

Einschränkungen:<br />

• Das war 2002<br />

• Weiterführende Schulen<br />

setzen Computerkenntnisse<br />

voraus<br />

• Wo sonst sollen Kinder den<br />

verantwortlichen Umgang mit<br />

dem zu Hause meist<br />

verfügbaren Computer und<br />

mit dem gefahrenbehafteten<br />

Internet lernen?<br />

Die Frage lautet aktuell:<br />

• Brauchen Grundschulkinder<br />

einen Computer im<br />

Kinderzimmer?<br />

42


Lernpsychologische Forschung<br />

(Prof. Dr. R. Brüncken, Univ. Saarland)<br />

Multimediale Lehrsysteme können bessere Lernerfolge<br />

bringen. (Multimodalitäts­Prinzip)<br />

Lerninhalt plus interessante aber unwichtige Informationen<br />

> geringerer Wissenserwerb. (Kohärenz­Prinzip)


Tim 7 ­ Deutsch, Klett<br />

EDUTAINMENT<br />

Education – Erziehung<br />

Entertainment ­ Unterhaltung


Tim 7 ­ Lernsoftware?


Empfehlenswerte Software


Lernwerkstatt


Computerspiele & Playstation<br />

Welches Spiel? Wie lange?<br />

Keine Ego­Shooter (Counter Strike...)!


Gewalttätig durch PC­Spiele?<br />

Gegner:<br />

senken die Aggressionshemmung<br />

trainieren das Töten<br />

alle Amokläufer waren fanatische PC­Spieler<br />

In Extremsituationen läuft das eintrainierte Verhalten ab<br />

Befürworter:<br />

Wir schießen nur auf Bits und Bytes<br />

Spielen allein macht nicht gewalttätig.<br />

Die Erfahrung realer Gewalt in der Familie wirkt sich viel negativer<br />

aus.<br />

50


PC­/Videospiele und Schulleistungen<br />

Abweichungen der Schulnoten (D, SK, M) von Viertklässern (KFN 2005)<br />

Abweichung nach oben bedeutet schlechtere Leistung.<br />

Schulnoten in Abhängigkeit von …<br />

51


Auswirkungen verbotener Spiele<br />

Abweichungen der Schulnoten von Jungen zum Notendurchschnitt ihrer vierten Klasse<br />

(KFN 2005)<br />

Abweichung nach oben bedeutet schlechtere Leistung.<br />

Schulnoten nach Häufigkeit des Spielens verbotener Spiele:<br />

52


„ Sinnvolle“ Beschäftigung am PC<br />

Eltern müssen die Kontrolle über den Kinder­Computer ausüben<br />

Geht nicht? Dann gehört der Computer nicht ins Kinderzimmer!<br />

Spielen am Computer?<br />

Ja, aber in Maßen: Fernseh­ und Computerzeiten zählen zusammen!<br />

Übersicht über brauchbare Computerspiele:<br />

Spiel­ und Lernsoftware pädagogisch beurteilt<br />

www.bmfsfj.de Publikationen Kinder und Jugend Spiel­ und<br />

Lernsoftware Band 16<br />

Beispiele: www.tivola.de (Maus, Oscar), www.terzio.de (Löwenzahn)<br />

Lernen und Spielen am Computer?<br />

Lernsoftwaredatenbank:<br />

www.i­cd­rom.de Abfrage<br />

Lernen und Spielen mit Infolino<br />

www.kontexis.de Informationsschrift Archiv <br />

Arbeitshefte AH 4­06<br />

Beispiele: www.medienwerkstatt­online.de (Lernwerkstatt),<br />

www.cotec­verlag.de (Was ist was?), Lernvitamin Grundschule<br />

(Cornelsen)<br />

Den Nutzen von Lernsoftware bitte nicht überbewerten!<br />

53


Auswahl von Computerspielen<br />

Altersempfehlungen der USK beachten<br />

www.usk.de Alterskennzeichen / Prüfdatenbank<br />

Auf Auszeichnungen als empfehlenswerte Spiele<br />

achten:<br />

Giga­Maus www.elternforfamiliy.de<br />

Pädi – Pädagogischer Interaktiv­Preis www.sin­net.de<br />

Stiftung Warentest<br />

Test PC­Spiele 12/2005<br />

Software für Kinder 02/2004<br />

Datenbank „ Search & Play“<br />

Bundeszentrale für politische Bildung<br />

http://snp.bpb.de<br />

Beschreibungen und pädagogische Urteile<br />

54


Spezielle Probleme im Internet<br />

Was reizt Kinder<br />

am Internet?<br />

Online Spielen<br />

Chatten<br />

Sich präsentieren<br />

eMailen<br />

Probleme?<br />

Siehe vorherige Seiten<br />

Sicherheitsproblem Chatten / sich selbst präsentieren (Blog etc.)<br />

Technische Möglichkeiten zur Unterstützung der elterlichen<br />

Aufsicht<br />

Inhaltsfilter und Zeitsteuerung<br />

z.B. beim Provider<br />

(www.dsl.t­online.de Leistungen inklusive Kinderschutz­<br />

Software)<br />

Lokal auf dem PC<br />

(www.parents­friend.de Beschreibung)<br />

55


<strong>Vorsicht</strong> Falle!<br />

Was erzeugt Medienpädagogen und Eltern<br />

graue Haare?<br />

Unerwünschte Webseiten durch „Vertipper“ bei der Adresseingabe<br />

Überflutung durch „Pop­Up­Fenster“, Verlieren der Übersicht zwischen Werbung<br />

und Inhalten<br />

Verwechslung kostenloser / kostenpflichtiger Inhalte<br />

Klicken auf Hyperlinks, die Windows­Schaltflächen vortäuschen<br />

Weitergabe von Mailadressen durch „Als Postkarte versenden“­Schaltflächen<br />

Übermittlung persönlicher Daten an unseriöse Anbieter<br />

Öffnen nicht­jugendfreier Inhalte durch mangelhafte Kennzeichnung der Webseite<br />

Problematische Chatrooms – anonyme Chatter / Chatter mit falscher Identität<br />

Öffnen und Ausführen aktiver Inhalte („ActiveX“­Komponenten und Programme) <br />

Viren, Trojaner ...<br />

Sinkende Schwelle für sexuell problematische Darstellungen<br />

Kontaktbörsen zur Preisgabe persönlicher Daten – ohne funktionierende<br />

Altersüberprüfung<br />

Gewinnspiele als Adressensammler Spam<br />

Darstellungen von brutaler Gewalt in „spaßiger“ Form<br />

56


Zeitungsmeldung<br />

57


Auszug aus einem Chat<br />

wie alt bist du<br />

12<br />

bist du allein am PC<br />

ja<br />

hast du ein geiles bild für mich<br />

nein<br />

kannst keines machen<br />

nö<br />

schade wäre grad so schön allein<br />

was ist denn ein geiles bild<br />

na so ein wenig nackt und so hätte ich<br />

dich gern gesehen<br />

warum?<br />

find ich geil zum w…<br />

was?<br />

na wenn ich´s mir selbst mach<br />

58


Umgang mit Communities<br />

59


Schutz beim Chatten<br />

• Menschen in Chatroom sind IMMER Fremde!<br />

• Chatten ist anonym ­ Pseudonyme sind üblich<br />

• Niemals Name, Adresse oder Telefonnummer<br />

herausgeben! Auch Hinweise auf die Schule oder<br />

Herausgabe von Bildern erst nach Rücksprache mit<br />

den Eltern!<br />

• Kein Treffen mit Chatbekanntschaften ohne Beisein der<br />

Eltern!<br />

• Informationspflicht bei seltsamen Nachrichten<br />

61


Schutz beim Surfen<br />

www.pippi.de ?<br />

www.pipi.de ?


Schutz beim Surfen


Schutz beim Surfen


Schutz beim Surfen


Schutz beim Surfen


Schutz beim Surfen<br />

Filtertechologie einsetzen!<br />

z.B. www.parents­friend.de<br />

• Filterung über<br />

Positiv­/Negativlisten<br />

• Wortfilter<br />


Schutz beim Surfen<br />

• Nie längere Zeit allein im Internet surfen lassen.<br />

• Kontrollieren Sie regelmäßig den Verlaufsordner!<br />

• Regeln aufstellen: Welche Seiten dürfen aufgerufen<br />

werden und welche nicht ­ Konsequenzen festlegen!<br />

• Erklären Sie dem Kind den Umgang mit Pop Up Fenstern<br />

und wie man diese schließen kann: ALT + F4<br />

68


... zum Schluss:


Computernutzung ­ Fazit<br />

Eltern als Administratoren<br />

Know­How: Was läuft auf dem Computer?<br />

Technische Maßnahmen<br />

Benutzerkonten mit Zeitfenstern<br />

Inhaltsfilter<br />

Unterstützte Selbstkontrolle<br />

Zeitkontingent<br />

Computer + Fernseher +<br />

Spielekonsole zählen!<br />

72


Spezialfall Spielkonsole<br />

Grundsätze wie beim Fernsehkonsum<br />

Bei zeitintensivem und<br />

überwiegendem Spiel:<br />

Leistungsrückgang (Traumwelt)<br />

Übermüdung<br />

Aufmerksamkeitsdefizite<br />

Nonverbale „Lösung“ (eher Aufschub) von Alltagsproblemen<br />

Adipositas (Bewegungsmangel, gestörtes Essverhalten)<br />

Wenn eine Spielkonsole schon zur Verfügung steht:<br />

Zeit­ und Inhaltskontrolle durch die Eltern<br />

Summe aus Fernseh­, Computer­ und Spielkonsolenzeit zählt<br />

Schaffen von Ausgleich – Alternativangebote, Bewegung, nicht­<br />

multimediale Reize<br />

Ansonsten: Muss es wirklich sein?<br />

73


Thema 3: Handy, iPod & Co.<br />

Weshalb braucht ein Kind ein Handy oder einen mp3­<br />

Player?<br />

Sicherheitsaspekte?<br />

Statussymbol:<br />

Ist mein Kind ein Außenseiter, wenn es so etwas nicht<br />

besitzt?<br />

Ein USB­Stick für die Schule – dann gleich mit mp3­Player!<br />

Ohrhörer isolieren (nicht nur) Kinder<br />

Signal: Ich will von meiner Umgebung nichts wissen!<br />

Viel besser: CD­Spieler mit Lautsprechern fürs<br />

Kinderzimmer<br />

Kein mp3­Player mit ins Schullandheim, zum<br />

Familienausflug etc.<br />

74


Wenn schon Handy, dann ...<br />

... eben zum Telefonieren.<br />

Quelle:<br />

Stiftung Warentest,<br />

Heft 1/2007<br />

75


Snuff­Videos – Inhalte<br />

Enthauptungen<br />

Tötungen<br />

Vergewaltigungen<br />

Hinrichtungen<br />

Steinigungen<br />

Anzünden von Menschen<br />

Zerstückelungen<br />

u.v.m.<br />

Bildquelle: www.pixelquelle.de<br />

76


Snuff­Videos – Gefahren<br />

Verstörung Realitätsverlust<br />

Angst seelische Verletzungen<br />

Nachahmungsgefahr<br />

Fall R. Steinhäuser: Amoklauf Erfurt, 2002<br />

77


Wenn Sie sich von diesem Vortrag<br />

wieder erholt haben ...<br />

Vorbild sein<br />

Helfen Sie Ihrem Kind beim Aufbau einer stabilen<br />

Wertewelt (Verantwortung, Vertrauen, Toleranz, Empathie ...)<br />

Es gibt auch andere Medien als Fernseher und Computer –<br />

Besuchen Sie die Bibliothek, kaufen Sie Bücher ...<br />

Tragen Sie zur Entwicklung eines „guten Geschmacks“ bei – das<br />

kann schon beim Kinderbuch beginnen.<br />

Gemeinsam nutzen<br />

Nicht Medienabstinenz, sondern geregeltes gemeinsames<br />

Erfahren von Medien zählt.<br />

Was passiert im Freundeskreis? Welche Medien werden wie<br />

genutzt?<br />

Alternativen bieten<br />

Was bietet das Familienleben an Stelle von Computer und<br />

Fernseher?<br />

Sprechen Sie über die Mediennutzung.<br />

Wie können Medien kreativ genutzt werden? Welche Aufgaben<br />

kann man am Computer erledigen lassen?<br />

80


"Man kann nie etwas erreichen, wenn<br />

man gegen etwas ist, sondern nur,<br />

wenn man für etwas ist."<br />

81


Vielen Dank für Ihre<br />

Aufmerksamkeit!<br />

82


"Man kann nie etwas erreichen, wenn<br />

man gegen etwas ist, sondern nur,<br />

wenn man für etwas ist."<br />

91


Vielen Dank für Ihre<br />

Aufmerksamkeit!<br />

92

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!