12. Exkurs: Die Frankfurter Schule - Zentral- und Landesbibliothek ...
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Gebiete der Philosophie <strong>und</strong> praktische Philosophie<br />
ren, das er als das „Prinzip der kritischen<br />
Prüfung“ bezeichnet. <strong>Die</strong>sem<br />
Prinzip zufolge gibt es keine<br />
universellen, überhistorisch gültigen<br />
Wahrheiten, sondern nur Hypothesen<br />
<strong>und</strong> Methoden, die mehr<br />
oder weniger gut geeignet sind,<br />
bestimmte Probleme zu lösen.<br />
Da es keine unfehlbaren Sätze<br />
gibt, sondern allenfalls Sätze,<br />
deren Unfehlbarkeit dogmatisch<br />
behauptet wird, geht Albert scharf<br />
mit jenen ins Gericht, die für sich<br />
oder für eine bestimmte Gruppe<br />
einen privilegierten Zugang zur<br />
Wahrheit beanspruchen <strong>und</strong> auf<br />
diese Weise versuchen, sich „gegen<br />
Kritik zu immunisieren“ (eine<br />
der vielen prägnanten, von Albert<br />
geprägten Denkformeln, die mittlerweile<br />
in den Alltagssprachgebrauch übergegangen sind.)<br />
Im „Traktat über kritische Vernunft“ heißt es hierzu: „Es gibt weder eine Problemlösung,<br />
noch eine für die Lösung bestimmter Probleme zuständige Instanz,<br />
die notwendigerweise von vornherein der Kritik entzogen sein müßte. Man darf<br />
sogar annehmen, dass Autoritäten, für die eine solche Kritikimmunität beansprucht<br />
wird, nicht selten deshalb auf diese Weise ausgezeichnet werden, weil ihre<br />
Problemlösungen wenig Aussicht haben würden, einer sonst möglichen Kritik<br />
standzuhalten. Je stärker ein solcher Anspruch betont wird, um so eher scheint der<br />
Verdacht gerechtfertigt zu sein, dass hinter diesem Anspruch die Angst vor der<br />
Aufdeckung von Irrtümern, das heißt also: die Angst vor der Wahrheit, steht.“<br />
Anders als die meisten seiner Kollegen scheute sich Albert nicht, die herrschenden<br />
religiösen Konzepte offen anzugreifen. In seinem Buch „Das Elend der Theologie“,<br />
einer brillanten Demontage der Theologie Küngs, gelangte er zu dem für<br />
die „Gottesforscher“ vernichtenden Urteil, dass Theologie im Kern nichts weiter<br />
sei, als „der professionalisierte <strong>und</strong> institutionalisierte Mißbrauch der Vernunft im<br />
<strong>Die</strong>nste des Glaubens.“ [Michael Schmidt-Salomon, MIZ 3, 2001]<br />
1288 ALBERT, Hans, <strong>Die</strong> Wissenschaft <strong>und</strong> die Fehlbarkeit<br />
der Vernunft. Tübingen, Mohr 1982. X, 190 S. OKart.<br />
1289 ALBERT, Hans, Plädoyer für kritischen Rationalismus.<br />
München, Piper 1971. 149 S. OKart. (Serie Piper, 10)<br />
1290 ALBERT, Hans, Traktat über kritische Vernunft. Tübingen,<br />
Mohr 1968. X, 190 S. OLwd (<strong>Die</strong> Einheit der Gesellschaftswissenschaft,<br />
9)<br />
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