Gesamtverkehrsplan - beim Zweckverband Raum Kassel
Gesamtverkehrsplan - beim Zweckverband Raum Kassel
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GVP <strong>Zweckverband</strong> <strong>Raum</strong> <strong>Kassel</strong> - Kurzfassung<br />
Beschluss der<br />
Verbandsversammlung<br />
vom 10.12.2003<br />
<strong>Zweckverband</strong> <strong>Raum</strong> <strong>Kassel</strong><br />
Kommunaler Entwicklungsplan KEP<br />
<strong>Gesamtverkehrsplan</strong> GVP<br />
Kurzfassung,<br />
April 2002<br />
Seite I<br />
2002<br />
<strong>Gesamtverkehrsplan</strong> GVP
GVP <strong>Zweckverband</strong> <strong>Raum</strong> <strong>Kassel</strong> - Kurzfassung<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Abkürzungsverzeichnis III<br />
Abbildungsverzeichnis IV<br />
Tabellenverzeichnis IV<br />
1 Vorwort 1<br />
2 Analyse 3<br />
3 Zielsetzungen 9<br />
4 Szenarien und Planfälle 11<br />
4.1 Szenario 1 13<br />
4.2 Szenario 2 22<br />
5 Verkehrliche Wirkungen 26<br />
6 Bewertung 43<br />
6.1 Verkehrsleistung im Kfz-Verkehr 43<br />
6.2 Modal-Split 44<br />
6.3 Kfz-Verkehrsbelastungen 46<br />
6.4 Flächenverbrauch für Verkehrsanlagen 47<br />
6.5 Lärmemissionen 47<br />
6.6 Schadstoff- und CO2-Emissionen 48<br />
6.7 Fazit 48<br />
Seite II
GVP <strong>Zweckverband</strong> <strong>Raum</strong> <strong>Kassel</strong> - Kurzfassung<br />
Abkürzungsverzeichnis<br />
AS Autobahnanschlussstelle<br />
AST Anrufsammeltaxi<br />
ASV Amt für Straßen- und Verkehrswesen<br />
AVZ Aufbau- und Verfügungszentrum der Universität Gh <strong>Kassel</strong><br />
BAB Bundesautobahn<br />
BB Betriebsbeginn<br />
BE Betriebsende<br />
BGBl. Bundesgesetzblatt<br />
Bhf Bahnhof<br />
BImSchG Bundesimmissionsschutzgesetz<br />
BImSchV Bundesimmissionsschutzverordnung<br />
BMV Bundesminister für Verkehr<br />
B&R Bike and Ride<br />
DB AG Deutsche Bahn AG<br />
EW Einwohner<br />
FG Fahrgäste<br />
FNP Flächennutzungsplan<br />
FST Frühsammeltaxi<br />
GVP <strong>Gesamtverkehrsplan</strong><br />
GVZ Güterverkehrszentrum<br />
Hbf Hauptbahnhof<br />
HVZ Hauptverkehrszeit<br />
ICE InterCityExpress<br />
IV Individualverkehr<br />
KBS Kursbuchstrecke<br />
KEP Kommunaler Entwicklungsplan<br />
KLV Kombinierter Ladungsverkehr<br />
KNE <strong>Kassel</strong>-Naumburger-Eisenbahn AG<br />
KS <strong>Kassel</strong><br />
KVG <strong>Kassel</strong>er Verkehrs-Gesellschaft AG<br />
LSA Lichtsignalanlage<br />
MIV Motorisierter Individualverkehr<br />
NVV Nordhessischer VerkehrsVerbund<br />
OD Ortsdurchfahrt<br />
ÖPNV Öffentlicher Personennahverkehr<br />
ÖV Öffentlicher Verkehr<br />
OT Ortsteil<br />
OU Ortsumgehung<br />
P&R Park and Ride<br />
ROG <strong>Raum</strong>ordnungsgesetz<br />
RKH Regionalverkehr Kurhessen GmbH<br />
RMV Rhein-Main-Verkehrsverbund<br />
RT RegioTram<br />
SPNV Schienenpersonennahverkehr<br />
SRK Siedlungsrahmenkonzept<br />
Strab Straßenbahn<br />
SVZ Schwachverkehrszeit<br />
Tram Straßenbahn<br />
TVZ Tagesverkehrszeit<br />
WE Wohneinheit<br />
ZOB Zentraler Omnibusbahnhof<br />
ZRK <strong>Zweckverband</strong> <strong>Raum</strong> <strong>Kassel</strong><br />
Seite III
GVP <strong>Zweckverband</strong> <strong>Raum</strong> <strong>Kassel</strong> - Kurzfassung<br />
Abbildungsverzeichnis<br />
Bild 2.1: Analysefall IV 1995 Stadt <strong>Kassel</strong> 5<br />
Bild 2.2: Analysefall IV 1995 ZRK 6<br />
Bild 2.3: Analysefall ÖPNV 1996 Stadt <strong>Kassel</strong> 7<br />
Bild 2.4: Analysefall ÖPNV 1996 ZRK 8<br />
Bild 4.1: Planungsrelevante Wohnbau- und Gewerbeflächen 12<br />
Bild 4.2: IV-Maßnahmen im Planfall 1 18<br />
Bild 4.3: ÖV-Maßnahmen im Planfall 1 19<br />
Bild 4.4: RegioBahn und RegioTram gemäß NVV-Planung 20<br />
Bild 4.5: Nord-Süd-Verbindungsstraße <strong>Kassel</strong> 21<br />
Bild 4.6: Planungsrelevante P & R-Standorte 24<br />
Bild 4.7: ÖV-Maßnahmen im Planfall 2 25<br />
Bild 5.1: Status-Quo-Fall IV 2010 Stadt <strong>Kassel</strong> 31<br />
Bild 5.2: Status-Quo-Fall IV 2010 ZRK 32<br />
Bild 5.3: Planfall 1 IV 2010 Stadt <strong>Kassel</strong> 33<br />
Bild 5.4: Planfall 1 IV 2010 ZRK 34<br />
Bild 5.5: Planfall 1 ÖPNV 2010 Stadt <strong>Kassel</strong> 35<br />
Bild 5.6: Planfall 1 ÖPNV 2010 ZRK 36<br />
Bild 5.7: Planfall 1a IV 2010 Stadt <strong>Kassel</strong> 37<br />
Bild 5.8: Planfall 1a IV 2010 ZRK 38<br />
Bild 5.9: Planfall 2 IV 2010 Stadt <strong>Kassel</strong> 39<br />
Bild 5.10: Planfall 2 IV 2010 ZRK 40<br />
Bild 5.11: Planfall 2 ÖPNV 2010 Stadt <strong>Kassel</strong> 41<br />
Bild 5.12: Planfall 2 ÖPNV 2010 ZRK 42<br />
Bild 6.1: Modal-Split im Gebiet des ZRK 45<br />
Tabellenverzeichnis<br />
Tabelle 4.1: Strukturdaten 1995 und Strukturdatenprognose 2010 13<br />
Tabelle 4.2: Verkehrsaufkommen des Verkehrsflughafens <strong>Kassel</strong>-Calden und des<br />
geplanten Gewerbegebietes im Planfall 1c 17<br />
Tabelle 5.1: Verkehrsmittelaufteilung [%] und absolute Anzahl von Personenwegen/Tag<br />
(in Klammern) 26<br />
Tabelle 5.2: Verkehrsbelastungen ausgewählter Straßenquerschnitte 29<br />
Tabelle 5.3: Verkehrsbelastungen ausgewählter ÖPNV-Querschnitte (Eisenbahn,<br />
RegioTram, Tram und Bus) 30<br />
Tabelle 6.1: Prozentuale Veränderung der Kfz-Verkehrsleistung der einzelnen<br />
Planfälle gegenüber der Analyse 44<br />
Tabelle 6.2: Ausgewählte Querschnitte mit Schallpegelveränderungen ≥ 3 dB(A) 48<br />
Seite IV
GVP <strong>Zweckverband</strong> <strong>Raum</strong> <strong>Kassel</strong> - Kurzfassung<br />
1 Vorwort<br />
Die sozialen, städtebaulichen, regionalplanerischen, ökonomischen und ökologischen<br />
Folgeprobleme des heutigen motorisierten Individualverkehrs lassen sich nur mit einer<br />
integrierten Verkehrsplanung lösen, die dem Fußgänger, Radfahrer, Nutzer öffentlicher<br />
Verkehrsmittel und dem Autofahrer jeweils den <strong>Raum</strong> gibt, der verträglich ist. Das bedeutet<br />
aber, dass die Stadtentwicklung und die Regionalplanung darauf ausgerichtet sein müssen,<br />
eine Verschiebung der Verkehrsleistung und der Verkehrsmittelwahl zugunsten des<br />
öffentlichen Personennahverkehrs, des Rad- und Fußgängerverkehrs anzustreben und den<br />
verbleibenden Kraftfahrzeugverkehr so verträglich wie möglich zu gestalten.<br />
Durch die Aufstellung eines <strong>Gesamtverkehrsplan</strong>es (GVP), der nicht nur den motorisierten<br />
Individualverkehr, sondern auch den öffentlichen Personennahverkehr und den Radverkehr<br />
sowie deren Wechselwirkung untereinander betrachtet, will der <strong>Zweckverband</strong> <strong>Raum</strong> <strong>Kassel</strong><br />
(ZRK) einen Beitrag zur Verbesserung der Verkehrs- und Lebensqualität in Form einer<br />
Steigerung der Effizienz der Verkehrssysteme bei gleichzeitiger Verringerung der aus dem<br />
Verkehrsgeschehen resultierenden Belastungen leisten.<br />
Der Fußgängerverkehr wird nur sehr eingeschränkt in die Untersuchung einbezogen, da<br />
Planungen zum Fußgängerverkehr ebenso wie planerische Maßnahmen für die anderen<br />
Verkehrsarten (z.B. Tempo – 30 - Zonen) zur gemeindlichen Planungsebene gehören, während<br />
der GVP des ZRK im wesentlichen die die Gemeindegrenzen überschreitenden<br />
Verkehre behandelt. Daher kann und soll der <strong>Gesamtverkehrsplan</strong> des <strong>Zweckverband</strong>es die<br />
Bearbeitung und Weiterentwicklung der <strong>Gesamtverkehrsplan</strong>ung auf kommunaler Ebene<br />
nicht ersetzen, sondern als Rahmenplan für die kommunale Verkehrsentwicklungsplanung<br />
gelten.<br />
Der Teilbericht „Planung“ des <strong>Gesamtverkehrsplan</strong>s des <strong>Zweckverband</strong>es <strong>Raum</strong> <strong>Kassel</strong><br />
wurde im Dezember 2001 fertiggestellt. Zwischen diesem Datum und der Fertigstellung des<br />
Teilberichtes „Analyse“ im Jahr 1998 liegt ein relativ langer Zeitraum. Wenn zusätzlich noch<br />
berücksichtigt wird, dass sich die Aussagen im Analyseband im Wesentlichen auf die Jahre<br />
1995 und 1996 beziehen, liegen dazwischen sechs Jahre, in denen Veränderungen bei den<br />
strukturellen Größen wie auch im Verkehrsgeschehen eingetreten sind. So wurde z.B. zu<br />
Beginn der Arbeiten am Teilbericht „Planung“ noch von einer Bevölkerungszunahme in der<br />
Stadt <strong>Kassel</strong> auf ca. 201.000 Einwohner im Jahr 2010 (1995: 198.500 Einwohner)<br />
ausgegangen und dieser Wert auch den Prognoseberechnungen zugrunde gelegt.<br />
Inzwischen ist deutlich geworden, dass die Einwohnerzahl in der Stadt <strong>Kassel</strong> eher<br />
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GVP <strong>Zweckverband</strong> <strong>Raum</strong> <strong>Kassel</strong> - Kurzfassung<br />
zurückgehen wird, wohingegen bei der Einwohnerzahl im übrigen ZRK-Gebiet von einem<br />
weiteren Anstieg ausgegangen werden kann.<br />
Diese Entwicklungen konnten im Verlauf der Arbeiten am Teil „Planung“ nicht mehr berücksichtigt<br />
werden. Allerdings sind diese Veränderungen auch nicht so gravierend, als dass sie<br />
einen erheblichen Einfluss auf das Verkehrsgeschehen ausüben würden. Darüber hinaus<br />
heben sich die Wirkungen dieser Entwicklungen z.T. auf: Ein Einwohnerrückgang in <strong>Kassel</strong><br />
hat etwas weniger Verkehr der <strong>Kassel</strong>er Bevölkerung zur Folge, während ein Einwohnerzuwachs<br />
im Umland zu mehr Ziel- und Quellverkehr der Umland-Einwohner nach <strong>Kassel</strong><br />
führt.<br />
Darüber hinaus wurden insbesondere im dritten Quartal des Jahres 2001 einige<br />
verkehrspolitische Entscheidungen getroffen (z.B. eine zeitlich nicht befristete Aufschiebung<br />
der Straßenbahnverlängerung von der Ihringshäuser Straße in <strong>Kassel</strong> nach Fuldatal-<br />
Ihringshausen wegen derzeit nicht möglicher Mitfinanzierung seitens der Gemeinde Fuldatal<br />
oder der Verzicht auf die Variante einer Führung der RegioTram vom Hauptbahnhof über die<br />
Kölnische Straße zum Königsplatz in <strong>Kassel</strong>), die im vorliegenden GVP noch als<br />
Untersuchungsmaßnahmen enthalten sind.<br />
Schlussendlich kann aber davon ausgegangen werden, dass trotz der eingetretenen<br />
Veränderungen die im GVP beschriebenen Verkehrsentwicklungen in ihrer Größenordnung<br />
richtig dargestellt sind.<br />
Für weitere Informationen steht eine ausführliche Langfassung zur Verfügung, die nach<br />
vorhergehender Absprache <strong>beim</strong> ZRK und den Kommunalverwaltungen der Verbandsgemeinden<br />
eingesehen werden kann.<br />
Seite 2
GVP <strong>Zweckverband</strong> <strong>Raum</strong> <strong>Kassel</strong> - Kurzfassung<br />
2 Analyse<br />
Der eigentliche Untersuchungsraum für den <strong>Gesamtverkehrsplan</strong> umfasst das Gebiet des<br />
<strong>Zweckverband</strong>es <strong>Raum</strong> <strong>Kassel</strong>, der sich aus der Stadt <strong>Kassel</strong> sowie den zum Landkreis<br />
<strong>Kassel</strong> gehörenden Städten Baunatal und Vellmar und Gemeinden Fuldatal, Lohfelden,<br />
Schauenburg, Kaufungen, Niestetal, Fuldabrück und Ahnatal zusammensetzt.<br />
Im <strong>Zweckverband</strong> <strong>Raum</strong> <strong>Kassel</strong> haben sich im Jahr 1974 die aufgeführten Städte und<br />
Gemeinden sowie der Landkreis <strong>Kassel</strong> zusammengeschlossen, um einen gemeinsamen<br />
Handlungsrahmen auf dem Gebiet der kommunalen Entwicklungsplanung sowie der<br />
Flächennutzungs-/Landschaftsplanung zu erarbeiten und zu betreuen. Im Sinne dieser<br />
Zielsetzung wird der GVP als Grundlage der weiteren verkehrlichen Entwicklung gesehen<br />
und bei der in Bearbeitung befindlichen Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes<br />
berücksichtigt.<br />
Der <strong>Raum</strong> mit dem Oberzentrum <strong>Kassel</strong> wies im Jahr 1995 insgesamt etwa 319.000<br />
Einwohner auf und ist der wirtschaftliche, kulturelle, soziale und auch verkehrliche<br />
Kristallisationspunkt Nordhessens. Alle Städte und Gemeinden besitzen enge räumlichfunktionale<br />
Verflechtungen mit der Stadt <strong>Kassel</strong> sowie teilweise auch untereinander.<br />
Von punktuellen Engpässen abgesehen hat die Analyse des Verkehrsgeschehens im Gebiet<br />
des <strong>Zweckverband</strong>es <strong>Raum</strong> <strong>Kassel</strong> gezeigt, dass die Straßeninfrastruktur in weiten<br />
Bereichen soweit ausgebaut ist, um die im Gebiet des ZRK entstehenden, endenden und<br />
das Gebiet durchquerenden Fahrten im motorisierten Individualverkehr ohne große<br />
Einbußen an Verkehrsqualität abwickeln zu können.<br />
Die Infrastruktur für den ÖPNV weist eine gute Qualität auf. Um noch weitere Anteile des<br />
Gesamtverkehrs zu übernehmen, sind aber zusätzliche Ausbaumaßnahmen erforderlich.<br />
Das Ziel des Generalverkehrsplanes <strong>Kassel</strong> 1990, eine stärkere Umorientierung der Wege<br />
der Bevölkerung auf den ÖPNV, den Radverkehr und Wege zu Fuß zu erreichen, wurde<br />
noch nicht erreicht. Dies hat verschiedene Gründe: Die Entwicklung der Siedlungsstrukturen<br />
im Gebiet des ZRK (oder auch darüber hinaus) hat bisher nicht zu einer Verringerung des<br />
Verkehrsaufwandes in größerem Umfang beigetragen. Dies allerdings ist kurzfristig auch<br />
nicht zu erwarten, da Auswirkungen geänderter Siedlungsstrukturen auf das<br />
Verkehrsgeschehen erst langfristig festzustellen sind.<br />
Der Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrssystems ist noch nicht abgeschlossen.<br />
Dies betrifft im ZRK-Gebiet besonders die Erweiterung des Straßenbahnnetzes und die<br />
Seite 3
GVP <strong>Zweckverband</strong> <strong>Raum</strong> <strong>Kassel</strong> - Kurzfassung<br />
RegioTram. Welche Auswirkungen Erweiterungen des Straßenbahnnetzes haben können,<br />
zeigt deutlich die im Jahre 1996 in Betrieb genommene Verlängerung der Straßenbahn nach<br />
Baunatal, die zu einem merkbaren Zuwachs der ÖPNV-Nachfrage führte.<br />
Die Ergebnisse der Analyse-Verkehrsumlegung im motorisierten Individualverkehr<br />
(Bezugsjahr 1995) sind in Bild 2.1 und Bild 2.2 dargestellt. Es zeigt sich dabei, dass die<br />
Hauptverkehrsströme sowohl in der Stadt <strong>Kassel</strong> als auch im ZRK-Gebiet über die<br />
Autobahnen und Bundesstraßen verlaufen. Während die Verkehrsstärken auf den<br />
Autobahnen A 7 und A 44 aufgrund ihres Charakters als Fernverkehrsstrecken weitgehend<br />
konstant bleiben, nehmen sie auf der A 49 in Richtung auf die Stadt <strong>Kassel</strong> im Verhältnis<br />
stärker zu, was auf ihre Funktion als Zubringerstrecke von bzw. zur Stadt <strong>Kassel</strong> und als<br />
Hauptverkehrsstraße innerhalb des Stadtgebietes hinweist.<br />
Die Bundesstraße B 7 ist östlich der Stadt <strong>Kassel</strong> aufgrund einer fehlenden<br />
Autobahnverbindung nach Thüringen die im Vergleich am stärksten belastete Bundesstraße.<br />
Auch die Bundesstraßen B 3, B 83, B 251 und B 520 weisen zum Teil hohe Belastungen auf.<br />
Zusätzlich übernehmen auch einige Landesstraßen wie die L 3298 (Druseltal- /<br />
Kohlenstraße), die L 3237 (Dresdener Straße) und die L 3234 / L 3420 (Harleshäuser /<br />
Obervellmarer Straße) eine entsprechende Zubringerfunktionen zum Oberzentrum <strong>Kassel</strong><br />
innerhalb des regionalen Straßennetzes.<br />
Innerhalb des Stadtgebietes wohnen ca. 35.000 Menschen im Verlauf des Hauptverkehrsstraßennetzes.<br />
Dadurch sind sie stärkeren Umweltbelastungen ausgesetzt, als die Bewohner<br />
an den anderen Straßen.<br />
Die Ergebnisse der Analyse-Verkehrsumlegung des ÖPNV (Bezugsjahr 1996) sind für das<br />
gesamte ZRK-Gebiet in Bild 2.3 und Bild 2.4 dargestellt. Die dort angegebenen Zahlenwerte<br />
entsprechen der Gesamtzahl der an einem Werktag (Montag - Freitag) auf dem jeweiligen<br />
Streckenabschnitt verkehrenden Fahrgäste [Fahrgäste/Tag]. Zusätzlich wird noch nach den<br />
Verkehrsträgern Bus (Stadt- und Regionalbus), Straßenbahn und Eisenbahn unterschieden.<br />
Bild 2.3 zeigt, dass die Hauptlast des innerstädtischen ÖPNV in <strong>Kassel</strong> von den<br />
Straßenbahnlinien getragen wird. Besonders sind in diesem Zusammenhang - neben der<br />
Stammstrecke durch die Königstraße, die fast alle Straßenbahnlinien bündelt - die in Ost-<br />
West-Richtung führenden Straßenbahnlinien auf der Wilhelmshöher Allee (Linien 1 und 3)<br />
und der parallel verlaufenden Friedrich-Ebert-Straße (Linien 4 und 6) zu nennen. Der<br />
Verkehr in Nord-Süd-Richtung wird vornehmlich über die Holländische und die Frankfurter<br />
Straße (Linien 1 und 5) abgewickelt.<br />
Seite 4
Bild 2.1: Analysefall IV 1995 Stadt <strong>Kassel</strong><br />
Seite 5
Bild 2.2: Analysefall IV 1995 ZRK<br />
Seite 6
Bild 2.3: Analysefall ÖPNV 1996 Stadt <strong>Kassel</strong><br />
Seite 7
Bild 2.4: Analysefall ÖPNV 1996 ZRK<br />
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GVP <strong>Zweckverband</strong> <strong>Raum</strong> <strong>Kassel</strong> - Kurzfassung<br />
3 Zielsetzungen<br />
Die sieben wesentlichen Ziele für den <strong>Gesamtverkehrsplan</strong> des <strong>Zweckverband</strong>es <strong>Raum</strong><br />
<strong>Kassel</strong> sind:<br />
1. Gewährleistung aller notwendigen Ortsveränderungen von Personen und Gütern aller<br />
Bevölkerungsgruppen (Sicherung der Mobilität),<br />
2. Gewährleistung einer möglichst hohen Erreichbarkeit aller Ziele für den Personen- und<br />
Güterverkehr (innerhalb des Untersuchungsraumes, von außerhalb und zu den anderen<br />
regionalen und überregionalen Zentren bzw. Wirtschaftsräumen) mit möglichst geringem<br />
Kfz-Verkehrsaufwand, u.a. durch eine Mischung von Nutzungsstrukturen, eine<br />
Verdichtung bestehender Baugebiete und Schaffung ÖPNV-naher Siedlungsstrukturen,<br />
3. Verbesserung der Integration von Verkehrs- und Flächennutzungsplanung und speziell<br />
der Einbindung der Verkehrsanlagen in die Siedlungs- und Landschaftsstrukturen,<br />
4. Verringerung der verkehrlichen Schadstoff-, CO2- und Lärmemissionen durch eine<br />
möglichst ressourcenschonende Mobilität,<br />
5. Sparsamer Umgang mit Flächen für Verkehrsanlagen,<br />
6. Verbesserung der Verkehrssicherheit und<br />
7. Verbesserung des Gesamtnutzens des Verkehrssystems.<br />
Die meisten dieser Ziele können durch eine Verringerung des Verkehrsaufwandes,<br />
insbesondere des motorisierten Individualverkehrs, eine stadtverträglichere Gestaltung des<br />
Verkehrsgeschehens, den Einsatz neuer und verbesserter Technologien (die zu geringerem<br />
Energieeinsatz bzw. dem Einsatz „sauberer“ Energien führen) und Verlagerungen von<br />
Kfz-Fahrten auf umweltfreundlichere Verkehrssysteme erreicht werden. Quantitative<br />
Festlegungen im Hinblick auf die Zielerreichung werden hier nicht getroffen. Um eine grobe<br />
Vorstellung davon zu geben, in welche Richtung sich die verkehrliche Entwicklung bewegen<br />
wird, wenn die o.g. Zielsetzungen verfolgt werden, sind im Folgenden aber Bandbreiten einer<br />
möglichen Aufteilung aller Wege auf die verschiedenen Verkehrssysteme<br />
(Fußgängerverkehr, Radverkehr, Kfz-Verkehr und ÖPNV) im Vergleich zu den<br />
Analysewerten aufgeführt (Anspruchsniveaus). Wegen der unterschiedlichen<br />
Voraussetzungen und Randbedingungen werden für die Stadt <strong>Kassel</strong> andere Wertebereiche<br />
als für das übrige ZRK-Gebiet angegeben:<br />
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GVP <strong>Zweckverband</strong> <strong>Raum</strong> <strong>Kassel</strong> - Kurzfassung<br />
Stadt <strong>Kassel</strong><br />
• Veränderung des Modal Split (bezogen auf die Anzahl der Wege) von<br />
− 28 % Wege zu Fuß<br />
− 6 % Fahrradfahrten<br />
− 48 % Kfz-Fahrten im MIV und<br />
− 18 % ÖPNV-Fahrten (vgl. Analysebericht)<br />
auf<br />
− 28 - 31 % Wege zu Fuß<br />
− 8 - 12 % Fahrradfahrten<br />
− 43 - 32 % Kfz-Fahrten im MIV und<br />
− 21 - 25 % ÖPNV-Fahrten.<br />
Übriges ZRK-Gebiet<br />
• Veränderung des Modal Split (bezogen auf die Anzahl der Wege) von<br />
− 22 % Wege zu Fuß<br />
− 6 % Fahrradfahrten<br />
− 64 % Kfz-Fahrten im MIV und<br />
− 8 % ÖPNV-Fahrten (vgl. Analysebericht)<br />
auf<br />
− 22 - 26 % Wege zu Fuß<br />
− 7 - 10 % Fahrradfahrten<br />
− 60 - 49 % Kfz-Fahrten im MIV und<br />
− 11 - 15 % ÖPNV-Fahrten.<br />
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GVP <strong>Zweckverband</strong> <strong>Raum</strong> <strong>Kassel</strong> - Kurzfassung<br />
4 Szenarien und Planfälle<br />
Zur Darstellung der verkehrlichen Wirkungen im Gebiet des <strong>Zweckverband</strong>es <strong>Raum</strong> <strong>Kassel</strong><br />
wurden neben dem Analysezustand drei Planungszustände untersucht.<br />
- Status-Quo-Fall<br />
- Szenario 1<br />
- Szenario 2<br />
Als Planungshorizont des Status-Quo-Falles (Bild 5.1 und Bild 5.2) und der beiden Szenarien<br />
wurde dabei das Jahr 2010 gewählt, da Prognosen über einen längeren Zeitraum mit starken<br />
Unsicherheiten behaftet sind.<br />
Ausgehend von dem in der Analyse des GVP ZRK beschrieben Verkehrsgeschehen der<br />
Jahre 1995 und 1996 erfolgte die Betrachtung des Status-Quo-Falles, der allein die<br />
Auswirkungen der Strukturdatenveränderungen bis zum Jahr 2010 auf die heutigen<br />
Verkehrsnetze (Stand 1995/1996) aufzeigt. Dieser Planfall konnte damit zu Klärung der<br />
Fragestellung beitragen, ob die derzeit vorhandene Verkehrsinfrastruktur in der Lage ist, die<br />
sich aus den o.a. Strukturdatenveränderungen ergebende Verkehrsnachfrage zu bewältigen.<br />
Da die zukünftige Entwicklung nicht mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit vorausgesagt<br />
werden kann, wurden in der Planung Szenarien gebildet, die einen Rahmen definieren,<br />
innerhalb dessen sich eine zukünftige Entwicklung voraussichtlich abspielen wird. Da ein<br />
Rahmen mindestens durch eine obere und untere Grenze gebildet wird, waren hierfür<br />
mindestens zwei Szenarien erforderlich. Mit Hilfe der Szenarien wurde es möglich zu fragen,<br />
was geschieht, wenn sich eine bestimmte Entwicklung abzeichnet.<br />
Für den Untersuchungsraum des ZRK-Gebietes wurden zwei Szenarien zugrunde gelegt,<br />
wobei in beiden Szenarien von einer gleichen Entwicklung der Bevölkerung, der<br />
Arbeitsplätze und anderer struktureller Größen im Untersuchungsraum ausgegangen wurde<br />
(Prognose Stufe 1).<br />
Die der weiteren Planung zugrunde gelegten siedlungsstrukturellen Entwicklungen<br />
entsprechen den vorliegenden Planungen des ZRK und sind ebenfalls für beide Szenarien<br />
identisch (siehe hierzu Bild 4.1).<br />
Im Szenario 1 wird von einer Entwicklung ausgegangen, bei der die derzeit offensichtlich<br />
nicht oder nicht grundsätzlich umstrittenen einschließlich der schon beschlossenen<br />
verkehrlichen Maßnahmen im Untersuchungsgebiet als realisiert vorausgesetzt werden.<br />
Ansonsten wird davon ausgegangen, dass keine weiteren bedeutenden verkehrsbeeinflussenden<br />
Maßnahmen von den kommunalen Gebietskörperschaften selbst oder von<br />
Land, Bund oder EU umgesetzt werden.<br />
Seite 11
GVP <strong>Zweckverband</strong> <strong>Raum</strong> <strong>Kassel</strong> - Kurzfassung<br />
Bild 4.1: Planungsrelevante Wohnbau- und Gewerbeflächen<br />
Seite 12
GVP <strong>Zweckverband</strong> <strong>Raum</strong> <strong>Kassel</strong> - Kurzfassung<br />
Die auf der Grundlage der UN-Umweltkonferenz von Rio de Janeiro überall entstandenen<br />
Agenda 21-Prozesse fordern eine nachhaltige, d.h. zukunftsfähige Entwicklung, auch im<br />
Verkehrssektor. Deshalb spielt im Szenario 2 neben der Verlagerung von Verkehr im MIV<br />
auf den Fuß-, Rad- und öffentlichen Personennahverkehr die Reduzierung von Verkehr,<br />
insbesondere des individuellen Kraftfahrzeugverkehrs, eine Rolle, wodurch auch auf die Art<br />
der Mobilitätsbewältigung Einfluss genommen wird. Es wird hierbei davon ausgegangen,<br />
dass diese Entwicklung auch durch die Landes-, Bundes- und EU-Politik unterstützt wird.<br />
In beiden Szenarien wurde dieselbe Siedlungsentwicklung im ZRK-Gebiet für den<br />
Prognosezeitraum bis zum Jahr 2010 zugrunde gelegt (Bild 4.1), ebenso wurde für den<br />
Prognosezeitraum für beide Szenarien von der in Tabelle 4.1 dargestellten Entwicklung der<br />
das Verkehrsgeschehen beeinflussenden Strukturgrößen ausgegangen.<br />
Einwohner Arbeitsplätze<br />
Schul- und<br />
Berufsschulplätze<br />
Studienplätze<br />
Gebiet 1995 2010 1995 2010 1995 2010 1995 2010<br />
Stadt<br />
<strong>Kassel</strong><br />
Übriges<br />
ZRK-Gebiet<br />
ZRK<br />
gesamt<br />
198.400 201.200 126.300 117.900 32.800 33.300 17.000 17.000<br />
120.900 130.500 51.600 54.600 5.500 6.500 0 0<br />
319.300 331.700 177.900 172.500 38.300 39.800 17.000 17.000<br />
Tabelle 4.1: Strukturdaten 1995 und Strukturdatenprognose 2010<br />
4.1 Szenario 1<br />
Im Rahmen des Szenario 1 (Bezugsjahr 2010) wurden vier Planfälle untersucht, von denen<br />
der Planfall 1b (Nord-Süd-Verbindungsstraße mit nördlichem Versatz über die Schenkebier<br />
Stanne und die Holländische Straße) aufgrund der von ihr ausgehenden verkehrlichen<br />
Nachteile im Rahmen dieser Kurzfassung nicht weiter verfolgt wird.<br />
Planfall 1<br />
Der Definition dieses Planfalles wurden neben den seit dem Zeitpunkt der Analyse bereits<br />
realisierten oder begonnenen Maßnahmen weitere derzeit absehbare Entwicklungen zu<br />
Grunde gelegt. Dies bedeutet, dass nur planerisch weit fortgeschrittene, im Wesentlichen<br />
unumstrittene verkehrsinfrastrukturelle und betriebliche Maßnahmen in diesen Planfall aufgenommen<br />
wurden. Im Einzelnen sind dies<br />
Seite 13
GVP <strong>Zweckverband</strong> <strong>Raum</strong> <strong>Kassel</strong> - Kurzfassung<br />
1, 1a<br />
− im Straßennetz (Bild 4.2)<br />
− die Anbindung der Credé-Straße an den Autobahnzubringer A 49 (DEZ-Anbindung;<br />
bereits realisiert)<br />
− die Ortsumfahrung B 3 Ihringshausen (Baubeginn im September 2001)<br />
− der Neubau der A 44 nach Eisenach (Lossetalvariante)<br />
− der Anschluss des GVZ über den Lohfeldener Rüssel an das Autobahnnetz<br />
− die Entlastungsstraße Rothenditmold<br />
− die Ortsumgehung Baunatal-Großenritte und<br />
− die Verlängerung der Helmarshäuser Straße in <strong>Kassel</strong>-Harleshausen<br />
− im Radverkehrsnetz<br />
− die im Radverkehrsprogramm des ZRK enthaltenen Maßnahmen<br />
− im ÖPNV-Netz<br />
− die im lokalen Nahverkehrsplan der Stadt <strong>Kassel</strong> enthaltenen Maßnahmen zum<br />
Ausbau des Straßenbahnnetzes und der RegioTram (dortige Maßnahmen der<br />
Kategorien A (vordringlicher Bedarf) und C (Modernisierung im bestehenden<br />
Streckennetz) (Bild 4.3) 2<br />
− die RegioTram gemäß den Planungen des NVV (Bild 4.4)<br />
− im Güterverkehr<br />
− Güterverkehrszentrum <strong>Kassel</strong> mit KLV-Anlage<br />
Die Führung der RegioTram in der Innenstadt von <strong>Kassel</strong> ist derzeit noch nicht endgültig<br />
entschieden. In der Diskussion befinden sich folgende Varianten (Bild 4.3 und Bild 4.4): 3<br />
− Hbf <strong>Kassel</strong> – Ständeplatz – Fünffensterstraße – Obere/Untere Königsstraße – Am Stern<br />
− Hbf <strong>Kassel</strong> – Rudolf-Schwander-Straße – Lutherstraße - Am Stern 4<br />
− Hbf <strong>Kassel</strong> – Kölnische Straße – Königsplatz – Untere Königsstraße - Am Stern 5<br />
.<br />
________________<br />
1<br />
Eine Ortsumgehung Fuldabrück-Dörnhagen im Zuge der B 83 laut Beschluss der Gemeindevertretung vom 25.09.2001<br />
konnte aufgrund des zu diesem Zeitpunkt bereits erreichten Arbeitsstandes des GVP keine Berücksichtigung mehr finden.<br />
1a Nachrichtlich: Beseitigung des schienengleichen Bahnübergangs im Zuge der L 3217 (Rasenallee) in Ahnatal-Heckershausen<br />
2<br />
Gemäß Beschluss der Gemeindevertretung von Fuldatal vom 31.10.2001 wurde der Bau der Straßenbahnstrecke nach<br />
Fuldatal-Ihringshausen bis auf weiteres zurückgestellt. Die vorgenannte Beschlussfassung konnte jedoch aufgrund des zu<br />
diesem Zeitpunkt bereits erreichten Arbeitsstandes des GVP-ZRK keine Berücksichtigung mehr finden.<br />
3<br />
Im Sommer 2001 wurde ein Vorlaufbetrieb der RegioTram zwischen Warburg und <strong>Kassel</strong> Hbf eingerichtet.<br />
Gemäß Beschluss der Stadtverordnetenversammlung <strong>Kassel</strong> vom 27.01.2003 findet ein Prioritätenwechsel zwischen der<br />
Realisierung der Straßenbahnstrecke nach Lohfelden über den Stadtteil Forstfeld gegenüber der Strecke nach Vellmar-West<br />
statt (A8 nach B1 und B1 nach A8).<br />
4<br />
Gemäß Beschluss der Stadtverordnetenversammlung <strong>Kassel</strong> vom 27.01.2003 ist die Haltestelle „Stern“ zur zentralen<br />
Umsteigehaltestelle im SPNV/ÖPNV auszubauen.<br />
5<br />
Gemäß Beschluss der Stadtverordnetenversammlung von <strong>Kassel</strong> vom 05.11.2001 soll diese Variante nicht weiter verfolgt<br />
werden. Die vorgenannte Beschlussfassung konnte jedoch aufgrund des zu diesem Zeitpunkt bereits erreichten<br />
Arbeitsstandes des GVP-ZRK keine Berücksichtigung mehr finden.<br />
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GVP <strong>Zweckverband</strong> <strong>Raum</strong> <strong>Kassel</strong> - Kurzfassung<br />
Als Fahrzeuge kommen in Betracht:<br />
− Zweisystemfahrzeuge mit Diesel- und Gleichstromantrieb<br />
− Zweisystemfahrzeuge mit Gleich- und Wechselstromantrieb<br />
− Straßenbahnfahrzeuge<br />
Deren jeweiliger Einsatz hängt davon ab, welche Bedingungen auf den Schienenstrecken<br />
außerhalb der Stadt <strong>Kassel</strong> vorhanden sind (elektrifizierte Strecke → Wechselstromantrieb<br />
bzw. nicht elektrifizierte Strecke → Dieselantrieb). Alle Fahrzeugtypen benötigen auf jeden<br />
Fall einen Gleichstromantrieb, um eine direkte Bedienung der Innenstadt von <strong>Kassel</strong> zu<br />
ermöglichen.<br />
Bezüglich des ruhenden Verkehrs wurde unterstellt, dass solche Veränderungen an der Zahl<br />
der Stellplätze und der Art der Bewirtschaftung insbesondere in den Hauptzielgebieten, den<br />
inneren Stadtbereichen, die das Verkehrsgeschehen merkbar beeinflussen würden, nicht<br />
eintreten werden.<br />
Planfall 1a – Nord-Süd-Verbindungsstraße <strong>Kassel</strong><br />
Neben der seit langem bestehenden Südtangente der Stadt <strong>Kassel</strong> in Form der Autobahn<br />
A 49 ist im Flächennutzungsplan des ZRK zur weiteren Entlastung der Hauptmagistralen in<br />
der Stadt <strong>Kassel</strong> eine Verkehrsfläche für den Neubau einer durch die westlichen Stadtteile<br />
verlaufenden Straße dargestellt. Diese „Nord-Süd-Verbindungsstraße“ soll einerseits als<br />
Netzschluss zwischen der B 7/B 83 im Norden und der A 49 im Süden dem<br />
Durchgangsverkehr dienen und andererseits eine Bündelungs- und Verteilungsfunktion<br />
übernehmen, um die Stadtteilzentren und die Wohnbevölkerung zu entlasten.<br />
Erste Planungen von 1966 sahen eine kreuzungsfreie Trasse mit einem 4-spurigem<br />
Querschnitt ähnlich dem der Südtangente (A 49) vor. Diese Planungen wurden in die<br />
Flächennutzungspläne der Städte Vellmar und <strong>Kassel</strong> von 1973 bzw. 1974 und in die<br />
Flächennutzungen im ZRK übernommen. Die Strecke sollte im Bereich der Anschlussstelle<br />
Vellmar-West an die B 7/B 83 anbinden und durch die Stadtteile Jungfernkopf,<br />
Harleshausen, Kirchditmold, Bad Wilhelmshöhe, Süsterfeld/Helleböhn und Niederzwehren<br />
entlang der Bahnlinien <strong>Kassel</strong> - Volkmarsen bzw. <strong>Kassel</strong> - Guntershausen verlaufen. In Höhe<br />
der Anschlussstelle <strong>Kassel</strong>-Niederzwehren sollte die Verknüpfung mit der Südtangente<br />
(A 49) realisiert werden. Planfreie Knoten sollten die Anbindung an die Straßenzüge<br />
Wolfhager Straße, Loßbergstraße/Harleshäuser Straße, Kohlenstraße, Leuschnerstraße und<br />
Altenbaunaer Straße sicherstellen. Maßnahmen zum Anwohnerschutz und Anlagen für den<br />
Fußgänger- bzw. Radverkehr wurden nicht ausgewiesen. Eine Ausführung dieser Planungen<br />
hätte zu nicht unerheblichen Eingriffen in das Stadtbild bis hin zu Gebäudeabrissen geführt.<br />
Seite 15
GVP <strong>Zweckverband</strong> <strong>Raum</strong> <strong>Kassel</strong> - Kurzfassung<br />
Um gesicherte und aktuelle Daten zu Verkehrsmengen und zum Anteil des<br />
Durchgangsverkehrs zu erhalten, wurden im Rahmen der Verkehrsuntersuchung „Nord-Süd-<br />
Verbindung B 7 - A 49“ im April 1996 umfangreiche Verkehrserhebungen in Form von<br />
Querschnitts- und Knotenzählungen sowie Verkehrsbefragungen durchgeführt. Anhand<br />
erster Ergebnisse dieser Untersuchung, die für eine entsprechende Verbindungsstraße im<br />
Westen <strong>Kassel</strong>s zwischen der Zentgrafenstraße und der Wolfhager Straße eine Belastung<br />
von ca. 20.000 Kfz/Tag prognostiziert, wird nun ein zweistreifiger Querschnitt mit<br />
plangleichen Knotenpunkten und separaten Fuß- und Radwegen favorisiert. Ein<br />
entsprechender Neubau im Korridor der im Flächennutzungsplan dargestellten<br />
Verlaufsplanung (vgl. Bild 4.5) ist grundsätzlich möglich, da hier größtenteils noch unbebaute<br />
Flächen zurückgehalten wurden.<br />
Von der geplanten 12 km langen Trasse zwischen <strong>Kassel</strong>-Niederzwehren (Altenbaunaer<br />
Straße) und Vellmar (B 7/B 83) wurde bis heute der ca. 1,5 km lange Abschnitt von der<br />
Loßberg- / Teichstraße über den Bahnhof-Wilhelmshöhe bis zur Druseltalstraße mit einem<br />
zweispurigen Querschnitt umgesetzt. Neben diesem vorhandenen Neubauabschnitt ist die<br />
Nord-Süd-Verbindung durch die Bevorrechtigung der entsprechenden Verkehrsströme an<br />
den Knotenpunkten ein Stück weit im derzeitigen Straßennetz realisiert.<br />
Im Planfall 1a wird zusätzlich zu den Maßnahmen des Planfalles 1 die Maßnahme „Nord-<br />
Süd-Verbindungsstraße <strong>Kassel</strong>“ als zweistreifige Straße mit plangleichen Knotenpunkten in<br />
der im Flächennutzungsplan dargestellten Linienführung untersucht. Lediglich im südlichen<br />
Abschnitt zwischen der Altenbaunaer Straße und der A 49 sowie zwischen der<br />
Druseltalstraße und dem Helleböhnweg wird von der im Flächennutzungsplan dargestellten<br />
Linienführung durch den Goldbach-Grünzug bzw. östlich der Bahn abgewichen und statt<br />
dessen der Versatz über die Altenbaunaer und die Frankfurter Straße bzw. westlich der<br />
Bahn und den Helleböhnweg querend untersucht (Bild 4.5).<br />
Planfall 1b – Nord-Süd-Verbindungsstraße <strong>Kassel</strong><br />
Siehe hierzu Abschnitt 4.1, Seite 13<br />
Planfall 1c – Flughafen <strong>Kassel</strong>-Calden<br />
Derzeit befindet sich der Ausbau des Verkehrsflughafens <strong>Kassel</strong>-Calden einschließlich eines<br />
geplanten Gewerbegebietes mit 150 ha Größe in unmittelbarer Nähe des Flughafens in der<br />
Diskussion. Der Standort dieses Flughafens liegt zwar außerhalb des ZRK-Gebietes, der<br />
ausgebaute Flughafen wird aber das Verkehrsgeschehen im Verbandsgebiet beeinflussen.<br />
Um diese Einflüsse darstellen zu können, wurde auf der Grundlage der<br />
Verkehrsuntersuchung zum <strong>Raum</strong>ordnungsverfahren Verkehrsflughafen <strong>Kassel</strong>-Calden der<br />
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GVP <strong>Zweckverband</strong> <strong>Raum</strong> <strong>Kassel</strong> - Kurzfassung<br />
Planfall 1c definiert, der den Standort des Flughafens und die weitere Umgebung um die<br />
Gemeinde Calden mit einschließt. Dieser Planfall 1c enthält alle Maßnahmen des<br />
Planfalls 1a und eine Anpassung des Straßennetzes im Umfeld des Flughafens,<br />
insbesondere eine Umfahrung der Gemeinde Calden im Zuge der Bundesstraße B 7. Zur<br />
Untersuchung der verkehrlichen Wirkungen der möglichen Führungen der Ortsumfahrung<br />
wurden zwei Varianten zugrunde gelegt:<br />
1. Ortsferne Umfahrung der Gemeinde Calden abzweigend von der B 7 nördlich des<br />
Naturschutzgebietes um den Jungfernbach bis zur B 7 nördlich des bisherigen<br />
Verkehrslandeplatzes <strong>Kassel</strong>-Calden (B 7-Variante)<br />
2. Umfahrung der Gemeinde Calden mittels einer Ost-West-Querspange zwischen der<br />
B 83 südlich von Burguffeln und der B 7 nördlich des bisherigen Verkehrslandeplatzes<br />
<strong>Kassel</strong>-Calden (B 83-Variante)<br />
Weiterhin wurde in der Verkehrsuntersuchung eine Anbindung des Verkehrsflughafens an<br />
das Schienennetz (RegioTram) betrachtet. Diese neuzubauende Schienenstrecke zweigt<br />
zwischen Ahnatal-Weimar und Fürstenwald von der bestehenden Eisenbahnstrecke<br />
<strong>Kassel</strong> – Korbach (KBS 612) ab und verläuft als Stichstrecke in nördlicher Richtung bis zum<br />
Flughafen bzw. zur Ortslage von Calden (1. Bauabschnitt). In einem zweiten Bauabschnitt<br />
besteht die Möglichkeit, die Verbindung zur Strecke <strong>Kassel</strong> – Warburg (KBS 430) südlich von<br />
Grebenstein zu schaffen.<br />
Das aufgrund des Flughafenausbaus und des geplanten Gewerbegebietes entstehende<br />
zusätzliche Verkehrsaufkommen im Jahr 2015 gliedert sich in die drei Teilbereiche<br />
Passagiere, flughafenbezogen Beschäftigte und Beschäftigte des geplanten Gewerbegebietes.<br />
Tabelle 4.2 zeigt das aufgrund der Passagier- und Beschäftigtenzahlen zu<br />
erwartende Verkehrsaufkommen im Jahr 2015.<br />
Passagiere<br />
Flughafenbezogen<br />
Beschäftigte<br />
Beschäftigte des<br />
Gewerbegebietes<br />
2.700 Pass./T<br />
ag<br />
[Pkw-<br />
Fahrten/Tag]<br />
[Lkw-Fahrten<br />
/Tag] (>3,5t)<br />
[ÖV-<br />
Fahrten/Tag]<br />
1.470 - 60<br />
550 Besch. 1.190 140 70<br />
2.700 Besch. 5.830 810 340<br />
Summe 8.490 950 470<br />
Tabelle 4.2: Verkehrsaufkommen des Verkehrsflughafens <strong>Kassel</strong>-Calden und des<br />
geplanten Gewerbegebietes im Planfall 1c<br />
Seite 17
GVP <strong>Zweckverband</strong> <strong>Raum</strong> <strong>Kassel</strong> - Kurzfassung<br />
Bild 4.2: IV-Maßnahmen im Planfall 1<br />
Seite 18
GVP <strong>Zweckverband</strong> <strong>Raum</strong> <strong>Kassel</strong> - Kurzfassung<br />
Bild 4.3: ÖV-Maßnahmen im Planfall 1<br />
Seite 19
GVP <strong>Zweckverband</strong> <strong>Raum</strong> <strong>Kassel</strong> - Kurzfassung<br />
Bild 4.4: RegioBahn und RegioTram gemäß NVV-Planung<br />
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GVP <strong>Zweckverband</strong> <strong>Raum</strong> <strong>Kassel</strong> - Kurzfassung<br />
Bild 4.5: Nord-Süd-Verbindungsstraße <strong>Kassel</strong><br />
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GVP <strong>Zweckverband</strong> <strong>Raum</strong> <strong>Kassel</strong> - Kurzfassung<br />
4.2 Szenario 2<br />
In Szenario 2 (Bezugsjahr 2010) wurden zwei Planfälle untersucht.<br />
Planfall 2<br />
In diesem Planfall werden neben den Maßnahmen des Planfalles 1 folgende weitere<br />
Maßnahmen einbezogen:<br />
− MIV:<br />
- Maßnahmen zur Verkehrsflusssteuerung (z.B. durch LSA)<br />
- Umgestaltung von Straßenräumen<br />
- Förderung von Car-Sharing<br />
− ÖV:<br />
- Ausbau des P&R-Systems innerhalb (vgl. Bild 4.6) und außerhalb des Verbandsgebietes<br />
(z.B. Hofgeismar, Guxhagen)<br />
- betriebliche und bauliche Maßnahmen zur Verbesserung der Pünktlichkeit und zur<br />
Anschlusssicherung<br />
- zusätzliche ÖV-Maßnahmen in Abstimmung mit den Nahverkehrsplänen des NVV,<br />
der Stadt <strong>Kassel</strong> und des Landkreises <strong>Kassel</strong> (Bild 4.7)<br />
− Radverkehr:<br />
- Überprüfung der ZRK-Planungen, Erweiterung im Hinblick auf Verknüpfung mit dem<br />
ÖV<br />
− Güterverkehr:<br />
- Vorbehaltsnetz für den Güterverkehr im wesentlichen bestehend aus dem<br />
klassifizierten Straßennetz und den BAB-Umleitungsstrecken<br />
- Ausbau der City-Logistik<br />
Diese zusätzlichen Maßnahmen sollen neben einer Verlagerung von Teilen des Kfz-<br />
Verkehrs auf die anderen Verkehrssysteme (Fußgänger- und Radverkehr sowie ÖPNV) auch<br />
dazu beitragen, dass Verkehr mit Kraftfahrzeugen dort wo möglich , vermieden wird. So kann<br />
z.B. durch den weiteren Ausbau der City-Logistik in <strong>Kassel</strong> zusätzlicher Lkw-Verkehr<br />
insbesondere in der Innenstadt wegen der höheren Auslastung der in der City-Logistik<br />
eingesetzten Lkw vermieden werden. Auch durch eine Förderung von Car-Sharing können<br />
Pkw-Fahrten vermieden werden, da Car-Sharing nachweislich zu einem Verzicht auf den<br />
eigenen Pkw (z.B. Zweitwagen im Haushalt) beitragen kann.<br />
Seite 22
GVP <strong>Zweckverband</strong> <strong>Raum</strong> <strong>Kassel</strong> - Kurzfassung<br />
Die meisten der im Planfall 2 zusätzlich enthaltenen Maßnahmen werden auch zu gewissen<br />
Verhaltensänderungen des Menschen in Bezug auf das für Ortsveränderungen gewählte<br />
Verkehrsmittel einen Anstoß geben, da insbesondere der Fußgänger- und Radverkehr sowie<br />
der ÖPNV verbessert werden.<br />
Einige der aufgeführten Maßnahmen können nur qualitativ, nicht quantitativ bewertet<br />
werden. So haben z.B. Maßnahmen zur Verbesserung der Pünktlichkeit und zur<br />
Anschlusssicherung eine für das ÖPNV-System positive Wirkung. Die Größenordnung der<br />
dadurch gewonnenen Kunden kann aber nur grob abgeschätzt werden.<br />
Was den ruhenden Verkehr betrifft, wird auf die entsprechenden Aussagen zum Planfall 1<br />
verwiesen.<br />
Planfall 2a – Nord-Süd-Verbindungsstraße <strong>Kassel</strong><br />
Die verkehrlichen Auswirkungen der Nord-Süd-Verbindungsstraße wurden im Rahmen des<br />
Planfalles 1a auf der Grundlage der im Flächennutzungsplan dargestellten Trasse mit dem<br />
südlichen Versatz über die Altenbaunaer und Frankfurter Straße ermittelt. Diesem Planfall<br />
wurde ein weiterer Planfall (Planfall 2a) gegenübergestellt, mit dessen Hilfe Aussagen zu<br />
den verkehrlichen Wirkungen der Nord-Süd-Verbindungsstraße unter den Randbedingungen<br />
des Planfalles 2 getroffen werden.<br />
In diesem Planfall wird zusätzlich zu den Maßnahmen des Planfalles 2 die Maßnahme<br />
„Nord-Süd-Verbindungstraße <strong>Kassel</strong>“ als zweistreifige Straße mit plangleichen Knotenpunkten<br />
mit der im Flächennutzungsplan vorgesehenen Linienführung untersucht. Lediglich<br />
im südlichen Abschnitt zwischen der Altenbaunaer Straße und der A 49 wird von der<br />
ursprünglichen im FNP dargestellten Linienführung durch den Goldbach-Grünzug<br />
abgewichen und statt dessen der Versatz über die Altenbaunaer und die Frankfurter Straße<br />
betrachtet, so dass die untersuchte Linienführung der in Bild 4.5 dargestellten Trasse des<br />
Planfalles 1a entspricht.<br />
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GVP <strong>Zweckverband</strong> <strong>Raum</strong> <strong>Kassel</strong> - Kurzfassung<br />
Bild 4.6: Planungsrelevante P & R-Standorte<br />
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GVP <strong>Zweckverband</strong> <strong>Raum</strong> <strong>Kassel</strong> - Kurzfassung<br />
Bild 4.7: ÖV-Maßnahmen im Planfall 2<br />
Seite 25
GVP <strong>Zweckverband</strong> <strong>Raum</strong> <strong>Kassel</strong> - Kurzfassung<br />
5 Verkehrliche Wirkungen<br />
Grundlage der Ermittlung der verkehrlichen Wirkungen von Maßnahmen, wie sie in Kapitel 4<br />
beschrieben worden sind, sind Verkehrsbeziehungsmatrices für den motorisierten<br />
Individualverkehr (MIV) und den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV).<br />
Die dargestellte Entwicklung des Siedlungsgefüges (Bild 4.1) und der das Verkehrsgeschehen<br />
beeinflussenden Strukturgrößen (Tabelle 4.1) bis zum Jahr 2010 sowie die in<br />
Kapitel 4 aufgelisteten Maßnahmen und für die verschiedenen Planfälle beeinflussen sowohl<br />
die absolute Höhe an Personenfahrten der Bevölkerung als auch die Aufteilung dieser<br />
Fahrten auf die verschiedenen Verkehrsmittel (Tabelle 5.1).<br />
Verkehrsmittel<br />
Analyse<br />
(754.300 Wege/Tag)<br />
Stadt<br />
<strong>Kassel</strong><br />
übriger<br />
ZRK<br />
Szenario 1<br />
(873.600 Wege/Tag)<br />
Stadt<br />
<strong>Kassel</strong><br />
übriger<br />
ZRK<br />
Szenario 2<br />
(873.600 Wege/Tag)<br />
Stadt<br />
<strong>Kassel</strong><br />
übriger<br />
ZRK<br />
Fuß 28,0 22,0 25,5 21,8 25,5 21,8<br />
Rad 6,0 6,0 7,8 10,9 7,8 10,9<br />
ÖPNV 18,0 8,0 21,1 7,4 24,3 9,4<br />
MIV 48,0 64,0 45,6 59,9 42,4 57,9<br />
Tabelle 5.1: Verkehrsmittelaufteilung [%] und absolute Anzahl von Personenwegen/Tag<br />
(in Klammern)<br />
Die Unterschiede in der Verkehrsmittelwahl zwischen den Planfällen 1 und 1a bzw. 2 und 2a<br />
sind nicht so groß, als dass sie in den Werten der Tabelle 5.1 zu merkbaren Veränderungen<br />
führen würden.<br />
Mit Hilfe eines geeigneten EDV-Programmes wurden die für das Jahr 2010 prognostizierten<br />
Verkehrsbeziehungsmatrices des MIV und des ÖPNV auf die jeweiligen Verkehrsnetze des<br />
Jahres 2010 umgelegt, um damit die verkehrlichen Wirkungen der einbezogenen<br />
Maßnahmen darstellen zu können.<br />
Status-Quo-Fall<br />
Die Umlegung der auf der Grundlage der Strukturdatenveränderungen berechneten MIVund<br />
ÖPNV-Prognosematrices auf das Straßennetz und das ÖPNV-Netz der Analyse soll die<br />
Frage beantworten, inwieweit die veränderte Verkehrsnachfrage abgewickelt werden kann,<br />
wenn an den Verkehrsnetzen keine Veränderungen eintreten.<br />
Seite 26
GVP <strong>Zweckverband</strong> <strong>Raum</strong> <strong>Kassel</strong> - Kurzfassung<br />
Die zum Teil erheblichen Verkehrssteigerungen im Straßenverkehr werden dazu führen,<br />
dass einzelne Teilbereiche des Straßennetzes im Status-Quo-Fall stark ausgelastet, in den<br />
Verkehrsspitzenzeiten zum Teil auch überlastet sein werden, wenn auch der überwiegende<br />
Teil des Netzes den Anforderungen weiterhin genügen wird (vgl. Bild 5.1 und Bild 5.2).<br />
Bezüglich der Verkehrsbelastungen im Netz des ÖPNV stellen sich keine gravierenden<br />
Veränderungen ein.<br />
Planfall 1<br />
Für diesen Planfall errechneten sich die in Bild 5.3 und Bild 5.4 für den MIV und in Bild 5.5<br />
für den ÖPNV dargestellten Verkehrsbelastungen.<br />
Die Betrachtung der Umlegungsergebnisse im MIV zeigt im Hinblick auf den Verlauf der<br />
Hauptverkehrsströme ein ähnliches Bild wie im Status-Quo-Fall. Die Autobahnen im<br />
Verbandsgebiet übernehmen als schnelle und leistungsfähige Verbindungen neben ihrer<br />
Funktion als Bundesfernstraßen auch noch einen Teil der innerverbandlichen Verkehre. Die<br />
in Abschnitt 4.1 beschriebenen MIV-Maßnahmen haben eine Entlastung der parallel<br />
verlaufenden Straßenabschnitte zur Folge. Der Neubau der A 44 nach Eisenach nimmt eine<br />
Sonderstellung ein, da durch die mit dieser Maßnahmen verbundenen Änderungen der<br />
Anschlussstellen (Wegfall der AST <strong>Kassel</strong>-Ost) eine Verlagerung von Verkehrsströmen auf<br />
die Dresdener Straße zu erwarten ist.<br />
Im ÖPNV ergeben sich aufgrund der das Nahverkehrsgeschehen erheblich beeinflussenden<br />
ÖV-Maßnahmen z.T. drastische Unterschiede zu den ÖV-Belastungen im Analysefall. So ist<br />
durch die Installation der RegioTram gemäß den Planungen des NVV (vgl. Bild 4.4) auf den<br />
Bahn- und Straßenbahnstrecken innerhalb des ZRK-Gebietes mit einem z.T. erheblichen<br />
Zuwachs der Fahrgastzahlen zu rechnen. Aber auch ohne das zusätzliche Angebot der<br />
RegioTram sind Steigerungen der Fahrgastzahlen insbesondere durch die geplanten<br />
Straßenbahnmaßnahmen zu erwarten.<br />
Planfall 1a – Nord-Süd-Verbindungsstraße <strong>Kassel</strong><br />
Die Straßenverkehrsbelastung dieses Planfalles ist in Bild 5.7 und Bild 5.8 dargestellt. Das<br />
mit der Nord-Süd-Verbindungsstraße verfolgte Ziel einer Entlastung parallel verlaufender<br />
Hauptverkehrsstraßen wird erreicht. Wird die Summe aller einen Bezugsquerschnitt<br />
zwischen Rasenallee und Fuldatalstraße (Bild 5.7) überquerenden Verkehrsbelastungen<br />
ermittelt, ergeben sich im Planfall 1 insgesamt 145.300 und im Planfall 1a insgesamt<br />
146.700 Kfz/Tag. Die geringe Differenz von 1.400 Kfz/Tag kann zum Teil durch eine<br />
Rückverlagerung vom öffentlichen Personennahverkehr auf den Kfz-Verkehr erklärt werden,<br />
zum anderen Teil aber auch durch eine Verlagerung großräumiger Durchgangsverkehre auf<br />
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GVP <strong>Zweckverband</strong> <strong>Raum</strong> <strong>Kassel</strong> - Kurzfassung<br />
die Nord-Süd-Verbindungsstraße <strong>Kassel</strong>. Die auf die Nord-Süd-Verbindungsstraße<br />
zulaufenden Hauptverkehrsstraßen werden im Vergleich zu Planfall 1 stärker belastet.<br />
Planfall 1c – Flughafen <strong>Kassel</strong>-Calden<br />
Die Auswirkungen eines ausgebauten Verkehrsflughafens <strong>Kassel</strong>-Calden einschließlich des<br />
dort geplanten Gewerbegebietes auf die Verkehrsbelastungen im Straßennetz sind nur in der<br />
Umgebung des Flughafenstandortes erheblich. Das übrige Straßennetz innerhalb des ZRK-<br />
Gebietes wird nur in relativ geringem Maße betroffen.<br />
Das zu erwartende Verkehrsaufkommen der Schienenanbindung des Verkehrsflughafens<br />
liegt deutlich unter dem Wert von 2.000 Fahrgästen/Tag. Deshalb soll auf eine Schienenanbindung<br />
vorläufig verzichtet werden, eine Trasse von Ahnatal-Weimar über Calden<br />
(1. Bauabschnitt) nach Grebenstein (2. Bauabschnitt) aber freigehalten werden. Als<br />
möglicher Zwischenzustand für eine ÖPNV-Anbindung des Verkehrsflughafens <strong>Kassel</strong>-<br />
Calden soll ein attraktiver Busshuttle-Verkehr zwischen <strong>Kassel</strong> (unter Einbeziehung des<br />
Bahnhofs <strong>Kassel</strong>-Wilhelmshöhe) und Calden eingerichtet werden.<br />
Planfall 2<br />
Die Verkehrsbelastungen dieses Planfalles sind in Bild 5.9 und Bild 5.10 für den MIV und in<br />
Bild 5.12 für den ÖPNV dargestellt.<br />
Der Verlauf der Hauptverkehrsströme des MIV ist gegenüber dem Planfall 1 nahezu<br />
unverändert. Insgesamt zeigt sich, dass die Verkehrsbelastung im Stadtgebiet von <strong>Kassel</strong><br />
und den angrenzenden Gebietskörperschaften i.d.R. geringfügig zurückgeht, während sie<br />
auf den Autobahnen durch die in Kapitel 4 beschriebenen Maßnahmen nicht oder nur in<br />
äußerst begrenztem Umfang beeinflusst werden kann und daher auf einem gleichbleibend<br />
hohen Niveau verharrt.<br />
Der schon im Planfall 1 beschriebene z.T. erhebliche Fahrgastzuwachs aufgrund der<br />
RegioTram setzt sich aufgrund der zusätzlichen ÖV-Maßnahmen im Planfall 2 weiter fort.<br />
Planfall 2a - Nord-Süd-Verbindungsstraße <strong>Kassel</strong><br />
Gegenüber dem Planfall 2 zeigen sich durch den Bau der Nord-Süd-Verbindungsstraße<br />
<strong>Kassel</strong> ähnliche Verlagerungseffekte wie zwischen den Planfällen 1 und 1a, so dass in<br />
diesem Zusammenhang auf die dort gemachten Aussagen verwiesen wird.<br />
Gegenüberstellung der Planfälle (Verkehrsbelastungen)<br />
Für ausgewählte Querschnitte werden in der Tabelle 5.2 und der Tabelle 5.3 die MIV bzw.<br />
die ÖPNV-Verkehrsbelastungen der untersuchten Planfälle vergleichend gegenübergestellt.<br />
Seite 28
GVP <strong>Zweckverband</strong> <strong>Raum</strong> <strong>Kassel</strong> - Kurzfassung<br />
Analyse<br />
fall<br />
1995<br />
Status-<br />
Quo-<br />
Fall<br />
2010<br />
Planfall<br />
1<br />
2010<br />
Planfall<br />
1a<br />
2010<br />
Planfall<br />
1c<br />
2015<br />
Planfall<br />
2<br />
2010<br />
Planfall<br />
2a<br />
2010<br />
Querschnitt [Kfz/24h] [Kfz/24h] [Kfz/24h] [Kfz/24h] [Kfz/24h] [Kfz/24h] [Kfz/24h]<br />
B 7 zwischen L 3234 und<br />
Anschlussstelle Schäferberg<br />
Holländische Str. (B 7/B 83) zw.<br />
Niedervellmarer und Wiener Str.<br />
Holländische Str. (B 7/B 83) zw.<br />
K 31 und Zum Feldlager<br />
Holländ. Str. (B 7/B 83) zw. Zum<br />
Feldlager und Schenkebier Stanne<br />
Ihringshäuser Str. (B 3) zw. OU<br />
Ihringshausen und Eisenschmiede<br />
OU Ihringshausen zw. L 3234 und<br />
Ihringshäuser Str. (B 3)<br />
Frankfurter Str. (B 3) zw. Tischbeinstr.<br />
und Ludwig-Mond-Str.<br />
B 83 zw. Lilienthalstr. und<br />
Nürnberger Str.<br />
Leipziger Str. (B 7) zw. Sandershäuser<br />
Str.und Leipziger Platz<br />
Nord-Süd-Verb. zw. Wolfhager<br />
Straße und Teichstraße<br />
Nord-Süd-Verb. zw. Schenkebier<br />
Stanne und Wolfhager Str.<br />
Nord-Süd-Verb. zw. Zum Feldlager<br />
und Schenkebier Stanne<br />
Heßbergstr. zw, Loßbergstr. und<br />
Wilhelmshöher Allee<br />
B 251 zw. Habichtswald Dörnberg<br />
und L 3217 (Rasenallee)<br />
Wolfhager Str. (B 251) zw. Rasenallee<br />
und Harleshäuser Str.<br />
Wolfhager Str. (B 251) zw. Nord-<br />
Süd-Verb. und Blumenäcker Weg<br />
Harleshäuser Str. (L 3234) zw.<br />
Wegmann und Helmarshäuser Str.<br />
Harleshäuser Str. (L 3234) zw.<br />
Ahnatalstr. und Loßbergstr.<br />
Rasenallee (L 3217) zw. Wolfhager<br />
Str. (B 251)und Ahnatalstr.<br />
Rasenallee (L 3217) zw. K 30 und<br />
B 251<br />
Rasenallee (L 3217) zw. Ahnatalstr.<br />
und Wilhelmshöher Allee<br />
20.500 29.900 30.000 30.400 28.300 29.800 30.100<br />
26.900 30.400 29.500 26.200 27.600 29.200 26.000<br />
31.000 35.700 34.700 39.900 41.800 34.100 39.300<br />
30.600 33.300 32.200 29.600 31.400 32.500 28.900<br />
15.700 18.300 23.900 22.600 21.400 23.000 21.600<br />
- - 21.500 20.500 22.700 21.500 20.200<br />
32.500 36.200 35.400 33.500 38.700 34.300 32.100<br />
31.000 38.500 38.200 36.600 35.500 36.400 35.100<br />
24.500 28.000 24.300 24.300 26.600 24.000 24.200<br />
- - - 21.600 23.500 - 21.000<br />
- - - 20.600 21.400 - 20.300<br />
- - - 11.000 10.800 - 11.300<br />
19.200 21.000 19.600 25.400 27.600 18.900 24.800<br />
7.000 8.100 6.100 6.100 8.700 5.900 6.000<br />
11.000 13.000 13.400 12.800 15.200 12.900 12.400<br />
9.400 12.100 12.900 12.000 8.100 12.200 11.700<br />
17.300 18.800 17.600 9.900 15.000 17.200 9.600<br />
17.200 20.300 19.900 13.000 14.400 19.200 12.600<br />
9.200 10.400 9.700 9.300 10.000 9.800 9.300<br />
7.500 9.100 8.900 9.100 9.500 9.600 9.000<br />
8.400 9.500 9.900 8.400 8.900 8.700 8.200<br />
Tabelle 5.2: Verkehrsbelastungen ausgewählter Straßenquerschnitte<br />
Seite 29
GVP <strong>Zweckverband</strong> <strong>Raum</strong> <strong>Kassel</strong> - Kurzfassung<br />
Streckenabschnitt<br />
Analyse Status-Quo- Planfall 1 Planfall 2<br />
Verkehrs- 1996 Fall 2010 2010 2010<br />
mittel [FG/Tag] [FG/Tag] [FG/Tag] [FG/Tag]<br />
Weimar – Heckershausen DB/RT 1.650 1.550 3.850 4.250<br />
Obervellmar – KS-Harleshausen DB/RT 6.350 7.050 10.850 12.650<br />
Ihringshausen – Niedervellmar DB 4.550 5.200 7.100 7.550<br />
KS-Wilhelmshöhe – Oberzwehren DB/RT 13.900 14.600 21.550 21.800<br />
Oberzwehren – Rengershausen DB/RT 13.400 14.100 21.150 21.350<br />
Gleisdreieck – <strong>Kassel</strong> Hbf DB/RT 19.350 20.350 33.300 36.650<br />
<strong>Kassel</strong> Hbf - Scheidemannplatz RT - - 10.000 11.450<br />
Scheidemannplatz - Ständeplatz<br />
Altmarkt – Platz der Dt. Einheit<br />
Lindenberg – Am Kupferhammer<br />
Kirchweg - Berlepschstr.<br />
Bus<br />
RT<br />
Tram<br />
Bus<br />
RT<br />
Tram<br />
Bus<br />
RT<br />
Tram<br />
Bus<br />
Tram<br />
5.300<br />
-<br />
5.950<br />
18.550<br />
-<br />
3.850<br />
3.200<br />
-<br />
-<br />
1.050<br />
15.400<br />
5.300<br />
-<br />
5.600<br />
18.550<br />
-<br />
4.000<br />
3.200<br />
-<br />
-<br />
1.050<br />
15.050<br />
1.350<br />
6.050<br />
1.900<br />
11.500<br />
5.700<br />
8.350<br />
-<br />
2000<br />
750<br />
100<br />
18.650<br />
1.500<br />
6.600<br />
2.550<br />
12.850<br />
6.850<br />
9.700<br />
-<br />
2250<br />
1.100<br />
150<br />
19.700<br />
Bebelplatz – Stadthalle Tram 6.150 6.900 8.500 9.800<br />
Annastr. - Karthäuserstr. Tram 13.750 14.950 14.850 17.550<br />
Teichstr. - Kirche Kirchditmold Tram 2.200 2.300 1.950 2.200<br />
Königsplatz - Friedrichsplatz<br />
RT<br />
Tram<br />
-<br />
23.000<br />
-<br />
22.300<br />
900<br />
24.300<br />
1.050<br />
28.150<br />
Reuterstr. – Erzberger Str.<br />
Bus<br />
Tram<br />
3.900<br />
-<br />
3.900<br />
-<br />
8.950<br />
-<br />
10.000<br />
2.200<br />
Vellmar-West – Emdener Str. RT - - - 1250<br />
Katzensprung - Altmarkt Tram 14.400 14.350 18.050 21.550<br />
Holländ.Platz - Mombachstraße<br />
Bus<br />
Tram<br />
1.100<br />
9.800<br />
1.100<br />
9.300<br />
150<br />
11.850<br />
150<br />
12.150<br />
Auestadion – Heinr.-Heine-Str.<br />
Bus<br />
Tram<br />
2.450<br />
11.550<br />
2.450<br />
11.650<br />
1.250<br />
13.200<br />
1.300<br />
15.300<br />
Ihringshäuser Str. - Stockbreite<br />
Bus<br />
Tram<br />
2.400<br />
-<br />
2.400<br />
-<br />
300<br />
2.300<br />
400<br />
2.950<br />
Neu Holland – Holländische Straße<br />
Bus<br />
Tram<br />
1.700<br />
-<br />
1.700<br />
-<br />
150<br />
3.050<br />
150<br />
2.000<br />
Thomeestr. - Bismarckstr. Bus 6.800 6.800 4.700 5.100<br />
<strong>Kassel</strong>er Str. - Am Hammelsberg Bus 1.700 1.700 1.900 2.300<br />
Tabelle 5.3: Verkehrsbelastungen ausgewählter ÖPNV-Querschnitte (Eisenbahn,<br />
RegioTram, Tram und Bus)<br />
Seite 30
Bild 5.1: Status-Quo-Fall IV 2010 Stadt <strong>Kassel</strong><br />
Seite 31
Bild 5.2: Status-Quo-Fall IV 2010 ZRK<br />
Seite 32
Bild 5.3: Planfall 1 IV 2010 Stadt <strong>Kassel</strong><br />
Seite 33
Bild 5.4: Planfall 1 IV 2010 ZRK<br />
Seite 34
Bild 5.5: Planfall 1 ÖPNV 2010 Stadt <strong>Kassel</strong><br />
Seite 35
Bild 5.6: Planfall 1 ÖPNV 2010 ZRK<br />
Seite 36
Bild 5.7: Planfall 1a IV 2010 Stadt <strong>Kassel</strong><br />
Seite 37
Bild 5.8: Planfall 1a IV 2010 ZRK<br />
Seite 38
Bild 5.9: Planfall 2 IV 2010 Stadt <strong>Kassel</strong><br />
Seite 39
Bild 5.10: Planfall 2 IV 2010 ZRK<br />
Seite 40
Bild 5.11: Planfall 2 ÖPNV 2010 Stadt <strong>Kassel</strong><br />
Seite 41
Bild 5.12: Planfall 2 ÖPNV 2010 ZRK<br />
Seite 42
GVP <strong>Zweckverband</strong> <strong>Raum</strong> <strong>Kassel</strong> - Kurzfassung<br />
6 Bewertung<br />
6.1 Verkehrsleistung im Kfz-Verkehr<br />
Die Veränderung der Verkehrsleistung [Kfz km/Tag] in den untersuchten Planfällen ist ein<br />
wichtiger Indikator für die Beurteilung, wie gut in den einzelnen Planfällen die wesentlichen<br />
Zielsetzungen (vgl. Kapitel 3) erreicht werden. Eine Verringerung von Kfz-Verkehrsleistungen<br />
in einem Planfall gegenüber einem anderen bei unveränderten strukturellen und<br />
demografischen Randbedingungen weist darauf hin, dass auch die verkehrlichen Schadstoff-<br />
, CO2- und Lärmemissionen reduziert werden (wobei im Rahmen dieses GVP keine<br />
Minderung für Schadstoff-, CO2- und Lärmemissionen berücksichtigt wird, die durch<br />
technologische Maßnahmen wie z.B. neue Kfz-Antriebe erreicht werden kann, da solche<br />
Maßnahmen nicht durch die kommunalen Gebietskörperschaften beeinflusst werden<br />
können).<br />
In Tabelle 6.1 sind die prozentualen Steigerungen der Verkehrsleistungen im verschlüsselten<br />
Netz gegenüber dem Analysefall für den gesamten ZRK sowie getrennt nach der Stadt<br />
<strong>Kassel</strong> und den übrigen ZRK-Gemeinden zusammengestellt worden. Dabei zeigt sich<br />
zwischen dem Analysefall 1995 und den Planfallhorizont 2010 eine Steigerung der<br />
Verkehrsleistung im ZRK-Gebiet zwischen 26,8 und 31,1 %. Diese Steigerung ist auf die<br />
Zunahme der Fahrtenzahl sowie auf eine geänderte Zielwahl und der damit verbundenen<br />
Veränderung der Weglängen zurückzuführen. Dabei ist zu beobachten, dass die Steigerung<br />
der Verkehrsleistung in der Stadt <strong>Kassel</strong> nur etwa halb so groß wie in den übrigen ZRK-<br />
Gemeinden ausfällt. Die Begründung für diesen Umstand ist im Fernverkehr auf den<br />
vornehmlich außerhalb der Stadt <strong>Kassel</strong> gelegenen Autobahnen zu sehen, der durch die im<br />
GVP ZRK untersuchten Maßnahmen nicht tangiert wird. Demgegenüber wird die Kfz-<br />
Verkehrsleistung im Stadtgebiet von <strong>Kassel</strong>, die sich in erster Linie aus dem Binnenverkehr<br />
der Stadt <strong>Kassel</strong> und dem Verkehr zwischen der Stadt <strong>Kassel</strong> und dem übrigen ZRK-Gebiet<br />
zusammensetzt, von den beschriebenen Maßnahmen in spürbarem Umfang beeinflusst.<br />
Der gegenüber dem Status-Quo-Fall (Bild 5.1 und Bild 5.2) zu beobachtende geringere<br />
Anstieg der Kfz-Verkehrsleistung in den untersuchten Planfällen (Tabelle 6.1) ist auf die<br />
durch neue, direkt geführte und leistungsfähige Straßenverbindungen veränderte<br />
Routenwahl der Verkehrsteilnehmer zurückzuführen. Dieser Umstand kann sich jedoch auch<br />
negativ auswirken: Trotz der Nord-Süd-Verbindungsstraße, einer direkten und<br />
Seite 43
GVP <strong>Zweckverband</strong> <strong>Raum</strong> <strong>Kassel</strong> - Kurzfassung<br />
leistungsfähigen Verbindung durch die westlichen Stadtteile von <strong>Kassel</strong>, kommt es im<br />
Vergleich der Planfälle 1 und 1a (bezogen auf die Stadt <strong>Kassel</strong>) und der Planfälle 2 und 2a<br />
(bezogen auf das gesamte ZRK-Gebiet ) zu einer leichten Zunahme der im<br />
<strong>Zweckverband</strong>sraum gefahrenen Kilometer. Diese Erhöhung der Kfz-Verkehrsleistung ist<br />
darauf zurückzuführen, dass einige großräumige (Durchgangs-) Verkehre durch die Nord-<br />
Süd-Verbindungsstraße in das ZRK-Gebiet gezogen werden und außerdem eine leichte<br />
Rückverlagerung vom öffentlichen Verkehr auf den Straßenverkehr erfolgt.<br />
Kfz-Verkehrsleistung<br />
ZRK-gesamt Stadt <strong>Kassel</strong><br />
Übrige ZRK-<br />
Gemeinden<br />
Bezugsjahr [%] [%] [%]<br />
Analysefall 1995 100,0 100,0 100,0<br />
Status-Quo-Fall 2010 +31,1 +25,4 +34,5<br />
Planfall 1 2010 +27,5 +16,7 +34,0<br />
Planfall 1a 2010 +27,4 +16,9 +33,9<br />
Planfall 2 2010 +26,8 +14,1 +34,7<br />
Planfall 2a 2010 +27,1 +14,4 +34,9<br />
Tabelle 6.1: Prozentuale Veränderung der Kfz-Verkehrsleistung der einzelnen<br />
Planfälle gegenüber der Analyse<br />
6.2 Modal-Split<br />
In Kapitel 5 (Tabelle 5.1) wurden die im Szenario 1 und im Szenario 2 erreichten Verkehrsmittelanteile<br />
den entsprechenden Werten der Analyse gegenübergestellt. Aus einem<br />
Vergleich mit den in Kapitel 3 genannten Werten wird deutlich, dass für das Stadtgebiet<br />
<strong>Kassel</strong> das Szenario 2 die formulierten Zielwerte für den MIV und den ÖPNV erreicht,<br />
während das im Szenario 1 dazu nur eingeschränkt in der Lage ist (im ÖPNV wird der<br />
Zielwert gerade erreicht, im MIV nicht). Für die übrigen Verbandsgemeinden werden die<br />
angestrebten Zielvorstellungen im ÖPNV nicht erreicht, auch nicht im Szenario 2. Das zeigt,<br />
dass selbst hochwertige Verbesserungen im ÖPNV-System wie die RegioTram und ein<br />
weiterer Ausbau des Straßenbahnnetzes allein keine echte Wende in der Verkehrsmittelwahl<br />
bewirken können.<br />
Seite 44
GVP <strong>Zweckverband</strong> <strong>Raum</strong> <strong>Kassel</strong> - Kurzfassung<br />
Bild 6.1: Modal-Split im Gebiet des ZRK<br />
Seite 45
GVP <strong>Zweckverband</strong> <strong>Raum</strong> <strong>Kassel</strong> - Kurzfassung<br />
Durch den dieser Untersuchung zugrunde gelegten weiteren Ausbau des ÖPNV-Systems im<br />
Gebiet des <strong>Zweckverband</strong>es <strong>Raum</strong> <strong>Kassel</strong> wurde ein Maximum dessen erreicht, was durch<br />
investive Maßnahmen erzielbar ist, denn trotz der hohen Zuwächse auf einer Vielzahl von<br />
Straßenbahn- bzw. RegioTramstrecken (vgl. Tabelle 5.3) ist die Erhöhung des Modal-Split-<br />
Anteils des ÖPNV eher gering. Eine weitere Steigerung des ÖV-Anteils wäre insbesondere<br />
durch kostenbeeinflussende Maßnahmen zu bewirken, die in der vorliegenden Untersuchung<br />
nicht berücksichtigt werden konnten.<br />
6.3 Kfz-Verkehrsbelastungen<br />
Zwischen dem Analysejahr 1995 und dem Prognosejahr 2010 ist aufgrund der<br />
Entwicklungen der Siedlungsstruktur und der Strukturdaten mit einem Anstieg des Kfz-<br />
Verkehrsaufkommens zu rechnen (vgl. Bild 6.1). Gegenüber dem Planfall 1 nimmt im<br />
Planfall 2 das Kfz-Verkehrsaufkommen leicht ab, was auf einer Verschiebung der Modal-<br />
Split-Anteile zugunsten des ÖPNV beruht.<br />
Die Entlastungswirkung der Nord-Süd-Verbindungsstraße <strong>Kassel</strong> auf parallel verlaufende<br />
Hauptverkehrsstraßen lässt sich z.B. an der Verringerung der Verkehrsmenge auf der<br />
Harleshäuser Straße ablesen, die nach Realisierung der Maßnahme von 17.300 Kfz/24h auf<br />
bis zu 9.600 Kfz/24h zurückgeht.<br />
Der Ausbau des außerhalb des <strong>Zweckverband</strong>sgebietes gelegenen Verkehrsflughafens<br />
<strong>Kassel</strong>-Calden einschließlich des geplanten Gewerbegebietes hat im direkten Umfeld des<br />
Flughafens z.T. erhebliche Auswirkungen auf die Belastungen des Straßennetzes, das<br />
übrige Straßennetz innerhalb des <strong>Zweckverband</strong>sgebietes wird nur in geringem Maß<br />
betroffen.<br />
Die in dieser Untersuchung veranschaulichten Entwicklungen der Verkehrsbelastungen<br />
werden dazu führen, dass einzelne Teilbereiche des Straßennetzes stark ausgelastet, in den<br />
Verkehrsspitzenzeiten z.T. auch überlastet sein werden (vgl. Kapitel 5). Der überwiegende<br />
Teil des Straßennetzes im ZRK-Gebiet wird allerdings auch in Zukunft den gestellten<br />
Anforderungen genügen, besonders wenn die beschriebenen Maßnahmen zur Erhöhung der<br />
Leistungsfähigkeit des Straßennetzes einerseits und zur Verlagerung von Modal-Split-<br />
Anteilen auf die Verkehrsmittel des Umweltverbundes andererseits durchgeführt werden.<br />
Seite 46
GVP <strong>Zweckverband</strong> <strong>Raum</strong> <strong>Kassel</strong> - Kurzfassung<br />
6.4 Flächenverbrauch für Verkehrsanlagen<br />
Für neue Verkehrsanlagen (MIV und ÖV) werden Flächen benötigt, die bisher auf andere<br />
Weise genutzt wurden. Nur in einzelnen Fällen können vorhandene Verkehrsflächen auch für<br />
die Erweiterung eines Netzes herangezogen werden (z.B. dann, wenn Straßenbahngleise in<br />
einen vorhandenen Verkehrsraum gelegt werden können). Auf eine Bilanzierung des<br />
Flächenverbrauchs durch die im <strong>Gesamtverkehrsplan</strong> untersuchten Verkehrsinfrastrukturmaßnahmen<br />
wird aber verzichtet, da der Flächenverbrauch erst bei Vorliegen konkreter<br />
Planungen im Detail ermittelt werden kann. Es kann aber gesagt werden, dass der<br />
zusätzliche Flächenverbrauch durch neue Verkehrsanlagen, bezogen auf die derzeit<br />
vorhandenen Flächen für Verkehrsanlagen im Gebiet des <strong>Zweckverband</strong>es <strong>Raum</strong> <strong>Kassel</strong>,<br />
die nach der Flächenerhebung von 1997 1<br />
einen Umfang von 32,4 km² (entspr. 10,6 % der<br />
Gesamtfläche des <strong>Zweckverband</strong>es) haben, gering ist.<br />
6.5 Lärmemissionen<br />
Die naheliegendste Maßnahme zur Verringerung der Belastung durch Verkehrslärm besteht<br />
zunächst in der Reduktion des Verkehrs als dem Verursacher selbst. Dabei ist jedoch zu<br />
berücksichtigen, dass die Wahrnehmung einer Lärmveränderung erst ab einer Größenordnung<br />
von etwa 3 dB(A) beginnt. Diese Änderung des Lärmpegels wird bei gleichbleibenden<br />
sonstigen Randbedingungen (z.B. Lkw-Anteil) erst durch eine Verdoppelung<br />
bzw. eine Halbierung der Kfz-Belastung bewirkt. Tabelle 6.2 zeigt diejenigen Querschnitte,<br />
an denen aufgrund einer Belastungsveränderung gegenüber der Status-Quo-Belastung mit<br />
einer Schallpegelveränderung von mehr als 3 dB(A) zu rechnen ist.<br />
Straßenabschnitte, die eine spürbare Entspannung der Lärmsituation aufweisen, verlaufen<br />
im Wesentlichen parallel zu geplanten Straßenmaßnahmen. Besonders deutlich wird dies<br />
auf der Eugen-Richter-Straße zwischen der Druseltalstraße und der Leuschner Straße, auf<br />
der aufgrund der Verlagerungswirkung der Nord-Süd-Verbindungsstraße nur noch rd. ein<br />
Viertel des im Status-Quo-Fall vorhanden Lärms emittiert wird. Bei Betrachtung des<br />
Gesamtnetzes zeigt sich jedoch, dass sich die Lärmsituation im Jahr 2010 durch die in den<br />
Planfällen vorgesehenen Maßnahmen nicht deutlich verändern wird.<br />
1<br />
Nachrichtliche Mitteilung des <strong>Zweckverband</strong>es <strong>Raum</strong> <strong>Kassel</strong>, Abfrage der Katasterverwaltungen<br />
Seite 47
GVP <strong>Zweckverband</strong> <strong>Raum</strong> <strong>Kassel</strong> - Kurzfassung<br />
Status-Quo-<br />
Belastung<br />
Planfall<br />
Planfall-<br />
Belastung<br />
Belastungsänderung<br />
ggü.<br />
Status-Quo-<br />
Fall 2010<br />
Querschnitt [Kfz/24h] [Kfz/24h] [%]<br />
Sommerbachstraße zwischen OU<br />
Großenritte und K 22<br />
10.200 1 3.900 -61,8<br />
OD-Ihringshausen zwischen L 3234 und<br />
Wolfsangerstraße<br />
19.200<br />
1<br />
2<br />
2.900<br />
2.000<br />
-84,5<br />
-89,6<br />
OD-Ihringshausen zwischen OU-Ihringshausen<br />
und L 3234 (nördl. Abschnitt)<br />
11.600<br />
1<br />
2<br />
1.500<br />
1.500<br />
-87,0<br />
-87,0<br />
OD-Ihringshausen zwischen OU-Ihringshausen<br />
und L 3234 (südl. Abschnitt)<br />
8.900<br />
1<br />
2<br />
2.900<br />
2.000<br />
-67,4<br />
-77,5<br />
Obervellmarer Straße zwischen Helmarshäuser<br />
Straße und Wolfhager Straße<br />
14.800<br />
1<br />
2<br />
7.700<br />
7.500<br />
-48,0<br />
-49,3<br />
Leipziger Straße (B 7) zwischen Forstfeldstraße<br />
und Eschweger Straße<br />
39.000<br />
1<br />
2<br />
16.500<br />
15.400<br />
-57,7<br />
-60,5<br />
Leipziger Straße (B 7) zwischen Eschweger<br />
Straße und Oberkaufungen<br />
31.200<br />
1<br />
2<br />
13.000<br />
12.700<br />
-58,3<br />
-59,3<br />
Obervellmarer Straße zwischen Wegmannstraße<br />
und Wolfhager Straße<br />
18.800<br />
1a<br />
2a<br />
9.900<br />
9.600<br />
-48,5<br />
-48,9<br />
Eugen-Richter Straße zwischen Helleböhnweg<br />
und Rhönplatz (nördl. Abschn.)<br />
14.100<br />
1a<br />
2a<br />
6.800<br />
6.400<br />
-51,8<br />
-54,6<br />
Eugen-Richter Straße zwischen Helleböhnweg<br />
und Rhönplatz (südl. Abschn.)<br />
11.300<br />
1a<br />
2a<br />
5.400<br />
5.200<br />
-51,8<br />
-54,0<br />
Tabelle 6.2: Ausgewählte Querschnitte mit Schallpegelveränderungen ≥ 3 dB(A)<br />
6.6 Schadstoff- und CO2-Emissionen<br />
Die Schadstoff und CO2-Emissionen durch den Kfz-Verkehr können in erster Näherung<br />
proportional zur Veränderung der Verkehrsleistung im Kfz-Verkehr gesehen werden. Insofern<br />
kann in diesem Zusammenhang auf Tabelle 6.1 verwiesen werden.<br />
6.7 Fazit<br />
Insgesamt werden mit den in den Planfällen des Szenario 1 enthaltenen Maßnahmen die in<br />
Kapitel 3 formulierten Ziele nur eingeschränkt, in den Planfällen des Szenario 2 besser<br />
erreicht. Dabei muss allerdings berücksichtigt werden, dass in dieser Untersuchung die das<br />
Verkehrsgeschehen beeinflussenden siedlungsstrukturellen Entwicklungen vorgegeben<br />
waren und keine Standortoptimierungen z.B. mit Hilfe von Verkehrsverträglichkeitsuntersuchungen<br />
durchgeführt wurden. Weiterhin ist zu berücksichtigen, dass nur solche Maßnahmen<br />
in die Untersuchung einbezogen wurden, die seitens der kommunalen Gebiets-<br />
Seite 48
GVP <strong>Zweckverband</strong> <strong>Raum</strong> <strong>Kassel</strong> - Kurzfassung<br />
körperschaften umsetzbar sind. Das sind im Wesentlichen verkehrsinfrastrukturelle und<br />
betriebliche Maßnahmen. Es ist aber bekannt, dass in erster Linie kostenbeeinflussende<br />
Maßnahmen eine Änderung des Verkehrsverhaltens im Hinblick auf Verkehrsvermeidung<br />
und Verkehrsverlagerung auf die Verkehrsmittel des Umweltverbundes bewirken können.<br />
Bezüglich des weiteren Vorgehens kann folgende Empfehlung gegeben werden: Da die<br />
Maßnahmen des Planfalles 1 auch in allen weiteren Planfällen enthalten sind, bilden sie die<br />
Grundlage aller Netzergänzungen und sollen deshalb vordringlich realisiert werden. Die<br />
verschiedenen Maßnahmen im Straßennetz, für den ÖPNV und den Radverkehr sind als<br />
zusammenhängende Maßnahmenbündel zu sehen, was bedeutet, dass es der<br />
Zielerreichung nicht dienlich ist, wenn z.B. zunächst nur die Maßnahmen umgesetzt würden,<br />
die das Straßennetz betreffen.<br />
Mit den Maßnahmen, die zu den Planfällen des Szenarios 1 gehören, werden die definierten<br />
Ziele aber nur sehr eingeschränkt erreicht. Deshalb müssen in einer weiteren Stufe auch die<br />
Maßnahmen der Planfälle des Szenarios 2 angegangen werden, weil damit die<br />
Zielerreichung erheblich verbessert wird. Hierbei sind allerdings auch die sich in der<br />
Zwischenzeit ggf. verändernden Randbedingungen zu berücksichtigen, so dass es<br />
notwendig erscheinen kann, diese vor dem Hintergrund geänderter Randbedingungen auf<br />
ihre Wirkungen nochmals zu überprüfen.<br />
Eine schwierige Entscheidung ist in Bezug auf die Nord-Süd-Verbindungsstraße <strong>Kassel</strong> zu<br />
treffen (Planfälle 1a und 2a). Einerseits hat sich gezeigt, dass die Verkehrsbelastungen der<br />
übrigen Nord-Süd-Straßenverbindungen durch diese neue Straße reduziert werden und zwar<br />
ziemlich genau in der Größenordnung, mit der die Nord-Süd-Verbindung belastet sein wird.<br />
Andererseits werden sowohl die schon vorhandenen Teilabschnitte der Nord-Süd-<br />
Verbindungsstraße als auch die Zufahrtsstraßen zu dieser neuen Verbindung stärker<br />
belastet und die Lärm-, Schadstoff- und CO2-Belastungen im direkten Umfeld der Nord-Süd-<br />
Verbindungsstraße nehmen erheblich zu. Im Rahmen dieses <strong>Gesamtverkehrsplan</strong>es kann<br />
zu dieser Frage keine endgültige und eindeutige Empfehlung gegeben werden. Dazu sind<br />
entsprechende detaillierte Untersuchungen erforderlich. Dennoch kann an dieser Stelle<br />
schon gesagt werden, dass die Nord-Süd-Verbindungsstraße <strong>Kassel</strong> das Verkehrsgeschehen<br />
im Gebiet des ZRK voraussichtlich eher positiv als negativ beeinflussen wird.<br />
Allerdings muss angemerkt werden, dass durch diese Straße möglicherweise induzierter<br />
Neuverkehr bei der Berechnung der Verkehrsbelastungen nicht berücksichtigt werden<br />
konnte, da hierzu bisher noch keine ausreichenden Erkenntnisse vorliegen, mit denen dieser<br />
Verkehrsanteil abgebildet werden könnte.<br />
Seite 49
GVP <strong>Zweckverband</strong> <strong>Raum</strong> <strong>Kassel</strong> - Kurzfassung<br />
Die beiden Maßnahmen Nord-Süd-Verbindungsstraße <strong>Kassel</strong> im nördlichen Abschnitt und<br />
Helmarshäuser Straße beeinflussen sich gegenseitig und bedürfen deshalb einschließlich<br />
der Fragestellung des Ausbaus der Waldecker Straße einer vertiefenden Untersuchung.<br />
Der Planfall 1c (Verkehrsflughafen <strong>Kassel</strong>-Calden) ist in den <strong>Gesamtverkehrsplan</strong> eher<br />
nachrichtlich aufgenommen worden. Genauere Aussagen hierzu sind in der Untersuchung<br />
zum <strong>Raum</strong>ordnungsverfahren Verkehrsflughafen <strong>Kassel</strong>-Calden enthalten.<br />
Anmerkung: Der in Anlage beigefügte Übersichtsplan „Hauptverkehrsstraßennetz 2010“<br />
entspricht dem Beschluss der Verbandsversammlung vom 10.12.2003 zur Behandlung der<br />
kommunalen und behördlichen Stellungnahmen zum GVP.<br />
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