Das Wichtigste - Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V.
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2 alzhEimER-KRanKhEit: Was gEschiEht im gEhiRn ?<br />
nerhalb der Nervenzellen hervor. <strong>Das</strong> Tau-Protein, dessen Aufgabe die Stabilisierung<br />
von Transportstrukturen innerhalb von Nervenzellen ist, wird<br />
geringfügig umgebaut. Dadurch kann es sich nicht mehr an die Transportstrukturen<br />
anheften und verliert seine normale Stützfunktion. Gleichzeitig<br />
verklebt es zu Faserknäueln, welche die Nervenzelle zunehmend ausfüllen<br />
und ihre Lebensvorgänge lahm legen (Neurofibrillenbündel).<br />
In ihrer Gesamtheit führen die geschilderten Vorgänge zum Absterben<br />
von Nervenzellen in Teilen der Hirnrinde, aber auch in tiefer liegenden<br />
Abschnitten des Gehirns.<br />
Der Nervenzelluntergang im tiefen Vorderhirn führt zu einem Mangel an<br />
dem Überträgerstoff Acetylcholin, der für die Aufmerksamkeit besonders<br />
wichtig ist. <strong>Das</strong> Absterben von Nervenzellen in der Hirnrinde geht mit einer<br />
ungesteuerten Ausschüttung des Überträgerstoffs Glutamat einher, der<br />
für Lernen und Gedächtnis benötigt wird. Die biochemischen Folgen des<br />
Nervenzelluntergangs beeinträchtigen die Informationsverarbeitung im<br />
Gehirn zusätzlich (siehe auch Abschnitt 7).<br />
3 Welche Ursachen und<br />
Risiko faktoren der <strong>Alzheimer</strong>-<br />
Krankheit sind bekannt?<br />
Die Ursachen der <strong>Alzheimer</strong>-Krankheit sind bisher am besten für die sehr<br />
seltenen, familiär gehäuften, vor dem 60. Lebensjahr auftretenden Fälle<br />
bekannt. Bei diesen Patienten führen Fehler im Erbgut (Mutationen) zu<br />
einer übermäßigen Produktion von β-Amyloid (siehe auch Abschnitt 2).<br />
Die Mutationen betreffen das Gen für das Vorläufer-Eiweiß, aus dem das<br />
β-Amyloid herausgeschnitten wird (Chromosom 21) sowie die Gene für<br />
die Enzyme, die zur Entstehung des schädlichen Fragments führen (Chromosomen<br />
14 und 1). <strong>Das</strong> vermehrte Vorkommen und die Ablagerung des<br />
schädlichen Eiweißbruchstücks leiten den fortschreitenden Untergang<br />
von Nervenzellen ein.<br />
Die erbliche Form der <strong>Alzheimer</strong>-Krankheit ist daran zu erkennen, dass<br />
mehrere Fälle in verschiedenen Generationen aufgetreten sind und dass<br />
die Symptome bei den Betroffenen in der Regel vor dem 60. Lebensjahr<br />
eingesetzt haben. <strong>Das</strong> Zusammentreffen von mehreren spät (nach dem<br />
Durch den Zelluntergang<br />
kommt es zum Ausfall von<br />
Überträgerstoffen, die für die<br />
Informationsverarbeitung<br />
im Gehirn wichtig sind.<br />
Fehler in der Erbinformation<br />
sind als Ursachen sehr selten.<br />
Merkmale der erblichen Form<br />
der <strong>Alzheimer</strong>-Krankheit<br />
7