Leitlinie zur Validierung maschineller Reinigungs ... - DGVS
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Zentralsterilisation Suppl. 3/2011 anlagen | 21<br />
Anlage 3: Endoskopfamilien<br />
An verschiedenen Stellen der DIN<br />
EN ISO 15883-4 wird der Begriff<br />
«Endoskopfamilie» verwendet,<br />
ohne dass dieser Begriff näher definiert<br />
wird. Dieser Begriff wird häufig in Zusammenhang<br />
mit der Prüfung der Leistungsfähigkeit<br />
eines maschinellen Aufbereitungsprozesses<br />
eingesetzt, wonach<br />
durch Auswahl mindestens eines realen<br />
Endoskops aus einer Endoskopfamilie der<br />
Prüfungsaufwand während der Typprüfung<br />
für den Hersteller des RDG-E bzw.<br />
während der <strong>Validierung</strong> für den Betreiber<br />
gering gehalten werden sollte.<br />
Die Anwendbarkeit des Begriffes «Endoskopfamilie»<br />
bezieht sich auf kommerziell<br />
erhältliche thermolabile Endoskope. Endoskope<br />
außerhalb der drei Endoskopfamilien<br />
bedürfen einer individuellen Bewertung.<br />
Im Hinblick auf die wesentlichen Endoskopmerkmale<br />
wurden die nachfolgend aufgeführten<br />
drei Gruppen gebildet:<br />
Gruppe 1<br />
Endoskope<br />
– mit Luft-/Wasserkanälen<br />
– mit einem Instrumentier-/Absaugkanal<br />
– mit/ohne zusätzlichem Instrumentierkanal<br />
– mit/ohne Zusatzspülkanal<br />
Die Gruppe 1 umfasst im Wesentlichen<br />
Modelle, die im Gastrointestinaltrakt eingesetzt<br />
werden können. Hauptsächlich<br />
umfasst diese Gruppe Gastroskope und<br />
Koloskope.<br />
Gruppe 2<br />
Endoskope<br />
– mit Luft-/Wasserkanälen<br />
– mit einem Instrumentier-/Absaugkanal<br />
– mit/ohne zusätzlichem Instrumentierkanal<br />
– mit/ohne Albarrankanal<br />
– mit bis zu 2 Steuerkanälen für Ballonfunktionen<br />
Die Gruppe 2 umfasst im Wesentlichen<br />
Modelle, die im Gastrointestinaltrakt eingesetzt<br />
werden können. Sie beherbergen<br />
den sogenannten Albarran kanal und/oder<br />
Steuerkanäle zum Befüllen und Absaugen<br />
von Ballons als Bestandteil des Endoskops.<br />
Gruppe3<br />
Endoskope<br />
– mit bis zu 2 Kanälen aber ohne Kanalsystem<br />
im Versorgungsschlauch<br />
– oder ohne Kanäle im gesamten Endoskop<br />
Die Gruppe 3 umfasst die Modelle, die nur<br />
ein Biopsie-/Spül- und Absaugkanalsystem<br />
oder keine Kanäle aufweisen. Diese Geräte<br />
haben in der Regel keine Kanäle im Versorgungsschlauch.<br />
Die Gruppe 3 umfasst<br />
im Wesentlichen Modelle in den Bereichen<br />
Bronchoskopie, HNO und Urologie.<br />
Die Auswahl von sogenannten worst-case-<br />
Endoskopen jeweils einer Endoskopfamilie<br />
im Rahmen einer Typprüfung wird in<br />
Absprache zwischen den Herstellern der<br />
RDG-E und der Endoskope erfolgen. Bei<br />
der Entscheidungsfindung müssen die<br />
unterschiedlichen Querschnitte der Kanäle<br />
und Längen der Endoskope berücksichtigt<br />
werden. Die Entscheidung ist im<br />
Rahmen der Risikoanalyse des Herstellers<br />
des RDG-E zu begründen und zu dokumentieren.<br />
Bei Änderung von Spezifikationen an den<br />
Endoskopen muss der Endoskophersteller<br />
den Hersteller des RDG-E informieren,<br />
damit letzterer eine erneute Risikobewertung<br />
vornehmen kann. Änderungen<br />
von Spezifikationen können beispielsweise<br />
sein:<br />
– Änderungen mit Einfluss auf die Strömungsverhältnisse<br />
(Änderung von<br />
Querschnitten und Längen, Winkeln,<br />
Weichen, etc.)<br />
– Änderungen an den Endoskopanschlüssen.<br />
Adapter/Kanaltrenner <strong>zur</strong> Aufbereitung<br />
flexibler Endoskope sind Zubehör<br />
zum Medizinprodukt und gehören damit<br />
grundsätzlich zum RDG-E. Also ist<br />
es Aufgabe des RDG-E-Herstellers, zu<br />
den von ihm ausgelobten Endoskopen die<br />
notwendigen Adapter/Kanaltrenner bereit<br />
zu stellen. Deren Funktion muss er in der<br />
Typprüfung gemäß DIN EN ISO 15883-4<br />
Punkt 4.1.3 nachweisen. ■