Broschüre runterladen (pdf-Format, 1,7 mb) - Gegen Vergessen
Broschüre runterladen (pdf-Format, 1,7 mb) - Gegen Vergessen
Broschüre runterladen (pdf-Format, 1,7 mb) - Gegen Vergessen
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Übertragung des Konzeptes in die Schule<br />
Mit beispielhaftem Engagement haben<br />
die Teilnehmer/innen der Fortbildungsgruppen<br />
ihre Unterrichtseinheiten entwickelt<br />
und umgesetzt. Die Projekte<br />
wurden mit unterschiedlichen Zeitabläufen<br />
in den Schulen durchgeführt und<br />
besonders im zweiten Jahr intensiv von<br />
den Trainerinnen begleitet.<br />
Zu Beginn jeder Projektarbeit wurden<br />
die Schüler/innen in das Thema<br />
»Antidiskriminierung und Demokratisches<br />
Handeln« eingeführt. Thematisiert<br />
und be- bzw. erarbeitet werden<br />
sollten:<br />
· Vorurteile und Diskriminierungen in<br />
der Gesellschaft<br />
· Eigene Erfahrungen im Umgang mit<br />
Diskriminierungen<br />
· Funktionen von Vorurteilen und<br />
Diskriminierungen<br />
· Selbst- und Fremdwahrnehmung<br />
· Auseinandersetzung mit eigenen<br />
Vorurteilen<br />
· Gruppendynamische Prozesse und<br />
Ausgrenzungssituationen<br />
Anhand einiger exemplarischer Übungen<br />
und von Ausschnitten aus den<br />
Projektphasen wird hier das Potential<br />
der Methoden und die Stärken des<br />
Konzeptes für die Antidiskriminierungsarbeit<br />
in Schulen verdeutlicht. Die<br />
zitierten Äußerungen stammen<br />
überwiegend von 13- bis 15-jährigen<br />
Schülerinnen und Schülern.<br />
»Auf und Ab«<br />
(Baustein zur nicht-rassistischen<br />
Bildungsarbeit, 2004)<br />
Die Übung »Auf und Ab« wird in der<br />
Regel als Einstieg in das Thema durchgeführt.<br />
Sie dient dazu, Gruppenzugehörigkeiten<br />
festzustellen. Gemeinsamkeiten<br />
und Unterschiede können<br />
erkannt oder auch neu »entdeckt«<br />
werden.<br />
Die Spielleitung bittet die Gruppenmitglieder,<br />
bei Beantwortung einer Frage<br />
mit »ja« aufzustehen und in die Mitte<br />
eines Stuhlkreises zu gehen. Das<br />
Aufstehen ist freiwillig, mit weitergehenden<br />
Fragen werden einzelne<br />
Themenbereiche vertieft. Die Fragen<br />
sollten an die jeweilige Gruppe angepasst<br />
werden. Es können Zugehörigkeiten<br />
aus unterschiedlichsten<br />
Lebensbereichen angesprochen werden<br />
(Familie, Staatsbürgerschaft,<br />
Sprache, Körper, Vorlieben, Religion,<br />
Status, ausländische Freunde, Geschlecht,<br />
Behinderungen etc.). Je nach<br />
Auseinandersetzungs- und Reflexionsstand<br />
einer Gruppe können in diesem<br />
Spiel auch sensiblere Fragen (z.B.<br />
nach Ausgrenzungserfahrungen) oder<br />
so genannte »versteckte Identitäten«<br />
(allein erziehende oder geschiedene<br />
Eltern, Halbgeschwister oder Alkoholabhängigkeit<br />
in der Familie) behandelt<br />
werden.<br />
Seite 17<br />
Die Teilnehmer/innen<br />
· erfahren etwas über die Ähnlichkeiten<br />
und Unterschiede zwischen<br />
Menschen.<br />
· bekommen Klarheit darüber, dass Identität<br />
sich nicht an einem einzelnen<br />
Merkmal festmachen lässt, geschweige<br />
denn auf Herkunft oder Nationalität<br />
reduziert werden kann, sondern<br />
dass der gesamter Lebenshintergrund<br />
und die jeweils individuelle und von<br />
vielen unterschiedlichen Aspekten<br />
geprägte Geschichte einen Menschen<br />
ausmacht.<br />
· werden in den Begriff »Gruppenzugehörigkeit«<br />
eingeführt und klären,dass<br />
alle Menschen mehreren Gruppen angehören.<br />
· Außerdem lernen sich die Teilnehmer/innen<br />
noch einmal auf eine<br />
besondere Art kennen bzw. erfahren<br />
Dinge, die bisher noch kein Thema<br />
waren. (aus dem Konzept der Trainerinnen)<br />
»Wir haben über einige Mitschüler<br />
etwas erfahren, was wir bisher<br />
noch nicht wussten, und das verbindet<br />
ja auch.« (Schülerin)