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Ausblick und Perspektiven<br />

»Das war die mit Abstand produktivste<br />

Fortbildung, die ich in 26 Jahren<br />

Schulpraxis mitgemacht habe.« (Lehrer)<br />

Zahlreiche Rückmeldungen aus beiden<br />

Fortbildungsgruppen bestätigten die<br />

Annahme, dass angehende Lehrer/innen,<br />

aber auch bereits in der Praxis<br />

tätige Pädagog/inn/en oftmals hilflos<br />

und überfordert sozialen und eskalierenden<br />

Konflikten im Schulalltag<br />

gegenüberstehen. Das Bedürfnis der<br />

Teilnehmer/innen nach angemessenem<br />

Handwerkszeug für den Unterricht,<br />

aber auch nach Möglichkeiten der kontinuierlichen<br />

Reflexion des pädagogischen<br />

Handelns wurde deutlich geäußert.<br />

Die Erfahrungen im Verlauf der Fortbildung<br />

zeigten, dass ein adäquates<br />

Reagieren auf extremes Verhalten von<br />

Schüler/inne/n mit der eigenen Auseinandersetzung<br />

über gesellschaftliche<br />

Strukturen, Schulbedingungen und<br />

Alltagsdiskurse beginnt. Nicht Standardrezepte<br />

zu ausgrenzendem und dis-<br />

kriminierendem Verhalten bringen<br />

Lösungen, sondern eine ständige<br />

Reflexion von Werten, Ideen und Verhalten.<br />

Erst dann ist ein Repertoire<br />

an Methoden ein nützliches und einsetzbares<br />

Instrument, um gemeinsam<br />

mit Schüler/inne/n veränderte Verhaltensweisen<br />

auszuprobieren und<br />

zu überprüfen.<br />

Kontinuität und Nachhaltigkeit<br />

Die positiven Erfahrungen aus beiden<br />

Fortbildungsgruppen verdeutlichen<br />

aber vor allem auch, dass Antidiskriminierungs-<br />

und Antirassismusarbeit<br />

in der Schule nicht auf einmalige Projekte<br />

reduziert werden darf, sondern<br />

der permanenten Verankerung in den<br />

Schulalltag und Lehrplan bedarf. Alle<br />

Beteiligten thematisierten wiederholt<br />

die Notwendigkeit einer dauerhaften<br />

Einbindung. Auch eine Beschränkung<br />

von Antidiskriminierungs- und Antirassismusarbeit<br />

auf bestimmte Schulfächer<br />

wurde problematisiert.<br />

»In meinen Augen ist es nicht sinnvoll,<br />

Antirassismusarbeit in der Schule<br />

auf ein Unterrichtsfach zu beschränken.<br />

Sie muss als kontinuierliches,<br />

selbstverständliches Element eines jeden<br />

Unterrichts, also als Querschnittsaufgabe,<br />

Eingang finden. Es ist nicht<br />

sinnvoll, Projekttage oder -wochen<br />

durchzuführen und sich dann den Rest<br />

des Jahres nicht mehr damit zu beschäftigen.<br />

Als Beispiel dafür möchte<br />

Seite 27<br />

ich das Auftreten eines offensichtlich<br />

rassistischen Vorfalls im Sportunterricht<br />

nennen. Wann sollte dieser besprochen<br />

werden? Eine Woche später<br />

im Sozialkundeunterricht? Nein, er muss<br />

genau dann, wenn er auftritt, behandelt<br />

werden, im entsprechenden<br />

Fach!« (Student)<br />

Es ist wünschenswert und notwendig,<br />

weitere Lehrkräfte fortzubilden,<br />

um derartige Ansätze zu etablieren.<br />

Ansonsten ist zu befürchten, dass<br />

eine einmalige Durchführung von Antidiskriminierungsprojekten<br />

wichtige<br />

Anstöße gibt, aber keine nachhaltige<br />

Wirkung hat.<br />

Für eine dauerhafte Verankerung in<br />

den Schulalltag ist die Einbettung<br />

politischer Bildungsarbeit in die bestehenden<br />

Strukturen des Lehramtsstudiums<br />

gleichermaßen unerlässlich.<br />

Durch eine Eingliederung in das<br />

Studienangebot werden nicht nur

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