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Erinnerung an die Vergangenheit lebendig<br />

zu halten, sich sowohl mit der<br />

NS-Gewaltherrschaft als auch mit der<br />

SED-Diktatur auseinander zu setzen,<br />

um damit zur Stärkung der Demokratie<br />

als Lebensform beizutragen.<br />

Letzteres gilt insbesondere vor dem<br />

Hintergrund verbreiteter Fremdenfeindlichkeit,<br />

rechtsextremistischer<br />

Gewalttaten und den Besorgnis erregenden<br />

Wahlerfolgen rechtsextremer<br />

Parteien. Gerade jüngeren Generationen<br />

soll der Zusammenhang zwischen<br />

einer Auseinandersetzung mit der<br />

Vergangenheit und der Stärkung gegenwärtiger<br />

demokratischer Strukturen<br />

und zivilgesellschaftlichen Engagements<br />

vermittelt werden.<br />

Mit seinem »Forum Demokratie und<br />

Zivilgesellschaft« will der Verein<br />

dazu beitragen, ein wirkungsvolles gesellschaftliches<br />

<strong>Gegen</strong>gewicht zu<br />

rassistischen und rechtsextremistischen<br />

Umtrieben zu schaffen und damit<br />

die kontinuierliche Entwicklung und<br />

Verfestigung zivilgesellschaftlicher<br />

Strukturen fördern.<br />

Ziel ist, eine durch unsere demokratischen<br />

Grundwerte gestützte politische<br />

Haltung zu vermitteln und auch<br />

die Fähigkeit und Bereitschaft zu<br />

entwickeln, sich gegen Gewalt, Rechtsextremismus,<br />

Fremdenfeindlichkeit<br />

und Antisemitismus zu wenden und<br />

Minderheiten zu schützen. Gleichzeitig<br />

soll ein Engagement für die Aufgaben<br />

des Gemeinwesens gefördert<br />

werden.<br />

Ein Schwerpunkt der Projektarbeit ist<br />

die Konzeption und Durchführung<br />

von Multiplikator/ inn/en-Schulungen.<br />

Zu ihnen gehört die im Folgenden<br />

dokumentierte Fortbildungsreihe<br />

»Antidiskriminierungsarbeit in der<br />

Schule«.<br />

Sie richtete sich sowohl an praktizierende<br />

Lehrer/innen, in der Schule<br />

tätige Erzieher/innen oder Sozialarbeiter/innen,<br />

als auch an Studierende<br />

der Erziehungswissenschaft und Pädagogik<br />

der Freien Universität Berlin.<br />

Im Rahmen des Fortbildungsprojektes<br />

wurde mit den Teilnehmer/inne/n<br />

sowohl der aktuelle wissenschaftliche<br />

Stand zum Thema »Antidiskriminierungsarbeit<br />

in der Schule« als auch<br />

praktische Methoden und Konzepte<br />

für eine pädagogische Auseinanderset-<br />

zung mit demokratiefeindlichen und<br />

ausgrenzenden Phänomenen erarbeitet.<br />

Den praktizierenden und angehenden<br />

Pädagog/inn/en sollten<br />

Handlungskompetenzen im Umgang<br />

mit diskriminierenden und rassistischen<br />

Einstellungen vermittelt werden.<br />

Wirkungsvolle Interventions- und<br />

Präventionsmaßnahmen wurden ebenso<br />

erarbeitet wie ein geeigneter pädagogischer<br />

Umgang mit Voreingenommenheiten,<br />

Beleidigungen, Mobbing<br />

und Ausgrenzung in der Schule.<br />

Der Fortbildungsbedarf<br />

Ausgangspunkt für die Konzeption<br />

der Fortbildung waren Erfahrungen<br />

und Rückmeldungen von Lehrer/inne/n<br />

aus der Schulpraxis, keine<br />

ausreichenden berufsbegleitenden<br />

Qualifizierungsangebote vorzufinden,<br />

die sie befähigen, mit Diskriminierung<br />

und Rassismus umzugehen. Die<br />

dem Projekt vorausgegangene Zusammenarbeit<br />

mit dem Institut für Interkulturelle<br />

Erziehung des Fachbereichs<br />

Erziehungswissenschaft an der Freien<br />

Universität Berlin hatte zudem gezeigt,<br />

dass auch in der Ausbildung<br />

von Lehrer/inne/n und Sozialpädagog/inn/en<br />

ein Defizit beklagt wird,<br />

wenn es um die Vermittlung von<br />

Schlüsselkompetenzen im Bereich der<br />

Antidiskriminierungsarbeit an Schulen<br />

geht.<br />

Die durch die angebotene Fortbildung<br />

vermittelten Ideen für den Umgang<br />

mit unterschiedlichen Formen von Diskriminierungen<br />

und Konflikten in<br />

der Schule wirkten also einem immer<br />

wieder beklagten Defizit in der<br />

pädagogischen Ausbildung entgegen.<br />

Sie boten eine konstruktive Reaktion<br />

auf die häufig anzutreffende Hilflosigkeit<br />

und fachliche Überforderung<br />

vieler Pädagog/inn/en im Umgang mit<br />

Ausgrenzung, Rassismus und Gewalt.<br />

Die paritätische Zusammensetzung<br />

der Ausbildungsgruppe aus erfahrenen<br />

und angehenden Pädagog/inn/en<br />

ermöglichte zudem<br />

Interaktionsprozesse zwischen den<br />

verschiedenen Generationen von<br />

Lehrenden. Ein gegenseitiger Austausch<br />

aufgrund des jeweiligen<br />

Erfahrungshintergrundes förderte in<br />

der Ausbildungsgruppe bereits<br />

unmittelbar die positive Erfahrung der<br />

gegenseitigen Bereicherung durch<br />

Vielfalt.<br />

Die Fortbildung wurde von Beginn an<br />

als ko<strong>mb</strong>inierte theoretische und<br />

praktische Ausbildung konzipiert, die<br />

drei zweitägige Seminarblöcke und<br />

eine anschließende Praxisphase in verschiedenen<br />

Schulen umfasste. Im<br />

Verlauf der Fortbildung wurden Teams<br />

aus je zwei erfahrenen Pädagog/inn/en<br />

Seite 5<br />

und zwei Studierenden gebildet,<br />

die für die Vorbereitung und Durchführung<br />

der Praxisprojekte verantwortlich<br />

waren. Die Teams wurden in<br />

regelmäßigen Auswertungs- und<br />

Feedbacksitzungen von den Trainerinnen<br />

der Maßnahme beraten.<br />

Das gesamte Projekt wurde von August<br />

2004 bis Ende 2006 mit zwei<br />

Fortbildungsgruppen durchgeführt.<br />

Die erste Fortbildungsphase erstreckte<br />

sich über das Jahr 2005 und<br />

fand in Zusammenarbeit mit drei<br />

Berliner Schulen statt. 2006 beteiligten<br />

sich drei Schulen in Potsdam an<br />

der Maßnahme.

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