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Dr. Josefine Heusinger, Dr. Christine Roßberg, Renate Michalski ...

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<strong>Dr</strong>. <strong>Josefine</strong> <strong>Heusinger</strong>, <strong>Dr</strong>. <strong>Christine</strong> <strong>Roßberg</strong>, <strong>Renate</strong> <strong>Michalski</strong>: Diskussionsforum mit Mitarbeiter/innen von<br />

Berliner Pflegeheimen<br />

dem Pflege- und Betreuungsbedarf. Mitmenschlichkeit bestimmt die höchste Qualität. Sie<br />

erfordert Zeit und kompetentes Handeln. Beides kostet Geld, das nicht vorhanden ist.<br />

• Sind freiwillige Hilfe und Ehrenamtlichkeit die Lösung, um auf die Bedürfnisse der Bewoh-<br />

ner angemessen zu reagieren?<br />

• Können alltägliche Bedürfnisse - wie z. B. Arztbesuche, ein Friedhofsbesuch oder Teil-<br />

nahme an Veranstaltungen außerhalb der Einrichtung - befriedigt werden, ohne dass<br />

hierfür extern Dienstleistungen, verbunden mit hohem Kostenaufwand, in Anspruch ge-<br />

nommen werden müssen?<br />

• Wie wird auf die besonderen Bedürfnisse der Bewohner mit Demenzerkrankungen einge-<br />

gangen?<br />

• Verlässliche Bezugspersonen sind lebenslang wichtig! Kann dies im Rahmen der ausgewie-<br />

senen Bezugspflege geleistet werden?<br />

• Gibt es individuelle Betreuungsmöglichkeiten, in die auch Angehörige einbezogen sind?<br />

• Welche Möglichkeiten hat der Heimbeirat im Rahmen seiner Mitwirkungsrechte auf die<br />

konzeptionelle Gestaltung einzuwirken?<br />

• Wie groß ist das Interesse / die Möglichkeit der Hausbewohner, die Aufgaben eines<br />

Heimbeirates wahrzunehmen?<br />

Frau <strong>Dr</strong>. <strong>Heusinger</strong> berichtet anschließend in ihrem Beitrag aus dem Forschungsprojekt ei-<br />

ner „Fallstudie zur Qualität von Pflege und Versorgung in stationären Pflegeeinrichtungen“:<br />

Ich möchte einleitend einige Bemerkungen zur Qualitätsdiskussion in Heimen machen. Im<br />

Auftrag des Bundesfamilienministeriums habe ich gerade eine Reihe von Fallstudien in ver-<br />

gleichsweise guten Pflegeheimen angefertigt. In diesem Zusammenhang habe ich mich noch<br />

einmal sehr genau mit Qualitätskriterien befasst. Auf die wichtigsten Eckpfeiler der aktuellen<br />

Diskussion, nämlich die Veröffentlichung der MDK-Berichte, . möchte ich jetzt gar nicht ge-<br />

nauer eingehen, sondern vielmehr gleich auf die Lücken in der heutigen Qualitätsdiskussion.<br />

Stichworte:<br />

• Körperliche Unversehrtheit der BewohnerInnen ist eine Minimalanforderung, die auch ge-<br />

prüft wird<br />

• Bauliche Voraussetzungen sind wichtig, werden benannt und geprüft<br />

• Dokumentationspflichten sollen Qualität überprüfbar machen. Das sehe ich kritisch, denn<br />

Papier und EDV sind geduldig: ein Formular in der Akte, in das die Biografie eingetragen<br />

wird, kann allein keine gute Biografiearbeit bewirken.<br />

• Es fehlen Kriterien für die so genannte. Ergebnisqualität, die m. E. gleichbedeutend ist mit<br />

der Lebensqualität der Menschen, die in den Heimen wohnen<br />

• Von dem Expertenworkshop zu Beginn der genannten Untersuchung habe ich hier schon<br />

einmal berichtet. Es sind einige Aspekte für Lebensqualität erforderlich, die ich über die<br />

körperliche Unversehrtheit hinaus als „verbrauchernahe Kriterien“ hier einführen möchte.<br />

Man könnte sie auch als Kriterien für eine menschenwürdige Versorgung bezeichnen:<br />

• Die Lebensgeschichte und die Lebensleistung eines Menschen prägen ihn und machen<br />

seine individuelle Persönlichkeit aus. Deshalb kommt es auf das Interesse an den einzel-<br />

Gesundheit Berlin (Hrsg.): Dokumentation 13. bundesweiter Kongress Armut und Gesundheit, Berlin 2007<br />

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