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Untersuchungen zur Verbreitung offenen Unterrichts

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Form der Erhebungen herangetastet.<br />

Über Befragungen in Seminaren der Aus- und Fortbildung haben wir vor einigen Jahren erste<br />

Stichproben untersucht. Obwohl es sich um eine positive Auslese handelte (MentorInnen von<br />

Praktika; TeilnehmerInnen an Fortbildungen) wurde schon hier deutlich, dass die <strong>Verbreitung</strong><br />

<strong>offenen</strong> <strong>Unterrichts</strong> oft weit überschätzt wird.<br />

Wir haben deshalb weitere Befragungen über ausgewählte Schulämter im ländlichen und im<br />

Großstadt-Bereich organisiert. Mit 10% bis 35% ließen die Rückläufe ebenfalls eine Selbstse-<br />

lektion engagierterer Lehrerinnen vermuten. Außerdem waren die Befragungen auf Nieder-<br />

sachsen und Nordrhein-Westfalen beschränkt.<br />

Um eine zumindest regional repräsentative Stichprobe zu gewinnen, wurden 15.000 Fragebö-<br />

gen der Grundschulzeitschrift beigelegt13. Der Rücklauf lag jedoch nur bei 1%. Wie in den<br />

vorherigen Erhebungen handelte es sich zudem um Selbstaussagen, so dass eine Überschät-<br />

zung der Öffnung des <strong>Unterrichts</strong> durch die Anpassung an sozial erwünschte Antworten zu<br />

befürchten war.<br />

Einen neuen Ansatz haben wir deshalb wieder über Studienseminare versucht. Befragungen in<br />

den Sitzungen garantierten einen hohen Rücklauf. Außerdem lag hier eine Fremdbeurteilung<br />

vor. Der besondere Vorteil: LehramtsanwärterInnen beobachten den Unterricht nicht nur<br />

punktuell, wie das bei Forschungsprojekten wegen der begrenzten Mittel unvermeidlich ist,<br />

sondern sie kennen den Unterricht aus ihrer täglichen Erfahrung. Das Problem: Auch Mento-<br />

rInnen von LehramtsanwärterInnen stellen eine ausgelesene Gruppe dar, so dass die Ergebnis-<br />

se nicht auf die LehrerInnenschaft ingesamt übertragbar sind.<br />

Als Ausweg bot sich folgendes Vorgehen an: Wir befragen sowohl LehramtsanwärterInnen als<br />

auch die MentorInnen zum Unterricht in denselben Klassen, um die Differenz zwischen<br />

Selbst- und Fremdaussagen einschätzen zu können. Übertragen wir diesen Korrekturwert auf<br />

die Daten aus den Selbsteinschätzungen in den Schulämtern, dürften wir eine realistischere<br />

Vorstellung von der tatsächlichen <strong>Verbreitung</strong> offener <strong>Unterrichts</strong>formen gewinnen.<br />

12<br />

Es handelt sich um das Projekt „Regionale Bildungsberichterstattung“ im Rahmen der Arbeitsstelle Lehr-Lern-<br />

Forschung an der Universität Siegen, in dessen Rahmen ein Längsschnitt mit Studierenden zu ihrer Einschätzung<br />

u. a. von Unterricht in den Schulen durchgeführt wird.<br />

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