december-2012

FORMEL 1
► Rennfahrer
Sebastian Vettel
ist ein Multitalent
Driver, designer,
dancer: the many
talents of F1’s
Sebastian Vettel
PIEMONT
► Im Winter ist
in Norditalien gut
Trüffel essen
On the truffle trail
in northern Italy
Die schöne Sängerin über ihren Erfolg
The singer on success and other woes

Ultrabook, k C
um , Itaniuu 599,-
VERSAND-PREIS
www.cyberport.de
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Ultrabook Eine Idee von Intel ®
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39,6 cm
(15 Zoll) Diagonale
GUT (2,4)
Im Test:
10 Onlineshops
Ausgabe
12/2009

Fotografi e: Helen Cathcart
FEATURES
DEZ 2012 / JAN 2013
28 CITY BREAK
► HANDWERKSTRADITIONEN IN DER SEMPEROPER
Ein Blick hinter die Kulissen des traditionsreichen Opernhauses
GOING BACKSTAGE AT THE SEMPEROPER
Take a look behind the scenes at the Dresden opera house
C O N T E N T S
42 INTERVIEW
► WAS LANA DEL REY WIRKLICH WILL
Die erfolgreiche Sängerin über gute und schlechte Seiten des Ruhms
LISTEN TO LANA
The singer talks about her rise to fame and the darker side of success
51 SHOPPING
► EUROPAS NEUE MODEHAUPTSTADT
Internationale Modemacher zieht es nach Berlin
BERLIN IN STYLE
The world of fashion looks to the German capital and its young designers
62 SPORT
► VON DER SCHNELLEN SORTE
Formel-1-Rennfahrer Sebastian Vettel bricht Rekorde
FAST AND CURIOUS
Off the track, F1 driver Sebastian Vettel has some surprising hobbies
75 FOOD
► ITALIENISCHE DELIKATESSEN
Winterzeit ist Trüffelzeit im Piemont
TRUFFLE TIME IN PIEDMONT
Visit northern Italy when the grapes have ripened and the truffl es mature
88 NIGHTLIFE
► KATALANISCHE NÄCHTE
Barcelonas Musikszene bietet Nachtschwärmern Abwechslung
BARCELONA BEAT
The city’s diverse music scene is perfect for dancing till dawn
98 DESTINATION
► GUTE SCHUHE
Wir schauen den Budapester Schustern bei der Arbeit zu
MADE IN BUDAPEST
Traditional shoemakers are alive and well in the Hungarian capital
FORMEL 1
► Rennfahrer
Sebastian Vettel
ist ein Multitalent
Driver, designer,
dancer: the many
talents of F1’s
Sebastian Vettel
PIEMONT
► Im Winter ist
in Norditalien gut
Trüffel essen
On the truffle trail
in northern Italy
Die schöne Sängerin über ihren Erfolg
The singer on success and other woes
GW13-p001-TheCover.indd 1 14/11/2012 14:11
COVER:
Lana Del Rey
Foto: Mark Liddell/
Contour by Getty Images
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Bordmagazins
herunterzuladen.
GW—3

C O N T E N T S
REGULÄRES
DEZ 2012 / JAN 2013
► RIGHT NOW
08 NEWS
Unsere aktuellen Reisetipps für den Winter
Our top travel tips for winter
20 WISHLIST
Mit Strickmuster oder Streifen: die neuen Regenschirme
Brighten up rainy days with one of these cheery umbrellas
22 360º
Die Jugendstil-Häuser am Plaça del Mercat in Palma de Mallorca
Two architectural gems in Palma de Mallorca
25 PEOPLE
Ken Duken über die internationalen Dimensionen seiner Arbeit
Inglourious Basterds actor Ken Duken on working with famous directors
► BRIGHT IDEAS
117 BUSINESS
Business Clubs pfl egen Geschäftsbeziehungen fernab von Facebook
Fed up with Facebook? Network the old-fashioned way in business clubs
128 TIME OFF IN...
Zürich: Unsere Tipps für Essen, Ausgehen und Übernachten
Where to eat, drink and sleep in Zurich
► AIRLINE INFO
138 NACHGEFRAGT
Uwe Grutz hat gleich zwei Traumberufe: Feuerwehrmann
und Flugkapitän bei Germanwings
The fi reman who fl ies for Germanwings
141 AIRLINE NEWS
Neues aus der Welt von Germanwings
News from the world of Germanwings
150 STRECKENKARTE
Karte aller aktuellen Germanwings Destinationen
Germanwings destinations map
153 KIDS’ CLUB
Lustiger Zeitvertreib für die jüngsten Passagiere
Fun and games for children
154 BACK PAGE
Germanwings feiert Geburtstag mit zehn spannenden Zahlen
Ten things you never knew about Germanwings
HERAUSGEBER ► GERMANWINGS, GERMANWINGS-STRASSE 2, D- 51147 KÖLN / V.I.S.D.P ► HEINZ JOACHIM SCHÖTTES / www.germanwings.com
EDITOR ► KERSTIN ZUMSTEIN / ACTING EDITOR ► JESSICA FRIEDRICI jessica.friedrici@ink-global.com /
ART DIRECTOR ► STEVEN RANSON steven.ranson@ink-global.com / APPLICATION DEVELOPER ► EDWARD CHAMBERLIN /
PICTURE EDITOR ► REGINA WOLEK / CHIEF SUB-EDITOR ► STEVEN HANDLEY / SUB-EDITOR ► LYDIA POLZER / PRODUCTION ► HELEN HIND /
GROUP PUBLISHING DIRECTOR ► MARK DUKE / PUBLISHER ► FRANK BEISSEL frank.beissel@ink-global.com /
SALES EXECUTIVES ► ACHIM KÜRTEN, ANDREW MITCHELL, LISA PRIESKE, ANDREA JOSEPH / RECRUITMENT JOINUS@INK-GLOBAL.COM /
EXECUTIVE CREATIVE DIRECTOR ► MICHAEL KEATING / EDITORIAL DIRECTOR ► ANDREW HUMPHREYS / CEO ► JEFFREY O’ROURKE /
CHIEF OPERATING OFFICER ► HUGH GODSAL / PUBLISHING DIRECTOR ► SIMON LESLIE /
das germanwings magazin is published on behalf of germanwings by ink, 141-143 shoreditch high street, london E1 6JE.
advertising: tel +44 (0)20 7613 6947, fax +44 (0)20 7613 8776
© Ink. All material is strictly copyright and all rights are reserved. Reproduction in whole or part is prohibited without prior permission from the publisher.
Disclaimer: Opinions expressed in GW magazine are not necessarily those of Germanwings.
4—GW
Fotografi e: Germana Lavagna

C O N T E N T S
REGULÄRES
DEZ 2012 / JAN 2013
► RIGHT NOW
08 NEWS
Unsere aktuellen Reisetipps für den Winter
Our top travel tips for winter
20 WISHLIST
Mit Strickmuster oder Streifen: die neuen Regenschirme
Brighten up rainy days with one of these cheery umbrellas
22 360º
Die Jugendstil-Häuser am Plaça del Mercat in Palma de Mallorca
Two architectural gems in Palma de Mallorca
25 PEOPLE
Ken Duken über die internationalen Dimensionen seiner Arbeit
Inglourious Basterds actor Ken Duken on working with famous directors
► BRIGHT IDEAS
117 BUSINESS
Business Clubs pfl egen Geschäftsbeziehungen fernab von Facebook
Fed up with Facebook? Network the old-fashioned way in business clubs
128 TIME OFF IN...
Zürich: Unsere Tipps für Essen, Ausgehen und Übernachten
Where to eat, drink and sleep in Zurich
► AIRLINE INFO
138 NACHGEFRAGT
Uwe Grutz hat gleich zwei Traumberufe: Feuerwehrmann
und Flugkapitän bei Germanwings
The fi reman who fl ies for Germanwings
141 AIRLINE NEWS
Neues aus der Welt von Germanwings
News from the world of Germanwings
150 STRECKENKARTE
Karte aller aktuellen Germanwings Destinationen
Germanwings destinations map
153 KIDS’ CLUB
Lustiger Zeitvertreib für die jüngsten Passagiere
Fun and games for children
154 BACK PAGE
Germanwings feiert Geburtstag mit zehn spannenden Zahlen
Ten things you never knew about Germanwings
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EDITOR ► KERSTIN ZUMSTEIN / ACTING EDITOR ► JESSICA FRIEDRICI jessica.friedrici@ink-global.com /
ART DIRECTOR ► STEVEN RANSON steven.ranson@ink-global.com / APPLICATION DEVELOPER ► EDWARD CHAMBERLIN /
PICTURE EDITOR ► REGINA WOLEK / CHIEF SUB-EDITOR ► STEVEN HANDLEY / SUB-EDITOR ► LYDIA POLZER / PRODUCTION ► HELEN HIND /
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Disclaimer: Opinions expressed in GW magazine are not necessarily those of Germanwings.
4—GW
Fotografi e: Germana Lavagna

LIEBE
GERMANWINGS
GÄSTE,
Ihre Günstig-Airline hat ihren zehnten Geburtstag gefeiert.
Das kleine Jubiläum bedeutet für uns: auf über 550.000 Flügen
haben wir mehr als 64 Millionen Gäste sicher zu ihrem
Wunschziel gefl ogen. Wir haben versucht, Ihnen das Fliegen so
angenehm, einfach und komfortabel wie möglich zu gestalten.
Das fängt mit der Buchung am heimischen Computer, im Reisebüro
oder über die Firmenreisestelle an und hört mit der sicheren
Landung nach einem entspannten Flug in einem unserer bequemen
Ledersitze an Bord auf.
Unsere derzeit 32 Airbus A319 werden vom Weltmarktführer
Lufthansa Technik gewartet. Sicherheit steht für uns an erster
Stelle. Zusammen mit der Lufthansa Technik sorgen wir dafür,
dass Sie mit unseren Flugzeugen sicher und pünktlich Ihr Ziel erreichen.
Unsere Sicherheitsphilosophie spiegelt sich auch in der
Ausbildung unserer Piloten und unserer Flugbegleiter wider. Unsere
Piloten haben nicht nur die herausragende Ausbildung bei
der Lufthansa-Flugschule genossen, sondern müssen ihr Können
auch in außergewöhnlichen Situationen zweimal pro Jahr im Flugsimulator
unter Beweis stellen.
Außer bei der Flugzeugwartung und der Pilotenausbildung arbeiten
wir auch immer intensiver mit unserer Muttergesellschaft
Lufthansa zum Vorteil unserer Gäste zusammen. Um für Sie ein
Angebot aus einer Hand zu gestalten, werden die Europaverkehre
der Lufthansa außerhalb der Drehkreuze Frankfurt und München
und das Angebot Ihrer Germanwings künftig zusammengelegt.
Bereits seit einigen Monaten ist es möglich, Flüge mit Lufthansa
und Germanwings auf einem Flugticket zu kombinieren und nahtlos
zwischen den beiden Airlines umzusteigen. Auch beim Meilensammeln
arbeiten wir eng zusammen. So können Sie Statusmeilen
auf Germanwingsfl ügen im Lufthansa-Vielfl iegerprogramm
Miles & More sammeln. Die Statusmeilen sind entscheidend für
das Erreichen des Vielfl iegerstatus als Star Alliance Frequent Traveller
oder als Senator der Lufthansa.
Wir sind fest davon überzeugt, dass Sie unsere Anstrengungen
zu schätzen wissen und uns auch in Zukunft gewogen bleiben.
Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Flug
Ihr
Thomas Winkelmann
CEO Germanwings
E D I T O R I A L
DEAR
GERMANWINGS
PASSENGER
Your low-cost airline has been
celebrating its 10th birthday. Over the
last decade, we’ve fl own 64 million
passengers to their destinations on over
550,000 fl ights. We’ve tried to make
fl ying as pleasant, simple and convenient
as possible, from the moment you book
your ticket at home, in the travel agent’s
or via your company, to the moment you
land safely after a relaxed fl ight in one of
our plane’s comfy leather seats.
Our 32 Airbus A319 is serviced by
world market-leader Lufthansa Technik.
Safety is our number one priority. We
work together with Lufthansa to ensure
that our planes get you to your destination
securely and punctually. Safety also
plays a key role in our pilot and cabin
crew training. Germanwings pilots not
only undergo excellent training at the
Lufthansa fl ight school, but also have to
prove their piloting skills twice a year in a
fl ight simulator.
As well as collaborating on plane
servicing and pilot training, we’re working
ever more intensively with our parent
company Lufthansa for your benefi t.
In the future, Lufthansa’s European air
traffi c outside Frankfurt and Munich will
be merged with Germanwings’.
Passengers can now combine
Germanwings and Lufthansa fl ights on
one ticket and transfer easily between
fl ights. We are also working closely
together on collecting air miles. You can
now collect Lufthansa frequent fl yer
programme Miles and More status miles
on Germanwings fl ights.
Collecting status miles is essential if
you want to reach frequent-fl yer status as
a Star Alliance Frequent Traveller or as a
Lufthansa Senator.
We’re sure that you appreciate our
efforts, and hope you’ll continue to fl y with
us in the future.
Enjoy your fl ight!
Thomas Winkelmann
CEO Germanwings
GW—7

R I G H T N O W N E W S
Die besten Reisetipps für den Winter, von Ausstellungen in
London bis zum neuen Darwineum in Rostock
8—GW
Jenny E. Ross, USA, Cliff -Climbing Polar Bear Attempting to Eat Seabird Eggs, Ostrova Oranskie, Novaya Zemlya, Russia, 30 June, 2011

BIS ZUM 6. JANUAR IN BARCELONA
Die letzte Station der prestigeträchtigen
Wanderausstellung World Press Photo ist
in diesem Jahr das Zentrum für Zeitgenössiche
Kultur Barcelona (CCCB). Seit
1955 wird die Ausstellung alljährlich von
einer unabhängigen und gemeinnützigen
Stiftung ausgerichtet, die es sich zum
Ziel gesetzt hat, die Arbeit von Pressefotografen
in aller Welt zu unterstützen. Die
Organisation würdigt den Fotojournalismus
sowie die Rolle, die dieser dabei
spielt, die Welt um uns herum zu erklären.
Die preisgekrönten Bilder werden
dann zu einer Ausstellung zusammengestellt,
die in über 80 Städten in 40 Ländern
Halt macht. Die Organisatoren stellen
dabei die Bedingung, dass die Werke
an den Ausstellungsorten keinerlei Form
der Zensur unterworfen werden. Das Gewinnerbild
stammt in diesem Jahr von
Samuel Aranda und zeigt eine voll verschleierte
Frau, die ihren Sohn im Arm
hält, der bei einer Demonstration in der
jemenitischen Hauptstadt Sanaa verletzt
wurde. In der Kategorie Natur gewann die
amerikanische Fotografi n Jenny E. Ross,
deren Bild einen hungrigen Eisbär auf
einem nackten Felsen auf der Suche
nach Vogeleiern zeigt.
Catch the prestigious World Press
Photo exhibition, on the last leg of its world
tour, at Barcelona’s Centre of
Contemporary Culture. Founded in 1955 as
an independent, non-profi t organisation,
World Press Photo works to promote the
power and importance of visual journalism
in understanding today’s world. Its annual
competition brings together a collection of
compelling and thought-provoking images,
exhibited in some 80 cities and 40
countries around the globe, on the
condition that all the works are shown
without any kind of censorship. This year’s
winning image by Samuel Aranda shows
Fatima al-Qaws cradling her son, who is
suffering from the effects of tear gas after
participating in a street demonstration, in
Sana’a, Yemen. Jenny Ross’s image (left)
illustrates the effects of global warming on
nature – a starving polar bear attempting to
eat seabird eggs.
www.worldpressphoto.org
www.cccb.org/en
GW—9

N E W S
Für die Rallye Monte-Carlo Historique an
der französischen Riviera kommen im
Januar Oldtimer-Liebhaber aus ganz Europa
zusammen. Das Rennen wird ausgetragen
mit Sportwagen aus den Jahren
1955 bis 1980. Die Fahrer können sich
einen von sechs Startpunkten aussuchen:
Warschau, Kopenhagen, Glasgow,
Barcelona, Reims oder Monte Carlo. Alle
Rennwagen treffen sich dann auf der
Rallye-Strecke entlang der französischen
Küste. Damit es ein faires Rennen ist,
werden die Autos in Kategorien je nach
Baujahr eingeteilt. Auch die regulären
Geschwindigkeitsbegrenzungen der
Straßen entlang der Rennstrecke dürfen
nicht überschritten werden. Teilnehmern
geht es nicht um den Gewinn, sondern
darum, ihre klassischen Rennwagen
einem internationalen Publikum zu zeigen
und sich mit anderen Oldtimer-Enthusiasten
auszutauschen.
The Rallye Monte-Carlo Historique is a
celebration of the traditional Monte Carlo
Rally as competitors enter with cars of a
similar model to those that competed in
the iconic race between 1955 and 1980.
The cars start in various destinations,
including Warsaw, Copenhagen and
Glasgow, before converging on Saint
Nazaire en Royans in the French Alps near
Grenoble. They then do two days of runs
around Valence before leaving for Monaco
and the fi nish line. The vintage cars are
categorised according to age and road
capacity to ensure that competitors are
evenly matched.
www.acm.mc
10—GW
ENDE JANUAR IN DER NÄHE VON NIZZA
VOM 6.-9. DEZEMBER IN KRAKAU
Beim Krakauer Stummfi lmfestival wird
Anfang Dezember eine Auswahl der besten
deutschen, polnischen, ukrainischen
und russischen Filme dieses
Genres im Kino Pod Baranami gezeigt.
Die alten Filme werden von zeitgenössischer
Musik aus unterschiedlichen
Sparten untermalt. So wird zum Beispiel
der Stummfi lm Cwaniak von Regisseur
Mikołaj Szpikowski aus dem Jahr 1929
zu Musik von Marcin Pukaluk vorgeführt,
der in Polen bereits für seine atmosphärischen
Instrumentalkompositionen bekannt
geworden ist. Andere Filme werden
zu Jazz- oder Hip-Hop-Klängen
gezeigt. Es läuft auch der englische Dokumentarfi
lm The Great White Silence
aus dem Jahr 1924, der von der verhängnisvollen
Südpolexpedition von Captain
Scott handelt.
The Krakow Silent Film Festival in
December will pay homage to the great art
of the silent movies. The festival is hosted
by the Pod Baranami Cinema in the centre
of Krakow. The venue is keen to remind
people about the birth and growth of the
genre of cinema by nodding to its heritage,
playing many of the vintage greats,
including The Great White Silence from
1924 about Captain Scott’s doomed race to
the South Pole. The festival will also show
the 1929 fi lm Cwaniak with atmospheric
instrumental music by modern composer
Marcin Pukaluk. Besides Pukaluk, the
festival has invited several accomplished
musicians to offer their musical
interpretations of the fi lms, from energetic
jazz, hip-hop, experimental and
multi-instrumental forms.
www.kinopodbaranami.pl

© 2012 Hilton Worldwide
Ein bisschen Hilton.
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12—GW
N E W S
BIS AUGUST 2013 IN REYKJAVIK
Zum 80. Geburtstag des isländischen
Malers und Grafi kers Erró präsentiert das
Kunstmuseum Reykjavik eine Sonderausstellung
mit Werken des Künstlers
aus mehr als einem halben Jahrhundert.
Der Postmodernist Erró nutzt eine Vielzahl
unterschiedlicher künstlerischer
Techniken wie Collage, Druck, Linol- und
Holzschnitt, Lithographie und Seidendruck.
In seinen Werken kommentiert er
das politische und kulturelle Geschehen
seiner Zeit. Die resultierenden Kunstwerke
wirken oft geistreich und gleichzeitig
verstörend. Parallel zu der Sonderausstellung
veranstaltet das
Kunstmuseum Reykjavik Vorträge und
Workshops und ermöglicht auf diese
Weise einen detaillierten Einblick in das
Schaffen und Werk Errós.
To celebrate Erró’s 80th birthday, the
Reykjavik Art Museum is exhibiting a wide
collection of the Icelandic graphic artist’s
work, which spans half a century. The
post-modernist Erró comments on art
history and politics, combining a wide
variety of images and a range of techniques
– including collage, stamp-printing, lino
and wood cutting, etching, lithography and
silk-screen printing – to create both witty
and unsettling results. The museum boasts
Iceland’s largest collection of art and wants
to expand to include as many different
mediums from as many different artists as
possible. As well as exhibiting highlights of
Erró’s work, the museum will be holding
talks, workshops and events which will give
further insight into his working practice.
www.artmuseum.is
Reykjavik art museum, Bertolt Brecht 2008 / Leonardo 1969

SEIT HERBST 2012 IN ROSTOCK
Im Herbst 2012 wurde der Rostocker Zoo
um eine Attraktion reicher: Das Darwineum
ist eine Mischung aus Museum und
Tierpark. Auf 20.000 Quadratmetern wird
dort die Evolutionsgeschichte dargestellt.
Ein Spaziergang durch das Areal führt den
Besucher vom Urknall bis in die Gegenwart.
Schautafeln, wie diese im Bild, vermitteln
die Geschichte des Planeten Erde
als ein spannendes Abenteuer. Herzstück
ist die Tropenhalle mit Gorillas, Orang-
Utans und Lemuren. Es ist das größte Menschenaffenhaus
in Europa und Besucher
können dort unter anderem das Verhalten
der sehr menschenähnlichen Gorillas, deren
Gene zu etwa 96 Prozent den unseren
gleichen, beobachten. Der neueste Teil des
ältesten Zoos an der deutschen Küste kostete
28,8 Millionen Euro.
The zoo of the Baltic seaport city of
Rostock has a brand new attraction for
visitors: the 20,000m 2 Darwineum. Its
theme is the history of evolution from the
Big Bang right through to the present day,
and its main highlight is the Tropical
House, which is home to gorillas,
orangutans, pygmy marmosets and
other exotic animals. The largest
installation of its kind in Europe, it offers
the chance to get a close-up look at great
apes who, in the case of gorillas, share
96% of their genes with us. This latest
addition to the oldest zoo in northern
Germany, which cost €28.8m, is open
from 9am every day. Come in the morning
– the gorillas are most active when they’re
having their breakfast.
www.darwineum-zoo-rostock.de
GW—13

newbalance.de
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Guggenheim Bilbao Pastry Case 1961/62 / Two Cheeseburgers 1962
Noch bis Mitte Februar zeigt das Guggenheim
Museum in Bilbao die Arbeiten des
Künstlers Claes Oldenburg, der neben
Andy Warhol und Roy Lichtenstein als
einer der bedeutendsten Vertreter der
BIS 17. FEBRUAR IN BILBAO
Pop Art gilt. Die bisher größte Ausstellung
des 83-jährigen Künstlers zeigt Oldenburgs
Darstellungen ganz alltäglicher
Objekte wie zum Beispiel drei Meter
große Pommes Frites oder riesengroße
Kuchen. Diese sind als eine Kritik an der
Kultur des Konsums in der westlichen
Welt zu verstehen. Oldenburg wurde
1929 in Schweden geboren, wuchs aber
in Chicago in den Vereinigten Staaten
auf. Ab Mitte der 60er Jahre konzentrierte
er sich in seinen Arbeiten auf
Kolossalobjekte, in denen er Alltagsgegenstände
durch Monumentalisierung
verfremdete. Oldenburg blieb auch in
späteren Jahren bei den großen Kunstobjekten.
Für die Documenta 7 in Kassel
fertigte er 1982 eine zwölf Meter hohe
Spitzhacke an. In Frankfurt ist seit 1994
seine Skulptur einer zehn Meter großen
Krawatte zu sehen, die er zusammen mit
seiner Ehefrau, der Künstlerin Coosje van
Bruggen, entworfen hatte. Die im Wind
zu fl attern scheinende Krawatte soll eine
Persifl age auf die im Hochhaus arbeitenden,
immer korrekt gekleideten Büromenschen
darstellen und wurde von der
DG Bank in Auftrag gegeben.
N E W S
Until mid-February, the Guggenheim
Bilbao is showing the largest exhibition to
date of Claes Oldenburg‘s ground-breaking
work from the 1960s. Born in Stockholm
but brought up in Chicago, Oldenburg’s fi rst
show was in 1959, after which he soon
became one of the leading fi gures of pop
art. The exhibition, entitled Claes
Oldenburg: The Sixties, focuses on his
representations of ordinary objects,
highlighting our capitalist culture’s
obsession with consumer goods through
large-scale art. Expect three metre-tall
French fries and perfectly inedible burgers.
www.guggenheim-bilbao.es
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ATCB Universal/Working Title/The Kobal Collection/Greg Williams
14. DEZ - 5. JAN IN AMSTERDAM
BIS ZUM 27.JANUAR 2013 IN LONDON
Die Amsterdamer Winter Parade fi ndet
vom 14. Dezember bis zum 5. Januar an
mehreren Aufführungsorten in der niederländischen
Haupstadt statt. Für den
Ticketpreis von 35 Euro erhalten Festivalgänger
Zutritt zu einer Reihe von Theater-
und Comedy-Veranstaltungen sowie
Filmvorführungen. Dazu gibt es
Verkaufsstände mit winterlichen Geschenkartikeln.
Ein besonderer Event soll
eine Show des Kochkünstlers André Amaro
werden, der einen Esstisch, an dem er
Besucher und Schauspieler gleichzeitig
platziert, zu seiner Bühne macht.
N E W S
Die Ausstellung Hollywood Costume im
Londonder Victoria and Albert Museum
zeigt bis zum 27. Januar 2013 mehr als
100 Kostüme aus beliebten Klassikern der
Filmgeschichte. Die Kostüme wurden von
Privatsammlern und Filmstudios zur Verfügung
gestellt und waren der Öffentlichkeit
bisher unzugänglich. Doch jetzt können
Filmfans in dem Londoner Museum
die Outfi ts ihrer Lieblingscharaktere aus
nächster Nähe betrachten: von John Travoltas
weißem Anzug, in dem er als Tony
Manero in Nur Samstag Nacht die Tanzfl ächen
der Brooklyner Discos unsicher
machte, über Scarlett O’Haras grünes
Kleid, in dem sie in Vom Winde Verweht
Rhett Butler den Kopf verdrehte, bis zu
Dorothys berühmten roten Schuhen aus
Der Zauberer von Oz. Abgebildet ist Cate
Blanchett als Königin Elizabeth.
Showcased over three galleries, the
V&A’s major autumn exhibition, Hollywood
Costume, brings together over 100 of the
most iconic costumes from a century of
Hollywood fi lm-making. Featuring fi lm
clips and specially commissioned
interviews from Hollywood heavyweights
such as Tim Burton and Meryl Streep, it is
a fascinating exploration of the costume
design process and the central role it plays
in creating and establishing character.
www.vam.ac.uk
The Winter Parade in Amsterdam is a
mix of Oktoberfest, the Edinburgh Fringe
Festival and a Christmas market. The
event showcases entertainments from
theatre to comedy to fi lms and cartoons,
and your €35 ticket permits entry to
absolutely everything. The are several
stalls selling winter gifts and goods, but
the bigger draw is the range of ales and
foods on offer. Plus, there’ll be a feast put
on by culinary artist André Amaro in which
the table is a stage at which actors and
poets will join the audience.
www.winterparade.nl
GW—17

N E W S
Die Brüsseler Antiquitäten- und Kunstmesse
BRAFA fi ndet auch in diesem Jahr
wieder auf dem Tour & Taxis-Gelände,
einem herausragenden Beispiel traditioneller
belgischer Industriearchitektur am
Canal de Willebroek im Brüsseler Noordwijk-Viertel,
statt. Die Messe ist laut Veranstalter
eine der ältesten der Welt und
zeigt elegante und faszinierende Kostbarkeiten.
Ob Stammeskunst, Fotografi
e, antiker Schmuck, Keramik, Teppiche
oder besondere Kuriositäten und Einzelstücke
– die Qualität und Authentizität
der Exponate wird durch die strengen
Auswahlkriterien eines unabhängigen
Gutachtergremiums garantiert. Im Jahr
2012 waren Exponate von 122 renommierten
Händlern aus 14 Ländern zu sehen.
Auch deshalb werden zur 58. Ausgabe
der BRAFA Anfang 2013 knapp
50.000 Besucher erwartet.
Aptly set within the large halls of Tour
and Taxis – an old custom house perched
on the edge of the Willebroek canal – the
prestigious Brussels Antiques and Fine Arts
Fair brings together an eclectic
arrangement of fascinating and grandiose
items. The fair will feature 122 of the
world’s top dealers from 14 countries, all of
whom must undergo a rigorous vetting
process to ensure both quality and
authenticity. These dealers specialise in
everything from Oceanic and Tribal art to
photography, antique jewellery, ceramics,
curiosities and carpets. The fair is expected
to attract more than 46,000 visitors.
www.brafa.be
18—GW
19.-27. JANUAR 2013 IN BRÜSSEL
13.-15. JANUAR IN LONDON
Die Messe Home in London zeigt in ihrem
zweiten Jahr wieder die neuesten Produkte
aus den Bereichen Innenarchitektur
und Möbeldesign. Ob Lampen oder Kommoden,
Beistelltische oder Sessel – alle
Ausstellungsstücke auf der Home verbinden
elegantes und gut durchdachtes Design.
Viele der Produkte von Jungdesignern
sowie etablierten Marken sind dabei
auf der Messe im Londoner Earls Court
das erste Mal zu sehen. Und es gibt nicht
nur Serienmöbel – auch individuelle Einzelstücke
kann sich der Besucher nach
den eigenen Vorlieben anfertigen lassen.
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GW—21

360º
Plaça del Mercat—Palma de Mallorca—Mallorca—24/10/12—14:16
Die Balearen-Insel Mallorca bietet nicht nur Meer und Sonne. Das historische
Zentrum der Hauptstadt Palma de Mallorca ist eines der am besten erhaltenen
in Europa. Die ältesten Gebäude stammen bereits aus dem 13. Jahrhundert
T E X T & F O T O — T I N A A W T A N I
► DIE STADT
Palma de Mallorca mit seinen rund
400.000 Einwohnern ist das Herz der
Insel. Die Hauptstadt der balearischen
Autonomie-Region ist politisches Zentrum,
wichtiger Wirtschaftsstandort,
aber auch tonangebend in Kunst und
Kultur. Palma de Mallorca gilt heute als
kosmopolitische Metropole. Besucher
sind oft überrascht von der Mischung
aus alteingesessenen Traditionen und
internationalem Flair.
22—GW
► CAPITAL OF THE BALEARICS
Mallorca’s beating heart is the city of
Palma de Mallorca with a population of
400,000. The capital of the autonomous
community of the Balearic Islands is not
only of political importance; Mallorca is
the economic centre as well as a
cosmopolitan hub of art and culture. Here
tradition meets a mix of new ideas and
impulses from all around the world,
making for a fresh, vibrant atmosphere for
visitors to enjoy.
► DAS HISTORISCHE ZENTRUM
El centre històric, wie die Mallorquiner
es nennen, gilt als einer der besterhaltensten
historischen Stadtkerne Europas.
Weitgehend verkehrsfrei fi ndet man
hier christliche, jüdische und maurische
Einfl üsse. Palma wurde 123 v. Chr. von
den Römern gegründet. Im 13. Jahrhundert
fi el die Stadt unter die Herrschaft der
Aragonier, die die noch bis heute erhaltene
Kathedrale La Seu sowie das Castell
de Bellver errichteten.
► THE OLD CITY
The old part of town – what the
Mallorcans call el centre històric – is one
of the best-preserved historic city
centres in Europe. Much of the maze of
narrow lanes is free of traffi c and little
stairs lead from one street to the next.
The architecture is characterised by
Jewish, Arab and Christian infl uences.
Founded in 123 BC by the Romans, the
city was conquered by James I of Aragon
in 1229, when the cathedral was built.

► DIE GEBÄUDE
Die vom Stil des Architekten Antonio
Gaudí inspirierten Zwillingsbauten Can
Casasayas (1908-1910) und Pensión La
Menorquina (1909-1911) an der Plaça del
Mercat wurden von Franscisco Roca Sima
und Guillem Reynés erbaut. Auftraggeber
für die zwei Jugendstil-Gebäude war der
Konditormeister Josep Casasayas Casajuana.
Ein paar Häuser weiter wird die Confi
teria Frasquet von Casasayas Nachfahren
noch heute betrieben.
► THE BUILDINGS
The twin buildings of Can Casasayas
(1908-1910) and Pensión La Menorquina
(1909-1911) on the Plaça del Mercat are
infl uenced by the style of architect Antoni
Gaudí. They were commissioned by the
master confectioner Josep Casasayas
Casajuana and built by the Mallorcan
architects Francisco Roca i Simó and
Guillem Reynés. A few doors down you
can buy sweet treats from Casasayas’
heirs at the Confi teria Frasquet.
360° PLAÇA DEL
MERCAT, MALLORCA
What it really looks like in our
favourite spots on the Germanwings
route map. This issue: Palma de
Mallorca’s Plaça del Mercat and its two
swirling examples of Catalan
modernism, Can Casasayas and
Pensión La Menorquina
► DER BAUSTIL
In Katalonien, aber auch auf den balearischen
Inseln, entwickelte sich um die
Jahrhundertwende eine dem Jugendstil
zugeordnete Strömung, die als Katalanischer
Modernismus bekannt ist. Can
Casasayas und Pensión La Menorquina
sind zwei Beispiele dieses Stils, der durch
geschwungene Wandfl ächen geprägt ist,
die sich sogar in den Fensterläden fortsetzen.
Viele Gebäude des Modernismus benutzen
auch bunte Kachel-Ornamente.
Passeig de Born
Carrer dels Paraires
R I G H T N O W H O T S P O T
Plaça del Mercat
You are
here
Plaça del Mercat
► THE STYLE
The Catalan search for a national
identity at the beginning of the 20th
century led to a cultural movement known
in Catalan as modernisme. It is often
understood to be related to art nouveau
and its architecture prefers curved
features over straight lines. Can
Casasayas and Pensión La Menorquina
are typical examples of the style, which
often features rich decoration and detail,
sometimes with an abundance of colour.
Teatre
Principal
Tribunal Superior
de Justicia de
les Illes Balears
Carrer de Riera
GW—23

► DIE GEBÄUDE
Die vom Stil des Architekten Antonio
Gaudí inspirierten Zwillingsbauten Can
Casasayas (1908-1910) und Pensión La
Menorquina (1909-1911) an der Plaça del
Mercat wurden von Franscisco Roca Sima
und Guillem Reynés erbaut. Auftraggeber
für die zwei Jugendstil-Gebäude war der
Konditormeister Josep Casasayas Casajuana.
Ein paar Häuser weiter wird die Confi
teria Frasquet von Casasayas Nachfahren
noch heute betrieben.
► THE BUILDINGS
The twin buildings of Can Casasayas
(1908-1910) and Pensión La Menorquina
(1909-1911) on the Plaça del Mercat are
infl uenced by the style of architect Antoni
Gaudí. They were commissioned by the
master confectioner Josep Casasayas
Casajuana and built by the Mallorcan
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Guillem Reynés. A few doors down you
can buy sweet treats from Casasayas’
heirs at the Confi teria Frasquet.
360° PLAÇA DEL
MERCAT, MALLORCA
What it really looks like in our
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route map. This issue: Palma de
Mallorca’s Plaça del Mercat and its two
swirling examples of Catalan
modernism, Can Casasayas and
Pensión La Menorquina
► DER BAUSTIL
In Katalonien, aber auch auf den balearischen
Inseln, entwickelte sich um die
Jahrhundertwende eine dem Jugendstil
zugeordnete Strömung, die als Katalanischer
Modernismus bekannt ist. Can
Casasayas und Pensión La Menorquina
sind zwei Beispiele dieses Stils, der durch
geschwungene Wandfl ächen geprägt ist,
die sich sogar in den Fensterläden fortsetzen.
Viele Gebäude des Modernismus benutzen
auch bunte Kachel-Ornamente.
Passeig de Born
Carrer dels Paraires
R I G H T N O W H O T S P O T
Plaça del Mercat
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► THE STYLE
The Catalan search for a national
identity at the beginning of the 20th
century led to a cultural movement known
in Catalan as modernisme. It is often
understood to be related to art nouveau
and its architecture prefers curved
features over straight lines. Can
Casasayas and Pensión La Menorquina
are typical examples of the style, which
often features rich decoration and detail,
sometimes with an abundance of colour.
Teatre
Principal
Tribunal Superior
de Justicia de
les Illes Balears
Carrer de Riera
GW—23

Foto: bjoernrockt.de
Ken dreht nur
mit den besten
Schauspieler Ken Duken kennt man in
Deutschland bisher unter anderem für seine
Rollen in Til Schweigers Zweiohrküken und
Quentin Tarantinos Inglourious Basterds. Nun
nimmt ihn mit Uli Edel ein weiterer großer
Regisseur unter seine Fittiche. Dabei hat er für
seine eigene Regiearbeit viel gelernt
T E X T — J E S S I C A F R I E D R I C I
Sie spielen im ZDF-Dreiteiler Das
Adlon die Rolle des Julian Zimmermann.
Der Film ist Hotelfilm und
Geschichtschronik, vor allem aber ein
packendes emotionales Drama, in
dem die schicksalhafte Verbindung
zweier Familien über vier Generationen
erzählt wird. Was hat Sie an der
Rolle interessiert?
► Meist spielt man in historischen oder
modernen Filmen innerhalb eines
bestimmten Zeitabschnitts, aber dieser
Film erzählt fast ein Jahrhundert deutscher
Geschichte. Und das ist ziemlich
spannend für einen Schauspieler, gerade
der Prozess des Alterns. Der Film holt
einen in der Historie ab und führt einen
nahezu bis in die Gegenwart. Das habe
ich sehr genossen.
Ihre Schauspielkollegin Christiane
Paul hat gesagt, dass nach Serien wie
Downton Abbey historische Stoffe
derzeit ‚en vogue‘ seien. Warum interessiert
sich das Publikum jetzt so für
diese Art von Film?
► Ich glaube gar nicht, dass es jetzt ‚en
vogue‘ ist. Fast alle historischen
Geschichten über die vergangenen 50
Jahre waren, wenn sie gut gemacht
waren, zeitlose Filme, die auch heute noch
in der Videothek stehen. Für mich waren
historische Stoffe schon immer interessant
und sie sind auch der Grund, warum
ich Schauspieler geworden bin. Mit einem
gewissen zeitlichen Abstand kann man oft
brisante Themen der Vergangenheit wieder
aufgreifen und Leuten etwas mitgeben,
ohne den Zeigefi nger zu heben.
Sie haben in Ihrer Kariere mit einer
Reihe von renommierten Regisseuren
gearbeitet. Wie unterscheidet
sich das Arbeiten mit jemandem
wie Quentin Tarantino von Til
Schweiger oder Uli Edel, der bei Das
Adlon Regie führte?
► Jeder Regisseur ist eigen. Und aus
jedem Regisseur, mit dem man zusammen
arbeitet, kann man unheimlich viel
herausziehen. An Uli [Edel] gefällt mir,
dass er jede Idee aufnimmt, die man ihm
gibt und sie nicht nur akzeptiert oder
ablehnt, sondern die Anregung noch verwertet
und weiterentwickelt.
Sie arbeiten als Schauspieler mit vielen
verschiedenen Regisseuren
zusammen, sind aber auch selbst als
Regisseur tätig...
► Im kleinen Kreise, aber es reizt mich sehr.
Die Musikvideos, die ich bisher gemacht
habe, waren meine Fingerübungen.
R I G H T N O W P E O P L E
Wie kam es eigentlich dazu, dass Sie
ein Musikvideo für Marius Müller-
Westernhagen gedreht haben?
► Ich habe ein Video für [den Rapper]
Curse gemacht, in dem Marius vorkam.
Marius hat das Video gesehen und fand
meine Arbeit toll. Er hat mir dann seinen
Song vorgespielt und gefragt, ob mir
dazu etwas einfällt.
Sie arbeiten in unterschiedlichen
Sprachen. Was reizt Sie daran?
► Ich habe bisher schon auf Französisch,
Italienisch, Norwegisch, Englisch und
Deutsch gedreht. Mich reizen einfach
gute Geschichten und durch einen
GW—25

P E O P L E
glücklichen Zufall bin ich schon sehr früh
in europäische und internationale Projekte
hineingekommen. Ich war auch
immer sehr dankbar dafür. Man kann so
in den unterschiedlichsten Facetten und
Mentalitäten arbeiten. Wenn man mit Italienern
einen Film dreht, haben die ein
ganz anderes Temperament als Deutsche.
Die Abläufe sind eigentlich immer
gleich, aber man lernt sehr viel im
Zwischenmenschlichen.
Sie kommen durch Ihr internationales
Arbeiten ziemlich viel rum. Haben Sie
ein liebstes Reiseziel in Europa, und
wenn ja, welches?
► Ein Lieblingsreiseziel habe ich nicht.
Als Schauspieler gelange ich in unglaublich
viele Gegenden und Ecken und oft
lerne ich dabei auch Orte aus der Perspektive
der Einheimischen kennen, was
mir sehr viel bedeutet.
FROM ONE
DIRECTOR TO
ANOTHER
In his home country, German
actor Ken Duken is best known for
his roles in Til Schweiger’s
Zweiohrküken and Quentin
Tarantino’s Inglourious Basterds.
For the three-part TV miniseries
Das Adlon, about the iconic hotel
near the Brandenburg Gate, Duken
worked with director Uli Edel, who
won international acclaim for his
2008 fi lm The Baader Meinhof
Complex. A budding director
himself, Duken jumped at the
opportunity to work with Edel.
You play Julian Zimmerman in
the ZDF series Das Adlon. What
initially attracted you to the role?
► Period and contemporary fi lms often
deal with very specifi c eras, but this fi lm
almost spans a hundred years of German
history. That’s quite exciting for an actor,
especially dealing with the process of
26—GW
Ken Duken und Josefi ne
Preuß sind im Januar im
ZDF-Film Das Adlon zu sehen
Ken Duken and Josefi ne
Preuß in Das Adlon
« Oft lerne ich beim Drehen Orte aus der
Perspektive der Einheimischen kennen,
was mir sehr viel bedeutet »
ageing. The fi lm takes you back in time
and then virtually up to the present day. I
really enjoyed that.
Actress and fellow Das Adlon cast
member Christiane Paul has said
that series like Downton Abbey
have made period dramas
fashionable. Why do you think
these kinds of programmes are so
popular right now?
► I don’t think it’s about them being in
fashion. Period dramas from the past 50
years – well-made ones, at least – are
timeless and there’s still demand for them
in DVD rental shops. They’ve always
interested me and are also the reason why
I became an actor. Once you’ve gained a
certain amount of distance from the past,
you can approach sensitive topics again
and show people something without
pointing the fi nger.
You’ve worked with a lot of pretty
famous directors over the course of
your career. What’s the difference
between working with someone
like Quentin Tarantino and Til
Schweiger, or with Uli Edel as
director on Das Adlon?
► Every director is different. You can
learn a lot from all the directors you work
with. What I like about Uli is the fact that
he responds to all of my ideas. Instead of
just accepting or rejecting my
suggestions, he takes them on board
and develops them.
You work with lots of directors but
you’re also a director yourself...
► So far it’s only been small-scale
productions but I would love to do more. I
see the music videos that I’ve worked on
so far as a way to practise my craft.
How did you end up directing a
music video for Marius Müller-
Westernhagen?
► I directed a video for Curse, which
Marius appeared in. He saw the video and
liked my work. He played me his song and
asked if I had any ideas.
You work in various different
languages. Why?
► I’ve worked in French, Italian,
Norwegian, English and German. I like
good stories basically, and I had the good
fortune to get involved in various European
and international projects. I was always
very grateful for these. You can work in
different ways and with the most diverse
mentalities. When you shoot a fi lm in Italy,
they have a completely different
temperament to the Germans. The
process of fi lmmaking is always the same,
but you always learn something new about
working with people.
Your job takes you all over the
world. Do you have a favourite
destination in Europe and if so
where is it?
► I don’t have a favourite destination. I
love being abroad, but because I’ve
recently worked in other countries so
much, I don’t get very enthusiastic when I
see a suitcase or a have to call a cab to
take me to the airport. Berlin is currently Kulbach
where I feel most at home. My job takes
me to an astounding number of different
places and I often learn to see them
ZDF/Stephanie
through the eyes of the locals, and that
means a lot to me. Foto:

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X X X X X X X X X X X X X X X X X
28—GW

Hinter den
Kulissen der
Semperoper
Die Semperoper ist nicht nur eines der
berühmtesten Wahrzeichen Dresdens, sondern
auch ein Ort, an dem alte Handwerkstraditionen
aufrecht erhalten und gepfl egt werden
T E X T — J E S S I C A F R I E D R I C I
F O T O G R A F I E — H E L E N C A T H C A R T
C I T Y B R E A K D R E S D E N
GW—29

Es ist fünf nach sieben an einem Donnerstagabend in der
Semperoper. Die ersten Noten von Verdis Don Carlo erklingen
aus dem Orchestergraben. Der Vorhang öff net sich und
die Kulisse einer Plexiglaswand erscheint, in deren Inneren Dutzende
von Schädeln aufeinander gestapelt ein gespentisches Bild
ergeben. Während auf der Bühne Neil Shicoff , einer der renommiertesten
Tenöre der Welt, anfängt zu singen, wird seine Stimme
hinter den Kulissen durch das Knistern der Walkie-Talkies fast
übertönt. Verdeckt von der Seitenwand der Bühne sind knapp zwei
Dutzend technische Bühnenarbeiter nur wenige Meter links von
Shicoff damit beschäftigt, für den reibungslosen Ablauf der Auff ührung
zu sorgen. Wie die meisten der mehr als 800 Mitarbeiter der
Semperoper gehören sie zu denjenigen, die der Opernbesucher nie
sehen wird. Dabei sind es die Putzmacher, Theaterplastiker und die
Schlosser der Rüstkammer, die die Semperoper zu einem ganz besonderen
Spielort machen.
Fast alles, was Zuschauer auf der Bühne der Semperoper sehen,
wurde eigens für die jeweilige Inszenierung von Hand gefertigt: von
den künstlichen Waff en bis hin zu den Perücken, für die jedes Haar
einzeln in maßgeschneiderte Tüllkappen gezogen wird. Es gilt das
Motto: Gekauft wird selten, neu erfunden wird viel. Jedes Jahr laufen
fast 20 neue Inszenierungen in der Semperoper an. Um das bewältigen
zu können, werden in den riesigen Werkstätten hinter der
Oper bis zu acht Produktionen gleichzeitig vorbereitet.
Wieviel Handarbeit selbst im kleinsten Detail auf der Bühne
steckt, das wissen die wenigsten, sagt Theaterschlosser Silvio Kind.
Interessierte Besucher können auf einer der Werkstattführungen
Tenor Neil Shicoff wartet hinter
den Kulissen auf seinen Auftritt
Tenor Neil Shicoff waits
in the wings for his cue
30—GW
D R E S D E N
der Semperoper mehr über die Arbeit hinter den Kulissen erfahren.
„Viele, die mit einer Führung hierherkommen, denken, es ist alles
aus Pappe und einem bisschen Holz. Und wenn die dann aber sehen,
wie gigantisch es eigentlich ist, was zum Beispiel den Stahlbau betriff
t, der mit Holz verkleidet wird, dann verstehen sie auf einmal
wie eigentlich unsere Arbeit aussieht“, erzählt Kind. Was ihn an seiner
Arbeit reizt, ist die Kreativität. „Erfi nden macht Spaß... Dass das,
was nie geht, dann doch geht“, sagt er. Als Theaterschlosser in der
Rüstkammer fertigt er unter anderem die künstlichen Waff en an, die
einen Schauspielertod auf der Bühne täuschend echt wirken lassen:
egal ob durch einen Revolver, ein Messer oder Pfeil und Bogen.
Die Herausforderung ist es immer wieder, das jeder Trick und
Special Eff ect jeden Abend beim ersten Mal klappen muss auf der
Bühne: „Beim Theater ist es ja so, sie können nicht schneiden. Sie
können zum Publikum nicht sagen: ‚Dreht euch mal um’. Beim Film
können die einen Schnitt machen. Wir müssen es durchziehen können,
ohne dass das Publikum etwas mitkriegt.“ Wie viele in der Semperoper
arbeitet Kind bereits seit seiner Lehre vor 31 Jahren hier.
Damals war er 16 Jahre alt und „wollte einfach nicht ans Fließband“.
Es gilt das Motto:
Gekauft wird selten,
neu erfunden wird viel

Jedes Mtglied des Chors wird in der Maske
aufwendig geschminkt und frisiert
One of the hundred-strong hair
and make-up department primps a
member of the chorus of Don Carlo
GW—31

Ein Element der Kulisse für Don Carlo ist
eine Plexiglaswand gefüllt mit Schädeln
Skulls piled high inside a purpose-built
Perspex cabinet on the set of Don Carlo
Die Kostüm- und
Maskenabteilung ist eine
der größten im Haus
32—GW
Eine Studentin des Studienganges
Maskenbild an der Hochschule für
Bildende Künste Dresden arbeitet an
einer Beulenpest-Maske
A student make-up artist works
on a mask designed to create a
‘bubonic-plague look’
Das war noch, bevor die Oper 1985 in ihr wieder aufgebautes Gebäude
zog und als man sich noch mit dem Staatsschaupiel das Schaupielhaus
am Postplatz teilte. Die heutige Semperoper ist eigentlich die
„dritte Semperoper“. Gottfried Sempers ursprünglicher Bau fi el
1869 einem Brand zum Opfer. Daraufh in entwarf der Architekt ein
zweites Opernhaus, welches dann 1945 während des Luftangriff s
auf Dresden fast komplett zerstört wurde. Vierzig Jahre mussten die
Dresdener warten, bis ihre berühmte Oper am 13. Februar 1985 feierlich
wiedereröff net wurde. Der Wiederaufb au kostete die DDR damals
225 Million Mark.
Stellvertretende Chefmaskenbildnerin Cornelia Hörbe
schminkte 1985 die Sänger bei der Eröff nungspremiere. Die Oper,
die zur Wiedereröff nung gezeigt wurde, war Der Freischütz. Carl Maria
von Webers Werk wurde mit Grund ausgewählt; es war das letzte
Stück gewesen, das vor der Schließung des Hauses im August 1944
lief. Wenn Hörbe an die Wiedereröff nung zurückdenkt, dann ist es
nicht der Eröff nungsabend mit Politikerprominenz aus Ost und
West, der ihr im Gedächtnis geblieben ist. „Das war damals ganz toll,
weil wir diese Auff ührung eine Woche vorher schon für die Bauarbeiter
gemacht haben,“ erzählt sie. Der Gedanke, dass jeder Mitarbeiter
die Möglichkeit haben soll, Auff ührungen auch zu sehen, wurde
beibehalten. Es gibt eine Loge nur für Angestellte der Oper.
Die Kostüm- und Maskenabteilung ist mit mehr als 100 Mitar-
Perücken und Masken für Verdis
Don Carlo werden zwischen den
Auff ührungen sorgsam verwahrt
Wigs and masks for Verdi’s
Don Carlo are stored away
until the next performance

Bodensee-
Erlebniskarte
(Lake Constance
Experience Ticket)
Ein See, vier Länder und
unendlich viel zu entdecken.
Rund um den Bodensee gibt es in vier Ländern unendlich viel zu
entdecken – zu Land, zu Wasser und in der Luft. Mit der Bodensee-
Erlebniskarte ist es ganz einfach, Ihren Urlaub abwechslungsreich
und spannend zu gestalten – damit die Zeit am Bodensee ein
unvergessliches Erlebnis wird.
Landratten, Seebären und Sparfüchse
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Eintritt in zahlreiche Attraktionen rund um den Bodensee: Museen,
Strand- und Erlebnisbäder, Stadtführungen, Bergbahnen …
Bodensee-Klassiker
Die Bodensee-Klassiker sind die Highlights unter den Ausfl ugszielen
am Bodensee, deren Eintritt je nach Kartenvariante frei oder bis
zu 30% ermäßigt ist. Zu den Bodensee-Klassikern zählen folgende
Ausfl ugsziele: Pfänderbahn, Zeppelin Museum Friedrichshafen,
SEA LIFE Konstanz, Insel Mainau (nur ermäßigter Eintritt mit der
Sparfuchskarte, kein freier Eintritt mit der Landratten- oder Seebärenkarte),
Alte Burg Meersburg, Affenberg Salem, Schloss Salem,
Säntis-Schwebebahn, Pfahlbaumuseum Unteruhldingen.
Kursschifffahrt
Am Bodensee sind viele Ausfl ugsziele nicht nur mit dem Auto, der
Bahn oder dem Bus erreichbar, sondern auch auf dem Seeweg. Mit
der Seebären- und der Sparfuchskarte haben Sie freie Fahrt mit den
Bodensee-Kursschiffen.
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Tel. 07531-909490 | www.bodensee.eu
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tours, mountain railways and many more...
Bodensee Classics
These are the highlights among the many attractions Lake Constance
has to offer. Depending on the version you choose, you’ll get
either free entrance or admission at a reduced price (up to 30%). The
Bodensee Classics include the following destinations: Pfänderbahn,
Zeppelin Museum Friedrichshafen, SEA LIFE Konstanz, Insel Mainau
(reduced entrance for Sparfüchse only, no free entrance for Landratten
or Seebären), Alte Burg Meersburg, Affenberg Salem, Schloss
Salem, Säntis-Schwebebahn, Pfahlbaumuseum Unteruhldingen.
White Fleet
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card, you get free admission to the passenger ships of the
White Fleet.

In den großen Werkstätten entstehen auf
Holz gemalte Kulissen, die später wie
gehangene Stoff e auf der Bühne wirken
In the workshops of the opera house,
wooden boards are painted to resemble
fi ne fabric curtains on stage
Viele der Theaterberufe
gehen auf jahrhundertelange
Traditionen zurück
beitern eine der größten im Haus. Neben den 21 Maskenbildnern
gehören unter anderem 36 Schneider und Schneiderinnen, vier Gewandmeisterinnen,
sechs Kostümassistentinnen, drei Kostümmalerinnen,
zwei Materialverwalterinnen, zwei Putzmacherinnen,
sechs Schuhmacher und Schuhmacherinnen und vier Repertoireschneiderinnen
zum Team. Viele dieser Berufe gehen auf jahrhundertelange
Traditionen zurück. Ein Putzmacher ist eine alte Bezeichnung
für einen Modist. Dieser stellt Hüte und Kappen für Damen
her und ist somit das Gegenstück zum Hutmacher, welcher nur
Herrenhüte anfertigt. Frauke Schernau, Direktorin der Kostümund
Maskenabteilung, sagt es sei wichtig, dass alte Handwerkstraditionen
in der Semperoper gepfl egt werden. „Es gibt Handwerksfähigkeiten,
die bei uns vorhanden sind, die auf dem allgemeinen
Markt vom Aussterben bedroht sind“, sagt sie. In Schernaus Abteilung
ist Fingerfertigkeit gefragt. Das Anfertigen von Tutus, perlenbesetzten
Opernroben oder aufwändigen Gesichtsmasken kann
Tage in Anspruch nehmen. Maskenbildner, die abends die Darsteller
schminken, verbringen deswegen die Zeit zwischen Kostümwechseln
und Umschminken damit, an Perücken und Gummimasken
zu arbeiten.
Im Funktionshaus hinter der Oper arbeitet Raumaustatterin Brigitte
Winkler in einer der großen Werkstatthallen. In Winklers Arbeitsstätte,
der Tapeziererei, werden Vorhänge und Stoff dekorationen
hergestellt. Derzeit näht sie an einem über drei Meter großen
Kostümplastikerin Constanze Herrmann
fertigt eine Engelsfi gur aus Styropor an
The sculpture department creates a
marble angel from Styrofoam and paper
D R E S D E N
GW—35

Für dieses handgeschneiderte Kostüm
wurden künstliche Felle bestellt. Echte
Füchse kamen hierfür nicht zu Schaden
Instead of using real furs, the costume
department commissions fake foxtails
weißen Segel für die Mozart-Oper Idomeneo, die im Dezember fünf-
mal aufgeführt wird. Das Segel soll auf der Bühne dramatisch auseinandergerissen
werden. Damit das geht, ist das Stück Stoff mit einer
für den Zuschauer unsichtbaren, zackigen Naht in der Mitte getrennt,
die von einem Klettverschluss zusammengehalten wird. Dies
ist, wie so oft, das erste Stück dieser Art. „Es gibt Arbeiten, da sagen
wir immer, wir machen die Null-Serie, weil wir es auch noch nie vorher
gemacht haben. Es ist nie jeden Tag dasselbe“, sagt Winkler.
FÜHRUNGEN
Die Semperoper bietet Führungen des Opernhauses sowie zu speziellen
Themen wie Architektur, Opernskandale, Ballett oder den Werkstätten an.
www.semperoper-erleben.de
ÜBERNACHTEN
Das neue Swissôtel Dresden Am Schloss liegt nur fünf Minuten Fußweg von
der Semperoper entfernt und bietet modern designte Zimmer hinter einer
orginalgetreu wiederaufgebauten Fassade. Nach der Opernvorführung kann
man hier im Restaurant Wohnstube ein spätabendliches Buff et mit sächsischen
und schweizerischen Käsespezialitäten und Desserts genießen.
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Budapest, Bukarest-Otopeni, Cagliari, Catania, Dublin, Dubrovnik,
Edinburgh, Faro, Ibiza, Istanbul-Sabiha, Izmir, Kavala, Klagenfurt, Korfu,
Korsika-Bastia, Krakau, Kreta-Heraklion, Köln/Bonn, Lamezia Terme,
Lissabon, London-Heathrow, London-Stansted, Mailand-Malpensa,
Malaga, Manchester, Moskau-Vnukovo, Nador, Neapel, Nizza, Palma de
Mallorca, Pisa, Pula, Reykjavik, Rijeka, Rom-Fiumicino, Salzburg, Sarajevo,
Split, Stockholm, Stuttgart, Tanger, Teneriff a-Süd, Thessaloniki, Tunis,
Verona, Wien, Zadar, Zagreb und Zürich nach Dresden
Theaterschlosser Silvio Kind zeigt eine
Scherenhand aus der Rüstkammer
This scissorhand was made from
leather, aluminium and real scissors for
a children’s play
Maskenbildnerin Josefi ne Hillig
zieht jedes Haar einzeln in eine
handgefertigte Perücke
Wigs are made the old-fashioned way
– every hair is sewn in by hand
D R E S D E N
GW—37

Weitere Informationen und Tickets unter:
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APASSIONATA ist mehr als nur eine Show
– es ist ein Feuerwerk an Emotionen, ein
Erlebnis für die ganze Familie, ein Kunst werk
aus mitreißender Musik und spektakulären
Show-Acts.
Seit Anfang November ist APASSIONATA
auf großer Jubiläumstournee durch über
27 Städte in Deutschland und Europa. Die
neue Show „Freunde für immer“, in der
Pferdedressuren, Musik, Tanzchoreographien,
Bühnenbild und Licht prachtvoll in
Szene gesetzt sind, erzählt die Geschichte
des Mädchens Amélie, das für den Schul -
wechsel in die große Stadt zieht. Es geht
um Geborgenheit und Heimat, um die
Schwie rigkeit, die Anforderungen des Lebens
mit der Stimme des Herzens zu vereinbaren.
Und natürlich um ihre besten Freunde, die
Pferde. Denn was wäre APASSIONATA
ohne die vierbeinigen Hauptdarsteller?
Sie werden einige hochkarätige Stars des
letzten Jahrzehnts wiedertreffen. Freuen
dürfen Sie sich unter anderem auf traum-
hafte Freiheitsdressuren von Christophe
Hasta Luego aus Frankreich. Mit seinen
Lusitanos spielt und balgt er als wären
die Pferde gleichaltrige Freunde. Doma
Vaquera auf höchstem Niveau präsentiert
der mehrfache Reitmeister Sebastian
Fernandez aus Spanien und die Equipe von
Luis Valenca zeigt eine fantas tische Gala
der „Hohen Schule“. Action pur erleben
Sie beim Western- und Trickreiten und
auch die Kleinen kommen bei „fl iegenden“
Shettys und lustigen Eseln voll auf ihre
Kosten. Ob rasante Islandpferde, elegante
Friesen oder der imposante Bretone von
Laurent Jahan, der schwierige Dressurlektionen
zeigt – Sie erwarten zwei Stunden
grandiose Unterhaltung!
Sichern Sie sich und Ihrer Familie schon
jetzt die schönsten Plätze und lassen
Sie sich auch im Jubiläumsjahr von den
magischen Begegnungen zwischen
Mensch und Pferd verzaubern.

BEHIND THE SCENES AT THE SEMPEROPER
More than 800 people are involved in bringing 20 opera productions
a year to life on the stage of Dresden’s Semperoper. Backstage tours
allow visitors to meet these craftsmen and witness their unique skills
Das Bühnenbild zu Don Carlo ist seitlich
geöff net und gibt von hinter den
Kulissen den Blick auf die Akteure frei
Don Carlo as seen from the wings
It is fi ve past seven on a
Thursday evening at the
Semperoper in Dresden. The
fi rst notes of Verdi’s Don Carlo
are drifting from the orchestra
pit. The heavy curtain draws
back to reveal a dramatic set
where, inside a wall of Perspex,
dozens of skulls are piled high, a
truly spine-tingling sight. Neil
Shicoff , one of world’s most
renowned tenors, begins to sing.
It’s another impeccable start to a
perfect evening.
In the wings, just a few steps
away, some two-dozen stage
technicians are making sure the
performance runs smoothly.
Like the vast majority of the 800
employees here, they are never
seen by opera-goers, yet the
lavish productions at the
Semperoper would simply not
be possible without them.
Nearly everything the
audience sees on stage at the
Semperoper was handmade
in-house specially for that
production, from the imitation
weapons to the wigs, for which
individual strands of hair are
pulled through a made-tomeasure
cap. ‘Buy rarely,
improvise often’ is the backstage
crew’s motto.
The Semperoper stages
almost 20 new productions
every year. In order to achieve
this, seven to eight productions
are being prepared
simultaneously at any given time
in the huge workshops behind
the opera house.
D R E S D E N
According to scenic
metalworker Silvio Kind, most
people do not realise how much
craftsmanship goes into set
design, right down to the tiniest
detail. Visitors keen to learn
more about what goes on behind
the scenes can join a guided tour
of the Semperoper’s workshops.
‘Before visitors go backstage on a
tour, many of them think the
entire set is just cardboard and a
bit of wood. But when they
actually see the enormous scale
of what we do, for instance the
steel framework covered in
wood cladding, they suddenly
appreciate the work involved,’
Kind explains.
It is the creative side of his job
that appeals to him most.
‘Inventing things is fun. Even
the impossible is doable
eventually,’ he says. As a scenic
metalworker, one of his jobs is to
make fake weapons – revolvers,
knives, bow and arrows and the
like – which seem incredibly
realistic in a stage death. He
enthusiastically shows visitors a
gun once used in a production.
‘You could rob your local bank
with this and nobody would
know it wasn’t real,’ he laughs.
The challenge is for every
trick and special eff ect to work
as well as it did the fi rst time.
‘The theatre isn’t like the fi lm
industry. You can’t make cuts.
You can’t tell the audience to
look away. We have to pull it off
without the audience noticing a
thing.’ Like many of the
GW—39

employees at the Semperoper,
Kind has been here since
starting as a trainee 31 years ago.
Back then he was 16 years old
and just wanted to ‘avoid the
production line’. At the time, in
1985, the original opera house
had not yet been restored to its
former glory and productions
were staged at the playhouse on
Postplatz, home to the Dresden
theatre company.
Today’s Semperoper is, in
fact, the third Semperoper. A
fi re destroyed Gottfried
Semper’s original building in
1869. Then, during air raids in
1945, the Semperoper was razed
to the ground once again. The
residents of Dresden had to wait
40 years until the city’s most
famous landmark rose once
more from the ashes, reopening
to much acclaim on 13 February
1985. The reconstruction cost a
cool 225 million Deutsche Marks
in the GDR of the time.
Deputy head make-up artist
Cornelia Hörbe was working the
night the Semperoper reopened
in 1985 with a performance of
The Marksman. Carl Maria
Weber’s opera was chosen with
40—GW
D R E S D E N
Bariton Christoph Pohls Perücke wird
vorsichtig mit Maskenkleber fi xiert
A handmade wig turns baritone
Christoph Pohl into Don Carlo’s Rodrigo
Every Semperoper worker has the chance
to see the operas staged here – there is a
box reserved solely for employees
good reason: it was the last
production staged at the opera
house before its closure in
August 1944. When Hörbe casts
her mind back to that night, it is
not the famous politicians who
came from East and West that
she remembers. ‘It was
wonderful because we had
already performed the opera for
the builders the week before,’ she
reminisces. To this day the
tradition endures, with every
worker having the opportunity
to see the operas staged here. For
this purpose, the Semperoper
has a box reserved solely for
opera employees.
With more than 100 members
of staff , the costume and makeup
department is one of the
opera house’s biggest. Alongside
21 make-up artists, there are,
among others, 36 tailors, four
wardrobe supervisors, six
wardrobe assistants, three
costume painters, two materials
managers, two milliners, six
shoemakers and four set
decorators in the team.
Frauke Schernau, head of
the costume and make-up
department, stresses the
importance of upholding this
tradition of craftsmanship at
the Semperoper. ‘We still
employ crafts here that are on
the brink of extinction
elsewhere,’ she says.
Dexterity is a prerequisite in
Schernau’s department. Making
ballet tutus, pearl-studded
opera gowns or elaborate masks
can literally take days. The
make-up artists who transform
the performers in the evening
spend the time between
costume changes and make-up
removal working on wigs and
rubber masks.
In contrast to the small
rooms occupied by the make-up
artists behind the opera house,
the workshop hall in which set
designer Brigitte Winkler works
seems huge. This is where
curtains and fabric decorations
for the stage are made. She is in
the process of sewing a more
than three metre-long white sail
for the Mozart opera Idomeneo,
which will play six times in
December. At each
performance, the sail will be
dramatically ripped apart. What
the audience will not see is the
invisible jagged seam that runs
down the middle, held together
with Velcro.
Like so many creations here,
the reusable tearable sail is the
fi rst and only one of its kind.
‘For some productions we say we
are making the “zero series”, as
we’ve never done it before. Every
day is diff erent,’ Winkler says.
She has been working at the
Semperoper since training to be
an upholsterer here in 1985.
Like Winkler, many
employees originally learned
their craft at the Semperoper,
but it’s not the only Dresden
institution to off er training in
the backstage arts. The Dresden
Academy of Fine Arts off ers
degree courses which are unique
in Germany, such as the one in
theatre painting. Kathrin
Oberländer was one of seven
students in her year who
completed this course; she has
been working at the Semperoper
for seven years now. ‘It’s a
profession that is always
interesting,’ she says. ‘You never
stop learning.’
GUIDED TOURS
Guided tours of the Semperoper
are available in German and English.
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modern design behind a historic
facade, is just fi ve minutes’ walk from
the Semperoper. Its Wohnstube restaurant
off ers a late-night buff et of Saxon
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I N T E R V I E W L A N A D E L R E Y
42—GW

“Es ist nicht
leicht, seine
Musik unter die
Leute zu bringen”
Lana Del Reys Erfolg kam nicht über Nacht.
Sechs Jahre wartete die Sängerin auf ihren großen
Durchbruch, bis dieser 2012 mit ihrer Single
Video Games kam. Ihren Erfolg teilt sie nun gern
mit anderen. Dass die amerikanische Postrock
Band Del Rey wegen ihr jetzt mehr Platten in
Deutschland verkauft, freut Lana sehr
T E X T — P I E R R E D E V I L L I E R S
F O T O G R A F I E — M A R K L I D D E L L
GW—43

Wie fühlt es sich an,
als eine der vielversprechendsten
Newcomerinnen der Welt zu gelten?
Was vielen wie ein erstrebenswerter
Traum erscheint,
hat, wenn man Lana Del Rey
Glauben schenkt, durchaus auch
seine Schattenseiten. Aber wo
Schatten ist, ist auch Licht. Während
einer Promotiontour der
Sängerin in Asien sprechen wir
mit Lana del Rey über ihre immense
weltweite Strahlkraft,
von der auch andere profi tieren:
So lässt sich der jüngste Erfolg
einer bis dato eher obskuren
Band aus Chicago zumindest
teilweise auf eine zufällige Verbindung
zu der attraktiven Sän-
Was vielen wie ein Traum
erscheint, hat durchaus
auch seine Schattenseiten
44—GW
L A N A D E L R E Y
gerin von der amerikanischen
Ostküste zurückführen. Wohl
weil vielen Fans eine Namensverwechslung
unterlaufen war,
stieg das Album Immemorial der
Postrock-Band Del Rey zwei Jahre
nach der ursprünglichen Veröff
entlichung dann plötzlich in
die Top-20 der deutschen Amazon-Seite
auf. Die Plattenfi rma
der Band ließ das Album daraufhin
nachpressen. “Es freut mich
sehr für die Band”, sagt die Sängerin.
“Es ist nicht leicht, seine
Musik unter die Leute zu bringen.
Ich habe meinen ersten Plattenvertrag
in Deutschland unterschrieben
und ich habe das
Gefühl, ich kann mich mit dem
deutschen Musikgeschmack
identifi zieren.“ Den riesigen Er-
folg ihres Albums Born to Die,
das 2012 veröff entlicht wurde,
hat Del Rey trotzdem nicht vorausgesehen.
„Das Album ist
sehr persönlich, ein bisschen wie
ein Tagebuch. Deshalb war es
eine Überraschung, dass so viele
Leute etwas damit anfangen
konnten. Das hätte ich nicht erwartet,
vor allem weil meine Musik
in den sechs Jahren davor
mehr oder weniger ignoriert
wurde.“
Die Zeiten, in denen Lana Del
Rey nur eine von vielen unbekannten
Künstlerinnen war,
sind eine gefühlte Ewigkeit her.
Mit seiner Mischung aus federleichtenStreicher-Arrangements
und düster-tropischen
Untertönen erreichte Born to Die
in 14 Ländern die Nummer Eins
der Albumcharts. In Deutschland
stand der bedrückende und
zugleich wunderschöne Song Video
Games drei Wochen lang an
der Spitze der Singlecharts. Im
Mai gewann der Song den prestigeträchtigen
britischen Ivor
Novello Award für die beste zeitgenössische
Komposition. Karten
für Del Reys Konzerte sind
innerhalb von wenigen Stunden
ausverkauft. Ihr unterkühlt-temperamentvolles
Aussehen brachte
der Sängerin einen Vertrag
mit der Modelagentur Next ein
und machte sie zum Gesicht einer
Werbekampagne der schwedischen
Modekette H&M.
Und damit nicht genug. Mitte
November kam – sozusagen als
Sahnehäubchen auf einem ohnehin
schon außerordentlichen
Jahr - die EP Paradise in die Läden.
Das Mini-Album enthält
acht neue Songs und kann im
Doppelpack mit Born to Die gekauft
werden. Doch trotz dieses
überwältigenden Erfolgs denkt
Lana Del Rey ernsthaft darüber
nach, der Musik den Rücken zu
kehren. Um diesen scheinbaren
Widerspruch nachvollziehen zu
können, muss man lediglich kurz
im Internet recherchieren. Nicht
viele Künstler werden dort so offen
kritisiert und zum Teil auch
angefeindet, wie Lana Del Rey.
Der Sängerin wird vorgeworfen,
sie sei ein sorgfältig berechnetes
Retortenprodukt der Plattenindustrie.
Die für das Musikgeschäft
eigentlich nicht unübliche
Tatsache, dass sie unter einem
Künstlernamen auftritt – ihr
bürgerlicher Name ist Elizabeth
Grant – sowie ihre gefärbten
Haare brachten die Gerüchteküche
zum brodeln. Auch der Vorwurf,
Del Rey habe sich die Lippen
aufspritzen lassen, machte
die Runde – eine Anschuldigung,
die die Sängerin immer wieder
von sich weist.
“Wenn ich die Feindseligkeit
sehe, mit der mir einige Kritiker
begegnen, frage ich mich
manchmal, ob ich mir das wirklich
weiterhin antun soll“, sagt
Del Rey. „Ich mag Musik, und ich
liebe es, Songs zu schreiben.
Aber es ist nicht das Wichtigste
in meinem Leben. Ich habe diesen
plötzlichen Ruhm nicht erwartet
und jetzt frage ich mich,
was ich eigentlich als nächstes
machen soll. Ich mache mir
mehr Sorgen um mich selbst als
früher und ich frage mich oft,
wie ich meinen Weg weiter gehen
kann. Es ist nicht das erste Mal,
dass ich von der Musikwelt desillusioniert
worden bin. Und das,
was ich mir teilweise von den
Kritikern gefallen lassen muss,
lässt mich zweifeln, ob ich in Zukunft
überhaupt mit der Musik
weitermachen will.“ Ein Gerücht,
das Del Rey besonders
Mark Liddell/Contour by Getty Images

GW—45

46—GW
L A N A D E L R E Y
irritiert, ist das ihr angeblich
millionenschwerer Vater ihre
frühe Karriere fi nanziert haben
soll. In Wahrheit wuchs die Sängerin
in komfortablen Mittelklasseverhältnissen
in dem kleinen
Ort Lake Placid im US-Bundesstaat
New York auf. Mit 14
schickten sie ihre Eltern auf ein
strenges Internat im Bundesstaat
Connecticut. Eine Ausnüchterungsmaßnahme,
wie
Del Rey bereitwillig zugibt.
Trotz ihres jungen Alters habe
sie regelmäßig und viel Alkohol
getrunken. Mit 18 kehrte sie zunächst
nach Hause zurück, um
kurze Zeit später nach New York
City zu ziehen und dort an der
Fordham University Metaphysik
zu studieren. Nebenbei engagierte
sie sich ehrenamtlich in
lokalen Drogen- und Alkoholentzugsprogrammen
und begann,
in kleinen Clubs und Bars
aufzutreten.
„Als Teenager geriet ich oft in
Schwierigkeiten und war ziemlich
unglücklich“, erinnert sich
Del Rey. „Ich war wild, trank zu
viel und fand es schwierig, mein
Leben zu meistern. Als ich nach
New York zog, wollte ich neu anfangen,
meine Musik voranbringen
und Künstlerin werden.“ Ihren
ersten Plattenvertrag unter-
schrieb Del Rey im Jahr 2006.
Kurz darauf zog sie, mittlerweile
20 Jahre alt, in einen Wohnwagen
im benachbarten New Jersey.
2008 veröff entlichte sie das Mini-Album
Kill, Kill mit drei Stücken.
Zwei Jahre darauf folgte
dann mit Lizzy Grant aka Lana
Del Ray das erste reguläre Album.
Wenn man den kritischen
Stimmen glaubt, fand als nächstes
eine Art dunkle Verwandlung
statt. Die blonde Folk-Sängerin
Lizzy Grant verschwand
von der Bildfl äche und tauchte
2011 als mysteriöse und melancholische
Lana Del Rey - mittlerweile
mit einem ‚e’ im Nachnamen
- wieder auf. Komplettiert
wurde das neue Image von einem
merklich düstereren Sound und
nachdenklichen Texten. Im selben
Jahr verbreitete sich der
Song Video Games blitzartig über
das Internet und kurz darauf unterschrieb
Del Rey Plattenverträge
mit den großen Plattenfi rmen
Interscope und Polydor.
Doch obwohl sie bei weitem
nicht der erste Popstar ist, deren
künstlerische Ausrichtung sich
in kurzer Zeit radikal geändert
hat, sorgte Del Reys plötzlicher
Imagewandel für viel Spekulation.
Könnte man es nicht auch für
Doppelmoral halten, Del Rey ihr
neues Image und die musikalische
Weiterentwicklung vorzuhalten,
während Kolleginnen
wie Madonna und Lady Gaga
sich scheinbar nach Belieben jederzeit
neu erfi nden dürfen? Die
Frage freut Del Rey off ensichtlich:
„Schön, dass Ihnen das aufgefallen
ist. Aber ich fi nde gar
nicht, dass ich mein Image übermäßig
kultiviere. Ich trage auf
der Bühne Kleider und keine verrückten
Kostüme. Natürlich sind
meine Kleider manchmal ein
bisschen retro. Aber das passt ja
auch zu meiner Musik und meinen
Videos. Und das ist dann
auch schon alles. Meine Musik
soll schön sein und bewegen.
Mehr will ich eigentlich gar
nicht.“ Ob das Ihre Kritiker
überzeugen wird?
Mark Liddell/Contour by Getty Images

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4

TOUGH AT THE TOP
Lana Del Rey waited years for her big break, only to meet with a storm
of hostility from critics riled by her ‘manufactured’ image. The singer
remains graceful under pressure, however – she’s even happy that
Chicago band Del Rey sells more records because they share a name
Lana Del Rey is taking
stock of what it means to
be one of the most talkedabout
and infl uential singers on
the planet. On a break from
ribbon-cutting duties in
Singapore where she is opening
the new Mulberry store, we are
discussing the curious case of a
Chicago rock band that has been
boosted by a tenuous link to the
star. By simply having the good
fortune of sharing a name with
the songstress, quintet Del Rey
has seen their 2010 album
Immemorial enter Amazon
Germany’s Top 20.
‘I’m really happy for the band;
it’s not easy to get your music out
there. I signed my fi rst record
deal in Germany and I really
relate to the German musical
sensibility,’ says the 26-year-old,
refl ecting on the monster success
of her album Born to Die, released
in January 2012. ‘Because the
record was more of a personal
memoir, it was surprising that it
translated to a wider audience.
It’s nothing I could have
expected after basically being
ignored for six years.’
Born to Die, with its lush
strings and tropical, west coast
undertones, went to number one
in 14 countries this year, and the
haunting single, Video Games,
won an Ivor Novello award. Del
Rey’s career took off in other
directions too: her striking,
sultry looks prompted Next
Model Management to put her
on their books, the singer
fronting a campaign for H&M
and appearing in nothing but
diamond jewellery on the cover
of GQ magazine as their Woman
of the Year. This November she
released the EP Paradise,
capping what has been an
astonishing year. Yet, despite the
accolades and riches, Del Rey is
seriously considering turning
her back on the music industry.
One need only spend some
time on the internet to see why.
Few artists have been as savagely
attacked by the public and critics
as Del Rey, the singer standing
accused of being a fake
manufactured by record label
marketers. The fact that she
performs under a stage name
picked by her management (Del
Rey was born Elizabeth Grant),
changed her hair colour before
becoming famous and seems to
have fuller lips than before (she
denies getting Botox) has
whipped detractors into a frenzy.
‘Sometimes when I’ve seen
the level of hostility from some
critics I wonder whether I really
need to deal with this,’ Del Rey
says. ‘I enjoy music and I enjoy
writing songs but it’s not the
fundamental thing in my life. I
didn’t expect any of this (sudden
popularity) and I’m trying to
think of what to do next. I’m
worried more about my life and
fi nding my way. I was disillusioned
with singing before and
some of the criticism has made
me wonder if I really need music.’
A rumour that leaves Del Rey
particularly bemused is that her
‘millionaire’ father bankrolled
her early career. The truth is that
the singer had a comfortably
middle-class upbringing in Lake
Placid. At the age of 14 her
parents sent her to a strict
boarding school in Connecticut
because, as she would later
reveal, she was drinking heavily
and needed to sober up. At 18 Del
Rey returned to New York to
‘I want my music to be beautiful
and evocative and I’m not trying to do
much beyond that’
enter rehab, an experience that
inspired her to devote time to
community outreach
programmes. While in New York
she enrolled in Fordham
University to study philosophy,
while playing in bars and clubs
on the side.
‘I was getting into trouble a lot
as a teenager and I was pretty
unhappy,’ she recalls. ‘I was
behaving wildly and drinking
too much and having a hard time
in life. When I went to New York I
wanted to start a new life, work
on my music and writing, and
become an artist.’
She landed her fi rst recording
contract in 2006 and, two years
L A N A D E L R E Y
later, released the EP Kill, Kill;
the album Lizzy Grant AKA Lana
del Ray followed in 2010.
It is here, sceptics say, that
things took a somewhat sinister
turn. Blonde folk singer Lizzy
Grant disappeared and
resurfaced in 2011 as dark,
brooding Lana Del Rey (now
spelt with an ‘e’) with a mournful
sound and lyrics to match. In
June 2011 a video for Video
Games went viral and soon
afterwards she signed a deal
with Interscope and Polydor.
While much has been made
of Del Rey’s image adjustment,
she’s hardly the fi rst pop star to
change artistic lanes. ‘I don’t
think I do a lot to create an
image other than wearing
dresses on stage instead of wild
costumes,’ she says. ‘The
dresses are sometimes a bit
retro which suits the music and
the images on my videos and
that’s really all. I want my music
to be beautiful and evocative
and I’m not trying to do much
beyond that.’
Del Rey admits she still does
not feel in her element when on
stage. Add the fact that she has a
real desire to write fi lms, and
fans would do well to catch her
live while they still can.
‘I have a lot of interests. I
think it’s important to be a good
person and live an interesting
life,’ the singer says. ‘I would like
people to think of me as a nice
person, and maybe I’m naive for
saying that but it’s who I am.’
GW—49

Fotos: Copyright © Tutta, © Hanna Korvela, © Marimekko Corporation
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Berlin ist in Mode
Im Januar werden in Berlin auf der Fashion Week wieder die Trends
fürs kommende Jahr gesetzt. Neben Mailand, Paris und London
zieht es internationale Designer mittlerweile auch immer öfter in
die deutsche Hauptstadt, besonders in den Stadtteil Mitte
T E X T — M A R Y S C H E R P E
I L L U S T R A T I O N E N — A C H T L A N D
S H O P P I N G B E R L I N
GW—51

Die junge Designerriege bei BAERCK auf der
Mulackstraße. Von links nach rechts /
The cream of young Berlin designers
from left to right: Annelie Augustin, Odély
Teboul, Vladimir Karaleev, Jen Gilpin
Die Modebranche in
Berlin fl oriert. An den
Wochenenden drängen
sich Touristen und Einheimische
in den Läden rund um die Alte
Schönhauser Straße in Berlin
Mitte, um den Look der Hauptstadt
zu sehen und sich das eine
oder andere Teil mit nach Hause
zu nehmen. Die Berliner Mode
ist vielfältig. Von eleganten
Abendroben bis hin zu Shirts in
Die Kleidung, die in Berlin
entworfen wird, könnte
vielfältiger nicht sein
52—GW
Neonfarben gibt es alles. Kein
Wunder, dass junge Menschen
aus aller Welt und aus den unterschiedlichsten
Gründen nach
Berlin kommen, um ihre Modelabels
aufzubauen. Diese Visionäre
ziehen die deutsche Hauptstadt
internationalen Modemetropolen
vor und wissen ganz genau,
warum.
Annelie Augustin und Odély
Teboul gehören zu den gefeierten
Jungstars der Berliner Modelandschaft.
Ihre Entwürfe unter
dem Namen Augustin Teboul,
aufwändig gefertigt in
schwarzem Leder und Seide,
werden in den Fotostrecken anerkannter
Magazine gezeigt und
von Stars wie der amerikanischen
Sängerin Beth Ditto bestellt.
Die zwei jungen Designe-
rinnen entschieden sich gegen
die etablierte Modestadt Paris,
wo sie sich kennenlernten, und
kamen 2010 auf der Suche nach
neuer Inspiration nach Berlin,
um ihr Studio zu eröff nen. In ihrem
Atelier fertigen sie nun
Kleider und Kopfschmuck aus
Leder mit kleinteiligen Perlendekorationen
und gehäkelten Wollelementen
und verkaufen sie in
alle Welt. Odély Teboul hoff t,
dass die Berliner Modeszene irgendwann
genauso anerkannt
sein wird wie die Kunst aus Berlin.
Denn auf den internationalen
Kunstmessen sind schon heute
ein großer Teil der erfolgreichen
Galerien aus Berlin, und die Modedesigner
möchten nachziehen.
Auch Leonie Baumann, Rektorin
der Kunsthochschule Weißen-
Fotografi e: Christoph Michaelis

see, betont die Bedeutung der interdisziplinären
und experimentellen
Kunst- und Designszene
für die kreative Atmosphäre in
der Hauptstadt. Selbst wenn die
Mieten in der Innenstadt schon
längst nicht mehr günstig zu
nennen sind, spricht dieses Umfeld
für den Start eines Modelabels
in Berlin.
Die internationale Aufmerksamkeit
für Modedesigner aus
den Berliner Hochschulen
wächst, die Besucherzahlen der
Fachmessen steigen ebenso wie
die Anzahl der Modepreise, die
nach Berlin vergeben werden. Jedoch
wünscht sich die Rektorin
eine „Förderung für junge Modedesigner
und Designerinnen vergleichbar
mit den Stipendien in
der Freien Kunst“. Denn trotz aller
Freude über die neue Kreativität
müssen junge Designer ihre
Mode verkaufen, um sich und
ihre Marken zu erhalten. In Berlin
verkauft sich junge Mode am
besten in der Gegend um die Mulackstraße
(siehe Karte Seite 54),
wo auch Jen Gilpin noch bis Dezember
ihre Boutique in der Zehdenicker
Straße 25/Ecke Gormann
Straße hat. Im November
öff nete zudem ihr neues Vintage
und Designer Pop-Up Geschäft
in der Rückerstraße gleich um
die Ecke. Die junge Kanadierin
ging nach Berlin, weil dort kein
großes Startkapital notwendig
ist, sondern Zeit und Arbeit ausreichen,
um ein Unternehmen
aufzubauen. Die Kleider ihrer
Marke DSTM leiten sich von ihrer
Vorstellung vom Berliner
Stadtleben ab. Sie sind dunkel
und sexy, enge Kleider mit Lederapplikationen
werden mit
strengen Mänteln kombiniert
und champagnerfarbene Seidentops
mit körperbetonten Lederröcken.
Längst ist die Berliner Mode
erwachsen geworden. Ein weiteres
Beispiel ist die junge Marke
Achtland von Thomas Bentz und
Oliver Lühr. Sie haben beide in
London studiert, für die Gründung
ihrer Marke sind sie jedoch
Leder kommt in den Designs von Jen
Gilpins Label DSTM oft zum Tragen
Leather features heavily in
designs by Jen Gilpin’s label DSTM
Stücke aus der Kollektion von Annelie
Augustin und Odély Teboul
Several little black numbers from
Annelie Augustin and Odély Teboul
Zwei Skizzen und drei Modelle von
Designer Vladimir Karaleev
Two sketches and three pieces
from Vladimir Karaleev’s collection
B E R L I N
GW—53

2
4
B E R L I N
1: APARTMENT Ein Urgestein
unter den Berliner Designerläden
www.apartmentberlin.de
2: STARSTYLING Abgefahrener Laden mit
schrillen Klamotten des eigenen Labels
www.starstyling.net
3: DAS NEUE SCHWARZ Second-Handund
Second-Season-Laden mit viel Auswahl
www.dasneueschwarz.de
4: BAERCK Der Designerladen verkauft
Berliner und internationale Labels
www.baerck.net
5: Im MAMECHA CAFÉ, einem
hervorragenden Japaner, treff en sich die
Modeladenbesitzer der Gegend
www.mamecha.com
6: YAMYAM Koreanisches Restaurant, das
Sumi Ha gehört, die vorher an selber Stelle
einen Modeladen hatte
www.yamyam-berlin.de
7: Seit Herbst ist der DSTM Pop-Up
Laden in der Rückerstraße
www.dont-shoot-the-messengers.com
8: LALA BERLIN Eines der international
erfolgreichsten Labels aus Berlin
www.lalaberlin.com
9: MADE IN BERLIN Second-Hand-Laden,
viel Ramsch und lustige 80er Klamotten
www.kleidermarkt.de
10: SCHWARZHOGERZEIL I UND II Laden
mit internationalen Labels wie Isabell
Marant und Eley Kishimoto
schwarzhogerzeil.de
11: RSVP Schreibwarenladen in dem man
wunderschöne Notizbücher fi ndet
rsvp-berlin.de
12: HECKING Accessoire-Laden mit
eigenem Label, Schmuck und Tüchern
www.hecking-shop.com
13: MÄDCHENITALIENER Stadtbekannter
kleiner Italiener mit hervorragender Pasta
visitberlin.de/en/spot/maedchenitaliener
54—GW
12
11
9
3
7
4
10
5
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8
3
2
13
6
1
nach Berlin gekommen. Grund
für diese Entscheidung war der
Raum, den Berlin jungen Designern
bietet, und damit meinen sie
sowohl den Raum für Ideen, als
auch den physischen: „Wie ein
Magnet hat uns die Möglichkeit
angezogen, sowohl ein großes
Studio als auch ein Apartment zu
mieten, das nah am Zentrum
liegt und das wir uns leisten können.“
Sie schneidern Kleider mit
aufwändigem Plissee und komplexen
Perlenapplikationen, Blusen
mit farbigen Paspeln und gesteppte
Lederjacken. Sie können
bereits Christiane Arp, Chefredakteurin
der deutschen Vogue,
zu ihren Unterstützern zählen.
Anita Tillmann, Macherin
der Premium Exhibitions, einer
der beiden großen Modemessen
in Berlin, feiert im Januar das
zehnjährige Jubiläum ihrer
Schau und beweist damit, wie
lang sie schon an das Potential
des Modestandorts Berlin glaubt.
Auf ihrer Messe wird entschieden,
was sechs Monate später in
den Läden hängen wird. Trotz einiger
Zweifl er ist die Schau stetig
gewachsen. Tillmann ist davon
überzeugt, dass Berlin in
Deutschland am geeignetsten ist,
um eine neue Modemarke zu
gründen: „Die ganze Welt schaut
auf diese Stadt und die Ergebnisse
des kreativen Schaff ens. In
Berlin hat man die Chance, sich
seinem Stil ohne große Einschränkungen
hingeben zu können.
Man muss keiner Etikette
oder irgendeinem Trend folgen
und ist sehr frei in seinem Handeln.“
Aber auch in Berlin sind
Unternehmergeist, langer Atem
und natürlich eine gute Kollektion
ausschlaggebend für den Erfolg.
Es ist nicht einfach, sich als
wirtschaftlich funktionierende
Modemarke zu etablieren, da es
in der Stadt kaum Investoren
gibt. Das dort kreative Businessmodelle
gefragt sind, ist, so Tillmann,
für manche ein Vorteil, für
andere wiederum nicht.
Vladimir Karaleev zog 2000
mit 19 Jahren aus Bulgarien

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« In Berlin hat man die
Chance sich seinem Stil
hingeben zu können »
nach Berlin, in erster Linie
weil ihn die Subkultur und
das Nachtleben der Stadt faszinierte:
„Damals kamen ziemlich
viele Leute nach Berlin und
prägten die Identität der Stadt,
allerdings ohne sich dessen
bewusst zu sein. Berlin stand
für eine gewisse Freiheit in
allen Disziplinen.“
Dieses Bedürfnis nach Freiheit
spiegelt sich auch in seinen
Entwürfen wider – Karaleev versäumt
seine Kleider nicht, wählt
grobe Wollstoff e in leuchtenden
Farben und schert sich wenig um
konventionelle Passformen.
Trotzdem, oder vielleicht gerade
deshalb, gehört er zu den vielversprechendsten
jungen Modedesignern
der Stadt.
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Barcelona, Bari, Belgrad, Bilbao,
Bologna, Brüssel, Budapest,
Bukarest-Otopeni, Cagliari,
Catania, Dublin, Dubrovnik,
Edinburgh, Friedrichshafen, Ibiza,
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Krakau, Kreta-Heraklion, Köln/
Bonn, Lissabon, London-Heathrow,
London-Stansted, Mailand-
Malpensa, Malaga, Manchester,
Moskau-Vnukovo, Mykonos, Nador,
Neapel, Nizza, Palma de Mallorca,
Pisa, Prag, Pristina, Pula, Reykjavik,
Rijeka, Rom-Fiumicino, Salzburg,
Sarajevo, Split, Stockholm, Stuttgart,
Tel Aviv, Teneriff a-Süd, Thessaloniki,
Tunis, Venedig-Treviso, Verona,
Wien, Zadar, Zagreb und Zürich nach
Berlin-Tegel
Designs von Vladimir Karaleev (links), DSTM
(unten) und Augustin Teboul (unten rechts)
Designs by Vladimir Karaleev (left), DSTM
(below) and Augustin Teboul (bottom)
B E R L I N
GW—57

A TRUE STORY SINCE 1897
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Fotografi e: Christoph Michaelis
BERLIN IN FASHION
This January the German capital hosts Fashion Week when trade events
like Premium take place. But it’s not just big shows – Berlin is also the
new hip place to be for hot young designers
The fashion business in
Berlin is booming. At
weekends, the shops on
Mulackstraße in Berlin’s Mitte
district are packed with tourists
and locals checking out the city’s
style and taking the odd item
home with them. Clothes
designed in Berlin are as diverse
as it gets, ranging from elegant
Junge internationale Designer in Berlin,
von links nach rechts Young, gifted
and Berliner – designers from left to right:
Jen Gilpin, Odély Teboul, Annelie
Augustin, Vladimir Kareelev
evening dresses to bright, neoncoloured
shirts. No wonder
young designers from all over
the world are coming to the city
to start up their business.
These visionaries are
choosing the German capital
rather than the established
centres of fashion and they know
exactly why. Annelie Augustin
and Odély Teboul are two of the
bright young things currently
being feted on the Berlin fashion
scene. The elaborate black
leather and silk pieces they
design for their label, Augustin
Teboul, have had photo spreads
devoted to them in high-end
magazines and earned them
celebrity fans like singer Beth
B E R L I N
Ditto. The two young designers
decided against starting their
business in a traditional fashion
capital (in this case, Paris, which
is where they met) and in 2010, in
search of new inspiration, they
came to Berlin to open their
studio. They make magnifi cent
dresses and leather headwear
with delicate pearl details and
GW—59

crocheted wool features, selling
them to customers all over the
world. Teboul hopes that Berlin
fashion will one day be as famous
as its art scene. Berlin art
galleries are now well
represented at international art
fairs and fashion designers want
to follow suite.
Leonie Baumann is rector at
the Kunsthochschule
Weißensee, a source of
promising fashion graduates in
Berlin. She believes that the
interdisciplinary and
experimental art and design
scene has fuelled the city’s
creative atmosphere. The days of
cheap rents in the centre of town
might be long gone, but it’s still
the ideal place to start up a
fashion label.
International interest in
fashion design graduates from
Berlin’s art schools is growing
and trade fair visitor numbers
60—GW
B E R L I N
Im Studio des Labels Augustin Teboul wird
an einem Entwurf gearbeitet
Work in progress in the studio of
designer label Augustin Teboul
are increasing, as are the
number of fashion prizes
awarded to Berlin-based labels.
But, according to Baumann,
‘the scene here doesn’t get
enough attention except during
the big fashion events’. What
might change this, she says, is
‘funding for young fashion
designers, comparable with the
grants given to artists’. Despite
all the positive hype around this
‘The idea that in Berlin we could rent an
affordable, big studio and apartment
near the centre really appealed to us’
new creativity, young designers
still need to sell their clothes in
order to survive. In Berlin,
young fashion sells particularly
well in the area around
Torstraße. Jen Gilpin’s pop-up is
located just down the road, at
Rückerstraße 10. The young
Canadian chose Berlin as her
base, because setting up a
business in the city doesn’t
require huge capital. Time and
hard work however, are
essential. The clothes she
designs for her brand DTSM are
infl uenced by life in Berlin. She
combines dark, sexy, tight
dresses decorated with leather
appliqué with coats, and
champagne-coloured silk tops
with fi gure-hugging leather
skirts. The Berlin fashion scene
has ditched the casual jersey
dress look and grown up.
Another new label that
refl ects this change is Achtland.
Its founders, Thomas Bentz and
Oliver Lührs, studied in London,
but came to Berlin to start up
their company. ‘The idea that we
could rent an aff ordable, big
studio and apartment near the
centre really appealed to us.’
Their designs are elegant and
refi ned, without being old
fashioned. They design clothes
with elaborate pleats and
complex pearl appliqué, blouses
with coloured trims, and quilted
leather jackets. Their clothes
have a striking aesthetic and
have already earned them praise
from Christiane Arp, German
Vogue’s editor-in-chief.
This year, Anita Tillmann,
founder of Premium
Exhibitions, one of Germany’s
two biggest fashion fairs,
celebrates her businesses’s 10th
anniversary, a testament to how
long she’s believed in Berlin’s
potential as a fashion hub.
At the fairs, labels show
buyers next season’s designs, and
they decide what will be hanging
in the shops in six months’ time.
After a wobbly start, the show
has steadily grown in popularity,
and the aisles now teem with
visitors, eager to check out the
latest clothes. Tillmann is
convinced that Germany is the
best place to start a fashion label:
‘The whole world is watching
this city and the fruits of its
creativity. In Berlin, you can
wear what you like, without
many restrictions. You don’t have
to wear labels or follow a trend.
You can do what you want.’
But like everywhere else,
setting up a successful fashion
brand in Berlin requires
entrepreneurial spirit, a lot of
time and, of course, a good
collection. However, businesses
also need capital and there is a
woeful lack of investors in
Berlin. According to Anita
Tillmann, this demands a more
creative business approach
– a challenge for some, an
additional burden for others.
Nevertheless, Berlin has
proved fertile ground for young
and hungry designers. Vladimir
Karaleev moved from Bulgaria
to Berlin when he was 19,
attracted mainly by the city’s
subculture and the nightlife.
‘Berlin represented a certain
kind of freedom in all
disciplines,’ he says.
His designs refl ect this desire
for freedom, employing rough
wool cloth in bright colours and
rejecting conventional fi ts.
Despite this, or perhaps because
of it, he’s currently one of the
city’s most promising young
designers. Berlin, it seems, still
has the power of reinvention.

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S P O R T B R U S S E L S
Bereits im Alter von vier Jahren saß Sebastian Vettel das erste Mal
hinter dem Steuer. Von Go-Kart bis Formel-1-Rennwagen: Er holt
aus jedem Gefährt auch noch das letzte bisschen Geschwindigkeit
62—GW
S E B A S T I A N V E T T E L S M O N A C O - G R A N D - P R I X - H E L M
F O T O G R A F I E R T V O N T H O M A S R O H D E
T E X T — P I E T V A N N I E K E R K

GW—63

64—GW
B R U S S E L S
Er holt stets das letzte
Quäntchen Leistung aus
seinen Rennwagen heraus,
und nichts weniger verlangt
er auch von seinen Mechanikern
und dem Red-Bull-Team.
Mit nur 25 Jahren ist Sebastian
Vettel der jüngste Doppelweltmeister
in der Geschichte der
Formel 1. Er bekam im Februar
2012 das silberne Lorbeerblatt
verliehen, die höchste deutsche
Ehrung für sportliche
Leistungen. Als er einige Monate
zuvor seine Heimatstadt
Heppenheim besuchte, wurde er
von 30.000 Fans begeistert empfangen
– 5.000 mehr als die
Kleinstadt Einwohner hat.
Der Mann, von dem der britische
Fernsehkommentator
und ehemalige Rennfahrer Martin
Brundle einmal sagte, er sei
« Vorsicht bei Sensibilität
gegenüber extremen
Geschwindigkeiten »
„der schlaksige Junge, der immer
in kurzen Hosen an der Rennstrecke
herumläuft“, ist beherrscht
und leistungsorientiert.
Er macht nebenbei Kung-Fu-
Training, kann Ski fahren wie
ein Profi , spielt in Musikvideos
mit und hat mit dem koreanischen
Rapper und Internet-
Phänomen Psy dessen selbsterfunden
Gangnam-Style getanzt.
Seine Rennwagen nennt er Luscious
Liz, Kate’s Dirty Sister und
Kinky Kylie.
Kein Wunder also, dass Vettels
Visitenkarte die folgende
Warnung bereithält: „Vorsicht
bei Sensibilität gegenüber extremen
Geschwindigkeiten und hoher
Aufregung. Cool unter
Druck.“ Ich treff e ihn nach der
schwierigen ersten Hälfte dieser
Formel-1-Saison und der Druck
ist hoch. Doch die Frage, ob dies
seine bisher schwierigste Saison
sei, beantwortet er mit einem
entspannten Grinsen. „Der
Druck, gute Ergebnisse zu liefern
und Rennen und Meisterschaften
zu gewinnen, ist eigentlich
immer da“, sagt Vettel.
In einer Saison, in der es vor
allem auf konstant gute
Leistungen ankommt, hält sich
Vettels Frust über seine anfänglich
eher mäßige Performance
auff ällig in Grenzen. „Natürlich
hätte ich gern mehr Rennen gewonnen“,
gibt er zu. „Aber alle
anderen sind in derselben Situation...
Aber es stimmt – dieses
Jahr wird vor allem Beständigkeit
der Schlüssel zu beiden Meisterschaften
[Fahrer- und Konstrukteurs-Weltmeisterschaft]
sein.“
Vettel freut sich besonders,
dass es nach der Sommerpause
in Spa weitergeht, wo er in der
Saison 2011 den Grand-Prix-Titel
gewann. „Die Strecke ist stark
von der umliegenden Natur charakterisiert“,
so Vettel. „Ich mag
sie sehr, natürlich auch, weil ich
hier letztes Jahr gewonnen habe.
Die Höhenunterschiede und das
unvorhersehbare Wetter machen
Spa zu einer großen Herausfor-
derung. Ich denke, die anderen
Fahrer sehen das ähnlich. Es ist
schön, nach der Sommerpause
wieder hier zu sein.“
Seine Sommerferien unterbrach
der Champion, um ein
Foto zu schießen. Allerdings
nicht irgendein Foto - Vettels
Bild, mit dem Titel The Red Wall
Mountain, entstand für das
Zoom-Benefi zprojekt zugunsten
des Great Ormond Street Kinderkrankenhauses
in London.
Alle Piloten, die gegenwärtig in
der Formel 1 fahren, steuerten jeweils
ein selbst fotografi ertes
Bild bei und der Formel-1-Boss
Bernie Ecclestone machte sogar
zwei. Alle Fotos wurden zugunsten
des Projekts meistbietend
versteigert. Vettels Bild zeigt die
Rote Wand, einen Berg im österreichischen
Lechquellengebir-
Marcel Hartmann / Contour by Getty Images

X X X X X X X X X X
GW—65

ge. „Es ist ein toller Ausblick“,
sagt Vettel über sein Bild. „Ich
kenne die Gegend gut und mache
dort oft Urlaub. Sie ist wie ein
zweites Zuhause für mich.”
Die Fotografi e ist aber nicht
die einzige Freizeitbeschäftigung
des Rennfahrers. Als ambitionierter
Designer verbringt er
Stunden mit der Gestaltung neuer
Sturzhelme. Im Fahrerlager
heißt es, Vettel würde ein Helmdesign
erst dann ruhen lassen,
wenn er ein Rennen darin gewonnen
hat. Das, so Vettel, ist
allerdings nicht die ganze Wahrheit.
Vielmehr mache ihm die
Arbeit so viel Spaß, dass er sie in
jeder verfügbaren Minute voran
treibt. Der Erfolg gibt Vettel dabei
recht: einige seiner Helme
sind mittlerweile zu begehrten
Sammlerobjekten geworden.
Der brasilianische Formel-1-Pilot
Rubens Barrichello, Besitzer
einer der umfangreichsten
Sammlungen von Formel-1-Helmen,
teilte kürzlich per Twitter
mit: „Große Überraschung: habe
einen Helm bekommen, der in
meiner Sammlung noch fehlte.
Danke Vettel!“
Sebastian Vettels Leidenschaft
für Design beschränkt
sich aber keinesfalls nur auf
Sturzhelme. Vor Kurzem bat ihn
der japanische Automobilhersteller
und Red-Bull-Sponsor Infi
niti, den Geländewagen FX50
neu zu designen. Nur 50 Exemplare
des FX50 Sebastian Vettel
Edition gehen Anfang 2013 in
West-Europa für rund 120.000
Euro pro Stück in den Verkauf.
Quasi im Vorbeigehen wurde Sebastian
Vettel so der erste Formel-1-Pilot,
der ein Straßenfahrzeug
gestaltet hat. „Es war eine
aufregende Sache“, sagt Vettel.
„Man kommt nicht immer dazu,
ein Auto zu designen. Als Rennfahrer
war es mir wichtig, dass
der Wagen sportlich aussieht
und sich auch so anfühlt. Ich
habe eng mit den Karosserieund
Innenraumdesignern zusammengearbeitet.
Es war sehr
interessant, sich zusammenzu-
66—GW
B R U S S E L S
setzen und im Detail zu besprechen,
welche Möglichkeiten es
gibt. Und es ist eine große Freude,
das Endergebnis zu sehen.“
Wie zufrieden ist Vettel mit
dem fertigen Produkt? „Meine
Version ist leichter, aerodynamischer
und kraftvoller als der
originale FX.“ Mittlerweile
könnte Vettel es sich leisten, jedes
Auto zu kaufen, das ihm gefällt.
Trotzdem zieht er es vor,
seine eigene Kreation zu fahren.
Obwohl in der Formel 1 Geld
mehr zum Erfolg eines Rennteilnehmers
beiträgt als in den meisten
anderen Sportarten, ist Sebastian
Vettel nicht durch Reichtum
zum Rennsport gekommen,
wie viele seiner Kollegen, sondern
vor allem durch harte Arbeit
und ein bisschen Glück. Im Alter
von vier Jahren begann er, sich
Vettel kam durch harte
Arbeit und ein bisschen
Glück zum Rennsport
Wenn er seinen Gegnern nicht davon fährt,
beeindruckt er sie mit Kung-Fu-Manövern
Vettel fl ails opponents with his speed
but failing that he can also do kung fu
Corbis

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2. Knowledge on the go
as the iPhone, iPad, Android
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the Pacesetting style had a negative effect on climate.
After all, isn’t setting a good example one of the things
we expect of a leader? In fact, the reading style
destroys climate. Many employees today feel overwhelmed
by the pacesetter’s demands for better
excellence, and this morale drops. Guidelines may be
clear in the leader’s head, but she does not state them
clearly... Work becomes not a book of doing one’s best
along a clear course so much as second-guessing
what the leader wants. At the same time, people often
feel that the pacesetter, in their own way, doesn’t trust
it could work or to take the initiative... As for rewards,
the pacesetter either gives no feedback or jumps in
when the powers that be think they’re lagging. This
reads to me like an inverted coaching style - the emphasis
is on the leader rather than the team, outcomes
are no clearly described or checked for mutual understanding,
responsibility is not delegated and feedback
is either nonexistent or clumsily delivered. Moving
onto this style with a positive impact on climate, the
most effective leadership style was Authoritative.
Again, this is no great surprise - the core function of a
leader is to identify a goal - fast, and inspire others to
3. Get Smarter
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4. Try it today
less time and start

Corbis
für den Go-Kart-Rennsport zu
interessieren. Anfangs fuhr ihn
sein Vater von Rennen zu Rennen.
Das Go-Kart des jungen Sebastian
transportierten sie in
einem alten Anhänger vom
Fischmarkt. Der Ehrgeiz zahlte
sich aus: Mit acht Jahren war Vettel
mit dem Gefühl vertraut, von
der obersten Stufe eines Siegertreppchens
herabzuschauen.
Schnell zeigte er ein angeborenes
Talent dafür, Geschwindigkeit
aus jedem Fahrzeug herauszukitzeln,
an dessen Steuer er Platz
nimmt. 2001 gewann Vettel im
Alter von 14 den Junior Monaco
Kart Cup. Von hier aus war es nur
noch ein kurzer Weg zu seinem
ersten Rennen in einem Monoposto.
2004 wurde er Meister in der
deutschen Formel BMW. Ein Jahr
später wurde er Fünfter in der
Sebastian Vettel übernimmt natürlich die
Fahrerrolle in Melanie Fionas Musikvideo
Sebastian Vettel plays a driver in R&B
singer Melanie Fiona’s music video
Formel-3-Euroserie, wo seine
Fahrkünste so viel Aufmerksamkeit
verursachten, dass ihm im
folgenden Jahr ein Job als Testfahrer
bei den Formel-1-
Rennställen von Williams und
BMW Sauber angeboten wurde.
2006 setzte sich Vettel in der
Türkei während seiner ersten
Testfahrt für BMW Sauber an die
Spitze der Zeitenliste im zweiten
Freitagstraining. Das gleiche Ergebnis
erzielte er wenig später
vor dem großen Preis von Italien.
Als Belohnung wurde er im
nächsten Jahr zum BMW-Testfahrer
berufen. Als sich der reguläre
BMW-Fahrer Robert Kubica
bei einem Unfall beim großen
Preis von Kanada am 10. Juni verletzte,
bekam Vettel schließlich
die Gelegenheit zu seinem ersten
Rennen in der Formel 1. Eine
Woche später belegte er beim
Grand Prix in den USA den achten
Platz und wurde gleichzeitig
im Alter von 19 Jahren und 349
Tagen der jüngste Formel-1-Pilot,
der je einen Weltmeisterschaftspunkt
erzielt hat.
Seitdem er 2009 zum Red-
Bull-Racing-Team und an die
Seite von Mark Webber wechselte,
purzeln die Rekorde. Und der
Ehrgeiz, mit dem sich Vettel seit
dem Rennen in Spa an die Spitze
der Formel 1 zurückgekämpft
hat, lässt kaum daran zweifeln,
B R U S S E L S
dass der junge Deutsche auch
weiterhin zahlreiche Titel und
Rekorde sammeln wird.
GERMANWINGS FLIEGT VON
Ankara, Antalya, Bari, Belgrad,
Berlin-Tegel, Bremen, Budapest,
Catania, Hannover, Ibiza, Istanbul-
Sabiha, Izmir, Kavala, Krakau,
London-Heathrow, London-
Stansted, Moskau-Vnukovo, Palma
de Mallorca, Rom-Fiumicino,
Rostock, Split, Stuttgart,
Thessaloniki, Wien und Zagreb
nach Brüssel
Seitdem er 2009 zum
Red-Bull-Team wechselte,
purzeln die Rekorde
GW—69

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Gehen für die
Gesundheit
In Japan weiß man schon seit Jahrhunderten um die heilende
Wirkung, die das Gehen auf einem Kiesstrand erzeugt. Jetzt gibt es
eine einfache Möglichkeit, diese heilsame Methode überall zu nutzen
Die goFit-Gesundheitsmatte ist
der Kiesstrand zuhause, im Büro
oder unterwegs. Das Gehen
auf der Matte lindert zahlreiche
Beschwerden, die unser Lebensstil
mit sich bringt. Das „Geheimnis“: Sie ist einem
Kiesbett nachgebildet. Wer einige Schritte auf
der Matte geht, spürt schnell: Das Massieren der
Fureezonen erzeugt ein angenehm energetisches
Kribbeln, es regt den Kreislauf an und
steigert die körpereigene Energie, es aktiviert die
natürlichen Abwehrmechanismen und stärkt den
Bewegungsapparat.
Mehr noch: So berichtet ein Apotheker aus
dem bayerischen Wertingen von Arthrose-
Problemen. „Seit ich die Matte nutze, geht es
mir deutlich besser.“ Viele Anwender mit Restless
Legs Syndrom (RLS) gehen auf die Matte,
sobald sich die Beschwerden zeigen und können
seither wieder ruhig schlafen.
Erstaunliche Erfolge erzielt auch ein St. Gallener
Arzt. Mit der goFit-Matte bekommt er
die Gleichgewichtsstörungen seiner älteren
Patienten in den Griff. Und eine Studie des ORI
Institut in Eugene, Oregon, spricht von einer
allgemeinen Verbesserung der Lebensqualität
und der Gedächtnisleistung durch das Stimu-
lieren der Fureezonen.
Hilft bei Rückenschmerzen
Eine Anwenderin, die seit Jahren unter verspannter
Nackenmuskulatur und Kopfschmerzen
litt, erzählt, die Matte sei ein Segen für sie. „Das
hilft derart schnell und deutlich – das hätte ich
nicht für möglich gehalten.“
Nachweisliche Erfolge bringt die goFit-Matte
bei Diabetes, Übergewicht, Polyneuropathie und
Makuladegeneration. Eine ältere Dame aus dem
schwäbischen Böblingen etwa schreibt: „Ich war
sehr skeptisch. Aber als ich zum ersten Mal auf
der Matte gegangen bin, konnte ich noch am
selben Abend die kleinen Untertitel auf dem
Fernsehschirm lesen.“ Hintergrund: Die verbesserte
Durchblutung aktiviert die schwachen,
aber noch lebenden Sehzellen, so dass sie
wieder arbeiten.
lindert Beschwerden vieler Art
Bleibt noch die Wirkung für Sportler,
Freizeit-Aktivisten oder den sprichwörtlichen
Bürohengst: Wer vor dem Joggen, dem Training
oder dem Einstieg in seinen Büro-Alltag zehn
Minuten auf der goFit-Matte geht, bringt seinen
körpereigenen Energiehaushalt auf Trab und
meistert die täglichen Anforderungen leichter.
Unser Tipp: Ausprobieren.
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Getty Images
MAN OF MANY TALENTS
Best known for being the world’s youngest F1 champion, Sebastian Vettel
is a creative multi-tasker who spends his time off the race-course doing
photography, design and making the odd appearance in music videos
Vettel winkt seinen Fans zu, die ihn in
seiner Heimatstadt begeistert empfangen
Thousands of fans greet Vettel in his
home town of Heppenheim in 2011
He is a part-time kung fu
fi ghter, skis like a
champion, starred in a
music video, danced Gangnam
Style with PSY and has named
his cars Kate’s Dirty Sister,
Luscious Liz and Kinky Kylie. Is
this some superhero’s
irresponsible twin? Hardly.
When it comes to the world’s
youngest double F1 champion,
Sebastian Vettel, what you see is
defi nitely not what you get.
Once described by former
racing driver turned TV
commentator Martin Brundle as
‘the stringy boy in his shorts
wandering around the track’, the
man behind the visor is far
removed from the smiling
youngster often seen fooling
around in the paddock. He’s
calculated and performancedriven
and he will wring every
ounce of performance out of a
car, asking no less commitment
from his Red Bull team and
engineers. He has already
collected Germany’s highest
sports award – the Silver Bay
Laurel Leaf – and the last time
this 25-year old returned to his
hometown Heppenheim to visit
his parents, more fans turned up
to greet him than the town’s
25,000 population.
No wonder then that when I
met him trackside last summer
prior to the Belgian Grand Prix
weekend in Spa-Francorchamps,
I was handed the team’s ‘Vettel
introductory card’, which reads:
‘Not recommended for those
sensitive to extreme speeds and
excitement. Cool under
pressure.’ And it is pressure that
he is facing after a challenging
fi rst half to the season. When I
suggest that this is his toughest
F1 year, the relaxed, boyish grin
that lights up his face seems
B R U S S E L S
indicative of his ‘cool-underpressure’
demeanour. ‘I think the
pressure is always there to
deliver good results and to win
races and championships… Even
more so this season as we have
found the entire fi eld is so close.
With so many diff erent winners
this year the challenge is far
more intense.’
In a season where consistent
performances will be the key to
clinching the title, Vettel refuses
to be frustrated by his initial
lack of it. ‘Of course I would like
to have won more races but the
situation is the same for
GW—71

everyone else. It has become all
very unpredictable… But yes,
consistency remains the key to
winning both championships
[drivers’ and constructors].’
Vettel is happy to be back in
the game after his holiday and
even more delighted to be at Spa,
a track where he has tasted
success in the past. ‘This circuit
is defi ned by the surrounding
nature. I love it! I was happy to
have won here last year. The
diff erence in altitude and the
unpredictable weather really
make it a big challenge. It’s one
that every racing driver loves to
compete on. It’s good to be back
after the summer break,’ says the
champion, who took time out
from his holiday to shoot a
special photograph in aid of
London’s Great Ormond Street
Hospital for Children.
His photo, called The Red
Wall Mountain, is part of the
Zoom Charity project. The print
of the photograph taken in
Vorarlberg in Austria, where he
and his family used to go skiing
during the school holidays, will
be auctioned. ‘It’s an awesome
view! I know the area really well.
I love to go to the region on
holiday and it really is a home
away from home.’
Photography is not his only
off -track passion. He is also a
keen designer and spends hours
working on new designs for his
crash helmets. The talk in the
paddock is that he only ‘retires’
a helmet design after he has
won a race with it, but Vettel
says that’s not entirely true. He
has too much fun
experimenting with new
designs that he makes changes
whenever he fi nds time. Some
of his helmets have become
collector’s items. Veteran
Brazilian F1 racer Rubens
Barrichello, who boasts one of
the largest helmet collections,
recently Tweeted: ‘Great
surprise when I received a
72—GW
B R U S S E L S
Vettel im Sommer 2012 beim Training auf
der Grand-Prix-Rennstrecke in Spa
Vettel during practice at the Spa
Grand Prix Circuit in summer 2012
‘I think the pressure is always
there to deliver good results and to
win races and championships’
helmet that was missing in my
collection. Thanks Vettel.’
Vetttel’s design skills are not
confi ned to crash helmets. His
artistic fl air came in handy when
he was asked by Red Bull’s
Japanese motor manufacturing
partner Infi niti to redesign their
sport utility vehicle (SUV), the
Infi niti FX50. In the process he
became the only F1 driver to
design a road car. A limited 150
of the Infi niti FX Vettel Version
went on sale in Europe, the
Middle East and America at the
end of 2012. ‘It was exciting
because it’s not every day that
you get to design a road car. For
me it was important that the car
had a sporty look and feel, which
was inspired by my day job
driving an F1 car. I worked
closely with the exterior and
interior designers. It’s an
interesting process to sit down
and discuss in detail what you
could achieve and a great
pleasure to see the end result.’
But how happy is he with the
end product? ‘My version is
lighter, more aero-effi cient and
more powerful than the original
FX,’ says the man who these days
can aff ord to buy almost any car
he desires but prefers to drive his
own creation.
In a sport where money
matters more than any other,
Vettel did not, like so many
other F1 drivers, ascend to a
racing seat through wealth.
Born on 3 July 1987 he took an
interest in go-cart racing from
the age of four. In the early days
his father made use of a disused
trailer from the local fi sh
market to haul the young
Vettel’s go-cart from racetrack
to racetrack. The whisper in the
paddock is that some of the rich
kids on the cart circuit made
derogatory remarks about the
Vettel family’s ‘fi sh trailer’ but
were soon silenced when they
found that it was the young
Vettel that made the top step of
the podium his own. By the age
of eight he had more medals and
trophies to keep shiny than any
of his rivals, showing a natural
ability to extort speed from
anything he drove.
At the tender age of 14 he won
the Junior Monaco Kart Cup,
which earned him the
opportunity to upgrade to openwheel
racing. He then won the
2004 German Formula BMW
Championship, and earned a
promotion to the F3 Euro Series.
There he attracted enough
attention to be asked to test for F1
teams Williams and BMW Sauber.
His fi rst test drive for BMW
Sauber in Turkey in 2006 saw him
set the fastest time in the second
Friday free practice, a feat he
repeated in Italy later that year.
This earned him a permanent job
as BMW’s test driver in 2007 and
the opportunity to race at the
United States Grand Prix where
Vettel, at the age of 19, became
the youngest person to score a
world championship point.
Since moving to Red Bull in
2009, the records have kept on
tumbling. Judging by the sheer
determination Vettel has
showed since Spa to claw his way
back into contention for the 2012
title, there is little doubt that this
young German will keep putting
his name to world titles and
records.
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Piemont für
Wer durch das Piemont reist, braucht sich um sein leibliches
Wohl nicht zu sorgen. Die Region im Nordwesten Italiens ist für
ihre hervorragende Küche und ausgezeichneten Weine bekannt.
Besonders in den Wintermonaten zieht es viele Gourmets in die
Region, denn dann beginnt die Trüff elzeit
T E X T — J U T T A L E M C K E
F O T O G R A F I E — G E R M A N A L A V A G N A
F O O D M I L A N
Feinschmecker
GW—75

M I L A N
Zarte Haselnuss-Schokolade,
würziger Bergkäse,
kräftiger Barolo und aromatische
weiße Trüff el – es gibt
viele Gründe, warum Feinschmecker
im Winter gern in das Piemont
reisen. Die traditionelle Küche
spiegelt die Lage der Region
wieder: das Piemont liegt 30 Kilometer
westlich von Mailand, im
Norden grenzt es an die Schweiz
und im Westen an Frankreich.
Die größte Festlandsregion Italiens
bietet mit den Gebirgszügen
der Alpen, der fl achen Po-Ebene
im Zentrum der Region sowie
der Hügellandschaft von Langhe
und Monferrato im Südosten ein
abwechslungsreiches Landschaftsbild.
Ebenso vielfältig ist
auch die regionale Küche, die
sich durch die Verwendung
hochwertiger Produkte und eine
sorgsame Zubereitung auszeichnet.
Nicht umsonst war das Piemont
die Geburtsstätte der Slow
Food Bewegung in den 80er Jahren.
Um dem Einzug des Fast
Food in Italien entgegenzuwirken,
gründete der Piemonter
Carlo Petrini 1986 einen Verein
zur Förderung des guten, regionalen
und mit boden- und umweltschonenden
Methoden angebauten
Essens. Aus dem kleinen
Piemonter Verein wurde
eine weltweite Organisation, die
mittlerweile mehr als 100.000
Mitglieder zählt.
So abwechslungsreich regionale
Spezialitäten im Piemont
sind, gibt es doch auch viele
grundlegende Gemeinsamkeiten.
Die als typisch italienisch
geltenden Zutaten Olivenöl und
Spaghetti kommen zum Beispiel
weniger häufi g zum Einsatz als
in anderen Regionen des Landes.
Olivenöl wird oft durch Butter
ersetzt und Spaghetti durch Risotto
oder Tajarin, die schmalere
piemontesische Variante der Tagliatelle.
Typische Gerichte sind
in Rotwein geschmorter Rinderbraten,
in Weißwein gegartes Risotto
oder Carne cruda – Tatar
mit Olivenöl, Knoblauch und
weißem Pfeff er. Im Winter steht
76—GW
Ebenso vielfältig wie das
Landschaftsbild ist die
regionale Küche
Oben: Die Hügel der Barbaresco Gegend;
unten: Arianna Cerrato, Mitbesitzerin der
Bäckerei NocciolArte in Castelletto Uzzone
Top: the hills of the Barbaresco region.
Bottom: Arianna Cerrato, co-owner of the
NocciolArte bakery in Castelletto Uzzone

Ein Mann röstet Kastanien für eine Feier in
dem kleinen Dorf Castelletto Uzzone
Roasting chestnuts for an event in the
village of Castelletto Uzzone
GW—77

Zuhause ist es am schönsten.
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Aufwändig ausgebildete Trüff elhunde
erschnüff eln die Knollen unter der Erde
Truffl e dogs undergo four to fi ve years
of training to unearth the precious fungi
Tartufi oder weiße
Trüffel sind die große
Spezialität der Region
M I L A N
dazu eine weitere, ganz besondere
Spezialität auf den Speisekarten
der Region: Tartufi oder weiße
Trüff el. Die edlen Pilze gehören
zu den teuersten Delikatessen
der Welt. Bis zu 7.000 Euro
kann ein Kilo der Trüff eln kosten,
die – fein gehobelt – jedes
einfache Pasta-Gericht zum
Festessen werden lassen. Man
muss aber nicht unbedingt tief in
die Tasche greifen um Trüff el
einmal zu probieren. Im Ristorante
Guido auf dem Gelände der
Universität für Gastronomische
Wissenschaft in Pollenzo zum
Beispiel gibt es für 13 Euro Robiola
di Roccaverano, einen
Frischkäse aus der Gegend südlich
von Asti, mit weißen Trüffeln
aus Piemont.
Die Hauptsaison für die Trüffel
ist der Winter, wenn im feuchten,
kühlen Boden die wertvollen
Knollen reifen und dann von
Trüff elhunden erschnüff elt werden.
Vier bis fünf Jahre werden
die Promenadenmischungen
ausgebildet. Für jeden Pilz, den
die Vierbeiner entdecken, gibt es
einen Keks oder ein Stück Speck
als Belohnung. Anders als im
französischen Périgord setzt
man im Piemont ausschließlich
auf Hunde bei der Trüff eljagd.
Schweine, so heißt es, seien zu
dumm und würden die teure Delikatesse
gern selbst auff ressen –
ein kostspieliger Schaden.
Neben Trüff eln zählen etliche
Käsesorten zu den Spezialitäten
der Region, zum Beispiel der bereits
erwähnte Robiola di Roccaverano
oder der würzig-pikante
Castelmagno aus dem gleichnamigen
Ort bei Cuneo. Nicht zu
vergessen sei Bra, ein Halbfett-
Kuhmilchkäse aus der gleichnamigen
Stadt. Kosten kann man
diese Käse zum Beispiel im Lebensmittelgeschäft
von Eros
Buratti in Verbania. In seinem
Laden in dem kleinen Ort am
Ufer des Lago Maggiore stapeln
sich kulinarische Leckerbissen
in den Auslagen: riesige Mortadella-Rollen,
Rohschinken aus
dem Vigezzotal, im Keller gereif-
GW—79

M I L A N
ter Culatello-Schinken, Fenchelsalami,
Ziegenkäse-Cavalcata in
Kohlblättern und zehn Jahre alter
Parmesan, den Eros von
einem riesigen Laib herunterschneidet.
Dazu gibt es selbstgemachte
krosse Grissinis (dünne
Brotstangen), delikate Pasten, leckere
Tunken und jede Menge
Wein. Buratti lebt für seinen Verkaufsladen,
den er von seinem
Vater übernommen hat, und der
weit über Verbania hinaus bekannt
ist. So beliefert er selbst
Restaurants in den fast 200 Kilometer
weit entfernten Kleinstädten
Alba und Asti. Die südöstlich
von Turin gelegenen Orte sind
die Zentren der Weinregionen
Langhe und Monferrato und gelten
als Herzstück des Piemont.
Barolo, Barbaresco, Barbera
– diese drei großen Weine des
Piemont zählen zu den besten
Italiens. Angebaut werden diese
in Langhe und Monferrato, wo
mancher Südhang Millionen
wert ist. Vor allem der einheimischen
Rebsorte Nebbiolo – der
Name ist vom herbstliche Nebel
in den Weinbergen abgeleitet –
verdankt das Piemont seinen guten
Ruf bei Weinkennern. Sie
wächst vor allem auf den kalkhaltigen
Mergelböden der Südhänge
und wird Schriften zufolge
bereits seit dem 13. Jahrhundert
angebaut. Aus den kleinen
Früchten mit der dicken Schale
werden der kraftvolle Barolo und
der samtige Barbaresco gekeltert.
Aber auch aus der Barbera-Traube
wird seit einigen Jahrzehnten
hervorragender Wein
gemacht. Der ehemals einfache
Rote wird oft im kleinen Eichenfass
(Barrique) ausgebaut und erhält
dadurch seine Klasse. Eines
der vielen Weingüter, die auf
Barbera spezialisiert sind, ist die
Tenuta La Tenaglia im Montferrat,
das von Sabine Ehrmann geführt
wird. Die Tochter von Alois
Ehrmann, bekannt für seine
gleichnamigen Milchprodukte,
bietet auch Führungen durch das
väterliche Weingut am Fuße des
Klosters Santuario di Crea an.
80—GW
In Eros Burattis Laden
stapeln sich kulinarische
Leckerbissen
Eros Burattis Käserei in Verbania Intra hat
viele regionale Köstlichkeiten im Angebot
Eros Buratti’s cheese shop in Verbania
Intra sells tasty regional treats

Eros Buratti lebt für seinen Verkaufsladen,
den er von seinem Vater übernommen hat
Eros Buratti is proud of the business
he took over from his father
GW—81

Diese enden meist an der „kleinen
Höhle“. In dieser Nische des
alten Kellergewölbes fi nden sich
Jahrzehnte alte Flaschen und
Relikte aus früheren Weinanbauzeiten.
„Viele Weingüter im
Piemont haben solch eine kleine
Höhle“, erzählt Ehrmann.
Was bei keinem guten Essen
im Piemont fehlen darf, ist etwas
Süßes. Schließlich gilt Turin als
die italienische Heimat der
Schokolade. Bereits im 18. Jahrhundert
wurden in der Stadt pro
Tag gut 350 Kilogramm Schokolade
hergestellt. Diese Tradition
gibt es noch heute und Patisserien
wie zum Beispiel Baratti &
Milano am Piazza Castello im
Zentrum Turins serviert noch
heute zum Kaff ee Giandujotto-
Pralinen, für die die Stadt in
ganz Italien bekannt ist. Und
dies ist bei weitem nicht die einzige
süße Spezialität. In Asti
kann man in der Eisdiele Grom
am Piazza San Secondo herausragende
Eiskreationen in zahlreichen
Geschmacksrichtungen
probieren, von Zabaione über Tiramisu
bis extra herbe Schokolade.
Und in vielen Feinschmeckerläden
in und um Asti werden
Krumiri Rossi angeboten. Der
Zuckerbäcker Domenico Rossi
hat diese Kekse in den 1870er-
Jahren kreiert. Zunächst wurden
sie in gerader Form hergestellt,
aber nach dem Tod von König
Viktor Emanuel II. gab Rossi ihnen
dann die Form eines Zwirbelbartes
als Hommage an den
Herrscher. Rossi präsentierte
sein Gebäck 1884 sogar auf der
Weltausstellung in Turin.
GERMANWINGS FLIEGT VON
Ankara, Antalya, Berlin-Tegel,
Bilbao, Dresden, Dublin, Dubrovnik,
Edinburgh, Hannover, Istanbul-
Sabiha, Klagenfurt, Köln/Bonn,
Lissabon, London-Heathrow,
London-Stansted, Manchester,
Nador, Palma de Mallorca, Prag,
Reykjavik, Rostock, Salzburg,
Sarajevo, Stockholm, Stuttgart,
Tanger, Tunis und Zagreb nach
Mailand-Malpensa
82—GW
M I L A N
In einer Nische finden
sich jahrzehntealte
Flaschen und Relikte
Barbera Wein wird oft in kleinen
Eichenfässern (Barrique) ausgebaut
Barbera wine is often
matured in small oak barrels

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PIEDMONT ON A PLATE
This north-western corner of Italy draws food-lovers with its outstanding
food and wine, particularly during the winter truffl e season. The hills around
Langa e Monferrato are the heart of white truffl e country, and the rare,
exquisite fungi dominate menus at many local restaurants
Winter lures food
lovers to Piedmont,
the cold months
being perfect for indulging in
the soft hazelnut chocolate,
pungent mountain cheeses, big
Barolo red wines and aromatic
white truffl es that have put the
region on the gastronomic map.
Piedmont’s traditional
cuisine is defi ned by its
geography: the eastern border is
30km from Milan, while to the
north lies Switzerland and to the
west, France. The largest region
in mainland Italy, its landscapes
are incredibly diverse, sweeping
down from the rugged Alps to
the fl at Po Basin in the centre of
the region and south to the vineclad
hills of Langa e Monferrato.
Equally diverse is the region’s
cuisine, which places a strong
emphasis on high-quality
produce and careful preparation,
a nod to the Slow Food
movement that was born here in
the 1980s and has since spread
its values of sustainably
produced quality produce
worldwide. But while
Piedmont’s regional specialities
vary greatly, they do share some
similarities. Italian staples such
as olive oil and spaghetti are not
as common as elsewhere in the
country. Butter is often favoured
over olive oil and risotto or
tajarin, the local take on
tagliatelle, is used instead of
spaghetti.
Must-try dishes include beef
braised in Barolo, white wine
risotto and carne cruda,
Piedmont’s answer to steak
tartare, seasoned with olive oil,
garlic and white pepper. In
winter it is all about tartufi , or
white truffl es, in the region’s
restaurants. The prized
mushrooms are among the
world’s most expensive
delicacies, commanding up to
€7,000 a kilo. Thankfully only a
few grams of the gourmet tubers
are needed to elevate a simple
pasta dish into a culinary
masterpiece. The Ristorante
Guido on the campus of the
University of Gastronomic
Sciences in Pollenzo serves a
dish of Robiola di Roccaverano,
a cream cheese from the area
south of Asti, with white truffl es
for €13.
Winter, when the earth is cool
and damp, is peak truffl e season.
It takes four to fi ve years for the
truffl e hunters to train their dogs
to snuffl e out the precious tubers
on walks in the woods. For every
truffl e they uncover, the dogs are
rewarded with a biscuit or a
piece of ham. Unlike in the
Périgord region in France, only
dogs are used to hunt for truffl es;
the French truffl e pigs often eat
the prize, a loss no Piedmontese
hunter can tolerate.
Besides truffl es, the region is
known for cheese specialities
such as the aforementioned
Robiola di Roccaverano and
pungent, crumbly Castelmagno
from the municipality of the
same name near Cuneo.
Wenn in Piemont die Trauben reif werden,
bedeckt oft Nebel die Weinhänge
Mist often covers the vineyards during
the Piedmont grape harvest
M I L A N
GW—85

Also noteworthy is Bra, a semisoft
cow’s milk cheese.
Such cheeses can be sampled
in Eros Buratti’s speciality shop
in Verbania. On the banks of
Lake Maggiore, this tiny temple
to fi ne food is crammed with
thick rolls of mortadella, smoked
ham from the Vigezzo Valley,
cellar-matured culatello ham,
fennel salami, goat’s cheese
wrapped in cabbage leaves and
huge wheels of 10-year-old
Parmesan, which Buratti slices
in front of his hungry customers.
There is homemade grissini
(thin, crispy breadsticks), pasta,
delicious dips and a wide variety
of wine to choose from.
Buratti lives for the speciality
store that once belonged to his
father and which has become
famous far and wide. He
personally delivers to restaurants
in Alba and Asti, almost 200km
away. Nestled in the heart of
Langa e Monferrato wine
86—GW
M I L A N
Piedmont’s cuisine places a strong
emphasis on high-quality produce
and careful preparation
country to the south east of
regional capital Turin, the towns
are the pride and joy of Piedmont.
The region’s three great
wines – Barolo, Barbaresco and
Barbera – are some of the best in
Italy. They are grown in Langa e
Monferrato, where a southfacing
slope can be worth
millions. Piedmont has the local
grape variety Nebbiolo to thank
for its excellent reputation for
wine. Named after the fog
(nebbia) that drapes the hillsides
in autumn, the grapes thrive in
chalky soil on south-facing
slopes and have, according to
written records, been cultivated
since the 13th century. The small,
thick-skinned grapes are pressed
into powerful Barolo and velvety
Barbaresco red wines. Fine
wines have been produced for
decades from the Barbera grape,
too. The light, simple red wine is
often aged in a small oak barrel to
achieve its unique character.
Run by Sabine Ehrmann,
Tenuta La Tenaglia in
Monferrato is one of many
wineries specialising in Barbera
wines. Ehrmann off ers guided
tours of the family winery, most
tours ending at the ‘little cave’, a
niche in the old vaulted cellar
where decades-old bottles and
viticultural relics are stashed.
‘Many wineries in Piedmont have
little caves like this,’ explains
Ehrmann. ‘It’s tradition here.’
No meal in Piedmont is
complete without a sweet fi nale.
Turin is, after all, the Italian
chocolate capital, and was
Ein Verkäufer auf dem Trüff elmarkt
von Alba preist seine Salamis an
Salami for sale at Alba’s Truffl e Market
producing at least 350kg of
chocolate a day as far back as the
18th century. This tradition is
upheld at patisseries like Baratti
& Milano on Piazza Castello in
central Turin, where coff ee is
still served with gianduiotto, the
hazelnut pralines famous
throughout Italy. This is just one
of many sweet specialities.
Grom ice-cream parlour on
Piazza San Secondo in Asti
serves delectable ice cream in
fl avours from custardy zabaione
to tiramisu and dark chocolate.
Many speciality shops in and
around Asti do a brisk trade in
Krumiri Rossi, biscuits created by
confectioner Domenico Rossi in
the 1870s. Originally straight in
form, the biscuits were later
shaped like a handlebar
moustache to pay homage to King
Victor Emanuel II upon his death.
Great food with a great story
behind it – no wonder food
lovers all come to Piedmont.

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N I G H T L I F E B A R C E L O N A
Die Musikszene der spanischen Stadt ist geprägt von einer
ausgefallenen Mischung verschiedenster Musikrichtungen:
kolumbianischer Cumbia wird hier genauso gepfl egt wie Swing
Barcelonas Ruf als Party-
Metropole kommt nicht
von ungefähr. Ganz
gleich, ob vor dem in einem ehemaligen
Flamenco-Lokal versteckten
Macarena-Klub oder der
dreistöckigen Partyfabrik Razzmatazz
im Industrieviertel Poblenou:
vor den Eingängen stehen
die Nachtschwärmer Schlange,
die Tanzfl ächen sind voll – auch
unter der Woche.
„Im Vergleich zur Hauptstadt
Madrid ist das Publikum in Barcelona
risikofreudiger und Neuem
gegenüber aufgeschlossener“,
sagt DJ Amable, der im Razzmatazz
regelmäßig hinter den
Plattentellern steht und einem
treuen und tanzfreudigen Publikum
Neuheiten aus der internationalen
und spanischen Alternativ-Szene
präsentiert. „Außerdem
arbeitet man hier professio-
88—GW
Wo man in
Barcelona am
besten tanzt
T E X T — J U L I A M A C H E R
I L L U S T R A T I O N E N — P A T R I C K M O R G A N
« Gute Technik ist
genauso wichtig wie
psychologisches
Fingerspitzengefühl »
neller, die Säle sind besser ausgestattet
– und eine gute Technik ist
für meine Arbeit genauso wichtig
wie psychologisches Fingerspitzengefühl
und volle Konzentration.“
DJ Amable – der Name heißt
wörtlich übersetzt „freundlicher
DJ“ – gestaltet das barcelonische
Nachtleben seit mehr als 20 Jahren
mit. Er hat wegweisende
Klubs wie die Sala A Saco gegründet
und Festivals wie Primavera
Sound, spezialisiert auf alternativen
Rock, oder Sònar, das
Festival für elektronische Kunst
und Musik, bei ihrer Entwicklung
beobachtet. „Beide Festivals
sind in Barcelona entstanden,
beide haben von Anfang an auf
Stilrichtungen jenseits des Etablierten
gesetzt und sind viel
schneller gewachsen als erwartet.
Heute gehören sie zu den wichtigsten
Festivals der Welt.“
Rund 80.000 Besucher fl iegen
jährlich nach Barcelona, um
bei Sònar drei Tage lang auf den
Bühnen rings um das CCCB, das
Zentrum für Zeitgenössische
Kultur und das Museum für Moderne
Kunst, kurz MACBA, neue
Bands zu entdecken oder in den
Messehallen Größen wie die
Beastie Boys oder das britische
Duo Goldfrapp zu feiern. Den
Begriff „elektronische Musik“
hat das Festival von Anfang an
nicht zu eng defi niert, sondern
auch Hip Hop oder Pop Raum
gegeben. „Uns interessiert nicht
die konkrete Musikrichtung,
sondern vor allem das Grenzüberschreitende“,
sagt Enric Palau,
einer der drei Gründer des
Festivals. „Das war schon bei der
Gründung 1994 so. Damals
wollten wir Klubgänger mit
Kunstinteressierten, Musikfans
mit Szenekennern zusammenbringen
und über den Tellerrand
des reinen Partybetriebes
hinausgucken.“

GW—89

Was Enric Palau für das Sónar
konstatiert, gilt für die gesamte
Musik-Szene: In der Fusion, im
Mischen unterschiedlicher Stile,
ist Barcelona groß. In der Hafenstadt
trafen seit jeher Menschen
aus aller Welt zusammen, jeder
brachte seine eigene Musik mit
und so sind auch die ureigensten
barcelonischen Klänge Mischformen.
Die Rumba Catalana
etwa, die Fusion aus Flamenco
und afro-karibischen Rhythmen,
ist die Musik der barcelonischen
Gitanos, wie sich die spanischen
Roma selbstbewusst nennen. Gespielt
wurde sie in Bars. In ihrer
Urform reichten dazu zwei Gitarren,
Bongos und ein Holztisch,
auf dem der Rhythmus geklopft
wurde. Heute steht der Holztisch
nicht mehr in Kneipen, sondern
zwischen Lautsprechertürmen
und Verstärkern auf Bühnen von
90—GW
B A R C E L O N A
« Unsere Kinder tanzen
Rumba, bevor sie laufen
und singen Rumba,
bevor sie sprechen »
Clubs wie dem Apolo 2 etwa, und
zwar immer dann, wenn Peret
Reyes dort mit seiner Band auftritt.
„Rumba ist ein Lebensgefühl.
Unsere Kinder tanzen Rumba,
bevor sie laufen lernen und
singen Rumba, bevor sie sprechen.“
Der agile Mittfünfziger ist
ein Rumbero der alten Schule. Er
tritt seit seinem elften Lebenjahr
auf, zuerst gemeinsam mit seinem
Patenonkel „Peret“, der in
den 70er Jahren mit dem Hit Borriquito
die katalanische Rumba
erstmals in die internationalen
Charts brachte. An der Popularität
des Rumba hat Reyes genausoviel
Anteil wie sein berühmter
Namensvetter.
Barcelonische Bands wie Ojos
de Brujo oder Achilifunk experimentieren
mit anderen Stilrichtungen
wie dem kolumbianischen
Cumbia, Bossa Nova und
Hip Hop und erschließen die traditionelle
Gitano-Musik so
einem neuen, jüngeren Publikum.
„Die Rumba ist wie ein
Schlüssel, der dir die verschiedensten
Türen öff net“, sagt Sam
Mosketon von Achilifunk. „Da
sie ja selbst Ergebnis einer Fusion
ist, lässt sie sich leicht mit anderen
Stilen verschmelzen.“
Eine feste Bleibe hat die katalanische
Rumba-Szene nicht; die
Bands ziehen in wechselnder Besetzung
durch die katalanische
Klubszene – und bleiben in ihrem
Nomadentum dem Roma-
Ursprung treu.
Auch im Marula Café in der
Calle Escudellers, nachts eine
der meist frequentierten Straßen
der Altstadt, glaubt man fest
an die Devise: Stilmix ist
Trumpf. Hinter den schweren
roten Samtvorhängen am Eingang
verbirgt sich Barcelonas
Black Music Tempel. Das Publikum
ist um die 30 und tanzt zu
Soul, Jazz, R&B, Funk oder

GW—91

Cumbia. „Was diese Stile vereint,
ist ihre Tanzbarkeit, ihr eingängiger
Rhythmus“, sagt Klubbetreiber
und DJ Antonio Requena,
„aber ab und zu hört man
auch einmal einen Rocksong.“
Diese Toleranz ist typisch für
das Nachtleben in Barcelona.
Selbst in ausgewiesenen Sparten-Lokalen
wie der Heavy Metal
Bar Tequila ein paar Ecken weiter
oder dem für Techno international
bekannten Moog Club in
der Carrer de l‘Arc del Teatre darf
man den DJ nach softeren Klängen
fragen. Und die Türsteher-
Politik ist lax im Vergleich zu anderen
europäischen Großstädten.
Wer nicht gerade in der Badehose
auftaucht, passiert die Eingangstür
meist ohne Probleme.
Natürlich empfi ehlt sich dennoch
ein Blick auf die Garderobe,
zumindest bei Gala-Events. Dazu
92—GW
B A R C E L O N A
Ganz nebenbei hat die
Renaissance des Swings
die lokale Jazz-Szene
wiederbelebt
gehören die Swing-Sonntage im
Apolo, einer ehemaligen Music
Hall an Barcelonas Theatermeile
Paral.lel. Unter den schweren
Kronleuchtern des großen Saals
wirbeln Paare zu Live-Klängen
des Barcelona Jazz Orchestras
übers Parkett, die Männer zum
Teil mit Schiebermütze und Hosenträgern,
die Frauen mit Blume
im Haar: eine Hommage an
die 30er. Ende der 90er Jahre
führte eine kleine Gruppe von
Jazzliebhabern die Swingbegei-
sterung aus den USA ein, seitdem
hat Barcelona eine der lebendigsten
Lindy-Hop-Szenen Europas.
Fast jeden Tag treff fen sich
irgendwo in der Stadt, auf öff entlichen
Plätzen, in Tanzschulen
oder Clubs, Fans des Tanzes, der
nicht zufällig nach dem Luftakrobaten
und Atlantiküberquerer
Charles Lindbergh heißt.
Und das hat, glauben manche,
auch mit der wirtschaftlichen
Gesamtlage zu tun. „Swing ist
Anti-Krisen-Musik“, sagt Martí
Segalàs, der als DJ regelmäßig
Klassiker von Ella Fitzgerald bis
Nina Simone aufl egt. „Warum
boomen in Krisenzeiten Lippenstift
und Friseurbesuche? Weil sie
einen Probleme vergessen lassen
– genau das macht diese Musik.“
Ganz nebenbei hat die
Renaissance des Swings die
lokale Jazz-Szene wiederbelebt –
und Barcelonas Nachtleben auch
um diese Facette bereichert.
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FOLLOW THE BEAT
Barcelona is a musical melting pot. After dark, you can dance
everything from electro to the Lindy Hop, and explore the infectious
Latin rhythms of Catalan rumba and Colombian Cumbia
Barcelona’s reputation as a
nightlife mecca is well
deserved. The city off ers
something for all musical tastes,
the climate is mild, and the
locals are tolerant and curious.
‘In contrast with the capital
Madrid, crowds in Barcelona are
open to new things and are more
prepared to take risks,’ says DJ
Amable, who regularly performs
at multi-space music venue
Razzmatazz. ‘Things are done
more professionally here, the
venues are better equipped.
Good technology is just as
important for my work as
intuition and concentration.’
Amable (‘Friendly’) has been a
fi xture on Barcelona’s club scene
for over 20 years. He was behind
clubs like Sala A Saco and
witnessed the evolution of
festivals like Primavera Sound,
which specialises in alternative
rock, as well as Sònar, the festival
for electronic art and music.
‘Both festivals began in
Barcelona, both off ered an
alternative to the mainstream
and grew much more quickly
then expected,’ he says. ‘They’re
now among the most important
festivals in the world.’
Each year, around 80,000
visitors from all over the world
descend on Barcelona for Sònar.
They come to check out new
bands or watch big names like
the Beastie Boys or Goldfrapp
perform in the exhibition halls.
‘We aren’t interested in any
one musical style,’ says Enric
Palau, one of the festival’s three
founders. ‘We prefer stuff that
spans genres. It was the same
when we organised the fi rst
festival in 1994. We wanted to
bring together clubbers and art
lovers, music fans and insiders,
and look beyond the clubbing
industry.’
What Palau says about Sònar
could characterise Barcelona’s
whole music scene, which is
famous for its fusion of diff erent
styles. People from all over the
world have been meeting in the
port city for centuries, bringing
their music with them. This
melting pot produced traditional
styles like the Catalan rumba, a
combination of fl amenco and
Afro-Caribbean rhythms,
performed by the gitanos, the
Spanish Romani.
The rumba was traditionally
performed in bars, and consists
of two guitars, bongos and
rhythms banged out on a
wooden table. Clubs have now
replaced the bars, and the tables
nestle between loudspeakers
and amplifi ers in venues like the
Apolo 2 – and whenever Peret
Reyes appears with his band.
An agile man in his mid-50s,
Reyes is an old-school rumbero
who has been performing since
he was 11. ‘Rumba is a way of
life,’ he says. ‘Our children
dance the rumba before they
learn to walk, and sing rumba
before they can speak.’
Reyes’ godfather, Peret, made
the Catalan rumba famous in the
70s, when he scored an
international hit with the song
Borriquito. The Rumba is now
popular again, albeit in a new
form. Barcelonan bands like Ojos
de Brujo and Achilifunk
experiment with other styles like
Cumbia, bossa nova and hip-hop.
‘The rumba is like a key that
opens all kinds of diff erent
doors,’ says Sam Mosketon of
Achilifunk. ‘Because it’s a
‘Rumba is a way of life. Our children
dance rumba before they learn to walk,
and sing rumba before they can speak’
hybrid, it’s easy to combine it
with other kinds of music.’
You can witness another
mishmash of musical styles at
Café Murula on Calle
Escudellers, one of the busiest
streets in the Old Town. Behind
heavy red velvet curtains, a
thirty-something crowd dances
to a hotchpotch of soul, jazz, r & b,
funk and Colombian Cumbia.
‘What these songs have in
common are their danceability
and catchy rhythms,’ says the
club’s owner and DJ, Antonio
Requena ‘But you also hear the
odd rock song.’
This openness is typical of
Barcelona. Even in heavy metal
B A R C E L O N A
bar Tequila or the famous
techno club Moog in the Carrer
de l’Arc del Teatre, punters can
ask the DJ to play more mellow
sounds without fear of scorn.
The door policy is lax
compared to other European
capitals. As long as you’re not
wearing swimming trunks or
dressed as a Playboy bunny, you
should get in without any
problems. It’s still worth
familiarising yourself with the
dress code at gala events such as
the Swing Sundays at the Apolo,
however. At this former music
hall in Barcelona’s theatre
district, Paral.lel, couples spin
around the dance fl oor to the
sounds of the Barcelona Jazz
Orchestra. Some of the men don
fl at caps and braces, and women
wear fl owers in their hair in
tribute to the racy rhythms of
the 1930s.
In the late 1990s, a small,
enthusiastic group of jazz lovers
brought swing fever over from
the USA to Barcelona. The city is
now home to Europe’s liveliest
Lindy Hop scene. Some think
the dance’s popularity is linked
to the state of the economy.
‘Swing is anti-crisis music,’ says
Martí Segalàs, a DJ whose set
includes songs by Ella Fitzgerald
and Nina Simone. ‘Why do
lipstick sales go up and
hairdressers do well during
economic downturns? Because
they help people forget their
troubles – which is exactly what
this music does.’
GW—95

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am Einstieg ins Skigebiet Bad Kleinkirchheim mit über 100
Pistenkilometern. Urig gemütliche Alm-Appartements
werden von vier Restaurants mit gesunder „Kirchleitn Küche“
versorgt und das idyllische Dorfl eben ist direkt vor der Tür.
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Seepark Hotel
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gelegen und eröffnet einen unvergesslichen Blick auf die
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Das Vier-Sterne-Hotel Gartnerkofel liegt direkt an der Piste
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und Hallenbad. Auf dem Unterhaltungsprogramm stehen
unter anderem Schneeschuhwandern, Après-Ski-Party,
Tanzabend, Gäste-Skirennen.
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Der nächste Sommer kommt bestimmt. Topmodernes,
familiär geführtes Viersternehotel in einer der schönsten
Buchten des Ossiacher Sees mit herrlicher Seesauna, Golf,
Tennisplätzen, Kinderbetreuung sowie den größten privaten
Garten- und Strandanlagen am See.
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D E S T I N A T I O N B U D A P E S T
In Budapest bleiben
Schuhmacher seit
Jahrhunderten bei ihren
Leisten. Edle Lederschuhe,
die nach der ungarischen
Hauptstadt benannt sind,
werden noch heute in
Handarbeit gefertigt
T E X T — F R A U K E S C H L I E C K A U
F O T O G R A F I E — E L E A N O R F A R M E R
Budapester
Schuhhandwerk
98—GW

Im Osten Europas, dort wo die
Donau das ungarische Mittelgebirge
verlässt, um in das
Tiefl and zu fl ießen, liegt Budapest.
Aus den einstigen Dörfern
Óbuda, Buda und Pest entstanden,
liegt die Stadt direkt am
Ufer des Flusses. Seit dem Fall
des eisernen Vorhangs, der die
von einer kommunistischen
Diktatur regierte Nation vom
marktwirtschaftlich ausgerichteten,
demokratischen Westen
trennte, hat Budapest einen Aufschwung
erlebt. Die Öff nung des
Landes und des ungarischen
Marktes zog einen wachsenden
Tourismus nach sich. Neben den
zahlreichen Markthallen, historischen
Kaff eehäusern und
Thermalbädern sind es vor allem
die handgemachten, rahmengenähten
Budapester Schuhe, die
der Stadt zu internationaler Bekanntheit
verhalfen.
In unmittelbarer Nähe der
Donau, auf Pest Seite der Stadt,
liegen in der Haris köz, der Einkaufsstraße
Budapests, die
Schuhgeschäfte von Heinrich
Dinkelacker, Sándor Rozsnyai
und László Vass nebeneinander.
Während Dinkelacker, ein
deutsches Unternehmen, in den
60er Jahren von Bietigheim-Bissingen
in die ungarische Hauptstadt
zog, und nun hier produziert,
verbergen sich hinter den
Marken Vass und Rozsnyai Budapester
Familienbetriebe, deren
Gründer auf eine lange Tradition
zurückblicken. László
Vass, Schuhmacher seit mehr als
vierzig Jahren, bezog hier bereits
1978 seinen ersten, nur 16 Quadratmeter
großen Laden. Inzwischen
hat Tochter Eva einen
Steinwurf entfernt ihr zweites
Geschäft eröff net. Ein paar Meter
weiter verkauft auch Sándor
Rozsnyai, der an der Tech-
GW—99

Geschäftsmänner legen
immer mehr Wert auf
hochwertiges Schuhwerk
nischen Universität Budapest
ein Studium zum Schuhtechnologieingenieur
absolviert hat,
den sogenannten Budapester,
der erstmals im 19. Jahrhundert
getragen wurde und inzwischen
ein echter Klassiker ist.
Das Geschäft mit den Budapestern
läuft gut. Vor allem Geschäftsmänner
legen immer
mehr Wert auf hochwertiges
Schuhwerk. Um die Budapester
mit dem typisch osteuropäischen
Fullbrogue-Lochmuster
und den breiten, geraden Leisten
zu kaufen, reisen viele Kunden
extra aus dem Ausland an. Denn
das handgefertigte Schuhwerk
ist in Ungarn deutlich günstiger
als im europäischen Umland
oder in Asien. Für circa 400 Euro
kann man hier ein Paar handgenähte
Budapester erstehen. In
Deutschland liegt der Preis bei
bis zu 600 Euro, in Japan kosten
die Schuhe sogar rund das Dreifache.
Vass-Filialen soll es, trotz
guter Nachfrage, in anderen Ländern
vorerst nicht geben. Schließlich
müssen die Arbeiter in der
Manufaktur genügend Zeit haben,
die circa 2.000 Paar Schuhe
herzustellen, die bei Vass in der
Haris köz pro Jahr verkauft werden.
In den Schachteln, die sich
hier bis unter die Decke stapeln,
reihen sich nicht nur die bekannten
Budapester, sondern
auch handgemachte Oxford, Der-
100—GW
B U D A P E S T
by, Norweger, Altwiener, Wholecut
und Italiener aneinander. Bei
Extrawünschen wird Hand angelegt,
der Fuß des Kunden vom
Ballen bis zum Rist an fünf verschiedenen
Stellen vermessen
und ein Fußdokument angefertigt.
Die meisten Käufer können
ihre Schuhe allerdings gleich
mitnehmen. Nur wer auf großem
Fuß lebt, eine Maßanfertigung
braucht oder ein Einzelpaar aus
teurem Straußen- oder Kaimanleder
fertigen lässt, muss sich in
Geduld üben. Ein paar Wochen
kann es dauern, bis ein Kunde seine
maßgefertigten Schuhe erhält.
Was zwischen Bestellung und
Lieferung der Budapester, hinter
den verschlossenen Türen der
Manufakturen, geschieht, wie
aus hochwertigem Material in
mehr als hundert Einzelschritten
ein Schuh entsteht, der jahrzehntelang
hält und selbst dann
noch repariert werden kann,
bleibt für den Kunden unsichtbar.
Kaum jemand denkt daher
daran, wieviel Arbeit in einem
handgefertigten Budapester
steckt. Dabei, so pfl egt László
Vass zu sagen, wandert ein maßgefertigter
Schuh durch so viele
Hände, dass er eine Seele besitzt.
Es sind raue Hände, faltige Hände,
durch die er wandert, Hände
in ständiger Bewegung. Sie gehören
zu 15 bis 25 Schuhmacher
und Schuhmacherinnen, die in
der 25 Minuten vom Stadtzentrum
entfernt liegenden Manufaktur
von László Vass arbeiten.

Oben links: Schuster Dénes Mikály hält einen
fast fertigen Schuh. Unten rechts: Die Vass
Manufaktur arbeitet noch immer mit
Schuhleisten aus Holz. Bis zu zwei Jahre
werden diese für Kunden aufb ewahrt
Opposite: shoemaker Dénes Mikály
presents a nearly fi nished shoe. Below: Vass
still uses wooden lasts rather than plastic.
Customers’ lasts are kept for up to two years
GW—101

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Seine Werkstätten hat der Bu-
dapester hier, im 15. Bezirk, dem
Viertel in dem er aufwuchs, in
zwei nebeneinanderliegenden
Einfamilienhäusern untergebracht.
Die Luft in den niedrigen
Zimmern riecht nach Leder und
Klebstoff . Aus dem Gemeinschaftsraum
dringt Stimmengewirr.
An der Werkbank nebenan
herrscht Stille. Stumm, auf die
Arbeit konzentriert, stehen sich
hier Marika und Gyóergy Szkala
jeden Tag gegenüber. Die beiden
sind über 70 und seit 48 Jahren
verheiratet. Vor 20 Jahren fi ngen
sie bei László Vass in der Werkstatt
an. Mit geübten Bewegungen
schneiden sie die Einzelteile
für den Schaft, den oberen
Teil des Schuhs, aus dem Leder.
Um die Fläche des teuren Materials
so optimal wie möglich zu
nutzen, müssen die Schablonen
aufmerksam arrangiert und
zugeschnitten werden, bevor sie
von ungarischen Frauen in
Heimarbeit vernäht werden, und
dann in die Manufaktur zurückkehren.
Präzision ist wichtig.
László Vass, der weiß, wie schwer
es ist gute Leute zu fi nden, hat die
meisten seiner Arbeiter persönlich
aufgespürt, auch die Szkalas.
Seitdem haben sie hier jeder
Teile für mehr als 10.000 Schäfte
aus hochwertigem Leder geschnitten.
Bevor sie zu Vass kamen,
arbeiteten beide in einer
großen Fabrik. Dort haben sie
pro Tag circa 180 Paar Schuhe
maschinell hergestellt.
Mittlerweile werden die Budapester
Schuhe auch von den
Ungarn selbst geschätzt, die
nach dem Ende der sozialistischen
Ära lieber bekannte
Marken aus dem Westen kauften.
Der Großteil der Hauptabnehmer
stammt dennoch bis
heute aus dem Ausland. Beliebt
Ein maßgefertigter Schuh
hat eine Seele, durch so
viele Hände wandert er
B U D A P E S T
Oben: Erst im allerletzten Arbeitsschritt,
dem Zuschneiden der Sohle, kommt eine
Maschine zum Einsatz
Above: a machine is used only for the
very last step in the process, the cutting of
the sole
GW—103

Seit 20 Jahren arbeiten
Marika und Gyóergy
Szkala bei László Vass
ist der Traditionsschuh vor allem
in Deutschland, Österreich und
der Schweiz. Italienern und
Franzosen hingegen sind die Budapester
oft zu massiv. Bis zu
einem Kilo wiegt ein Schuh,
denn auch die Zwischenlagen
und die Kappe, die bei maschinell
gefertigten Schuhen kostensparend
mit Papier angereichert
werden, sind hier aus Leder.
Das Leder, das in der Vass
Manufaktur verwendet wird,
stammt aus Frankreich, die Sohlen,
frei von Chemikalien, aus
Deutschland. Die besten Schuhmacher
hingegen fi ndet man in
104—GW
B U D A P E S T
Rumänien, wo das Handwerk
eine lange Tradition hat und bis
heute eine Kunst ist, die von Generation
zu Generation weitergegeben
wird. Einer, der dort vor
vielen Jahren das Schuhmachen
gelernt hat, ist Dénes Mikály. Er
näht bei Vass seit 1994 Schäfte
und Sohle zusammen, beherrscht
die unterschiedlichen
Techniken, fertigt Zwie- oder
Rahmennaht an, auch die Leisten
werden von ihm hergestellt.
Mikály und seine Kollegen arbeiten
mit acht verschiedenen
Leistenformen aus Holz, die je
nach Fuß des Kunden, mit Pappe
Oben links: Das Ehepaar Marika und
Gyóergy Szkala arbeitet seit 20 Jahren in
der Vass Manufaktur. Oben rechts: Das
Stück Leder, nachdem es von den Szkalas
zugeschnitten wurde
Above left: husband and wife Gyóergy
and Marika Szkala have worked for
shoemaker Vass for 20 years. Above: a
piece of leather cut by the Szkalas

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Tag für Tag bohrt Mikály
in der Vass Manufaktur
Löcher in Schuhsohlen
beschichtet, oder beschliff en
werden. Feinsäuberlich aufgereiht
stehen sie anschließend im
Regal, einige mit Namen von
Stammkunden versehen. Hier
werden sie bis zu zwei Jahre aufbewahrt,
manchmal auch länger.
Das Holz glänzt. In den großen
Fabriken verwendet man inzwischen
Plastik.
Tag für Tag bohrt Mikály in
der Vass Manufaktur Löcher in
Sohlen, um dann mit festem Faden
die Einzelteile der teuren
Schuhe zusammenzunähen.
Eine Arbeit, die körperliche
Kraft kostet und Konzentration
106—GW
B U D A P E S T
verlangt. Hat er die Rahmen oder
die rustikalere Zwienaht angebracht,
wandern die Schuhe weiter,
zurück in den Gemeinschaftsraum,
werden mit Absätzen
versehen, die Leisten entfernt,
die Sohlen zurechtgeschliffen.
Jeder einzelne Arbeitsschritt
wird per Hand verrichtet, bis auf
einen. Das Zuschneiden der
überstehenden Sohlen erledigt
eine Maschine. Dann kehren die
Schuhe wieder in das Dachgeschoss
zurück, zu Erzsébet, Dénes
Mikálys Frau, die mit einem
warmen Eisen Creme in das Leder
der Schuhe bügelt, bevor sie
in die Haris köz gebracht, oder
verpackt und verschickt werden.
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SOLE TRADERS
The Hungarian capital has a long and proud tradition of shoe-making,
which draws buyers from around the world. GW meets the craftsmen
and women behind the famous ‘Budapesters’
Since the fall of the Iron
Curtain, Budapest has
experienced economic
growth and opened its doors to
trade and tourism. Market halls,
historic coff ee houses and
thermal baths aside, visitors
fl ock here today to purchase the
handmade, double-stitched
Budapester shoes for which the
city is internationally famous.
Near the Danube, on the Pest
side of the city, is Budapest
shopping boulevard Haris köz,
where the shoe stores of
Heinrich Dinkelacker, Sándor
Rozsnyai and László Vass sit side
by side. Dinkelacker is a German
company that set up here in the
1960s, while Vass and Rozsnyai
are family-run Budapest
businesses that look proudly
back on a long tradition. Vass
has been a shoemaker for more
than 40 years and opened his
fi rst cupboard-sized store here
in 1978. His daughter Eva has
already opened her second shop
a stone’s throw away. A few steps
further is the shop of Sándor
Rozsnyai, who completed his
training as a shoe engineer at the
Budapest University of
Technology. He sells Budapester
shoes, which were fi rst worn in
the 19th century and are now a
timeless classic.
Shoes are a major export for
Budapest. Businessmen, in
particular, like the high-quality
footwear for the style and status
it gives them. People travel from
far and wide to fi nd the perfect
Ein Mitarbeiter des Schuhmacherbetriebs
von László Vass bei seiner Arbeit
An employee at László Vass’s
shoemaking business at work
It takes 100 individual stages to craft
fine leather into shoes that can last
10 years and still be repaired
pair of Budapester shoes,
characterised by their East
European full brogue – the
pattern on the upper sole – and
wide, straight shape. The handcrafted
shoes are considerably
cheaper in Hungary than in
neighbouring European
countries or in Asia. Around
€400 buys a pair of hand-sewn
Budapesters. In Japan they go
for triple that. Yet despite high
demand, Vass has no plans to
branch out into other countries.
His team of shoemakers at the
factory already need all their
time and energy to craft the
2,000 pairs of shoes that are sold
at Vass on Haris köz each year.
The boxes which are piled high
to the ceiling contain not only
the famous Budapester shoes
but also handmade Oxford,
Derby, Norwegian, Vienna,
whole-cut and Italian designs.
Customers can, on request, have
B U D A P E S T
their feet measured, but most
sizes are available on the shelves.
Only customers with larger than
average feet or those who want
to order a one-off pair crafted
from expensive ostrich or
caiman leather need wait the
couple of weeks for delivery.
But what goes on behind the
scenes at the factory between
order and delivery remains
largely a secret to customers. It is
then that the hard work takes
place, the fi ne leather
dexterously crafted into shoes in
more than 100 individual stages;
shoes that can last 10 years and
still be repaired. As László Vass
GW—109

B U D A P E S T
In László Vass Betrieb stellen 15-25
Schuhmacher Schuhe in Handarbeit her
The shoemakers in László Vass’s
workshop make footwear the
old-fashioned way
so eloquently puts it: ‘A custommade
shoe passes through so
many hands, it develops a soul.’
Rough, wrinkly and
constantly in motion, these
hands belong to the 15 to 25
shoemakers that László Vass
employs at his factory, a
25-minute ride from the city
centre. His workshops occupy
two adjacent houses in
Budapest’s 15th district, the area
where he grew up. The lowceilinged
rooms smell of leather
and glue; chatter drifts from the
shop fl oor. But silence reigns at
the workbenches next door.
Every day Marika and
Gyóergy Szkala stand opposite
one another and concentrate on
their work in total silence. Now
both in their seventies, the couple
have been married for 48 years
and have been working here for
the past 20. They skilfully cut the
individual shoe sections,
making the best use of the
expensive leather by carefully
positioning the templates
around which they cut. Local
110—GW
‘A custom-made shoe passes through
so many hands, it develops a soul’
– László Vass
women then take them home to
be sewn before they are returned
to the factory. Precision is key.
László Vass, who knows how
hard good workers are to come
by, found most of his workers
himself, including the Szkalas.
Since he employed them, they
have cut every section of more
than 10,000 leather uppers.
Before coming to Vass, they
worked in a large factory, where
they turned out around 180 pairs
of machine-made shoes a day.
When communist rule ended,
Hungarians hankered for
hitherto off -limits Western
brands, but today they too can
appreciate the style and quality
of Budapester shoes. The
majority of customers still come
from abroad, however. The
classic shoes are particularly
popular in Germany, Austria
and Switzerland; the Italians
and French often fi nd them too
clumpy. One shoe alone can
weigh up to a kilo, as the linings
and toe caps are made
exclusively of leather – unlike
cheaper, machine-made shoes
which are reinforced with paper
– and the heels are solid.
The leather used in László
Vass’s factory is from France, the
chemical-free soles from
Germany. Some of the best
shoemakers, however, are
Romanian. In Transylvania,
where hand-crafting is steeped
in tradition and still considered
an art form, skills are handed
down from generation to
generation. Shoemaker Dénes
Mikály learned his trade there
many years ago. Since 1994 he
has been sewing the uppers onto
soles at Vass. He is a master of his
craft, using double- or weltstitching,
and even making the
shoe lasts (forms in the shape of
the foot around which the shoe is
built) himself. Mikály and his
co-workers use eight diff erent
wooden lasts which, depending
on the feet of the customers, are
either covered with cardboard or
rubbed down to size. They are
then neatly arranged on the
shelves, some featuring the
names of regular customers.
Here they are stored for up to two
years, sometimes even longer.
The wood of the lasts shines. In
most factories nowadays they are
made from plastic.
Every day at the Vass factory,
Mikály punches holes into the
soles, which he then sews to the
diff erent sections of the
expensive shoes using a strong
thread. The work is physically
demanding and requires
concentration. Once he has
completed the shoe form or
double-stitching, the shoe is
taken to the factory fl oor, where
the heels are added, the lasts
removed and the soles shaped to
size. Each stage is done by hand
apart from one: the protruding
edges of the soles are machine
cut. Then the shoes are sent back
to the top fl oor where Erzsebet,
Mikály’s wife, irons them with
polish before they are taken to
the store on Haris köz. Other
pairs are packaged and sent from
the factory in Budapest, where
the Danube fl ows and Hungary’s
low mountain ranges give way to
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DER BOOM
DER BUSINESS
CLUBS
Weil virtueller Kontakt bei Facebook und Co den
Händedruck zwischen zwei Geschäftspartnern
nicht immer ersetzen kann, haben Clubs zur
Pfl ege von Geschäftsbeziehungen regen Zulauf
T E X T — W O L F G A N G D U V E N E K
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GW—117

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Sie nennen sich Freunde,
Follower oder schlicht
Kontakte – die Nutzer
der sozialen Netzwerke im Internet.
Oft tauschen sie nur Belanglosigkeiten
aus, fl irten und fachsimpeln,
mitunter aber ist der
Online-Treff auch wertvolle berufl
iche Hilfe. Allerdings: Ein
Gläschen Wein mit dem neuen
Geschäftspartner, ein Händedruck
zum Besiegeln einer künftigen
Zusammenarbeit – das gibt
es nicht im virtuellen Leben bei
Twitter, Xing, Facebook und Co.
Daher haben Business Clubs in
vielen Städten großen Zulauf.
„Eine Beziehung, die nicht
analog gepfl egt wird, virtualisiert
sich in die Bedeutungslosigkeit“,
sagt Peer-Arne Böttcher,
der Geschäftsführer des
Business Clubs Hamburg. Mitglieder
des Clubs versammeln
sich regelmäßig in der Hamburger
Villa am Heine Park. Böttcher
zeigt sich begeistert vom
immer stärkeren Interesse an
Treff en in der weißen Villa mit
direktem Blick auf die Elbe. Hier
kommen Menschen aus unterschiedlichsten
Branchen zu Veranstaltungen
mit verschiedensten
Themen und lassen sich
von einer feinen Küche verwöhnen.
„Vor allem aber werden hier
direkte, persönliche Kontakte
gepfl egt“, betont Böttcher. „Und
es gibt die Erkenntnis: digital ist
nicht alles.“
Es ist 19 Uhr. Das Foyer des
Business Clubs füllt sich. An diesem
Abend treff en sich Mitglieder
mit Gästen zum sogenannten
Open Club. Neumitglieder
werden begrüßt, vor
allem wird viel geplaudert über
Gott und die Welt. Oft geht es
auch um neue Geschäftsideen.
„Das gibt es bei uns jeden ersten
Donnerstag im Monat“, erzählt
Peer-Arne Böttcher. „An erster
Stelle steht das gegenseitige
Kennenlernen. Hier werden
Menschen zusammengeführt.“
An anderen Abenden stehen
Vorträge auf dem Programm:
Mal geht es um „LED-Technolo-
Der Wirtschaftsclub Düsseldorf lädt
regelmäßig Sprecher ein
The Wirtschaftsclub Düsseldorf
regularly invites speakers for events
gie: Ökonomisch – Ökologisch -
Sicher”, ein andermal um „Die
Welt im Wandel - Wege in die
Nachhaltigkeit”. Aber auch Entspannendes
gibt es im Club –
zum Beispiel Business-Frühstücke
unter dem Motto „Freier
Kopf durch Nacken- und Schulter-Entspannung”.
Business Clubs sind keine
neue Erfi ndung. Besonders in
Großbritannien haben sie eine
N E T W O R K I N G
GW—119
Copyright Wirtschaftsclub Düsseldorf

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lange Tradition. In letzter Zeit
haben sie aber zudem eine beachtliche
Renaissance erlebt.
„Unser Konzept beruht auf
drei Kernleistungen“, erklärt
Böttcher. „Unsere Mitglieder
sollen neben den vielen persönlichen
Annehmlichkeiten des
Clublebens auch einen wirtschaftlichen
Nutzen und Mehrwert
bekommen.“ Internet-Netzwerke
wie Xing könnten dagegen
lediglich den „kommunikativen
Impuls“ geben. Rund 820
Mitglieder zählt der Business
Club Hamburg derzeit. Sie gehören
78 verschiedenen Branchen
an: „Diese heterogene Zusammensetzung
ist eine große Stärke
unseres Clubs“, sagt Böttcher.
Enge Kontakte pfl egen die
Hamburger auch zu Business-
Clubs in anderen Städten – zum
Beispiel dem Wirtschaftsclub in
Düsseldorf, welcher sich in der
KÖ-Galerie an der Königsallee,
Düsseldorfs exklusiver Shoppingmeile
im Zentrum der Stadt,
befi ndet. „In Zeiten des Chattens,
Surfens, Skypens und Mailens
ist es uns ein besonderes
Anliegen, Menschen persönlich
zusammenzubringen“, betont
dessen Geschäftsführer, Rüdiger
Goll. Ihren Treff punkt an
der Einkaufsmeile Königsallee
sehen die Düsseldorfer Mitglieder
als ideale Möglichkeit,
Menschen aus unterschiedlichen
Wirtschaftsbereichen zusammenzuführen,
um nationale
und internationale Geschäftsbeziehungen
und Kontakte zu
schaff en und zu pfl egen: „Wir fördern
das Zusammentreff en von
Menschen, indem wir viele Ver-
Ex-Tennisprofi Michael Stich im Gespräch
im Business Club Hamburg
Wimbledon winner Michael Stich in
conversation at the Business Club Hamburg
« Reale Treffen
werden kostbarer
und Auszeiten
werden intensiver
genutzt »
anstaltungen durchführen, bei
denen es ganz leicht ist, ins Gespräch
zu kommen“, sagt Goll.
Dazu gehört sogar von Zeit zu
Zeit eine „After-Work-Currywurst-Lounge“.
Ähnlich ist die Philosophie
auch anderer Clubs, mit denen es
Kooperationen gibt – so der Rotonda
Business-Club in Köln, der
Club International Leipzig, der
Airport Club Frankfurt und der
N E T W O R K I N G
Business Club Schloss Solitude
Stuttgart. Er wurde vor knapp
zwei Jahren eröff net und gehört
den International Associate
Clubs an. Das ist ein weltweites
Netzwerk, das seinen Mitgliedern
die Türen zu rund 250 privaten
Business-, Golf-, Countryund
Sportclubs in vielen Metropolen
wie London, Paris, Dubai,
New York, Sydney und Peking
öff net. Aber auch sonst werden
über die Grenzen der Bundesrepublik
hinaus die Kontakte gepfl
egt. So gehört der National
Liberal Club in London in der
Nähe der Themse und nur wenige
Minuten vom Trafalgar
Square entfernt, ebenso zu den
Partnern deutscher Clubs wie
der Club Gild International in
Barcelona und der Haute-Club
hoch über den Dächern des Züricher
Bankenviertels.
Für den Trendforscher Peter
Wippermann ist der Boom solcher
und ähnlicher „analoger“
Treff punkte wenig überraschend.
„Wir reden von Zeitrationalisierung“,
sagt der Wissenschaftler.
„Virtuelle Netzwerke
helfen beim Umgang mit der
knappen Zeit. Gerade deshalb
GW—121

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werden reale Treff en kostbarer
als früher. Auszeiten werden viel
intensiver genutzt.“ Doch das
eine schließt nach Wippermanns
Worten das andere nicht aus. Zudem
dienten die diversen Internet-Treff
s ganz unterschiedlichen
Zwecken. Facebook zum
Beispiel werde völlig anders genutzt
als LinkedIn.
Anders als der Kontakt auf
den meisten solcher Internet-
Plattformen ist die Mitgliedschaft
in Clubs nicht zum Nulltarif
zu haben. Beim Business
Club Hamburg etwa beträgt der
jährliche Beitrag ebenso wie beispielsweise
beim Kölner Rotonda
Business Club pro Jahr 1.200
Euro, Frankfurts Airport Club
verlangt ab 2013 1.400 Euro, in
London zahlen Mitglieder knapp
800 Euro. Unterschiedlich hoch
sind auch die Aufnahmegebühren,
die etwa zwischen 500
und 2.000 Euro liegen.
„Wir wissen die Errungenschaften
der digitalen Wirtschaft
durchaus zu schätzen“, sagen
die Business-Club-Macher.
„Aber digitales Networking
hilft, während analoges Beziehungsmanagement
entscheidet.“
Auf dieser Grundlage funktioniert
auch die Geschäftsidee
„Strasburger Kreise“ der
früheren Hamburger Bürgerschaftsabgeordneten
Stefanie
Strasburger. In Anlehnung an
die Salons im 18. und 19. Jahrhundert,
in denen hochgebildete
Frauen Menschen unterschiedlicher
Gesellschaftsschichten
zum Diskutieren und Philosophieren
einluden, bittet sie regelmäßig
Gäste in ihr Haus.
« Das Internet
ist ungeeignet,
um Beziehungen
aufzubauen »
„Dabei hält jeweils ein Redner
ein Impulsreferat“, erläutert
Stefanie Strasburger. „Am Anfang
waren es meist Politiker,
längst habe ich den Kreis erweitert.
So ist der Vizepräsident vom
legendären Fußballverein FC St.
Pauli, Bernd-Georg Spies, ebenso
dabei wie zum Beispiel ein
Theaterintendant.“ Das Interesse
an ihren Hausabenden nimmt
ständig zu. Ebenso erfreue sich
N E T W O R K I N G
ihr Angebot, „Menschen miteinander
zu verknüpfen, die Hamburg
wirtschaftlich, unternehmerisch,
politisch oder kulturell
prägen“, immer größerer Beliebtheit
– trotz sozialer Netzwerke
im weltweiten Internet.
„Das Internet kann die Recherche
und Verwaltung von
Personeninformationen gewaltig
erleichtern“, resümiert Böttcher.
„Aber es ist völlig ungeeignet,
um Beziehungen aufzubauen
oder weiterzuentwickeln.“
Das Spiel aus „sehen und gesehen
werden“ könne bestens auf
Facebook gespielt werden und
sei natürlich sehr spannend.
„Aber wenn Beziehungen Wert
schöpfen sollen, wird digital allein
niemals reichen.“
GW—123

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FACE TIME
In a digital age, professionals have discovered that the best relationships are
those conducted in person. GW looks at the renaissance of the business club
The internet off ers
businesspeople endless
possible contacts, quick
connections and virtual
meetings. But for all its speed
and ease, the digital world won’t
let professionals meet up with
new partners over a glass of wine
or seal future deals with a
handshake. It’s this face-to-face
contact that explains why, even
as digital communications get
better year on year, business
clubs are enjoying renewed
popularity.
‘If an online relationship isn’t
also maintained offl ine, it can
become virtually meaningless,’
says Peer-Arne Böttcher, head of
the Business Club Hamburg.
He’s visibly enthused about the
growing interest in the club, set
in an elegant white villa
overlooking the Elbe, where
professionals of all stripes can
enjoy fi rst-class cuisine at all
sorts of events. At Open Club
nights new members are
welcomed and everyone gets
chatting, with conversations
frequently revolving around
new business ideas. On other
evenings, the club hosts lectures
on subjects ranging from LED
technology to sustainability.
There are also more relaxed
events, such as a business
breakfast with advice on neck
relaxation for execs welded to a
phone and desk all day.
‘But the events are primarily
about getting people to make
direct, personal contact,’ says
Böttcher. ‘That’s when people
realise that digital isn’t
everything. The club off ers
numerous personal amenities,
but it’s the business contacts that
make it real value for money.’
The Business Club Hamburg
currently boasts around 820
members from 78 diff erent
professional backgrounds. The
Hamburgers also maintain close
contact with business clubs in
other cities, such as the Havanna
Lounge Bremen and the
Wirtschaftsclub Düsseldorf.
‘In an age of chatting, surfi ng
and emails, we want to bring
people together,’ says the
Wirtschaftsclub’s director,
Rüdiger Goll. ‘We encourage
people to get together by putting
on lots of events, where it’s easy
to get into conversation, and that
includes the odd after-work
curry lounge.’
Other clubs associated with
the Wirtschaftsclub – such as the
Rotonda Business Club in
Cologne, Club International
Leipzig, Frankfurt’s Airport
Club and Stuttgart’s Schloss
Solitude – have a similar
philosophy. The latter, which
opened two years ago, is a
member of International
Associate Clubs, a global
network that off ers members
access to around 250 private,
business, golf, country and
sports clubs in cities such as
London, Paris, Dubai, New
York, Sydney and Peking. Club
partners located abroad include
London’s National Liberal Club
situated on the Thames and a
stone’s throw from Trafalgar
Square, and the Gild
International in Barcelona, as
well as the Haute Club, which
perches high above the roofs of
Zurich’s banking district.
Trend analyst Peter
Wippermann says that the boom
in these ‘analogue’ meeting
places is no surprise. ‘We’re
‘Real meetings are more precious than
they were before. People are using their
spare time more intensively’
talking about rationalising
time,’ he says. ‘Virtual networks
are useful when you don’t have
much time to spare. That’s also
precisely why real meetings are
more precious than they were
before. People are using their
spare time more intensively.’
Virtual social networks still
have their place of course, says
Wippermann, but you have to
choose the one most apt for
purpose. Facebook is for posting
pictures of parties; LinkedIn is
more executive-oriented –
Wippermann describes it as ‘a
sailing club among networks’.
Unlike the internet’s social
networks, business clubs aren’t
N E T W O R K I N G
free. Membership of the
Business Club Hamburg and
Cologne’s Rotonda Business
Club costs €1,200 a year. From
2013, membership of Frankfurt’s
Airport Club will cost €1,400
per annum, and in London,
members will have to pay
around €800. Joining fees range
from €500 to €2,000.
And it’s not just business clubs
that are bringing like-minded
people together. Former
Hamburg MP Stefanie
Strasburger’s business idea, the
Strasburger Kreise (Strasburger
Circle) regularly invites guests
into her home, like the educated
women of the 18th and 19th
centuries who opened their
doors to guests to discuss and
philosophise.
‘We invite people of interest
to talk to the group,’ says
Strasburger. ‘In the beginning,
the speakers were mainly
politicians, but I’ve since
expanded the group to include
people like the vice president of
the legendary St Pauli football
club, Bernd-Georg Spies, and a
theatre director.’
The growing interest in the
evening meetings at her home is
striking. Her off er of ‘bringing
together people who shape
Hamburg professionally,
politically, culturally’ has
become increasingly popular.
It shows that in a virtual world,
interesting, thoughtful people
still want to gather together with
like-minded folk.
GW—125

Die Staatsgalerie Stuttgart zählt zu den renommierten Kunstmuseen
der Welt. Malerei und Plastik aus der Zeit vom 14.
Jahrhundert bis heute sind in der großartigen Sammlung zu
sehen. Zu ihren Meisterwerken zählen unter anderem das
„Triadische Ballett“ des Bauhaus-Künstlers Oskar Schlemmer,
die Rauminstallation von Joseph Beuys – vom Künstler
selbst 1984 zur Eröffnung der Neuen Staatsgalerie aufgebaut
– und der zwölfteilige Altar „Die Graue Passion“ von Hans
Holbein dem Älteren. Weitere bekannte Meister der Kunstgeschichte,
die in der Staatsgalerie gezeigt werden, sind Cranach,
Tiepolo, Rubens, Rembrandt, Monet, Renoir, Cézanne,
Gauguin, Dalí und Warhol. Auch Architekturfans sind begeistert
von dem prächtigen Architekturensemble: Die Alte
Staatsgalerie (1843) wurde im Jahr 1984 durch einen wegweisenden
Bau des Stararchitekten James Stirling erweitert
und gilt international als Wahrzeichen der Postmoderne.
Entdecken Sie den »Mythos Atelier« – nur in Stuttgart!
Bis zum 10. Februar 2013 zeigt die Staatsgalerie die Große
Landesausstellung Mythos Atelier, die mit einer Ausstel-
G W — P R O M O T I O N
STAATSGALERIE
STUTTGART
International als das Wahrzeichen der Postmoderne bekannt,
thematisiert das Stuttgarter Kunstmuseum jetzt den Mythos Atelier
lungsfl äche von circa 2.500 Quadratmetern eine der größten
Sonderschauen in der Geschichte der Staatsgalerie
Stuttgart ist. Das Thema »Atelier« beschäftigt Künstler bis in
die jüngste Gegenwart. Die Staatsgalerie würdigt dieses
spannende Kapitel der Kunstgeschichte erstmals mit einer
multimedial konzipierten Museumsschau. Zu sehen sind
Ateliersituationen verschiedenster Art ausgehend vom 19.
Auch für Architekturfans ist
das Gebäude der Stuttgarter
Staatsgalerie interessant
Jahrhundert bis heute von mehr als 70 Künstlern. Die rund
200 Exponate – darunter hochrangige Leihgaben aus international
bedeutenden Museen und Sammlungen sowie
sammlungseigene Schlüsselwerke – werden dem Besucher
in einem weitläufi gen Parcours von der Neuen über die Alte
Staatsgalerie präsentiert. Eindrücklich wird vermittelt, wie
für die Künstler das Atelier zur anschaulichen Bildwerdung
ihrer Ästhetik wird – sei es als gemaltes Programmbild, als
inszenierte Fotografi e oder, in jüngster Zeit, als Videoarbeit
und raumgreifendes Environment, wie beispielsweise die
begehbare Rekonstruktion des Ateliers von Piet Mondrian.
Mythos Atelier bietet eine erkenntnis- wie abwechslungsreiche
Beschäftigung mit der veränderten Selbstwahrnehmung
der Künstler in der Moderne.
Weitere Informationen unter www.mythosatelier.de

B R I G H T I D E A S T I M E O F F I N …
Zürich
128—GW
T E X T — W O L F G A N G D U V E N E C K
4corners

Essen
Was fällt einem Feinschmecker zu Zürich
ein? Bestimmt das berühmte „Züri-
Gschnätzlets“, wie die Einheimischen
ihr typisches Gericht aus Kalbfl eisch
nennen. In Zürich ist es untrennbar verbunden
mit leckeren, goldbraunen Rösti.
Kein Wunder, dass viele Restaurants
dieses kulinarische Markenzeichen auf
ihrem Menü haben. Natürlich gibt es
noch viele andere Schweizer Köstlichkeiten.
Das Preisniveau der Restaurants
liegt jedoch oft höher als in Deutschland.
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Spezialitäten gehören auch in Butter
gebratene Eglifi lets. Dazu gibt es aus
dem im Biedermeier-Stil eingerichteten
Speisesaal einen tollen Ausblick auf den
historischen Münsterhof.
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Das Haus steht unter Denkmalschutz,
denn einige Elemente stammen
aus dem 14. Jahrhundert.
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Beamte, Rentner und Touristen treffen
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mediterrane Küche. Das Restaurant
hat unterschiedliche Bodenhöhen und
bietet rundherum ein eindrucksvolles
Panorama.
Ausgehen
Hier ein Trendlokal, da eine Alternativkneipe
und laufend entsteht aus Altem
Neues. Das ist das Trendviertel Zürich-
West. Ab 23 Uhr gehen in Zürich die
Partys los und dauern bis in die frühen
Morgenstunden. Aber auch andere
Stadtgebiete haben ihre In-Lokale.
Das MOODS ► Schiffb austraße 6,
8005 Zürich, +41 (0)44 2768000,
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Kesselschmiede, die heute nur
„Schiffbau“ genannt wird, zu fi nden.
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gespielt. Große Namen, die sonst nur auf
Festivals zu hören sind, sind hier häufi g
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6, 8001 Zürich, +41 (0)44
2242526, www.widderhotel.ch ◄, wo
es regelmäßig Live-Musik zu hören gibt.
Die Bar befi ndet sich in einem kleinen
Luxushotel in der Altstadt.
Wer es gern romantischer hat, kommt
im Turm einer einstigen Sternwarte
beim Cocktail auf seine Kosten. Der
hoch über den Dächern gelegenen
JULES VERNE PANORAMA-
BAR ► Uraniastraße 9 (Eingang
Brasserie Lipp), 8001 Zürich, +41
(0)43 8886666, www.jules-verne.
ch ◄ liegt Zürich quasi zu Füßen. Dazu
gibt’s den Blick auf Alpenpanorama und
Zürichsee.
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gemischte Gästeschar gern im JAMES
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ungezwungenem Ambiente. Die Inneneinrichtung
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regelmäßigen Events und Konzerten.
Viele bekannte Bands, Stars und Sternchen
standen hier in den letzten Jahren
auf der Bühne. Dienstags ist Karaoketag
– längst ein Kult.
Links: Blick über die winterliche Stadt vom
Südturm des Großmünsters. Von oben:
Das Zunfthaus Zur Waag; Alexander von
Schlippenbach am Klavier und Trompeter
Axel Dörner im Moods; Die Widder-Bar;
Essen über den Wolken im Clouds
Opposite: view from the south tower of
the Großmünster church. Top to bottom:
the Zunfthaus Zur Waag; Alexander von
Schlippenbach and trumpeter Axel Dörner
on stage at Moods; the Widder-Bar;
sky-high eating at Clouds
GW—129

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Shoppingmeile Bahnhofstraße sind nur
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(0)44 2545800, www.rutli.ch ◄ liegt
am Eingang zur Zürcher Altstadt. Vor
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Zimmer wurden von Graffi tikünstlern
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Junge, Junggebliebene, Familien und
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sich gern auch in der JUGENDHER-
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Oben: Das Baur Au Lac Hotel;
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Großmünsters – das Wahrzeichen der
Stadt; unten rechts: Das Hotel Rütli
Clockwise from top: the Baur Au
Lac Hotel; the Rütli Hotel; the iconic
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GW—131

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mehr als 50 Museen in der Stadt widmen
sich der Kunst. Weltberühmt ist die
BAHNHOFSTRASSE als Shopping-
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den Bahnhof mit dem Zürichsee. Heute
reihen sich hier Kaufhäuser, Boutiquen,
Confi serien und Juweliere aneinander.
Sehenswert gleich in der Nähe ist die
AUGUSTINERGASSE mit vielen
bunt bemalten Erkern. Lohnenswert ist
ein Aufstieg über 183 Stufen auf den
GROSSMÜNSTERTURM. Von dort
bietet sich ein Blick über die gesamte
Altstadt. Das Großmünster wurde in der
ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts zum
Ausgangspunkt der deutschschweizerischen
Reformation. Zu empfehlen vor
allem für Gäste, die Zürich das erste Mal
besuchen, sind geführte Besichtigungstouren
– zum Beispiel durch das
historische Zentrum. Informationen gibt
es bei Zürich Tourismus, www.zuerich.
com, +41 (0)44 2154088. Nur einen
Katzensprung von Zürich entfernt liegen
132—GW
herrliche Skigebiete wie Hoch-Ybrig,
die Flumserberg, Titlis, Pizol oder
Atzmännig. Sie bieten ideale Pisten und
sind auch bequem mit Zug oder Bus
erreichbar.
GERMANWINGS FLIEGT VON
Ankara, Antalya, Athen,
Barcelona, Bari, Berlin-Tegel,
Bologna, Cagliari, Casablanca,
Catania, Dresden, Dublin, Faro,
Istanbul-Sabiha, Izmir, Klagenfurt,
Korsika-Bastia, Kreta-Heraklion,
Köln/Bonn, Lissabon, Nador,
Neapel, Nizza, Palma de Mallorca,
Pisa, Reykjavik, Rijeka, Rom-
Fiumicino, Rostock, Salzburg,
Sarajevo, Split, Tanger, Tel Aviv,
Thessaloniki, Tunis und Zagreb nach
Zürich
Der Blick vom Uetliberg (ganz oben)
ist einzigartig schön. Ein Tukan im
Zoo Zürich (oben). Einkaufen auf der
Bahnhofsstraße (links), wo auch diese
Uhr mit Glockenspiel (unten) zu fi nden ist
Clockwise from top: the simple,
stunning view from the Uetliberg;
a toucan at Zurich Zoo; a famous
clockface in the Bahnhofstraße
shopping avenue; Zurich shoppers
Zürich Tourismus / Martin Rütschi

Check-In with Germanwings and get a welcome drink for free!
London
Valid per person to a maximum value of CHF 8.50.
Brussels
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Berlin
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Frankfurt/Main
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Das Angebot gilt auf Anfrage und nach Verfügbarkeit. Die 10% Rabatt werden auf die Übernachtungsleistung
gewährt. Buchungszeitraum bis 28.02.2013. Reisezeitraum bis 31.12.2013.
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BERLINS KULT-
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Berlins erfolgreichste Live-Show
„Stars in Concert“ feiert in diesem Jahr
15. Geburtstag! Feiern Sie mit und lassen Sie sich, wie vier
Millionen Zuschauer zuvor, von dieser einzigartigen Show
faszinieren: Begleitet von einer Live-Band und sexy Tänzerinnen,
entführen Sie – täuschend echt in Optik und Stimme –
Top-Künstler in die glamouröse Welt der Musikgeschichte.
TICKETS:
+49 (0)30 6831 6831
PREISE: 20 BIS 48,50 EURO ZZGL. GEBÜHREN
MI / DO / FR / SA 20.30 UHR, SO 17.00 UHR
ESTREL FESTIVAL CENTER BERLIN
STARS-IN-CONCERT.DE

Eat
134—GW
T I M E O F F I N …
ZURICH
What do foodies eat in Zurich? Well, they
probably opt for the popular veal-based
dish known locally as Züri-Gschnätzlets.
Elsewhere, the ragout is often served
with rice or pastry, but in Zurich it’s
always accompanied by delicious,
golden brown Rösti. Swiss cuisine has
plenty more up its culinary sleeve, but
it’s worth bearing in mind that eating out
in Switzerland is pricey.
You can try out the whole spectrum of
local cuisine at ZUNFTHAUS ZUR
WAAG ► Münsterhof 8, 8001 Zurich,
+41 (0)44 216 99 66, www.zunfthauszur-waag.ch
◄ The restaurant’s many
specialities include perch fi llets from
Lake Zurich. The Biedermeier-style
dining room offers fantastic views of the
historic Münsterhof.
The restaurant HAUS ZUM RÜDEN
► Limmatquai 42, 8001 Zurich,
+41 (0)44 261 95 66, www.
hauszumrueden.ch ◄ serves up fresh,
traditional, innovative dishes in a historic
atmosphere – the listed building
contains features dating back to the
14th century.
Young and old alike love the traditional
fare and cold beer served up at the
RHEINFELDER BIERHALLE
► Niederdorfstrasse 76, 8001 Zurich,
+41 (0)44 251 54 64, www.rheinfelder.
ch ◄. Make sure you try the Jumbo
Jumbo Cordon Bleu. The beer hall is 140
years old and the patina is the real deal.
CLOUDS ► Maagplatz 5, 8005
Zurich, 41 (0)44 404 30 00, www.
clouds.ch ◄ inside Switzerland’s tallest
building, the 126m-tall Prime Tower,
specialises in Mediterranean cuisine.
The restaurant is spread over two fl oors
and offers impressive views.
Sleep
You’ll fi nd accommodation to suit all
tastes and budgets in Switzerland’s
largest metropolis, from affordable
youth hostels to luxury hotels. The city
boasts 250 hotels and 15,000 beds.
The fi ve-star hotel BAUR AU LAC
► Talstrasse 1, 8001 Zurich, +41 (0)44
220 50 20, www.bauraulac.ch ◄ is
centrally located and has its own private
park. The hotel has been family-run
since it opened in 1844, and is situated
just a short walk from the banking
district on Paradeplatz and the famous
Bahnhofstrasse shopping street.
The four star GLOCKENHOF ►
Sihlstrasse 31, 8022 Zurich, +41 (0)44
225 91 91, www.glockenhof.ch ◄ is a
stone’s throw from Zurich’s brand new
casino and boasts 91 modern, stylish
rooms. In winter, guests can dine on
fondue in a wooden hut in the courtyard.
The three-star hotel RÜTLI
► Zähringerstrasse 43, 8021 Zurich,
+41 (0)44 254 58 00, www.rutli.ch ◄
is situated close to the old town. The
building underwent renovation three
years ago, and 12 of the rooms have
been decorated by graffi ti artists.
The ZURICH YOUTH HOSTEL
► Mutschellenstrasse 114, 8038
Zurich, +41 (0)43 399 78 00, www.
youthhostel.ch/de/hostels/zurich ◄
is popular with young visitors, the young
at heart, families and groups travelling
on a small budget. It’s situated in a quiet
area not far from the lake.
Drink
Party mecca Zurich-West’s nightlife
offers everything from trendy bars to
alternative dives, and it’s constantly
reinventing itself. Things normally kick
off around 11pm and carry on into the
wee small hours. There are also plenty
of nightspots to be found in other parts
of the city.
MOODS ► Schiffb austrasse 6, 8005
Zurich, +41 (0)44 276 80 00, www.
moods.ch ◄ in the Schiffbau cultural
centre specialises in jazz, funk, soul and
blues, and often hosts big names.
Fans of whisky and jazz should head for
the WIDDER-BAR ► Widdergasse 6,
8001 Zurich, +41 (0)44 224 25 26,
www.widderhotel.ch ◄ It’s situated in
a small luxury hotel in the old town, and
regularly hosts live music.
For a romantic evening, try the JULES
VERNE PANORAMABAR
► Uraniastrasse 9 (entrance at the
Brasserie Lipp), 8001 Zurich, +41 (0)43
888 66 66, www.jules-verne.ch ◄
where you can sip cocktails in a former
observatory high above the city and take
in panoramic views of the Alps and
Lake Zurich.
The old-world, laid-back atmosphere at
JAMES JOYCE ► Pelikanstrasse 8,
8001 Zurich, +41 (0)44 221 18 28,
www.jamesjoyce.ch ◄ has been
drawing in a mixed crowd for over 30
years. The bar’s furnishings come from
a hotel in Dublin.
One of Switzerland’s oldest clubs
MASCOTTE ► Theaterstrasse 10,
8001 Zurich, +41 (0)44 260 15 80,
www.mascotte.ch ◄ hosts regular
events with both famous bands and new
talent. Tuesdays is karaoke night.
See
One of Zurich’s main attractions is the
DOLDER KUNSTEISBAHN, a
6,000m 2 artifi cial ice rink from 1930,
the biggest of its kind in Europe. Another
popular winter destination is the
UETLIBERG, which at roughly 870m
offers an attractive panorama of the city,
the lake and the Alps.
If you prefer something a bit warmer,
why not relax in 28º–40ºC water
surrounded by hundred-year-old stone
vaulted ceilings at the THERMALBAD
& SPA ZÜRICH. The Masoala
rainforest hall at ZURICH ZOO is
equally tropical, even in deepest winter.
Zurich is teeming with galleries,
particularly the KUNSTMEILE
RÄMISTRASSE. 14 of the city’s 50
museums are devoted to art.
BAHNHOFSTRASSE is a worldfamous
1.4km shopping street that links
the station with Lake Zurich, and boasts
department stores, boutiques,
confectioners and jewellers. The nearby
AUGUSTINERGASSE and its colourful
alcoves are also worth checking out.
Climb the 183 steps up the tower of the
GROSSMÜNSTER for great views of
the old town.
First time visitors should take a guided
tour of the historic centre. For more
information, visit Zurich Tourism www.
zuerich.com or call +41 (0)44 215 40
88. Visitors can also make all kinds of
savings with the ZurichCARD, which
offers 24 or 72 hours of free transport
and free entry to Zurich’s museums.

G W — P R O M O T I O N
LESEBRILLE ADE
Ein winziger Ring macht die Lesebrille im Alltag überfl üssig
LUST AUF PERFEKTES SEHEN? Mit Mitte 40 fängt es
langsam an: Das Lesen der Speisekarte bei romantischer
Beleuchtung wird immer schwieriger, SMS-Nachrichten
sind unscharf, Preisschilder sind nur mühsam zu entziffern
und die Arbeit am Computer wird anstrengend. Man wird
presbyop oder altersschwachsichtig und benötigt eine
Lesebrille. Fast jeder, der davon betroffen ist, wünscht sich
sein jugendliches Sehvermögen und damit die Unabhängigkeit
von der Lesebrille zurück.
Mit dem KAMRA-Inlay bieten die sehkraft Zentren in
Köln und Berlin ein exzellentes Verfahren zur Korrektur der
Alterssichtigkeit oder Presbyopie an. Durch die Implantation
des winzigen Inlays in das nicht-dominante Auge wird
dessen Schärfentiefe so erhöht, dass die Lesebrille im
Alltag überfl üssig wird, ohne dabei die Sicht in die Ferne zu
beeinträchtigen.
Hervorragende Sehqualität auch in die Ferne
Nur wenige Minuten dauert die Implantation des hauchdünnen,
nur 0,005 mm dicken, schwarzen Scheibchens in eine
mittlere Schicht der Hornhaut. Über 8.400 mikroskopisch
feine Öffnungen garantieren einen ausreichenden Austausch
von Nährstoffen zur Ernährung der verschiedenen
Hornhautschichten.
„Das patentierte Verfahren basiert auf einem simplen
optischen Prinzip. Mit einem Durchmesser von nur 3,8 mm
und einer zentralen Öffnung von 1,6 mm „schafft“ das
KAMRA-Inlay eine deutliche Verkleinerung der optisch
wirksamen Pupille. Ähnlich wie bei einer Fotokamera
bewirkt diese „Mini-Blende“ eine höhere Tiefenschärfe,
die mehr als 2 Dioptrien in der Nähe ausgleichen kann und
das Sehvermögen in die Ferne nicht beeinträchtigt,
sondern bei bestehender Kurzsichtigkeit sogar verbessert.
„Bei zusätzlichen Fehlsichtigkeiten können wir das
Verfahren mit anderen Methoden z.B. der LASIK
kombinieren“, erklärt Matthias Maus, Ophthalmologe und
Ärztlicher Leiter von sehkraft.
sehkraft europaweit führend bei der
Implantation des KAMRA-Inlays
Das hochqualifi zierte Team um Matthias Maus ist seit
Jahren an der Entwicklung des Inlays beteiligt und führt
mittlerweile die meisten Behandlungen in Europa durch.
sehkraft ist das einzige „KAMRA Centre of Excellence“ in
Deutschland und gilt mit seinem kompletten Spektrum der
modernen Laser- und Linsenchirurgie sowie der
Kombination der Verfahren international als eines der
modernsten Zentren. Die Technologie ist in der Gesamtheit
einmalig in Deutschland und auch die Konstellation des
hochqualifi zierten Teams, zu dem Ingenieure für
Augenoptik und Augenoptikermeister gehören, ist
außergewöhnlich. Weltweit gibt es nur wenige Zentren, die
auf diesem Niveau arbeiten. Daher sind die Experten von
sehkraft auch kontinuierlich und maßgeblich in die
Entwicklung neuer Innovationen der modernen refraktiven
Augenchirurgie wie u.a. an der Entwicklung des
KAMRA-Verfahrens und den fortschrittlichsten Lasern von
WaveLight, dem Concerto und der Refractive Suite,
involviert.
„Die langjährigen Erfahrungen unseres hochqualifi -
zierten Teams und unser Technologievorsprung sind die
Grundlagen für ein Maximum an Sicherheit“, so Maus.
Erfahren Sie mehr - an einem unserer
Infoabende IN KÖLN ODER BERLIN.
Termine unter www.sehkraft.de
Größe des KAMRA-Inlays im
Vergleich zu einer Kontaktlinse
FRAGEN AN
MATTHIAS MAUS
Was unterscheidet das von Ihnen angebotene
Verfahren von anderen?
MAUS: Das optische Prinzip ist ein anderes. Im Vergleich
zu allen bisherigen Verfahren bietet das Inlay durch die
verbesserte Schärfentiefe eine hervorragende
Sehqualität ohne optische Verzerrungen, ein
uneingeschränktes Stereosehen bei weiterhin guter
Fernsicht.
Für wen kommt die Behandlung infrage?
MAUS: Das KAMRA-Inlay ist für jeden Menschen
geeignet, der alterssichtig oder presbyop ist, das heißt
eine Lesebrille benötigt. Wir können das Inlay mit jedem
anderen Eingriff kombinieren. Das bedeutet, dass wir das
Verfahren alleine oder in Kombination mit einer LASIK,
einem Linsentausch oder nach vorhergegangener LASIK
oder Katarakt-OP durchführen können.
Sieht man die KAMRA im Auge?
MAUS: Ja, aber nur wenn man ganz genau hinsieht.
Wenn man von der Seite in das Auge schaut, kann man
den hauchdünnen Ring in der klaren Hornhaut schweben
sehen. Bei sehr hellen Augen kann die Pupille schwärzer
erscheinen. Insgesamt fällt es aber deutlich weniger auf
als eine Kontaktlinse – von der Lesebrille ganz zu
schweigen.
Ist das Sehen der beiden Augen unterschiedlich?
MAUS: Wenn man genau darauf achtet, gibt es einen
Unterschied zwischen beiden Augen, der aber nicht als
störend empfunden wird. Das Sehen auf dem
behandelten Auge wird im direkten Vergleich
vorübergehend etwas „dunkler“ wahrgenommen.
Wie lange dauert es, bis der Patient nach dem
Eingriff wieder sehen kann?
MAUS: Unmittelbar nach der Behandlung ist das Sehen
noch etwas verschwommen. Aber schon nach 4-6
Stunden verbessert sich das Sehvermögen in die Ferne
so, dass die Sehqualität zum entspannten Fernsehschauen
ausreicht. Bereits am nächsten Tag ist fast die volle
Sehschärfe für die Ferne erreicht, so dass Autofahren
problemlos möglich ist. Die Verbesserung des
Sehvermögens für die Nähe hängt von der neuronalen
Adaption des Patienten ab und ist damit sehr individuell.
Sie setzt sehr früh ein und verbessert sich bis zu drei
Monaten kontinuierlich.
Haben Sie selbst auch ein KAMRA-Inlay?
MAUS: Sozusagen habe ich das von Natur aus. Ich habe
extrem kleine Pupillen und brauche, obwohl ich Mitte 50
bin, keine Lesebrille. Ein Beweis dafür, dass das Prinzip
funktioniert. Viele meiner international renommierten
Kollegen haben das Inlay bereits selber und sind absolut
begeistert.

G E R M A N W I N G S N A C H G E F R A G T
DER FLUGKAPITÄN
Ein Mann, zwei Traumjobs: Feuerwehrmann und Pilot
Pilot Uwe Grutz mit seinem Helm der
Freiwilligen Feuerwehr
Germanwings pilot Uwe Grutz with
his fi reman’s helmet
136—GW
Uwe Grutz, 42 Jahre alt, fl iegt als Kapitän
bei der Germanwings. Bevor er seine Arbeit
über den Wolken begann, arbeitete er
viele Jahre lang als Feuerwehrmann.
Beide Berufe sieht er als Berufung an. Er
ist auch heute noch bei der Freiwilligen
Feuerwehr tätig.
Sie waren relativ jung, als Sie zur Feuerwehr
gingen. Was hat Sie damals an
dem Beruf fasziniert?
Mit 13 Jahren bin ich in die Jugendfeuerwehr
meiner Heimatstadt Hilden eingetreten.
Mit 17 Jahren wurde ich dort dann
in die Freiwillige Feuerwehr übernommen.
Feuerwehrmann zu sein ist, wie Pilot,
ein Kindheitstraum. Der Berufszweig
ist sehr abwechslungsreich, weil man
nicht nur Feuer löschen muss. Als Feuerwehrmann
ist man ebenso im Einsatz für
kleine Ölspuren, Gefahrgut, Strahlenschutz
und den Rettungsdienst. Der Arbeitsbereich
ist sehr breit gefächert. Erst
recht, wenn man dann noch Sonderfunktionen
wie Ausbilder, Rettungs- und Bergungstaucher
und Strahlenschutzlehrgänge
hat. Die Arbeit bei der
Feuerwehr erfordert ein hohes Maß an
Flexibilität. Außerdem ist es wichtig, sich
für die Einsätze körperlich fi t zu halten.
Sie waren neun Jahre lang bei der Berufsfeuerwehr
in Düsseldorf. In der
Zeit haben Sie bestimmt einiges erlebt.
Gab es Ereignisse, die Ihnen besonders
in Erinnerung geblieben sind?
Ja, es gab die unterschiedlichsten Einsätze
und ich bin froh, dass meine Kollegen
und ich durch unsere Arbeit vielen
Menschen das Leben retten konnten. Das
ist natürlich immer die größte Belohnung.
Besonders ist mir auch der Flughafenbrand
in Düsseldorf in Erinnerung geblieben,
der sich im April 1996 ereignete. An
diesem Tag war ich mit meinen Kollegen
für den Notarztwagen eingeteilt. Da mein
Stationierungsort auf der Feuerwache 6
in Düsseldorf-Süd war, waren wir das
erste Notarztteam. Am Anfang der
Alarmierung dachten wir noch an eine
große Alarmübung, weil diese im April
stattfi nden sollte. Leider war es pure

Realität. Solche Bilder vergisst man nie.
Dennoch sind viele dieser Einsätze, die
ich erleben durfte, glimpfl ich und positiv
abgelaufen.
Von der Feuerwehrleiter sind Sie dann
noch ein ganzes Stück höher gegangen.
Sie arbeiten täglich auf einer
Höhe von 10.000 Metern und mehr.
Zur Fliegerei sind Sie aber eher zufällig
gekommen. Wie kam das?
Das ist richtig. Es war damals eine kleine
Gruppe meiner ehemaligen Feuerwehrkollegen,
die nebenbei die Deutsche
Flugambulanz in Düsseldorf betreute. An
einem Tag fi el ein Kollege aus und man
fragte mich, ob ich ihn ersetzen wolle. An
diesem Tag lernte ich meinen zukünftigen
Chef kennen. Da ich schon zu diesem
Zeitpunkt meine Berechtigung als Berufspilot
besaß, wurde mir angeboten,
den letzten Einsatz als Copilot zu fl iegen.
Was nach dieser Erfahrung passierte,
gleicht eigentlich einem Sechser im Lotto.
Trotz der damaligen Golfkrise und der
hohen Arbeitslosenquote von Piloten
wurde mir ein Vorvertrag angeboten. Wo
dieser spontane Einsatz hingeführt hat,
sehen wir erfreulicherweise heute.
War es schwer, sich vom Leben bei
der Feuerwehr zu trennen?
Sagen wir mal so, es war nicht einfach.
Es herrschte ein sehr großer Zusammenhalt
unter den Kollegen. Ich bin meinen
ehemaligen Kollegen von der Feuerwehr
sehr dankbar. Sie waren es, die meine
Dienste übernommen haben, so dass ich
meine weitere Pilotenausbildung nebenbei
machen konnte. Die Hälfte meines
Herzens wird immer für die Feuerwehr
schlagen, so wie die andere für meinen
jetzigen Beruf schlägt. So richtig getrennt
habe ich mich ja nicht davon.
Als Pilot sind Sie viel unterwegs.
Gleichzeitig sind Sie noch bei der Freiwilligen
Feuerwehr. Kommen Sie in
Uniform nach Hause und fahren dann
gleich weiter zum Einsatz?
Na ja, so etwas Ähnliches ist schon mal
passiert. Vor circa zwei Monaten musste
ich nach dem Flugdienst noch zur Fortbildung
bei der Feuerwehr. Kaum zurück,
ging dann abends gegen 22 Uhr der
Alarm. Grund der Alarmierung war eine
brennende Lagerhalle. Dort waren meine
Kollegen und ich dann noch einige
Stunden mit den Lösch- und Nachlöscharbeiten
beschäftigt. Zum Glück
hatte ich die darauf folgenden Tage frei.
Dies kommt nur selten vor und geht
natürlich nur, wenn es mit dem Flugdienst
vereinbar ist.
Beide Berufe erfordern großes Fachwissen.
Gab es Situationen, in denen
Sie Ihr Wissen aus dem einen Beruf im
anderen nutzen konnten? Beispielsweise
medizinisches Wissen an Bord?
Ja. Im Prinzip sind es sogar drei Berufe:
Feuerwehr, Rettungsdienst und Pilot. Alle
drei Berufe auszuüben, wäre einfach zu
viel. Besonders an Bord kann ich dank
meiner Kollegen in der Kabine, die hervorragend
als Ersthelfer ausgebildet sind,
bestens analysieren und einschätzen,
wie ernst ein medizinischer Notfall ist und
ob der Flug mit dem betroffenen Gast
fortgeführt werden kann. Ich habe mir
alle meine Kindheitsträume erfüllt. Da ich
nicht aus einer fi nanziell starken Familie
komme und ich mir alles selbst erarbeiten
musste, bin ich stolz auf das, was ich geschafft
und erreicht habe. Es besteht in
ganz Deutschland ein hoher Nachwuchsbedarf
bei den Feuerwehren. Ich will
nicht übertreiben, aber ohne ausreichendes
Personal kommt die Hilfe möglicherweise
mal zu spät.
« Ich bin froh, dass meine Kollegen
und ich durch unsere Arbeit vielen
Menschen das Leben retten konnten. Das
ist natürlich die größte Belohnung »
Q&A WITH UWE
GRUTZ, PILOT AND
FIREMAN
Uwe Grutz, 42, is a Germanwings pilot.
Before he took to the skies, Grutz worked
for many years as a fi re fi ghter. He regards
both jobs as his calling, and continues
to work as a voluntary fi re fi ghter in his
spare time.
You were relatively young when you
started working as a fi reman. What
interested you about the job?
When I was 13, I joined the Junior Fire
Brigade in my hometown of Hilden. I joined
the voluntary Fire Brigade when I was 17.
Becoming a fi re fi ghter was a childhood
dream of mine, as was becoming a pilot.
It’s a very varied job and involves more
than just putting out fi res. We also have to
deal with oil spills, hazardous materials,
radiation and operate a rescue service.
We have to possess a very broad range of
skills, because we are also trainers, public
safety and rescue divers, and run radiation
protection courses. Being a fi re fi ghter
requires a great deal of fl exibility. It’s also
important to keep fi t, because it’s a very
physically demanding job.
You worked as a professional fi re
fi ghter in Dusseldorf for nine years.
You must have experienced a lot
during that time. Do you have any
particular memories from that period?
Yes, I took part in all kinds of operations
and I’m glad that my colleagues and I were
able to save many lives. That’s always the
biggest reward. I have particularly strong
memories of the fi re at Dusseldorf airport
in April 1996. My colleagues and I were on
ambulance duty that day. I was stationed
at Fire Station 6 in Düsseldorf-Süd, which
meant we were the fi rst paramedic team
to go out. When the alarm went off, we
thought it was just a test, because they’re
normally held in April. Unfortunately it was
real. I’ll never forget what I saw that day.
But a lot of operations also went smoothly
and positively.
You’re now scaling even dizzier
heights than you did as a fi re fi ghter
– 10,000 metres and more each day.
But you fell into piloting, rather than
planning it, didn’t you?
That’s correct. A small group of my former
colleagues from the Fire Brigade used
to operate the German Air Ambulance in
Dusseldorf. One day, one of them had the
day off work, and they asked me if I could
fi ll in for him. That was the day I met my
future boss. I already had my professional
pilot’s licence by that point, and so they
asked me to fl y as co-pilot during the last
assignment. What happened afterwards
was a bit like winning the lottery. It was
during the Gulf crisis and a lot of pilots
were unemployed, but I was offered a
preliminary contract. That spontaneous
job happily led me to where I am today.
Was it diffi cult to leave your job in the
Fire Brigade?
Let’s just say, it wasn’t easy. We were
a close team. I am very grateful to my
former colleagues from the Fire Brigade.
They took over my responsibilities so that
I could train as a pilot in my spare time.
A part of me will always be in the Fire
Brigade, in the same way that I will always
be a pilot. I never really completely left the
Fire Brigade.
Your job as a pilot requires a lot
of travel. You still also work as a
voluntary fi re fi ghter. Do you come
home wearing your uniform and go
straight out again to the fi re station?
Yes, well, that can happen. About
two months ago, I had to do some fi re
fi ghter training after work. I came home
afterwards, and at 10 o’clock, the alarm
went off, because a storage building
was on fi re. My colleagues and I were
there for hours carrying out fi re fi ghting
and damping-down operations. Luckily I
wasn’t working the next day. Things like
that rarely happen; I only do work I can fi t
around my fl ight schedule.
Both jobs require a lot of specialist
knowledge. Have you been able to
apply your knowledge from one fi eld
in the other?
Yes. I actually have three professions:
fi re fi ghter, emergency service worker
and pilot, though obviously to do all three
full-time would be too much. During fl ights,
thanks to my colleagues in the cabin crew,
who are excellently trained in fi rst aid, I can
analyse and gauge the seriousness of a
medical emergency and whether the fl ight
can continue with the affected passenger
on board. I have fulfi lled all of my childhood
dreams. My family isn’t wealthy, so I had
to fi nance everything myself and I’m
proud of what I’ve achieved. The German
Fire Brigade really needs to recruit more
people. I don’t want to exaggerate, but if it
doesn’t have enough staff, it can’t respond
as quickly as it should.
GW—137

G E R M A N W I N G S N E W S
BEST
Handgepäck
Hand luggage
Aufzugebendes Gepäck
(p. P. max. 23 kg)
Checked luggage (max. 23 kg p. p.)
Sonder- und Übergepäck
Special and excess luggage
Standardsitzplatz
Standard seat
Best Seat
Best seat
Verpfl egung an Bord
Onboard refreshments
Umbuchung
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Stornierung
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Meilengutschrift
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Passagier den optimalen Tarif. Möchten
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Wunschsitzplatz (inklusive Best Seat)
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Gepäckstück)
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* Bei innerdeutschen Flügen zzgl. gesetzlicher MwSt., Preis- und Produktveränderungen vorbehalten. * Domestic German fl ights plus statutory VAT. Prices and products subject to change without notice.
138—GW
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HOHE AUSZEICHNUNG FÜR
GERMANWINGS FACEBOOK-APP
KÖLN/BONN – Hohe internationale
Auszeichnung für Germanwings in
Amerika: Das US-Magazin „Travel Leisure“
hat die Facebook-Anwendung
„FriendFlights“ von Germanwings zur
„Best Social Media Promotion of Travel
Deals“ gewählt. Der Award für Social
Media in Travel + Tourism (SMITTY)
wurde in der Kategorie „Airlines weltweit“
verliehen. Germanwings konnte
sich gegen andere renommierte Fluggesellschaften
durchsetzen. Die deutsche
Günstig-Airline hat sich damit erneut
als Innovationsführer im Social
Media Marketing profi liert.
Im sozialen Netzwerk Facebook
gibt es auf der Germanwings-Fanseite
die App „FriendFlights“. Klickt man auf
diese Anwendung, werden alle
Freunde, die im Germanwings-Streckennetz
wohnen, aufgelistet.
Die App errechnet anhand des
Wohnorts gleichzeitig die beste Verbindung
und den günstigsten Preis für einen
Germanwings-Flug. So sieht man
auf einen Blick alle Freunde, die man
mit Germanwings besuchen kann. Mit
jedem neuen Aufruf aktualisieren sich
die verfügbaren Flugpreise.
Germanwings zeigt mit der App
neue Möglichkeiten auf, wie über
soziale Netzwerke touristische Produkte
innovativ buchbar gemacht werden
können.
GERMANWINGS
FACEBOOK APP
WINS TOP
ACCOLADE
COLOGNE/BONN – Germanwings
has won a top international award in
America. US magazine Travel Leisure
has voted Germanwings’ Facebook app,
FriendFlights, Best Social Media
Promotion of Travel Deals. The Social
Media in Travel + Tourism (SMITTY)
award is part of the Global Airline
category. The low-cost German airline
was competing against other big name
carriers, and has once again proved
itself a leading innovator in social
media marketing.
G E R M A N W I N G S N E W S
You can find the FriendFlights app
on Germanwings’ Facebook fan site.
Clicking on the app generates a list of
friends living on the Germanwings’
route network. The app simultaneously
calculates the best connection and
lowest Germanwings fare, so you get
an overview of all the friends you can
visit with Germanwings. The prices
are updated each time the page is
refreshed.
Germanwings’ app shows how
social networking can be used to book
travel products in new ways.
GW—141

G E R M A N W I N G S N E W S
10 JAHRE GERMANWINGS -
WIR SAGEN DANKE
Zum 10. Geburtstag wurde auf der
Germanwings Geburtstagsseite ein
buntes Paket aus Gewinnspielen und
Aktionen geschnürt. Es gab Online–
Tippspiele wie die „Zehnpunkt-Landung“,
Fotowettbewerbe wie den „Partnerlookalizer“
und Live-Suchaktionen
wie die „Eiersuche“ zu Ostern und
„Backe, backe, suchen!“ zum großen
Finale. Jeden Monat erwartete die Teilnehmer
eine neue Herausforderung.
Ganz besonders gefeiert haben wir
die August-Aktion „Einsingen und ein-
142—GW
steigen!“. Dabei hatte jeder Teilnehmer
die Möglichkeit, seine persönliche
Strophe in den eigens für diese
Aktion entwickelten Germanwings-
Geburtstagssong einzusingen. Das
daraus resultierende Lied sowie einen
Rückblick auf alle vergangenen
Aktionen fi nden Sie auf:
www.germanwings.com/geburtstag
Wir wünschen viel Spaß beim
Stöbern und bedanken uns bei allen
Teilnehmern für diesen großartigen
Geburtstag. Das war erste Sahne.
GERMANWINGS
10TH BIRTHDAY –
THANK YOU!
To mark Germanwings’ 10th
anniversary, we presented a whole host
of competitions and promotions on our
birthday website. Visitors could play
online guessing games like Ten Point
Landing, take part in photography
competitions like the Partnerlookalizer
and the live promotions Egg Hunt at
Easter and Backe, Backe, Suchen!
during the big fi nale.
Each month, participants faced a
new challenge. We were particularly
proud of our August campaign Sing and
Get In!, which allowed visitors to record
their own personal verse to add to
Germanwings’ special birthday song.
You can hear the songs and
see all past promotions at
www.germanwings.com/geburtstag.
Hope you enjoy checking them out.
We’d like to thank all participants for
helping to make it such a special
birthday – that was the icing on the cake.

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deutsche-guggenheim.de
Daily, 10 am – 8 pm; Mondays, admission free
till
Feb 17
Visions of Modernity
Impressionist and Modern
Collections from the
Guggenheim Foundation

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mit. Bei uns können Sie pro Person und
Strecke bis zu drei Paar Skier beziehungsweise
drei Snowboards inklusive
Zubehör wie zum Beispiel Stöcke oder
Schuhe bis maximal 30 Kilogramm ko-
144—GW
stenlos mitnehmen. Zusätzlich können
Sie Ihr normales Reisegepäck aufgeben,
für das eine neue Gewichtsgrenze
gilt: Das erste Gepäckstück darf nun
bis zu 23 Kilogramm wiegen. Dies gilt
in unserem gesamten Streckennetz.
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30kg and is in addition to the normal
luggage allowance of 23kg.
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und refraktiven Chirurgie.
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diagnostischen, therapeutischen und operativen Möglichkeiten,
wird auf Ihren ganz persönlichen Fall abgestimmt.
Sie stehen im Mittelpunkt. Sie sollen sich auch als Patient
wohlfühlen in unseren für Sie exklusiv eingerichteten
Praxisräumen, die Ihnen eine angenehm ruhige Atmosphäre
bieten.
VENI VIDI wird von Frau Dr. Angela Zipf-Pohl und Herrn
Professor Dr. Philipp C. Jacobi geleitet. Der Schwerpunkt
der Arbeit von Frau Dr. Zipf-Pohl liegt in
der Betreuung des gesamten konservativen
Spektrums der Augenheilkunde: Diagnostik,
Brillen- und Kontaktlinsenanpassung,
Vorsorgeuntersuchungen, Behandlung des
Grünen Stars, Therapien der AMD, hauseigene
Sehschule und Lasertherapie. Den operativen Part
verantwortet Professor Jacobi, der über eine langjährige
universitäre Erfahrung in der Augenchirurgie verfügt. Zu
seinem operativen Leistungsspektrum gehören Katarakt-
Operationen, Netzhaut- und Glaskörperoperationen sowie
die kosmetische Lidchirurgie. Gemeinsam betreuen die
Ärzte den Bereich der LASIK zur Korrektur von Fehl- und
Alterssichtigkeit.
VENI VIDI Köln – Aachener Str. 1006-1012,
50858 Köln-Junkersdorf, Tel.: 02 21 / 35 50 34 40
VENI VIDI Pulheim – Nordring 32,
50259 Pulheim, Tel.: 0 22 38/55444
VENI VIDI Erftstadt – Holzdamm 8,
50374 Erftstadt-Liblar, Tel.: 0 22 35/42046
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reiche Augenärztin in Köln.
Prof. Dr. Philipp C. Jacobi, Leitung des ope-
rativen Bereichs. Langjähriges Mitglied der
Universitäts-Augenklinik Köln.
Unser Leistungsspektrum:
LASIK, Katarakt-Operation, Glaukom-
Behandlung, Behandlung von Fehlsichtigkeiten,
Kindersehschule, kosmetische Lidchirurgie,
Presbyopie-LASIK, Kontaktlinsenanpassung,
Hornhautverpflanzung, Netzhaut- und Glas-
körperoperation
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Willkommen an Bord bei Deutschlands führender Günstig-Airline!
Die Germanwings GmbH ist eine deutsche Günstig-Airline und eine hundertprozentige Tochtergesellschaft
der Deutschen Lufthansa AG. Von unseren Heimatfl ughäfen Köln/Bonn, Stuttgart, Hannover, Berlin-Tegel und
Dortmund fl iegen wir über 90 attraktive Ziele auf dem europäischen Kontinent, in Israel und Nordafrika an.
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G E R M A N W I N G S K I D S ’ C L U B
BALLONSPIEL / WORD BALLOONS
Verbinde die englischen Wörter mit der passenden deutschen Übersetzung und schreibe die Buchstaben auf den Ballons in die Kästchen
mit der entsprechenden Nummer Match the English words with their German translation and put the letter on the balloon in the numbered boxes below
1 2 3 4 5 6 7 8
Lösungen / Solutions
(siehe Bild / see picture)
Ballonspiel / Word Balloons
Euromaus
GW—153

B A C K P A G E G E R M A N W I N G S T U R N S 1 0
ZEHN ZAHLEN RUND UM DIE
GERMANWINGS
1. Wie lang ist die längste Landebahn
der Germanwings Reiseziele?
► 4.026 Meter. Die Landebahn befi ndet
sich in Tel Aviv.
2. Wie hoch ist die Reisegeschwindigkeit
eines Germanwings Airbusses
A319? ► Die Reisegeschwindigkeit des
A319 beträgt 453 Knoten (840km/h).
3. Wie viele verschiedene Nationalitäten
arbeiten bei der Germanwings?
► Menschen aus 27 Nationen arbeiten
unter einem Dach zusammen.
4. Wie viele Tiere transportierte die
Germanwings im Jahr 2011?
► Insgesamt 10.706 Hunde und Katzen.
5. Wie lang ist der Germanwings Airbus
A319? ► 33,84 Meter.
154—GW
6. Wie viel Tomatensaft trinken
Germanwings-Passagiere durchschnittlich
pro Jahr?
► Rund 50.000 Flaschen mit jeweils 0,2
Liter im Jahr. Umgerechnet sind das
10.000 Liter im Jahr.
7. Wie viele Rangzeichen (Streifen) hat
ein Flugkapitän? ► 4 Streifen.
8. Wie viele Reifen hat der Germanwings
Airbus A319? ► 6 Reifen.
9. Ab wieviel Grad kocht Wasser in der
Luft? ► Je nach Reisehöhe kocht Wasser
an Bord eines Flugzeugs schon ab 53 Grad
Celsius.
10. Welche Sitzreihe fehlt in den
Germanwings Flugzeugen?
► Die Reihe 13.
TEN FACTS ABOUT
GERMANWINGS
1. How long is the longest runway
used by Germanwings and where is it?
► 4,026 metres. The runway is in Tel Aviv.
2. What’s the cruising speed of a
Germanwings Airbus A319?
► The A319’s cruising speed is 453 knots
(840km/h).
3. How many different nationalities work
for Germanwings?
► Staff from 27 countries work together
under one roof.
4. How many pets fl ew Germanwings
in 2011?
► 10,706 dogs and cats.
5. How long is the Germanwings Airbus
A319? ► 33,84 metres.
6. How much tomato juice do
Germanwings passengers get through
each year?
► About 50,000 0.2-litre bottles. That’s
around 10,000 litres.
7. How many stripes does an aircraft
captain have? ► Four.
8. How many tyres will you fi nd on a
Germanwings Airbus A319? ► Six.
9. What temperature does water boil at
when it’s airborne?
► Depending on the altitude, water in the
cabin begins boiling at 53º Celsius.
10. Which row of seats will you not fi nd
on a Germanwings aeroplane?
► Row 13.

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