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Heft 01/2006 | König Artus - G/Geschichte

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Medienliste G/GESCHICHTE 1/06<br />

Hauptthema: <strong>König</strong> <strong>Artus</strong><br />

Sachbücher und Quellenwerke:<br />

Die klassische Version <strong>Artus</strong>sage, die ihren Einfluss bis heute nicht verloren hat, stellt die<br />

Dichtung des Sir Thomas Malory dar. Eine deutsche Übersetzung »Die <strong>Geschichte</strong>n von<br />

<strong>König</strong> <strong>Artus</strong> und den Rittern seiner Tafelrunde« ist in 3 Bänden mit Illustrationen von Aubrey<br />

Beardsley im Insel Verlag für € 25.50 erhältlich. Die englische Originalfassung –<br />

Thomas Malory: »Le Morte Darthur« – ist bei der Oxford University Press 1998 für € 16<br />

erschienen.<br />

Volker Lechner zeichnet in seinem Buch „Der deutsche <strong>Artus</strong>roman“ (Reclam RUB 1998<br />

Bd. 7609; 9 €) detailliert und anschaulich die Entstehung und Entwicklung der Figur <strong>Artus</strong>'<br />

als eines idealen höfischen Herrschers nach. Er markiert die einzelnen Schritte dieses<br />

Prozesses, fragt nach den politischen Hintergründen und zeigt die literarischen Inhalte jener<br />

merkwürdigen Verklärung, die einen eigentlich historisch unbedeutenden bretonischen<br />

Heerführer zum Mittelpunkt einer literarischen Gattung werden ließen. Volker Mertens wirft<br />

einen sehr präzisen und ausführlichen Blick auf die <strong>Artus</strong>romane des Mittelalters, auf die<br />

höfische Welt und auf ihre Autoren, angefangen bei den Wurzeln (Chretien de Troyes) über<br />

Hartmann von Aue, Wolfram von Eschenbach bis hin zum Rappoltsteiner „Parzifal“. Hierbei<br />

gibt er Einblick in Entstehungsgeschichte, Rezeptionsgeschichte und Wirkung auf das<br />

mittelalterliche Publikum. (hf)<br />

Heinz Ohff - Autor zahlreicher Biographien – verbindet in seiner Biographie „<strong>König</strong> <strong>Artus</strong>“<br />

(Piper TB 2003/4. Aufl.; Bd SP 26 554; 8,90 €) auf brillante Art historische Fakten und den<br />

Mythos der <strong>Artus</strong>sage. Dabei gelingt es ihm auch durch seinen unverkennbaren Stil das Buch<br />

interessant zu schreiben. Wer ein umfassendes Stück Literatur zum Thema <strong>Artus</strong>saga sucht,<br />

wird hier fündig. Die sehr komplexen <strong>Geschichte</strong>n werden alle sehr detailliert und umfassend<br />

auf 335 Seiten behandelt. Einzelne Kurzbiographien der wichtigsten Personen und eine<br />

Zeittafel ergänzen den Band. (hf)<br />

Die britische Sagenwelt, bevölkert von Riesen und Feen, Druiden und Heiligen,<br />

von <strong>König</strong> <strong>Artus</strong>, seinen Rittern und dem weisen Zauberer Merlin, übt seit jeher<br />

große Faszination aus. Der Historiker Geoffrey Ashe analysiert in »Kelten, Druiden<br />

und <strong>König</strong> Arthur. Mythologie der britischen Inseln« (Walter/Patmos Verlag, € 19,95)<br />

den Inhalt dieser Sagen und Legenden und führt dabei den Leser von der britischen<br />

Prähistorie bis ins 9. Jahrhundert n.Chr. (hf)<br />

Vom spirituellen Leben Merlins und seinem Einfluss auf <strong>König</strong> Arthur und den<br />

Runden Tisch berichtet Manfred Böckl in seinem Buch »Merlin. Leben und<br />

Vermächtnis des keltischen Magiers« (Knaur-TB 77 595, € 8,90). Er interpretiert<br />

die von ihm selbst übersetzten Visionen Merlins; die Kaledonischen Weissagungen<br />

– jene Gedichte, die Merlin gegen Ende seines Lebens verfasst und die er zu den<br />

Zyklen »Grüße« und »Die Apfelbäume« zusammengestellt haben soll. (hf)<br />

Karl-Friedrich Krieger: <strong>Geschichte</strong> Englands, Bd. 1: Von den Anfängen bis zum 15.<br />

Jahrhundert. 2. Aufl., C. H. Beck, 1996, e 22,50


Jürgen Sarnowsky: England im Mittelalter, Primus Verlag 2002, € 23,50<br />

Peter Hunter Blair: An Introduction to Anglo-Saxon England; Cambridge University Press<br />

2003, € 30.<br />

Geoffrey Ashe: Kelten, Druiden und <strong>König</strong> Arthur. Mythologie der britischen Inseln. Patmos<br />

2003;e 19,95.<br />

Heinz Ohff: <strong>König</strong> <strong>Artus</strong>. Eine Sage und ihre <strong>Geschichte</strong>. Serie Piper 6554, e 8,90<br />

Fran u. Geoff Doel, Terry Lloyd: <strong>König</strong> <strong>Artus</strong> und seine Welt. Ein Streifzug durch<br />

<strong>Geschichte</strong>, Mythologie und Literatur; Magnus Verlag 2003, e 9,95.<br />

Maria Chr. Benning: <strong>König</strong> <strong>Artus</strong> und Merlin. Mellinger 1991, e 11,25.<br />

Ulrich Müller, Werner Wunderlich (Hg.): Mittelalter-Mythen. Band 3: Verführer, Schurken,<br />

Magier. UVK 20<strong>01</strong>, e 95.<br />

Richard Barber: »Der heilige Gral«. <strong>Geschichte</strong> und Mythos, Artemis & Winkler 2004, €<br />

29,90.<br />

Romane:<br />

Mark Twains bekanntes Buch „Ein Yankee aus Connecticut an <strong>König</strong> <strong>Artus</strong> Hof“ an<br />

(Diogenes TB 2003 Bd. detebe 21 881; 10,90 € / DTV TB 2004 Bd. 12 293; 9 €)) erzählt die<br />

<strong>Geschichte</strong> von Hank Morgan, der nach einem Knockout durch den Schraubenschlüssel eines<br />

Prügelgegners unter einem Baum liegend und ins Mittelalter zurückversetzt erwacht. Der<br />

Amerikaner Hank Morgan verdrängt den Zauberer Merlin und wird Premierminister bei<br />

<strong>König</strong> <strong>Artus</strong>. Mark Twain ist es gelungen, verschiedenste Genres der Literatur in einem<br />

Roman zu vereinen: Elemente der Fantasy-Literatur (Zeitreise), Abenteuerroman,<br />

Liebesgeschichte und Satire auf die feudale Ritterkultur des 6. Jahrhunderts. Mark Twains<br />

spöttische Ablehnung von Geist und Genre des Rittertums zieht sich durch das ganze Werk,<br />

wobei vor allem "Ivanhoe" von Sir Walter Scott "sein Fett abbekommt". Der Roman vereinigt<br />

treffsicherste Satire und zivilisationskritische Aussagen. (hf)<br />

In „<strong>König</strong> <strong>Artus</strong> und sein Zauberer“ (Arena TB 2004 Bd. 24 40; 7,50 €) erzählt der bekannte<br />

Jugendbuchautor Willi Fährmann die Sage von auf seine unverwechselbare Art und Weise<br />

neu. Mit zahlreichen Illustrationen von Jindra Capek für jüngere Leser ab 10 Jahren.(hf)<br />

Es gibt genug Stoff und genug Figuren im Umfeld der Sagen um <strong>König</strong> <strong>Artus</strong>, und dieses Mal<br />

geht es um Parzival, den Gralssucher. Gerald Morris Jugendbuch „Platz für Parzivals Pagen“<br />

erzählt aus der Sicht von Piers, Parzivals Pagen, schreibt Morris in gewohnt flotter, pointierter<br />

und witziger Art seine Version des altbekannten Stoffs. Nie langweilig, nie unlogisch und<br />

immer voller Phantasie und mit Respekt für alle Akteure. Wie die anderen Bücher der Reihe<br />

auch ein Buch zum Immer-Wieder-Lesen. Weitere Titel von Gerald Morris „Letzte Lanze für<br />

die Lady“ und „Der kecke Knappe und sein <strong>König</strong>“(alle erschienen im Carlsen Verlag; je 13<br />

€). Es ist selten, daß Bücher auch beim vierten Band noch Spaß machen, aber dieses gehört<br />

dazu.(hf)<br />

Der bekannte amerikanische Schriftsteller John Steinbeck („Jenseits von Eden“, „Früchte des<br />

Zorns“) reiste nach England und Italien, um sich ein Bild von den Schauplätzen zu machen


und um das Quellenmaterial zu erschließen, er studierte Hunderte von Büchern, konsultierte<br />

die Fachleute, recherchierte an den altsprachlichen Abteilungen mehrerer Universitäten,<br />

entzifferte alte Handschriften auf Mikrofilmen „<strong>König</strong> <strong>Artus</strong> und die Heldentaten seiner Ritter<br />

der Tafelrunde“(DTV TB 2003/ 8. Aufl./ Bd. 11 490; 11€) zeigt den nahezu grenzenlosen<br />

Enthusiasmus des Autors als er sich daranmachte, einen alten Jugendtraum zu verwirklichen<br />

und Thomas Malorys klassische Sammlung der keltischen <strong>Artus</strong>sagen aus dem fünfzehnten<br />

Jahrhundert in einer zeitgemäßeren Sprache neu zu erzählen.(hf)<br />

Die Ruine eines alten Opernhauses soll abgerissen werden, ein Einkaufszentrum ist an seiner<br />

Stelle geplant. Eine Gruppe von Investoren besichtigt die Immobilie - und entdeckt in dem<br />

zerbröckelnden Gemäuer King Arthur, den Zauberer Merlin, Luft- und Erdgeister aus Henry<br />

Purcells Oper. Seine Musik hat sie zum Leben erweckt. In „Purcells Traum von Köing<br />

Artur“d(Insel TB 2004 Bd. it 34 763;6,50€) hat Tankred Dorst zusammen mit Ursula Ehlers<br />

in einer alten <strong>Geschichte</strong> eine neue erzählt: die Konfrontation einer utilitaristischen<br />

Wirtschaftswelt mit den Schatten all der Gestalten, die da auf der Bühne ihr Leben hatten.(hf)<br />

Rosemary Sutcliff: <strong>König</strong> <strong>Artus</strong> und die Abenteuer der Ritter von der Tafelrunde. Verlag<br />

Freies Geistesleben, 2003, e 19,90.<br />

Filme:<br />

Als meisterhaft gilt heute noch die 1981 von dem englischen Regisseur John Boorman<br />

Verfilmung der <strong>Artus</strong>sage. „Excalibur“ (im Vertrieb der Warner Home Video/DVD; ab<br />

14,99 €)ist die <strong>Geschichte</strong> um das mystische Schwert, den Zauberer Merlin und die Krönung<br />

des jungen <strong>Artus</strong> zum <strong>König</strong> von England. Eine grandiose Inszenierung zwischen Märchen,<br />

historischer Realität und Fantasy. (hf)<br />

<strong>König</strong> <strong>Artus</strong> sucht - begleitet von seiner Gefolgschaft – den legendären Heiligen Gral.<br />

Mangels Finanzen wird zu Fuß gegangen und der Hufschlag durch Kokosnuss-Schalen<br />

imitiert. Unterwegs gibt es zahlreiche Ärgernisse in verschiedenster Form( u.a. hochnäsige<br />

französische Soldaten, einem ängstlichen schwarzen Ritter, ein Brückenwächter mit<br />

heimtückischen Quizfragen). Gewohnt respektlos veralbert die britische Komikertruppe<br />

Monthy Python in „Die Ritter der Kokosnuss“ – 1974 gedreht und inzwischen zum Kultfilm<br />

avanciert - die Helden aus der Sage und lässt dabei auch makabre Scherze nicht aus –<br />

britischer Humor eben. Für junge und ältere Menschen mit Sinn für Unsinn die Gelegenheit<br />

Tränen zu lachen. Als Doppel-DVD im Vertrieb von Sony Pictures( Best.-Nr. 40 305 211 41<br />

643) mit zahlreichem Zusatzmaterial zum Preis ab 10,99 € erhältlich. (hf)<br />

Spiele:<br />

Serge Laget & Bruno Cathala: Schatten über Camelot. Kooperatives Abenteuerspiel für<br />

3 bis 7 Spieler ab 10 Jahren. Verlag: Days of Wonder, Paris. Preis: ca. 50 Euro.<br />

Die edlen Ritter der Tafelrunde haben sich versammelt, um gemeinsam gegen die Mächte des<br />

Bösen zu kämpfen, die sich Camelot unaufhaltsam nähern. Jeder Spieler übernimmt die Rolle<br />

eines anderen Getreuen – und vielleicht ist auch ein Verräter in der erlauchten Runde. Doch<br />

das wird sich erst im Laufe des Spiels herausstellen …<br />

„Schatten über Camelot“ ist ein minutiös ausgeklügeltes Abenteuerspiel, das von der<br />

Atmosphäre lebt, die durch die stimmungsvolle Graphik und das aufwändig gestaltete<br />

Material unterstützt wird. Zunächst muss ein sehr umfangreiches Regelheft durchgearbeitet


werden, das jedoch keine Fragen offen lässt. Motor des Spiels sind unterschiedliche<br />

Kartensorten, die entweder die Mächte des Bösen unterstützen oder den edlen Rittern bei der<br />

Suche nach dem heiligen Gral und Excalibur beziehungsweise bei verschiedenen Kämpfen<br />

behilflich sind. Zu Beginn jedes Zuges muss man zuerst eine Aktion ausführen, welche die<br />

Mächte des Bösen unterstützt. Erst anschließend sind hilfreiche Handlungen möglich. So<br />

spielen die Getreuen alle gemeinsam gegen das Böse, das automatisch Fortschritte macht.<br />

Jede Runde stehen neue Entscheidungen an, die für den Ausgang des Spiels von Bedeutung<br />

sein könnten. Meist beratschlagen die Spieler gemeinsam, wer welche Aktionen durchführen<br />

oder bestimmte Sonderfähigkeiten nutzen soll. Für alle Aktionen benötigt man bestimmte<br />

Kartenkombinationen. Und so reduziert sich das Spielgeschehen leider manchmal auf das<br />

bloße Sammeln oder Ablegen von Karten und kann auf Dauer recht trocken und langwierig<br />

werden. Da hilft dann nur, selbst tiefer in die <strong>Geschichte</strong> einzutauchen: „Oh erlauchter <strong>König</strong><br />

<strong>Artus</strong>, stets will ich Euch zu Diensten sein …“ (BJ)<br />

Reiner Knizia: King Arthur. Innovatives Elektronikspiel für 1 bis 4 Spieler ab 8 Jahren.<br />

Verlag: Ravensburger Spieleverlag. Preis: ca. 59 Euro<br />

Der Verlag Ravensburger kündigte „King Arthur“ als das „weltweit erste Gesellschaftsspiel<br />

mit elektronischer Intelligenz“ an. Und so war dem Spiel die Aufmerksamkeit der Spielewelt<br />

gewiss, als es vor zwei Jahren auf den Markt kam.<br />

In die riesige Schachtel wurde als Grundlage die <strong>Artus</strong>-Sage gepackt: Wer wird es schaffen,<br />

genügend Ruhmespunkte und Ausrüstung zu sammeln, um schließlich das Amt des <strong>König</strong>s zu<br />

übernehmen? Die Elektronik im Spiel führt die Mitspieler mithilfe eines Sprachchips durch<br />

das Geschehen. Wer an der Reihe ist, zieht vorwärts, berührt dann seine Figur und drückt<br />

gleichzeitig auf eine Schaltfläche des Spielplans, um zu erfahren, wie es weitergeht. Es ertönt<br />

beispielsweise die Stimme eines Ritters, der zum Kampf auffordert, oder ein fauchender<br />

Drache, gegen den man sich wehren muss. Eventuell erhält man aber auch Hinweise, an<br />

welchen Orten Schwerter oder andere Güter zu finden sind. Je nach Ansage kann der Spieler<br />

dann entscheiden, wie er sich verhalten möchte. So hat er zum Beispiel die Möglichkeit, den<br />

Ritter seinerseits zu attackieren, zu fliehen oder ihm Freundschaft anzubieten. Die Reaktion<br />

des Spielers beeinflusst wiederum das weitere Geschehen. Die Grundstrukturen bleiben zwar<br />

immer gleich, aber das elektronische System bietet viele verschiedene Möglichkeiten. Aus<br />

diesem Grund verläuft das Spiel immer wieder anders, so dass die Folgen des eigenen<br />

Handels nicht unbedingt vorhersehbar sind. So variiert beispielsweise auch der für wichtige<br />

Ausrüstungsgegenstände zu zahlende Preis: Mal kostet eine Lanze vier Schwerter, mal nur<br />

zwei Schilde – und auch Verhandlungen über den Preis führen nicht immer zum Erfolg.<br />

Genau hier liegt der Reiz, aber auch ein Problem des Spiels. Diese Vielfalt bietet<br />

Abwechslung, macht jedoch taktische Planungen nahezu überflüssig. So ist es unmöglich<br />

vorherzusehen, an welchen Orten demnächst wichtige Güter oder Ruhmespunkte zu holen<br />

sind – wer zufällig in der Nähe steht, hat Glück gehabt. Wenn man jedoch zu Beginn weiß,<br />

dass das Glück bei „King Arthur“ eine große Rolle spielt, wird man durchaus unterhaltsame<br />

Partien genießen können.<br />

Die Elektronik, die mit den leitfähigen Farben der Figuren arbeitet, ist in der Tat immer<br />

wieder verblüffend. Wer hätte gedacht, dass sich im Dorf jemand daran erinnern kann, dass<br />

der schwarze Ritter vor drei Runden den Fährmann mit dem Schwert bedroht hat? Ja, kleine<br />

Sünden rächen sich eben doch manchmal … Leider kann es passieren, dass die Elektronik<br />

nicht immer sofort reagiert, wenn der Spieler seine Entscheidung durch Druck auf die<br />

entsprechende Schaltfläche umsetzen will. Das dürften jedoch „Kinderkrankheiten“ sein, die


ei den nächsten Spielen dieser Art (die schon in Vorbereitung sind!) wahrscheinlich nicht<br />

mehr vorkommen.<br />

„King Arthur“ bietet durchaus Innovationen. Freunde anspruchsvoller Taktikspiele werden<br />

nicht auf ihre Kosten kommen, sie sind allerdings auch nicht die Zielgruppe. Wer einfach 45<br />

bis 60 Minuten nett unterhalten werden will, liegt hier richtig. Kinder zwischen 8 und 12<br />

Jahren werden sich mit „King Arthur“ auf jeden Fall amüsieren und haben bei einer Partie mit<br />

Erwachsenen dieselben Gewinnchancen. Aus diesem Grunde eignet sich der Kampf um den<br />

englischen Thron auch gut für Familien. Für ein Brettspiel ist der Preis sehr hoch, aber man<br />

bekommt auch allerhand Elektronik für sein Geld. (BJ)<br />

Lorenz Kutschke: Im Schatten des <strong>König</strong>s. Vielschichtiges Kartenspiel für 2 bis 4<br />

Spieler ab 12 Jahren. Verlag: Adlung Spiele, Remseck. Preis: ca. 6 Euro<br />

Der Spieleverlag Adlung stellt ausschließlich Kartenspiele her. Zum niedrigen Preis stecken<br />

in den kleinen Schachteln oft erstaunlich vielseitige Ideen und komplexe Mechanismen.<br />

Manchmal sind diese so aufwändig, dass man auch problemlos ein großes Brettspiel daraus<br />

hätte machen können.<br />

Das neue anspruchsvolle Kartenspiel des Verlags heißt „Im Auftrag des <strong>König</strong>s“ und versetzt<br />

die Spieler nach Camelot in die Zeit der Ritter, Helden und Burgfräulein. In jeder Runde<br />

haben die Spieler mehrere Aktionen, mit denen sie möglichst viele Punkte sammeln möchten.<br />

So braucht man bestimmte Gegenstände, wie Lanzen und schlaue Bücher, um Turniere zu<br />

gewinnen oder zu Gericht zu sitzen. Mithilfe von Pferden gelangt man zu anderen Orten, an<br />

denen dann Abenteuer bestanden werden können – sofern man zuvor die entsprechende<br />

Ausrüstung gesammelt und eine Missionskarte an sich genommen hat. Alle Aktionen wollen<br />

gut durchdacht sein, denn nur, wer die erforderlichen Schritte in der richtigen Reihenfolge<br />

durchführt, alle Aspekte bedenkt und nicht von den anderen Mitspielern ausgebremst wird,<br />

kann wertvolle Siegpunkte erringen.<br />

Die einzelnen Spielmechanismen bauen gut aufeinander auf und erfordern taktische Planung.<br />

Es kann allerdings leicht passieren, dass man Kleinigkeiten übersieht und deshalb die<br />

Aktionen nicht wie gewünscht durchführen kann oder manchmal sogar ganz leer ausgeht. Das<br />

kann recht frustrierend sein. Zudem ist das Handling etwas mühsam und unübersichtlich. Es<br />

müssen ständig Karten aufgenommen, ausgetauscht und an die richtigen Stellen zurückgelegt<br />

werden. Und im Grunde spielt man größtenteils für sich, ohne dass viel Interaktion möglich<br />

wäre. „Im Schatten des <strong>König</strong>s“ funktioniert und verarbeitet einige interessante Ideen. Leider<br />

kann es jedoch insgesamt nicht ganz überzeugen. (BJ)<br />

Zusätzliche Bibliografie unserer Autoren<br />

Norris J. Lacy: <strong>König</strong> <strong>Artus</strong>. Mythos und Entmythisierung, S. 47 – 63, in: Ulrich<br />

Müller/Werner Müller (Hg.). Herrscher, Helden, Heilige, St. Gallen, 1996<br />

Ulrich Müller/Werner Wunderlich (Hg.)., Verführer, Schurken, Magier, St. Gallen, 20<strong>01</strong>,<br />

darin Artikel zu Merlin, Lancelot, Mordred und keltische Feen<br />

Walter Haug: <strong>König</strong> <strong>Artus</strong>, <strong>Geschichte</strong>, Mythos, Fiktion, S. 104-125, in: Dr. Inge Milfull/Dr.<br />

Michael Neumann (Hg.). Mythen Europas, Schlüsselfiguren der Imagination, Band 2,<br />

Regensburg 2004


Fran u. Geoff Doel/Terry Lloyd: <strong>König</strong> <strong>Artus</strong> und seine Welt, Ein Streifzug durch<br />

<strong>Geschichte</strong>, Mythologie und Literatur, Essen 2003<br />

Heinz Ohff: <strong>König</strong> <strong>Artus</strong> – Eine Sage und ihre <strong>Geschichte</strong>, München 2000<br />

Franz Baumer: <strong>König</strong> <strong>Artus</strong> und sein Zauberreich – eine Reise zu den Ursprüngen, München<br />

1991<br />

V. Mertens/U. Müller (Hg.).: Epische Stoffe des Mittelalters, Stuttgart 1984, darin Volker<br />

Mertens: <strong>Artus</strong> und Dieter Welz: Gralromane, S. 290 - 364<br />

GEOFFREY of Monmouth: History of the Kings of Britain, London: Dent, 1966 (vollständige<br />

englische Übersetzung mit ausführlichem Index)<br />

GEOFFREY von Monmouth: Das Leben des Zauberers Merlin, Amsterdam: Castrum Peregrini<br />

Presse, 4 1985<br />

<strong>König</strong> <strong>Artus</strong> und seine Tafelrunde, Stuttgart: Reclam, 1980, darin:<br />

GEOFFREY von Monmouth: Die <strong>Geschichte</strong> der <strong>König</strong>e von Britannien, S. 5-71 (Inhaltsangabe<br />

und Teilübersetzung), der nebulo S. 66 mit Anm. 232<br />

WACE: Le roman de Brut, S. 72-161 (Teilübersetzung)<br />

Lanzelot und Ginevra, S. 357-564 (Inhaltsübersicht, Nacherzählung und Teilübersetzung)<br />

Thomas MALORY: Die <strong>Geschichte</strong>n von <strong>König</strong> <strong>Artus</strong> und den Rittern seiner Tafelrunde (2<br />

Bde.), Leipzig: Insel, 1974<br />

NENNIUS. British History and The Welsh Annals, London and Chichester: Phillimore, 1980<br />

(Arthurian Period Sources 8), bes. S. 45ff. u. 85ff. zu den Walisischen Annalen<br />

Die Völsungen-Saga. Nordische Nibelungen, München: (Diederichs bei) Heyne, 1996, bes. S.<br />

13f. zum Schwert im Baum und S. 19ff. zu Sinfjötli<br />

Thomas MANN: Wälsungenblut, in: Sämtliche Erzählungen, Frankfurt/M: S. Fischer, 1963, S.<br />

3<strong>01</strong>-325<br />

Geoffrey ASHE: Kelten, Druiden und <strong>König</strong> Arthur. Mythologie der Britischen Inseln, Olten<br />

u. Freiburg im Breisgau: Walter, 1992, Zitat S. 266<br />

Sylvia u. Paul F. BOTHEROYD: Lexikon der keltischen Mythologie, München: Diederichs,<br />

1992, Zitat im Mordred-Artikel S. 239<br />

Edmund Kerchever CHAMBERS (1866-1954): Arthur of Britain, Cambridge: Speculum<br />

Historiale, 1964, Zitat S. 166<br />

Norris J. LACY (Hrsg.): The New Arthurian Encyclopedia, New York & London: Garland<br />

Publishing, 1996, bes. die Artikel „Mordred“ und „Morgan le Fay“ von Raymond H.<br />

THOMPSON und „Morgause“ vom Hrsg.<br />

Marion Zimmer BRADLEY: Die Nebel von Avalon, Frankfurt/M: Wolfgang Krüger / S.<br />

Fischer, 1983 (Hauptperson ist hier die als Mordreds Mutter gedachte Morgaine)<br />

Parke GODWIN: Einladung nach Camelot, Neue <strong>Geschichte</strong>n um <strong>König</strong> <strong>Artus</strong> ... Nachwort<br />

von Raymond H. THOMPSON, Bergisch Gladbach: Bastei-Lübbe, 1989, darin besonders:<br />

Parke GODWIN: Uallannach, S. 113-144<br />

Chelsea Quinn YARBRO: Nachtmahr, S. 217-258


Diana L. PAXSON: Der Zauber von Erin, Augsburg: Weltbild, 1995 (Morgaine als Mutter<br />

Mordreds)<br />

Mary STEWART: Tag des Unheils, München u. Hamburg: Albrecht Knaus, 1985, Zitat S. 453<br />

Joan Wolf: Der Weg nach Avalon, Augsburg: Weltbild / Bechtermünz, 1996 (Morgan als<br />

Mutter Mordreds)<br />

Links:<br />

www.arthuriana.de/alt/<br />

Eine recht genaue Beschäftigung mit verschiedenen Aspekten zur <strong>Artus</strong>-Sage. Die Texte sind<br />

lang und ausführlich, allerdings findet mal keine Bilder. Dafür gibt es aber noch<br />

weiterführende Links.<br />

www.britannia.com/history/artbios.html<br />

Zahlreiche Biografien von Figuren der <strong>Artus</strong>sage, allerdings – wie die folgenden Seiten auch<br />

– sind alle Texte in Englisch geschrieben.<br />

www.sacred-texts.com/neu/mart/<br />

Text des „Mort d’Arthur“ von Thomas Malory.<br />

www.yorku.ca/inpar/wace_mason.pdf<br />

„Roman de Brut“ von Robert Wace.<br />

www.sacred-texts.com/neu/mphg/mphg.htm<br />

Der englische Text zu Monty Python`s „Quest for the Holy Grail“ (Ritter der Kokosnuss). Die<br />

britische Komikertruppe verfilmte die <strong>Artus</strong>-Sage in ihrem ganz eigenen Stil. Herrlich<br />

schräger Humor, der aber sicherlich nicht den Geschmack aller Zuschauer trifft.<br />

Aktuell: Wunderkinder – Die Mozart AG<br />

Mozart-Biografien sind Legion auf dem Büchermarkt, und das »Mozartjahr <strong>2006</strong>« hat die<br />

Flut nochmals anschwellen lassen. Wir können somit nur einige aktuelle bzw. relevante<br />

Werke herausgreifen:<br />

Unter den neuen Mozart-Biografien hat v. a. das Buch »Wolfgang Amadeus Mozart« von<br />

Piero viel Anerkennung gefunden, da diesen Lebensbild sehr anschaulich die kulturellen,<br />

sozialen und politischen Zusammenhänge und Einflussnahmen berücksichtigt. Erschienen ist<br />

das Buch 2005 bei Siedler; es kostet € 22.<br />

Eine im wörtlichen Sinne anschauliche Biografie vermittelt der Bild-Text-Band »Mozart –<br />

Lebensbilder« von Volkmar Braunbehrens (Texte) und Karl-Heinz Jürgens (Fotos). 2005 bei<br />

Lübbe erschienen, kostet das schön gestaltete Buch € 24,90.<br />

Immer nützlich, da kompakt und quellenbezogen, sind die Bände der rororo-Monographien.<br />

Der Band 523 »Wolfgang Amadeus Mozart« von Fritz Hennenberg (2002) erfüllt die<br />

Erwartungen und kostet € 7,50.


Den »O-Ton« Mozarts jenseits seiner musikalischen Werke vermitteln »Die Tagebücher des<br />

W. A. Mozart«. Herausgegeben von Eugen Egner sind sie 2002 als Goldmann-TB 44643<br />

erschienen und kosten € 5.<br />

»Die Familie Mozart« und damit viele Einsichten nicht nur in die Persönlichkeiten, sondern<br />

auch in den Aufbau der »Mozart AG« vermittelt das gleichnamige, anregende Buch von<br />

Veronika Beci. Es ist 2005 bei Winkler erschienen; Preis: € 24,90.<br />

»Die Mozarts« – sowohl die Familie Leopolds wie diejenigen seiner Kinder Wolfgang und<br />

Nannerl – schildert Werner Pieck in seiner Familienbiografie. Sie ist 1998 bei der EVA<br />

erschienen und kosten € 14,90.<br />

»Nannerl Mozart« tritt in ihrer Biografie, die von Eva Rieger verfasst wurde, auch als<br />

Persönlichkeit aus dem übermächtigen Schatten ihres Bruders. Dieses kaum bekannte Leben<br />

einer großen Künstlerin ist 2005 beim Insel Verlag für € 19,80 erschienen.<br />

Die »Mozart AG« in Aktion lässt sich aus den Briefen ablesen, die Leopold Mozart zwischen<br />

1763 und 1766 nach Hause schrieb. Eine kommentierte Sammlung hat Paul Angerer unter<br />

dem Titel »Mozart auf Reisen, Paris-London« erstellt. Sie ist 2005 bei der Bibliothek der<br />

Provinz erschienen und kostet € 22.<br />

Fast ein Drittel seines Lebens verbrachte Mozart »auf Achse«, zwischen Auftritten und<br />

Engagements, auf der Suche nach Gönnern und Sponsoren. Eine Schilderung dieses<br />

»bewegten Lebens« bietet Rudolph Angermüller in seinem Buch »Mozarts Reisen in<br />

Europa«. Es ist 2004 im Bock Verlag erschienen und kostet € 44,50.<br />

Links:<br />

http://www.mozart<strong>2006</strong>.net/<br />

Offizielle Homepage zur Feier des 250. Geburtstag Mozarts in Salzburg. Informationen über<br />

die Aktionen zu dem Jubiläum gibt es ebenso wie biografische Daten zum Wunderkind.<br />

http://www.mozarteum.at/<br />

Die Seite der Internationalen Stiftung Mozarteum Salzburg. Aktuelle Termine, eine<br />

ausführliche Biografie und neuste Meldungen aus der Forschung machen die Seite zu einer<br />

Fundgrube für alle Mozart-Liebhaber.<br />

Porträt: Benjamin Franklin<br />

Sachbücher:<br />

Benjamin Franklin. Autobiographie. Mit einem Nachwort von Klaus Harpprecht, Beck´sche<br />

Reihe, 2003

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