Heft 03/2005 | Pompeji & Herculaneum - G/Geschichte

Medienliste G/GESCHICHTE 03/05Hauptthema: Pompeji und HerculaneumSachbücher:Zwei beeindruckende Augenzeugenberichte der Vesuv-Katastrophe im August 79 hat Plinius,der Jüngere, in seinen Briefen an den römischen Historiographen Tacitus hinterlassen.Während Plinius selbst mit knapper Not den tödlichen Aschewolken entkam, starb sein OnkelPlinius (der Ältere) während des Ausbruchs. Die beiden Briefe sind zu finden in der Edition„Sämtliche Briefe“, erschienen 1998 bei Reclam für ¤ 20.Mit 500 Abbildungen und einer umfangreichen Bibliografie hat Filippo Coarelli einumfangreiches, anschauliches Werk vorgelegt. „Pompeji“ zeigt die antike Stadt in ihrerheutigen Form und ermöglicht dem Betrachter durch zahlreiche Grundrisse auch eigeneVorstellungen, wie das Leben dort vor dem Vulkanausbruch ausgesehen haben könnte. Die408 Seiten, 2004 bei Hirmer erschienen, kosten allerdings auch stolze ¤ 128.„Pompeji“ ist auch der Titel eines Buches von Salvatore Ciro Nappo. Mit zahlreichenAbbildungen und Rekonstruktionsplänen lässt er die einstige Blüte der antiken Stadt wiederaufleben. Erschienen bei Müller, 2004, für ¤ 7,95.Ein faszinierendes Einzelthema ist die gut durchdachte und funktionstüchtigeWasserversorgung, die den Bürgern von Pompeji, vor allen Dingen aber denHandwerksbetrieben zur Verfügung stand. Christoph P. J. Ohlig hat über das ausgeklügelteSystem ein Buch mit dem Titel „De Aquis Pompeiorum“ verfasst, dass seit 2002 bei BoD für¤ 50 erhältlich ist.Wer vom Reisefieber gepackt wurde kann sich auf unterschiedliche Reiseführer zu Neapelund Pompeji verlassen, unter anderem aus dem Hause DuMont für ¤ 7,95.Im Mai 2005 wird der von Dieter Richter herausgegebene Reisebegleiter „Pompeji undHerculaneum“ als insel-taschenbuch erscheinen. Der Autor bietet eine breite Auswahlliterarischer Zeugnisse von der Antike bis zur Gegenwart, erläutert die Geschichte derAusgrabung und gibt Hinweise auf weitere touristische Ziele in der Region. DerReisebegleiter kostet ¤ 9.„Etiennne hat keinen Stein übersehen, kein Haus unbetreten gelassen; er zeigt Straßen undPlätze der Lebenden und Toten... und liefert das komplette Adressbuch der verschwundenenPolis. Er ist der zuverlässigste Führer... Er vertritt Lebensfreude und dokumentiert dieVergänglichkeit“ – so urteilte der Schriftsteller Wolfgang Koeppen beim Erscheinen desBuches 1974. Inzwischen ist das akribisch gestaltete Buch von Robert Etienne „Pompeji. DasLeben in einer antiken Stadt“ ein Klassiker mit einer Fülle von Karten, Skizzen, Listen undFotos und erfasst nahezu alle Lebensbereiche, dokumentiert Zerstörung und Wiederaufbau.Erschienen in der 6. Auflage im Reclam Verlag 2004 für ¤ 21,90. (hf)Ein sehr aufregendes, faszinierendes und sehr aufwändig gestaltetes Buch ist Paul Wilkinsons„Pompeji – Der letzte Tag“ (vgs Verlagsgesellschaft 2004; ¤ 24,90), das die ehemalsblühende Stadt wieder aufleben lässt. Ausgrabungserfolge über Jahrzehnte,Rekonstruktionspläne und Zeichnungen – alles hervorragend gestaltet und fotografiert.

Außerdem zeigen computergenerierte Darstellungen in diesem Bildband den einstigen GlanzPompejis. Der britische Archäologe Wilkinson, Organisator archäologischer Reisen nachRom, Pompeji und Herculaneum, Leiter der Archaeological Field School in Kent, hat einenbeeindruckenden Bildband erarbeitet, um zu zeigen, wie die antike Stadt Pompeji einstausgesehen hat. (hf)Romane, Erzählungen, Jugendbücher:„Die letzten Tage von Pompeji“ ist der Klassiker schlecht hin, wenn es um die dramatischenEreignisse des Jahres 79 nach Christus geht. Auch wenn Edward Bulwer-Lytton seinMeisterwerk bereits 1834 veröffentlichte, ist es auch heute noch spannend und fesselnd zulesen. Das in unzähligen Ausgaben und Verlagen erschienene Buch gibt es u. a. für ¤ 5 imGondrom-Verlag (2004) oder für ¤ 15 als dtv-Band 12778.Wie beim Stoff um den Untergang der „Titanic“ hat der „Fall von Pompeji“ den Nachteil,dass man schon im vornherein zu wissen glaubt, wie die Geschichte ausgeht. Es bedarf alsoeiner Portion erzählerischen Talents, um die Handlung bis zum Ende auf spannendem Niveauzu halten. Robert Harris schafft dies mit seinem Roman „Pompeji“ (Heyne Verlag 2004; ¤ 20)spielend, indem er den Ausbruch des Vesuvs mit einer durch und durch glaubhaften Intrigeverknüpft, die man sich so auch in der heutigen Zeit vorstellen kann. Historische Fakten,erfundene historische Charaktere und wissenschaftliche Hintergründe werden von demvielbeachteten Autor zu einem Thriller verarbeitet und die klassischen Ingredienzien wie derKonflikt Gut gegen Böse, Liebe und Verrat tun ihr übriges. So ist „Pompeji“ einanschaulicher Beitrag um die Leben spendende Macht des Wassers und die zerstörerischeWirkung des Feuers geworden. (hf)Bei einem Erdbeben in Pompeji verliert ein Sklave seinen Herrn und ist gezwungen, nachRom zu ziehen. Dort steigt er zum „Großindustriellen“ auf, bis zum Finanzier von KaiserNero. Der eigentliche Reiz des Romans „Der Pompejaner“ (Bastei-Lübbe Verlag 2003, 4.Aufl.; Tb Bd. 11 366; ¤ 7,90) von Philipp Vandenberg liegt aber in der Schilderung derIntrigen und Machtspiele in Pompeji und Rom, in welche der Held verstrickt wird. Nebenbeiklärt der Held noch einen Mord auf und im Hintergrund schwingt natürlich der bevorstehendeUntergang der Stadt Pompeji mit. (hf)Die jugendlichen Leser in die Rolle von Detektiven schlüpfen zu lassen, die Historiedurchforschen und sich und den Leser kundig zu machen ist so neu nicht, aber GermundMielke hat mit ihrer eigentümlichen und inzwischen populär gewordenen Serie „Dieverflixten Fälle...“ eine Fangemeinde gefunden, die natürlich auch die versunkene StadtPompeji zum „Fall“ werden lässt. „Verflixte Fälle aus Pompeji“ sind zu lösen, beratende„erwachsene“ Pompejaner stehen zur Seite um das Alltagsleben zu erforschen und sogar einStadtplan der antiken Stadt ist bei der Lösung der Fälle behilflich. Erschienen im Metz Verlag1999 für ¤ 11,30. (hf)Mit ihrem großformatigen Band „Pompeji. Der Untergang einer Stadt“ aus der Reihe„Geschichte erleben – Sehen – Staunen – Wissen“(Gerstenberg Verlag 2001 2. Aufl.; ¤ 7)schaffen Melanie und Christophe Rice mit vielen Zeichnungen, historischen Bildern undFotografien sowie faktenreichen Texten eine Atmosphäre, die jüngere Leser umgehend zueiner Reise in die antike Stadt aufbrechen lässt. Darüber hinaus bekommen die neugierigenKöpfe wichtige Hintergrundinformationen über das Alltagsleben der Römerzeit. (hf)

Ein „Lektüre-Klassiker“ in den Schulen ist für das Thema „Römische Geschichte“ seit JahrenEllis Dillons „Im Schatten des Vesuv“ (DTV Junior 2001; TB Bd. 74 97; ¤ 6,50). Er gibtjugendlichen Lesern ab 12 Jahren Gelegenheit mit dem jungen Sklaven Timon und seinemrömischen Herrn, dem Maler Scrofa Pompeji in der Zeit kurz vor der Katastrophe zu erleben.Trotz der großzügigen Haltung seines Herrn sinnt Timon auf aber Flucht, wozu er die Wirrenwährend des Vulkanausbruchs nutzt. Für Lehrer, die das Buch im Unterricht einsetzenwollen, gibt es entsprechende Zusatzinformationen beim Verlag. (hf)Pia und Stephanos sind in Sicherheit, als Feuer und Asche über Pompeji hereinbrechen.Voller Entsetzen müssen sie den Ausbruch des Vesuv und seine Folgen miterleben. Was istmit all den Menschen geschehen, die nicht mehr fliehen konnten? Tilman Röhrig vermittelt inseinem Jugendbuch „Feuer und Asche über Pompeji – vom Ausbruch des Vesuv“ (OetingerVerlag, 2. Aufl. 2000; ¤ 10) interessierten Frühlesern ab 9 Jahren mit seiner spannendenGeschichte um Pia und Stephanos geografisches wie historisches Sachwissen über dieEntstehung von Vulkanen, das Aufsteigen der flüssigen Glut und das historische Ereignis imJahre 79 n. Chr. Für Lehrer, die das Buch im Unterricht einsetzen wollen, gibt esentsprechende Zusatzinformationen beim Verlag. (hf)Zusätzliche Bibliografie unserer AutorenSara C. Bisel, Die Geheimnisse des Vesuv, Nürnberg, 1991Marcel Brion, Pompeji und Herculaneum, Köln, 1963Egon Caesar Conte Corti, Untergang und Auferstehung von Pompeji und Herculaneum,München, 1978 9 (Überarbeitete und ergänzte Fassung des Bestsellers von 1940)Filippo Coarelli u. a., Pompeji. Archäologischer Führer, Bergisch-Gladbach, 1990Peter Conolly: Pompeji, Nürnberg, 1991Robert Etienne, (1): Pompeji, die eingeäscherte Stadt, Ravensburg, 1990/1995ders. (2): Pompeji. Das Leben in einer antiken Stadt, Stuttgart, 1974Michael Grant, Pompeji – Herculaneum. Untergang und Auferstehung der Städte am Vesuv,Bergisch-Gladbach, 1971Theodor Kraus, Lebendiges Pompeji – Pompeji und Herculaneum. Antlitz zweier Städte,Köln, 1977Richard Seaford, Pompeji, Königstein/Ts., 1978Time-Life-Buch, Pompeji. Der Tag der Apokalypse, Amsterdam, 1992Links:http://www.kzu.ch/fach/as/material/campania/default.html

Eine schier unerschöpfliche Fundgrube für Bilder und detaillierte Pläne von Pompeji undHerculaneum, zusammengestellt von einer Schule in der Schweiz.http://www.portanapoli.comInformationen rund um die moderne und historische Gegend rund um Neapel. Neben Fotosvon den Ausgrabungen in Pompeji und Herculaneum gibt es auch Adressen von Hotels,Rezepte, Reisetipps und ein Forum, in dem Fragen beantwortet werden.http://www.pompeji.deInformative Texte (ebenfalls unter dem Link „Bilder“!), aber leider nur sehr kleine Bilder.Praktisch ist ein alphabetisches Begriffslexikon, das dem Laien das Verständnis der kurzenArtikel erleichtert.Spiele:Frank Brandt: Pompeji. Taktisches Kartenlegespiel für 2 bis 4 Spieler ab 12 Jahren. Verlag:Adlung-Spiele, Remseck. Preis: ca. 6 Euro.Wir sind mit der Bebauung des Stadtgebiets von Pompeji beschäftigt und versuchen, durchdas geschickte Anlegen unserer Karten möglichst viele Punkte zu ergattern, bevor der Vulkanausbricht und alles zerstört. Beim Errichten von Gebäuden ist allerdings darauf zu achten,dass nie gleichfarbige Bauwerke oder Karten derselben Farbe direkt nebeneinander liegen.Allerdings ist es erstrebenswert, identische Bauwerke oder übereinstimmende Farben inbereits existierende Reihen zu legen, denn dafür gibt es Punkte. Da heißt es klug auswählenund genau hinschauen, denn im Laufe der Zeit wird es auf dem Spieltisch durch die vielenKarten etwas unübersichtlich. Man sollte also den Überblick bewahren und seine Karten guteinteilen in der Hoffnung, dass einem niemand mit einer als Joker zu verwendenden Statueoder einer Sonderbaugenehmigung zuvorkommt. Ruhiges, taktisches Punktesammeln vor demHintergrund des drohenden Vulkanausbruchs. (BJ)Jeff Widderich: Pompeji – Die letzten 37 Minuten. Halb-kooperatives Katastrophenspiel für3 bis 4 Spieler ab 8 Jahren. Verlag: Cardchess, Newmarket, Kanada. Deutscher Vertrieb:Californian Products. Preis: ca. 35 Euro.Pompeji im Jahr 79 n. Chr., am Tag der Katastrophe. Nachdem die Figuren ins Spiel gebrachtwurden, geht es richtig los: Es werden Vulkanplättchen auf den Plan gelegt, und jederversucht, möglichst viele Figuren zu retten. Punkte gibt es dabei nicht nur für eigene geretteteFiguren, sondern auch für fremde. Allerdings erhält man mehr Punkte, wenn man sich selbstin Sicherheit gebracht hat, denn im Grunde ist doch jeder sich selbst der nächste. Zug für Zugbreitet sich der Lavastrom weiter aus, und der Zeitturm wird vorangesetzt, so dass man stetsvor Augen hat, wie sich die Situation zuspitzt. Mit Booten und über Aquädukte verlassenMenschen und Tiere die untergehende Stadt. Und wenn sie Glück haben, werden sie dabeivon Helden unterstützt, die besondere Fähigkeiten haben. Bei diesem schön gestalteten

die Sammlung ab. Die CD-Rom, herausgegeben von Wolfgang Thadewald, erscheint am 24.März 2005 und wird ¤ 45 kosten.Links:http://www.j-verne.de/index.htmlEine mit sehr viel Liebe zum Detail zusammengestellte, auch grafisch ansprechende Seiteeines offensichtlichen Jules Verne Kenners. Informationen gibt es sowohl zur Biografie, aberauch zu den bisher veröffentlichen Bucheditionen und den verschiedenen Filmen. Eine eigeneRubrik beschäftigt sich nur mit den technischen Errungenschaften in Vernes Büchern.http://www.jules-verne-club.de/index.htmlNicht nur für Mitglieder des Fanclubs interessant ist die Homepage der Jules Verne Fans ausganze Deutschland. Neben Berichten über die Aktivitäten der Vereinsmitglieder gibt es auchstets aktuelle Daten von Lesungen, Buchveröffentlichungen oder Fernsehsendungen über denfranzösischen Autor.Geschichte im Alltag: ArmbanduhrEine Zusammenstellung europäischer Armbanduhren bietet seit 1994 der alljährlicherscheinende Armband-Uhren Katalog dar, in dem nur Bilder der einzelnen Chronografen,sondern auch deren Mechanik und auch der Preis zu finden sind. Der aktuelle Katalogerschien 2004 bei Heel und kostet ¤ 19,90.„Die automatische Armbanduhr von den Anfängen bis heute“ heißt das Buch des Uhren-Experten Bernhard Schmeltzer. Dabei hat er sich nicht nur auf die großen, bekanntenHersteller konzentriert, sondern auch kleine Manufakturen mit in die Betrachtungaufgenommen. Dafür kostet das Buch, das 1992 bei Schmeltzer erschienen ist, auch ¤ 50,11.Nachtrag zu Literaturliste 01/05: „Königsberg“Vor 750 Jahren wurde Königsberg gegründet, vor 60 Jahren verschwand es von derLandkarte: Für eine Stadt ist das kein langes Leben. Mit dem Untergang Königsbergs in denletzten Wochen des 2. Weltkriegs fiel jene Stadt in Schutt und Asche, in der die modernePhilosophie, die moderne Literatur und die moderne Politik in Deutschland erfunden wurden.Jürgen Manthey beschwört in seinem Buch diesen Königsberger Geist, den Immanuel Kantselbst für eine der Voraussetzungen seiner Philosophie hielt. Aber mit Kant, demberühmtesten Königsberger, ist die Geschichte noch lange nicht zu Ende: Herder, Kleist undE.T.A. Hoffmann verbrachten entscheidende Jahre in Königsberg. Von hier gingen dieFreiheitskriege und die großen preußischen Reformen des 19. Jahrhunderts aus, hier erwachteim 20. Jahrhundert bei der jungen Hannah Arendt die politische Leidenschaft. Mit JürgenMantheys epochalem Buch kehrt Königsberg in unsere Gegenwart zurück und nimmt dortjenen Platz ein, der ihm nach dem Ende der Teilung Europas zusteht. Jürgen Manthey„Königsberg. Geschichte einer Weltbürgerrepublik“, ist 2005 im Carl Hanser Verlagerschienen und kostet ¤ 29,90.