BWHT-Bildungstagung: Dokumentation liegt vor - Baden ...
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Forum 2: Die Lernmotivation fördern und<br />
zum lebensbegleitenden Lernen befähigen<br />
Rektor Peter Fanta präsentierte das Konzept der Elsenztalschule in Bammental, die sich<br />
als berufsorientierende Ganztagesschule am Modell der Kanadischen High School orientiert.<br />
Sie versteht sich als „echte“ Ganztagesschule, an der die Schülerinnen und Schüler<br />
an vier Nachmittagen Unterrichtsangebote aus vier Fachverbünden wahrnehmen. Eine<br />
geeignete Aufteilung der Stunden ermöglicht es, unabhängig von Außenangeboten wie<br />
zum Beispiel Jugendbegleitern auch nachmittags entsprechenden Unterricht anzubieten.<br />
Besonderen Wert legt die Schule auf den praxisorientierten Unterricht in der Schulfirma<br />
und in anderen praktischen Kursen. Alle Nachmittagskurse unterliegen dem gleichen Bewertungskonzept<br />
wie den Kursen <strong>vor</strong> der Mittagspause.<br />
Das Hauptmotto der Elsenztalschule ist „Werkrealschüler sind Alleskönner“. Die Schule hat<br />
es ich zur Aufgabe gemacht, die Schülerinnen und Schüler in ihrem Selbstbewusstsein zu<br />
stärken und sie so gut wie möglich auf das Leben außerhalb der Schule zu qualifizieren.<br />
Dafür hat die Schule im Rahmen der neuen Bildungspläne ab dem Schuljahr 2006/2007<br />
einen völlig neuen Weg eingeschlagen. Die Schüler wählen im Kurssystem themenorientierte<br />
Projekte, an welchen sie in Nachmittagskursen teilnehmen. Innerhalb von vier zweistündigen<br />
Zeitfenstern haben sie die Möglichkeit, aus insgesamt bis zu 50 Angeboten im<br />
Rahmen bestimmter Vorgaben Projekte entsprechend ihrer Interessen zu wählen. Das<br />
Schuljahr ist in drei Tertiale unterteilt, welche jeweils 12 Wochen dauern. In jedem Tertial<br />
können neue Projekte gewählt werden.<br />
Die Schule geht auch neue Wege bei der Leistungsbeurteilung. Mit dem Bildungspartner<br />
Heidelberger Druckmaschinen AG wurden neue Zeugnisformen für die Klassen 5 bis 10<br />
entwickelt. Aus Sicht der Elsenztalschule ist es in einem kompetenzorientierten Kurssystem<br />
nicht schlüssig, wenn am Ende die Schülerleistungen doch nur notengebunden bewertet<br />
werden. Die neu entwickelten Zeugnisse beinhalten in erster Linie die Kompetenzbeschreibung<br />
der fachlichen und überfachlichen Kompetenzen.<br />
Frau Bettina Kaspar stellte als Inhaberin der Bäckerei-Konditorei Nast in Stuttgart die<br />
Sichtweise des Handwerks dar. Die Bäckerei-Konditorei Nast betreibt in Stuttgart sechs<br />
Filialen, bundesweit werden derzeit in ca. 14.500 Bäckereien rund 35.000 Lehrlinge ausgebildet.<br />
Um auch zukünftig Lehrlinge zu bekommen, müssen nach Meinung von Frau<br />
Nast die Betriebe die Kommunikation und die Ausschreibung für eine Lehrstelle, aber auch<br />
die Form der Ausbildungsvermittlung, moderner als bisher gestalten und ausfüllen.<br />
In der Diskussion wird festgehalten, dass sich die heutigen Schüler und Auszubildende in<br />
ihrer Einstellung und Erwartungshaltung von früheren Schülern unterscheiden. Das Interesse<br />
und die Begeisterung für eine gute Ausbildung ist aber nach wie <strong>vor</strong> <strong>vor</strong>handen, diese<br />
müssen nur durch entsprechende neue und andere Lernmethoden geweckt und vermittelt<br />
werden. Es wird außerdem geäußert, dass die Wertschätzung und Bestätigung der<br />
Schülerinnen und Schüler bzw. Lehrlinge besonders wichtig sei. Die Lernenden und Aus-<br />
Die neue Gemeinschaftsschule – Wie soll sie funktionieren?<br />
5<br />
Zusammenfassung der Tagung am 16. November 2011 in Stuttgart