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Brandschutzkonzept für den Wiederaufbau des Berliner ... - hhpBerlin

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Fassung Mai 2011<br />

Öffentlich-rechtliche Schutzziele bezüglich der Flucht- und rettungswege und die<br />

besonderen gebäu<strong>des</strong>pezifischen und gestalterischen randbedingungen wur<strong>den</strong><br />

durch Bauherr, Planer und Prüfingenieurin verantwortungsvoll in einklang<br />

gebracht. die entsprechend <strong>den</strong> vorstehend erläuterten randbedingungen<br />

ermittelte maximale Personenbelegungszahl erlaubt eine schnelle evakuierung<br />

<strong>des</strong> Gebäu<strong>des</strong> auf sicheren Flucht- und rettungswegen. Zur Verifizierung der<br />

evakuierungszeiten wer<strong>den</strong> ergänzend dynamische evakuierungssimulationen<br />

durchgeführt.<br />

2.3 TecHNIScHer BraNdScHuTZ<br />

das Objekt wird nur in Teilbereichen gemäß VdS richtlinie cea 4001<br />

gesprinklert: gesamtes untergeschoss, alle Versammlungsräume im eG und<br />

die Treppenhalle. Insbesondere in ausstellungs- und Bibliotheksbereichen<br />

ist seitens der Nutzer aus Sorge vor unkontrollierten Fehlauslösungen und<br />

damit verbun<strong>den</strong>en Wasserschä<strong>den</strong> eine automatische Sprinklerung nicht<br />

gewünscht. Für die räume der Kunstanlieferung im uG ist der einsatz einer<br />

Hochdrucknebellöschanlage vorgesehen. die auswahl dieses Systems erfolgte<br />

wegen der geringen Wasserbeaufschlagung <strong>für</strong> die Brandbekämpfung und<br />

der damit verbun<strong>den</strong>en Minimierung evtl. auftretender Beschädigungen an<br />

vorhan<strong>den</strong>en ausstellungsobjekten in <strong>den</strong> räumen bei Havarie der anlage.<br />

Zur risikominimierung <strong>des</strong> unbeabsichtigten auslösens der automatischen<br />

löschanlage wird sie in diesem Bereich als vorgesteuerte Trockenanlage mit<br />

Zwei-linien-abhängigkeit ausgeführt. die aktivierung der automatischen<br />

löschung erfolgt erst bei ansprechen von zwei rauchmeldern in benachbarten<br />

Melderlinien sowie dem auslösen eines Glassfässchens im düsenkopf.<br />

Gemäß der Beurteilung und in abstimmung mit der <strong>Berliner</strong> Feuerwehr ist <strong>den</strong><br />

einsatzkräften der Feuerwehr die Brandbekämpfung der Versammlungsstätte<br />

mittels trockener Steigleitungen und entsprechen<strong>den</strong> einspeise- und<br />

entnahmestellen adäquat möglich. an definierten Positionen wer<strong>den</strong> daher<br />

Schlauchanschlussvorrichtungen und einspeisestellen gemäß dIN 14461<br />

installiert. Im Bereich der Vorräume bzw. in <strong>den</strong> notwendigen Treppenräumen<br />

und teilweise in <strong>den</strong> ausstellungsflächen wer<strong>den</strong> trockene Steigleitungen sowie<br />

entnahmestellen trocken gemäß dIN 14462 vorgehalten.<br />

Zur Brandbekämpfung eines Initialbran<strong>des</strong> durch das anwesende<br />

aufsichtspersonal, Mitarbeiter usw. wer<strong>den</strong> alle Gebäudebereiche mit<br />

Handfeuerlöschern ausgestattet.<br />

18<br />

<strong>Brandschutzkonzept</strong> <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Wiederaufbau</strong> <strong>des</strong> <strong>Berliner</strong> Schlosses - Humboldtforum<br />

das gesamte Objekt wird vollflächig mit einer anlage zur automatischen<br />

Brandfrüherkennung, in der regel <strong>für</strong> die Kenngröße rauch, gemäß dIN 14675<br />

Kategorie I (Vollschutz) ausgestattet. die Projektierung der BMa erfolgt gemäß<br />

dIN Vde 0833-2 und dIN eN 54. In definierten Teilbereichen <strong>des</strong> Gebäu<strong>des</strong> wird<br />

die Brandmeldeanlage zur Vermeidung von Falschalarmen in der Betriebsart TM,<br />

d. h. technische Maßnahmen, gemäß dIN 0833-2 betrieben. ergänzend zu <strong>den</strong><br />

automatischen Meldern wer<strong>den</strong> im Gebäude gemäß Vde 0833-02 in <strong>den</strong> Fluchtund<br />

rettungswegen, zumin<strong>des</strong>t an allen ausgängen zu freien Verkehrsflächen,<br />

Handfeuermelder angeordnet. alle Brandmeldungen wer<strong>den</strong> auch zur ständig<br />

besetzten, hauseigenen leitstelle geschaltet.<br />

Für sämtliche räume der baulichen anlage wird <strong>für</strong> die einsatzkräfte der Feuerwehr<br />

im Brandfall eine Möglichkeit der rauchableitung hergestellt. die rauchableitung<br />

kann bei außenliegen<strong>den</strong> räumen über Fenster und Türen oder über rauch- und<br />

Wärmeabzüge erfolgen. Innenliegende räume mit einer Grundfläche < 20 m²<br />

können in abstimmung mit der <strong>Berliner</strong> Feuerwehr und der Prüfingenieurin <strong>für</strong><br />

Brandschutz über benachbarte räume, die über rauchableitungsöffnungen,<br />

abluftanlagen oder maschinelle entrauchungsanlagen verfügen, entraucht<br />

wer<strong>den</strong>. eine entrauchung dieser räume ist auch mit Geräten der Feuerwehr<br />

möglich.<br />

definierte Versammlungsräume müssen rauchabzugsanlagen haben, die eine<br />

raucharme Schicht von 2,50 m ermöglicht. die Nachweisführung erfolgte <strong>für</strong> die<br />

Bereiche agora, Treppenhalle und Belvedere mit einer Feldmodellberechnung<br />

(cFd = computational Fluid dynamics). Hierzu wurde das <strong>für</strong> Brandschutzzwecke<br />

vom National Institute of Standards an Technology (NIST) entwickelten<br />

Programmpaket FdS in der Version 5.5.3 durch brandschutztechnische<br />

Spezialisten angewendet. das Programm kann zur Berechnung der Strömungsund<br />

Verbrennungsvorgänge die Methode der large-eddy-Simulation verwen<strong>den</strong>,<br />

welche sich besonders <strong>für</strong> turbulente und thermisch dominierte Strömungen<br />

eignet. die Berechnungen erfolgen grundsätzlich dreidimensional und instationär.<br />

alle Brandszenarien und deren Parameter wur<strong>den</strong> mit der Prüfingenieriun<br />

<strong>für</strong> Brandschutz abgestimmt. die Simulationsergebnisse ergaben <strong>für</strong> die<br />

Treppenhalle, dass zur Gewährleistung einer raucharmen Schicht von 2,5 m<br />

Höhe ein entrauchungsvolumenstrom von min<strong>des</strong>tens 75.000 m³/h in jedem<br />

Geschoss erforderlich ist. dieser abluftvolumenstrom ist jeweils nur auf der<br />

ebene zu gewährleisten in der ein Brand detektiert wird. die entsprechen<strong>den</strong><br />

entrauchungsklappen der übrigen ebenen in der Treppenhalle müssen<br />

geschlossen bleiben.<br />

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