Brandschutzkonzept für den Wiederaufbau des Berliner ... - hhpBerlin
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Fassung Mai 2011<br />
das Belvedere im 2. OG, inklusive <strong>des</strong> luftraums im 3. OG, wird ebenfalls<br />
maschinell entraucht. Bzgl. der Optimierung der brandschutztechnischen<br />
abtrennung zwischen <strong>den</strong> Geschossen haben die Simulationsergebnisse gezeigt,<br />
dass ein entrauchungsvolumenstrom von min<strong>des</strong>tens 75.000 m³/h erforderlich<br />
ist, um die thermische Belastung der klassifizierten Brandschutzverglasung im 3.<br />
OG auf Temperaturen von maximal 140°K zu begrenzen.<br />
Für die agora hat eine vorliegende umströmungssimulation <strong>des</strong> Gebäu<strong>des</strong><br />
ausgeprägte Turbulenzen auf der dachebene und damit die Notwendigkeit<br />
einer maschinellen entrauchung aufgezeigt. der erforderliche maschinelle<br />
entrauchungsvolumenstrom beträgt 250.000 m³/h. Im entrauchungskonzept<br />
<strong>für</strong> die agora wur<strong>den</strong> die abström- / Nachströmflächen mit 60 m² bemessen,<br />
dies gewährleistet geringe Nachströmgeschwindigkeiten von ca. 1,2 m/sec und<br />
damit impulsarme Zuluft. die detailergebnisse der jeweiligen untersuchungen<br />
wer<strong>den</strong> im Brandschutzgutachten <strong>für</strong> <strong>den</strong> Bauantrag enthalten sein.<br />
Zur Gewährleistung einer hohen Personensicherheit erlangt die frühzeitige<br />
und gezielte Personenalarmierung große Bedeutung. Nur so kann in einer<br />
noch unkritischen Initialbrandphase eine gezielte evakuierung <strong>des</strong> relevanten<br />
raumes, der Nutzungseinheit, <strong>des</strong> Brandabschnittes, <strong>des</strong> Brandgeschosses<br />
bzw. <strong>des</strong> gesamten Gebäudekomplexes veranlasst wer<strong>den</strong>. die alarmierung<br />
erfolgt bei detektion der Kenngröße rauch automatisch mit einer<br />
Sprachalarmanlage der Kategorie 1 gemäß dIN Vde 0833-4 über lautsprecher<br />
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abbildung 8:<br />
darstellung eines<br />
Simulationsergebnisses<br />
nach 900 sec<br />
[(c) Stiftung<br />
<strong>Berliner</strong> Schloss -<br />
Humboldtforum/<br />
BPK Brandschutz<br />
Planung Klingsch<br />
GmbH]<br />
<strong>Brandschutzkonzept</strong> <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Wiederaufbau</strong> <strong>des</strong> <strong>Berliner</strong> Schlosses - Humboldtforum<br />
in Form von abgespeicherten Sprachdurchsagen (deutsch/englisch). In<br />
Sondernutzungsbereichen mit eingeschränkter akustischer Wahrnehmbarkeit,<br />
wie z. B. Film- oder Musikkabinen, sind zusätzlich optische alarmierungen<br />
vorgesehen, z. B. Blitzleuchten.<br />
die Personenaufzüge wer<strong>den</strong> mit einer evakuierungssteuerung (primäre und<br />
alternative Brandfallhaltestellen) gemäß <strong>den</strong> anforderungen der dIN eN 81-73<br />
ausgeführt. Bei detektion der Kenngröße rauch fahren alle aufzüge min<strong>des</strong>tens<br />
im betroffenen Brandabschnitt ohne Berücksichtigung der gewünschten<br />
Haltestellen der Nutzer und ohne Halt direkt in die primäre Brandfallhaltstelle.<br />
In der regel befindet sich die primäre Brandfallhaltestelle im eG. dort bleiben<br />
die aufzüge mit geöffneten Türen stehen. Bei detektion der Kenngröße rauch<br />
im eG fahren die aufzüge direkt die alternative Brandfallhaltestelle an. es wird<br />
nicht von zwei gleichzeitigen Brandereignissen in unterschiedlichen Geschossen<br />
ausgegangen.<br />
Im gesamten Gebäude wird eine Sicherheitsbeleuchtungsanlage unter<br />
einbeziehung der rettungszeichen gemäß der dIN eN 50172 (Vde0108:100):2005-<br />
01 installiert.<br />
die bauordnungsrechtlich vorgeschriebenen sicherheitstechnischen anlagen<br />
und einrichtungen sowie weitere sicherheitsrelevante anlagen wer<strong>den</strong> von<br />
elektrischen leitungsanlagen mit Funktionserhalt im Brandfall versorgt. die<br />
anlagen sind an eine Sicherheitsstromversorgungsanlage angeschlossen.<br />
aufgrund der Komplexität <strong>des</strong> Gebäu<strong>des</strong> wurde eine funktionale Steuermatrix<br />
erstellt, in der die Interaktionen von sicherheitstechnischen anlagen<br />
und einrichtungen dargestellt sind. diese funktionale Steuermatrix ist<br />
entsprechend <strong>den</strong> qualitativen angaben <strong>des</strong> <strong>Brandschutzkonzept</strong>es in der<br />
weiteren Planung fortzuschreiben. In der funktionalen Steuermatrix sind<br />
alle brandschutztechnischen Steuerungen unter Benennung der konkreten<br />
anlagen (wie z. B. anlagennummer der lüftungs-, ela-, entrauchungsanlagen<br />
usw.), Klappen (wie z. B. Brandschutz- oder entrauchungsklappen usw.) und<br />
Feuerschutzabschlüsse in <strong>den</strong> einzelnen auslösebereichen und die Interaktionen<br />
zwischen verschie<strong>den</strong>en auslösebereichen benannt.<br />
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