Facharbeit - Lachclub Recklinghausen
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3 Darstellungsformen des Humors<br />
3.1 Denkformen<br />
Denkformen von Humor können vieles sein. Zu dieser Erkenntnis bin ich gekommen, als ich mir<br />
Gedanken über die Entwicklung des heutigen humoristischen Geistes und der daraus folgenden<br />
aktiven Anwendung in unserer Gesellschaft machte. Denn tatsächlich ist es in unserem schnellen<br />
Zeitalter voller Möglichkeiten nur schwer möglich einen sicheren Stand zu fassen, geht es da-<br />
rum, worüber die Leute lachen. Denn jeder lacht - und jeder lacht über etwas anderes. Das macht<br />
es fast unmöglich eine allgemeingültige Definition aufzustellen. Dennoch habe ich versucht die<br />
wichtigsten Grundlagen ausfindig zu machen, für das worüber wir tagtäglich lachen - einen<br />
Witz. Die folgenden Thesen und Annahmen sind immer auf wissenschaftliche Literatur und<br />
Menschen, die sich darüber Gedanken gemacht haben, gestützt.<br />
3.1.1 Humor mit fremder Vorlage - die Parodie und Artverwandtes<br />
Um Humor zu schaffen bedient man sich laut Sigmund Freud immer mindestens einer der fol-<br />
genden beiden Formen: Dem Witz über sich selbst oder dem Witz über Andere. Beides löst je-<br />
weils bei einer geschickten Kombination von erklärten Tatsachen das Entstehen einer komischen<br />
Sache aus. 22<br />
Wobei die erste Vorlage, die Selbstironie- oder Parodie, in einem anderen Kapitel bearbeitet<br />
werden soll, beschäftigen wir uns in diesem Abschnitt nun mit der Zweiten.<br />
Zunächst möchte ich die These aufstellen, dass Humor stilistisch gesehen auf ein breites Publi-<br />
kum schwer zu definieren ist. Denn tatsächlich findet jeder Mensch manche Dinge komisch und<br />
manche aber auch nicht, die dann wiederum jemand Anderes als witzig beurteilen würde. Des-<br />
halb versuche ich hier nun zunächst eine möglichst pragmatische Definition des „Humors mit<br />
fremder Vorlage“ wiederzugeben.<br />
Zunächst möchte ich auf das Buch Humor und Witz verweisen, welches die Parodie, also die<br />
Grundform des Humors mit fremder Vorlage, als entstellende, übertreibende oder auch karikie-<br />
rende Nachahmung eines populären Werkes bezeichnet. 23 Das genannte Werk stammt aus dem<br />
Jahre 1963, weshalb diese analytische Definition im Original nicht über die Parodie eines Bu-<br />
ches oder Ereignisses hinausgeht. Heutzutage werden aber auch schon Filme, Fernsehsendungen<br />
und Computerspiele parodiert.<br />
22 Vgl. Freud, Sigmund: Der Humor, Frankfurt am Main 1981, S. 11<br />
23 Vgl. Schmidt- Hidding, Wolfgang (Hrsg.): Humor und Witz, München 1963, S. 74<br />
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