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Facharbeit - Lachclub Recklinghausen

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U: Ja, es gibt schon lustige Momente, aber der Charakter ist immer so konzipiert, dass sich diese<br />

Momente einfach ergeben. Wenn ich eine Person müsste, bei der alle einfach nur lachen, würde<br />

ich das wohl nicht aushalten - mir wäre der Druck zu stark.<br />

MS: Sind manche Drehtage auf emotionaler Ebene zu schwierig?<br />

U: Das ist mir zum Glück noch nie so gegangen. Da arbeite ich zu konzentriert.<br />

MS: Was halten Sie von aktuellen deutschen Comedians, vom Mainstream - Humor?<br />

U: Ich lache lieber über Sachen von Ricky Gervais, aber ich habe auch eine große Achtung vor<br />

Comedians, die den Mainstream bedienen - Menschen, die ihr Handwerk beherrschen.<br />

MS: Und haben Sie Vorbilder?<br />

U: Nein, eigentlich nicht. Ich mag vieles, aber ich habe mich weitestgehend davon gelöst.<br />

MS: Viele Menschen stellen sich ja den Anspruch, mit ihrem Beruf der Menschheit einen Dienst<br />

zu erweisen. Was tun Sie ganz konkret für die Welt?<br />

U: Ich möchte in erster Linie, dass die Menschen sich unterhalten fühlen, von Dingen an denen<br />

sie sich gerne auch reiben, die sie Scheiße finden oder nicht nachvollziehen können oder aber<br />

auch gut finden. Irgendwas muss passieren. Schlimm ist es, wenn nichts passiert.<br />

MS: Wissen Sie da ein spezielles Erlebnis, wo Sie mal vom Publikum ein sehr überraschendes<br />

Feedback erlebt haben.<br />

U: Ja, wenn Knut Hansen auf Tour ist erstaunt es mich, dass sich die Menschenrichtig über ihn<br />

totlachen, oder auch bei ganz wenig Aufwand an die Decke gehen, erzürnt sind.<br />

MS: Welche Emotion spielen Sie am liebsten?<br />

U: Das ist eigentlich wie mit Kindern. Da würde man auch nicht sagen, mein Erstgeborenes liebe<br />

ich am Meisten - das sind eigentlich alles Dinge, die man selbst geschaffen hat und gleicherma-<br />

ßen darauf stolz ist.<br />

MS: Ich würde jetzt aber trotzdem gerne noch einmal wissen, wie Sie ins komische Fach ge-<br />

kommen sind. War das Absicht, oder wollten Sie von Anfang an Sachen, wie „UlmenTV“ ma-<br />

chen?<br />

U: Das ist eine Frage, die ich einfach nicht so genau beantworten kann. Das ist wie mit einem<br />

Töpfer. Der töpfert Tag für Tag Tassen und eines Tages fängt er an und macht eine Vase. Da<br />

fragt ihn einer „Mensch, warum machst du denn plötzlich Vasen?“ – „Ja, ich töpfere halt gern!“.<br />

Für mich ist das alles dieselbe Leidenschaft. All diese Kategorien sind ja alle letztendlich nur<br />

dasselbe - am Ende töpfert man nur.<br />

MS: Und der Abnehmer etikettiert das dann nur noch, um es der Masse zugänglich zu machen?<br />

U: Genau. Der, der das dann vermarktet schreibt da eine Kategorie drauf: mal ist es Drama, mal<br />

ist es Comedy. Eigentlich arbeitet man aber nur mit Ton.<br />

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