29.04.2013 Aufrufe

Doppeldiagnose: Schizophrene Psychose und Sucht

Doppeldiagnose: Schizophrene Psychose und Sucht

Doppeldiagnose: Schizophrene Psychose und Sucht

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Ätiologiemodelle<br />

Studienbrief: <strong>Doppeldiagnose</strong> <strong>Psychose</strong> <strong>und</strong> <strong>Sucht</strong> – Version 2011<br />

Psych. Psychotherapeut R. D’Amelio, Universitätskliniken des Saarlandes, 66421 Homburg/ Saar,<br />

email: roberto.d.amelio@uks.eu<br />

<strong>Doppeldiagnose</strong>: <strong>Schizophrene</strong> <strong>Psychose</strong> <strong>und</strong> <strong>Sucht</strong><br />

Im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung haben Patienten mit Schizophrenie ein erhöhtes Risiko an<br />

Substanzmissbrauch oder Substanzabhängigkeit zu erkranken. Einerseits ist zur Erklärung dieses<br />

Bef<strong>und</strong>es die Meinung, Verbreitung <strong>und</strong> Verfügbarkeit von Drogen in der Gesellschaft, andererseits<br />

ist die Deinstitutionalisierung als Mitverursacher zu berücksichtigen. Die Komorbidität lässt sich des<br />

Weiteren anhand folgender Ätiologiemodelle erklären (Überblick):<br />

1. Modelle gemeinsamer Faktoren<br />

1.1 Genetische Faktoren<br />

1.2 Antisoziale Persönlichkeit (APS)<br />

2. Modelle sek<strong>und</strong>ärer Substanzstörung<br />

2.1 Psychosoziale Risikofaktoren<br />

2.1.1 Selbstmedikationsmodell<br />

2.1.2 Dysphorieverringerung<br />

2.1.3 Multiple Risikofaktoren<br />

2.2 Supersensitivität<br />

2.3 Iatrogene Vulnerabilität<br />

3. Sek<strong>und</strong>äre psychiatrische Erkrankung<br />

4. Bidirektionale Modelle<br />

Beschreibung der einzelnen Modelle<br />

1. Modelle gemeinsamer Faktoren<br />

Die hohen Komorbiditätsraten sind das Ergebnis voneinander unabhängigen <strong>und</strong> spezifischen<br />

Risikofaktoren (i.S. einer Vulnerabilität), die gleichermaßen in einem Individuum vorhanden sind <strong>und</strong><br />

die Wahrscheinlichkeit zur Entwicklung beider Störungen erhöht. Bislang sind genetische Faktoren<br />

<strong>und</strong> die Antisoziale Persönlichkeitsstörung bezüglich ihrer Rolle in der Entwicklung näher untersucht<br />

worden.<br />

1.1 Genetische Faktoren<br />

Genetische Faktoren spielen eine wichtige Rolle in der Ausbildung einer <strong>Psychose</strong> oder<br />

Substanzstörung. Allerdings scheinen für die Entwicklung einer Komorbidität keine gemeinsamen<br />

genetische Faktoren verantwortlich zu sein: das genetische Risiko bei Patienten mit Schizophrenie<br />

korreliert nicht mit einem erhöhten Risiko eines Substanzmittelabusus bei deren Verwandten.<br />

Dagegen zeigen verschiedene Studien, höhere Raten von affektiven Störungen in Familien von<br />

Patienten mit <strong>Doppeldiagnose</strong>.<br />

1


Studienbrief: <strong>Doppeldiagnose</strong> <strong>Psychose</strong> <strong>und</strong> <strong>Sucht</strong> – Version 2011<br />

Psych. Psychotherapeut R. D’Amelio, Universitätskliniken des Saarlandes, 66421 Homburg/ Saar,<br />

email: roberto.d.amelio@uks.eu<br />

1.2 Antisoziale Persönlichkeit (APS)<br />

APS <strong>und</strong> dessen Vorläufer in der Kindheit korrelieren stark mit späterem Substanzkonum, wobei bei<br />

vorliegender APS der Substanzkonsum früher beginnt <strong>und</strong> einen gravierenden Verlauf zeigt (i.S. von<br />

schwerer körperlicher Abhängigkeit, Delinquenz). Bezüglich der Entwicklung eines<br />

Substanzmittelabusus bei schizophrener <strong>Psychose</strong> scheinen Patienten mit gleichzeitiger APS<br />

diesbezüglich ein erhöhtes Risiko aufzuweisen. Des Weiteren gibt es Belege dafür dass<br />

Persönlichkeitsfktoren wie „novelty seeking“, Impulsivität oder Enthemmung ebenfalls mit einer<br />

erhöhten Häufigkeit von Substanzmittelkonsum bei Schizophrenie korrelieren. Zusammengefasst kann<br />

aktuell die Hypothese aufgestellt werden, dass APS ein „gemeinsamer Faktor“ ist, der zumindest<br />

teilweise die erhöhten Raten von Substanzmittelkonsumenten bei Schizophrenie erklärt.<br />

2. Modelle sek<strong>und</strong>ärer Substanzstörungen<br />

Diese Modelle gehen davon aus, dass eine schizophrene <strong>Psychose</strong> die Vulnerabilität zur Entwicklung<br />

eines Substanzmittelkonsums erhöht. Es umfasst das Modell der psychosozialen Risikofaktoren, das<br />

Supersensitivitätsmodell <strong>und</strong> das Modell der iatrogenen Vulnerabilität.<br />

2.1 Psychosoziale Risikofaktoren<br />

Umfasst drei verschiedene Hypothesen: das „Selbstmedikationsmodell“, das Modell der<br />

„Dysphorieverringerung“ <strong>und</strong> das Modell „multipler Risikofaktoren“.<br />

2.1.1 Selbstmedikation<br />

Geht davon aus, dass Individuen bestimmte <strong>Sucht</strong>mittel wegen ihrer pharmakologischen Wirkung<br />

konsumieren. Diese Hypothese lässt sich bislang nicht verifizieren, da schizophrene Patienten die<br />

selben <strong>Sucht</strong>mittel konsumieren wie andere Personen in der Gesellschaft <strong>und</strong> kein Zusammenhang zu<br />

bestehen scheint zwischen der Schwere oder Art der Symptome <strong>und</strong> der Menge <strong>und</strong> Art des<br />

<strong>Sucht</strong>mittels.<br />

2.1.2 Dysphorieverringerung<br />

Dieses Modell postuliert, dass <strong>Sucht</strong>vulnerabilität eher allgemein wie spezifisch ist <strong>und</strong> dass Patienten<br />

mit Schizophrenie eine niedrige Toleranz gegenüber „negativen“ bzw. dysphorischen Gefühle<br />

aufweisen. <strong>Sucht</strong>mittelkonsum ist eine Möglichkeit um Dysphorie bzw. Depression zu mildern. Die<br />

dysphorischen Gefühle bei dieser Patientengruppe sind äusserst heterogen <strong>und</strong> schliessen bspw.<br />

Angst <strong>und</strong> depressive Symptome, Langeweile, Einsamkeit oder durch Neuroleptika induzierte<br />

Syndrome mit ein.<br />

2.1.3 Multiple Risikofaktoren<br />

Dieses Modell wurde aus der Beobachtung heraus formuliert, dass mehrere bekannte Risikofaktoren<br />

für Substanzmittelabusus (z.B. Dysphorie, soziale Isolation, ungenügende interpersonale Fertigkeiten,<br />

schwache kognitive Fertigkeiten, fehlende Tagesstruktur, keine Arbeit <strong>und</strong> Leben in einer<br />

Nachbarschaft mit hoher Drogenverfügbarkeit) in Folge einer schizophrenen Erkrankung auftreten<br />

2


Studienbrief: <strong>Doppeldiagnose</strong> <strong>Psychose</strong> <strong>und</strong> <strong>Sucht</strong> – Version 2011<br />

Psych. Psychotherapeut R. D’Amelio, Universitätskliniken des Saarlandes, 66421 Homburg/ Saar,<br />

email: roberto.d.amelio@uks.eu<br />

können <strong>und</strong> somit die Vulnerabilität für Substanzmittelkonsum in dieser Patientengruppe erhöhen<br />

können.<br />

2.2 Supersensitivität<br />

<strong>Schizophrene</strong> Patienten reagieren aufgr<strong>und</strong> einer (biologisch) bedingten Sensitivität, insbesondere für<br />

Amphetamine, bereits auf kleine Mengen von <strong>Sucht</strong>mittel mit klinischen Symptomen (z.B. Wahn oder<br />

Halluzinationen) <strong>und</strong> negativen Konsequenzen (z.B. Abhängigkeit oder Rückfällen). Diese<br />

Supersensitivität erklärt z.T. die hohe Prävalenz von <strong>Sucht</strong>mittelabusus in dieser Patientengruppe bei<br />

vergleichsweise niedrigerem Konsum der betreffenden Substanz als in einer nicht schizophrenen<br />

Vergleichsgruppe.<br />

2.3 Iatrogene Vulnerabilität<br />

Diese Vorstellung besagt, dass <strong>Sucht</strong>mittelabusus allgemein auf eine beeinträchtigte (verminderten)<br />

Aktivität des durch Dopamin mediierten Belohnungssystems zurückgeführt werden kann <strong>und</strong><br />

Personen <strong>Sucht</strong>mittel konsumieren, um „positive Gefühle“ hervorzurufen. Die Medikation mit<br />

Neuroleptika reduziert über Blockade der D2-Dopaminrezeptoren (zusätzlich?) die verfügbare Menge<br />

an Dopamin <strong>und</strong> macht deshalb psychotische Patienten vulnerabler für die Einnahme von exogenen<br />

„Glücklichmacher“. Falls die zutrifft sollten Patienten die mit atypischen Neuroleptika therapiert<br />

werden, niedrigere Raten von <strong>Sucht</strong>mittelabusus aufweisen, was zuzutreffen scheint.<br />

3. Modelle sek<strong>und</strong>ärer psychiatrischer Erkrankungen<br />

Die Hypothese geht davon aus, dass der Konsum von psychomimetischen Substanzen die<br />

Entwicklung einer Schizophrenie begünstigen kann. Das bedeutet die <strong>Psychose</strong> wäre eine Folge des<br />

Substanzmittelabusus, wobei dies insbesondere auf den Konsum (x > 50 Konsumepisoden) von<br />

Cannabis zuzutreffen scheint. Unklar ist die Bedeutung der genetischen Vulnerabilität als<br />

Voraussetzung für die Entwicklung einer schizophrenen <strong>Psychose</strong> bei exzessivem Cannabiskonsum.<br />

Allerdings scheint nachgewiesen, dass bei exzessivem <strong>Sucht</strong>mittelkonsum die Schizophrenie früher<br />

ausgelöst wird.<br />

4. Bidirektionale Modelle<br />

Diese Modelle gehen davon aus, dass Substanzmittelabusus bei einer biologisch vulnerablen Person<br />

eine Schizophrenie auslösen kann, die in Folge von kontinuierlichem Substanzmittelkonsum<br />

aufrechterhalten wird. Obwohl es evident erscheint das Substanzmittelabusus den Verlauf einer<br />

<strong>Psychose</strong> verschlechtert, sind diese Hypothesen bislang noch nicht empirisch überprüft.<br />

Diskussion<br />

Die Forschung zeigt eine tendenzielle Bestätigung für das APS Modell (Modell gemeinsamer<br />

Faktoren) <strong>und</strong> das Supersensitivitätsmodell (Modell sek<strong>und</strong>ärer Substanzmittelabusus).<br />

Das könnte möglicherweise ein Hinweis auf verschiedene Subtypen von Patienten mit<br />

<strong>Doppeldiagnose</strong>n sein, was hinsichtlich der Entwicklung von spezifischen Interventionsstrategien von<br />

3


Studienbrief: <strong>Doppeldiagnose</strong> <strong>Psychose</strong> <strong>und</strong> <strong>Sucht</strong> – Version 2011<br />

Psych. Psychotherapeut R. D’Amelio, Universitätskliniken des Saarlandes, 66421 Homburg/ Saar,<br />

email: roberto.d.amelio@uks.eu<br />

Bedeutung wäre. Auf der Gr<strong>und</strong>lage der oben genannten Modelle schlagen Mueser et al. (2002) zwei<br />

Subtypen von Patienten mit <strong>Doppeldiagnose</strong>n vor:<br />

Alter bei Beginn von SMA<br />

Anzahl konsumierter<br />

<strong>Sucht</strong>mittel<br />

Körperlichen Abhängigkeit<br />

von <strong>Sucht</strong>mittel<br />

Familiengeschichte in Bezug<br />

auf <strong>Sucht</strong>mittel<br />

Alter bei Beginn der SPS<br />

Prämorbides soziales<br />

Funktionieren<br />

Aktuelles soziales<br />

Funktionieren<br />

Anzahl psychiatrischer<br />

Symptome<br />

Aggressivität<br />

Prognose<br />

<strong>Doppeldiagnose</strong>-Subtyp<br />

APS Supersensitivität<br />

Früher<br />

Größer<br />

Stärker<br />

Belastet<br />

Früher<br />

Randständig<br />

Schlecht<br />

Mehr<br />

Größer<br />

Ungünstig<br />

Später<br />

Kleiner<br />

Schwächer<br />

Unbelastet<br />

Später<br />

Gut<br />

Gut<br />

Weniger<br />

Kleiner<br />

Günstig<br />

*Legende: SPS= Schwere psychische Störung; SMA= Substanzstörung; APS= Antisoziale Persönlichkeitsstörung<br />

Patienten mit <strong>Doppeldiagnose</strong> <strong>und</strong> APS scheinen somit in der Tendenz eine im Verlauf schwerere<br />

SMA (früherer Beginn, häufigerer Drogenmissbrauch, mehr Behandlungsepisoden <strong>und</strong> höhere Raten<br />

an Gewaltereignissen aufzuweisen. Interventionen müssten hier eine aufsuchende Strategie <strong>und</strong><br />

dichtes Monitoring beinhalten. Für Patienten mit Supersensitivität scheinen psychoedukative<br />

Methoden geeignet sein, mit Fokus auf Information über ihre gesteigerte Sensitivität bezüglich Drogen<br />

<strong>und</strong> Implementierung von Alternativen zum Substanzmittelabusus. Von klinischer Bedeutung ist auch<br />

das Modell der Dysphorie-Verringerung <strong>und</strong> das iatrogene Vulnerabilitätsmodell, da es die<br />

Notwendigkeit einer adäquaten Medikation dieser Patientengruppe unterstreicht.<br />

4


Studienbrief: <strong>Doppeldiagnose</strong> <strong>Psychose</strong> <strong>und</strong> <strong>Sucht</strong> – Version 2011<br />

Psych. Psychotherapeut R. D’Amelio, Universitätskliniken des Saarlandes, 66421 Homburg/ Saar,<br />

email: roberto.d.amelio@uks.eu<br />

Diagnostik der Komorbidität<br />

Einführung<br />

Die Erfassung der Komorbidität von <strong>Sucht</strong>mittelkonsum <strong>und</strong> Schizophrenie ist besonders wichtig, da<br />

diese Patienten aufgr<strong>und</strong> kognitiver Beeinträchtigungen oder aus mangelnder Einsicht bezüglich des<br />

Zusammenhangs zwischen psychischen Beschwerden <strong>und</strong> <strong>Sucht</strong>mittelkonsum, die Folgen ihres<br />

Substankonsums nicht klar einschätzen können. Darüber hinaus reagiert diese Patientengruppe<br />

stärker bzw. sensibler auf psychotrophe Substanzen (z.B. Rezidiv der <strong>Psychose</strong>) <strong>und</strong> auch<br />

verhältnismäßig kleine Mengen führen zu negativen Therapieergebnissen (z.B. mangelnde<br />

Medikamenten-Compliance, Behandlungsabbruch). Des Weiteren ist die Diagnostik der Komorbidität<br />

eine wesentliche Voraussetzung für die adäquate <strong>und</strong> simultane Behandlung beider Störungsbilder,<br />

unter besonderer Berücksichtigung der Interaktionen zwischen <strong>Psychose</strong> <strong>und</strong> <strong>Sucht</strong>mittelkonsum.<br />

Allerdings: Trotz hoher Prävalenz von psychischer Störung <strong>und</strong> Substanzmissbrauch, werden in<br />

psychiatrischen Institutionen substanzbezogene Störungen oft übersehen bzw. unterdiagnostiziert.<br />

Gr<strong>und</strong>: Die negativen Konsequenzen des <strong>Sucht</strong>mittelkonsums sind verdeckt durch störungsbedingte<br />

multiple psychosoziale Dysfunktionen, oder kognitive <strong>und</strong> emotionale Effekte des Konsums (z.B.<br />

Depression, Angst oder Halluzinationen) werden fälschlicherweise der <strong>Psychose</strong> zugeschrieben.<br />

Diagnostische Kriterien<br />

Um eine Substanzabhängigkeit zu diagnostizieren, müssen mindestens drei der folgenden Kriterien<br />

innerhalb eines Zeitrahmens von einem Jahr auftreten:<br />

- Konsum von größeren Mengen oder über längere Zeit als beabsichtigt<br />

- Anhaltender Wunsch oder erfolglose Versuche, den Substanzkonsum zu verringern oder zu<br />

kontrollieren<br />

- Großer Zeitbedarf für Aktivitäten im Zusammenhang mit Substanzkonsum<br />

- Vernachlässigung wichtiger sozialer, beruflicher oder Freizeitaktivitäten<br />

- Fortgesetzter Substanzkonsum trotz Kenntnis von dessen negativen körperlichen oder<br />

psychischen Folgen.<br />

Substanzmissbrauch liegt dann vor, wenn der Patient durch den Substanzkonsum wiederholt <strong>und</strong><br />

deutlich soziale Probleme bekommt, wichtigen sozialen Verpflichtungen nicht nachkommt, sich<br />

körperlich gefährdet oder mit dem Gesetz in Konflikt kommt.<br />

Differentialdiagnostische Kriterien<br />

Um eine Komorbidität von <strong>Psychose</strong> <strong>und</strong> <strong>Sucht</strong>mittelabusus zu diagnostizieren, muss die vorliegende<br />

psychische Störung substanzunabhängig sein. Von einer substanzinduzierten psychotischen<br />

Störung ist auszugehen, wenn die psychotischen Symptome auf direkte körperliche Wirkung der<br />

konsumierten Substanz zurückzuführen sind. Die psychotische Symptome können bis zu einem Monat<br />

nach Absetzen der Substanz anhalten.<br />

5


Studienbrief: <strong>Doppeldiagnose</strong> <strong>Psychose</strong> <strong>und</strong> <strong>Sucht</strong> – Version 2011<br />

Psych. Psychotherapeut R. D’Amelio, Universitätskliniken des Saarlandes, 66421 Homburg/ Saar,<br />

email: roberto.d.amelio@uks.eu<br />

Hinweise auf eine substanzinduzierte Genese psychotischer Episoden sind atypische Merkmale (z.B.<br />

Erstmanifestation psychotischer Symptome nach dem 35. LJ oder das Überwiegen nicht akustischer<br />

Halluzinationen) oder ausgeprägte Halluzinationen).<br />

Erfassung der Komorbidität<br />

1. Screening<br />

Das Screening dient zur Identifikation von Patienten mit <strong>Doppeldiagnose</strong>. Deshalb sollte die Frage<br />

nach aktuellem <strong>und</strong> vorangegangenem Drogenkonsum bei jeder psychotischen Symptomatik erörtert<br />

werden. Dafür ist es sinnvoll, selbstanamnestische Angaben mit fremdanamnestischen Angaben <strong>und</strong><br />

Laboruntersuchungen zu kombinieren. Prinzipiell besteht bei Patienten die Tendenz, eher<br />

vergangenen wie aktuellen <strong>Sucht</strong>mittelkonsum zu berichten. Generell kritisch sind Selbstangaben in<br />

akuten Krisen oder bei Einweisung in eine Klinik zu betrachten, wohingegen die Aussagen ambulanter<br />

Patienten in einem hohen Prozentsatz mit den werten in der Urinprobe übereinstimmt. Zu bedenken<br />

ist, dass zuverlässige Angaben sich auf die „Mitarbeit“ des Patienten stützen. Das legt den Fokus im<br />

Screening-Prozess auf die Herstellung eines guten Rapports, die vor einer nicht wertenden <strong>und</strong><br />

Unterstützung anbietenden Haltung des Untersuchers geprägt ist.<br />

2. Diagnostische Phase<br />

Nach einem positiven Screening sollen genauere Informationen zum Substanzkonsum, zur<br />

psychotischen Symptomatik <strong>und</strong> zur Interaktion zwischen diesen beiden Bereichen erhoben werden.<br />

Auch soll Konsummuster, Menge <strong>und</strong> „Wirkung“ der konsumierten Substanz(en) bestimmt, deren<br />

vorausgehenden Bedingungen (z.B. „Frühwarnzeichen“) <strong>und</strong> Konsequenzen (kurzfristig – langfristig;<br />

emotional – kognitiv – physiologisch – sozial) erfasst werden. Genauso wichtig ist im Sinne einer<br />

Lösungs- bzw. Ressourcenorientierung, nach Anzahl, zeitlicher Dauer <strong>und</strong> Bedingungen für<br />

abstinente Phasen zu fragen.<br />

3. Behandlungsplanung<br />

Nach Rosenthal <strong>und</strong> Westreich (1999) sind die Patienten mit Schizophrenie <strong>und</strong> Substankonsum<br />

folgenden Kategorien zuzuordnen:<br />

Typ I: Schwere Substanzstörung mit hoher psychopathologischer Belastung<br />

Für Patienten mit schizophrener <strong>Psychose</strong> <strong>und</strong> meist Polytoxikomanie, die überwiegend auch ein<br />

niedriges psychosoziales Funktionsniveau aufweisen. Diese Patienten benötigen ein spezialisiertes<br />

stationäres Programm für Komorbidität, mit Fokus auf Entgiftung, Motivationsarbeit <strong>und</strong> Stabilisierung.<br />

Die Therapieziele orientieren sich primär an Schadensbegrenzung. Zur weiteren Unterstützung des<br />

Patienten sollte das soziale Umfeld auf jeden fall in die Behandlung miteinbezogen <strong>und</strong><br />

psychoedukativ bzw. psychotherapeutisch betreut werden.<br />

Typ II: leichte Substanzstörung mit hoher psychopathologischer Belastung<br />

Diese Patienten lassen sich charakterisieren durch das Vorkommen einer schizophrenen <strong>Psychose</strong><br />

<strong>und</strong> einem Abusus bzw. gelegentlichen Konsum psychotropher Substanzen. In der Regel verstärkt<br />

6


Studienbrief: <strong>Doppeldiagnose</strong> <strong>Psychose</strong> <strong>und</strong> <strong>Sucht</strong> – Version 2011<br />

Psych. Psychotherapeut R. D’Amelio, Universitätskliniken des Saarlandes, 66421 Homburg/ Saar,<br />

email: roberto.d.amelio@uks.eu<br />

sich hier der Substanzkonsum bei Exacerbation der psychischen Symptomatik <strong>und</strong> viceversa verstärkt<br />

sich die psychische Symptomatik durch den Substanzkonsum. Diese Patienten benötigen eine<br />

stationäre Krisenintervention <strong>und</strong> anschließend bzw. in stabileren Phasen, eine strukturierte<br />

unterstützende ambulante Behandlung in einem spezialisierten tagesklinischem Setting. Fokus der<br />

Behandlung sollte dabei u.a. auf psychoedukative Strategien, Medikamentenmanagement, Aufbau<br />

alternativer Verhaltensweisen, <strong>Sucht</strong>beratung <strong>und</strong> Rückfallprävention liegen.<br />

Prinzipiell sollte für jeden Patienten ein individuelles Störungs- <strong>und</strong> Behandlungsmodell erstellt<br />

werden, unter Berücksichtigung der Biographie, der aktuellen Lebenssituation, des familiären <strong>und</strong><br />

sozialen Umfeld, sowie seiner Probleme <strong>und</strong> Ressourcen. Des Weiteren sollte der Ablauf der<br />

Intervention von der aktuellen Veränderungsphase des Patienten bestimmt werden.<br />

Weiterführende Literatur<br />

Therapiemanuale<br />

D’Amelio R, Behrendt B, Wobrock T (2006) Psychoedukation Schizophrenie <strong>und</strong> <strong>Sucht</strong>. Manual<br />

zur Leitung von Patienten- <strong>und</strong> Angehörigengruppen. München: Urban & Fischer (ISBN: 3-437-<br />

22756-4<br />

Gouzolis-Mayfrank E (2003) Komorbidität <strong>Psychose</strong> <strong>und</strong> <strong>Sucht</strong>. Von den Gr<strong>und</strong>lagen zur Praxis.<br />

Darmstadt: Steinkoff<br />

Roberts LJ, Shaner A, Eckman TA (Eds.) (1999) Overcoming Addictions. Skill Training for People<br />

with Schizophrenia. New-York, USA: W.W. Norton & Company<br />

Übersichtsbücher<br />

Graham HL, Copello A, Birchwood MJ, Mueser KT (Eds.) (2003) Substance Misuse in Psychosis.<br />

Approaches to Treatment and Service Delivery. West Sussex, England: Wiley<br />

Moggi F (Hrsg.) (2002) <strong>Doppeldiagnose</strong>n. Komorbidität psychischer Störungen <strong>und</strong> <strong>Sucht</strong>. Bern:<br />

Huber<br />

Moggi F & Donati R (Hrsg.) (2004) Psychische Störungen <strong>und</strong> <strong>Sucht</strong>: <strong>Doppeldiagnose</strong>n.<br />

Göttingen: Hogrefe<br />

Rosenthal RN, Westreich L (1999) Treatment of persons with dual diagnosis of substance use<br />

disorders and others psychological problems. In: McCrady BS & Epstein EE (Eds.) Addictions. A<br />

comprehensive Guidebook. New-York: Oxford University Press, 439-476<br />

7


Studienbrief: <strong>Doppeldiagnose</strong> <strong>Psychose</strong> <strong>und</strong> <strong>Sucht</strong> – Version 2011<br />

Psych. Psychotherapeut R. D’Amelio, Universitätskliniken des Saarlandes, 66421 Homburg/ Saar,<br />

email: roberto.d.amelio@uks.eu<br />

Psychoedukation, Rückfallmanagement <strong>und</strong> Rückfallphrophylaxe<br />

bei Patienten mit der <strong>Doppeldiagnose</strong> <strong>Psychose</strong> <strong>und</strong> <strong>Sucht</strong>:<br />

- Das GOAL-Programm (Ges<strong>und</strong> <strong>und</strong> Ohne Abhängigkeit Leben) -<br />

(► Therapiemanual: D’Amelio R, Behrendt B, Wobrock T (2006) Psychoedukation<br />

Schizophrenie <strong>und</strong> <strong>Sucht</strong>. Manual zur Leitung von Patienten- <strong>und</strong><br />

Angehörigengruppen. München: Urban & Fischer, Reihe: Im Dialog)<br />

Zielgruppe<br />

Das Programm: „Ges<strong>und</strong> <strong>und</strong> Ohne Abhängigkeit Leben“ wendet sich an Patienten mit einer<br />

<strong>Psychose</strong> aus dem schizophrenen Formenkreis mit zusätzlichem Drogenkonsum <strong>und</strong> ist ein<br />

psychoedukativ-psychotherapeutisches Behandlungsprogramm zur Rückfallphrophylaxe <strong>und</strong><br />

Rückfallmanagement.<br />

Die Patienten sollten möglichst die „Warnsignalgruppe“ (→ psychoedukative Gruppe bezüglich der<br />

schizophrenen Symptomatik) abgeschlossen haben. Des Weiteren sollten keine akuten<br />

Krankheitssymptome der <strong>Psychose</strong> mehr im Vordergr<strong>und</strong> stehen.<br />

Indikation Patienten mit der <strong>Doppeldiagnose</strong> schizophrene <strong>Psychose</strong> <strong>und</strong><br />

Substanzkonsum<br />

Ziele Aufklärung über die negativen Interaktionen von Drogenkonsum <strong>und</strong><br />

Verlauf der schizophrenen <strong>Psychose</strong><br />

Vermittlung von Strategien <strong>und</strong> Fertigkeiten zum<br />

Rückfallmanagement <strong>und</strong> zur Rückfallprophylaxe bezüglich der<br />

Gr<strong>und</strong>erkrankung <strong>und</strong> des Drogenkonsums<br />

Dauer 5 Wochen<br />

Setting Ambulant, teilstationär oder stationär<br />

Behandlung erfolgt in verschiedenen indikativen Gruppen (s. u.)<br />

Möglichst geschlossene Gruppe(n)<br />

Behandlungsmodule GOAL-Psychoedukation [10 Sitzungen, Frequenz 2x pro Woche]<br />

GOAL-Kreativ [5 Sitzungen, Frequenz 1x pro Woche]<br />

GOAL-Praxis [5 Sitzungen, Frequenz 1x pro Woche]<br />

Therapeutische<br />

Mitarbeiter<br />

GOAL-Sport [20 Sitzungen, Frequenz 4x pro Woche]<br />

Psychologischer Psychotherapeut<br />

Facharzt für Psychiatrie<br />

Sozialarbeiter/Sozialpädagoge<br />

Ergotherapeut<br />

Sporttherapeut<br />

Nachbetreuung Start nach Abschluss des 5-wöchigen GOAL-<br />

Behandlungsprogramms<br />

Offene Gruppe<br />

Frequenz 1x pro Woche<br />

Fortlaufender Modus<br />

Merkmale des GOAL-Behandlungsprogramms<br />

Ziele der Intervention<br />

1.) Den Patienten soll über die kurz- <strong>und</strong> langfristigen Auswirkungen des Drogenkonsums, unter<br />

besonderer Berücksichtigung der schizophrenen Gr<strong>und</strong>erkrankung, informiert werden.<br />

2.) Beim Patienten soll die Entscheidung zur Abstinenz gefestigt werden.<br />

3.) Der Patient soll lernen, rückfallgefährdende Situationen zu vermeiden.<br />

4.) Der Patient soll Strategien erwerben, rückfallgefährdende Situationen zu bewältigen.<br />

5.) Beim Patienten soll Verhalten angestoßen werden, das alternativ ist zum Drogenkonsum,<br />

ges<strong>und</strong> <strong>und</strong> die Lebenszufriedenheit erhöht (z. b. Sport, Hobbies, soziale Kontakte)<br />

6.) Der Patient soll zu einer weiterführenden Behandlung der <strong>Psychose</strong> <strong>und</strong> der<br />

Drogenproblematik motiviert werden.<br />

8


Studienbrief: <strong>Doppeldiagnose</strong> <strong>Psychose</strong> <strong>und</strong> <strong>Sucht</strong> – Version 2011<br />

Psych. Psychotherapeut R. D’Amelio, Universitätskliniken des Saarlandes, 66421 Homburg/ Saar,<br />

email: roberto.d.amelio@uks.eu<br />

Setting <strong>und</strong> Dauer des GOAL-Programm<br />

Das GOAL-Programm dauert insgesamt 5 Wochen <strong>und</strong> ist stationsübergreifend angelegt: das<br />

bedeutet dass die Patienten im ambulanten (Institutsambulanz), stationären oder teilstationären<br />

(Übergangs- oder Tagesklinik) Rahmen am GOAL-Programm teilnehmen können.<br />

Ablauf <strong>und</strong> „Bausteine“ des GOAL-Programms<br />

Behandlungsmodul Umfang/ Frequenz Leitung/ Co-Leitung<br />

GOAL-<br />

Psychoedukation<br />

10 Sitzungen, 2x pro<br />

Woche<br />

GOAL-Praxis 5 Sitzungen, 1x pro<br />

Woche<br />

GOAL-Kreativ 5 Sitzungen, 1x pro<br />

Woche<br />

GOAL-Sport 20 Sitzungen, 4x pro<br />

Woche<br />

Leitung Psychol. Psychotherapeut oder<br />

Facharzt für Psychiatrie/ Co-Leitung<br />

Ergotherapeut, Sozialarbeiter<br />

Leitung Psychol. Psychotherapeut oder<br />

Facharzt für Psychiatrie/ Co-Leitung<br />

Sozialarbeiter, Ergotherapeut<br />

Leitung Ergotherapeut/ Co-Leitung<br />

Sozialarbeiter, Psychol. Psychotherapeut<br />

oder Facharzt für Psychiatrie<br />

Leitung Sporttherapeut/ Co-Leitung<br />

Ergotherapeut, Psychol. Psychotherapeut<br />

oder Facharzt für Psychiatrie, Sozialarbeiter<br />

Nach Abschluss des 5-wöchigen GOAL-Behandlungsprogramms<br />

GOAL-Nachsorge Fortlaufend, 1x pro<br />

Woche, offene Gruppe<br />

Leitung Psychol. Psychotherapeut<br />

Co-Leitung Ergotherapeut<br />

Co-Leitung Sozialarbeiter<br />

Die Behandlung findet in einer geschlossenen Gruppe an vier verschiedenen Tagen pro Woche<br />

(Mo, Di, Do, Fr) statt:<br />

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag<br />

14-15 Uhr<br />

GOAL-Praxis<br />

15.15-16 Uhr<br />

GOAL-Sport<br />

14-15 Uhr<br />

GOAL-<br />

Psychoeduaktion<br />

15.15-16 Uhr<br />

GOAL-Sport<br />

Inhalt der einzelnen „Bausteine“ des GOAL-Programms<br />

14-15 Uhr<br />

GOAL-Kreativ<br />

15.15-16 Uhr<br />

GOAL-Sport<br />

14-15 Uhr<br />

GOAL-<br />

Psychoedukation<br />

15.15-16 Uhr<br />

GOAL-Sport<br />

GOAL-Psychoedukation<br />

Psychoedukative Gruppe mit Schwerpunkt auf Vermittlung von Wissen zum Zusammenhang von<br />

Suchmittelabusus <strong>und</strong> Exazerbation einer schizophrenen <strong>Psychose</strong> <strong>und</strong> der Vermittlung von<br />

Kompetenzen zur Rückfallverhütung <strong>und</strong> Rückfallmanagement:<br />

Sitzung 1 Was will ich hier erreichen?<br />

Sich auf Kurs bringen<br />

Sitzung2 Ich (mit <strong>und</strong> besser) Ohne<br />

Drogen<br />

Sitzung 3<br />

Wirkungen <strong>und</strong><br />

Auswirkungen von<br />

Drogenkonsum<br />

Bin ich wirklich süchtig?<br />

Kriterien für Missbrauch <strong>und</strong><br />

Abhängigkeit von Drogen<br />

Die Teilnehmer stellen sich untereinander vor <strong>und</strong><br />

besprechen ihre Therapiemotivation <strong>und</strong> individuellen<br />

Therapieziele.<br />

Besprechung der individuellen Beweggründe für den<br />

Drogenkonsum. Des Weiteren können die Teilnehmer<br />

über ihre individuellen Erfahrungen mit <strong>und</strong> von den<br />

Auswirkungen des Substanzkonsums berichten.<br />

Einführung des Konzeptes von Substanzmissbrauch als<br />

„unges<strong>und</strong>e Gewohnheit“, die wieder verlernt bzw.<br />

durch ges<strong>und</strong>heitsdienliche Alternativen ersetzt werden<br />

kann.<br />

Besprechung der Merkmale von Missbrauch <strong>und</strong><br />

Abhängigkeit von <strong>Sucht</strong>mittel. Bearbeitung von<br />

dysfunktionalen Einstellungen zum<br />

<strong>Sucht</strong>mittelgebrauch.<br />

9


Studienbrief: <strong>Doppeldiagnose</strong> <strong>Psychose</strong> <strong>und</strong> <strong>Sucht</strong> – Version 2011<br />

Psych. Psychotherapeut R. D’Amelio, Universitätskliniken des Saarlandes, 66421 Homburg/ Saar,<br />

email: roberto.d.amelio@uks.eu<br />

Sitzung 4 Warum auch noch Öl ins<br />

Feuer gießen?<br />

Fakten zu Drogenkonsum<br />

<strong>und</strong> <strong>Psychose</strong><br />

Sitzung 5 Was mich in große Gefahr<br />

bringt!<br />

Identifikation von<br />

Hochrisiko-Situationen <strong>und</strong><br />

Alarm-Signalen<br />

Sitzung 6 Einmal schadet nicht?<br />

Schadensbegrenzung bei<br />

erneutem Drogenkonsum<br />

Sitzung 7 Zur schnellen Erinnerung!<br />

Erstellung einer<br />

persönlichen Notfallkarte<br />

<strong>und</strong> Benennung einer<br />

Vertrauensperson<br />

Sitzung 8 Alles was mir gut tut<br />

Ges<strong>und</strong>heitsförderliche<br />

Aktivitäten, Hobbies <strong>und</strong><br />

Vorlieben<br />

Sitzung 9 Wirklich? Kurs halten!<br />

Vermittlung relevanter Fakten zum Thema<br />

schizophrene <strong>Psychose</strong> <strong>und</strong> über den Zusammenhang<br />

von Drogenkonsum <strong>und</strong> (negativen) Verlauf der<br />

<strong>Psychose</strong>.<br />

Analyse von Situationen <strong>und</strong> Stimmungen, die Rückfall<br />

gefährdend sind <strong>und</strong> Entwicklung von adäquaten<br />

Bewältigungs-Maßnahmen.<br />

Identifikation von internen <strong>und</strong> externen Triggern für<br />

Drogenverlangen bzw. –Konsum <strong>und</strong> Besprechung von<br />

Möglichkeiten zur Craving-Kontrolle.<br />

Verdeutlichung des Unterschiedes zwischen einem<br />

„Ausrutscher“ <strong>und</strong> einem vollständigem Rückfall.<br />

Besprechung von Maßnahmen zur Begrenzung eines<br />

erneuten Substanzkonsums <strong>und</strong> zur schnellstmöglichen<br />

Wiederaufnahme der Behandlung.<br />

Auf der Notfallkarte, die als Erinnerungshilfe dient,<br />

werden - kurz <strong>und</strong> prägnant - die individuellen<br />

Maßnahmen zur Begrenzung bzw. Bewältigung von<br />

Rückfallgefährdenden Momenten notiert. Der Patient<br />

kann eine Person in seinem persönlichen Umfeld<br />

benennen, die keine Drogen konsumiert <strong>und</strong> sein<br />

Vertrauen genießt, so dass er relevante Themen mit ihr<br />

besprechen kann. Im Krisenfall (bezüglich der<br />

<strong>Psychose</strong> <strong>und</strong>/ oder des Drogenkonsums) soll sie den<br />

Patienten dazu bewegen bzw. darin unterstützen,<br />

schnellstmöglich therapeutische Hilfe in Anspruch zu<br />

nehmen.<br />

Es werden ges<strong>und</strong>heitsdienliche Aktivitäten <strong>und</strong><br />

Erlebnisse besprochen, die dysphorische<br />

Gefühlszustände verringern <strong>und</strong> Spaß <strong>und</strong> Genuss<br />

machen.<br />

Mittels Erfahrungsaustausch <strong>und</strong> anhand einer PLUS -<br />

MINUS Liste werden Nachteile des Drogenkonsums<br />

<strong>und</strong> Vorteile für ein dauerhaftes Leben ohne Drogen<br />

Abstinenz lohnt sich<br />

erarbeitet.<br />

Sitzung 10 Beste Wünsche fürs Leben Die Teilnehmer sollen sich in dieser letzten Sitzung von<br />

den anderen Gruppenmitgliedern verabschieden <strong>und</strong><br />

Ausklang <strong>und</strong><br />

diesen (<strong>und</strong> sich selbst) ihre „besten Wünsche“ für eine<br />

Verabschiedung<br />

drogenfreie Zukunft auszusprechen.<br />

Überblick über die Inhalte der einzelnen Sitzungen von GOAL-Psychoedukation<br />

GOAL-Praxis<br />

Anhand von geschilderten Erlebnissen der Patienten werden im Rollenspiel Fertigkeiten, Strategien<br />

<strong>und</strong> Verhaltensweisen geübt, die zur Rückfallprävention bzw. Schadensbegrenzung bei erneutem<br />

Substanzmissbrauch <strong>und</strong> zur Gestaltung von sozialen Kontakten dienlich sind.<br />

St<strong>und</strong>e 1: Angebotene Drogen ablehnen<br />

St<strong>und</strong>e 2: Dem Therapeuten eine Abstinenzverletzung mitteilen<br />

St<strong>und</strong>e 3: Neuen Bekannten mitteilen, dass man Drogen genommen hat <strong>und</strong> nun „clean“ bleiben<br />

möchte<br />

St<strong>und</strong>e 4: Mit dem Arzt Wirkung <strong>und</strong> Nebenwirkungen der Medikation kritisch besprechen, mit<br />

dem Ziel diese zu optimieren<br />

St<strong>und</strong>e 5: Lob <strong>und</strong> Kritik äußern <strong>und</strong> entgegen nehmen<br />

Überblick über die Inhalte der einzelnen Sitzungen von GOAL-Praxis<br />

10


Studienbrief: <strong>Doppeldiagnose</strong> <strong>Psychose</strong> <strong>und</strong> <strong>Sucht</strong> – Version 2011<br />

Psych. Psychotherapeut R. D’Amelio, Universitätskliniken des Saarlandes, 66421 Homburg/ Saar,<br />

email: roberto.d.amelio@uks.eu<br />

GOAL-Kreativ<br />

In dieser Gruppe wird das Thema: „Leben mit <strong>und</strong> (besser) ohne Drogen“ mit kreativen <strong>und</strong><br />

gestalterischen Mitteln bearbeitet.<br />

St<strong>und</strong>e 1: "Alles ver-rückt hier - mein Erleben (in) der <strong>Psychose</strong>"<br />

St<strong>und</strong>e 2: „Ich mit <strong>und</strong> ohne Drogen“<br />

St<strong>und</strong>e 3: „Alles was mir gefährlich werden kann“<br />

St<strong>und</strong>e 4: „Warum es mir Wert ist, clean zu bleiben“<br />

St<strong>und</strong>e 5: "So möchte ich gerne einmal leben - heute baue ich mein eigenes Haus"<br />

Überblick über die Inhalte der einzelnen Sitzungen von GOAL-Kreativ<br />

GOAL-Sport<br />

In dieser Gruppe soll mittels sportlicher Betätigung (Ausdauer, Krafttraining) eine Steigerung der<br />

körperlichen Leistungsfähigkeit <strong>und</strong> der sensomotorischen Koordination erreicht werden. Darüber<br />

hinaus sollen bei den Patienten Selbstwirksamkeitserwartung, Leistungsbereitschaft <strong>und</strong><br />

Durchhaltevermögen verbessert werden.<br />

Psychoedukation für Angehörige im Rahmen des GOAL-Behandlungsprogramms<br />

Die Angehörigen von Patienten mit <strong>Doppeldiagnose</strong> benötigen ebenfalls wissenschaftlich f<strong>und</strong>ierte<br />

Informationen, über Ursachen, Auswirkungen <strong>und</strong> Behandlungsmöglichkeiten der psychotischen<br />

Gr<strong>und</strong>erkrankung <strong>und</strong> des Drogenkonsums. Darüber hinaus bedürfen die Angehörigen auch<br />

emotionaler Unterstützung bei der Bewältigung der psychosozialen Folgen der Erkrankung(en) ihres<br />

Familienmitgliedes. Des Weiteren können Angehörige als wertvolle „Co-Therapeuten“ im Rahmen<br />

einer Langzeitstabilisierung des Patienten wirken. Da sich die GOAL-Angehörigengruppe auf die<br />

<strong>Doppeldiagnose</strong>-Problematik konzentriert, sollten die Angehörigen nach Möglichkeit zuvor eine auf die<br />

schizophrene <strong>Psychose</strong> zentrierte psychoedukative Intervention besucht haben (z.B. Behrendt 2004).<br />

Im Rahmen des GOAL-Behandlungsprogramms wird den Angehörigen eine Betreuung im<br />

Gruppensetting angeboten. Die 9 Sitzungen der GOAL-Angehörigengruppe sind inhaltlich<br />

folgendermaßen aufgebaut:<br />

Sitzung 1 Begrüßung <strong>und</strong> Einführung Vorstellung der Gruppenleiter <strong>und</strong> Teilnehmer,<br />

Klärung der Erwartungen <strong>und</strong> Wünsche,<br />

Darstellung des Organisatorischen (Zeitplan,<br />

generelles Vorgehen)<br />

Sitzung 2 Gr<strong>und</strong>legendes zur <strong>Psychose</strong> Darstellung des <strong>Psychose</strong>- <strong>und</strong> Schizophrenie<br />

Begriffes; Klärung der Ätiologie von <strong>Psychose</strong>n<br />

(Umwelt <strong>und</strong> Vererbung) <strong>und</strong> des Verlaufes der<br />

Erkrankung; Erläuterung der medikamentösen <strong>und</strong><br />

psychosozialen Behandlungsmöglichkeiten einer<br />

Sitzung 3 Gr<strong>und</strong>legendes zur <strong>Sucht</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Sucht</strong>mittel<br />

Sitzung 4 Fakten zur Interaktion von<br />

Drogenkonsum <strong>und</strong> <strong>Psychose</strong><br />

Sitzung 5 Sinnvolle Maßnahmen bei<br />

Rezidiven der <strong>Psychose</strong> <strong>und</strong><br />

Rückfall bezüglich des<br />

<strong>Sucht</strong>mittelkonsum<br />

Sitzung 6 Auch mal an sich denken <strong>und</strong><br />

sich etwas GUTES tun<br />

Sitzung 7 Weiterführende Hilfen <strong>und</strong><br />

Behandlungsmöglichkeiten<br />

<strong>Psychose</strong>.<br />

Darstellen der Kriterien für den Missbrauch <strong>und</strong> der<br />

Abhängigkeit von <strong>Sucht</strong>mittel; Erläuterung der<br />

psychotrophen <strong>und</strong> somatischen Wirkung <strong>und</strong><br />

Auswirkung von verschiedenen Suchstoffen;<br />

Darstellung der negativen Auswirkung von<br />

Drogenkonsum auf den Verlauf der <strong>Psychose</strong>.<br />

Klärung der Rolle der Angehörigen <strong>und</strong><br />

Erläuterung von sinnvollen „Notfallmaßnahmen“<br />

bzw. eines Krisenplans bei psychotischen<br />

Rezidiven <strong>und</strong> bei Drogen bedingten Rezidiven;<br />

Darstellen der Funktion einer Vertrauensperson.<br />

Was können die Angehörigen zu ihrer eigenen<br />

Ges<strong>und</strong>heitserhaltung bzw. Stabilität beitragen?<br />

Funktionaler Umgang mit Schuld- <strong>und</strong><br />

Schamgefühlen.<br />

Es werden regionale Hilfsangebote <strong>und</strong><br />

Unterstützungsmöglichkeiten für Patienten <strong>und</strong><br />

deren Angehörige dargestellt.<br />

11


Studienbrief: <strong>Doppeldiagnose</strong> <strong>Psychose</strong> <strong>und</strong> <strong>Sucht</strong> – Version 2011<br />

Psych. Psychotherapeut R. D’Amelio, Universitätskliniken des Saarlandes, 66421 Homburg/ Saar,<br />

email: roberto.d.amelio@uks.eu<br />

Sitzung 8 Klärung offener Fragen <strong>und</strong><br />

Abschluss<br />

Besprechung offen gebliebener Fragen; Hinweis<br />

auf weiterführende Literatur; Rückmelder<strong>und</strong>e.<br />

[Sitzung 9] Nachtreffen Die Angehörigen berichten über Vorkommnisse<br />

<strong>und</strong> ihre Befindlichkeit seit dem Abschluss der<br />

Gruppe.<br />

Überblick über die Inhalte der einzelnen Sitzungen der GOAL-Angehörigengruppe<br />

In der folgenden Tabelle ist das GOAL-Behandlungsprogramm zusammenhängend in der ► 5-<br />

Wochen-Übersicht dargestellt:<br />

MONTAG<br />

GOAL-<br />

Psychoedukation<br />

(1) Was will ich<br />

hier erreichen? -<br />

Sich auf Kurs<br />

bringen<br />

(3) Bin ich wirklich<br />

süchtig?<br />

- Kriterien für<br />

Missbrauch <strong>und</strong><br />

Abhängigkeit von<br />

Drogen<br />

(5) Was mich in<br />

große Gefahr<br />

bringt! -<br />

Identifikation von<br />

Hochrisiko-<br />

Situationen <strong>und</strong><br />

Alarm-Signalen<br />

(7) Zur schnellen<br />

Erinnerung! -<br />

Erstellung einer<br />

persönlichen<br />

Notfallkarte <strong>und</strong><br />

Benennung einer<br />

Vertrauensperson<br />

(9) Wirklich? Kurs<br />

halten! -<br />

Abstinenz lohnt<br />

sich<br />

DIENSTAG MITTWOCH DONNERSTAG FREITAG<br />

GOAL-<br />

Praxis<br />

(1) Angebotene<br />

Drogen ablehnen<br />

(2) Dem<br />

Therapeuten eine<br />

Abstinenzverletzung<br />

mitteilen<br />

(3) Neuen Bekannten<br />

mitteilen, dass man<br />

Drogen genommen hat<br />

<strong>und</strong> nun „clean“ bleiben<br />

möchte<br />

(4) Mit dem Arzt<br />

Wirkung <strong>und</strong><br />

Nebenwirkungen<br />

der Medikation<br />

kritisch besprechen,<br />

mit dem Ziel diese<br />

zu optimieren<br />

(5) Lob <strong>und</strong> Kritik<br />

äußern <strong>und</strong><br />

entgegen nehmen<br />

WOCHE 1<br />

WOCHE 2<br />

WOCHE 3<br />

WOCHE 4<br />

WOCHE 5<br />

GOAL-<br />

Kreativ<br />

(1) Alles verrückt<br />

hier –<br />

mein Erleben in<br />

der <strong>Psychose</strong><br />

(2) Ich MIT <strong>und</strong><br />

OHNE Drogen<br />

(3) Alles was<br />

mir gefährlich<br />

werden kann<br />

(4) Warum<br />

es mir Wert<br />

ist, clean zu<br />

bleiben<br />

(5) So möchte<br />

ich gerne<br />

einmal leben -<br />

heute baue ich<br />

mein eigenes<br />

Haus<br />

GOAL-<br />

Psychoedukation<br />

(2) Ich (mit <strong>und</strong><br />

besser) Ohne Drogen -<br />

Wirkungen <strong>und</strong><br />

Auswirkungen von<br />

Drogenkonsum<br />

(4) Warum auch noch<br />

Öl ins Feuer gießen?<br />

Fakten zu<br />

Drogenkonsum <strong>und</strong><br />

<strong>Psychose</strong><br />

(6) Einmal schadet<br />

nicht? -<br />

Schadensbegrenzung<br />

bei erneutem<br />

Drogenkonsum<br />

(8) Alles was mir gut<br />

tut -<br />

Ges<strong>und</strong>heitsförderliche<br />

Aktivitäten, Hobbies<br />

<strong>und</strong> Vorlieben<br />

(10) Beste Wünsche<br />

fürs Leben - Ausklang<br />

<strong>und</strong> Verabschiedung<br />

Auf den folgenden Seiten: finden sich eine Auswahl an ► Arbeitsmaterialien (Handouts) aus dem<br />

Therapiemanual: D’Amelio R, Behrendt B, Wobrock T (2006) Psychoedukation Schizophrenie <strong>und</strong><br />

12


Studienbrief: <strong>Doppeldiagnose</strong> <strong>Psychose</strong> <strong>und</strong> <strong>Sucht</strong> – Version 2011<br />

Psych. Psychotherapeut R. D’Amelio, Universitätskliniken des Saarlandes, 66421 Homburg/ Saar,<br />

email: roberto.d.amelio@uks.eu<br />

<strong>Sucht</strong>. Manual zur Leitung von Patienten- <strong>und</strong> Angehörigengruppen. München: Urban & Fischer<br />

(ISBN: 3-437-22756-4)<br />

13


Studienbrief: <strong>Doppeldiagnose</strong> <strong>Psychose</strong> <strong>und</strong> <strong>Sucht</strong> – Version 2011<br />

Psych. Psychotherapeut R. D’Amelio, Universitätskliniken des Saarlandes, 66421 Homburg/ Saar,<br />

email: roberto.d.amelio@uks.eu<br />

GOAL – Ges<strong>und</strong> <strong>und</strong> Ohne Abhängigkeit Leben<br />

Psychoedukation bei <strong>Psychose</strong> <strong>und</strong> <strong>Sucht</strong><br />

Warum auch noch Öl ins Feuer gießen?<br />

Der Begriff „<strong>Psychose</strong>“ bezeichnet eine psychische Erkrankung, bei der es zu Veränderungen im:<br />

Denken – Empfinden – Wahrnehmen <strong>und</strong> Erleben kommt. Dadurch kann der Bezug zur Realität<br />

vorübergehend oder zeitweise verloren gehen. Typische Krankheitszeichen einer <strong>Psychose</strong> sind<br />

zum Beispiel:<br />

Die ansonsten vertraute Umwelt wird verändert oder fremd wahrgenommen<br />

Man bezieht Ereignisse in der Umgebung auf sich<br />

Man fühlt sich beobachtet oder verfolgt<br />

Man hört oder sieht etwas, was alle anderen nicht wahrnehmen.<br />

Die Ursachen einer <strong>Psychose</strong> sind bislang nicht eindeutig zu bestimmen. Verantwortlich dafür können<br />

► erbliche Faktoren, ► ungünstige Lebens- <strong>und</strong> Umweltbedingungen sein, wie auch ► komplizierte<br />

Wechselwirkungen zwischen diesen Faktoren sein. Man spricht in diesem Zusammenhang von einer<br />

Vulnerabilität, d.h. einer gewissen Veranlagung oder Empfindlichkeit zur Entwicklung einer<br />

<strong>Psychose</strong>. Das bedeutet noch lange nicht, dass eine <strong>Psychose</strong> bei vorliegender Vulnerabilität oder<br />

Veranlagung auch ausbrechen muss. Zum Ausbruch einer <strong>Psychose</strong> kommt es oft dann, wenn die<br />

eigenen Bewältigungsstrategien (z.B. bei Stress oder anderen Lebensbelastungen) nicht ausreichen,<br />

unangemessen sind oder zu spät eingesetzt werden.<br />

Darüber hinaus ist zu betonen, dass der Konsum von Drogen oder Alkohol ein wesentlicher<br />

Risikofaktor für das Erstauftreten <strong>und</strong> der Wiedererkrankung an einer <strong>Psychose</strong> darstellt. Bei einer<br />

entsprechenden Vulnerabilität ist das so, als würde man noch zusätzlich ► Öl ins Feuer gießen <strong>und</strong><br />

damit das Feuer noch zusätzlich „anheizen“.<br />

Viele <strong>Sucht</strong>mittel führen direkt zu einem Ausbruch der <strong>Psychose</strong>, da sie ► den Hirnstoffwechsel<br />

negativ verändern. Darüber hinaus führen viele <strong>Sucht</strong>mittel auch indirekt zu einem Ausbruch der<br />

<strong>Psychose</strong>, weil sie ► die Schutzwirkung von Medikamenten herabsetzen oder einen dazu bringen,<br />

diese ► schützenden Medikamente nur noch unregelmäßig bzw. gar nicht mehr einzunehmen.<br />

Des Weiteren führt fortgesetzter Konsum von Drogen- <strong>und</strong> Alkohol mittel- bis langfristig zu<br />

schwerwiegenden körperlichen (► z.B. Schädigung des Gehirns, der Leber, der Schleimhäute) <strong>und</strong><br />

psychischen (► z.B. Schwierigkeiten sich zu konzentrieren <strong>und</strong> sich etwas zu merken)<br />

Folgeschäden. Dadurch können wichtige Lebensziele in Ausbildung, Beruf <strong>und</strong> Partnerschaft nicht<br />

erreicht werden.<br />

Weiter Drogen nehmen?<br />

Psychoedukation bei <strong>Psychose</strong> <strong>und</strong> <strong>Sucht</strong>: 4. Sitzung / Handout 4.1<br />

Abstinent leben?<br />

14

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!