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MedTrend Magazin 2/2010 - Marienkrankenhaus Soest ...

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medTrendd<br />

Das Gesundheits-<strong>Magazin</strong><br />

Schwindelfrei<br />

Wenn der Boden schwankt<br />

Eiskalt<br />

Tipps für den Winter<br />

Porentief<br />

Mehr als Händewaschen


medTrend<br />

OP-Saal statt Hörsaal<br />

medTrend<br />

Das Gesundheits-<strong>Magazin</strong> Nov <strong>2010</strong><br />

INHALT<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Katholischer Hospitalverbund<br />

Hellweg gGmbH<br />

Obere Husemannstr. 2<br />

59423 Unna<br />

Telefon 02303/100-0<br />

www.hospitalverbund.de<br />

Redaktion:<br />

Karin Riedel (V.i.S.d.P.)<br />

Johannes Valerius<br />

Melanie Wilberg<br />

wir@hospitalverbund.de<br />

Satz und Layout:<br />

WerbeWirksam<br />

Corinna Brinkmann<br />

Druck:<br />

Graphische Betriebe<br />

F. W. Rubens KG<br />

Ostring 2<br />

59423 Unna<br />

Ausgabe SO<br />

Auflage: 182.000<br />

Das Gesundheits-<strong>Magazin</strong><br />

SOEST. Studium live vor Ort: Im <strong>Marienkrankenhaus</strong> <strong>Soest</strong> haben Studenten die Möglichkeit,<br />

ganz praxisnah zu lernen. Ein Modell, von dem beide Seiten profitieren.<br />

Seite 2 Innovative Ausbildung<br />

Seite 3 Schmerzschrittmacher<br />

Seite 4 Gutes Zeugnis<br />

Seite 5 Gelebte Integration<br />

Seite 6 Wohlfühlambiente<br />

Seite 7 Aktion Findelbaby<br />

Seite 8-9 Gesundheit im Winter<br />

Seite 10 Gefäßverengung<br />

Seite 11 Gutes für die Füße<br />

Seite 12 Wenn sich alles dreht<br />

Seite 13 Netzwerk gegen Krebs<br />

Seite 14 Hau(p)tsache<br />

Seite 15 Alltag mit Diabetes<br />

Seite 16 Saubere Hände<br />

November <strong>2010</strong><br />

Es ist Nacht im <strong>Marienkrankenhaus</strong><br />

<strong>Soest</strong>. Sieben<br />

junge Leute stehen vor dem<br />

Monitor des Ultraschallgerätes<br />

und diskutieren.<br />

Die Studenten nutzen die<br />

Gunst der späten Stunde,<br />

um den Umgang mit dem<br />

medizinischen Gerät an den<br />

Kommilitonen zu üben. Eine<br />

Chance, die sich die jungen<br />

Leute nicht entgehen<br />

lassen wollen. „Uns ist es<br />

wichtig, den Studenten<br />

während ihres Praktikums<br />

im <strong>Marienkrankenhaus</strong><br />

<strong>Soest</strong> eine ernsthafte medizinische<br />

Ausbildung mit<br />

auf den Weg zu geben“,<br />

sagt Chefarzt Professor Dr.<br />

Markus Flesch. Als Lehrbeauftragter<br />

und Mitglied der<br />

Medizinischen Fakultät der<br />

Universität zu Köln gibt der<br />

Kardiologe des <strong>Marienkrankenhaus</strong>es<br />

Studenten regelmäßig<br />

die Möglichkeit, ihr<br />

zukünftiges Aufgabengebiet<br />

„live“ kennen zu lernen. Und<br />

dazu gehört auch, dass die<br />

Mediziner in spe mit medizinischen<br />

Geräten in Ruhe<br />

üben dürfen. Als Bonbon<br />

bietet Professor Flesch<br />

Studenten-Camps an. Hier<br />

wird gemeinsam gearbeitet,<br />

• www.katharinen-hospital.de<br />

• www.marienkrankenhaus-soest.de<br />

• www.mariannen-hospital.de<br />

• www.krankenhaus-wickede.de<br />

• www.boni-unna.de<br />

• www.elisabeth-körbecke.de<br />

• www.mariengarten.de<br />

gelernt und Freizeit miteinander<br />

verbracht – zum Beispiel<br />

auf dem Golfplatz oder<br />

beim Segeln. Das kommt<br />

gut an: „Die Umgebung<br />

mit der schönen Altstadt<br />

und dem Möhnesee ist natürlich<br />

toll“, stellt die Kölner<br />

Medizinstudentin Marie Sophie<br />

Hollenders überrascht<br />

fest. Und Professor Flesch<br />

hofft, dass sie sich nach dem<br />

Studium daran erinnert und<br />

ihre Bewerbung auch an das<br />

<strong>Marienkrankenhaus</strong> <strong>Soest</strong><br />

schickt: „Die Kontakte zu<br />

Studenten sind uns wichtig.<br />

Zukunft heißt für uns<br />

Investition in junge Menschen,“<br />

betont der<br />

Chefarzt.<br />

Der Katholische<br />

Hospitalverbund<br />

bietet Studierenden der<br />

Medizin unter bestimmten<br />

Voraussetzungen zwei<br />

Jahre vor dem zweiten<br />

Staatsexamen ein Stipendium<br />

als freiwillige<br />

Leistung. Der monatliche<br />

„Zuschuss“ liegt zwischen<br />

200 und 400 Euro.<br />

Engagiert für<br />

die Menschen<br />

Der Katholische Hospitalverbund<br />

Hellweg ist ein katholischer<br />

Träger von Einrichtungen<br />

des Gesundheitswesens. Dazu<br />

gehören vier Krankenhäuser<br />

sowie zwei Wohn- und Pflegeheime.<br />

Aus dem christlichen<br />

Selbstverständnis heraus<br />

gilt das Engagement aller<br />

Mitarbeiter dem Wohl der uns<br />

anvertrauten Menschen.


Das Gesundheits-<strong>Magazin</strong><br />

medTrend 3<br />

„Schrittmacher“ gegen<br />

chronischen Schmerz<br />

SOEST. Schmerzen – morgens, mittags, abends. Und das über Monate oder sogar Jahre. Unter<br />

dieser qualvollen Dauerbelastung leidet die Lebensqualität enorm. „Für Menschen mit speziellen<br />

chronischen Schmerzen bietet die so genannte Spinal Cord Stimulation neue Möglichkeiten“,<br />

sagt Dr. Peter Lierz, Chefarzt der Abteilung für Anästhesiologie, Intensivmedizin und<br />

Schmerztherapie am <strong>Marienkrankenhaus</strong> <strong>Soest</strong>.<br />

Elektrische Ströme gegen<br />

Schmerzen – darauf basiert<br />

das fortschrittliche Verfahren<br />

der so genannten Spinal<br />

Cord Stimulation (SCS).<br />

Die SCS bietet Therapiemöglichkeiten<br />

bei:<br />

- anhaltenden Schmerzen<br />

nach einer Bandscheiben-<br />

OP durch Narbenbildung<br />

(Postlaminektomie-<br />

Syndrom)<br />

- schmerzhafter diabeti-<br />

scher Nervenerkrankung<br />

- Phantomschmerzen<br />

und anderen chronischen<br />

Schmerzzuständen<br />

- Schmerzen durch krankhaften<br />

Gewebeszustand<br />

durch Impulse aus dem<br />

Nervensystem (komplexes<br />

regionales Schmerzsyndrom;<br />

CRPS)<br />

- Schmerzen durch Reizlei-<br />

tungsstörung der peri-<br />

pheren Nerven (periphe-<br />

rer Polyneuropathie)<br />

- Schmerzen in der unteren<br />

Rückenregion sowie des<br />

Ischiasnervs und den<br />

Nervenwurzeln<br />

(Lumboischialgie)<br />

- Schmerzen durch Reizung<br />

der Nervenfasern und<br />

Nervenbahnen (neuropa-<br />

thische Schmerzen)<br />

- Schmerzen bei therapie-<br />

resistenter Angina pecto-<br />

ris (Durchblutungsstörung<br />

des Herzens)<br />

- Schmerzen bei arterieller<br />

Durchblutungsstörung<br />

(pAVK)<br />

Hierbei werden<br />

unter lokaler<br />

Betäubung ein<br />

oder zwei Elektroden<br />

von der<br />

Lendenwirbelsäule<br />

in den Epiduralraum<br />

– ein<br />

Bereich, der parallel<br />

zum Rückenmark<br />

verläuft –<br />

eingeführt. Mit<br />

Hilfe bildgebender<br />

Verfahren<br />

kann der Arzt<br />

die Elektrode(n)<br />

exakt bis zum<br />

entsprechenden<br />

Wirbelsäulen-<br />

und Rückenmarksabschnitt<br />

vorschieben und<br />

plazieren.<br />

Schmerz wird<br />

überlagert<br />

Die Elektroden<br />

geben sanfte elektrische<br />

Ströme ab, die die Schmerzweiterleitung<br />

zum Gehirn<br />

hemmen. Um diesen Effekt<br />

zu optimieren, werden die<br />

Elektroden zunächst durch<br />

die Haut ausgeleitet und<br />

testweise stimuliert. Der<br />

Patient gibt an, ob und<br />

wo er eine Schmerzlinderung<br />

oder eine unangenehmeKörperempfindung<br />

verspürt. „Durch<br />

entsprechende Programmierung<br />

sind verschiedene<br />

Stimulationsmuster möglich“,<br />

betont Chefarzt Dr.<br />

Peter Lierz. Erst wenn die<br />

für den Patienten geeignete<br />

Einstellung gefunden<br />

wurde, implantiert er das<br />

Stimulationsgerät samt<br />

der Elektroden dauerhaft<br />

unter die Haut. Ähnlich wie<br />

bei einem Herzschrittmacher<br />

geben die Elektroden<br />

Bild: Medronic<br />

An den Impulsgeber (Kästchen links) sind zwei Elektroden<br />

angeschlossen. Sie geben sanfte elektrische Impule ab und<br />

hemmen damit die Schmerzweiterleitung zum Gehirn.<br />

elektrische<br />

Ströme ab. Über<br />

die vom RückenmarkausgehendenNerven<br />

gelangen<br />

diese Impulse<br />

zum Gehirn und<br />

überlagern so<br />

die eigentliche<br />

Schmerzweiterleitung,<br />

die<br />

ebenfalls auf<br />

diesem Wege<br />

erfolgt.<br />

Neue<br />

Therapie<br />

„Der ‚Schmerzschrittmacher’<br />

eröffnet Patienten<br />

mit bestimmten<br />

Arten<br />

von chronischen<br />

Schmerzen neue<br />

Behandlungsmöglichkeiten,<br />

wenn andere<br />

Therapieformen nicht greifen“,<br />

freut sich Dr. Peter<br />

Lierz über den Fortschritt<br />

in der Schmerztherapie.<br />

Das Gerät hat die Größe<br />

eines Herzschrittmachers<br />

und befindt sich komplett<br />

unter der Haut. Damit wird<br />

der Patient im Alltag – zum<br />

Beispiel beim Duschen,<br />

Schwimmen oder der<br />

Körperpflege – nicht<br />

eingeschränkt.<br />

Ausbildung für mehr<br />

Schmerzspezialisten<br />

Rund zwölf Millionen Menschen<br />

leiden in Deutschland<br />

an chronischen Schmerzen<br />

– Tendenz steigend. „Durch<br />

unsere Weiterbildungsangebote<br />

wird die Anzahl der<br />

Schmerzspezialisten erhöht<br />

und die Patienten können<br />

schneller und gezielter<br />

schmerztherapeutisch behandelt<br />

werden“, betont<br />

Dr. Peter Lierz, der sich im<br />

Bereich der Ausbildung<br />

von Schmerztherapeuten<br />

besonders engagiert. Er<br />

gründete vor zwei Jahren<br />

in <strong>Soest</strong> den Studiengang<br />

„Interdisziplinäres Schmerzmanagement“.<br />

Der erste<br />

Jahrgang steht kurz vor<br />

dem Abschluss. Aktuell werden<br />

Anmeldungen für den<br />

nächsten Ausbildungszyklus<br />

entgegengenommen.<br />

Kontakt<br />

Chefarzt<br />

Dr. Peter Lierz<br />

Anästhesie,<br />

Intensivmedizin und<br />

Schmerztherapie<br />

Tel. 02921 / 391-1201<br />

www.mkh-soest.de


medTrend<br />

Gute Noten für das<br />

St. Elisabeth<br />

KÖRBECKE. Einen Blick auf ein Zeugnis haben Maria Aßhoff<br />

und Gerda Meier schon lange nicht mehr geworfen. Ihre eigene<br />

Schulzeit liegt über 50 Jahre zurück. Um so mehr freuen sich die<br />

beiden mit den anderen Bewohnern, dass ihr St. Elisabeth Wohn-<br />

und Pflegeheim vom Medizinische Dienst der Krankenkassen<br />

(MDK) so gut benotet wurde – eine 1,7 steht auf dem Zeugnis.<br />

Die Auswertung des MDK<br />

wird häufig auch als „Pflege-TÜV“<br />

bezeichnet. Es<br />

werden, wie in der Schule,<br />

Zensuren von sehr gut (1)<br />

bis ungenügend (6) vergeben.<br />

18 der insgesamt<br />

82 Kriterien beruhen auf<br />

Angaben von Bewohnern.<br />

Zu den Befragten im St. Elisabeth<br />

Wohn- und Pflegeheim<br />

gehörte auch Maria<br />

Aßhoff. Jetzt nickt sie anerkennend<br />

über das gute<br />

„Abschlusszeugnis“. Sie<br />

sitzt mit Mitbewohnerin<br />

Gerda Meier auf dem Sofa<br />

im Foyer des Pflegeheims<br />

und studiert gemeinsam<br />

mit Heimleiter Burkhard<br />

Keseberg, Geschäftsführer<br />

Ferdinand Kauerz-von Lackum<br />

und Pflegedienstleiterin<br />

Magdalene Gerke die<br />

vielen einzelnen Teilzensuren.<br />

35 Kriterien gelten<br />

für den Bereich Pflege und<br />

Versorgung, zehn Kriterien<br />

beziehen sich auf den<br />

Umgang mit Bewohnern,<br />

die auf Grund ihres Alters<br />

psychisch erkrankt sind,<br />

Kontakt<br />

St. Elisabeth<br />

Wohn- und Pflegeheim<br />

Hospitalstraße 1<br />

59519 Körbecke<br />

Tel. 02924 / 87 11-0<br />

www.elisabeth-körbecke.de<br />

Heimleiter Burkhard Keseberg (außen rechts), Geschäftsführer Ferdinand Kauerz-von Lackum (Mitte) und Pflegedienstleiterin<br />

Magdalene Gerke (links) freuen sich über das gute „Zeugnis“.<br />

weitere zehn untersuchen<br />

die soziale Betreuung und<br />

Alltagsgestaltung, neun<br />

Kriterien bewerten den Bereich<br />

Wohnen, Versorgung,<br />

Hauswirtschaft und Hygiene.<br />

Eine Menge Zahlen!<br />

Ihr Resümee haben Maria<br />

Aßhoff und Gerda Meier<br />

schnell daraus gezogen:<br />

„Wir fühlen uns hier einfach<br />

wohl!“<br />

Gutes Miteinander<br />

In zwei Bewertungskategorien<br />

des Transparentberichtes<br />

– soziale Betreuung<br />

und Alltagsgestaltung<br />

sowie Wohnen, Verpflegung,<br />

Hauswirtschaft und<br />

Hygiene – erreichte das<br />

St. Elisabeth sogar eine<br />

glatte Eins. „Wir haben in<br />

dem Bereich der sozialen<br />

Betreuung und des täglichen<br />

Miteinanders so hervorragend<br />

abgeschnitten,<br />

weil wir als katholische<br />

Einrichtung besonderen<br />

Wert auf menschliche Zuwendung<br />

legen“, erklärt<br />

Pflegedienstleiterin Magdalene<br />

Gerke und Burkhard<br />

Keseberg ergänzt:<br />

„Dass die Umsetzung unseres<br />

christlich geprägten<br />

Leitbildes so gut gelingt,<br />

ist letztlich meinen Mitarbeitern<br />

zu verdanken, die<br />

sich mit viel persönlichem<br />

Engagement um unsere<br />

Bewohner kümmern.“<br />

Überdurchschnittlich gut<br />

Im Landesdurchschnitt bekamen<br />

die Pflegeheime<br />

eine 2,4. Das St. Elisabeth<br />

hat mit einer 1,7 somit<br />

überdurchschnittlich gut<br />

abgeschnitten. Dennoch<br />

will sich das St. Elisabeth<br />

nicht auf den Lorbeeren<br />

ausruhen: „Wir orientieren<br />

uns an aktuellen pflegewissenschaftlichenErkenntnissen<br />

und passen unseren<br />

Das Gesundheits-<strong>Magazin</strong><br />

Der MDK<br />

will mit dem „Transparenzgebot“<br />

ein wirksames Instrument<br />

zur Messung der<br />

Qualität von Wohn- und<br />

Pflegeheimen auf Notenbasis<br />

schaffen. Laut Gesetz<br />

sind die Landesverbände der<br />

Pflegekassen verpflichtet,<br />

die Leistungen der Pflegeanbieter<br />

für Pflegebedürftige<br />

und deren Angehörige verständlich,<br />

übersichtlich und<br />

vergleichbar im Internet unter<br />

www.pflegenoten.de zu<br />

zeigen. Auch die Pflegeanbieter<br />

müssen die Prüfergebnisse<br />

an gut sichtbarer Stelle<br />

veröffentlichen. Das St. Elisabeth<br />

Wohn- und Pflegeheim<br />

hat hierfür an der Pforte eine<br />

Informationsmappe ausgelegt<br />

und gibt zudem auf der<br />

eigenen Internetseite einen<br />

Überblick über die Benotung<br />

durch den MDK.<br />

Pflegeprozess kontinuierlich<br />

daran an“, betont Magdalene<br />

Gerke. „Der Transparenzbericht<br />

zeigt, dass<br />

wir gut sind, aber natürlich<br />

wollen wir immer noch<br />

besser werden“, zieht<br />

Keseberg sein Fazit.


Das Gesundheits-<strong>Magazin</strong><br />

Die Fürsorge für die Menschen<br />

prägt die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter<br />

im Hospitalverbund. Der<br />

sorgsame Umgang mit<br />

den anvertrauten Patienten<br />

in den Krankenhäusern<br />

und den Bewohnern<br />

der Wohn- und Pflegeheime,<br />

die christliche Grundhaltung<br />

und der Heil- und<br />

Pflegeauftrag lassen keinen<br />

Platz für Ausgrenzungen.<br />

Mehr noch: Ganz bewusst<br />

gibt es imer wieder<br />

Initiativen, die Integration<br />

von anders denkenden,<br />

anders lebenden, anders<br />

sprechenden Menschen<br />

nicht als Pflichtaufgabe,<br />

sondern als gelebtes Miteinander<br />

kennzeichnen.<br />

Miteinander leben<br />

Die Vielfalt in der Gesellschaft<br />

spiegelt sich natürlich<br />

auch innerhalb der<br />

mittlerweile rund 2500<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

im Hospitalverbund<br />

wider. Verschiedene<br />

Sprachen, unterschiedliche<br />

Religionen und Lebensphilosophien<br />

gehören dazu.<br />

Das Zusammenleben<br />

klappt auf den Stationen<br />

und im Arbeitsalltag. Und<br />

das Potenzial bietet gleichzeitig<br />

eine weitere Chance:<br />

In den Einrichtungen haben<br />

sich Dolmetscher-Teams<br />

gebildet. Sie übernehmen<br />

medTrend 5<br />

Handeln statt reden:<br />

Integration wird gelebt<br />

HELLWEG. Der Ruf nach (mehr) Integration ist nicht zu überhören. In der Gesellschaft und in<br />

der Politik wird diskutiert, werden immer neue Regelungen und Gesetze formuliert. Im Katholischen<br />

Hospitalverbund Hellweg wird gehandelt – und das schon seit vielen Jahren und<br />

auf den verschiedenen Ebenen.<br />

www.hospitalverbund.de<br />

bei der Betreuung von Patienten<br />

und Bewohnern<br />

eine wichtige Aufgabe.<br />

Ein modernes Menüerfassungssystem<br />

ermöglicht<br />

die individuelle Zusammenstellung<br />

der täglichen<br />

Kost – mit Rücksichtnahme<br />

auf die medizinischen Notwendigkeiten,<br />

persönliche<br />

Vorlieben oder die religiösen<br />

Vorgaben.<br />

Rahmenbedingungen<br />

geschaffen<br />

Integration wird im Hospitalverbund<br />

ganzheitlich<br />

gesehen, beschränkt sich<br />

nicht nur auf die Aufnahme<br />

und den Umgang mit<br />

Menschen mit Migrations-<br />

Kollegiales Miteinander prägt den Umgang in den Einrichtungen des<br />

Katholischen Hospitalverbundes.<br />

hintergrund. Durch eine<br />

intelligente Einsatz- und<br />

Dienstplanung wird auch<br />

die Vereinbarkeit von Familie<br />

und Job gefördert: Wünsche<br />

der Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter werden<br />

gehört, durch eine flexible<br />

und kollegiale Planung<br />

werden auch situationsbezogene<br />

Fehlzeiten aufgefangen,<br />

beispielsweise<br />

wenn die Betreuung von<br />

kranken Kindern oder Angehörigen<br />

ansteht.<br />

Ein Besuch, der Verständnis und Vertrauen geschaffen hat: Bewohner und Bewohnerinen der Einrichtungen<br />

des evangelischen Perthes-Werkes haben das <strong>Soest</strong>er <strong>Marienkrankenhaus</strong> besucht.<br />

Vertrauen aufbauen<br />

Vertrauen ist die Grundlage<br />

für das faire und menschliche<br />

Miteinander. Manchmal<br />

aber sind falsche Ängste<br />

oder Unsicherheiten<br />

Barrieren für den professionellen<br />

Umgang. Aber auch<br />

hier gehen die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter des<br />

Hospitalverbundes immer<br />

wieder neue Wege – um<br />

Ängste ab- und Vertrauen<br />

aufzubauen. „Auf beiden<br />

Seiten“, unterstreicht<br />

Blanca Nimmert, Pflegedirektorin<br />

im <strong>Soest</strong>er <strong>Marienkrankenhaus</strong>.Zusammen<br />

mit Christine Oeleker,<br />

beratende Pflegefachkraft<br />

beim Perthes-Werk, hat<br />

sie die Idee gegenseitiger<br />

Besuchstermine behinderter<br />

Menschen und Mitarbeitern<br />

umgesetzt. Beide<br />

sind sich einig: „Wir haben<br />

die Fürsorge für Bewohner<br />

und Patienten – und für<br />

unsere Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter.“ Das Leben<br />

soll möglichst ohne<br />

große Störungen und Probleme<br />

verlaufen. „Auch im<br />

Krankenhaus.“<br />

Miteinander leben<br />

Die Bewohner der Einrichtungen<br />

des evangelischen<br />

Perthes-Werkes „sind eine<br />

eingeschworene Gemeinschaft,<br />

die sich auch ohne<br />

Worte versteht“, schildert<br />

Oeleker die für „normale“<br />

Menschen ungewohnten<br />

Rahmenbedingungen. Es<br />

haben sich Vertrauensverhältnisse<br />

aufgebaut,<br />

die nur wenige Störungen<br />

vertragen. „Und eine<br />

Krankheit, eine Verletzung<br />

ist solch eine Störung, die<br />

mit einem Aufenthalt im<br />

Krankenhaus noch verstärkt<br />

wird.“ Durch das<br />

spielerische Erleben der ungewohnten<br />

Situation und<br />

die Zuwendung der Hospital-Mitarbeiter<br />

spürten die<br />

behinderten Menschen:<br />

„Das ist zwar alles neu,<br />

aber gar nicht so schlimm“.<br />

Aber auch aus Sicht des<br />

Krankenhaus-Personals<br />

hat die Stippvisite einiges<br />

bewirkt: „Wir wissen jetzt,<br />

warum und wie behinderte<br />

Menschen als Patienten<br />

reagieren können“, hat<br />

sich viel Verständnis bei ihnen<br />

entwickelt. Eine gute<br />

Grundlage für den ganz<br />

normalen Umgang<br />

miteinander.


medTrend<br />

Wohlfühl-Ambiente für<br />

Patienten<br />

Das Gesundheits-<strong>Magazin</strong><br />

SOEST. In moderner Wohlfühl-Atmosphäre können die Patienten des <strong>Marienkrankenhaus</strong>es <strong>Soest</strong><br />

jetzt gesunden. Neben bester Qualität in Medizin und Pflege sorgt der Neubau des Hauses im<br />

Herzen der <strong>Soest</strong>er Innenstadt für ganzheitliche Erholung.<br />

Patienten aus zwei Schwerpunktbereichen<br />

– der<br />

Gefäßmedizin sowie der<br />

Thoraxchirurgie – sind seit<br />

wenigen Wochen auf zwei<br />

Neubau-Etagen untergebracht.<br />

„Insgesamt kommt<br />

diese Investition unseren<br />

Patienten und unseren<br />

Mitarbeitern direkt zugute“,<br />

betont Geschäftsführer<br />

Ferdinand Kauerz-von<br />

Lackum. Und das spüren die<br />

Patienten selbst bei Kleinigkeiten:<br />

die eigene Nasszelle<br />

im Zimmer, helles Licht,<br />

Kontakt<br />

Tel. 02921 / 391-0<br />

www.mkh-soest.de<br />

moderne Technik bis hin<br />

zum TV-Flachbildschirm,<br />

all das gehört dazu.<br />

Moderne Ausstattung<br />

Fertig gestellt und bezogen<br />

wurden bereits die beiden<br />

Ebenen 2 und 3. „Ich fühle<br />

mich hier rundum wohl –<br />

und zudem sehr gut von<br />

Ärzten und Pflegeteam<br />

betreut“, betonte Karl-<br />

Heinz Schumacher, der als<br />

einer der ersten Patienten<br />

die neuen Räumlichkeiten<br />

beziehen konnte. Für die<br />

leitenden Pflegekräfte Heribert<br />

Hoffmeier und Elke<br />

Lipps steht zudem außer<br />

Frage, dass auch die neue<br />

Umgebung ihr Gutes für<br />

Patienten und Kollegen<br />

mit sich bringt. „Viele Abläufe<br />

sind einfacher und<br />

damit schneller.“ Als Ärztlicher<br />

Direktor kann auch<br />

Chefarzt Dr. Peter Lierz<br />

diesem Aspekt nur zustimmen.<br />

46 neue Betten sind<br />

insgesamt auf den beiden<br />

Ebenen entstanden. Diese<br />

werden an anderen Stellen<br />

des <strong>Marienkrankenhaus</strong>es<br />

nun „entzerrt“. Ein weiterer<br />

Ausbauschritt folgt: Es<br />

entsteht eine neue Intensivstation.<br />

Großzügig ausgestattet<br />

erhält sie zwölf<br />

Betten. Auch der „IMC-<br />

Bereich“ mit besonderen<br />

Überwachungseinheiten<br />

wird deutlich vergrößert.<br />

Bisher gibt es im <strong>Marienkrankenhaus</strong><br />

drei, künftig<br />

stehen zehn Betten für<br />

überwachungspflichtige<br />

Patienten zur Verfügung.<br />

„Durch das große Vertrauen,<br />

das uns die Patienten<br />

entgegenbringen, benötigen<br />

wir immer mehr<br />

Kapazitäten“, betont Geschäftsführer<br />

Ferdinand<br />

Kauerz-von Lackum.<br />

2000 neue Quadratmeter<br />

Das Büro „Weicken Architekten“<br />

aus Unna setzt das<br />

Bauvorhaben in Zusammenarbeit<br />

mit der Technischen<br />

Abteilung des <strong>Marienkrankenhaus</strong>es<br />

sowie<br />

zahlreichen heimischen<br />

Bauunternehmen architektonisch<br />

und planerisch<br />

um. Der Neubau stellt rund<br />

2000 Quadratmeter neue<br />

Fläche zur Verfügung. Ein<br />

innovatives Farb- und Materialkonzept<br />

sorgt für die<br />

stimmige Atmosphäre. Für<br />

angenehmes Licht zeichnet<br />

das Büro Heuel und Schauerte<br />

verantwortlich.<br />

Gesundes Klima<br />

Ein weiteres Plus: „Das<br />

Gebäude ist nach einem<br />

besonderen energetischen<br />

Konzept geplant und gebaut“,<br />

schildert Karl-Heinz<br />

Kastien, Technischer Leiter<br />

des Krankenhauses.<br />

Umgesetzt wurde die<br />

Planung und Ausführung<br />

vom Büro GET (Arnsberg).<br />

Über Erdbohrungen und<br />

eine Wärmepumpe wird<br />

im Winter warme und im<br />

Sommer kühle Luft in die<br />

Geschosse gebracht. Diese<br />

„natürliche“ Klimatisierung<br />

sowie eine besondere Fassadendämmung<br />

und der<br />

neue Dachaufbau werden<br />

letztlich dazu führen, dass<br />

– neben dem besonderen<br />

Wohlfühl-Klima in den Patientenzimmern<br />

– der Energiebedarf<br />

des <strong>Soest</strong>er <strong>Marienkrankenhaus</strong>es<br />

trotz des<br />

Neubaus nicht steigen<br />

wird.


Das Gesundheits-<strong>Magazin</strong><br />

medTrend 7<br />

„Und plötzlich ist es Leben“<br />

UNNA. Es ist die Frau, die ein Kind erwartet und selbst noch ein Kind ist. Es ist die Schwangere,<br />

die fürchtet, von der Familie verstoßen zu werden – das sind einige der verzweifelten Mütter, die<br />

Hilfe benötigen. Hilfe, wie sie im Katharinen-Hospital gegeben wird: Frauen werden im Rahmen<br />

der Anonymen Entbindungen vom Team der Geburtshilfe umfassend begleitet.<br />

Pflegedirektor Ralf Effmert mit<br />

Findelbaby „Marie“<br />

Bereits im Jahr 2001 eröffnete<br />

das Katharinen-Hospital<br />

das erste Babyfenster<br />

sowie das Angebot<br />

der Anonymen Geburt im<br />

Bereich Unna-Hamm. „Es<br />

gibt Müttern in Notsituationen<br />

die Chance, ihr Kind<br />

in die sichere Obhut eines<br />

Krankenhauses geben zu<br />

können“, beschreibt Geschäftsführer<br />

Klaus Bathen<br />

die Motivation des Trägers<br />

und der Mitarbeiter.<br />

„Schließlich gab es auch<br />

immer schon Frauen, die<br />

in Not ihr Kind zunächst<br />

ablehnten, im Krankenhausflur<br />

ablegten oder<br />

Schlimmeres.“ Hier gibt<br />

es heute die Sicherheit für<br />

Mutter und Kind, in der Krise<br />

geborgen und betreut zu<br />

sein. Und damit gibt es die<br />

Chance, dass sich Mütter in<br />

Ruhe doch noch für ihr Kind<br />

entscheiden können.<br />

Projekt „Findelbaby“<br />

Vorbildcharakter hatte<br />

dabei die bundesweit anerkannte<br />

Arbeit des Projekts<br />

„Findelbaby“ (Sternipark<br />

e.V.) aus Hamburg.<br />

In Deutschland hat dieser<br />

Verein, der auch das<br />

Katharinen-Hospital mit<br />

Know-how stark unterstützt.<br />

Kritikern sagt Leila<br />

Moysich, stellvertretende<br />

Geschäftsführerin: „Vor<br />

Missbrauch muss sich niemand<br />

fürchten. Keine Frau<br />

macht es sich leicht, ihr<br />

Kind anonym abzugeben.<br />

Es sind absolute Notsituationen,<br />

in denen andernfalls<br />

schlimmere Dinge wie<br />

Aussetzung und Gefahr für<br />

das Leben von Mutter und<br />

Kind drohen.“ Genau um<br />

diese Notsituationen geht<br />

es den Verantwortlichen im<br />

Katharinen-Hospital. Sollte<br />

ein Kind im Babyfenster<br />

abgegeben werden, wird<br />

dieses anonym geschehen.<br />

Ein zeitverzögerter Alarm<br />

wird im Com-Center des<br />

Krankenhauses ausgelöst.<br />

Säuglingsschwestern und<br />

Ärzte holen das Kind spätestens<br />

nach fünf Minuten<br />

aus dem Wärmebettchen<br />

am Babyfenster und übernehmen<br />

sofort die Versorgung.<br />

Neben dem Bettchen<br />

liegen für die Eltern ein Brief<br />

mit Betreuungsangeboten<br />

und ein unverwechselbares<br />

Identifikationszeichen<br />

bereit, deren Gegenstück<br />

im Krankenhaus sicher verwahrt<br />

wird.<br />

Anonym – aber in Sicherheit<br />

Zum Hilfsangebot für Frauen<br />

in Notsituationen gehört<br />

am Katharinen-Hospital<br />

ebenfalls, dass sie sich bereits<br />

vor einer Entbindung<br />

ohne Angabe ihrer Personalien<br />

melden können.<br />

Zur Entbindung erhalten<br />

sie die volle Unterstützung<br />

des Krankenhauses und<br />

können sich auch nach der<br />

Geburt noch einige Tage<br />

ausruhen. Die Entbindung<br />

kann so in der Sicherheit<br />

der Klinik und dennoch anonym<br />

erfolgen. Die Hilfesuchenden<br />

werden ganzheitlich,<br />

also medizinisch und<br />

psychisch betreut. Zudem<br />

gibt der Sozialdienst konkrete<br />

Hilfestellungen. Die<br />

Erfahrung im Katharinen-<br />

Hospital zeigt, dass sich<br />

schließlich doch viele der<br />

Betroffenen entscheiden,<br />

ihr Kind anzunehmen oder<br />

dem Kind konkrete Hinweise<br />

auf seine Herkunft<br />

hinterlassen. Die Kinder<br />

selbst werden zunächst<br />

im Katharinen-Hospital in<br />

Zusammenarbeit mit dem<br />

Jugendamt und später in<br />

Pflegefamilien betreut, bis<br />

nach acht Wochen mögliche<br />

Adoptiveltern angesprochen<br />

werden.<br />

Hilfe über die Hotline:<br />

Das Katharinen-Hospital<br />

ist an die bundesweite<br />

Notrufnummer des<br />

SterniPark Hamburg<br />

angeschlossen:<br />

Tel. 0800-4560789.<br />

Gesine Cukrowski, bekannt<br />

als Film- und<br />

Fernsehschauspielerin<br />

(u. a. in „Der letzte Zeuge“)<br />

engagiert sich als<br />

Schirmherrin für das<br />

Projekt „Findelbaby“<br />

des Sternipark e.V.. Sie<br />

unterstützt und begleitet<br />

Frauen in Not bei<br />

Anonymer Geburt und<br />

setzt sich für die Betreuung<br />

und Pflege der<br />

Babys ein. Die Schauspielerin<br />

wird am Dienstag,<br />

30. November, auf<br />

Einladung des Katharinen-Hospitals<br />

zu einer<br />

Lesung um 19.30 Uhr<br />

auf den Hof Bellevue,<br />

Massener Straße 130,<br />

in Unna kommen. Vorgestellt<br />

wird das Buch<br />

„Und plötzlich ist es Leben“<br />

von Leila Moysich.<br />

Der Besuch ist kostenfrei,<br />

wer mag, kann für<br />

das Projekt spenden.<br />

Kontakt<br />

Pflegedirektor<br />

Ralf Effmert<br />

Tel. 02303 / 100-2731<br />

www.katharinen-hospital.de<br />

Foto: Michael Bernhard


Ausgabe Mai 2008 medTrend<br />

Das Gesundheits-<strong>Magazin</strong> 9<br />

Damit es Sie nicht eiskalt erwischt<br />

Schnee, Eis, Kälte - für unseren Körper ist der Winter kein Spaß. Lesen Sie, was Sie jetzt am besten tun können, außer sich ein paar warme<br />

Gedanken zu machen! Unsere Gesundheitsexperten aus dem Katholischen Hospitalverbund Hellweg geben wertvolle Tipps.<br />

Der Winter ist für Asthmatiker<br />

eine Herausforderung:<br />

Bei vielen Betroffenen<br />

macht sich die Erkrankung<br />

stärker als sonst bemerkbar.<br />

„Eine konsequente Einnahme<br />

der Medikamente ist<br />

jetzt besonders wichtig“,<br />

betont Dr. Matthias Elbers,<br />

Chefarzt der Abteilung für<br />

Pneumologie am <strong>Marienkrankenhaus</strong><br />

<strong>Soest</strong>. Aber:<br />

Man kann auch selbst etwas<br />

tun, um sich für den<br />

Winter zu wappnen. Zu<br />

viel eiskalte Luft ist „Gift“<br />

für die Atemwege, sie lässt<br />

die Bronchien auskühlen.<br />

Zudem entzieht trockene<br />

Winterluft der Bronchialschleimhaut<br />

Feuchtigkeit.<br />

Beides kann ein bereits bestehendes<br />

Asthma bronchiale<br />

verschlimmern. Viel<br />

kalte Luft wird beim Wintersport<br />

eingeatmet. Daher<br />

ist hierbei Vorsicht geboten.<br />

Erst Recht, wenn man bereits<br />

an Asthma bronchiale<br />

erkrankt ist.<br />

Der Begriff „Asthma“<br />

stammt aus dem Griechischen<br />

und bedeutet<br />

Atemnot. Die anfallsweise<br />

Luftnot tritt auf, weil die<br />

Atemwege akut verengt<br />

sind. Der Verursacher hierfür<br />

ist eine entzündete,<br />

angeschwollene Bronchialschleimhaut,<br />

die vermehrt<br />

Schleim produziert und<br />

sich verkrampft. Das Ausatmen<br />

fällt den Betroffenen<br />

schwer und wird häufig von<br />

einem pfeifenden Geräusch<br />

begleitet. Auch Husten und<br />

Hustenanfälle sind typische<br />

Symptome.<br />

Kälteinduziertes Asthma<br />

Bei Asthma bronchiale<br />

besteht eine dauerhafte<br />

Überempfindlichkeit auf<br />

bestimmte Reize. Wenn<br />

Kälte der wichtigste Auslöser<br />

(Trigger) ist, dann<br />

spricht man von einem<br />

Wenn vor Kälte der Atem stockt<br />

kälteinduzierten Asthma.<br />

Aber auch für andere Asthma-Typen<br />

– zum Beispiel<br />

Belastungsasthma oder allergisches<br />

Asthma – ist Kälte<br />

häufig ein zusätzlicher Reiz,<br />

der zu den typischen Asthma-Beschwerden<br />

führt.<br />

„Wenn eine asthmatische<br />

Reaktion zu erwarten ist,<br />

sollte man bereits im Vorfeld<br />

die Medikation entsprechend<br />

anwenden“,<br />

mahnt Dr. Matthias Elbers.<br />

Trockene kalte Luft stellt<br />

für Asthmatiker eine besondere<br />

Belastung dar.<br />

Wer sich im Winter<br />

an der „frischen Luft“<br />

bewegt, sollte auf eine<br />

konsequente Nasenatmung<br />

achten. Die kalte<br />

trockene Luft wird in der<br />

Nase erwärmt und befeuchtet.<br />

Der Kältereiz<br />

kann somit abgemildert<br />

werden.<br />

Asthmatiker sollten<br />

mit ihrem Arzt sprechen,<br />

wenn sie Wintersport<br />

treiben möchten!<br />

Er kann die Medikation<br />

darauf abstimmen und<br />

individuelle Ratschläge<br />

geben.<br />

Erkältung meiden<br />

Mit dem Winter kommen<br />

auch die Erkältungen. „Bei<br />

einem an sich gesunden<br />

Menschen löst eine Erkältung<br />

Husten und Schnupfen<br />

aus, bei einem Asthmatiker<br />

kann sie sogar zu<br />

einem akuten Asthma-<br />

Anfall führen“, warnt Dr.<br />

Elbers. Warum sich eine<br />

Erkältung bei Menschen<br />

mit Asthma bronchiale<br />

dermaßen heftig bemerkbar<br />

macht, haben jüngst<br />

englische Wissenschaftler<br />

herausgefunden:<br />

Asthmatiker haben einen<br />

Mangel an bestimmten<br />

Eiweißen (Interferonen),<br />

die normalerweise Erkältungen<br />

und Entzündungen<br />

entgegenwirken – auch in<br />

der Lunge. Ohne diese natürliche<br />

Immunabwehr haben<br />

Krankheitserreger bei<br />

Asthmatikern ein leichtes<br />

Spiel. Menschen mit einer<br />

Asthma-Erkrankung<br />

sollten sich daher gut vor<br />

Erkältungen schützen!<br />

Das fängt beim richtigen<br />

Raumklima an, bezieht<br />

die vitaminreiche Ernährung<br />

ein und hört bei der<br />

jährlichen Grippeschutzimpfung<br />

auf.<br />

Asthmatiker sind bei<br />

Erkältungen besonders<br />

gefährdet. Daher sollten<br />

sie folgende Faktoren,<br />

die eine Erkältung<br />

begünstigen und das<br />

Immunsystem schwächen,<br />

vermeiden:<br />

Frieren und<br />

Unterkühlung<br />

stark beheizte<br />

Räume<br />

Zigarettenrauch<br />

Stress<br />

Gut behütet: Das<br />

gilt wörtlich für eine<br />

Mütze oder einen Hut –<br />

weniger fürs Stirnband.<br />

Ein Stirnband schützt<br />

Ohren und Stirnhöhlen<br />

vor Auskühlung. Eine<br />

Mütze hingegen wärmt<br />

nicht nur den Kopf<br />

selbst, sondern verhindert<br />

wie ein Deckel, dass<br />

Wärme aus dem Körper<br />

über den Kopf abgegeben<br />

wird.<br />

Frische Luft, bitte!<br />

Im Winter hält man sich die<br />

meiste Zeit im Haus auf. Die<br />

Heizungsluft trocknet jedoch<br />

die Schleimhäute der<br />

oberen Atemwege aus. Damit<br />

ist die natürliche Schutzbarriere<br />

außer Kraft gesetzt,<br />

Krankheitserreger können<br />

leichter in den Organismus<br />

eindringen und Erkrankungen<br />

auslösen. Diese zusätzliche<br />

Belastung sollten sich<br />

Asthmatiker möglichst ersparen.<br />

Erste und wichtigste<br />

Maßnahme: regelmäßiges<br />

Lüften! Zweite Maßnahme:<br />

Die Schleimhäute der Atemwege<br />

feucht halten. Das bedeutet,<br />

mindestens eineinhalb<br />

Liter Flüssigkeit über<br />

Hätten Sie es gewusst???<br />

Mund zu, Nase<br />

auf „Durchzug“ stellen<br />

– das ist eine ganz<br />

natürliche Methode,<br />

um eiskalte Luft aufzuwärmen.<br />

Ihre Bronchien<br />

werden es Ihnen<br />

danken!<br />

Abwarten und Tee<br />

trinken: Wer sich diese<br />

Redensart zu Herzen<br />

nimmt, ist bei einer Erkältung<br />

tatsächlich gut<br />

beraten. Ruhe hilft dem<br />

Körper, seine Kräfte zu<br />

sammeln, um gegen<br />

die Erreger anzukämpfen.<br />

Wer viel Flüssigkeit<br />

trinkt, hält die Schleimhäute<br />

feucht. Nur so<br />

können sie als natürliche<br />

Viren- und Bakterienabwehr<br />

funktionieren.<br />

Geeignet sind Tee, Wasser<br />

oder Saft - damit bekommen<br />

Sie sogar noch<br />

einen Vitaminschub.<br />

den Tag verteilt zu trinken,<br />

Dampfbäder zu nehmen<br />

oder zu inhalieren. „Wer<br />

seine Asthma-Therapie auf<br />

die individuelle Lebenssituation<br />

abstimmt, kommt gut<br />

durch die kalte Jahreszeit<br />

und kann nach Rücksprache<br />

mit seinem Arzt sogar Wintersport<br />

treiben!“, so<br />

Dr. Matthias Elbers.<br />

Heißer Ingwertee<br />

ist besser als Pfefferminztee.<br />

Das Menthol<br />

im Pfefferminztee mindert<br />

den wärmenden<br />

Effekt. Der Ingwertee<br />

hat einen scharfen<br />

Geschmack und heizt<br />

damit dem gesamten<br />

Körper ein. Kaffee hingegen<br />

ist ungeeignet,<br />

weil das Koffein dem<br />

Körper Flüssigkeit<br />

entzieht.<br />

Achtung beim Schneeschaufeln!<br />

Schneeschaufeln ist so anstrengend<br />

wie Leistungssport.<br />

Der Körper verbrennt<br />

300 Kilokalorien in einer<br />

halben Stunde. Das Herz-<br />

Kreislaufsystem kommt auf<br />

Hochtouren. Kein Problem<br />

für einen gesunden Menschen!<br />

Liegt aber bereits<br />

eine Herzerkrankung vor,<br />

kann sich das bei Kälte<br />

besonders bemerkbar machen.<br />

Der Grund: Bei extremer<br />

Kälte verengen sich die<br />

Arterien und der Blutdruck<br />

ist erhöht. Damit steigt die<br />

Gefahr, einen Herzinfarkt zu<br />

bekommen. Erstes Anzeichen<br />

hierfür kann ein starker<br />

Schmerz im Brustkorb sein,<br />

der als drückend, brennend<br />

oder beklemmend empfunden<br />

wird. Es ist ratsam, diese<br />

Beschwerden umgehend<br />

von einem Arzt oder in einer<br />

Brustschmerzambulanz<br />

„Chest Pain Unit“ abgeklären<br />

zu lassen. Sowohl das<br />

Katharinen-Hospital Unna<br />

als auch das <strong>Marienkrankenhaus</strong><br />

<strong>Soest</strong> verfügen<br />

über eine so genannte<br />

„Chest Pain Unit“.<br />

„Kälte ist eine Zusatzbelastung<br />

für erkrankte Gefäße“,<br />

sagt Dr. Ulrike Klemp, Chefärztin<br />

der Abteilung für<br />

Gefäß- und endovaskuläre<br />

Chirurgie am <strong>Marienkrankenhaus</strong><br />

<strong>Soest</strong>. Bei Kälte<br />

kann sich auf ein verkalktes<br />

Frieren versetzt den Körper<br />

in den Ausnahmezustand<br />

und schwächt das Immunsystem.<br />

Fällt die Körpertemperatur<br />

unter 37 Grad, sorgt<br />

der körpereigene Regelmechanismus<br />

dafür, dass zunächst<br />

die Versorgung der<br />

inneren überlebenswichtigen<br />

Organe gesichert wird<br />

– auf Kosten der Extremitäten.<br />

Daher bekommen wir<br />

als erstes kalte Hände und<br />

Füße. Gegenmaßnahme:<br />

warme Handschuhe und<br />

kuschelige Wollsocken!<br />

Aber auch Bewegung hilft<br />

gegen das Frieren. Dabei<br />

erzeugt der Körper so viel<br />

Jetzt wird’s eng<br />

Wer friert, verliert<br />

Gefäß eine Thrombose<br />

aufpfropfen, weil sich die<br />

Zusammensetzung des<br />

Blutes ändert: Plasmacholesterin<br />

und -fibrinogen<br />

steigen an und hemmen<br />

den Blutdurchfluss in<br />

den Gefäßen.<br />

Wärme wie ein 600-Watt<br />

Föhn. Ein Irrglaube ist,<br />

dass Kälte unmittelbar<br />

eine Erkältung auslöst. Die<br />

Erkrankung wird durch Erreger<br />

verursacht, und diese<br />

können sich auf kalten,<br />

schlecht durchbluteten<br />

Schleimhäuten leichter<br />

ausbreiten und damit die<br />

typischen Erkältungssymptome<br />

auslösen: Schnupfen,<br />

Halsschmerzen, Husten.<br />

Also: Warm anziehen! Das<br />

gilt insbesondere für Frauen.<br />

Sie frösteln schneller,<br />

weil sie weniger wärmende<br />

Muskelmasse als<br />

Männer haben.


0 medTrend<br />

Das Gesundheits-<strong>Magazin</strong><br />

Wenn „verkalkte“ Gefäße<br />

zum Nadelöhr werden<br />

SOEST. Es fällt meist mit krampfähnlichen Muskelschmerzen schon bei einem Stadtbummel auf.<br />

Betroffene bleiben immer wieder stehen, bis der Schmerz nachlässt. Das ist der Grund für den<br />

Namen: „Schaufensterkrankheit“.<br />

Beinahe jeder Fünfte erleidet<br />

sie im Laufe des Lebens.<br />

In Fachkreisen spricht man<br />

von peripherer arterieller<br />

Verschlusskrankheit<br />

(pAVK). Eine chronische,<br />

schleichend verlaufende<br />

Verkalkung der Adern ist<br />

der Grund der Erkrankung.<br />

„Plaques“, so heißen die<br />

Ablagerungen, setzen sich<br />

dabei an den Gefäßwänden<br />

ab. Die Wände verhärten<br />

zunehmend, die<br />

Adern werden enger. Das<br />

umliegende Gewebe wird<br />

immer schlechter mit lebensnotwendigemSauerstoff<br />

und Nährstoffen versorgt.<br />

Die Folge sind starke<br />

Schmerzen in den Beinen<br />

oder auch im Gesäßbereich.<br />

Wird nichts gegen die<br />

Erkrankung unternommen,<br />

kann es zu offenen Wunden<br />

und zum Absterben<br />

von Gewebe kommen.<br />

So schonend wie möglich<br />

„Vorsorge und Achtsamkeit<br />

sind deshalb sehr wichtig“,<br />

betont Chefärztin Dr. Ulrike<br />

Klemp. Sie leitet die etablierte<br />

Fachabteilung für<br />

Gefäß- und endovaskuläre<br />

Chirurgie / Phlebologie<br />

Kontakt<br />

Chefärztin<br />

Dr. Ulrike Klemp<br />

Gefäß- und endovasculäre<br />

Chirurgie/ Phlebologie<br />

Tel. 02921 / 391-1032<br />

www.mkh-soest.de<br />

Menschliche Zuwendung und moderne medizinische Methoden sind für<br />

Chefärztin Dr. Ulrike Klemp wichtige Voraussetzungen für<br />

einen erfolgreichen Behandlungsverlauf.<br />

des <strong>Marienkrankenhaus</strong>es<br />

<strong>Soest</strong>. Sollte allerdings die<br />

notwendige ausführliche<br />

Diagnostik zeigen, dass nur<br />

noch eine Operation helfen<br />

kann, bietet die Expertin<br />

schonende Verfahren an,<br />

um Patienten langfristig<br />

wieder „auf die Beine“ zu<br />

helfen.<br />

Interventionelle Methoden<br />

Darüber hinaus gibt es in der<br />

Gefäßchirurgie eine dynamische<br />

Weiterentwicklung<br />

am <strong>Soest</strong>er Krankenhaus:<br />

Mit der erfahrenen Spezialistin<br />

an der Spitze setzt die<br />

anerkannte Fachabteilung<br />

weiter Akzente. Dr. Ulrike<br />

Klemp hat als Chefärztin die<br />

Angebote für die Patienten<br />

in den vergangenen Monaten<br />

modernisiert und erweitert.<br />

Die erste verengte<br />

Halsschlagader (Carotisstenose),<br />

ebenso die erste erweiterte<br />

Bauchschlagader<br />

(Bauchaortenaneuryma)<br />

sind<br />

bereits<br />

in <strong>Soest</strong><br />

erstmalig interventionell<br />

(mit Gefäßstützen),<br />

statt offen chirurgisch<br />

versorgt worden.<br />

Parallel dazu etabliert sich<br />

das Herz-und Gefäßzentrum<br />

am <strong>Marienkrankenhaus</strong>.<br />

Und im gerade fertig<br />

gestellten Neubau erhalten<br />

die Patienten die beste Versorgung<br />

in hoch modernem<br />

„Wohlfühl-Ambiente“. Ein<br />

Schwerpunkt im operativen<br />

Spektrum der Chefärztin<br />

Dr. Ulrike Klemp liegt<br />

in der Behandlung von<br />

Verengungen<br />

der Halsschlagader.<br />

Bei diesen<br />

Eingriffen werden die<br />

Ablagerungen in einem besonderen<br />

Verfahren „ausgeschält“<br />

oder aufgedehnt<br />

(dilatiert).<br />

Sämtliche Gefäße im Blick<br />

Auch Verengungen und<br />

Erweiterungen der Bauch-<br />

und Brustschlagader, die<br />

zum Herzen führt (Aortenchirurgie),<br />

sind Eingriffe,<br />

die zum breiten<br />

Leistungsspektrum der<br />

Fachärztin gehören. Aber<br />

als Endovascular-Spezialistin<br />

gilt das Augenmerk der<br />

Chefärztin auch der Weiterentwicklung<br />

der interventionellen<br />

Verfahren (durch<br />

Ballonaufdehnung und<br />

Gefäßstützen). Hinzu kommen<br />

Operationen wie die<br />

Bypasschirurgie kombiniert<br />

mit Interventionen bis zur<br />

Großzehe zur Behandlung<br />

des Raucherbeins oder des<br />

diabetischen Fußsyndroms.<br />

Shuntoperationen zur Dialyse<br />

bedürfen ebenso der besonderen<br />

Aufmerksamkeit,<br />

da sie das<br />

„Herz“ des<br />

Dialysekranken<br />

sind. Auch Krampfaderoperationen,Portanlagen<br />

sowie die Behandlung<br />

von Thrombosen in<br />

Bein- und Armvenen gehören<br />

zum Repertoire. Im<br />

Gefäßzentrum arbeitet die<br />

neue Chefärztin mit ihrem<br />

Team zudem mit den Spezialisten<br />

für Erkrankungen<br />

des Herzens (Kardiologen)<br />

sowie insbesondere den<br />

Radiologen, Diabetologen,<br />

Nephrologen und Neurologen<br />

zusammen. „Der<br />

ganzheitliche Blick auf den<br />

Patienten sowie die Behandlung<br />

von akuten Problemen<br />

aber auch den Ursachen<br />

beispielsweise von<br />

Gefäßverkalkungen kann so<br />

Hand in Hand erfolgen. Das<br />

ist mir sehr wichtig“,<br />

betont Dr. Klemp.


Das Gesundheits-<strong>Magazin</strong><br />

medTrend 11<br />

Alles Gute für die Füße<br />

WERL. Schritt für Schritt. So gehen wir im wahrsten Sinne des Wortes durchs Leben,<br />

im Schnitt sind das 120.000 Kilometer. Für viele Menschen allerdings ist das mit starken<br />

Schmerzen verbunden. Sie leiden unter „Hallux valgus“, Hammerzehen, Hühneraugen.<br />

Moderne OP-Verfahren können hier echte Hilfe bieten.<br />

Ein Fehlurteil schränken die<br />

Ärzte allerdings zunächst<br />

ein. Die Problematik an<br />

den Zehen hat nicht nur<br />

mit falschem Schuhwerk<br />

zu tun. „Die Fehlstellung<br />

der Großzehe, wir nennen<br />

dies Hallux valgus, kommt<br />

tatsächlich in allen Kulturkreisen<br />

vor“, schildert<br />

Dr. Thomas Müller. Selbst<br />

bei Völkern, die gar keine<br />

Schuhe tragen, wird die<br />

krankhafte Veränderung<br />

beobachtet, zeigt die<br />

Wissenschaft.<br />

Falsches Schuhwerk<br />

Was allerdings auch<br />

stimmt: Begünstigt wird<br />

die Fehlstellung der Großzehe<br />

durch spitz zulaufende<br />

Schuhe mit hohen<br />

Absätzen. Frauen<br />

sind auch deshalb<br />

deutlich häufiger<br />

von dieser Fehlstellung<br />

der Großzehe<br />

betroffen.<br />

Während sich erste Beschwerden<br />

häufig mit gezielter<br />

Einlageversorgung<br />

und Fußgymnastik lindern<br />

lassen, ist bei den echten<br />

Fußdeformitäten eine<br />

Operation die Behandlung<br />

der Wahl. „Nicht zuletzt<br />

gilt es, einen schmerzhaften<br />

Gelenkverschleiss wie<br />

die Arthrose zu verhindern“,<br />

betont der Chefarzt<br />

der Chirurgie im Werler<br />

Mariannen-Hospital.<br />

Hallux valgus: Wenn der<br />

Ballen heraussteht<br />

Beim Hallux valgus ist der<br />

große Zeh in Richtung der<br />

anderen Zehen gebogen,<br />

am Großzehengrundgelenk<br />

besteht jedoch<br />

ein hervortretender<br />

Ballen. Der erste<br />

Mittelfußknochen<br />

weicht oft<br />

entsprechend<br />

vom Fußskelett<br />

ab.<br />

„Eine Operation ist heute –<br />

je nach Situation – gelenkerhaltend<br />

möglich“, so Dr.<br />

Müller. Grundsätzlich gilt:<br />

Es erfolgt eine individuelle<br />

Beratung und die jeweilige<br />

Operationsform wird<br />

zwischen Arzt und Patient<br />

abgesprochen.<br />

Der gekrümmte Zeh<br />

Bei den Hammerzehen ist<br />

das Zehenendgelenk stark<br />

gebeugt, während die anderen<br />

Zehengelenke meist<br />

annähernd in Normalstellung<br />

sind. Die Fußverformungen<br />

führen dazu, dass<br />

die Schuhe am Rücken des<br />

Hammerzehs drücken und<br />

sich die Zehenspitze quasi<br />

in die Schuhsohle bohrt.<br />

„Dadurch entstehen mechanische<br />

Reizzustände<br />

mit Hühneraugen und oft<br />

auch Entzündungen und<br />

chronische Schmerzen“, so<br />

der Facharzt. Spätestens<br />

dann, so sein Rat, sollte<br />

man auch eine Operation<br />

ins Auge fassen, die in vielen<br />

Fällen ambulant erfolgen<br />

kann. In den meisten<br />

Fällen können durch den<br />

Eingriff Beschwerdefreiheit,<br />

eine ausreichende<br />

Beweglichkeit und ein gutes<br />

kosmetisches Ergebnis<br />

erreicht werden.<br />

Auf die Füße helfen lassen<br />

Die Chirurgische Abteilung<br />

des Werler Mariannen-<br />

Hospitals ist durch jahrelange<br />

Erfahrung in der Behandlung<br />

des Diabetischen<br />

Fußes zudem mit vielen<br />

weiteren OP-Methoden<br />

vertraut. Insbesondere in<br />

der Wundbehandlung und<br />

der Behandlung des diabetischen<br />

Fußsyndroms arbeiten<br />

Ärzte und Pflegeteam<br />

hier interdisziplinär zusammen,<br />

so dass die Versorgung<br />

der Patienten auf höchstem<br />

Qualitätsniveau gewährleistet<br />

ist.<br />

Auf die Zehen<br />

geschaut . . .<br />

Verformte Füße? Meistens<br />

handelt es sich<br />

um den so genannten<br />

„Hammerzeh“. Eine<br />

Zehe ist hierbei dauerhaft<br />

wie eine Kralle nach<br />

unten gebeugt.<br />

Wenn die große Zehe<br />

in Richtung der anderen<br />

Zehen seitlich gekrümmt<br />

ist, spricht der<br />

Mediziner von einem<br />

„Hallux valgus“ - einer<br />

Schiefzehe.<br />

Kontakt<br />

Chefarzt<br />

Dr. Thomas Müller<br />

Abteilung für Chirurgie<br />

Tel. 02922 / 801-2202<br />

www.mariannen-hospital.de


2 medTrend<br />

Das Gesundheits-<strong>Magazin</strong><br />

Wenn der Boden schwankt:<br />

Schwindel hat viele Gründe<br />

WICKEDE-WIMBERN. Der Boden schwankt, das Umfeld scheint sich für einige Sekunden zu<br />

drehen, Übelkeit und ein starkes Gefühl von Unsicherheit kommen oftmals hinzu. „Schwindel<br />

ist weit verbreitet“, weiß Dr. Bertram Holinka, Chefarzt der Klinik für Neurologie im <strong>Marienkrankenhaus</strong><br />

Wickede-Wimbern. „Und er wird individuell sehr unterschiedlich wahrgenommen“.<br />

Schwindel ist ein akutes<br />

Alarmzeichen des Gehirns.<br />

„Ein deutliches Signal dafür,<br />

dass eine Störung im<br />

Gleichgewichtssystem des<br />

Körpers vorliegt“, bringt<br />

es der Mediziner auf den<br />

Punkt. Es kommt zu Problemen<br />

der Orientierung und<br />

Koordinierung im Raum.<br />

„Schwindel führt zu Beeinträchtigungen,<br />

die sich<br />

deutlich negativ auf die<br />

Lebensqualität auswirken<br />

können.“<br />

Beeinträchtigungen<br />

Vor allem dann, wenn sich<br />

die Symptome über Wochen,<br />

Monate oder gar<br />

Jahre zeigen. Neben den<br />

akuten Beschwerden<br />

können dann auch<br />

noch psychische Probleme<br />

– bis hin zur<br />

Depression – Arbeitsunfähigkeit<br />

und familiäre Probleme<br />

auftreten.<br />

Ganzheitlich<br />

„In unserer Klinik finden<br />

die Betroffenen<br />

kompetente Ansprechpartner“,<br />

unterstreicht<br />

Dr. Holinka. Neben seinem<br />

Team in der Klinik für<br />

Neurologie werden zur Diagnostik<br />

und Behandlung<br />

der Schwindel-Patienten<br />

ganz bewusst weitere Experten<br />

anderer Fachrichtungen<br />

hinzugezogen. „Wir<br />

gehen das Problem ganzheitlich<br />

an“, so der Chefarzt.<br />

Denn die Ursachen<br />

für Schwindel können vielfältig<br />

sein. Während außergewöhnliche<br />

– aber harmlose<br />

Reize wie etwa eine<br />

Karussellfahrt – das Gleichgewichtssystem<br />

kurzfristig<br />

irritieren, können Krankheiten<br />

seine Funktion auch<br />

nachhaltig beeinflussen:<br />

Erkrankungen im Innenohr,<br />

im Gleichgewichtszentrum<br />

des Gehirns ebenso<br />

wie Nervenentzündungen,<br />

Herz-Kreislauf-Störungen,<br />

Stoffwechselerkrankungen,<br />

Wirbelsäulenprobleme<br />

oder psychische Leiden.<br />

„Das zeigt, wie<br />

sehr das<br />

Funktionieren<br />

unseres Balance-<br />

Systems von der Gesundheit<br />

des ganzen Körpers<br />

abhängig ist.“ Vor diesem<br />

Hintergrund legt das Team<br />

der Neurologie in Wickede-<br />

Wimbern großen Wert auf<br />

die enge Vernetzung mit<br />

den anderen Fachrichtungen.<br />

„Oftmals“, so Dr. Holinka<br />

aus seiner Erfahrung,<br />

„wundern sich unsere Patienten<br />

im ersten Gespräch<br />

über unsere detaillierten<br />

Fragen“. Aber so wird die<br />

Ursache für den Schwindel<br />

ergründet – eine Grundlage<br />

für die Wahl der richtigen<br />

Therapieform.<br />

Um sich ein möglichst<br />

umfassendes Bild<br />

von den Ursachen des ganz<br />

individuellen Schwindels zu<br />

machen, setzt Dr. Holinka<br />

neben dem ausführlichen<br />

Patienten-Gespräch auch<br />

auf modernste Medizin. Die<br />

Untersuchung der Hirnleistungen<br />

wie der Aufmerksamkeit<br />

gehören ebenso<br />

dazu, wie die Kontrolle der<br />

Nervenbahnen im Rahmen<br />

der neurologischen Untersuchung.<br />

Die Neurologie in<br />

Wickede versteht sich dabei<br />

als erste Anlaufstelle<br />

für die Patienten,<br />

„die wir<br />

durch den<br />

Dschungel der<br />

Diagnostik der beteiligten<br />

Spezialisten führen.“<br />

Dr. Holinka weist auf die<br />

bestehenden Kooperationen<br />

und engen Vernetzungen<br />

hin. Die kurzen<br />

Wege, der kollegiale und<br />

regelmäßige Austausch<br />

mit der internistischen<br />

Abteilung von Chefarzt<br />

Dr. Rainer Kunterding, der<br />

orthopädsichen Fachklinik<br />

mit Chefarzt Dr. Thomas<br />

Matuschek, dem Team der<br />

Physikalischen Therapie<br />

und die direkte Verzahnung<br />

mit den niedergelassenen<br />

Hals-Nasen-Ohren-<br />

Spezialisten, Privatdozent<br />

Dr. Gerd Borkowski und Dr.<br />

Robin Bannerjee, innerhalb<br />

des engmaschigen Expertenteams<br />

im Hospitalverbund<br />

machen eine nachhaltige<br />

Diagnostik und<br />

eine zielgerichtete, modulare<br />

Therapie möglich.<br />

Schwindelzentrum<br />

Das Wickeder Neurologie-Team<br />

hat<br />

eigens ein „Schwindelzentrum“eingerichtet,<br />

mit speziellen<br />

Sprechzeiten<br />

dienstags und donnerstags<br />

von 12.30<br />

bis 16 Uhr.<br />

Kontakt<br />

Chefarzt<br />

Dr. Bertram Holinka<br />

Klinik für Neurologie<br />

Tel. 02377 / 83-1406<br />

www.krankenhaus-wickede.de


Das Gesundheits-<strong>Magazin</strong><br />

Gebündelt wird die Arbeit<br />

der Onkologie in der spezialisierten<br />

Tagesklinik,<br />

für die im Krankenhaus<br />

eigene Räumlichkeiten<br />

bereitgestellt sind. Vor wenigen<br />

Wochen erst wurde<br />

dieser Bereich des Hauses<br />

zudem von Landesregierung<br />

und Krankenkassen<br />

noch einmal als eigenständiger<br />

Bereich besonders<br />

anerkannt und in der<br />

medTrend 13<br />

etzwerk gegen Krebs<br />

UNNA. Tumorboards, interdisziplinäre Netzwerke, Leitlinien – was theoretisch klingt, ist ganz<br />

zugewandte Arbeit für Krebspatienten vor Ort. Der Onkologische Schwerpunkt des Katharinen-Hospitals<br />

Unna setzt auf die enge Zusammenarbeit der medizinischen Tumor-Experten<br />

ebenso wie auf die begleitenden therapeutischen Angebote.<br />

Alle Experten an einem Tisch: Bei den Tumorkonferenzen werden die<br />

Kompetenzen aus den verschiedenen medizinischen Fachbereichen<br />

gebündelt, um Lösungen für den einzelnen Patienten zu erarbeiten.<br />

Kontakt<br />

Ltd. Oberarzt<br />

Dr. Ayoub Abdu<br />

Interdisziplinäre<br />

Onkologie<br />

Tel. 02303 / 100-2242<br />

www.katharinen-hospital.de<br />

Zusammenarbeit mit den<br />

niedergelassenen Ärzten<br />

gestärkt.<br />

Hilfe von allen Seiten<br />

„Das ist unser Konzept“,<br />

betont der leitende Oberarzt<br />

Dr. Ayoub Abdu, „dass<br />

wir im Netzwerk intern<br />

und extern arbeiten.“<br />

Behandelt und betreut<br />

werden Patienten mit<br />

verschiedenen Tumor-Erkrankungen.<br />

Als Fachärzte<br />

für Hämato-Onkologie haben<br />

er und seine Kollegin<br />

Dr. Van Anh Tran langjährige<br />

und umfangreiche<br />

Erfahrungen in Diagnostik<br />

und Therapie bösartiger Erkrankungen.<br />

Hinzu kommt<br />

die enge Kooperation mit<br />

den Chefärzten der Inneren<br />

Klinik I (Prof. Dr. Klaus<br />

Schlottmann), der Gynäkologie<br />

(Dr. Kunibert Latos)<br />

sowie der Chirurgie (Prof.<br />

Dr. Ulrich Mittelkötter) des<br />

Katharinen-Hospitals.<br />

Gebündelte Kompetenz<br />

Die Therapieempfehlungen<br />

für die Patienten resultieren<br />

schließlich aus<br />

den wöchentlich stattfindenden<br />

interdisziplinären<br />

Tumorkonferenzen, den so<br />

genannten Tumorboards.<br />

Fachärzte aller Disziplinen<br />

– von Innerer Medizin über<br />

Gynäkologie und Dermatologie<br />

bis zur Chirurgie,<br />

Radiologie, Pathologie und<br />

Strahlentherapie – nehmen<br />

daran teil. Das Fachwissen<br />

aller Bereiche fließt<br />

hier zusammen, um die<br />

individuell beste Therapieempfehlung<br />

zu erhalten.<br />

„Dabei orientieren wir uns<br />

an wissenschaftlich anerkannten,<br />

dem Stand der<br />

medizinischen Entwicklungen<br />

entsprechenden Leitlinien<br />

und Empfehlungen<br />

der Fachgesellschaften“,<br />

schildert Dr. Abdu.<br />

Zugewandte Medizin<br />

Alle gängigen therapeutischen<br />

Maßnahmen stehen<br />

in der Onkologie des<br />

Katharinen-Hospitals zur<br />

Verfügung. Hochdosis-<br />

Therapie und Stammzelltransplantation<br />

werden in<br />

Kooperation mit Partnerkrankenhäuserndurchgeführt.<br />

Dass Betroffene<br />

im Katharinen-Hospital<br />

rundum gut versorgt sind,<br />

machen neben der medizinischen<br />

Expertise die gute<br />

pflegerische Versorgung,<br />

die Unterstützung durch<br />

Psycho-Onkologinnen,<br />

Seelsorger und Sozialarbeiter<br />

möglich. „Unser wichtigstes<br />

Ziel ist, die onkologische<br />

Betreuung im Raum<br />

Unna auf qualitativ hohem<br />

Niveau weiterzuführen<br />

und dabei die menschlich<br />

zugewandte Betreuung<br />

der Patientinnen und Patienten<br />

gleichermaßen<br />

zu fördern.“<br />

Gemeinsam<br />

gegen Krebs<br />

Schock, Trauer, Hilflosigkeit,<br />

aber auch Kampfgeist<br />

und Hoffnung.<br />

Jede Krebserkrankung<br />

entwickelt für die Betroffenen<br />

ihre eigene<br />

Geschichte. Und jeder<br />

Patient braucht ganz<br />

individuell unterschiedliche<br />

Hilfen. In Unna<br />

hat sich zur Unterstützung<br />

in allen Fragen das<br />

Bündnis „Gemeinsam<br />

gegen Krebs“ gegründet.<br />

Regelmäßig trifft<br />

sich die Gruppe zum<br />

Austausch.<br />

Kommunikation und<br />

Kontakte fördern<br />

In diesem Forum arbeiten<br />

neben Ärzten aus<br />

Krankenhäusern und<br />

Praxen insbesondere<br />

auch Vertreter aus<br />

Selbsthilfegruppen, Patienten-Initiativen,Gesundheitsbehörden,Bildungseinrichtungen<br />

und<br />

vielen therapeutischen<br />

Bereichen zusammen.<br />

Das gemeinsame Ziel:<br />

Kontakte und Kommunikation<br />

schaffen, um „Gemeinsam<br />

gegen Krebs“<br />

vorzugehen und dabei<br />

den Einzelnen konkrete<br />

Hilfe geben zu können.


4 medTrend<br />

Das Gesundheits-<strong>Magazin</strong><br />

„Hautnah“ - Dermatologie<br />

im Wandel<br />

UNNA. Längst ist die Haut viel mehr geworden, als „nur“<br />

die Hülle für den Körper. Sie gilt als Schmuckstück, wird<br />

genutzt für Tattoos oder Piercings. Aber dennoch bleibt<br />

sie äußerst verwundbar: Extreme Sonneneinstrahlung,<br />

schädliche Umwelteinflüsse oder aggressive Allergene<br />

verursachen immer mehr Hautkrankheiten.<br />

„Früher hieß es immer:<br />

schmieren, cremen, salben.<br />

Etwas anderes macht ihr in<br />

der Dermatologie doch gar<br />

nicht“, sagt heute der Unnaer<br />

Hautexperte Dr. Hans-<br />

Joachim Böhmer, Chefarzt<br />

der Klinik für Dermatologie<br />

am Katharinen-Hospital.<br />

Dieses Berufsbild und damit<br />

die Chancen für alle<br />

Patienten mit hautbedingten<br />

Erkrankungen haben<br />

sich zum Glück deutlich<br />

verändert.<br />

Patienten profitieren vom<br />

medizischen Fortschritt<br />

Gerade auch bei Hautkrebs.<br />

Diese Diagnose ist die häufigste<br />

Krebsdiagnose in<br />

Deutschland. Bedingt durch<br />

die heutige Umweltsituation<br />

steigen die Zahlen permanent<br />

weiter. „Die Dermatologie<br />

hat hier aber in<br />

den vergangenen 20 Jahren<br />

enorme Fortschritte<br />

gemacht. Durch Vorsorge,<br />

die heute auch von den<br />

Kassen übernommen wird,<br />

Kontakt<br />

Chefarzt<br />

Dr. Hans-Joachim Böhmer<br />

Klinik für Dermatologie<br />

und Phlebologie<br />

Tel. 02303 / 100-2832<br />

www.katharinen-hospital.de<br />

und die moderne Chirurgie<br />

konnte die Zahl der tödlichen<br />

Folgen bisher stabil<br />

niedrig gehalten werden.“<br />

Dr. Hans-Joachim Böhmer,<br />

hat diese Zahlen im Blick.<br />

Denn seit exakt 20 Jahren<br />

gibt es die Dermatologie<br />

als eigenständige Klinikabteilung<br />

am<br />

Katharinen-<br />

Hospital.<br />

Mehr als<br />

cremen<br />

Zum<br />

Spektrum<br />

der<br />

Dermatologen<br />

gehören<br />

auch heute<br />

weiterhin<br />

die<br />

Behandlung<br />

der Haut<br />

mit modernsten<br />

Wirkstoffen in Form von<br />

Salben und Cremes.<br />

Aber viele Bereiche<br />

haben sich deutlich<br />

weiterentwickelt. „Wir<br />

behandeln heute beispielsweise<br />

die so genannten<br />

Systemischen<br />

Erkrankungen – wie die<br />

Schuppenflechte mit Medikamenten<br />

aber auch mit<br />

UV-Therapie oder speziellen<br />

Salzbädern“, erläutert Chefarzt<br />

Dr. Böhmer ein Beispiel<br />

von vielen. Neurodermitis,<br />

Wundrose, Gürtelrose oder<br />

Ekzeme und auch seltene<br />

Krankheitsbilder wie<br />

Autoimmunerkrankungen<br />

zählen zum weiteren<br />

Spektrum, das heute gut<br />

behandelbar ist. „Die Patienten<br />

erleben zumeist<br />

eine langfristige und deutliche<br />

Verbesserung ihrer<br />

Lebensqualität.“<br />

Moderne Therapien<br />

gegen Hautkrebs<br />

Die verschiedenen Hauttumoren<br />

werden in der<br />

modernen heutigen Klinik<br />

mit allen aktuellen<br />

operativen Verfahren<br />

einschließlich der<br />

Wächterlymphknotenbiopsie<br />

therapiert. „Und<br />

für die Behandlung<br />

flächiger<br />

Veränderungen<br />

und vor allem bei<br />

Krebsvorstufen<br />

kann das Verfahren<br />

der photodynamischen<br />

Therapie<br />

angeboten werden.“ Nicht<br />

zuletzt das ständige Mahnen<br />

der Hautärzte in ganz<br />

Deutschland und Europa<br />

hat schließlich dazu geführt,<br />

dass die Vorsorge<br />

über die Haut-Screenings<br />

heute zum Standard für die<br />

Patienten gehören.<br />

Gesundheitliche Probleme,<br />

die unter die Haut gehen<br />

Von Anfang an hat<br />

die Dermatolische<br />

Klinik zudem intensiv<br />

den Bereich<br />

der Phlebologie<br />

entwickelt, wobei<br />

im Mittelpunkt die<br />

operative Behandlung<br />

des Krampfaderleidens<br />

oder von kleinen Veränderungen<br />

wie Besenreisern<br />

stehen. Und auch mit den<br />

zunehmenden allergischen<br />

Krankheitsbildern haben<br />

sich die Dermatologen<br />

des Katharinen-Hospitals<br />

im Laufe der Jahre fachlich<br />

immer vertrauter gemacht.<br />

Die Abklärung von<br />

Heuschnupfen und vergleichbaren<br />

Allergien, die<br />

Behandlung sowie eine<br />

Prophylaxe durch Desensibilisierung<br />

gehören hier<br />

zur Arbeit der Klinik. „Wichtig<br />

ist uns immer der Blick<br />

auf die Situation des Patienten<br />

insgesamt“, betont<br />

Dr. Böhmer. Denn nicht<br />

selten haben dermatologisch<br />

erkrankte Menschen<br />

auch Probleme im kardiovaskulären<br />

Bereich, also<br />

Herzerkrankungen,<br />

oder Diabetes.


Das Gesundheits-<strong>Magazin</strong><br />

iabetes? Na und!<br />

medTrend 15<br />

SOEST. „Heute ist vieles für Menschen mit Diabetes einfacher geworden“, findet Kirsten Proll.<br />

Sie ist bereits vor 30 Jahren, als Kind, an Diabetes mellitus Typ 1 erkrankt. Inzwischen gibt es<br />

neue medizinische Möglichkeiten und umfassende Schulungsangebote. Beides bietet das<br />

<strong>Marienkrankenhaus</strong> <strong>Soest</strong>.<br />

Bereits mit drei Jahren erkrankte<br />

Kirsten Proll an Diabetes mellitus.<br />

Heute genießt sie ihr Leben – mit<br />

und trotz der Erkrankung. Medizinische<br />

Neuerungen ermöglichen<br />

ihr mehr Lebensqualität. Diabetes-Schulungen<br />

geben Sicherheit<br />

im Alltag mit Diabetes. Eine weitere<br />

Stütze ist der Austausch in<br />

Selbsthilfegruppen.<br />

Erfahrung und Kompetenz<br />

Bereits vor 16 Jahren wurde die Diabetologie<br />

am <strong>Marienkrankenhaus</strong> <strong>Soest</strong><br />

als Schwerpunkt innerhalb der Abteilung<br />

Innere Medizin gegründet. Um der<br />

zunehmenden Zahl der Patienten mit<br />

der chronischen Erkrankung gerecht<br />

zu werden, wird seit 2007 die Diabetologie<br />

als eigenständiger Bereich unter<br />

der Leitung von Dr. Stephan Morbach<br />

geführt. Die Versorgung der Patienten<br />

mit Diabetes mellitus übernimmt ein<br />

Team aus spezialisierten Ärzten, Diabetesberaterinnen<br />

und Diabetesassistentinnen<br />

DDG, einer Diätassistentin,<br />

einer Psychologin sowie drei zertifizierten<br />

Wundmanagern.<br />

„Durch die Erkrankung<br />

habe ich meinen Körper<br />

besser als so mancher Gesunde<br />

kennen gelernt“,<br />

sagt Kirsten Proll. Äußerungen<br />

wie diese zeigen,<br />

dass Menschen ihre Diabetes-Diagnose<br />

akzeptiert<br />

haben. Das ist wichtig,<br />

denn nur dann kann man<br />

– wie Kirsten Proll – gut<br />

damit leben. Die Lebensqualität<br />

trotz – und mit<br />

der Diagnose „Diabetes“<br />

zu erhalten oder sogar zu<br />

steigern, ist Ziel der Mitarbeiter<br />

der Diabetologie am<br />

<strong>Marienkrankenhaus</strong> <strong>Soest</strong>.<br />

„Eine individuelle und umfassende<br />

Versorgung der<br />

Patienten mit Diabetes<br />

mellitus ist grundlegend<br />

für einen erfolgreichen<br />

Behandlungsverlauf“,<br />

weiß Chefarzt Dr. Stephan<br />

Morbach. Die Diabetes-<br />

Beratungseinrichtung des<br />

<strong>Marienkrankenhaus</strong>es<br />

bietet für genau diese<br />

Der hohe Qualitätsanspruch zeigt sich in:<br />

Bedürfnisse ein ebenso<br />

fachlich wie menschlich<br />

kompetentes Team.<br />

Beratung und Schulung<br />

für mehr Lebensqualität<br />

Experten aus Medizin, der<br />

Diabetes-Beratung und<br />

-Schulung sowie speziell<br />

ausgebildete Pflegekräfte<br />

geben den Patienten konkrete<br />

Hilfestellung. Diabetesschulungen<br />

– auch<br />

für Angehörige, Fortbildungsangebote<br />

für Patienten<br />

und Öffentlichkeit<br />

sowie die Kooperation mit<br />

Selbsthilfegruppen – bieten<br />

vielseitige Information<br />

und Aufklärung über den<br />

Lebensalltag mit Diabetes<br />

mellitus.<br />

„Ich fühl’ mich gut!“<br />

Früher musste Kirsten Proll<br />

sechs- bis achtmal am Tag<br />

Insulin spritzen. Heute<br />

übernimmt eine Insulinpumpe<br />

die kontinuierliche<br />

Insulinversorgung für sie.<br />

„Das ist eine große Erleichterung“,<br />

freut sich Kirsten<br />

Proll über den medizinischen<br />

Fortschritt.<br />

<strong>Marienkrankenhaus</strong> bietet<br />

Insulinpumpen-Therapie<br />

Die Einleitung und Neuanpassung<br />

einer Insulinpumpen-Therapie<br />

auch unter<br />

Nutzung der kontinuierlichen<br />

Blutzuckermessung<br />

(„Glukose-Sensor“) kann im<br />

<strong>Marienkrankenhaus</strong> <strong>Soest</strong><br />

ambulant oder stationär<br />

erfolgen. Trotzdem müssen<br />

Pumpen-Träger ihre Blutzuckerwerte<br />

regelmäßig kontrollieren,<br />

um optimal eingestellt<br />

zu sein. Für Kirsten<br />

Proll ist das längst zur Routine<br />

geworden, so dass sie<br />

sich insgesamt fühlt „wie<br />

jeder andere“. Sie arbeitet<br />

und geht in ihrer Freizeit<br />

Die Diabetes-Schulungen am <strong>Marienkrankenhaus</strong> <strong>Soest</strong> geben den Betroffenen<br />

Sicherheit im Umgang mit ihrer Erkrankung.<br />

gern wandern, fährt Rad<br />

und unternimmt Reisen.<br />

„Ich habe gelernt, das<br />

Leben zu genießen“<br />

„Natürlich achte ich auf<br />

eine gesunde Ernährung“,<br />

betont Kirsten. „Aber das<br />

sollte letztlich jeder tun.“<br />

Ab und zu genießt Kirsten<br />

Proll aber auch das „süße<br />

Leben“: „Gestern war ich<br />

bei einer Taufe und habe<br />

selbstverständlich auch<br />

ein Stück Kuchen gegessen“,<br />

sagt die 33-Jährige.<br />

Wie man im Alltag am<br />

besten mit der Erkrankung<br />

umgeht, hat Kirsten<br />

in Schulungen gelernt.<br />

„Sie sind für mich unheimlich<br />

wichtig, weil ich dort<br />

immer wieder individuelle<br />

Tipps bekomme und<br />

über neue medizinische<br />

Möglichkeiten informiert<br />

werde“, betont die<br />

33-Jährige.<br />

Kontakt<br />

Allgemeine Innere<br />

Medizin/Diabetologie<br />

Tel. 02921 / 391-1101<br />

www.mkh-soest.de<br />

- der Teilnahme am Forum Qualitätssicherung Deutschland (FQSD)<br />

- der Mitgliedschaft in der Arbeitsgemeinschaft klinischer Diabeteseinrichtungen (AKD) und im Bundesverband Klinischer Diabeteseinrichtungen<br />

(BVKD)<br />

- der Anerkennung als Schwerpunktkrankenhaus für Typ 1- und Typ 2-Diabetes im Rahmen des Disease Management Programm (DMP)<br />

- der Zertifizierung als ambulante und stationäre Einrichtung zur Behandlung des diabetischen Fußsyndroms nach Qualitätskriterien<br />

der AG-Fuß in der DDG (Deutsche Diabetes Gesellschaft)


6 medTrend<br />

Das Gesundheits-<strong>Magazin</strong><br />

ygiene fängt bei den<br />

änden an<br />

HELLWEG. Im Eingangsbereich des Mariannen-Hospitals steht ein Handdesinfektionsspender:<br />

Hygiene beginnt bereits beim Betreten des Krankenhauses. Klar ist: In allen vier Häusern des<br />

Katholischen Hospitalverbundes Hellweg gelten hohe Hygienestandards.<br />

Hygiene im Krankenhaus - jeder kann dazu beitragen.<br />

Über 130 Reinigungskräfte<br />

halten die vier Krankenhäuser<br />

des Katholischen Hospitalverbundes<br />

sauber. Hygiene<br />

im Krankenhaus geht<br />

aber viel weiter. Im Katharinen-Hospital<br />

Unna, dem<br />

<strong>Marienkrankenhaus</strong> <strong>Soest</strong>,<br />

dem Mariannnen-Hospital<br />

Werl und dem <strong>Marienkrankenhaus</strong><br />

Wickede-Wimbern<br />

wacht jeweils ein ganzes<br />

Team über die hohen Hygienestandards.<br />

Diese sind in<br />

Nordrhein-Westfalen – wie<br />

in weiteren fünf Bundsländern<br />

– seit 1989 gesetzlich<br />

vorgeschrieben und dieses<br />

Jahr durch eine neue Krankenhaushygiene-Verordnung<br />

gestärkt worden.<br />

Sauber oder wirklich rein?<br />

Im Katholischen Hospitalverbund<br />

werden Hygienemaßnahmen<br />

schon lange<br />

umgesetzt. Verantwortlich<br />

für die gute Basishygiene<br />

im Krankenhaus ist eine<br />

ganze Hygienekommission<br />

– bestehend aus ärztlichem<br />

Direktor, Geschäftsführung,<br />

hygienebeauftragtem Arzt,<br />

Haben Sie Fragen zur Krankenhaushygiene?<br />

Sprechen Sie unsere Hygienefachkräfte an!<br />

Kontakt<br />

Katharinen-Hospital: Yvonne Barkschat<br />

<strong>Marienkrankenhaus</strong> <strong>Soest</strong>: Dieter Morawitz<br />

Mariannen-Hospital Werl: Karin Esswein<br />

<strong>Marienkrankenhaus</strong> Wickede-Wimbern: Rainer Belz<br />

wir@hospitalverbund.de<br />

Hygienefachkraft,<br />

externem Krankenhaushygieniker,Pflegedirektor<br />

und dem<br />

technischen Leiter.<br />

Täglich auf dem<br />

Prüfstand<br />

Die Hygienefachkraft<br />

kontrolliert, ob<br />

die Empfehlungen<br />

des Robert Koch-Institutes<br />

in der Praxis<br />

umgesetzt werden<br />

– und zwar in allen<br />

Bereichen des Krankenhauses:<br />

vom OP<br />

bis zu den Technikräumen.<br />

„Zu unserer Arbeit<br />

gehört auch die Kontrolle<br />

von Belüftungsanlagen und<br />

Waschmaschinen“, sagt<br />

Dieter Morawitz, Hygienefachkraft<br />

im <strong>Marienkrankenhaus</strong><br />

<strong>Soest</strong>. „Um unser<br />

Personal für das Thema<br />

Hygiene zu sensibilisieren,<br />

führen die Hygienefachkräfte<br />

des Hospitalverbundes<br />

regelmäßige Schulungen<br />

durch“, betont Rainer<br />

Belz, der sich seit 20 Jahren<br />

am <strong>Marienkrankenhaus</strong><br />

Wickede-Wimbern dem<br />

Thema Hygiene widmet.<br />

Sauberes Händeschütteln<br />

Für Ärzte und Pflegepersonal<br />

ist Hygiene das oberste<br />

Gebot. „Aber auch Besucher<br />

und Patienten können<br />

mithelfen, dass sie keine<br />

unliebsamen Keime im<br />

Krankenhaus ‚verteilen’“,<br />

sagt die Hygienefachkraft<br />

des Katharinen-Hospitals,<br />

Yvonne Barkschat. Und das<br />

fängt bei sauberen Händen<br />

an und geht bis zum Anlegen<br />

von Schutzbekleidung<br />

beim Betreten von Räumen<br />

mit infizierten Patienten.<br />

Insbesondere ein Erreger<br />

gerät im Zusammenhang<br />

mit Krankenhäusern immer<br />

wieder in die Diskussion:<br />

„MRSA“ – der Methicillin-<br />

Resistente Staphylococcus<br />

aureus, ein Bakterium, das<br />

gegen Methicillin unempfindlich<br />

ist. „Wie viele andere<br />

Erreger wird MRSA ebenfalls<br />

hauptsächlich über<br />

direkten Kontakt – vor allem<br />

über die Hände – übertragen.<br />

Daher gilt auch hier als<br />

primäre Maßnahme: Hände<br />

desinfizieren!“, betont<br />

die Hygienefachkraft des<br />

Mariannen - Hospitals<br />

Werl, Karin Esswein.<br />

Wenig Aufwand,<br />

große Wirkung.<br />

Bereits im Jahr 1847 belegte<br />

Ignaz Semmelweiss<br />

in seiner Klinik, dass die<br />

Müttersterblichkeit durch<br />

Einführung der Händedesinfektion<br />

von 12,3<br />

Prozent auf drei Prozent<br />

abnahm. Auch heutzutage<br />

sind sich Experten<br />

einig, dass die sorgfältige<br />

Händedesinfektion die<br />

wichtigste Maßnahme<br />

ist, um sich und andere<br />

vor der Übertragung von<br />

Infektionserregern zu<br />

schützen.<br />

Desinfizieren statt<br />

waschen<br />

• Eine Handdesinfektion<br />

ist hundert Mal wirksamer,<br />

als die Hände mit<br />

Seife zu waschen. Und:<br />

Die Desinfektionsmittel<br />

sind gesünder für die<br />

Haut, da sie sie weniger<br />

als Seife austrocknen!<br />

• In allen Häusern des<br />

Katholischen Hospitalverbundes<br />

sind Handdesinfektionsspender<br />

entweder auf den<br />

Stationsfluren, den<br />

Patientenzimmern oder<br />

neben Waschbecken<br />

zu finden. Diese sollten<br />

Besucher vor und nach<br />

dem Besuch von Patienten<br />

nutzen!<br />

• Reiben Sie die Hände<br />

mit einem alkoholischenDesinfektionsmittel<br />

30 Sekunden<br />

gründlich ein! Vergessen<br />

Sie hierbei<br />

nicht die Daumen und<br />

Fingerzwischenräume!

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