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Pflege: Helga Ruske hat auch in Heiliger Nacht nicht frei Seite 1 von ...

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Artikeltextausgabe<br />

Grenzlandpost<br />

<strong>Pflege</strong>: <strong>Helga</strong> <strong>Ruske</strong> <strong>hat</strong> <strong>auch</strong> <strong>in</strong> <strong>Heiliger</strong> <strong>Nacht</strong> <strong>nicht</strong> <strong>frei</strong><br />

VON THOMAS CLAASSEN<br />

goch-pfalzdorf Seit dem Urlaub, <strong>in</strong> dem ihren Mann die Krankheit ereilte, ist alles anders, das Leben<br />

komplett auf den Kopf gestellt. Die Ausnahme wurde Alltag. <strong>Helga</strong> <strong>Ruske</strong> und ihre Tochter Andrea<br />

Janßen erleben Heiligabend und das Fest wie jeden anderen dieser Tage. Nun, danach“. Dieses<br />

„Danach“ prägt ihr Leben, seitdem Günter <strong>Ruske</strong> (80) daheim im <strong>Pflege</strong>bett liegt. <strong>Nacht</strong>s ruft er viel,<br />

immer muss jemand zu Hause se<strong>in</strong>, der <strong>Pflege</strong>dienst kommt <strong>in</strong>s Haus. So weit, so gut. Dass <strong>Helga</strong><br />

<strong>Ruske</strong> wenigstens noch zweimal pro Woche vor die Tür kommt - familiäre Unterstützung macht?s<br />

möglich.<br />

Und die Hilfe <strong>von</strong> Christoph Kösters. Der Mann, sagt <strong>Helga</strong> <strong>Ruske</strong>, war für mich e<strong>in</strong>e wichtige Stütze <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er Situation, die sie vollkommen überfordert <strong>hat</strong>. „Me<strong>in</strong> Mann wurde aus dem Krankenhaus<br />

entlassen. Wir wollten, dass er wieder nach Hause kommt.“ Aber wie? Was muss man tun, e<strong>in</strong>en<br />

Bettlägerigen zu füttern, zu säubern, wie lagert man ihn, lagert ihn um? Was ist alles zu beachten? Was<br />

muss man überhaupt alles organisieren, vorher und ab dem Tag, an dem er zu Hause ist? Wie schützt<br />

man bei allem se<strong>in</strong>en eigenen Rücken vor falschen Bewegungen? Und das <strong>auch</strong> noch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Alter, <strong>in</strong><br />

dem man selbst gar ncht mehr immer so fit ist? „Wir wissen <strong>nicht</strong>, wie wir das alles ohne das Angebot<br />

des Wilhelm-Anton-Hospitals geschafft hätten“, sagt Andrea <strong>Ruske</strong>.<br />

Gut, dass es das Projekt „Familiale <strong>Pflege</strong>“ am Wilhelm-Anton-Hospital <strong>in</strong> Goch gibt. Gut <strong>auch</strong>, dass es<br />

Leute wie Christoph Kösters gibt. Der exam<strong>in</strong>ierte Gesundheits- und Krankenpfleger arbeitet<br />

hauptberuflich auf der Intensivstation. Machte <strong>in</strong> der Freizeit e<strong>in</strong>e Fortbildung zum <strong>Pflege</strong>tra<strong>in</strong>er. Und<br />

gibt seitdem - außerhalb se<strong>in</strong>er Dienste - <strong>nicht</strong> nur regelmäßig Kurse für pflegende Angehörige - er ist<br />

<strong>auch</strong> so was wie die Feuerwehr. Oder eben rettender Engel. <strong>Helga</strong> <strong>Ruske</strong> erzählt: „Als klar war, dass<br />

me<strong>in</strong> Mann schwer pflegebedürftig nach Hause kommen würde, haben die Schwestern des Gocher<br />

Hospitals Kontakt mit Christoph Kösters aufgenommen.“ Und er nahm dann, noch im Krankenhaus,<br />

wiederum Kontakt zu <strong>Helga</strong> <strong>Ruske</strong> und ihrer Tochter auf. Andrea Janßen erzählt: „Er <strong>hat</strong> uns gesagt,<br />

was nun alles zu erledigen ist, <strong>hat</strong> uns geholfen, schnell e<strong>in</strong> <strong>Pflege</strong>bett zu bekommen, <strong>hat</strong> den Kontakt<br />

mit dem <strong>Pflege</strong>dienst hergestellt. Und wir können ihn immer anrufen und um Rat bitten, wenn es<br />

Probleme gibt.“<br />

Christoph Kösters nickt. Noch sechs Wochen nach der Entlassung Günter <strong>Ruske</strong>s aus dem<br />

Krankenhaus steht er - alles im Rahmen des Projektes - mit Rat und bei Bedarf <strong>auch</strong> mit Tat zur <strong>Seite</strong>.<br />

Trotz allem. Die <strong>Pflege</strong> rund um die Uhr ist belastend. Fünf Kilo <strong>hat</strong> <strong>Helga</strong> <strong>Ruske</strong> abgenommen, <strong>in</strong><br />

wenigen Wochen. Christoph Kösters macht ihr klar: Sie muss mehr auf sich achten. Wer pflegt, <strong>hat</strong> nie<br />

<strong>frei</strong>. Übrigens - Christoph Kösters <strong>hat</strong> <strong>auch</strong> <strong>nicht</strong> <strong>frei</strong> <strong>in</strong> der Heiligen <strong>Nacht</strong>. Der dreifache Familienvater<br />

<strong>hat</strong> Spätdienst auf der Intensivstation des Gocher Hospitals...<br />

Info über das Projekt: www.kkikk.de/hilfe-beratung.html<br />

http://epaper.rp-onl<strong>in</strong>e.de/digiPaper/servlet/articlepageservlet?page=1053992&text=8...<br />

<strong>Seite</strong> 1 <strong>von</strong> 2<br />

09.01.2013


Artikeltextausgabe<br />

Publikation Rhe<strong>in</strong>ische Post Verlagsgesellschaft mbH<br />

Lokalausgabe Rhe<strong>in</strong>ische Post Kleve<br />

Ersche<strong>in</strong>ungstag Montag, den 24. Dezember 2012<br />

<strong>Seite</strong> 17<br />

Impressum Kontakt<br />

http://epaper.rp-onl<strong>in</strong>e.de/digiPaper/servlet/articlepageservlet?page=1053992&text=8...<br />

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09.01.2013

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