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Hernien- chirurgie - Katholische Kliniken im Kreis Kleve

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Ihre Ansprechpartner <strong>im</strong><br />

Marienhospital Kevelaer<br />

Dr. med. habil.<br />

Detlef Attig<br />

Leitender Abteilungsarzt<br />

Facharzt für Chirurgie<br />

Mininmalinvasiver Chirurg<br />

(CAMIC)<br />

Dr. med Marcus Rehbein<br />

Facharzt für Chirurgie<br />

Dr. med Hans Theuerkauf<br />

Facharzt für Chirurgie<br />

Adresse:<br />

Marienhospital gGmbH<br />

Klinik für Allgemein- und Viszeral<strong>chirurgie</strong><br />

Chefarzt Dr. med. Siegbert Walter<br />

Basilikastr. 55<br />

47623 Kevelaer<br />

Tel.: (02832) 100<br />

info@mhk.kkikk.de<br />

www.kkikk.de<br />

Termin über<br />

Frau Mareile Ehm<br />

Sekretariat<br />

Telefon: (02832) 10 11 51<br />

Telefax: (02832) 10 11 59<br />

mareile.ehm@mhk.kkikk.de<br />

Eine Einrichtung der <strong>Katholische</strong> <strong>Kliniken</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Kreis</strong> <strong>Kleve</strong> Trägergesellschaft mbH<br />

› <strong>Hernien</strong><strong>chirurgie</strong><br />

Patienteninformation<br />

› Sehr geehrte Patientinnen,<br />

sehr geehrter Patient,<br />

jährlich werden in Deutschland über 22.000 Leisten-,<br />

Schenkel-, Nabel- und Narbenhernien operiert.<br />

Brüche (<strong>Hernien</strong>) sind durch Schwachstellen der Bauchwand<br />

(Bruchpforten) hervortretende Vorwölbungen des<br />

Bauchfells (Bruchsäcke), in denen Baucheingeweide einklemmen<br />

können. Bruchpforten finden sich in der Bauchdecke,<br />

<strong>im</strong> Beckenboden oder auch <strong>im</strong> Zwerchfell.<br />

Nur durch eine Operation ist eine Heilung des Bruchleidens<br />

möglich. Eingeklemmte Brüche bedingen eine Notfall-<br />

Operation.<br />

In unserem Krankenhaus wird dabei nach dem aktuellen<br />

Wissensstand der operativen <strong>Hernien</strong>versorgung vorgegangen.<br />

Um Sie <strong>im</strong> Vorfeld der Operation umfassend zu<br />

infomieren, haben wir diesen Flyer erstellt. Natürlich stehen<br />

wir Ihnen darüber hinaus gerne für ein persönliches<br />

Beratungsgespräch zur Verfügung.<br />

Wir wünschen Ihnen gute Besserung.<br />

Dr. med. habil. Detlef Attig


Die Bruch<strong>chirurgie</strong><br />

hat in den letzten Jahren einen enormen Wandel erfahren.<br />

Die erste wirkungsvolle Leistenbruchoperation von Bassini<br />

wurde seit 1980 durch die vom Kanadier Shouldice entwickelte<br />

Operationsmethode abgelöst und nachfolgend von<br />

spannungsfreien Verfahren mit Implantation von Kunststoffnetzen<br />

durch Lichtenstein ergänzt.<br />

Auch die „Schlüsselloch<strong>chirurgie</strong>“ hielt mit endoskopischen<br />

Operationsverfahren Einzug.<br />

Trotz äußerster Sorgfalt in bis zu 5% auftretende Wiederholungsbefunde<br />

(Rezidive) führten zur häufigeren Verwendung<br />

von Kunststoffnetzen zur Verstärkung des körpereigenen<br />

Bindegewebes. Abstoßungsreaktionen sind extrem selten,<br />

eine bösartige Entartung wurde bislang nicht beobachtet.<br />

Tritt nach durchgeführter Operation <strong>im</strong> Bauchraum ein<br />

Bauchdeckenbruch auf, spricht man von einem Narbenbruch.<br />

Um bei diesen Brüchen eine ausreichende Festigkeit<br />

der Bauchdecken zu erzielen sind wir auch hier in vielen<br />

Fällen darauf angewiesen, zur Verstärkung der Bauchdecke<br />

ein modernes Kunststoffnetz zu <strong>im</strong>plantieren.<br />

Schematische Darstellung eines Bauchdeckenbruches<br />

1) Bruchpforte, 2) Darm als Bruchinhalt, 3) muskuläre<br />

Bauchdecke, 4) Haut- und Unterhautfettgewebe<br />

›<br />

<strong>Hernien</strong><strong>chirurgie</strong><br />

<strong>im</strong> Marienhospital Kevelaer<br />

Ablauf der Behandlung<br />

In unserer ambulanten Sprechstunde erfolgen die klinische<br />

und gegebenenfalls eine Ultraschall-Untersuchung sowie<br />

die Beratung über das individuell opt<strong>im</strong>ale Behandlungsverfahren.<br />

Der Aufnahme- bzw. Operationstermin wird<br />

vereinbart.<br />

Die Indikation zur jeweiligen Operation erfolgt nach den<br />

aktuellen wissenschaftlichen Kriterien.<br />

Jeder Patient erhält eine ausführliche Beratung über die<br />

ihm zu empfehlende Operationsmethode.<br />

Die Operationen werden nach dem aktuellen Stand der<br />

<strong>Hernien</strong><strong>chirurgie</strong> mit individuell angepassten Operationsund<br />

Narkoseverfahren durchgeführt.<br />

Der Patient erhält bei Entlassung eine Beratung und ein<br />

Merkblatt mit individuellen Verhaltensempfehlungen.<br />

Nach Entlassung aus stationärer Behandlung erfolgt in<br />

unserer ambulanten poststationären Sprechstunde eine<br />

abschließende Untersuchung.<br />

Sie werden sowohl während der Operation als auch in der<br />

Vor- und Nachbetreuung durch dasselbe eingespielte Team<br />

betreut. Die Operationen werden ausschließlich durch in<br />

der <strong>Hernien</strong><strong>chirurgie</strong> erfahrene Operateure durchgeführt.<br />

Das Tragen von Bruchbändern<br />

sollte unterlassen werden, da<br />

hierdurch eher Komplikationen<br />

bewirkt als verhindert werden.<br />

Operationsmethoden bei <strong>Hernien</strong><br />

› Leistenbruchoperation nach Shouldice<br />

Bei dieser Operationsmethode wird die Leistenkanalhinterwand<br />

mit körpereigenem Material verstärkt. Bei kleinen<br />

Defekten sind die Ergebnisse mit niedrigen Rezidivraten<br />

hervorragend. Größere Lücken weisen Wiederholungsbefunde<br />

in bis zu 15 % der Fälle auf.<br />

› Leistenbruchoperation nach Lichtenstein<br />

Die Bruchlücke wird bei der Operation mit einem Kunststoffnetz<br />

bedeckt und dadurch verschlossen. Der Eingriff<br />

kann mit einem Verschluss der Bruchlücke durch Naht<br />

kombiniert werden. Die Ergebnisse sind mit Rezidivraten<br />

unter 5 % sehr gut<br />

› Kindlicher Leistenbruch<br />

Da hier kein Defekt der Bauchdecke vorliegt, ist der alleinige<br />

Verschluss der Bauchfellausstülpung ausreichend.<br />

Endoskopische Operationen be<strong>im</strong> Leistenbruch<br />

(„Schlüssellochoperationen“)<br />

› TAPP<br />

Bei der laparoskopischen Bruchoperation ist der Einbau<br />

eines Kunststoffnetzes notwendig. In Vollnarkose wird während<br />

einer Bauchhöhlenspiegelung die Bruchlücke unter dem<br />

Bauchfell aufgesucht und mit einem Kunststoffnetz verschlossen.<br />

Diese Operation ist nur in Vollnarkose möglich.<br />

› TEPP<br />

Bei dieser ebenfalls über eine Kamera gesteuerten Operation<br />

wird die Lücke in der Bauchdecke mit einem Kunststoffnetz<br />

verschlossen, ohne die Bauchhöhle zu eröffnen. Auch<br />

diese Operation ist nur in Vollnarkose möglich.<br />

› Schenkelbruch<br />

Die Bruchlücke befindet sich hier unterhalb des Leistenbandes<br />

und betrifft in erster Linie Frauen. Eine Verstärkung<br />

mit einem Kunststoffnetz kann notwendig werden.<br />

› Nabelbruch und epigastrischer Bruch<br />

Die Bruchlücke wird bei einem Durchmesser unter 1,5 cm<br />

durch Nähte verschlossen. Liegt ein größerer Defekt oder<br />

ein erneut aufgetretener Nabelbruch vor, sollte die Bauchdecke<br />

mit einem Kunststoff-Netz verstärkt werden.<br />

› Narbenbruch<br />

Da hier von einer gestörten Narbenbildung ausgegangen<br />

werden muss, ist die alleinige Versorgung des Defektes mit<br />

körpereigenem Gewebe häufig nicht erfolgversprechend.<br />

Eine langfristige Stabilität kann erreicht werden, wenn die<br />

Bauchdecke mit einem Kunststoffnetz verstärkt wird.<br />

› Zwerchfellbruch<br />

An der Durchtrittsstelle der Speiseröhre in den Bauchraum<br />

kommt es zu einem Auseinanderweichen der Zwerchfellschenkel.<br />

Die Verlagerung des Magens in den Brustkorb<br />

und ein gestörter Verschluss des Mageneingangs kann die<br />

Folge sein. Entzündungen der Speiseröhre durch die Säureansammlung<br />

sind möglich und können die Schle<strong>im</strong>haut<br />

dauerhaft schädigen. In Zusammenarbeit mit den Gastroenterologen<br />

des Hauses wird die Indikation zur laparoskopischen<br />

Operation gestellt. Hierbei werden die Zwerchfellschenkel<br />

wieder einander angenähert (Hiatoplastik) und<br />

der Verschlussmechanismus für den Mageneingang gestärkt<br />

(Fundoplikatio). Bei dieser Operation verzichten wir auf<br />

den komplikationsträchtigen Einbau von Kunststoffnetzen.

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