Beschwerde - ADM Arbeitskreis Deutscher Markt
Beschwerde - ADM Arbeitskreis Deutscher Markt
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002<br />
Jahresbericht<strong>ADM</strong> <strong>Arbeitskreis</strong><br />
<strong>Deutscher</strong> <strong>Markt</strong>- und Sozialforschungsinstitute e.V.<br />
Jahresbericht<br />
2002
2002<br />
Jahresbericht<br />
Die Mitglieder des<br />
Vorstandes des <strong>ADM</strong><br />
Vorwort<br />
Mit dem Jahresbericht 2002 legt der<br />
<strong>ADM</strong> zum vierten Mal in Folge seinen<br />
Jahresbericht vor, der sich diesmal<br />
optisch von seinen Vorgängern unterscheidet.<br />
Dr. Klaus L. Wübbenhorst Hella Glagow Uwe Czaia<br />
2<br />
Nicht nur in Deutschland befindet sich<br />
die <strong>Markt</strong>forschung seit einigen Jahren<br />
in einer Phase des verstärkten und<br />
beschleunigten Wandels. Dieser<br />
Tatsache müssen auch Verbände wie<br />
der <strong>ADM</strong> Rechnung tragen, wenn sie<br />
ihrem allgemeinen Ziel, die Interessen<br />
der <strong>Markt</strong>forschung zu vertreten, nachhaltig<br />
gerecht werden wollen.<br />
Das neue Layout des vorliegenden<br />
Jahresberichts ist deshalb äußerer<br />
Reflex der inneren Veränderungen<br />
bei den verbandlichen Aufgaben<br />
des <strong>ADM</strong>.<br />
Auch wenn der eine<br />
oder andere die im<br />
englischen Sprachraum<br />
weithin geläufige<br />
Bezeichnung „market<br />
research industry“<br />
möglicherweise nicht<br />
gern hört, so bringt<br />
dieser Begriff doch den<br />
sich gegenwärtig vollziehenden<br />
Wandel in<br />
der <strong>Markt</strong>forschung<br />
auf den Punkt: Die<br />
<strong>Markt</strong>forschung entwickelt<br />
sich von einer wissenschaftliche<br />
Dienstleistungen erbringenden Profession<br />
zu einer wissenschaftlichen<br />
Dienstleistungs-Industrie. Sichtbar wird<br />
dieser Wandel zum Beispiel an den<br />
notwendigen Bestrebungen, unterhalb<br />
der akademischen Ausbildung einen<br />
eigenständigen Ausbildungsberuf zu<br />
schaffen, dessen Qualifikationen verschiedene<br />
Einsatzmöglichkeiten sowohl<br />
in den <strong>Markt</strong>forschungsinstituten<br />
als auch bei ihren Auftraggebern<br />
eröffnen.
Auch die nationalen und internationalen<br />
Aktivitäten zur Etablierung einer<br />
Dienstleistungs-Norm für die <strong>Markt</strong>und<br />
Sozialforschung auf der Grundlage<br />
ihrer allgemein anerkannten wissenschaftlich-methodischenQualitätsstandards<br />
sind Ausdruck des gegenwärtigen<br />
Wandels in der <strong>Markt</strong>forschung.<br />
Genauso wichtig wie die Entwicklung<br />
zu einer Dienstleistungs-Industrie ist<br />
für den langfristigen Erfolg der<br />
<strong>Markt</strong>forschung im Wettbewerb der<br />
verschiedenen Informationsanbieter<br />
aber auch die Erhaltung und Durchsetzung<br />
ihrer Berufsgrundsätze und<br />
Standesregeln. Das schließt die<br />
Anpassung der berufsständischen<br />
Verhaltensregeln an sich verändernde<br />
Rahmenbedingungen der <strong>Markt</strong>forschung<br />
ein.<br />
Die in Deutschland von den Verbänden<br />
seit langem mit großer Verantwortung<br />
betriebene und die Interessen<br />
von Auftraggebern, Befragten und<br />
Forschern gleichermaßen berücksichtigende<br />
Selbstregulierung der <strong>Markt</strong>und<br />
Sozialforschung ist zentraler Bestandteil<br />
ihrer pro-aktiven Interessenvertretung.<br />
Dies sind wesentliche Beispiele der<br />
Aktivitäten des <strong>ADM</strong>, die vielfältigen<br />
Herausforderungen frühzeitig zu erkennen<br />
und zum Nutzen seiner Mitglieder<br />
Lösungen zu entwickeln und möglichst<br />
im Konsens mit den vielfältigen Interessengruppen<br />
zu verabschieden.<br />
Primat ist und bleibt jedoch das<br />
Interesse des <strong>ADM</strong>.<br />
3
2002<br />
Jahresbericht<br />
4<br />
Zweifellos spürt auch die <strong>Markt</strong>forschung<br />
die deutliche Beruhigung<br />
der Konjunktur. Im Vergleich zu vielen<br />
anderen Branchen geht es ihr aber<br />
trotzdem immer noch gut. Im Jahr<br />
2002 konnten die <strong>Markt</strong>forschungsinstitute<br />
in Deutschland im Vergleich<br />
zum Vorjahr ein Umsatzplus von vier<br />
Prozent verzeichnen; die Mitgliedsinstitute<br />
des <strong>ADM</strong> sogar von sechs<br />
Prozent.<br />
Natürlich ist zu konstatieren, dass es<br />
sich dabei nicht nur um organisches<br />
Wachstum, sondern zum Teil um<br />
durch Firmenzukäufe realisiertes<br />
Wachstum handelt.<br />
Für das laufende Jahr sind ähnliche<br />
Wachstumsraten wie für 2002 zu<br />
erwarten. Von den zweistelligen<br />
Zuwachsraten des ausgehenden<br />
20. Jahrhunderts dürfte die <strong>Markt</strong>forschung<br />
aber noch einige Jahre<br />
entfernt sein.<br />
Dr. Klaus L. Wübbenhorst<br />
Der <strong>ADM</strong> <strong>Arbeitskreis</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Markt</strong>- und Sozialforschungsinstitute e.V.<br />
versteht sich als Interessenvertretung der privatwirtschaftlich organisierten <strong>Markt</strong>und<br />
Sozialforschungsinstitute in Deutschland. Er wurde im Jahr 1955 gegründet.<br />
Zur Zeit gehören ihm 45 Institute an, die zusammen mehr als zwei Drittel des<br />
Branchenumsatzes repräsentieren. Zu den satzungsgemäßen Aufgaben des <strong>ADM</strong><br />
gehören unter anderem die Wahrung des Ansehens der <strong>Markt</strong>- und Sozialforschung,<br />
die Durchsetzung der Berufsgrundsätze und Standesregeln sowie die<br />
Bekämpfung des unlauteren Wettbewerbs.<br />
Vorsitzender: Dr. Klaus L. Wübbenhorst<br />
Stellvertreter: Hella Glagow, Uwe Czaia<br />
Geschäftsführer: Erich Wiegand
<strong>Markt</strong>forschung:<br />
Von der Profession zur Industrie<br />
Ein Titel, der neugierig macht<br />
Ist <strong>Markt</strong>forschung keine Profession<br />
oder gar keine Passion (mehr)? Dies<br />
ist natürlich nicht der Fall. Ganz im<br />
Gegenteil zeigen die steigende<br />
Diskussionskultur in unserem Verband<br />
und die im Vergleich zur Gesamtwirtschaft<br />
gute Entwicklung unserer<br />
Branche, wie engagiert und auch<br />
erfolgreich gewirtschaftet wird.<br />
Aber auch unsere Branche stellt sich<br />
dem Wandel – einem Wandel, der sich<br />
– so scheint es – von Jahr zu Jahr<br />
schneller und komplexer vollzieht.<br />
Die Herausforderungen, nämlich<br />
Konsolidierung, Globalisierung,<br />
Technologisierung und die<br />
Positionierung der <strong>Markt</strong>forschung<br />
haben sich nicht geändert.<br />
In der Bewältigung dieser Herausforderungen<br />
ist unsere Branche in<br />
einem Transformationsprozess, den<br />
ich nachfolgend beschreiben möchte.<br />
Momentaufnahmen:<br />
1980 – 2000 – 2020<br />
Die eher willkürlich gewählten Zeitabschnitte<br />
in der Entwicklung der<br />
<strong>Markt</strong>forschung zeigen deutlich die<br />
geänderten Anforderungen – insbesondere<br />
an die Führung – auf. Überspitzt<br />
formuliert könnte man fragen, ob in<br />
den 80er Jahren ein Management im<br />
Sinne der Fokussierung auf die<br />
Führung des Unternehmens notwendig<br />
war. Man kann aber auch umgekehrt<br />
argumentieren, ob es nicht genau die<br />
Unternehmen der Branche sind, die<br />
durch frühzeitiges Hinwenden zu<br />
Themen der Unternehmensführung<br />
den Weg für die erfolgreiche<br />
Entwicklung ihrer Unternehmen geebnet<br />
haben. Wie später noch ausgeführt<br />
wird, sind die Global Player der<br />
Branche z.B. sicher nicht rein zufällig<br />
direkt oder durch ihre Muttergesellschaften<br />
börsennotierte Unternehmen.<br />
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2002<br />
Jahresbericht<br />
6<br />
1980: Die gute (?), alte Zeit<br />
Das Jahr 1980 wird holzschnittartig<br />
anhand von sechs Kriterien beschrieben,<br />
die den vorherrschenden Zustand<br />
der Branche charakterisieren sollen.<br />
Kunden und <strong>Markt</strong>forschungsinstitute<br />
waren zu der Zeit – speziell<br />
im Vergleich zu heute – relativ stark<br />
fragmentiert. Zwar war die Fragmentierung<br />
in der <strong>Markt</strong>forschung sicher<br />
wesentlich ausgeprägter als bei ihren<br />
Kunden, jedoch war auch die Mehrzahl<br />
der Kunden wohl maximal international,<br />
aber keinesfalls global ausgerichtet.<br />
Größere Teile der Welt – z.B.<br />
Osteuropa – waren zudem auch nur<br />
schwer für die Angebote der Konsumgüterindustrie<br />
westlicher Prägung<br />
zugängig. Die Konzentration der<br />
<strong>Markt</strong>forschungsbranche als ein Indikator<br />
für die Globalisierung war demnach<br />
also vergleichsweise niedrig.<br />
Kunden und <strong>Markt</strong>forscher verkehrten<br />
auf der Basis von „Local Heroes“.<br />
Gute Beziehungen im jeweiligen Land<br />
waren der primäre Schlüssel zum<br />
Erfolg. Es bestand wenig Bedarf an<br />
aggregierten durch die <strong>Markt</strong>forschungsinstitute<br />
zusammengestellte<br />
und veredelte Daten. Wenn eine<br />
Zusammenfassung und eine Verdichtung<br />
erfolgte, war dies vor allem die<br />
Aufgabe der Inhouse-Forschungsabteilung<br />
der Kunden.<br />
Die Institute waren zu einem großen<br />
Ausmaß inhabergeführte Betriebe. Der<br />
Chef war der oberste <strong>Markt</strong>forscher,<br />
von der Ausbildung häufig Statistiker,<br />
Mathematiker, Psychologe. Fragen der<br />
Unternehmensführung interessierten<br />
nur insoweit, als „lästige“ Aufgaben<br />
der Buchführung zu erledigen waren.<br />
Der Chef war Produkterfinder und<br />
oberster Verkäufer in einer Person.<br />
In dieser Phase war es nur konsequent,<br />
dass der Focus auf der Forschung<br />
lag. Die Methode dominierte<br />
im Zweifel über den Umsatz, die Abweichungstoleranz<br />
über die Marge.<br />
Der Institutschef umgab sich lieber<br />
mit der Aura des Professors als mit<br />
der eines Geschäftsmannes.<br />
Erinnert man an die damalige DV-<br />
Technik, lag die Hauptaufgabe der<br />
<strong>Markt</strong>forschung in der Datenbeschaffung<br />
und der anschließenden Auswertung.<br />
Der Erfolg der <strong>Markt</strong>forschung<br />
maß sich an der Dicke des Tabellenbandes.<br />
Dieses „Vor“-Urteil wird auch<br />
heute von manchen Professionen noch<br />
genutzt, um die Entwicklung unserer<br />
Branche zu diskreditieren.<br />
Letztlich stammte der Schwerpunkt<br />
der Kunden aus dem Bereich der<br />
Markenartikler der Fast Moving<br />
Cosumer Goods.
Telekommunikation, Staat, IT und<br />
Energieversorgung waren dem Nutzen<br />
der <strong>Markt</strong>forschung deutlich weniger<br />
zugänglich. Schließlich kam der Strom<br />
aus der Steckdose und wurde<br />
anstandslos konsumiert.<br />
2000: Merger Mania<br />
Der Blick auf das Jahr 2000 soll<br />
anhand der selben sechs Kriterien<br />
erfolgen.<br />
Die Beziehungen „Kunden – Lieferanten“<br />
im Jahr 2000 lassen sich vereinfachend<br />
charakterisieren als „1.000<br />
Kunden – 25 Anbieter“. Weltweit wird<br />
professionelles globales Marketing<br />
von etwa 1.000 Unternehmen betrieben.<br />
Die größten zehn dieser Unternehmen<br />
investieren im Schnitt zwischen<br />
100 und 500 Millionen US-$<br />
p.a. in Marketing. Die erwähnten 1.000<br />
Unternehmen sind verantwortlich für<br />
circa 80 Prozent des weltweiten<br />
<strong>Markt</strong>forschungsvolumens. Diesen<br />
Unternehmen stehen 25 <strong>Markt</strong>forschungsunternehmen<br />
gegenüber, die<br />
65 Prozent dieser Umsätze auf sich<br />
vereinigen. Bei einem durchschnittlichen<br />
Umsatz von etwa 350 Millionen<br />
US-$ beschäftigen diese Unternehmen<br />
insgesamt 65.000 Mitarbeiter, im<br />
Schnitt also 2.600 Personen.<br />
Die Devise heißt: Fly, Meet, Mail.<br />
Schnelligkeit, Internationalität und<br />
weltweite Betreuung ist die angemessene<br />
Reaktion auf die Kundenstruktur.<br />
Da die Firmen meist börsennotiert<br />
sind, sind die Chefs – neuhochdeutsch<br />
„CEO‘s“ – mindestens genau so häufig<br />
auf Roadshows zu finden wie bei<br />
ihren Kunden.<br />
Die Sichtweise der <strong>Markt</strong>forschung hat<br />
sich verändert. Im Mittelpunkt steht<br />
nicht die Entwicklung der nächsten<br />
Methode oder des noch genaueren<br />
Forschungsansatzes. Ziel ist es, verkaufbare<br />
Dienste anzubieten, die zur<br />
Lösung der Kundenprobleme beitragen.<br />
Demzufolge liegt der Focus nicht<br />
(mehr) auf der Datensammlung und<br />
der Datenproduktion, sondern auf der<br />
Analyse von Entwicklungen und der<br />
Unterstützung bei Entscheidungsfindung<br />
der Unternehmen durch Prognosen.<br />
Datensammlung und -verarbeitung<br />
werden durch die Informationstechniken<br />
erheblich erleichtert und<br />
ihre Qualität durch zertifizierte<br />
Standards und Verträge sichergestellt.<br />
Die Unterstützungsaufgabe ergibt sich<br />
als Folge des konsequenten Outsourcings<br />
der <strong>Markt</strong>forschung durch<br />
die Kunden.<br />
7
2002<br />
Jahresbericht<br />
8<br />
Das Kundenspektrum hat sich erheblich<br />
ausgeweitet. Potentielle und<br />
aktuelle Kunden der <strong>Markt</strong>forschung<br />
sind alle Unternehmen, die Kunden<br />
haben. Um bei dem Beispiel der 80er<br />
Jahre zu bleiben: Der Strom kommt<br />
zwar aus der Steckdose – der Kunde<br />
bestimmt aber die Farbe.<br />
2020: Business Information Services<br />
Der Blick in die Zukunft beginnt mit<br />
dem Schlagwort „Wissensgesellschaft“.<br />
Zwar ist kritisch anzumerken,<br />
dass dies derzeit primär verbale<br />
Lippenbekenntnisse denn reale<br />
Konzepte sind. Dies wird sich aber<br />
innerhalb der nächsten Jahre ändern.<br />
Die Information wird ein wirklicher<br />
und wesentlicher Produktionsfaktor<br />
sein. Wissen und Kenntnisse über den<br />
Verbraucher und die Entscheidungsprozesse,<br />
die aus einem Interessenten<br />
einen Käufer und aus diesem einen<br />
„heavy buyer“ werden lassen, sind<br />
der Schlüssel zum <strong>Markt</strong>.<br />
Die Anbieter von <strong>Markt</strong>forschungsleistungen<br />
werden entweder globale<br />
Unternehmen oder lokale Spezialisten<br />
sein. „Mittelgroße“ Firmen – welche<br />
Definition auch immer Verwendung<br />
findet – werden es schwer haben.<br />
Sie sind zu groß zu einer moderaten<br />
und selektiven Expansion und zu klein<br />
und zu finanzschwach für die notwendige<br />
Entwicklung der Technologie und<br />
der Forschungsinstrumente, um weltweit<br />
mitzuspielen.<br />
<strong>Markt</strong>forschung wird ein attraktiver<br />
Beruf geworden sein; Beruf – nicht<br />
Berufung. Schon heute zeigen<br />
Analysen zum Berufsbild, dass die<br />
<strong>Markt</strong>forschung eine durchaus anerkannte<br />
berufliche Laufbahnalternative<br />
ist. Zunehmend gewinnt die<br />
<strong>Markt</strong>forschung an Attraktivität für<br />
Personen mit Berufserfahrung nach<br />
jahrelangem Status als bevorzugter<br />
Start für Berufseinsteiger.<br />
<strong>Markt</strong>forschung in diesem Verständnis<br />
ist nicht mehr „nice to have“ sondern<br />
„must-have“ – Information. Dies gilt<br />
nicht nur für die Feststellung von<br />
Einschaltquoten zur Verteilung von<br />
Werbegeldern, sondern auch für die<br />
Berechnung des Markenwertes, des<br />
Wertes eines Kunden und der<br />
Abwägung unterschiedlicher strategischer<br />
Konzepte.<br />
Die <strong>Markt</strong>forschung wird ihre Position<br />
im Kreise der Dienstleister fester etablieren:<br />
Kein klassischer Berater und<br />
kein non-for-profit Statistikinstitut. Auf<br />
Fakten basierte Beratung bietet fundierte<br />
Kenntnisse der Märkte und<br />
damit tiefes Know-how über die<br />
Absatzchancen der aktuellen und<br />
potentiellen Angebote der Kunden.
Damit wird die <strong>Markt</strong>forschung der<br />
Dienstleistungspartner der Kunden –<br />
vielleicht noch nicht auf gleicher<br />
Augenhöhe. Sie tritt aber auch nicht<br />
durch die Hintertür in die Häuser ihrer<br />
Kunden. <strong>Markt</strong>forschung wird mit<br />
ihren Kompetenzen näher an die „C-<br />
People“ herankommen, den Chief<br />
Executive Officer, den Chief Financial<br />
Officer, den Chief Marketing Officer<br />
usw. Damit verbunden ist auch die<br />
große Chance, dass sich die <strong>Markt</strong>forschung<br />
den Zugriff auf ganz andere<br />
Budgettöpfe als heute eröffnen kann.<br />
Wettbewerbsszenario<br />
im neuen Jahrtausend<br />
Im vorangegangenen Abschnitt wurde<br />
ein weiter Bogen über die Entwicklung<br />
der <strong>Markt</strong>forschung gezogen. Der<br />
Wandel war und ist zwar rasant;<br />
dennoch ist die ursprüngliche Fragestellung<br />
unverändert: „Was sind die<br />
Motive des Konsumenten?“ Heute<br />
dominieren Fragen wie „Share of<br />
Mind“, „Share of Soul“, „Share of<br />
Voice“ und „Share of Market“.<br />
Diesen Focus sollte und wird die<br />
<strong>Markt</strong>forschung auch in der Zukunft<br />
behalten. In der Beantwortung dieser<br />
Fragen ist die <strong>Markt</strong>forschung kompetent<br />
und sollte dies auch offensiv vertreten.<br />
Durch die Globalisierung und Vernetzung<br />
der Welt sowie die Entstehung<br />
neuer Märkte (Informationstechnologie,<br />
Telekommunikation) ist das<br />
Spielfeld der <strong>Markt</strong>forschung größer<br />
geworden. Neben der klassischen<br />
Konkurrenz innerhalb der Branche<br />
sind weitere Spieler aufgetaucht, die<br />
in ihrer Rolle als Konkurrenten und/<br />
oder Partner qualifiziert werden<br />
können.<br />
So benötigen Beratungsunternehmen<br />
die Erkenntnisse der <strong>Markt</strong>forschung.<br />
Es ist aber eine Herausforderung aus<br />
Sicht der <strong>Markt</strong>forschung, aus der<br />
Rolle des Juniorpartners – also des<br />
reinen Datenlieferanten – herauszuwachsen<br />
und den eigenen Beitrag zur<br />
Lösung der Kundenprobleme deutlicher<br />
zu machen.<br />
Damit wird nicht zur Konkurrenz aufgerufen.<br />
Die <strong>Markt</strong>forschung soll ihre<br />
Business Information Services in ihrem<br />
Kompetenzfeld anbieten. Dennoch ist<br />
die permanente <strong>Markt</strong>forschung in<br />
eigener Sache als Analyse möglicher<br />
Veränderungen des relevanten<br />
<strong>Markt</strong>es unabdingbar.<br />
<strong>Markt</strong>forschung zu Beginn des dritten<br />
Jahrtausends bleibt eine spannende<br />
Aufgabe.<br />
Dr. Klaus L. Wübbenhorst<br />
9
2002<br />
Jahresbericht<br />
Ausbildungsberuf: <strong>Markt</strong>forschungskaufmann/-frau<br />
10<br />
Ausgangssituation<br />
Die <strong>Markt</strong>forschung ist im Vergleich<br />
zu den meisten anderen Wirtschaftszweigen<br />
und Forschungsfeldern eine<br />
sehr junge Disziplin: erst in der Zeit<br />
des Wirtschaftswachstums nach dem<br />
zweiten Weltkrieg wurde sie auch in<br />
Deutschland bedeutungsvoll. In den<br />
ersten Jahr(zehnt)en tat sich die<br />
<strong>Markt</strong>forschung schwer, Verfahrensweisen,<br />
Modelle oder Analysestrukturen<br />
wissenschaftlich zu definieren<br />
und als „state of the art“ festzuschreiben.<br />
<strong>Markt</strong>forschung war „Terra inkognita“<br />
und musste erst einmal erkundet<br />
werden, bevor „Straßen, Brücken und<br />
Städte“ gebaut werden konnten. Dies<br />
ist in den letzten Jahren in starkem<br />
Maße der Fall gewesen.<br />
Die kontinuierliche Diagnose von<br />
Wirkprozessen und Kausalitäten hat<br />
zu generellen Erkenntnismustern geführt,<br />
die die <strong>Markt</strong>forschung zunehmend<br />
systematisiert und in vielen<br />
Bereichen zu standardisierten Modellen<br />
geführt hat. Continuous Research,<br />
Branded Products und der Aufbau von<br />
Datenbanken zur interdisziplinären<br />
Erkenntnisgewinnung, zum Benchmarking<br />
oder auch Data Mining sind<br />
Gebiete, die in hohem Maße systematisiert<br />
sind.<br />
Zielsetzung, Lösungsansatz, Analyse<br />
und operative Schritte wie Fragebogen,<br />
Untersuchungsdesign, Auswertung<br />
und auch Reporting sind definiert<br />
und bieten den Vorteil der Reliabilität,<br />
der Validität und des Benchmarking.<br />
Die technologische Voraussetzung<br />
hierfür sind hochstandardisierte Arbeitsabläufe<br />
bei der Durchführung<br />
von <strong>Markt</strong>forschungsstudien und die<br />
spezialisierte Nutzung von Datenbanken.<br />
Die Schaffung solcher Strukturen war<br />
und ist die Aufgabe akademisch gebildeter<br />
<strong>Markt</strong>forscher; die Arbeit innerhalb<br />
und auf Basis dieser Strukturen<br />
wird die Aufgabe eines neuen Berufes,<br />
des/der <strong>Markt</strong>forschungskaufmanns/frau<br />
sein.<br />
Die Konsequenz: ein neuer<br />
Beruf, der/die „<strong>Markt</strong>forschungskaufmann/-frau“<br />
Aus diesen Überlegungen heraus hat<br />
der <strong>ADM</strong> im Jahr 2002 eine Arbeitsgruppe<br />
gebildet, die Konzepte für<br />
das Berufsbild<br />
den Ausbildungsnachweis (Liste<br />
der praktischen Ausbildungsziele<br />
und der allgemeinen Wissensvermittlung)<br />
und<br />
die Organisation der Ausbildung<br />
entwickelt hat.
Berufsbild und Ausbildungsnachweis<br />
wurden von mehreren Instituten überprüft<br />
und ergänzt und auch von<br />
Industrieunternehmen gesichtet, die<br />
selbst <strong>Markt</strong>forschung betreiben und<br />
Lehrlinge ausbilden.<br />
Die Positionierung<br />
Das Arbeitsgebiet des/der <strong>Markt</strong>forschungskaufmanns/-frau<br />
bezieht<br />
sich auf die kaufmännischen, organisatorischen<br />
und technischen Aufgabenfelder<br />
im Bereich der <strong>Markt</strong>forschung.<br />
Der Schwerpunkt liegt in<br />
den operational-organisatorischen<br />
Kompetenzbereichen. Dabei ist der/die<br />
<strong>Markt</strong>forschungskaufmann/-frau eingebunden<br />
in alle Prozessschritte von<br />
<strong>Markt</strong>forschungsuntersuchungen;<br />
angefangen bei der Konzeption einer<br />
Untersuchung über die technische<br />
Durchführung bis hin zur Ergebnisanalyse<br />
und Präsentation.<br />
In Abgrenzung zum akademisch gebildeten<br />
<strong>Markt</strong>forscher, der seine besondere<br />
Kompetenz aus wissenschaftlich<br />
begründeter Konzeption, Analyse und<br />
Beratung herleitet, wird der/die <strong>Markt</strong>forschungskaufmann/-frau<br />
sein/ihr<br />
pragmatisches Schwergewicht im<br />
operational-kaufmännisch-organisatorischen<br />
Bereich finden.<br />
Die Entwicklung eines solchen Berufes<br />
entspricht einer weiteren Spezialisierung<br />
der <strong>Markt</strong>forschung im Hinblick<br />
auf:<br />
höhere Zuverlässigkeit der<br />
Ergebnisse durch Systematisierung<br />
der Geschäftsprozesse<br />
Kosteneinsparung durch höhere<br />
Effizienz der Abwicklung<br />
höhere Ausschöpfung der akademischen<br />
und operativen Leistung<br />
durch spezifischeren Einsatz<br />
Kostenreduktion durch Verringerung<br />
der Personalkosten und<br />
Nutzung von Synergieeffekten aufgrund<br />
von Routinen und<br />
Spezialisierung<br />
Das Berufsbild<br />
Der dem DIHK <strong>Deutscher</strong> Industrieund<br />
Handelskammertag bereits vorgestellte<br />
Qualifikationskatalog des/der<br />
<strong>Markt</strong>forschungskaufmanns/-frau<br />
umfasst zwei Bereiche:<br />
den allgemeinen Kenntnisstand<br />
und<br />
die praktische Qualifikation<br />
11
2002<br />
Jahresbericht<br />
12<br />
Allgemeine Kenntnis i.S. eines Hintergrundwissens<br />
wird beim neuen Berufsbild<br />
über Methodik und andere<br />
wissenschaftliche Aspekte der <strong>Markt</strong>forschung<br />
erwartet und vermittelt;<br />
abrufbares und damit anwendbares<br />
Wissen und Können wird dagegen im<br />
Bereich der praktischen Qualifikation<br />
vorausgesetzt.<br />
Im Einzelnen einigten sich Arbeitsgruppe,<br />
Institute und Unternehmen<br />
auf folgenden Katalog zur Beschreibung<br />
des Ausbildungsnachweises:<br />
Allgemeine Kenntnisse über:<br />
die Funktionen, Bereiche und<br />
Strukturen der <strong>Markt</strong>- bzw.<br />
empirischen Forschung für private<br />
und öffentliche Auftraggeber<br />
den Ablauf einer <strong>Markt</strong>forschungsstudie<br />
von der Anfrage bis zur<br />
Ergebnispräsentation<br />
die Stellung und Aufgabe des<br />
Ausbildungsbetriebes in der<br />
<strong>Markt</strong>forschung<br />
die Rechtsgrundlage und Organisation<br />
des Ausbildungsbetriebes<br />
die Anwendung allgemeiner<br />
methodischer Grundlagen<br />
Praktische Qualifikationen<br />
sind erforderlich:<br />
sicherer Umgang mit Informationsund<br />
Kommunikationstechniken und<br />
Beherrschung der Büroorganisation<br />
Mitwirkung bei der Studienkonzeption<br />
und -kalkulation<br />
administrative Projektvorbereitung<br />
(Organisation)<br />
inhaltliche Projektvorbereitung<br />
(Feld, Stichprobe,<br />
Erhebungsunterlagen)<br />
Organisatorische Leitung von<br />
<strong>Markt</strong>forschungsstudien<br />
Mitwirkung bei Datenbeschaffung<br />
und Auswertung<br />
Vorbereitung und Erstellung<br />
von Präsentationen und<br />
Ergebnisberichten<br />
Grundkenntnisse des Finanz- und<br />
Rechnungswesens<br />
Verantwortung für<br />
Qualitätssicherungsmaßnahmen<br />
solide Englischkenntnisse
Berufliche Möglichkeiten<br />
und Organisation<br />
Der neue Ausbildungsberuf „Kaufmann/-frau<br />
der <strong>Markt</strong>forschung“ entspricht<br />
sowohl den Forderungen der<br />
Hartz-Kommission nach neuen Ausbildungschancen<br />
für Jugendliche, als<br />
auch den zeitgemäßen Anforderungen<br />
der Branche. Zielgruppe dieses neuen<br />
Berufsbildes sind Abiturienten, Realund<br />
Umschüler, sowie Quereinsteiger<br />
mit guten Voraussetzungen in Mathematik<br />
und Sprachen (Englisch).<br />
Die Ausbildung erfolgt auf Basis eines<br />
aus der Praxis heraus erarbeiteten<br />
Ausbildungsnachweises. Hier wird<br />
detailliert und prozessorientiert<br />
beschrieben, welche Ausbildungsinhalte<br />
spezifisch vermittelt werden<br />
sollen und müssen. Der Ausbildungsnachweis<br />
umfasst das gesamte<br />
Spektrum der <strong>Markt</strong>- und Sozialforschung,<br />
um eine möglichst breite<br />
Grundlage zu schaffen und dem<br />
Auszubildenden die Möglichkeit zu<br />
geben, in den verschiedenen Bereichen,<br />
Unternehmen und Institutionen,<br />
in denen <strong>Markt</strong>forschung angewandt<br />
und betrieben wird, zu arbeiten.<br />
Um auch kleineren Instituten und<br />
Unternehmen, die nicht das gesamte<br />
Spektrum anbieten, trotzdem die<br />
Möglichkeit zu bieten, Auszubildende<br />
einzustellen, ist an eine Verbundausbildung<br />
gedacht.<br />
Hier wird ein System zu entwickeln<br />
sein, das es ermöglicht, Auszubildende<br />
für spezielle Ausbildungsbereiche<br />
zeitbegrenzt in andere<br />
Institute/Unternehmen zu geben.<br />
Die genaue Ausbildungsorganisation,<br />
die Einbindung in die Berufsschule,<br />
die Entscheidung ob Wochen- oder<br />
Blockunterricht zu wählen ist, der<br />
Einsatz praxisorientierter Dozenten,<br />
sowie die Definition der Eignungsbedingungen<br />
für ausbildende Betriebe<br />
wird in Zusammenarbeit mit dem DIHK<br />
und dem KWB Kuratorium der<br />
Deutschen Wirtschaft für Berufsbildung<br />
zu entwickeln sein.<br />
Einsatzmöglichkeiten bieten sich in<br />
<strong>Markt</strong>forschungsinstituten, in Abteilungen<br />
betrieblicher <strong>Markt</strong>forschung<br />
(Unternehmen, Berater, Werbeagenturen)<br />
und darüber hinaus in den akademischen<br />
Forschungseinrichtungen<br />
der empirischen Sozial- und Wirtschaftsforschung.<br />
Eingangsposition<br />
wird in der Regel die Assistenz bei<br />
einzelnen Studien/Projekten sein. Je<br />
nach der betrieblichen Organisationsstruktur<br />
bestehen Aufstiegsmöglichkeiten<br />
ganz unterschiedlicher Art, von<br />
der organisatorischen Leitung von<br />
Projekten bis hin zur Leitung von<br />
technischen Abteilungen.<br />
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2002<br />
Jahresbericht<br />
14<br />
Durch die Einbeziehung allgemeiner<br />
kaufmännischer Kenntnisse in die<br />
Inhalte der Ausbildung ist darüber<br />
hinaus auch ein beruflicher Wechsel<br />
in andere Branchen, insbesondere<br />
der Information und Kommunikation<br />
möglich.<br />
Stand der Entwicklung<br />
Berufsbild und Ausbildungsnachweis<br />
wurden im Oktober 2002 vom <strong>ADM</strong><br />
beim DIHK zur Anmeldung vorgelegt.<br />
Eine parallel erfolgte Prüfung ähnlich<br />
gelagerter Berufe konnte mit dem<br />
Ergebnis abgeschlossen werden, dass<br />
der/die „<strong>Markt</strong>forschungskaufmann/frau“<br />
ein neues, überschneidungsfreies<br />
Berufsbild darstellt. Im November<br />
2002 wurde der „<strong>Markt</strong>forschungsassistent“<br />
(Arbeitstitel) vom KWB in<br />
die aktuelle Liste neuer Ausbildungsberufe<br />
aufgenommen.<br />
Der <strong>ADM</strong> steht in enger Verbindung<br />
mit dem DIHK, um die weitere<br />
Realisierung dieses neuen Ausbildungsberufes<br />
zum Vorteil der <strong>Markt</strong>forschungsbranche<br />
voranzutreiben.<br />
Hella Glagow<br />
In eigener Sache: Das neue<br />
Corporate Design des <strong>ADM</strong><br />
Von Zeit zu Zeit braucht jeder neue<br />
Kleider – so auch der <strong>ADM</strong>, dessen<br />
Logo und Auftritt nahezu unverändert<br />
viele Jahre überstanden hat!<br />
Entsprechend erwies sich die<br />
Gesamtanmutung bei näherer und<br />
„bewusster“ Betrachtung als wenig<br />
zeitgemäß und unpassend für eine<br />
moderne, wachstumsintensive<br />
Branche wie die <strong>Markt</strong>forschung.<br />
Eine Agentur wurde mit der Überarbeitung<br />
beauftragt. Die Zielsetzungen<br />
der Erneuerung waren<br />
klar definiert:<br />
Der neue Auftritt des <strong>ADM</strong> sollte<br />
modern sein und in einem ausgewogenen<br />
Verhältnis Wiedererkennung<br />
und Neuigkeit in sich<br />
vereinen.<br />
Die Corporate Identity des <strong>ADM</strong><br />
„Mehrwert durch Qualität“ sollte<br />
sich in der Anmutung des<br />
Auftritts widerspiegeln.<br />
Die einigende Verbandsfunktion<br />
sollte im Logo erkennbar sein.<br />
Darüber hinaus wurde selbstverständlich<br />
darauf geachtet, dass das<br />
neue Corporate Design des <strong>ADM</strong><br />
die verschiedenen Anwendungsbereiche<br />
harmonisch abdeckt, so<br />
dass Jahresbericht, Korrespondenz,<br />
Internetauftritt und Veröffentlichungen<br />
einheitlich den <strong>ADM</strong> kommunizieren.<br />
Die technische Eignung des<br />
Auftritts/Logos für die verschiedenen<br />
Medien, wie Druck, Fax, E-Mail,<br />
Kopie, versteht sich von selbst.<br />
Der vorliegende Jahresbericht präsentiert<br />
sich bereits im Glanz des<br />
überarbeiteten Auftritts des <strong>ADM</strong>,<br />
der dadurch seiner großen<br />
Bedeutung auch grafisch-optisch<br />
wieder nahe gekommen ist.
<strong>Markt</strong>forschung<br />
in Deutschland 2002<br />
Die im <strong>ADM</strong> <strong>Arbeitskreis</strong> <strong>Deutscher</strong><br />
<strong>Markt</strong>- und Sozialforschungsinstitute<br />
e.V. zusammengeschlossenen 45 privatwirtschaftlichen<br />
Institute haben<br />
nach eigenen Angaben im Jahr 2002<br />
zusammen einen Umsatz von 1.100<br />
Mio. EUR erzielt. Das entspricht<br />
gegenüber dem Umsatz des Vorjahres<br />
einer Steigerung von sechs Prozent.<br />
Damit ist der Umsatz der Mitgliedsinstitute<br />
des <strong>ADM</strong> stärker gewachsen<br />
als der Branchenumsatz. Insgesamt<br />
konnte die <strong>Markt</strong>forschung in<br />
Deutschland im Jahr 2002 ein Umsatzwachstum<br />
von vier Prozent erzielen.<br />
Die Mitgliedsinstitute des <strong>ADM</strong><br />
repräsentierten im Jahr 2002 fast<br />
70 Prozent des Umsatzes der<br />
deutschen <strong>Markt</strong>forschung.<br />
Diese und die folgenden Ergebnisse<br />
stammen aus den verschiedenen<br />
Befragungen, die der <strong>ADM</strong> regelmäßig<br />
bei seinen Mitgliedsinstituten durchführt.<br />
Bei der Interpretation zeitlicher<br />
Entwicklungen muss berücksichtigt<br />
werden, dass die zu Grunde liegenden<br />
Zahlen nicht nur die realen Veränderungen<br />
der Größe und Struktur des<br />
<strong>Markt</strong>es für <strong>Markt</strong>forschung widerspiegeln,<br />
sondern darüber hinaus in unterschiedlichem<br />
Ausmaß auch durch die<br />
unternehmensrechtlichen Veränderungen<br />
sowie die Zu- und Abgänge bei<br />
den Mitgliedsinstituten beeinflusst<br />
werden können.<br />
Internationalisierung der<br />
<strong>Markt</strong>forschung<br />
<strong>Markt</strong>forschung ist heute zu einem<br />
beachtlichen Teil ein internationales<br />
Geschäft. Weil ihre Auftraggeber zu<br />
Global Playern werden bzw. bereits<br />
geworden sind, müssen auch die Forschungsinstitute<br />
zunehmend weltweit<br />
agieren. Deshalb haben die Mitgliedsinstitute<br />
des <strong>ADM</strong> im Jahr 2002 bereits<br />
weniger als die Hälfte ihres Umsatzes<br />
in Deutschland erzielt. Dem entsprechend<br />
entfallen 54 Prozent des Umsatzes<br />
auf die Tätigkeit ihrer ausländischen<br />
Tochtergesellschaften und Beteiligungen.<br />
Die wachsende Bedeutung<br />
des Auslandsgeschäfts für die <strong>Markt</strong>forschungsinstitute<br />
in Deutschland hat<br />
natürlich zur Folge, dass der durch das<br />
Inlandsgeschäft erzielte Umsatz geringer<br />
und dem entsprechend der im<br />
Ausland erzielte Umsatz stärker wächst<br />
als der Gesamtumsatz.<br />
31<br />
69<br />
36<br />
64<br />
40<br />
60<br />
48<br />
52<br />
48<br />
52<br />
54<br />
46<br />
1997 1998 1999 2000 2001 2002<br />
Umsatz der Mitgliedsinstitute<br />
nach Herkunft in %<br />
% im Ausland erzielt<br />
% in Deutschland erzielt<br />
15
2002<br />
Jahresbericht<br />
16<br />
Umsatz der Mitgliedsinstitute<br />
nach Forschungsarten in %<br />
Umsatz der Mitgliedsinstitute<br />
nach Untersuchungsarten in %<br />
82<br />
13<br />
5<br />
85<br />
11<br />
4<br />
88<br />
10<br />
90<br />
8<br />
2 2<br />
’90 ’92 ’94 ’96 ’98 ’00 ’02<br />
Quantitative Primäruntersuchungen<br />
Qualitative Primäruntersuchungen<br />
Sekundärforschung<br />
43 41 38 36<br />
34 37 39 42<br />
15<br />
5<br />
3<br />
92<br />
7<br />
1<br />
Adhoc-Untersuchungen<br />
Panelforschung<br />
Andere kontinuierliche<br />
Forschungsprogramme<br />
Omnibus-Erhebungen<br />
Sonstige Untersuchungen<br />
45<br />
34<br />
91<br />
88<br />
8 11<br />
1 1<br />
44<br />
32<br />
16 16 17<br />
17<br />
20<br />
4<br />
2<br />
5<br />
2<br />
4<br />
1<br />
3<br />
1<br />
4<br />
’92 ’94 ’96 ’98 ’00 ’02<br />
Wie in den Jahren zuvor erzielten die<br />
Mitgliedsinstitute des <strong>ADM</strong> auch im<br />
Jahr 2002 den weitaus größten Teil<br />
ihres Umsatzes durch quantitative<br />
Primäruntersuchungen. Qualitative<br />
Primäruntersuchungen spielen im<br />
Vergleich dazu eine wesentlich geringere<br />
Rolle. Die Sekundärforschung hat<br />
seit einigen Jahren kaum noch eine<br />
Bedeutung für den erzielten Umsatz.<br />
Verstetigung der<br />
Forschungsprogramme<br />
Der Anteil des Umsatzes, den die<br />
Mitgliedsinstitute des <strong>ADM</strong> durch<br />
Panelforschung erzielt haben, hat in<br />
den neunziger Jahren fast kontinuierlich<br />
zugenommen. Im Jahr 2000 war<br />
dann ein durch Veränderungen im<br />
Mitgliederbestand des <strong>ADM</strong> methodisch<br />
bedingter Bruch der Zeitreihe<br />
festzustellen. Seitdem bewegen sich<br />
die auf die Panelforschung und andere<br />
kontinuierliche Forschungsprogramme<br />
entfallenden Umsatzanteile auf demselben<br />
Niveau.
1999 2000 2001 2002<br />
Konsum- und Gebrauchsgüterindustrie 55 51 53 47<br />
Investitionsgüterindustrie 2 5 9 13<br />
Pharmazeutische Industrie 4 4 2 4<br />
Handel, Banken, Versicherungen 5 4 6 6<br />
Öffentliche Auftraggeber 3 2 3 3<br />
Medien, Verlage 14 14 12 12<br />
Werbeagenturen, Unternehmensberater 5 9 5 5<br />
Andere <strong>Markt</strong>forschungsinstitute 12 11 10 10<br />
Insgesamt in Mio. EUR 856 935 1.037 1.100<br />
Konsum- und Gebrauchsgüterindustrie<br />
weiterhin wichtigster Auftraggeber<br />
Die Konsum- und Gebrauchsgüterindustrie<br />
ist – mit rückläufiger Tendenz<br />
– der wichtigste Auftraggeber der<br />
<strong>Markt</strong>forschungsinstitute. Im Jahr 2002<br />
haben die Mitgliedsinstitute des <strong>ADM</strong><br />
immer noch fast die Hälfte ihres Umsatzes<br />
durch die Aufträge dieser<br />
Branche erzielt. Mit einem Umsatzanteil<br />
von 13 Prozent hat sich die Investitionsgüterindustrie<br />
(einschl. Information/Telekommunikation,Energiewirtschaft,<br />
Transport/Verkehr/Touristik)<br />
erstmals an die zweite Stelle geschoben.<br />
An dritter Stelle folgen mit einem<br />
Umsatzanteil von 12 Prozent die Medien<br />
und Verlage. Der mit zehn Prozent<br />
an vierter Stelle folgende Umsatz<br />
durch Aufträge anderer <strong>Markt</strong>forschungsinstitute<br />
unterstreicht die<br />
Bedeutung von Kooperationen insbesondere<br />
im Rahmen internationaler<br />
Forschungsprojekte.<br />
Pluralisierung der Formen der<br />
Datenerhebung<br />
Die Mitgliedsinstitute des <strong>ADM</strong> haben<br />
im Jahr 2002 insgesamt rund 14 Millionen<br />
quantitative Interviews durchgeführt.<br />
Davon waren 33 Prozent persönlich-mündliche<br />
und 41 Prozent telefonische<br />
Interviews. Mit einem Anteil von<br />
21 Prozent konnten sich die schriftlichen<br />
Interviews im Jahr 2002 auf dem<br />
in den letzten Jahren erreichten Niveau<br />
halten. Die gestiegene Bedeutung<br />
schriftlicher Interviews dürfte in erster<br />
Linie auf die zahlreichen Untersuchungen<br />
zur Kundenzufriedenheit zurückzuführen<br />
sein, die häufig als schriftliche<br />
Befragung durchgeführt werden.<br />
Der Anteil der Online-Interviews ist im<br />
Jahr 2002 weiter gestiegen, spielt aber<br />
mit fünf Prozent zur Zeit nach wie vor<br />
noch keine bedeutsame Rolle. Allerdings<br />
ist davon auszugehen, dass<br />
diese Form der Datenerhebung in den<br />
Umsatz der Mitgliedsinstitute<br />
nach Branchen in %<br />
17
2002<br />
Jahresbericht<br />
18<br />
Anteil der Interviews<br />
nach Befragungsart in %<br />
CATI-Plätze und CAPI-Geräte<br />
in den Mitgliedsinstituten<br />
61<br />
29<br />
10<br />
’94 ’96 ’98 ’00 ’02<br />
2.944<br />
1.738<br />
45<br />
44<br />
11<br />
39<br />
41<br />
19<br />
Persönliche Interviews<br />
Telefoninterviews<br />
Schriftliche Interviews<br />
Online-Interviews<br />
4.512<br />
1<br />
2.738<br />
5.102<br />
Anzahl der CAPI-Geräte<br />
Anzahl der CATI-Plätze<br />
34<br />
41<br />
22<br />
3<br />
3.859<br />
33<br />
41<br />
21<br />
1996 1998 2000 2002<br />
5<br />
5.797<br />
4.048<br />
nächsten Jahren weiter an Bedeutung<br />
gewinnen wird; wenn auch mit deutlich<br />
geringeren Zuwachsraten als während<br />
der Internet-Euphorie vor einigen<br />
Jahren verschiedentlich prognostiziert.<br />
Deshalb wäre es aus heutiger Sicht<br />
unzutreffend, von einer zukünftigen<br />
Substitution der „klassischen“<br />
Erhebungstechniken durch Online-<br />
Interviews zu sprechen.<br />
Die Anteile der verschiedenen Arten<br />
von Interviews an der Gesamtzahl der<br />
durchgeführten Interviews entsprechen<br />
nicht den damit jeweils erzielten<br />
Umsatzanteilen am Gesamtumsatz der<br />
<strong>Markt</strong>- und Sozialforschungsinstitute.<br />
Sowohl schriftliche Interviews als auch<br />
Online-Interviews können zum Teil<br />
wesentlich kostengünstiger durchgeführt<br />
werden als persönlich-mündliche<br />
und telefonische Interviews. Deshalb<br />
liegen die durch schriftliche Interviews<br />
und Online-Interviews erzielten<br />
Umsatzanteile deutlich unter den<br />
jeweiligen Anteilen an der Zahl der<br />
insgesamt durchgeführten Interviews;<br />
bei persönlich-mündlichen und telefonischen<br />
Interviews ist es umgekehrt.<br />
Computerunterstützung der<br />
Datenerhebung<br />
Während sich die Computerunterstützung<br />
telefonischer Interviews bereits<br />
seit einigen Jahren durchgesetzt hat,<br />
werden nun auch bei persönlichmündlichen<br />
Interviews „paper and
pencil“ zunehmend durch den Einsatz<br />
von Laptops/Pentops ersetzt. Im Jahr<br />
2002 wurde jedes dritte persönlichmündliche<br />
Interview computerunterstützt<br />
durchgeführt. Dazu verfügten<br />
die Mitgliedsinstitute des <strong>ADM</strong> zusammen<br />
über 5.797 CAPI-Geräte. Zur<br />
Computerunterstützung telefonischer<br />
Interviews standen 4.048 CATI-Plätze<br />
zur Verfügung.<br />
Beruhigung des Konjunkturklimas<br />
Das Konjunkturklima in der deutschen<br />
<strong>Markt</strong>forschung hat sich im Jahr 2002<br />
im Vergleich zum Vorjahr weiter leicht<br />
beruhigt. Nur noch sieben Prozent der<br />
Mitgliedsinstitute des <strong>ADM</strong> berichten<br />
Ende des Jahres 2002 eine sehr gute<br />
Auftragslage; immerhin 58 Prozent<br />
bezeichneten die gegenwärtige Auftragslage<br />
als gut. Dementsprechend<br />
gab Ende 2002 mehr als ein Drittel<br />
der Institute eine weniger gute<br />
Auftragslage an.<br />
Auch die zukünftige Entwicklung der<br />
Auftragslage wird Ende des Jahres<br />
2002 weniger positiv bewertet als<br />
noch vor Jahresfrist. Die <strong>Markt</strong>forschungsinstitute<br />
in Deutschland blicken<br />
also derzeit nur mit vorsichtigem<br />
Optimismus in die Zukunft. Von den<br />
Mitgliedsinstituten des <strong>ADM</strong> erwarten<br />
23 Prozent im nächsten halben Jahr<br />
wieder eine Verbesserung der Auftragslage;<br />
fast zwei Drittel meinen,<br />
dass sie gleich bleiben wird.<br />
18<br />
49<br />
33<br />
2001 2002 2001 2002<br />
gegenwärtig zukünftig<br />
sehr gut<br />
gut<br />
7<br />
58<br />
35<br />
Ungeachtet der Beruhigung des<br />
Konjunkturklimas hat sich die positive<br />
Entwicklung der Beschäftigung in der<br />
deutschen <strong>Markt</strong>forschung fortgesetzt.<br />
Ende des Jahres 2002 waren in den<br />
Mitgliedsinstituten des <strong>ADM</strong> 8.650<br />
festangestellte Mitarbeiter beschäftigt,<br />
gegenüber 8.129 vor Jahresfrist. Das<br />
entspricht einer prozentualen<br />
Steigerung der Beschäftigung von<br />
sechs Prozent.<br />
Erich Wiegand<br />
weniger gut<br />
33<br />
57<br />
10<br />
23<br />
63<br />
14<br />
Bewertung<br />
der Auftragslage in %<br />
19
2002<br />
Jahresbericht<br />
Forschungsqualität: Standards und Normen<br />
20<br />
<strong>Markt</strong>- und Sozialforschung sind wissenschaftlich-beratendeDienstleistungen,<br />
denen ein komplexer Forschungsprozess<br />
zu Grunde liegt. Deshalb können<br />
die Auftraggeber die Qualität der<br />
erbrachten Dienstleistungen nicht<br />
immer vollständig beurteilen. Sie sind<br />
aus diesem Grund in besonderem<br />
Maße auf die fachliche Kompetenz,<br />
d.h. die Kenntnisse und Erfahrungen<br />
des eine Untersuchung durchführenden<br />
Forschungsinstituts, angewiesen.<br />
Dokumentierte und verbindliche<br />
Standards zur Qualitätssicherung für<br />
die einzelnen Schritte des Forschungsprozesses<br />
tragen dazu bei, das<br />
Vertrauen der Auftraggeber in die<br />
Leistung der <strong>Markt</strong>- und Sozialforschung<br />
zu erhalten.<br />
Standards zur Qualitätssicherung<br />
in der <strong>Markt</strong>- und Sozialforschung<br />
Deshalb haben die Verbände der deutschen<br />
<strong>Markt</strong>- und Sozialforschung<br />
unter der Federführung des <strong>ADM</strong> im<br />
Jahr 1999 „Standards zur Qualitätssicherung<br />
in der <strong>Markt</strong>- und Sozialforschung“<br />
publiziert, die einen den<br />
gesamten Forschungsprozess umfassenden<br />
Orientierungsrahmen für<br />
Forschungsinstitute und ihre Auftraggeber<br />
darstellen. Sie beschreiben die<br />
qualitätsrelevanten Erfordernisse der<br />
einzelnen Schritte des Forschungsprozesses.<br />
Die Standards zur Qualitätssicherung<br />
sind zu lesen als ein Katalog von verbindlichen<br />
Zielen, die es zu erreichen<br />
gilt, um die Qualität von Forschungsergebnissen<br />
sicherzustellen. Dabei<br />
bleibt der Weg der Zielerreichung im<br />
Rahmen der anerkannten wissenschaftlichen<br />
Methoden und Techniken<br />
freigestellt. Sie sind also nicht zu verstehen<br />
als eine Liste von Normen, die<br />
auf eine jeweils festgelegte Weise<br />
erfüllt werden müssen. Als eine Art<br />
„Checkliste“ ermöglichen es die<br />
Standards zur Qualitätssicherung den<br />
Auftraggebern grundsätzlich, die wissenschaftliche<br />
Qualität verschiedener<br />
Forschungsangebote zu beurteilen.<br />
Standards zur Qualitätssicherung<br />
für Online-Befragungen<br />
Im Jahr 2001 haben die Verbände der<br />
deutschen <strong>Markt</strong>- und Sozialforschung<br />
– wiederum unter der Federführung<br />
des <strong>ADM</strong> – die „Standards zur Qualitätssicherung<br />
für Online-Befragungen“<br />
veröffentlicht. Sie ergänzen die im Jahr<br />
1999 vorgelegten allgemeinen Standards<br />
zur Qualitätssicherung, in dem<br />
sie die grundlegenden wissenschaftlich-methodischen<br />
Anforderungen an<br />
die <strong>Markt</strong>- und Sozialforschung für die<br />
Durchführung von Online-Befragungen<br />
als spezifische Technik der Datenerhebung<br />
präzisieren.
Um es den Auftraggebern von Online-<br />
Befragungen zu erleichtern, die relevanten<br />
Fragen zur Beurteilung der<br />
Qualität verschiedener Forschungsangebote<br />
für Online-Befragungen zu<br />
stellen, wurden die „Standards zur<br />
Qualitätssicherung für Online-<br />
Befragungen“ auch in einer komprimierten<br />
Form als „Checkliste für<br />
Auftraggeber von Online-Befragungen“<br />
publiziert. In dieser Checkliste sind die<br />
grundlegenden wissenschaftlichmethodischen<br />
Anforderungen an die<br />
Durchführung von Online-Befragungen<br />
in Form eines Fragenkatalogs<br />
zusammengestellt.<br />
Norm-Entwurf DIN 77500 „<strong>Markt</strong>- und<br />
Sozialforschungs-Dienstleistungen“<br />
Zusammen mit dem Deutschen Institut<br />
für Normung e.V. (DIN) haben im Jahr<br />
2002 die Verbände der deutschen<br />
<strong>Markt</strong>- und Sozialforschung in einer<br />
Arbeitsgruppe die beiden vorliegenden<br />
Standards zur Qualitätssicherung integriert<br />
und auf dieser Grundlage eine<br />
deutsche Norm für „<strong>Markt</strong>- und Sozialforschungs-Dienstleistungen“entwickelt.<br />
Sie liegt seit März 2003 als<br />
Norm-Entwurf DIN 77500 der<br />
Fachöffentlichkeit zur Prüfung und<br />
Stellungnahme vor und ist über den<br />
Beuth Verlag in Berlin zu beziehen.<br />
ISO Norm für „Market Research“<br />
Etwa im selben Zeitraum konkretisierten<br />
sich bei der International<br />
Organization for Standardization (ISO)<br />
durch die Einrichtung eines entsprechenden<br />
Technical Committees die<br />
Überlegungen zur Entwicklung einer<br />
internationalen Norm für „Market<br />
Research“.<br />
Einerseits ist eine internationale Norm<br />
für die <strong>Markt</strong>- und Sozialforschung bei<br />
der zunehmenden Internationalisierung<br />
der Tätigkeit der Forschungsinstitute<br />
grundsätzlich zu begrüßen. Andererseits<br />
kann sie in Ländern wie zum<br />
Beispiel Deutschland und Großbritannien,<br />
in denen die <strong>Markt</strong>- und Sozialforschung<br />
seit vielen Jahren etabliert<br />
ist, nur dann zur Sicherung und<br />
Verbesserung der Forschungsqualität<br />
beitragen, wenn sie die länderspezifischen<br />
Unterschiede der <strong>Markt</strong>- und<br />
Sozialforschung hinsichtlich Organisationsformen,<br />
Rahmenbedingungen und<br />
Traditionen angemessen berücksichtigt.<br />
Deshalb wird sich der <strong>ADM</strong> an<br />
der Entwicklung einer internationalen<br />
Norm für die <strong>Markt</strong>- und Sozialforschung<br />
aktiv beteiligen und zur<br />
Wahrung der spezifischen Interessen<br />
der deutschen <strong>Markt</strong>- und Sozialforschung<br />
den deutschen Norm-Entwurf<br />
bzw. die deutsche Norm in die<br />
Verhandlungen bei ISO einbringen.<br />
Erich Wiegand<br />
21
2002<br />
Jahresbericht<br />
Forschungsethik und Standesregeln<br />
22<br />
Der Begriff 'Ethik' wurde in den letzten<br />
Monaten sehr stark strapaziert,<br />
gleichwohl ist er in vielen Bereichen<br />
virulent und wurde gerade in den letzten<br />
Jahren zunehmend thematisiert,<br />
z.B. wurde 2001 der 'Nationale<br />
Ethikrat' institutionalisiert. Dieser<br />
Ethikrat hat einen umfassenden<br />
Auftrag bezüglich des interdisziplinären<br />
Diskurses von Naturwissenschaften,<br />
Medizin, Theologie und<br />
Philosophie, Sozial- und Rechtswissenschaften.<br />
Im Gegensatz zu diesem sehr allgemeinen<br />
Anspruch versteht sich –<br />
ebenso wie der Presse- und Werberat<br />
– der Rat der Deutschen <strong>Markt</strong>- und<br />
Sozialforschung e.V. als Selbstregulierungsinstanz,<br />
die sehr praxisnah auf<br />
Basis von Forschungsethik mögliche<br />
Probleme intern regelt. Dieser 'Rat'<br />
bezieht selbstverständlich Auftragnehmer,<br />
Wissenschaft und Auftraggeber<br />
ein – repräsentiert durch die drei großen<br />
Verbände <strong>ADM</strong>, ASI (Arbeitsgemeinschaft<br />
Sozialwissenschaftlicher<br />
Institute e.V.) und BVM (Berufsverband<br />
<strong>Deutscher</strong> <strong>Markt</strong>- und Sozialforscher<br />
e.V.).<br />
Verstanden wird diese Regelung als<br />
Ergänzung zu dem 'moralischen<br />
Minimum', das das Rechtssystem zur<br />
Verfügung stellt, d.h. den Standesregeln<br />
kommt eine Ergänzungsfunktion<br />
für das bestehende Recht zu.<br />
Die Standesregeln und damit ethische<br />
Grundprinzipien sollen zeitnah Forschungspraxis<br />
leiten, da u.a. Gesetze<br />
nur ex post Verhaltensnormen<br />
beschreiben resp. sanktionieren.<br />
Der Rat der Deutschen <strong>Markt</strong>- und<br />
Sozialforschung e.V. wird aktiv bei<br />
<strong>Beschwerde</strong>n, er kann aber auch von<br />
sich aus ein Verfahren einleiten, wenn<br />
ein begründeter Verdacht besteht,<br />
dass Standesregeln und damit Forschungsethik<br />
verletzt wurden. Er ist<br />
damit auch eine Institution, die<br />
gesetzlichen, statischen Überregulierungen<br />
entgegenwirken soll. Ebenso<br />
sollen Gerichtsverfahren vermieden<br />
werden – auch im Sinn einer Schiedsstelle<br />
(zunehmend als Alternative zu<br />
bisherigen Regelungen Bestandteil von<br />
Verträgen im 'Business-to-Business-<br />
Bereich').<br />
Obgleich: die Vorzüge von Standesregeln<br />
werden auch durch die Legislative<br />
honoriert, im Rahmen der europäischen<br />
Gesetzgebung verstärken<br />
sich die Tendenzen, Standesregeln<br />
und Selbstregulierung per Gesetz festzuschreiben<br />
und damit den Spielraum<br />
einzuengen. Für die Standards der<br />
<strong>Markt</strong>forschung ist dies noch nicht<br />
angedacht, hier kann die Selbstregulierung<br />
noch Schutzfunktionen haben.<br />
Ohne auf die Standesregeln im einzelnen<br />
einzugehen, ist es wichtig, die<br />
ethischen Grundprinzipien kurz zu<br />
skizzieren. Sie sind nicht beliebig,
d.h. sie sind nicht aus einem<br />
Utilitarismus ableitbar, bei dem über<br />
die moralische Zulässigkeit eines<br />
Forschungsdesigns, der Weitergabe<br />
von Ergebnissen oder Anreicherung<br />
von Individual-Datenbanken über eine<br />
Art (sozialer) Kosten-Nutzen-Analyse<br />
entschieden wird:<br />
Recht auf Sicherheit, Schutz der<br />
Probanden vor Nachteilen.<br />
Wahrung der Anonymität. Die<br />
Zusicherung und Einhaltung der<br />
Anonymität ist gerade im Hinblick<br />
auf die stark wachsende Verbreitung<br />
des Internets und der Sammlung<br />
von Informationen in riesigen<br />
Datenbanken sowie Verfahren des<br />
'data mining' von eminenter<br />
Bedeutung.<br />
Freiwilligkeit der Teilnahme. Den<br />
Probanden muss die Möglichkeit<br />
gegeben werden, die Teilnahme an<br />
einer Untersuchung zu verweigern.<br />
Auch dies gewinnt zunehmend<br />
durch über Internet-Nutzung generierte<br />
Daten an Bedeutung: sie<br />
sollten absolut vertraulich und<br />
zweckgebunden verwendet werden<br />
– nach entsprechender Information<br />
der Betroffenen und der Zusicherung<br />
des Rechts auf Anhörung.<br />
Der Fokus wird im allgemeinen auf die<br />
Beziehung Forscher - Proband gelegt.<br />
Es besteht jedoch genauso ein Spannungsverhältnis<br />
zwischen Auftraggeber<br />
und Forscher oder zwischen Auftraggeber<br />
und Proband.<br />
Der Auftragnehmer muss Untersuchungen<br />
redlich und wissenschaftlich<br />
fundiert durchführen. Die Untersuchungsschritte<br />
müssen transparent<br />
sein und die Ergebnisse verlässlich.<br />
Werden von einem Klienten Ergebnisse<br />
falsch oder verzerrt wiedergegeben,<br />
so sollte dagegen Einspruch eingelegt<br />
werden.<br />
Dies ist sicherlich schwierig in Bezug<br />
auf das Verhältnis zwischen Kunde<br />
und Auftraggeber, kann aber auch<br />
Probleme im Binnen-Verhältnis zwischen<br />
z.B. Management und interner<br />
Forschungsstelle aufweisen. Und: ein<br />
wichtiges Grundprinzip ist die Vertraulichkeit<br />
der für einen Klienten ermittelten<br />
Resultate.<br />
Der Rat der Deutschen <strong>Markt</strong>- und<br />
Sozialforschung e.V. soll dazu beitragen,<br />
die moralischen, ethischen<br />
Grundprinzipien durchzusetzen und zu<br />
wahren. Gerade auch im Hinblick auf<br />
die Entwicklung, dass immer mehr<br />
Nicht-<strong>Markt</strong>forscher versuchen, das<br />
Geschäftsfeld der <strong>Markt</strong>forschung zu<br />
besetzen, ohne explizit die Einhaltung<br />
der Standesregeln zum Prinzip zu<br />
erklären.<br />
23
2002<br />
Jahresbericht<br />
24<br />
Allein schon durch die technischen<br />
Möglichkeiten können Begehrlichkeiten<br />
geweckt werden, abseits der<br />
Standesregeln Daten aufzubereiten<br />
und anzubieten. Dem muss ein Riegel<br />
vorgeschoben werden, damit die<br />
Handlungsfreiheit der Profession<br />
gewahrt bleibt und nicht etwa durch<br />
weitere gesetzliche Maßnahmen eingeschränkt<br />
wird, die durch unethisches<br />
Verhalten induziert werden.<br />
Die Funktion des Rates darf mithin<br />
nicht nur einer (kleinen) Fachöffentlichkeit<br />
bekannt sein. Hier muss versucht<br />
werden, analog etwa zum<br />
Werberat, eine breite Öffentlichkeit zu<br />
erreichen – durch Pressemitteilungen<br />
und durch die unter maßgeblicher<br />
Beteiligung des <strong>ADM</strong> entwickelten<br />
Broschüre, die den Mitgliedern von<br />
<strong>ADM</strong>, ASI, BVM und anderen<br />
Funktionsträgern zur Verfügung<br />
gestellt wird.<br />
U. E. werden darin verständlich Ziele<br />
und Vorgehensweisen aufgezeigt, z. B.<br />
auch über eine graphische Umsetzung<br />
der Behandlung von <strong>Beschwerde</strong>n<br />
(siehe folgende Seite).<br />
Diese Maßnahmen können nur ein<br />
erster Schritt sein, sie müssen zusätzlich<br />
über geeignete Kanäle den Adressaten<br />
für Forschung auf Probandenund<br />
Kundenseite vermittelt werden,<br />
denn: die Profession ist in starkem<br />
Maße von dem Goodwill und der<br />
Teilnahmebereitschaft abhängig,<br />
man denke nur an sinkende Ausschöpfungsraten,<br />
die kosteneffektive<br />
und qualitativ anspruchsvolle Untersuchungen<br />
zunehmend erschweren.<br />
Forscher müssen allein schon aus<br />
Gründen der Selbsterhaltung ein sensitives<br />
Gefühl für ethische Prinzipien<br />
entwickeln und verinnerlichen: 'good<br />
ethics is good business'.<br />
Uwe Czaia
Prüfungsausschuss<br />
des Rats der deutschen <strong>Markt</strong>- und<br />
Sozialforschung kanalisiert die <strong>Beschwerde</strong><br />
Freispruch<br />
<strong>Beschwerde</strong><br />
<strong>Beschwerde</strong>rat<br />
Gremium, dem 3 Experten der beteiligten<br />
Verbände, sowie ein Vorsitzender<br />
angehören. Abstimmung über einzelne<br />
<strong>Beschwerde</strong>n schriftlich oder mündlich<br />
Falllösung<br />
Der <strong>Beschwerde</strong>rat teilt den beteiligten<br />
Parteien schriftlich das Ergebnis der Prüfung mit<br />
Ermahnung<br />
Sanktionsmöglichkeiten<br />
Zurückweisung,<br />
wenn die <strong>Beschwerde</strong><br />
offensichtlich unbegründet ist<br />
öffentliche Rüge<br />
Empfehlung des<br />
Verbandsausschluss<br />
u.U. Benachrichtigung<br />
der zuständigen<br />
Behörden<br />
25
2002<br />
Jahresbericht<br />
Interessenvertretung<br />
der <strong>Markt</strong>forschung in Europa<br />
26<br />
Durch die zunehmende Bedeutung der<br />
gesetzgeberischen Initiativen auf europäischer<br />
Ebene und die Internationalisierung<br />
wirtschaftlicher Aktivitäten<br />
wird es für nationale Wirtschaftsverbände<br />
wie den <strong>ADM</strong> immer wichtiger,<br />
auch über den nationalen Tellerrand<br />
hinweg zu blicken. Wenn die berechtigten<br />
Interessen der <strong>Markt</strong>- und<br />
Sozialforschung bereits in den Richtlinien<br />
der Europäischen Gemeinschaft<br />
Berücksichtigung finden, dann fällt es<br />
weniger schwer dafür Sorge zu tragen,<br />
dass sie auch im einzelstaatlichen<br />
Recht angemessen berücksichtigt<br />
werden.<br />
The Alliance for Research<br />
Aus diesem Grund beteiligt sich der<br />
<strong>ADM</strong> aktiv am Aufbau und der<br />
Etablierung der Alliance for Research.<br />
Die Alliance for Research ist eine<br />
gemeinsame Initiative der European<br />
Society for Opinion and Marketing<br />
Research (ESOMAR), dem internationalen<br />
Berufsverband der <strong>Markt</strong>- und<br />
Sozialforscher, und der European<br />
Federation of Associations of Market<br />
Research Organisations (EFAMRO),<br />
dem europäischen Dachverband der<br />
nationalen Wirtschaftsverbände der<br />
<strong>Markt</strong>- und Sozialforschungsinstitute.<br />
Ziel und Aufgabe<br />
Ziel und Aufgabe der Alliance for<br />
Research ist es, die <strong>Markt</strong>forschung<br />
auf europäischer Ebene zu repräsentieren<br />
und durch eine aktive Begleitung<br />
der verschiedenen Gesetzesvorhaben<br />
der Europäischen Gemeinschaft<br />
erfolgreich ihre Interessen zu vertreten.<br />
Das kann nur erreicht werden,<br />
wenn sie mit einer Stimme spricht.<br />
Deshalb haben ESOMAR und EFAMRO<br />
entschieden, ihre langjährige Zusammenarbeit<br />
zu intensivieren und die<br />
politische Interessenvertretung der<br />
<strong>Markt</strong>forschung in einer gemeinsamen<br />
Initiative zu vereinen.<br />
Eine effiziente Interessenvertretung<br />
der <strong>Markt</strong>- und Sozialforschung setzt<br />
eine ständige Beobachtung ihrer politischen<br />
und gesellschaftlichen<br />
Rahmenbedingungen voraus. Deshalb<br />
hat die Alliance for Research mit dem<br />
Aufbau eines Monitoring Systems<br />
begonnen, mit dem über die gesetzliche<br />
Situation der <strong>Markt</strong>- und Sozialforschung<br />
sowie über Gesetzesvorhaben,<br />
die sie tangieren können,<br />
berichtet wird. Dieses Monitoring<br />
System ist die notwendige Voraussetzung<br />
und Grundlage, um frühzeitig,<br />
angemessen und koordiniert reagieren<br />
zu können, wenn sich bei der Entwicklung<br />
von Richtlinien der Europäischen<br />
Gemeinschaft oder ihrer Umsetzung in<br />
einzelstaatliches Recht Probleme für<br />
die <strong>Markt</strong>- und Sozialforschung<br />
abzeichnen.
Mindestens genauso wichtig wie auf<br />
sich durch Gesetzesvorhaben abzeichnende<br />
Probleme zu reagieren, ist es<br />
für die <strong>Markt</strong>forschung, solche Probleme<br />
möglichst gar nicht erst entstehen<br />
zu lassen. Deshalb müssen den politischen<br />
Entscheidungsträgern die Zielsetzungen<br />
und Arbeitsweisen von<br />
<strong>Markt</strong>- und Sozialforschung pro-aktiv<br />
kommuniziert werden. Dabei muss<br />
deutlich gemacht werden, dass <strong>Markt</strong>forschung<br />
gerade keine Direktwerbung<br />
oder Verkaufsförderung ist, sondern<br />
allein schon aus methodischen Gründen<br />
von solchen forschungsfremden<br />
Tätigkeiten klar getrennt durchgeführt<br />
wird. Deshalb ist es auch unangemessen,<br />
auf <strong>Markt</strong>- und Sozialforschung<br />
einerseits und Direktwerbung und<br />
Verkaufsförderung andererseits dieselben<br />
gesetzlichen Regelungen<br />
anwenden zu wollen.<br />
Interessenvertretung in 2002<br />
Im Jahr 2002 hat eine Arbeitsgruppe<br />
der Europäischen Kommission ein<br />
Papier „Commercial Practices Aimed<br />
at Children“ vorgelegt, in dem unter<br />
anderem auch schwerwiegende<br />
Beschränkungen der <strong>Markt</strong>forschung<br />
bei Kindern gefordert wurden. Die<br />
Alliance for Research hat sich in einer<br />
Stellungnahme dagegen gewandt und<br />
deutlich gemacht, dass <strong>Markt</strong>forschung<br />
keine „commercial practice“<br />
sondern angewandte wissenschaftliche<br />
Forschung ist. Außerdem existiert seit<br />
vielen Jahren sowohl international als<br />
auch national ein wirksames System<br />
der Selbstregulierung, das für die Einhaltung<br />
der Berufsgrundsätze und<br />
Standesregeln sorgt. Diese verlangen<br />
in speziellen Richtlinien, dass Umfragen<br />
bei Kindern mit besonderer<br />
Sorgfalt und hohem ethischen Verantwortungsbewusstsein<br />
durchgeführt<br />
werden müssen.<br />
Wie auch der <strong>ADM</strong> selbst und die britische<br />
Market Research Society ist auch<br />
die Alliance for Research der Aufforderung<br />
der Europäischen Kommission<br />
gefolgt und hat eine Stellungnahme zu<br />
der geplanten Revision der europäischen<br />
Richtlinie zum Datenschutz<br />
abgegeben. Darin wird insbesondere<br />
gefordert, dass die Anerkennung der<br />
<strong>Markt</strong>forschung als wissenschaftliche<br />
Forschung sowohl in der europäischen<br />
Datenschutzrichtlinie selbst als auch in<br />
den nationalen Datenschutzgesetzen zu<br />
ihrer Umsetzung explizit Eingang findet.<br />
Obwohl natürlich in den Stellungnahmen<br />
von <strong>ADM</strong> und MRS jeweils<br />
auch auf die spezifische nationale<br />
Situation eingegangen wird, befinden<br />
sich alle drei Stellungnahmen „close in<br />
line“. Dieses Sprechen der europäischen<br />
<strong>Markt</strong>forschung mit einer Stimme<br />
konnte durch eine enge wechselseitige<br />
Information und Koordination<br />
erreicht werden, deren Zustandekommen<br />
durch die Alliance for Research<br />
wesentlich gefördert wurde.<br />
Erich Wiegand<br />
27
2002<br />
Jahresbericht<br />
Mitgliedsinstitute des <strong>ADM</strong><br />
ALPHA-INSTITUT GmbH Tel. +49-6131-630680<br />
AMR – Advanced Market Research GmbH Tel. +49-211-865870<br />
ASK Gesellschaft für Sozial- und Konsumforschung mbH Tel. +49-40-3256720<br />
Roland Berger Market Research Tel. +49-89-92308231<br />
BIK ASCHPURWIS + BEHRENS GmbH Tel. +49-40-4147870<br />
Bonner Institut für <strong>Markt</strong>-, Meinungs-, Absatz- und Sozialforschung marmas bonn GmbH Tel. +49-228-364832<br />
C.M.R. Institut für Communication- & Marketing-Research Tel. +49-621-18160<br />
Compagnon <strong>Markt</strong>forschungs-Institut GmbH & Co. KG Tel. +49-711-699180<br />
CZAIA <strong>Markt</strong>forschung GmbH – TECUM® Tel. +49-421-2071300<br />
ENIGMA GfK Medien- und Marketingforschung GmbH Tel. +49-611-999600<br />
facit Marketing-Forschung GmbH Tel. +49-89-5446170<br />
Foerster & Thelen <strong>Markt</strong>forschung Feldservice GmbH Tel. +49-234-50740<br />
forsa Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen mbH Tel. +49-30-628820<br />
GfK AG Tel. +49-911-3950<br />
IFAK Institut GmbH & Co. KG Tel. +49-6128-7470<br />
Impulse Forschungsgesellschaft für Marketing und Organisation mbH Tel. +49-6221-14880<br />
infas Institut für angewandte Sozialwissenschaft GmbH Tel. +49-228-38220<br />
INRA Deutschland GmbH Tel. +49-4542-8010<br />
Institut für Demoskopie Allensbach GmbH Tel. +49-7533-8050<br />
Institut für <strong>Markt</strong>forschung GmbH – IM Leipzig Tel. +49-341-99500<br />
Intermarket Gesellschaft für internationale <strong>Markt</strong>- und Meinungsforschung mbH Tel. +49-211-67040<br />
Ipsos Deutschland GmbH Marketing-, Medien- und Sozialforschung Tel. +49-40-800960<br />
IRES Gesellschaft für Unternehmens-, Marketing- und Kommunikationsforschung mbH Tel. +49-211-325093<br />
Dr. von Keitz GmbH Institut für Kommunikations-Forschung Tel. +49-40-3553800<br />
Krämer <strong>Markt</strong>forschung GmbH Tel. +49-2501-8020<br />
LINK Institut für <strong>Markt</strong>- und Sozialforschung GmbH Tel. +49-69-945400<br />
M & E Deutsche Gesellschaft für <strong>Markt</strong>- und Engpassforschung mbH Tel. +49-69-9636470<br />
Mafo-Institut GmbH & Co. KG Tel. +49-6196-50390<br />
MARPLAN Forschungsgesellschaft mbH Tel. +49-69-80590<br />
mc markt-consult institut für strukturforschung und marketingberatung GmbH Tel. +49-40-3860420<br />
Media <strong>Markt</strong> Analysen GmbH & Co. KG Tel. +49-69-610040<br />
Millward Brown Germany GmbH & Co. KG Tel. +49-69-739440<br />
NFO Infratest Tel. +49-89-56000<br />
polis Gesellschaft für Politik- und Sozialforschung mbH Tel. +49-89-14369710<br />
PSYMA Psychological Market Analysis GmbH Tel. +49-911-995740<br />
result: Institut für Medien- und Meinungsforschung Sabine Haas GmbH Tel. +49-221-9529710<br />
rheingold Institut für qualitative <strong>Markt</strong>- und Medienanalysen Tel. +49-221-9127770<br />
RMM Marketing Research International GmbH Tel. +49-40-46006611<br />
SCHAEFER MARKTFORSCHUNG Institut für <strong>Markt</strong>-, Sozial- und Werbeforschung GmbH Tel. +49-40-5473490<br />
Sinus Sociovision GmbH Tel. +49-6221-80890<br />
TEMA-Q Technik und Management für Qualität GmbH Tel. +49-5372-97800<br />
TNS EMNID <strong>Markt</strong>-, Media- und Meinungsforschung Tel. +49-521-92570<br />
Umfrageninstitut Klaus Peinelt GmbH Tel. +49-89-347514<br />
Unabhängiges Meinungsforschungsinstitut INFO GmbH Tel. +49-30-4855820<br />
USUMA GmbH Tel. +49-30-92702810<br />
<strong>ADM</strong> <strong>Arbeitskreis</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Markt</strong>- und Sozialforschungsinstitute e.V.<br />
Langer Weg 18 · 60489 Frankfurt am Main<br />
Telefon: +49-69-97843136 · Telefax: +49-69-97843137<br />
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